Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/2116 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 770 der Abgeordneten Anita Tack der Fraktion DIE LINKE Drucksache 6/1833 Wortlaut der Kleinen Anfrage 770 vom 24.06.2015 Nachtzug Berlin-Wittenberge auf Probefahrt Eine Zugverbindung am Samstag- bzw. Sonntagnacht von Berlin in die Prignitz wird wesentlich dazu beitragen, den Mobilitätsbedürfnissen von Bürgerinnen und Bürgern der Prignitz gerechter zu werden. Das Interesse für diese Fahrten ist öffentlich in der Prignitz deutlich gemacht worden und wird von einer Bürgerinitiative getragen. von ei Am 14. und 21. Juni haben Testfahrten für die Nachtzugverbindung WittenbergeBerlin stattgefunden. Am 29. August folgt eine weitere. Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Mindestauslastung hat die Landesregierung als Bestellerin des Zuges vorgegeben? 2. Wie viele Fahrgäste haben das neue Angebot in Probe genutzt? 3. Wie wurden die Ankündigungen bzw. Bekanntmachungen für diese Fahrten gehandhabt? 4. Ist nach den angegebenen Abfahrts- und Ankunftszeiten gefahren worden? Wenn nein, aus welchem Grunde nicht? 5. Welche geplanten bzw. tatsächlichen Halte gab es bisher auf der Strecke? 6. Sind Veränderungen bei den Haltepunkten vorgesehen? 7. Auf welche Weise und mit welchem Personenkreis werden die Testfahrten ausgewertet? 8. Wie wird der folgende Vorschlag des Deutschen Bahnkunden Verbandes bewertet bzw. getestet? Der RE 2 aus Cottbus (79487) solle nicht 23.13 Uhr in Lichtenberg enden sondern soll über Ostbahnhof mit Halt an allen Stationen in Wittenberge enden . Der RB 14 (18444) könne entfallen. Es bestünde auch die Variante, den RB 14 (18939) von Schönefeld (ab 23.24Uhr) nach Nauen bis nach Wittenberge zu verlängern. 9. Ab wann würde die Zugverbindung in den regulären Fahrplan aufgenommen werden, vorausgesetzt es gibt für die Spätverbindung Berlin- Wittenberge ein positives Votum von der Landesregierung? Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Welche Mindestauslastung hat die Landesregierung als Bestellerin des Zuges vorgegeben ? Zu Frage 1: Ein Drittel der Sitzplatzkapazität des Zuges, also rund 140 Fahrgäste, wurde als Mindestauslastung vorgegeben. Frage 2: Wie viele Fahrgäste haben das neue Angebot in Probe genutzt? Zu Frage 2: Im Abschnitt nördlich von Nauen nutzten am 14. Juni über 150 Fahrgäste und am 21. Juni über 200 Fahrgäste das Angebot. Frage 3: Wie wurden die Ankündigungen bzw. Bekanntmachungen für diese Fahrten gehandhabt ? Zu Frage 3: Die Fahrten wurden auf den Internetseiten der ODEG, des VBB, der Bürgerinitiative, der betroffenen Landkreise und Kommunen sowie auf Aushängen in den Zügen und auf den Bahnsteigen angekündigt. Darüber hinaus waren die Fahrten in der elektronischen Fahrplanauskunft enthalten. Frage 4: Ist nach den angegebenen Abfahrts- und Ankunftszeiten gefahren worden? Wenn nein, aus welchem Grunde nicht? Zu Frage 4: Wegen Baumaßnahmen auf der Berliner Stadtbahn und der zeitweisen Sperrung des Bahnhofs Berlin-Spandau konnte die gewünschte Abfahrtszeit am 14. Juni gegen 2:15 Uhr bei der Fahrplanerstellung nicht umgesetzt werden. Die offiziellen, stets aktualisierten Fahrplanmitteilungen der ODEG, des VBB und der DB Station und Service informierten über die korrekten Abfahrtszeiten. Frage 5: Welche geplanten bzw. tatsächlichen Halte gab es bisher auf der Strecke? Zu Frage 5: Geplant waren die planmäßigen Halte der Linie RE 2. Wegen Baumaßnahmen auf der Berliner Stadtbahn und der zeitweisen Sperrung des Bahnhofs Berlin-Spandau mussten die Züge teilweise über andere Strecken umgeleitet werden und konnten daher die nicht mehr im Fahrtverlauf liegenden Stationen Berlin-Spandau und Falkensee nicht bedienen. Frage 6: Sind Veränderungen bei den Haltepunkten vorgesehen? Zu Frage 6: Es sind keine Änderungen an den Haltepunkten geplant. Außerplanmäßige Abweichungen aufgrund von Streckensperrungen oder Betriebsstörungen sind nicht immer vermeidbar. Frage 7: Auf welche Weise und mit welchem Personenkreis werden die Testfahrten ausgewertet ? Zu Frage 7: Die Auswertung der Testfahrten erfolgt durch MIL und VBB. Im Anschluss daran wird das Ergebnis den Sprecherinnen und Sprechern der Initiative im Einzelnen vorgestellt . Frage 8: Wie wird der folgende Vorschlag des Deutschen Bahnkunden Verbandes bewertet bzw. getestet? Der RE 2 aus Cottbus (79487) solle nicht 23.13 Uhr in Lichtenberg enden sondern soll über Ostbahnhof mit Halt an allen Stationen in Wittenberge enden. Der RB 14 (18444) könne entfallen. Es bestünde auch die Variante, den RB 14 (18939) von Schönefeld (ab 23.24Uhr) nach Nauen bis nach Wittenberge zu verlängern. Zu Frage 8: Bereits am 21. Juni erfolgte unabhängig vom Vorschlag des DBV die Fahrt in dieser Fahrlage gegen 23:10 Uhr ab Berlin Ostbahnhof. Ein Entfall der planmäßigen RB 14 ist unterblieben, da diese Leistung im Fahrplan veröffentlicht und in den planmäßigen Fahrzeugumlauf eingebunden ist. Im Falle einer Umsetzung einer Spätverbindung wären diese und andere Alternativen mit den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen zu klären. Frage 9: Ab wann würde die Zugverbindung in den regulären Fahrplan aufgenommen werden, vorausgesetzt es gibt für die Spätverbindung Berlin - Wittenberge ein positives Votum von der Landesregierung? Zu Frage 9: Bleibt es bei den bisherigen guten Erfahrungen mit der Nutzung der Nachtzugangebote , wird die Landesregierung prüfen, wie und wann eine Verstetigung erfolgen kann. Aus eisenbahnrechtlichen Gründen ist die reguläre Bestellung von Zugleistungen für die Jahresfahrpläne 2015 und 2016 bereits abgeschlossen. Eine Fortführung von Nachtzugangeboten vor dem Fahrplan 2017 wäre mit den betroffenen Verkehrsunternehmen und den Infrastrukturbetreibern gesondert zu klären.