Landtag Brandenburg Drucksache 6/6659 6. Wahlperiode Eingegangen: 22.05.2017 / Ausgegeben: 29.05.2017 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 2646 der Abgeordneten Britta Müller (SPD-Fraktion) Drucksache 6/6464 Gesundheitlicher Versorgungsbedarf I - Verteilung von Morbidität in Brandenburg (regionale Morbidität) Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkungen der Fragesteller: Das Durchschnittsalter der Brandenburger Bevölkerung steigt in den nächsten Jahren kontinuierlich. Die Hälfte der Brandenburger wird 2030 älter als 53 Jahre sein und auch der Anteil der Hochaltrigen über 80 Jahre wird deutlich steigen. Dabei wird die Verteilung in der Altersstruktur der Bevölkerung in den einzelnen Landkreisen höchst unterschiedlich verlaufen. Vor allem die Unterschiede in der Altersstruktur der Bevölkerung beeinflussen die Morbidität unmittelbar und erheblich. Hierbei sind nicht nur gesundheitsbeeinträchtigende Erkrankungen die zum Tod führen können von Relevanz, sondern auch vielmehr Erkrankungen, die zu Mobilitätseinschränkungen und damit zur Minderung der eigenständigen Lebensführung führen, von Bedeutung. Wesentliche interregionale Morbiditätsunterschiede sind daher als Folge unterschiedlicher Altersstrukturen schon heute den Regionen zu erwarten. Frage 1: Wie stellt sich der Anteil der Älteren in Brandenburg (Altenquotient) heute dar und mit welcher Prognose wird zum Jahr 2030 gerechnet? (Gesamt, Landkreise oder Regionen ) zu Frage 1: In der unten stehenden Tabelle wird der Altenquotient im Land Brandenburg in den Jahren 2013 bis 2015 dargestellt sowie in der Prognose für das Jahr 2030. Der Altenquotient stellt das Verhältnis der Personen im Alter ab 65 Jahren zu denen im Alter zwischen 20 bis unter 65 Jahren dar. Die Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg 2014 bis 2040 wurde auf der Grundlage der Realentwicklung bis zum Jahr 2013 berechnet . Die Sonderentwicklung durch Schutzsuchende ab dem Jahr 2015 ist in der Rechnung nicht berücksichtigt (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2017, Zuarbeit für die vorliegende Anfrage). Landtag Brandenburg Drucksache 6/6659 - 2 - Tabelle: Altenquotient im Land Brandenburg 2013 bis 2015 sowie 2030 nach Verwaltungsbezirken Gebietsstand: 31.12.2015 (Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg) 2013 2014 2015 2030 Land Brandenburg 37,2 37,9 38,6 66,3 Brandenburg an der Havel, Stadt 44,8 45,2 45,7 64,6 Cottbus, Stadt 37,2 38,2 39,4 60,7 Frankfurt (Oder), Stadt 37,9 39,0 40,1 69,7 Potsdam, Stadt 30,9 31,2 31,4 38,9 Landkreis Barnim 35,5 36,2 37,0 69,1 Landkreis Dahme- Spreewald 37,8 38,1 38,5 59,6 Landkreis Elbe-Elster 42,1 43,2 44,5 78,7 Landkreis Havelland 34,6 35,1 35,6 61,4 Landkreis Märkisch- Oderland 35,4 36,3 37,0 70,0 Landkreis Oberhavel 34,9 35,4 36,0 61,8 Landkreis Oberspreewald -Lausitz 44,4 45,4 46,8 77,4 Landkreis Oder-Spree 39,8 40,5 40,8 74,3 Landkreis Ostprignitz- Ruppin 37,2 37,9 39,0 78,6 Landkreis Potsdam- Mittelmark 33,7 34,3 34,9 63,2 Landkreis Prignitz 43,3 44,2 45,0 85,0 Landkreis Spree-Neiße 40,3 41,5 43,0 89,2 Landkreis Teltow- Fläming 34,7 35,2 35,6 63,2 Landkreis Uckermark 40,9 42,4 43,7 80,9 Berliner Umland 33,2 33,7 34,3 53,6 Weiterer Metropolenraum 39,6 40,5 41,3 73,8 Frage 2: Wie stellt sich die Gesamtmorbidität nach Analyse des Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (mRSA) oder anderer geeigneter Analysequellen für die Brandenburger Bevölkerung dar? Zu Frage 2: Für Aussagen zur Gesamtmorbidität im Land Brandenburg stehen keine Daten zur Verfügung. Daten des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) liegen als aggregierte Datensätze der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) derzeit beim Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information vor, jedoch nicht bei den Bundesländern. Zudem werden mit den Daten der GKV nur ca. 90 Prozent der Bevölkerung abgedeckt; die Daten von Privatversicherten stehen nicht zur Verfügung. Andere geeignete Analysequellen sind nicht bekannt.