Datum des Eingangs: 27.07.2016 / Ausgegeben: 01.08.2016 Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/4789 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 1902 der Abgeordneten Christina Schade und Birgit Bessin Fraktion der AfD Drucksache 6/4536 Situation Auszubildende Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit , Frauen und Familie die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkungen der Fragesteller Die Zahlen der Schulabgänger ohne Lehrstellen steigen. Die Anzahl der offenen Lehrstellen in Brandenburg steigen ebenfalls. Vor dem Beginn und während der Lehre müssen viele Berufseinsteiger nachgeschult werden . Ich frage die Landesregierung: Frage 1: Anzahl der Schulabgänger 2010-2015 tabellarisch (gesondert nach allen Schulformen). zu Frage 1: In der Tabelle 1 sind die Schulentlassenen seit 2009/2010 nach Schulformen aufgelistet . Tabelle 1: Zahl der Schulentlassenen aus allgemeinbildenden Schulen und beruflichen Gymnasien Schulformen 2009/201 0 2010/201 1 2011/201 2 2012/201 3 2013/201 4 2014/201 5 Oberschule 5.455 5.112 5.608 5.715 5.920 6.813 Gesamtschule 2.613 2.138 1.956 2.287 2.252 2.672 Gymnasium 8.626 6.154 9.247 6.349 6.250 7.211 Förderschule 1.160 1.039 1.080 1.134 1.097 1.045 Berufliches Gymnasium 1.061 819 727 910 952 1.076 Zweiter Bildungsweg 915 817 903 799 861 833 Insgesamt 19.830 16.079 19.521 17.194 17.332 19.650 Quelle: Jährliche Schuldatenerhebung des MBJS Einbezogen wurden Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft. Schulentlassene sind Schülerinnen und Schüler, die nach Vollendung der Vollzeitschulpflicht die Schule mit einem Abschluss- oder Abgangszeugnis verlassen und nicht wieder in allgemeinbildende Bildungsgänge übergehen. Die hohe Zahl von Schulentlassenen aus dem Gymnasium im Schuljahr 2011/2012 resultiert aus dem doppelten Schulentlassjahrgang . Frage 2: Wie viele Schulabgänger wurden 2010-2015 von der Arbeitsagentur vermittelt bzw. waren nach einem halben Jahr noch unversorgt? zu Frage 2: In der Tabelle 2 werden die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerber und Bewerberinnen in dem jeweiligen Schulabgangsjahr aufgeführt. Tabelle 2: Zahl der gemeldeten Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen und unversorgte Bewerber/innen nach Stichtag 30.9. und 31.12. p.a. Bewerber/innen mit Schulabgangsjahr im Berichtsjahr unversorgt am 30.09. des Berichtsjahres unversorgt am 31.12. mit Schulentlassjahr im letzten Berichtsjahr 2009/2010 6.789 273 119 2010/2011 6.303 205 90 2011/2012 7.133 243 113 2012/2013 6.862 284 136 2013/2014 6.573 239 115 2014/2015 7.563 310 122 Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BA) Frage 3: Wie hoch war der Bestand an unversorgten Jugendlichen und solchen mit Hartz-IV-Bezug Ende 2010-2015? zu Frage 3: In der Tabelle 3 ist die Zahl der unversorgten Bewerber und Bewerberinnen zum Stichtag 30.9. aufgelistet. Eine Aufschlüsselung nach Rechtskreisen SGB II und SGB III steht in der Ausbildungsmarktstatistik der BA nicht zur Verfügung. Tabelle 3: Zahl der unversorgten Bewerber/innen zum Stichtag 30.09. Gemeldete Bewerber /innen Unversorgte Bewerber/innen am Ende des Berichtsjahres (30.09.) 2009/2010 16.065 950 2010/2011 14.683 735 2011/2012 14.702 879 2012/2013 14.340 936 2013/2014 13.520 760 2014/2015 14.202 849 Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BA) Frage 4: Gibt es über die berufsbegleitenden Hilfen des Sozialministeriums und den ausbildungsbegleitenden Hilfen der Agentur für Arbeit hinaus weitere Programme und Maßnahmen zur Schulung und Hebung der Ausbildungsreife von Schulabgängern und Auszubildenden? zu Frage 4: Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF) und das Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) bieten im Rahmen der gemeinsamen Richtlinie „Programm zur qualifizierten Ausbildung im Verbundsystem (PAV)“ Unterstützungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Qualität in der dualen Ausbildung. Dazu zählt u.a. die Förderung von Zusatzqualifikationen /Schlüsselkompetenzen und Prüfungsvorbereitungen sowie von Erfahrungsaustauschen für Auszubildende im ersten Lehrjahr. Darüber hinaus stehen die folgenden Instrumente des SGB III der Bundesagentur für Arbeit (BA) jungen Menschen bei der Aufnahme, Fortsetzung sowie dem erfolgreichen Abschluss einer betrieblichen Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen mit dem Ziel, Ausbildungsabbrüche zu verhindern, zur Verfügung: - Berufseinstiegsbegleitung, - Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, - Einstiegsqualifizierung, - Ausbildungsbegleitende Hilfen, - Assistierte Ausbildung. Frage 5: Welche finanziellen Mittel stehen für die einzelnen Programme und Maßnahmen von Bund und Land zur Verfügung und wie viele Auszubildende nutzen sie? zu Frage 5: In Tabelle 4 sind die Programme und Maßnahmen des Bundes und des Landes aufgelistet . Tabelle: Zur Verfügung stehende Mittel 2015 (in Euro) Eintritte in 2015 Programm zur qualifizierten Ausbildung im Verbundsystem (PAV) 3,1 Mio. 635 Berufseinstiegsbegleitung 5,2 Mio. 1.557 Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen 8,1 Mio. 2.554 Einstiegsqualifizierung (EQ) * 1,6 Mio. 764 ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) * 2,0 Mio.** 1.005 Assistierte Ausbildung (ab Au- 475.000 355 gust 2015) * * zur Verfügung stehende Mittel ohne zugelassene kommunale Träger (zkT), Eintritte mit zkT ** Ausgaben 2015, da zur Verfügung stehende Mittel für abH nicht gesondert ausgewiesen werden