Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/1768 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 641 der Abgeordneten Dr. Alexander Gauland und Andreas Kalbitz der AfD-Fraktion Drucksache 6/1454 Weiterentwicklung der Hochschullandschaft Wortlaut der Kleinen Anfrage 641 vom 15. Mai 2015: Laut Aussagen der Ministerin Prof. Dr.-Ing. Dr. Kunst in der Sitzung des AWFK am 15.4.2015, werde das kommende Jahrzehnt für die Entwicklung der deutschen Hochschullandschaft ein sehr spannendes. Prof. Dr.-Ing. Dr. Kunst führte dies auf den prognostizierten Rückgang der Studentenzahlen zurück. (P-AWFK 6/5) Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie werden sich laut aktuellstem Stand die Studentenzahlen in Brandenburg bis 2030 entwickeln? 2. Gibt es zur Entwicklung der Studentenzahl weitere Hochrechnungen neben der der Kultusministerkonferenz? 3. Wie verlässlich gestalten sich derartige Prognosen? 4. Welche Maßnahmen gedenkt die Landesregierung wegen des prognostizier- ten Rückgangs der Studentenzahlen zu unternehmen? 5. Gibt es in diesem Zusammenhang Planungen für weitere Hochschulfusionen? 6. Wie soll sich die Hochschullandschaft nach Ansicht der Landesregierung ge- nerell weiterentwickeln? Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Wissenschaft, For- schung und Kultur die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Wie werden sich laut aktuellstem Stand die Studentenzahlen in Brandenburg bis 2030 entwickeln? zu Frage 1: Gemäß einer Studie der Hochschul Informations System GmbH1 aus dem Jahr 2012 wird sich die Zahl der Studierenden leicht rückläufig entwickeln und bis zum Jahr 2025 bei rd. 46.500 liegen. Über das Jahr 2025 hinaus liegt der Landesregierung keine Berechnung vor. Frage 2: Gibt es zur Entwicklung der Studentenzahl weitere Hochrechnungen neben der der Kultusministerkonferenz? zu Frage 2: Die Kultusministerkonferenz veröffentlicht Vorausberechnungen zur Zahl der Studi- enanfänger, nicht zur Zahl der Studierenden. Nach Kenntnis der Landesregierung bestehen neben der in der Antwort auf die Frage 1 genannten Vorausberechnung keine Brandenburg-spezifischen Studien zur Zahl der Studierenden für den genann- ten Zeitraum. Frage 3: Wie verlässlich gestalten sich derartige Prognosen? zu Frage 3: Vorausberechnungen müssen bestimmte Annahmen bezüglich der Entwicklung der berücksichtigten Berechnungsparameter (z.B. Übergangsquote von der Schule zur Hochschule oder Zustrom von ausländischen Studieninteressierten) treffen. Die Ent- wicklung dieser Parameter über einen längeren Zeitraum lässt sich jedoch nur be- dingt abschätzen, da diese stark u.a. vom Bildungsverhalten der Bevölkerung und von den generellen bzw. gesetzlichen Rahmenbedingungen abhängen. Insoweit zeichnen Vorausberechnungen in der Regel die Entwicklung für ca. 5-8 Jahre aus- reichend zutreffend vor. Für darüber hinausgehende Zeiträume liefern sie wichtige Informationen über generelle Entwicklungstrends. 1 Heine, Schulz, Rockmann: Beteiligung an Hochschulbildung an den Hochschulen in Brandenburg 2000–2025; HIS: Projektbericht August 2012 Frage 4: Welche Maßnahmen gedenkt die Landesregierung wegen des prognostizierten Rückgangs der Studentenzahlen zu unternehmen? zu Frage 4: Die Landesregierung investiert in dieser Legislatur insgesamt zusätzlich 100 Mio. € in die Hochschulen des Landes, um die Hochschulen zu stärken, die Attraktivität der Studienangebote und Hochschulstandorte und damit die Nachfrage durch Studienin- teressierte kontinuierlich zu verbessern. Die zusätzlichen Mittel werden zur Verbes- serung von Studium und Lehre und zur Verbesserung der Studienbedingungen ver- wandt. Das Angebot attraktiver dualer Studienangebote wird ausgebaut, die Studien- erfolgsquote erhöht und berufs- und familienbegleitendes Studieren wird vereinfacht werden. Die mit den Hochschulen abgeschlossenen Hochschulverträge sehen zu- dem Maßnahmen zur Studierendengewinnung vor. Frage 5: Gibt es in diesem Zusammenhang Planungen für weitere Hochschulfusionen? zu Frage 5: Die Landesregierung plant keine weiteren Hochschulfusionen. Frage 6: Wie soll sich die Hochschullandschaft nach Ansicht der Landesregierung generell weiterentwickeln? zu Frage 6: Zur Beantwortung dieser Frage wird auf die am 26. März 2013 durch die Landesre- gierung beschlossene Hochschulentwicklungsplanung bis 2025 verwiesen (LT Drucksache 5/7138).