Datum des Eingangs: 19.12.2016 / Ausgegeben: 27.12.2016 Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/5730 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 2227 der Abgeordneten Isabelle Vandre und Anita Tack der Fraktion der DIE LINKE Drucksache 6/5354 Studentischer Wohnraum in Brandenburg Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkungen der Fragesteller: Für das Studium in Brandenburg braucht es neben den Bereichen der Forschung und Lehre zusätzlich gute Rahmenbedingungen. Günstiger Wohnraum ist eine dieser Voraussetzungen, um attraktiv für Studierende zu sein und ihnen gute Bedingungen für ihr Studium zu geben. In Brandenburg sind laut Hochschulgesetz maßgeblich die Studentenwerke für die Errichtung und Bewirtschaftung von Einrichtungen für das studentische Wohnen zuständig. Frage 1: Wie viele Plätze für studentisches Wohnen gibt es aktuell in Brandenburg (bitte nach Standorten aufschlüsseln)? zu Frage 1: Im Land Brandenburg existieren zum Stichtag 01.11.2016 insgesamt 6.713 studentische Wohnplätze. Hiervon werden 3.767 Plätze durch das Studentenwerk Frankfurt (Oder) angeboten und 2.946 durch das Studentenwerk Potsdam. Die Verteilung nach Standorten ergibt sich aus den folgenden Übersichten: Wohnplätz des Studentenwerkes Frankfurt (Oder): Wohnplätz des Studentenwerkes Potsdam: Frage 2: Wie hat sich die Zahl der Plätze in den vergangenen 10 Jahren entwickelt (bitte nach Standorten aufschlüsseln)? zu Frage 2: Die Entwicklung der Wohnheimplätze in den vergangenen zehn Jahren hat sich nach Standorten wie folgt entwickelt: Hochschulort Anzahl Wohnplätze Frankfurt (Oder) 1.308 Eberswalde 413 Cottbus 1.632 Senftenberg 414 Gesamt: 3.767 Hochschulort Anzahl Wohnplätze Potsdam 2.322 Wildau 329 Brandenburg/ H. 295 Gesamt: 2.946 Studentenwerk Frankfurt (Oder): Hochschulort Stand 31.12.2006 Stand 31.12.2007 Stand 31.12.2008 Stand 31.12.2009 Stand 31.12.2010 Frankfurt (Oder) 1.276 1.275 1.275 1.274 1.274 Eberswalde 402 402 402 383 382 Cottbus 1.704 1.551 1.560 1.566 1.574 Senftenberg 406 406 416 416 416 Gesamt: 3.788 3.634 3.653 3.639 3.646 Stand 31.12.2011 Stand 31.12.2012 Stand 31.12.2013 Stand 31.12.2014 Stand 31.12.2015 Stand 11.11.2016 Frankfurt (Oder) 1.274 1.281 1.281 1.308 1.308 1.308 Eberswalde 382 382 382 411 413 413 Cottbus 1.606 1.620 1.633 1.632 1.632 1.632 Senftenberg 414 414 414 414 414 414 Gesamt: 3.676 3.697 3.710 3.765 3.767 3.767 Studentenwerk Potsdam: Frage 3: Wie gestaltet sich die Anzahl der Plätze für studentisches Wohnen im bundesweiten Vergleich? zu Frage 3: Im Verhältnis zu der Anzahl der Studierenden im Zuständigkeitsbereich des Studentenwerkes Frankfurt (Oder) errechnet sich aus der Anzahl der vom Studentenwerk angebotenen Wohnheimplätze eine Versorgungsrate mit studentischem Wohnraum von 21,94 % beim Studentenwerk Frankfurt (Oder). Die bundesweite Versorgungsrate beträgt 9,69%1. Damit liegt der Versorgungsgrad beim Studentenwerk Frankfurt (Oder) deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Beim Studentenwerk Potsdam beträgt die Versorgungsrate 9,33 % und erreicht damit nahezu das bundesweite Niveau. Auf das gesamte Land gerechnet beträgt die Versorgungsrate mit studentischem Wohnraum 13,75 % und ergibt damit ebenfalls einen Wert, welcher deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt. Frage 4: Wann wurden die Plätze für studentisches Wohnen jeweils erbaut bzw. grundlegend saniert (bitte nach Standorten aufschlüsseln)? Quelle: Deutsches Studentenwerk: „Wohnraum für Studierende – Statistische Übersicht – 2016“ Hochschulort Stand 31.12.2006 Stand 31.12.2007 Stand 31.12.2008 Stand 31.12.2009 Stand 31.12.2010 Potsdam 2.007 2.053 2.092 2.093 2.228 Wildau 302 302 302 302 302 Brandenburg/ H. 194 193 192 192 192 Gesamt: 2.503 2.548 2.586 2.587 2.722 Stand 31.12.2011 Stand 31.12.2012 Stand 31.12.2013 Stand 31.12.2014 Stand 31.12.2015 Stand 11.11.2016 Potsdam 2.428 2.355 2.317 2.318 2.322 2.322 Wildau 302 399 327 327 329 329 Brandenburg/ H. 295 295 295 295 295 295 Gesamt: 3.025 3.049 2.939 2.940 2.946 2.946 zu Frage 4: Im Zuständigkeitsbereich des Studentenwerkes Frankfurt (Oder) wurden nach Standorten aufgeschlüsselt die nachfolgenden Baumaßnahmen bzw. Sanierungen durchgeführt: Standort Frankfurt (Oder): Wohnanlage Birkenallee Gr. Oderstraße August-Bebel- Straße Mühlenweg Logenstraße Max-Kade- Haus Baujahr ca. 1982 ca. 1960 ca. 1970 ca. 1985 ca. 1978 1794 Sanierung 2005 1996 1996 2008 1991 / 1992 2014 Standort Cottbus: Wohnanlage Universitätsstr. 1-5 Universitätsstr. 6-16 Erich-Weinert-Str. Potsdamer Str. Lipezker Str. Baujahr ca. 1970 ca. 1970 ca. 1970 ca. 1975 ca. 1935 Sanierung 2007 1992 / 1993 2004 1991 1997 Standort Eberswalde: Wohnanlage Brandenburgisches Viertel Schwappachweg Bernauer Heerstr. Baujahr ca. 1978 2014 ca. 1980 Sanierung 1997 1999 Standort Senftenberg: Wohnanlage Großenhainer Str. 60/1 Großenhainer Str. 60/2-4 Großenhainer Str. 60/5 Baujahr ca. 1955 ca. 1955 ca. 1955 Sanierung 2006 1995 / 1996 2001 Im Zuständigkeitsbereich des Studentenwerkes Potsdam wurden nach Standorten aufgeschlüsselt die nachfolgenden Baumaßnahmen bzw. Grundsanierungen durchgeführt : Standort Potsdam: Wohnanlage Zum Mühlenteich K.-Liebknecht- Str. K.-Friedrich-Str. Breite Str. 18/ 20 Breite Str. 1/ 15 Baujahr 2011 1935 1976/ 1986 1976 1979 Sanierung 2003 (Haus7) 2005/ 2006 (Teilsan.) 2009 (Breite Str. 18) 2006/ 2013 Park Babelsberg Stahnsdorfer Str. H.-Elflein-Str. Forststr. Baujahr 1952 1993 1900/ 1950 1953/ 1966 Sanierung 1998/ 2000 2005 1994/ 2001 Standort Wildau: Wohnanlage Hochschulring Schillerallee Birkenallee Baujahr 2012 1980 1965 Sanierung 2013 1992 Standort Brandenburg a.d.H.: Wohnanlage Zanderstr. 1. BA Zanderstr. 2. BA Baujahr 1998 2011 Sanierung Frage 5: Wie viele Plätze für studentisches Wohnen sind barrierefrei (bitte nach Standorten aufschlüsseln)? zu Frage 5: Die Studentenwerke stellen an allen Wohnheimstandorten barrierefreie Wohnplätze in der unten genannten Anzahl zur Verfügung: Studentenwerk Frankfurt (Oder): Studentenwerk Potsdam: Standort Anzahl barrierefreie Wohnplätze Standort Anzahl barrierefreie Wohnplätze Frankfurt (Oder) 3 Potsdam 5 Eberswalde 2 Wildau 2 Cottbus 2 Brandenburg/ H. 2 Senftenberg 2 Gesamt: 9 Gesamt: 9 Frage 6: Wie hoch ist die jeweilige Miete für die Plätze für studentisches Wohnen und wie hat sich die Miete in den vergangenen Jahren entwickelt (bitte nach Standorten aufschlüsseln)? zu Frage 6: Die Mieten für die Wohnheimplätze des Studentenwerkes Frankfurt (Oder ) belaufen sich auf die einzelnen Standorte bezogen wie folgt: Standort Frankfurt (Oder): Wohnanlage Miethöhe Birkenallee durchschnittliche Miete: 190,88 € mittlerer Mietwert: 210,53 € Logenstraße 2 durchschnittliche Miete: 224,63 € mittlerer Mietwert: 226,13 € Große Oderstraße durchschnittliche Miete: 230,09 € mittlerer Mietwert: 243,00 € August - Bebel - Straße durchschnittliche Miete: 212,06 € mittlerer Mietwert: 209,00 € Mühlenweg durchschnittliche Miete: 244,34 € mittlerer Mietwert: 235,17 € Max-Kade-Haus durchschnittliche Miete: 213,48 € mittlerer Mietwert: 238,22 € Standort Cottbus: Wohnanlage Miethöhe Universitätsstraße 1-16 durchschnittliche Miete: 202,08 € mittlerer Mietwert: 223,13 € Potsdamer Straße 1 - 7 durchschnittliche Miete: 234,94 € mittlerer Mietwert: 263,91 € Erich-Weinert-Straße 3-6 durchschnittliche Miete: 236,96 € mittlerer Mietwert: 251,29 € Lipezker Straße 1 durchschnittliche Miete: 205,97 € mittlerer Mietwert: 212,04 € Standort Eberswalde: Wohnanlage Miethöhe Brandenburgisches Viertel durchschnittliche Miete: 198,73 € mittlerer Mietwert: 224,70 € Schwappachweg durchschnittliche Miete: 331,95 € mittlerer Mietwert: 328,57 € Bernauer Heerstraße durchschnittliche Miete: 191,33 € mittlerer Mietwert: 188,50 € Standort Senftenberg: Wohnanlage Miethöhe Großenhainer Str. 60 durchschnittliche Miete: 188,09 € mittlerer Mietwert: 202,35 € Die Mieten für die Wohnheimplätze des Studentenwerkes Potsdam belaufen sich auf die einzelnen Standorte bezogen wie folgt: Standort Potsdam: Wohnanlage Durchschn. Pauschal-Miete: Zum Mühlenteich 271,75 € K.-Friedrich-Straße 190,97 € Breite Straße 1/ 15 292,33 € Stahnsdorfer Straße 235,79 € Forststraße 226,89 € K.-Liebknecht-Straße 208,57 € Breite Straße 18/ 20 300,88 € Park Babelsberg 215,40 € H.-Elflein-Straße 346,00 € Standort Wildau: Wohnanlage Durchschn. Pauschal-Miete: Hochschulring 287,21 € Schillerallee 241,55 € Birkenallee 205,98 € Standort Brandenburg a.d.H.: Wohnanlage Durchschn. Pauschal-Miete: Zanderstraße 217,61 € Die Mieten für die Wohnheimplätze haben sich auf die einzelnen Standorte bezogen beim Studentenwerk Frankfurt (Oder) in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt : Standort Frankfurt (Oder): Jahr Wohnanlage Birkenallee Mühlenweg Logenstraße August-Bebel-Str. Große Oderstr. Max-Kade- Haus 2011 173,71 € 217,32 € 217,18 € 193,99 € 222,05 € 2012 173,82 € 217,32 € 217,18 € 193,51 € 222,05 € 2013 186,98 € 234,60 € 224,63 € 203,69 € 230,09 € 2014 190,88 € 234,60 € 224,63 € 211,68 € 230,09 € 236,77 € 2015 190,88 € 244,34 € 224,63 € 212,06 € 230,09 € 213,48 € Standort Cottbus: Jahr Wohnanlage Universitätsstr. Erich-Weinert-Str. Potsdamer Str. Lipetzker Str. 2011 187,43 € 224,06 € 223,69 € 194,28 € 2012 193,56 € 226,75 € 225,94 € 194,28 € 2013 194,04 € 226,75 € 225,94 € 197,52 € 2014 202,08 € 236,96 € 234,94 € 205,97 € 2015 202,08 € 236,96 € 234,94 € 205,97 € Standort Eberswalde: Jahr Wohnanlage Brandenburgisches Viertel Bernauer Heerstr. Schwappachweg 2011 172,53 € 171,33 € 2012 177,31 € 176,33 € 2013 191,71 € 191,33 € 2014 198,73 € 191,33 € 332,05 € 2015 198,73 € 191,33 € 331,95 € Standort Senftenberg: Jahr Wohnanlage Großenhainer Str. 2011 188,09 € 2012 188,09 € 2013 188,09 € 2014 188,09 € 2015 188,09 € Die Mieten für die Wohnheimplätze haben sich auf die einzelnen Standorte bezogen beim Studentenwerk Potsdam in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt: Jahr Standort Potsdam Wildau Brandenburg/ H. 2011 220,00 € 184,00 € 233,00 € 2012 219,00 € 205,00 € 234,00 € 2013 220,00 € 233,00 € 234,00 € 2014 220,00 € 233,00 € 217,00 € 2015 230,00 € 244,00 € 217,00 € Frage 7: Wie gestaltet sich die Auslastung der Plätze für studentisches Wohnen (bitte nach Standorten aufschlüsseln)? zu Frage 7: Die Auslastung der Wohnheimplätze beim Studentenwerk Frankfurt (Oder ) gestaltet sich auf die einzelnen Standorte bezogen wie folgt: Standort Frankfurt (Oder): Wohnanlage Birkenallee Gr. Oderstraße August-Bebel-Straße Plätze gesamt: 198 108 450 frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 34 164 198 83% 14 95 108 88% 115 335 450 74% Wohnanlage Mühlenweg Logenstraße Max-Kade-Haus Plätze gesamt: 359 166 27 frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 48 312 359 87% 19 147 166 89% 14 13 27 48% Standort Cottbus: Wohnanlage Universitätsstraße 1-16 Erich-Weinert-Straße 3-6 Potsdamer Straße 1-7 Plätze gesamt: 1078 299 140 frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 142 936 1078 87% 15 284 299 95% 13 127 140 91% Wohnanlage Lipezker Straße Plätze gesamt: 115 frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 32 83 115 72% Standort Eberswalde: Wohnanlage Brandenburgisches Viertel Schwappachweg Bernauer Heerstraße Plätze gesamt: 255 39 117 frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 137 118 255 46% 9 30 39 77% 29 88 117 75% Die Auslastung der Wohnheimplätze beim Studentenwerk Potsdam gestaltet sich auf die einzelnen Standorte bezogen wie folgt: Standort Potsdam: Wohnanlage Zum Mühlenteich K.-Liebknecht-Straße K.-Friedrich-Straße Plätze gesamt: 200 133 597 frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 0 200 200 100% 0 133 133 100% 2 595 597 100% Wohnanlage Breite Straße 18/ 20 Breite Straße 1/ 15 Park Babelsberg Plätze gesamt: 89 242 163 frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 0 89 89 100% 0 242 242 100% 1 162 162 100% Wohnanlage Stahnsdorfer Straße + Rosenstraße H.-Elflein-Straße Forststraße Plätze gesamt: 561 5 219 frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 0 561 561 100% 0 5 5 100% 0 219 219 100% Standort Wildau: Wohnanlage Hochschulring Schillerallee Birkenallee Plätze gesamt: 97 100 117 frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 0 97 97 100% 0 100 100 100% 1 131 132 99% Standort Brandenburg a.d.H.: Wohnanlage Zanderstraße Plätze gesamt: 295 frei belegt Plätze Auslastung Mittelwert: 0 295 295 100% Frage 8: Wie hoch ist ggf. die Nachfrage bzw. gibt es Wartelisten für Plätze für studentisches Wohnen? zu Frage 8: Die Nachfrage nach studentischem Wohnraum im Bereich des Studentenwerkes Frankfurt (Oder) ist in der folgenden Übersicht dargestellt: Standort Anzahl imm. Studenten 2015 Anzahl imm. Studenten 2016 Vorhandene Wohnheimplätze Anfragen WS 2015/16 Anfragen SS 2016 Differenz Anfragen WS 15/16 zu SS 16 Anfragen 2015/16 Gesamt Frankfurt (Oder) 6.501 6.452 1.308 963 513 -450 1.476 Eberswalde 2.181 1.877 413 258 88 -170 346 Cottbus 6.946 6.346 1.632 937 330 -607 1.267 Senftenberg 1.538 1.372 414 239 99 -140 338 Gesamt 17.166 16.047 3.767 2.397 1.030 -1.367 3.427 Die Nachfrage nach studentischem Wohnraum im Bereich des Studentenwerkes Potsdam ergibt sich aus der folgenden Übersicht: Standort Anzahl imm. Studenten WS 2015 Anzahl imm. Studenten WS 2014 vorhandene Wohnlätze 2015 Anfragen WS 2015/16 Anfragen WS 2014/15 Differenz Anfragen WS 15/16 zu WS 14/15 Potsdam 25.383 24.095 2.322 2.704 2.491 213 Wildau 3.567 3.630 329 306 366 -60 Brandenburg/ H. 2.619 2.553 295 264 272 -8 Gesamt 31.569 30.278 2.946 3.274 3.129 145 Wartelisten für Wohnheimplätze existieren bei beiden Studentenwerken. Frage 9: Welche Baumaßnahmen (Neubau und Sanierung) sind in den kommenden Jahren für studentisches Wohnen geplant? zu Frage 9: Im Bereich des Studentenwerkes Frankfurt (Oder) stehen vorrangig Sanierungsmaßnahmen an allen Standorten und keine Neubauvorhaben an. Dies liegt darin begründet, dass das Studentenwerk Frankfurt (Oder) über ein auskömmliches Wohnraumangebot verfügt, sodass die Nachfrage nach studentischem Wohnraum ohne Schaffung zusätzlicher Kapazitäten gedeckt werden kann. Die Wohnraumsituation beim Studentenwerk Potsdam stellt sich im Vergleich mit der des Studentenwerkes Frankfurt (Oder) als angespannter dar. Um die zukünftige Nachfrage nach studentischen Unterkünften decken zu können, sind mittel- bis langfristig zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Am Universitätsstandort in Potsdam Golm entsteht vor diesem Hintergrund ein neues und vom Land mitfinanziertes Wohnheim, nachdem das bisher am dortigen Standort befindliche Studentenwohnheim aus bautechnischen Gründen nicht mehr nutzbar war und derzeit zurückgebaut wird. Nach jetzigem Planungsstand soll das neue Wohnheim Ende 2018 bezugsfertig sein. Durch den Neubau sollen neben der Wiederherstellung der durch den Abriss entfallenden Wohnheimplätze zusätzliche bis zu rd. 100 neue Wohnplätze realisiert werden. Weitere mittelfristig ggfs. erforderlich werdende Einzelmaßnahmen werden von den Studentenwerken geprüft. Frage 10: Wie bewertet die Landesregierung die Ausstattung mit Plätzen für studentisches Wohnen in Brandenburg und wo sieht sie diesbezüglich Handlungsbedarf? zu Frage 10: Grundsätzlich besteht im Land Brandenburg bei einer landesweiten Versorgungsrate mit studentischem Wohnraum von 13,75 %, und damit signifikant über dem Bundesschnitt, ein gutes Angebot an studentischen Unterkünften. Wenngleich es bei der Verteilung der Wohnheimplätze zu regionalen Unterschieden kommt: so liegt die Versorgungsrate im Zuständigkeitsbereich des Studentenwerkes Frankfurt (Oder) mit 21,94 % noch deutlicher über dem bundesweiten Durchschnitt als der landesweite Wert, im Bereich des Studentenwerkes Potsdam liegt der Versorgungsgrad mit studentischem Wohnraum hingegen leicht unter dem Bundesdurchschnitt . Die Landesregierung geht zwar von zukünftig leicht zurückgehenden Studierendenzahlen aus, was entsprechende Effekte auch bei der Nachfrage nach Wohnheimplätzen erwarten lässt. Gleichwohl ist damit zu rechnen, dass sich der Rückgang weniger auf den Zuständigkeitsbereich des Studentenwerkes Potsdam konzentrieren wird, zumal nicht auf die Nachfrage nach Wohnheimplätzen in der Stadt Potsdam. Hinzu kommt, dass aufgrund steigernder Mieten in Berlin mit einem anhaltenden Zuzug von Potsdamer Studierenden zu rechnen ist, die derzeit noch in Berlin leben. Handlungsbedarf wird daher eher im Bereich des Potsdamer Studentenwerkes gesehen. Aus diesem Grund beteiligt sich das Land beispielsweise auch maßgeblichen an der Finanzierung eines Wohnheimneubaus des Studentenwerkes Potsdam am Standort der Universität Potsdam in Golm. Frage 11: Gibt es nach Kenntnis der Landesregierung über das Angebot der Studentenwerke für studentisches Wohnen hinaus weitere Angebote für speziell auf Studierende ausgerichteten Wohnraum z.B. durch Kommunen? zu Frage 11: Nach Kenntnis der Landesregierung werden derartige, speziell auf die Bedürfnisse der Studierenden ausgerichtete Wohnungsangebote mitunter von privaten Anbietern bereitgehalten. Über ein solches Wohnungsangebot seitens einzelner Kommunen besteht keine Kenntnis. Frage 12: Welche Förderprogramme bzw. Fördergelder werden dem Studentenwerk für den Neubau von Plätzen für studentisches Wohnen zur Verfügung gestellt? zu Frage 12: Ein reguläres Förderprogramm zur Schaffung von studentischem Wohnraum existiert derzeit nicht. Allerdings beteiligt sich das Land finanziell an dem zu Frage 9 erwähnten Neubau des Studentenwohnheims in Potsdam Golm. Frage 13: Welche Initiativen zeigen Kommunen mit Hochschulstandorten, um über ihre Möglichkeiten für die Erweiterung bzw. den Neubau von Wohnraum für Studierende zu sorgen? zu Frage 13: Konkrete Initiativen zur Erweiterung bzw. Neuschaffung von Wohnraum speziell für Studierende durch Kommunen mit Hochschulstandorten (Potsdam, Brandenburg a.d.H., Cottbus, Frankfurt (Oder), Eberswalde, Wildau) sind nicht bekannt (vgl. Antwort zu Frage 11). Frage 14: Welche Förderprogramme stehen dafür mit welchem Umfang zur Verfügung ? zu Frage 14: Siehe Antwort zu Frage 13. Frage 15: Ist es möglich, aus den nun mehr erweiterten Bundesprogrammen Investitionsmittel für studentisches Wohnen zu verwenden? zu Frage 15: Es ist nicht deutlich, was unter „erweitertem Bundesprogramm“ zu verstehen ist. Eine Beantwortung der Frage 15 ist daher nicht möglich. Frage 16: Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, um durch eine Erweiterung der Zweckbestimmung in der Brandenburger Förderrichtlinie für den Wohnungsneubau eine Öffnung für den Neubau von preiswertem studentischem Wohnraum zu verankern? zu Frage 16: Eine spezielle Förderung von studentischem Wohnen mit Mitteln der Wohnraumförderung des Landes Brandenburg ist derzeit nicht möglich. Der Zugang zu Wohnungen der sozialen Wohnraumförderung unterliegt den Vorgaben des Wohnraumförderungsgesetzes (WoFG). Wesentliche Punkte sind dabei die Einhaltung von Einkommensgrenzen (§ 9 WoFG) und die Voraussetzung, dass Antragstel- ler als Wohnungssuchende sich nicht nur vorübergehend im Geltungsbereich dieses Gesetzes aufhalten, sondern rechtlich und tatsächlich in der Lage sind, für sich und ihre Haushaltsangehörigen (§ 18 WoFG) auf längere Dauer ihren Wohnsitz als Mittelpunkt der Lebensbeziehungen zu begründen und dabei einen selbstständigen Haushalt zu führen (§ 27 WoFG). Ein für den Zeitraum des Studiums begründetes Mietverhältnis ist von vornherein nur ein vorübergehendes und erfüllt diesen Tatbestand des § 27 WoFG nicht. Vielmehr handelt es sich um eine temporäre Unterkunft mit Heimcharakter und kann von der sozialen Wohnraumförderung nicht unterstützt werden. Zudem werden im Rahmen der Wohnraumförderung im Land Brandenburg in Abgrenzung zu Wohnheimen nur in sich abgeschlossene Wohneinheiten unterstützt .Einige Bundesländer, in denen u.a. die Förderung von studentischem Wohnen über die Wohnraumförderung ermöglicht wird, verfügen über ein entsprechendes Landesgesetz zur Wohnraumförderung, in dem auch Abweichungen von den gesetzlichen Vorgaben des WoFG des Bundes geregelt wurden. Diese Voraussetzung besteht zur Zeit im Land Brandenburg nicht. Frage 17: Welche mittel- und langfristigen Vorstellungen verfolgt die Landesregierung , um den Mangel an bezahlbaren Wohnraum für Studierende künftig abzubauen bzw. auszuschließen? zu Frage 17: Die Landesregierung geht von zukünftig leicht zurückgehenden Studierendenzahlen aus, was entsprechende Effekte bei der Wohnraumnachfrage nach sich ziehen und gewisse Entlastungen schaffen wird. Allerdings wird erwartet, dass sich diese Effekte regional unterschiedlich auswirken, so dass grundsätzlicher Handlungsbedarf eher im Bereich des Studentenwerkes Potsdam gesehen wird (vgl. Antwort zu Frage 10). Die Errichtung von studentischen Unterkünften zu sozial verträglichen Mieten ist eine der hochschul- und sozialpolitischen Zielsetzungen der Landesregierung . Der landespolitische Wille zur Schaffung von studentischem Wohnraum findet deshalb auch im Koalitionsvertrag zwischen den Regierungsparteien für die 6. Wahlperiode des Brandenburger Landtages Ausdruck. Dort heißt es, dass die Koalition mit einem Programm die Möglichkeit schaffen wird, damit die Studentenwerke zusätzliche Studentenwohnheimplätze zur Verfügung stellen und Gebäude energetisch sanieren können, um die Studienbedingungen weiter zu verbessern. Unmittelbaren Ausdruck findet diese Koalitionsaussage derzeit in der Neuerrichtung eines Studentenwohnheims des Studentenwerkes Potsdam in Golm unter maßgeblicher finanzieller Beteiligung des Landes.