Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/2816 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 1050 der Abgeordneten Britta Müller SPD-Fraktion Drucksache 6/2444 Kooperative Promotionen und Promotionen von Fachhochschulabsolventen Wortlaut der Kleinen Anfrage vom 31. August 2015 Die Universitäten haben das Promotionsrecht, so § 31 Abs. 1 des Brandenburgischen Hochschulgesetzes (BbgHG). Kooperative Promotionsverfahren zwischen Universitäten und Fachhochschulen werden durch § 31 Abs. 5 geregelt. Somit wird zum einen den Fachhochschulen und Universitäten in Brandenburg die Möglichkeit gegeben kooperative Verfahren aufzunehmen, zum anderen sind Absolventinnen und Absolventen zur Teilnahme berechtigt , die den Masterabschluss an einer Fachhochschule erworben haben. Ich frage die Landesregierung: 1. Wie erfolgreich verlaufen die kooperativen Promotionen zwischen Fachhochschulen und Universitäten in Brandenburg? 1a) Wie oft kooperierten Universitäten und Fachhochschulen in den zurückliegenden Jahren (Anzahl der Promotionsverfahren) und wie viele FH-Absolventen erhielten in kooperativen Programmen den Titel? 1b) Welche Fachhochschulen und Universitäten in Brandenburg führten kooperative Promotionsverfahren durch und welche Fachdisziplinen wurden dabei angesprochen ? 1c) Wie hoch ist der Anteil der Promotionen die von Fachhochschülern abgelegt wurden im Vergleich zu denen der Universitäten? 2. Wie viele Brandenburger Universitäten kooperieren bei Promotionsverfahren mit Fachhochschulen anderer Bundesländern und in welchen Fachdisziplinen erfolgen diese Kooperationen? 2a) Wie hoch ist der Anteil der Absolventen von Fachhochschulen anderer Bundesländer die ihren Titel in Kooperation mit Brandenburger Universitäten erhielten im Verhältnis zu den kooperativen Programmen mit Brandenburgern Fachhochschulen ? Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: Der Umstand, ob Promotionsverfahren kooperativ durchgeführt werden , wird in der amtlichen Hochschulstatistik nicht erfasst. Auch führen die Hochschulen keine gesonderte Statistik über solche Verfahren. Zur Beantwortung der vor- liegenden Kleinen Anfrage wurden die Ergebnisse einer Befragung der Hochschulen verwendet. Die Landesregierung weist darauf hin, dass die derzeit anstehende Novellierung des Hochschulstatistikgesetzes auch die Einführung einer Promovierendenstatistik vorsieht. Sie wird auch zu kooperativen Promotionsverfahren detaillierte Informationen erhalten. Frage 1: Wie erfolgreich verlaufen die kooperativen Promotionen zwischen Fachhochschulen und Universitäten in Brandenburg? zu Frage1: Die Universitäten berichten, dass keine nennenswerten Unterschiede zu nicht-kooperativen Promotionsverfahren aufgetreten sind. Auch die Fachhochschulen sehen die gemeinsamen Verfahren durchweg als erfolgreich an. Einschränkend muss aber angemerkt werden, dass bisher erst eine relativ kleine Anzahl von kooperativen Verfahren zwischen Universitäten und Fachhochschulen im Land Brandenburg abgeschlossen wurden. Frage 1a: Wie oft kooperierten Universitäten und Fachhochschulen in den zurückliegenden Jahren (Anzahl der Promotionsverfahren) und wie viele FH-Absolventen erhielten in kooperativen Programmen den Titel? zu Frage 1a: Die Angaben sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen: Hochschule Anzahl Kooperationen bereits abgeschlossene Promotionen UNIP 8 8 BTU CS 5 5 EUV 4 1 Filmuniv.* - - FHB 13 2 HNEE 34 k.A. FHP 5 2 THW 9 5 * Die Filmuniversität hat bislang keine kooperativen Promotionsverfahren durchgeführt. Frage 1b: Welche Fachhochschulen und Universitäten in Brandenburg führten kooperative Promotionsverfahren durch und welche Fachdisziplinen wurden dabei angesprochen ? zu Frage 1b: Die Universität Potsdam kooperierte mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde in den Fachbereichen Landschaftsnutzung und Naturschutz sowie Wald und Umwelt sowie mit der Technischen Hochschule Wildau in den Fachgebieten Biochemie und Biologie, Chemie und Physik. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg kooperierte mit der Fachhochschule Potsdam in den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung. Die Europa -Universität hat keine kooperativen Verfahren mit einer Fachhochschule in Brandenburg durchgeführt. Frage 1c: Wie hoch ist der Anteil der Promotionen die von Fachhochschülern abgelegt wurden im Vergleich zu denen der Universitäten? zu Frage 1c: Es wird darauf hingewiesen, dass die Promotion eines Absolventen einer Fachhochschule nicht notwendiger Weise im Rahmen einer kooperativen Promotion stattfindet. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung verwiesen. Die Universität Potsdam gibt den Anteil mit rd. 4 % an, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg mit rd. 3,5 %, die Europa-Universität hat keine kooperativen Verfahren mit einer Fachhochschule in Brandenburg durchgeführt. Frage 2: Wie viele Brandenburger Universitäten kooperieren bei Promotionsverfahren mit Fachhochschulen anderer Bundesländern und in welchen Fachdisziplinen erfolgen diese Kooperationen? zu Frage 2: Die Universität Potsdam hat keine kooperativen Verfahren mit Fachhochschulen außerhalb Brandenburgs durchgeführt. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg hat im Fach Chemie und die EuropaUniversität im Fach Betriebswirtschaftslehre mit Fachhochschulen eines anderen Bundeslandes zusammengearbeitet. Frage 2a: Wie hoch ist der Anteil der Absolventen von Fachhochschulen anderer Bundesländer die ihren Titel in Kooperation mit Brandenburger Universitäten erhielten im Verhältnis zu den kooperativen Programmen mit Brandenburgern Fachhochschulen ? zu Frage 2a: Die Universität Potsdam hat keine kooperativen Verfahren mit Fachhochschulen außerhalb Brandenburgs durchgeführt. An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg beruhen 3 der 5 kooperativen Promotionen auf Kooperationen mit Fachhochschulen außerhalb des Landes Brandenburg. An der Europa-Universität finden kooperative Promotionen zurzeit ausschließlich mit Fachhochschulen anderer Bundesländer statt.