Landtag Brandenburg Drucksache 6/8138 6. Wahlperiode Eingegangen: 06.02.2018 / Ausgegeben: 12.02.2018 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 3237 des Abgeordneten Andreas Kalbitz (AfD-Fraktion) Drucksache 6/7926 Kulturelles Welterbe in Potsdam Namens der Landesregierung beantwortet die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: Welche kurz- mittel- und langfristigen Maßnahmen plant die Landesregierung zum Erhalt seiner kulturellen Welterbestätten in Potsdam? 1. Welche konkreten Maßnahmen sind gegen die Unterfinanzierung, zu Frage 1: Das Land BB kommt seiner Verpflichtung zur Erhaltung des Weltkulturerbes in Potsdam im Rahmen des Abkommens über die gemeinsame Finanzierung der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“ (SPSG) sowie des Abkommens über die gemeinsame Finanzierung eines Sonderinvestitionsprogramms der „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“ nach. Beide Abkommen wurden gemeinsam mit dem Bund und Berlin als weitere Zuwendungsgeber am 21.09.2017 unterzeichnet , das erstere mit einer Laufzeit von 2018 bis 2022, das zweite mit der Laufzeit von 2016 bis 2030. 2. welche Maßnahmen sind im Zuge der Gefahren durch die bauliche Verdichtung, und zu Frage 2: Im Rahmen der Vereinbarung zwischen der SPSG, der Stadt Potsdam und dem Land zum Schutz des Welterbes und seiner Pufferzonen finden regelmäßig Abstimmungsgespräche zur geplanten baulichen Entwicklung der Stadt statt. 3. welche konkreten Maßnahmen sind zur Abwehr der Gefahren durch häufiger auftretende Extremwetterlagen geplant? zu Frage 3: Die SPSG hat im Herbst 2014 einen Kongress „Historische Gärten im Klimawandel – Empfehlungen zur Bewahrung“ mit 90 internationalen Expertinnen und Experten durchgeführt. Im Ergebnis wurde die „Erklärung von Sanssouci“ verabschiedet, in der nachdrücklich darauf hingewiesen wird, dass die durch den Klimawandel bedingten Gefährdungen für historische Gärten, Bauwerke und Kulturlandschaften erkannt, beschrieben und erforscht werden müssen – als gemeinsame Aufgabe für die Denkmalpflege, die Natur - und die Geisteswissenschaften. Zudem konnte die SPSG die Technische Universität Berlin für ein dreijähriges Kooperations-Forschungsprojekt "Zukunftsweisender Umgang Landtag Brandenburg Drucksache 6/8138 - 2 - mit der Gehölzvegetation historischer Gärten in Zeiten des Klimawandels am Beispiel der Gärten der SPSG“ (2015-2017) gewinnen (einschließlich der Versuchsflächen in den Gärtnereien der SPSG). Die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes werden in entsprechende Maßnahmen der SPSG einfließen, z.B. bei der Auswahl geeigneter Arten bei erforderlichen Nachpflanzungen. Im Jahr 2016 hat auch das Deutsche GeoForschungsZentrum das Thema aufgegriffen, um innerhalb der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften eine Interdisziplinäre AG (IAG Historische Gärten im Klimawandel) zu bilden . Hier werden Forschungsbedarfe und Untersuchungen am Beispiel von vier Parkanlagen behandelt: Babelsberg, Branitz, Berliner Tiergarten und Wörlitz. Die IAG unter Beteiligung der SPSG arbeitet weiter an einer europäischen Vernetzung, weiteren Forschungsprojekten und politischer Vermittlung zu diesem Thema.