Landtag Brandenburg Drucksache 6/8802 6. Wahlperiode Eingegangen: 18.05.2018 / Ausgegeben: 23.05.2018 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 3495 der Abgeordneten Andreas Kalbitz (AfD-Fraktion) und Christina Schade (AfD-Fraktion) Drucksache 6/8598 CO2 als Kraftstoff Namens der Landesregierung beantwortet der Minister für Wirtschaft und Energie die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkungen der Fragesteller: Ein in der Wissenschaft seit langem diskutiertes und untersuchtes Verfahren besteht in der elektrochemischen Umwandlung von CO2 in Kraftund Rohstoffe. Auf Grundlage dieses Umwandlungsprozesses haben sich bereits erste deutsche Firmen gegründet. Vorbemerkungen der Landesregierung: Kraftstoffe, die aus der elektrochemischen Umwandung von Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser hergestellt werden, werden im Allgemeinen auch als synthetische Kraftstoffe oder e-Fuels bezeichnet und unter dem Schlagwort „Power-to-Liquid“ (PtL) subsummiert. Im Folgenden wird deshalb diese Begrifflichkeit verwendet. Frage 1: Welche unterschiedlichen Möglichkeiten und Verfahren zur Umwandlung von CO2 in Kraftstoff sind der Landesregierung bekannt? zu Frage 1: Der Landesregierung ist bekannt, dass an verschiedenen Verfahren zur Herstellung von Kraftstoffen aus Kohlenstoffdioxid (CO2) in Verbindung mit Wasserstoff geforscht wird. Neben den bereits im 20. Jahrhundert großtechnisch erprobten Verfahren wie die Fischer-Tropsch-Synthese oder die Methanol-Synthese stehen heutzutage Verfahren im Mittelpunkt, die zu einem wesentlichen Anteil auf der Elektrolyse mithilfe von Strom aus erneuerbaren Energien beruhen. Frage 2: Welche Verfahren zur Umwandlung von CO2 in Kraftstoff unterstützt die Landesregierung ? zu Frage 2: Grundsätzlich sind die relevanten Förderprogramme der Landesregierung technologieoffen gestaltet. Die Landesregierung unterstützt im Rahmen der Projektförderung somit alle Verfahren, die einen Beitrag zur Erreichung der energiepolitischen Ziele leisten können und die die übrigen Fördervoraussetzungen erfüllen. Frage 3: Welche Potentiale aber auch Probleme sieht die Landesregierung in der Umwandlung von CO2 in Kraftstoff? Landtag Brandenburg Drucksache 6/8802 - 2 - zu Frage 3: Die Berechnung der Potenziale hängt von einer Vielzahl von Eingangsparametern und grundlegenden Annahmen ab. Die Landesregierung geht jedoch davon aus, dass PtL-Technologien langfristig einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor insbesondere dort leisten können, wo batteriegetriebene Antriebe wahrscheinlich auch zukünftig die herkömmlichen Antriebe nicht ersetzen können (z.B. im Flugverkehr). Gegenwärtig sind PtL-Technologien wirtschaftlich jedoch nicht konkurrenzfähig gegenüber konventionellen Kraftstoffen. Die bestehenden Anlagen gehen bisher nicht über die Erprobung als Labor- bzw. Pilotanlagen hinaus. Gründe dafür sind u.a. der erforderliche hohe Energieeinsatz verbunden mit den relativ geringen Wirkungsgraden der Prozesse. Frage 4: Welchen Stellenwert räumt die Landesregierung dem eingangs angesprochenen Verfahren in ihrer Landespolitik mit Blick auf die Entwicklung von alternativen Kraftstoffen ein? zu Frage 4: Grundsätzlich ist die Landesregierung der Entwicklung von PtL-Technologien gegenüber aufgeschlossen, da diese dazu beitragen können, die gesteckten energie- und klimapolitischen Ziele zu erreichen.