Landtag Brandenburg Drucksache 6/8892 6. Wahlperiode Eingegangen: 30.05.2018 / Ausgegeben: 04.06.2018 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 3514 des Abgeordneten Péter Vida (fraktionslos) Drucksache 6/8658 Energieerzeugung in der Landwirtschaft Namens der Landesregierung beantwortet der Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkung des Fragestellers: Das Land Brandenburg setzt zunehmend auf die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Dabei kommt der Landwirtschaft eine wichtige Rolle zu. Anfallende organische Abfälle wie Gülle, Mist oder Ernteabfälle werden einer energetischen Verwertung in Biogasanlagen zugeführt, was in nahezu allen Studien als ökologisch sowie hinsichtlich der Energiebilanz sinnvoll angesehen wird. Jedoch werden in Brandenburg vor allem nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) extra für die zumindest vermeintlich umweltfreundliche, subventionierte Energieerzeugung angebaut. Dieses Vorgehen ist laut vielen Studien zweifelhaft, da der zusätzliche Flächen-, Energie- und Rohstoffeinsatz in einem schlechten, teilweise negativen Verhältnis zur Energieausbeute steht. Zudem werden Flächen der Nahrungserzeugung entzogen. Zusätzlich werden jedoch auch landwirtschaftlich wertvolle Flächen für die Aufstellung von Photovoltaikanlagen genutzt. Es stellt sich die Frage, welche der beiden Nutzungsformen die bessere Bilanz und Flächeneffizienz hat und letztendlich das „geringere Übel“ ist. Vorbemerkung: Biogasanlagen in Brandenburg nutzen weit überwiegend einen Mix aus nachwachsenden Rohstoffen und Wirtschaftsdünger wie Gülle oder Festmist zur Energiegewinnung . Eine gesonderte Darstellung von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen und aus Wirtschafts-dünger ist daher nicht möglich. Derzeit werden laut Expertenschätzung landesweit etwa 50 Prozent des Wirtschaftsdüngers energetisch genutzt. Angestrebt wird eine weitgehende Erschließung des noch ungenutzten Potenzials an Wirtschaftsdünger und an Bioabfällen. Entscheidend für die Beurteilung von Biogasanlagen sind ihre CO2-Bilanz und ein umweltschonender Anlagenbetrieb. Als Vergleichsgröße der CO2- Bilanz dient dabei die Energiegewinnung aus fossilen Quellen. Der Entzug von Flächen für die Nahrungsmittelproduktion ist kritisch zu bewerten, wenn der Vorrang der Nahrungsmittelproduktion nicht gewährleistet ist. Das ist in Brandenburg nicht der Fall. Biogasanlagen werden mit zunehmender Energiegewinnung aus Wind- und Solaranlagen verstärkt zur flexiblen und bedarfsgerechten Stromproduktion beitragen. Der Vorteil von Biogas in der Stromproduktion gegenüber volatiler Wind- und Solarenergie besteht in seiner Speicherfähigkeit . Ein alleiniger Vergleich von energetischen Flächenerträgen ist deshalb nicht aussagefähig . Landtag Brandenburg Drucksache 6/8892 - 2 - Frage 1: Wie viele Biogasanlagen waren zum 31.12.2017 in Brandenburg betriebsfähig installiert? Welche elektrische Leistung haben diese insgesamt in kW? zu Frage 1: Im Land Brandenburg waren zum 31.12.2017 449 Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von 263 MW betriebsfähig installiert. Frage 2: Wie viele dieser Biogasanlagen verfügen über Kraftwärmekopplung? Welche Wärmeleistung haben diese Biogasanlagen insgesamt (in kW)? zu Frage 2: Alle Biogasanlagen sind Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, da sie zur Beheizung der Gärbehälter Wärme nutzen. Welche Biogasanlagen darüber hinaus ein Wärmenetz mit weiteren Abnehmern speisen, wird nicht erfasst. Somit kann keine Angabe über die reale Wärmebereitstellung gemacht werden. Die theoretische Wärmeleistung der Anlagen ist deutlich höher als die elektrische Leistung. Frage 3: Wie viele Megawattstunden (ohne Eigenverbrauch) haben Biogasanlagen mit Hilfe von NaWaRo in Brandenburg von 2000 bis einschließlich 2017 erzeugt? Bitte nach Jahren auflisten. Frage 5: Zu welchem Anteil wurde von 2000 bis einschließlich 2017 der Bedarf der Biogasanlagen an NaWaRo durch Abfälle (Gülle, Mist, Ernteabfälle …) gedeckt? Bitte nach Jahr auflisten, gegebenenfalls auch Schätzung. zu Frage 3 und 5: Biogasanlagen in Brandenburg nutzen weit überwiegend einen Mix aus nachwachsenden Rohstoffen und Wirtschaftsdünger wie Gülle oder Festmist. Eine gesonderte Statistik für Biogas aus nach-wachsenden Rohstoffen bzw. aus Abfällen (Gülle, Mist, Ernteabfälle…) liegt der Landesregierung nicht vor. Frage 4: Wie hoch ist der Anteil von Biogas am Strommix bei der Stromerzeugung in Brandenburg? zu Frage 4: Gesicherte Angaben zu den Anteilen der Stromerzeugung aus den Energieträgern im Land Brandenburg liegen aktuell aus dem Jahr 2015 vor (Quelle: Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) 7. Monitoringbericht zur Energiestrategie 2030). Ausgehend von einer Gesamtstromerzeugung aus allen Energieträgern von 57,6 TWh im Land, betrug der Anteil von Biogas im Jahr 2015 3,1 % (2015: 1,76 TWh aus Biogas ). Es ist nicht davon auszugehen, dass sich der Anteil in den letzten zwei Jahren wesentlich verändert hat. Frage 6: Welcher Anteil am Bedarf der Biogasanlagen an NaWaRo wurde durch eigens angebaute Pflanzen gedeckt? Bitte nach Art der Pflanzen (Silomais, Roggen, Gras, Futterrüben ) und nach Jahr auflisten, gegebenenfalls auch Schätzung. zu Frage 6: Biogasanlagen in Brandenburg nutzen weit überwiegend einen Mix aus nachwachsenden Rohstoffen und Wirtschaftsdünger wie Gülle oder Festmist. Unter nachwachsenden Rohstoffen werden laut Monitoringbericht der Bundesregierung einerseits Energiepflanzen verstanden, die extra zur Energiegewinnung angebaut werden. Andererseits gehört auch Landschaftspflegematerial dazu. Eine gesonderte Statistik von eingesetzten Energiepflanzen und Landschaftspflegematerial liegt der Landesregierung nicht vor. Landtag Brandenburg Drucksache 6/8892 - 3 - Frage 7: Welche Schwankungen im Ertrag je Hektar konnten bei den für Biogasanlagen verwendeten NaWaRos (Silomais, Roggen, Gras, Futterrüben) seit dem Jahr 2000 beobachtet werden? Bitte nach Jahr auflisten. zu Frage 7: Der Landesregierung liegen keine Kenntnisse über Ertragsschwankungen für bestimmte Verwendungen vor. Die Ertragsentwicklung seit 2009 kann einer Zeitreihe im Agrarbericht entnommen werden: http://agrarbericht.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.365254.de. Frage 8: Werden NaWaRos für Biogasanlagen aus anderen Ländern nach Brandenburg geliefert? Wenn ja, welche Menge, welche Art und aus welchen Ländern? zu Frage 8: Der Landesregierung ist nicht bekannt, dass nachwachsende Rohstoffe für Biogasanlagen aus anderen Ländern nach Brandenburg geliefert werden. Frage 9: Auf welcher Fläche (in Hektar) werden in Brandenburg NaWaRo für Biogas angebaut ? Wie hat sich diese Fläche seit 2000 verändert? Bitte Fläche pro Jahr auflisten. zu Frage 9: Der Anbauumfang einzelner Kulturen wird in einer Zeitreihe, beginnend im Jahr 2009, im Agrarbericht Online veröffentlicht: http://agrarbericht.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.365254.de. Dabei erfolgt keine Unterscheidung hinsichtlich der Verwendung des Erntegutes. Frage 10: Wie viele Hektar landwirtschaftliche Fläche (Acker und Grünland) werden insgesamt in Brandenburg bewirtschaftet? Wie hat sich diese Fläche seit dem Jahr 2000 verändert ? Bitte nach Ackerland und Grünland und nach Jahren aufschlüsseln. zu Frage 10: Im Jahr 2000 wurden 1.346.742 Hektar landwirtschaftlich genutzt, darunter 1.044.144 Hektar als Ackerland und 296.967 Hektar als Dauergrünland. 2017 bewirtschafteten die landwirtschaftlichen Betriebe 1.322.900 Hektar, darunter 1.019.000 Hektar Ackerland sowie 299.500 Hektar Dauergrünland. Damit sank im Vergleich die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) seit 2000 um 23.842 Hektar, das Ackerland um 25.144 Hektar. Die Fläche des Dauergrünlandes stieg im gleichen Zeitraum leicht um 2.533 Hektar. Fruchtart 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Landw irtschaftlich genutzte Fläche 1.346.742 1.343.012 1.339.118 1.328.474 1.338.806 1.336.335 1.336.383 1.328.124 1.323.600 darunter Ackerland 1.044.144 1.041.017 1.037.249 1.030.371 1.041.684 1.038.479 1.042.210 1.034.886 1.035.900 Dauergrünland 296.967 296.578 296.516 293.087 292.112 292.650 288.867 288.108 282.000 Landw irtschaftlich genutzte Fläche 0,0 – 0,3 – 0,3 – 0,8 0,8 – 0,2 0,0 – 0,6 – 0,3 darunter Ackerland – 0,2 – 0,3 – 0,4 – 0,7 1,1 – 0,3 0,4 – 0,7 0,1 Dauergrünland 0,5 – 0,1 0,0 – 1,2 – 0,3 0,2 – 1,3 – 0,3 – 2,1 Landwirtschaftlich genutzte Fläche der landwirtschaftlichen Betriebe im Land Brandenburg 2000 bis 2008 ha Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % Landtag Brandenburg Drucksache 6/8892 - 4 - Frage 11: Wie viele Hektar Boden sind seit 2000 der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen worden? Bitte möglichst detailliert aufschlüsseln nach der Art der späteren Nutzung (Umwandlung in Wohngebiete, Umwandlung in forstwirtschaftliche Flächen, Umwandlung in Verkehrsflächen, Umwandlung in Naturschutzgebiete, Umwandlung in Tagebauflächen ...). zu Frage 11: Die späteren Nutzungsarten der konkreten Flächen, die der Landwirtschaft entzogen werden, werden statistisch nicht erfasst. Deswegen kann hier nur die Statistik zu den tatsächlichen Flächennutzungen wiedergegeben werden. Bei der Auswertung dieser Statistik ist zu berücksichtigen, dass die Homogenisierung der Kataster im Jahr 2013, durch die geometrische Klaffungen und Überlappungen beseitigt wurden, ergab, dass die Landesfläche ca. 16.000 Hektar größer ist, als bis zum Jahr 2013 angenommen wurde. Katasterflächen nach Art der tatsächlichen Nutzung in Brandenburg 2000 bis 2008 Art der Nutzung 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Gebäude- und Freifläche 125.336 126.795 128.242 129.654 130.697 132.391 133.595 134.642 135.293 Betriebsfläche 38.646 37.513 38.336 39.749 39.596 39.017 38.956 39.033 39.782 Erholungsfläche 9.379 10.269 10.650 11.138 11.764 12.527 13.312 13.950 17.207 Verkehrsfläche 101.023 101.654 102.335 103.022 103.267 104.666 105.571 106.060 106.244 Landwirtschaftsfläche 1.470.457 1.468.336 1.465.670 1.462.675 1.461.714 1.459.293 1.458.501 1.456.468 1.453.532 Waldfläche 1.029.914 1.029.749 1.029.539 1.029.543 1.035.851 1.037.160 1.040.446 1.040.996 1.045.244 Wasserfläche 100.405 100.444 100.545 100.575 100.670 100.575 100.598 100.505 100.587 Flächen anderer Nutzung 72.548 72.851 72.344 71.356 64.248 62.235 56.992 56.375 50.212 Katasterfläche 2.947.709 2.947.610 2.947.661 2.947.714 2.947.808 2.947.863 2.947.970 2.948.028 2.948.101 Fruchtart 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Landw irtschaftlich genutzte Fläche 1.327.100 1.323.691 1.319.400 1.319.600 1.313.800 1.313.600 1.321.700 1.315.469 1.322.900 darunter Ackerland 1.035.900 1.031.907 1.029.300 1.028.800 1.025.200 1.027.900 1.021.000 1.014.912 1.019.000 Dauergrünland 285.300 286.945 285.200 285.900 284.000 281.200 296.300 296.156 299.500 Landw irtschaftlich genutzte Fläche 0,3 – 0,3 – 0,3 0,0 – 0,4 0,0 0,6 – 0,5 0,6 darunter Ackerland 0,0 – 0,4 – 0,3 0,0 – 0,3 0,3 – 0,7 – 0,6 0,4 Dauergrünland 1,2 0,6 – 0,6 0,3 – 0,7 – 1,0 5,4 0,0 1,1 Amt für Statistik Berlin Brandenburg : Bodennutzung und Ernte - Lange Reihen; Stand 2017 Landwirtschaftlich genutzte Fläche der landwirtschaftlichen Betriebe im Land Brandenburg 2009 bis 2017 ha Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % Landtag Brandenburg Drucksache 6/8892 - 5 - Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % Art der Nutzung 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Gebäude- und Freifläche 1,7 1,2 1,1 1,1 0,8 1,3 0,9 0,8 0,5 Betriebsfläche – 1,2 – 2,9 2,2 3,7 – 0,4 – 1,5 – 0,2 0,2 1,9 Erholungsfläche 3,0 9,5 3,7 4,6 5,6 6,5 6,3 4,8 23,3 Verkehrsfläche 0,4 0,6 0,7 0,7 0,2 1,4 0,9 0,5 0,2 Landwirtschaftsfläche – 0,1 – 0,1 – 0,2 – 0,2 – 0,1 – 0,2 – 0,1 – 0,1 – 0,2 Waldfläche – 0,1 0,0 0,0 0,0 0,6 0,1 0,3 0,1 0,4 Wasserfläche 0,1 0,0 0,1 0,0 0,1 – 0,1 0,0 – 0,1 0,1 Flächen anderer Nutzung – 1,0 0,4 – 0,7 – 1,4 – 10,0 – 3,1 – 8,4 – 1,1 – 10,9 Katasterfläche 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Veränderung im Vergleich zur Messzahl 1991 ≙ 100 Art der Nutzung 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Gebäude- und Freifläche 113,5 114,9 116,2 117,4 118,4 119,9 121,0 122,0 122,6 Betriebsfläche 107,8 104,7 107,0 110,9 110,5 108,9 108,7 108,9 111,0 Erholungsfläche 119,9 131,2 136,1 142,3 150,3 160,1 170,1 178,3 219,9 Verkehrsfläche 103,9 104,6 105,3 106,0 106,2 107,7 108,6 109,1 109,3 Landwirtschaftsfläche 99,3 99,1 99,0 98,8 98,7 98,5 98,5 98,3 98,1 Waldfläche 100,6 100,6 100,6 100,6 101,2 101,3 101,6 101,7 102,1 Wasserfläche 100,5 100,5 100,6 100,6 100,7 100,6 100,6 100,6 100,6 Flächen anderer Nutzung 79,1 79,5 78,9 77,8 70,1 67,9 62,2 61,5 54,8 Katasterfläche 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Katasterflächen nach Art der tatsächlichen Nutzung in Brandenburg 2009 bis 2016 Art der Nutzung 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (Einführung ALKIS) Gebäude- und Freifläche 135.116 135.408 135.282 136.163 130.490 130.799 130.998 Betriebsfläche 39.411 38.489 37.158 34.924 42.566 43.044 43.354 Erholungsfläche 19.728 20.997 21.960 22.643 26.723 26.796 26.855 Siedlungsfläche 202.939 Landtag Brandenburg Drucksache 6/8892 - 6 - Verkehrsfläche 106.804 106.956 107.509 107.581 109.982 110.064 110.165 110.310 Landwirtschaftsfläche 1.453.812 1.455.972 1.454.668 1.453.263 1.461.923 1.461.377 1.460.680 1.446.886 Waldfläche 1.047.379 1.045.122 1.045.772 1.048.293 1.053.061 1.052.948 1.053.405 1.030.796 Wasserfläche 100.261 100.775 100.958 101.373 102.248 102.256 102.178 99.132 Flächen anderer Nutzung 45.683 44.593 45.091 44.322 38.422 38.150 37.801 Sonst. Vegetation 75.375 Katasterfläche 2.948.195 2.948.313 2.948.398 2.948.563 2.965.416 2.965.434 2.965.436 2.965.438 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % Art der Nutzung 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (Einführung ALKIS Messzahl 2016 ≙ 100) Gebäude- und Freifläche – 0,1 0,2 – 0,1 0,7 – 4,2 0,2 0,2 • Betriebsfläche – 0,9 – 2,3 – 3,5 – 6,0 21,9 1,1 0,7 • Erholungsfläche 14,7 6,4 4,6 3,1 18,0 0,3 0,2 • Verkehrsfläche 0,5 0,1 0,5 0,1 2,2 0,1 0,1 • Landwirtschaftsfläche 0,0 0,1 – 0,1 – 0,1 0,6 0,0 0,0 • Waldfläche 0,2 – 0,2 0,1 0,2 0,5 0,0 0,0 • Wasserfläche – 0,3 0,5 0,2 0,4 0,9 0,0 – 0,1 • Flächen anderer Nutzung – 9,0 – 2,4 1,1 – 1,7 – 13,3 – 0,7 – 0,9 Katasterfläche 0,0 0,0 0,0 0,0 0,6 0,0 0,0 Veränderung im Vergleich zur Messzahl 1991 ≙ 100 Art der Nutzung 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Gebäude- und Freifläche 122,4 122,7 122,5 123,3 118,2 118,5 118,7 Messzahl 2016 ≙ 100 Betriebsfläche 110,0 107,4 103,7 97,4 118,8 120,1 121,0 100 Erholungsfläche 252,1 268,3 280,6 289,4 341,5 342,4 343,2 100 Verkehrsfläche 109,9 110,0 110,6 110,7 113,1 113,2 113,3 100 Landwirtschaftsfläche 98,2 98,3 98,2 98,1 98,7 98,7 98,6 100 Waldfläche 102,3 102,1 102,2 102,4 102,9 102,9 102,9 100 Wasserfläche 100,3 100,8 101,0 101,4 102,3 102,3 102,2 100 Flächen anderer Nutzung 49,8 48,6 49,2 48,4 41,9 41,6 41,2 100 Katasterfläche 100,0 100,0 100,0 100,0 100,6 100,6 100,6 Quelle: Ministerium des Innern, Hauptübersicht der Liegenschaften Landtag Brandenburg Drucksache 6/8892 - 7 - Die bis 2012 veröffentlichten Flächen waren die Buchflächen aus dem Grundbuch. Mit der Umstellung auf ALKIS (Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem ) werden nunmehr die berechneten geometrischen Flächenangaben veröffentlicht. Frage 12: Wie viele Hektar Boden sind seit 2000 neu landwirtschaftlich nutzbar geworden? Bitte möglichst detailliert aufschlüsseln nach der Art der früheren Nutzung (z.B. sanierte Tagebauflächen...). zu Frage 12: Da die Nutzungsarten nur in Bezug auf die Gesamtfläche im jeweiligen Jahr erfasst werden (siehe Antwort zu Frage 11), kann keine Aussage über konkrete Vornutzungen gemacht werden. Frage 13: Wie viele Hektar waren in Brandenburg bis zum 31.12.2017 als Standflächen für Freiflächenphotovoltaikanlagen genehmigt? Wie viele MWh Strom produzierten diese insgesamt im Jahr 2017? zu Frage 13: Der Landesregierung liegen Flächendaten zu genehmigten Freiflächenphotovoltaikanlagen nicht vor. Genehmigungen können entweder auf Basis von Bebauungsplänen mit expliziter Sondergebietsausweisung „Energieerzeugung“ oder auch innerhalb bestehender Gewerbe- oder Industrieflächenausweisungen erfolgen. Hierfür besteht keine Meldepflicht und es werden keine entsprechenden Daten erhoben. Die Bundesnetzagentur weist in ihrem letzten Bericht von 2016 „EEG in Zahlen“ für das Land Brandenburg eine Jahresarbeit aus solarer Strahlungsenergie durch Freiflächenanlagen von 2120,9 GWh aus. Frage 14: Wie viele Liter Dieseltreibstoff wird in der Brandenburger Landwirtschaft laut steuerlicher Sonderbehandlung als „Agrardiesel“ im Jahr verbraucht? Wie viele Liter sind das im Schnitt pro Hektar landwirtschaftlicher Ackerfläche? zu Frage 14: In Brandenburg wurden 2016 lt. Generalzolldirektion in Neustadt a.d.W. von 2.799 Antragstellern 121.453.302,6 l Gasöl und 94.575,58 l Pflanzenöl zur steuerlichen Entlastung beantragt. Dies entspricht im Schnitt 90,66 Liter pro Hektar Landwirtschaftlicher Fläche. Frage 15: Wie viele kg Kunstdünger werden in Brandenburg im Schnitt pro Hektar Ackerland verwendet? Bitte wenn möglich nach Art K-, N- und P-Dünger aufteilen. zu Frage 15: Es gibt keine Pflicht zur Erhebung von statistischen Zahlen zum Einsatz von chemisch-synthetischen Düngemitteln. Daher liegen der Landesregierung hierzu keine Informationen vor. Frage 16: Wie groß war die Subvention von Biogasanlagen, welche mit NaWaRo betrieben werden, seit 2010? Bitte nach Jahren sowie Förderung nach EEG und KWKG und gegebenenfalls weiteren Subventionsprogrammen aufschlüsseln! zu Frage 16: Die Förderung nach EEG und Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) erfolgt auf Grundlage von Bundesgesetzen durch Bundesinstitutionen. Länderbezogene, auf Biogasanlagen aufgeschlüsselte Angaben liegen der Landesregierung nicht vor. Frage 17: In Brandenburg gibt es auch Torfböden. Wenn auf diesen Ackerbau betrieben wird, entsteht durch die Zersetzung des Torfs CO2. Wie hoch ist dabei der durchschnittli- Landtag Brandenburg Drucksache 6/8892 - 8 - che CO2-Ausstoß auf einem Hektar Ackerfläche auf Torfboden im Jahr? zu Frage 17: Nach einer Dokumentation des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 2016 betrug die durch ackerbauliche Nutzung bedingte und in die Kategorie Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF) einzuordnende CO2-Emission im Jahr 2014 deutschlandweit 14,4 Mio Tonnen. Da in der Dokumentation davon ausgegangen wird, dass diese Emissionen ganz überwiegend durch die ackerbauliche Nutzung von ca. 1,5 Mio ha Niedermoorboden verursacht werden, kann deutschlandweit ein durchschnittlicher CO2-Ausstoß von ca. 9,6 t/a auf einem Hektar ackerbaulich genutztem Niedermoorboden angenommen werden.