Datum des Eingangs: 01.09.2016 / Ausgegeben: 06.09.2016 Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/5008 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 2002 der Abgeordneten Sven Schröder und Christina Schade der AfD-Fraktion Drucksache 6/4821 Chancen für Brandenburger Bauern aus der Insolvenz der KTG Agrar Namens der Landesregierung beantwortet der Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkungen der Fragesteller: Das Agrarunternehmen KTG Agrar SE mit Sitz in Hamburg ist insolvent. Fast 20.000 ha LN soll das Unternehmen im Land Brandenburg bewirtschaften. Das Unternehmen gehört mit Anbauflächen von rund 45.000 Hektar zu den führen-den Produzenten von ökologischen und konventionellen Marktfrüchten (unter anderem Getreide, Mais, Raps und Soja) in Europa. Die Produktionsflächen befinden sich mit einem Umfang von 45.000 Hektar überwiegend in Deutschland , u. a. an den Standorten Anklam, Quesitz, Marxdorf (Vierlinden), Oranienburg, Podelzig, Putlitz, Starsiedel, Wegenstedt (bei Calvörde), Nonnendorf, Linthe, Altdöbern . Der Konzern gehört zu den größten Empfängern von EU- Subventionszahlungen und gilt als größter Eigner ostdeutscher Landwirtschaftsflächen . Das Werk im brandenburgischen Manschnow verarbeitet bislang jährlich rund 20.000 Tonnen Gemüse, hierhin soll künftig die gesamte Tiefkühlkostproduktion der KTG-Gruppe konzentriert werden. Die KTG Agrar hat mitgeteilt, dass trotz Insolvenz die Ernte von 38.000 ha eingebracht wird. Vorbemerkung: Das Amtsgericht Hamburg hat in dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der KTG Agrar SE die vorläufige Insolvenzverwaltung in Eigenverwaltung angeordnet. Das Insolvenzverfahren ist bisher nicht eröffnet (Quelle: https://ktgagrar .insolvenz-solution.de/#/start; abgerufen am 03.08.2016) Frage 1: Verfügt die Landesregierung über Information zur Insolvenz der KTG Agrar, die über die Berichte in der Presse hinausgehen? Wenn ja, welche? zu Frage 1: Nein, die Landesregierung verfügt nicht über Berichte, die über die Presse hinausgehen würden. Frage 2: Beobachtet die Landesregierung den Verlauf der Insolvenz der KTG Agrar? Wenn ja, welche Auswirkungen für das Land Brandenburg erwartet die Landesregierung ? zu Frage 2: Die Landesregierung beobachtet den Verlauf der Insolvenz der KTG Agrar nicht. Frage 3: Ist der Landesregierung in den letzten 10 Jahren das immense Wachstum der KTG Agrar aufgefallen? Wenn ja, wie hat die Landesregierung diese Entwicklung bewertet? zu Frage 3: Die Landesregierung bewertet die Entwicklung von Firmen nicht. Frage 4: Wieviel Fördermittel hat die KTG Agrar seit 2007 an ihren Brandenburger Standorten aus Mitteln der EU, der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Brandenburg erhalten? zu Frage 4: An die Konzernmutter KTG Agrar SE sind keine Fördermittel ausgezahlt worden. Frage 5: In welchen Jahren wurden wieviel Fördermittel aus welchen Förderprogrammen an die Unternehmen der KTG Agrar im Land Brandenburg ausgezahlt? Ich bitte um Aufstellung nach Jahr/ Förderprogramm und Unternehmen. Frage 7: Welche Tochterunternehmen der KTG Agrar sind bekannt und welche dieser Tochterunternehmen sind von der Insolvenz betroffen? zu den Fragen 5 und 7: Es wird auf die namentliche Veröffentlichung der Töchter im Konzernbericht ab S. 84 (http://www.ktg-agrar.de/fileadmin/Dateien/Investor- Relations/Publikationen/2016/Geschaeftsbericht-2015-KTG-Agrar-SE.pdf) verwiesen. Zur Auszahlung von Fördermitteln wird auf die Bundestags-Drucksache 18/9165 verwiesen. Frage 6: Ist die Landesregierung in der Lage, Flächen der KTG Agrar aus der Insolvenzmasse zu erwerben, um die agrarstrukturelle Entwicklung für bäuerliche Betriebe in Brandenburg zu unterstützen? Wenn ja, wie kann diese Unterstützung erfolgen ? zu Frage 6: Die Landesregierung wird keine Flächen aus der Insolvenzmasse erwerben . Frage 8: Welche weiteren Agrarinvestoren mit mehr als 5.000 ha LN sind im Land Brandenburg tätig? zu Frage 8: Der Landesregierung liegen hierzu keine Angaben vor.