Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/2993 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 1195 der Abgeordneten Anita Tack der Fraktion DIE LINKE Drucksache 6/2809 Zweiter Regionalbahnsteig Griebnitzsee Wortlaut der Kleinen Anfrage 1195 vom 19.10.2015 : Der Bahnhof Griebnitzsee ist für die Landeshauptstadt Potsdam und insbesondere für den Wissenschaftsstandort Griebnitzsee eine wichtige Verkehrsverbindung, die stark nachgefragt ist und deshalb ausgebaut werden soll. Offenbar zeichnen sich aber zeitliche Veränderungen bei der Realisierung des zweiten Regionalbahnsteigs ab. Ich frage die Landesregierung: 1. Ist es zutreffend, dass der bisherige Baubeginn 2015/2016 für den zweiten Bahnsteig im Bahnhof Griebnitzsee auf 2017 verschoben werden soll? 2. Wenn ja, welche Ursachen machen diese Verschiebung des Baubeginns auf 2017 notwendig? 3. Unter welchen Bedingungen wäre es möglich, den Bau des zweiten Bahnsteiges in Griebnitzsee wie geplant zu verwirklichen? 4. Von April bis Juni 2016 soll es S-Bahn- Gleiserneuerungen zwischen Potsdam und Griebnitzsee geben. Wie soll die Verkehrsführung bei den Bauarbeiten 2016 und gegebenenfalls 2017 alternativ gestaltet und geleitet werden? 5. Kann in diesem Zusammenhang ein Halt des RE 1 ermöglicht werden? Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Ist es zutreffend, dass der bisherige Baubeginn 2015/2016 für den zweiten Bahnsteig im Bahnhof Griebnitzsee auf 2017 verschoben werden soll? Frage 2: Wenn ja, welche Ursachen machen diese Verschiebung des Baubeginns auf 2017 notwendig? Zu Fragen 1 und 2: Die Fragen 1 und 2 werden wegen des sachlichen Zusammenhanges gemeinsam beantwortet. Durch die DB Station&Service AG wurde im September 2015 die Verschiebung des Baubeginns für den zweiten Regionalverkehrsbahnsteig im Bahnhof Griebnitzsee auf 2017 bekanntgegeben. Begründet wurde die Verschiebung mit der Ablehnung der DB Netz AG zu geplanten bauzeitlichen Sperrungen der Gleisanlagen. Frage 3: Unter welchen Bedingungen wäre es möglich, den Bau des zweiten Bahnsteiges in Griebnitzsee wie geplant zu verwirklichen? Zu Frage 3: Auf Wunsch des Landes Brandenburg prüft die DB Station&Service AG derzeit in Abstimmung mit der DB Netz AG die Optionen, durch eine vertiefende Bauablaufplanung die notwendigen Gleissperrungen einzugrenzen. Möglichkeiten des Landes zur direkten Einflussnahme sind jedoch nicht gegeben. Frage 4: Von April bis Juni 2016 soll es S-Bahn-Gleiserneuerungen zwischen Potsdam und Griebnitzsee geben. Wie soll die Verkehrsführung bei den Bauarbeiten 2016 und gegebenenfalls 2017 alternativ gestaltet und geleitet werden? Zu Frage 4: Die S-Bahn Berlin GmbH erstellt als zuständiges Eisenbahnverkehrsunternehmen, wie bei planmäßigen Einschränkungen des Betriebes üblich, ein entsprechendes Ersatzkonzept, i. d. R. durch Schienenersatzverkehr im Bereich der gesperrten Streckenabschnitte . Das Konzept wird mit dem VBB abgestimmt. Dabei wird auch der planmäßige Verkehr der RB21 und RB22 nach Griebnitzsee berücksichtigt . Frage 5: Kann in diesem Zusammenhang ein Halt des RE 1 ermöglicht werden? Zu Frage 5: Ein Halt des RE1 in Griebnitzsee kann während der Streckensperrung der S-Bahn nicht berücksichtigt werden. U. a. sind die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen planmäßigen Halt von Regionalverkehrszügen aus Richtung Berlin im Bf Griebnitzsee aktuell nicht gegeben. Darüber hinaus sind die Züge des RE1 in der Hauptverkehrszeit bereits heute ausgelastet und damit ungeeignet zur Aufnahme nennenswerter weiterer Fahrgastpotentiale .