— 1 — B R E M I S C H E B Ü R G E R S C H A F T Landtag 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 1205 Kleine Anfrage der Fraktion der CDU vom 29. Oktober 2013 Fachkräftemangel in der Alten- und Krankenpflege begegnen Bundesweit zeichnet sich aktuell aufgrund des demografischen Wandels ein Fachkräftemangel im Bereich der Alten- und Krankenpflege ab. Der öffentliche Protest der Beschäftigen gegen den schon heute deutlich sichtbaren Pflegenotstand hat in den letzten Wochen und Monaten noch einmal verdeutlicht, dass der Fachkräftemangel im Pflegebereich schon jetzt von Pflegenden, zu Pflegenden und deren Angehörigen als bedrohliche Entwicklung wahrgenommen wird. Um in den nächsten Jahren die Qualität der Pflege zu steigern und für einen zunehmenden Pflegebedarf auch im Land Bremen gerüstet zu sein, ist es vor allem wichtig, den hohen Fachkräftebedarf, wenigstens aber die bisher qualitätssichernde Quote von 50 % Fachkräftebesetzung in der Altenpflege weiterhin decken zu können. Vor diesem Hintergrund fragen wird den Senat: 1. Wie viele Auszubildende absolvierten in den Jahren 2011, 2012 und 2013 jeweils welchen Berufsabschluss im Bereich der Kranken- oder Altenpflege (bitte aufgeschlüsselt nach Berufsabschlüssen, Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? 2. Wie viele landesgeförderte Plätze an Altenpflegeschulen standen 2011, 2012 und 2013 im Land Bremen jeweils zur Verfügung (bitte aufgeschlüsselt nach Altenpflegeschulen), wie viele qualifizierte Bewerber gab es jeweils auf diese Plätze, und wie viele mussten abgewiesen werden? 3. Wie viele Plätze an den Krankenpflegeschulen standen 2011, 2012 und 2013 im Land Bremen jeweils zur Verfügung (bitte aufgeschlüsselt nach Krankenpflegeschulen ), und wie viele qualifizierte Bewerber gab es jeweils auf diese Plätze, und wie viele mussten abgewiesen werden? 4. Wie schätzt der Senat die Chancen auf eine Ausbildung im Bereich Pflege für Menschen mit Behinderungen (z. B. Gehörlose) ein, welche der Kranken- und Altenpflegeschulen im Land Bremen bieten inklusiven Unterricht für diese Zielgruppe an, und wie viele Menschen mit Behinderungen schlossen 2011, 2012 und 2013 jeweils welche Ausbildung dort ab (bitte aufgeschlüsselt nach Berufsabschlüssen )? 5. Wie hat sich seit dem Jahr 2010 der Bedarf an Berufspädagogen an den Altenund Krankenpflegeschulen im Land Bremen entwickelt, kommt es derzeit durch zu wenig Lehrpersonal zu Engpässen, und wie beurteilt der Senat den zukünftigen Bedarf an Personal in diesem Bereich? 6. Hält der Senat die seit 1997 konstante Zuweisung des Schulgeldes von 5,44 ‡ pro Unterrichtsstunde nach 16 Jahren weiterhin für angemessen, oder plant er Anpassungen in diesem Bereich, und wenn ja, ab wann? 7. Wie plant der Senat die angekündigte Aufstockung von derzeit 84 auf 120 geförderte Schulplätze im Bereich Altenpflege zu finanzieren, obwohl er in den Haushaltsentwürfen die Mittel nicht nennenswert erhöht hat, und hält er die neue Platzzahl für ausreichend? — 2 — 8. Wie viele Personen erhielten 2011, 2012 und 2013 jeweils einen Bildungsgutschein für eine Umschulung in den Pflegebereich von der Agentur für Arbeit, zu welchen Abschlüssen führten diese jeweils, und wie hoch war bei welchem angestrebten Abschluss jeweils die Abbrecherquote (bitte jeweils aufgeschlüsselt nach Jahren, Berufsabschlüssen, Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? 9. Wie viele Personen erhielten 2011, 2012 und 2013 jeweils einen Bildungsgutschein für eine Umschulung in den Pflegebereich vom Jobcenter, zu welchen Abschlüssen führten diese jeweils, und wie hoch war bei welchem angestrebten Abschluss jeweils die Abbrecherquote (bitte jeweils aufgeschlüsselt nach Jahren , Berufsabschlüssen, Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? 10. Wird der Senat die Minderausgaben, die durch die Übernahme der Kosten des dritten Umschulungsjahres durch die Bundesagentur für Arbeit erzielt werden, im Bereich Pflegeausbildung einsetzen, und wenn ja, wo, und wenn nein, warum nicht? 11. Wie viele Personen absolvierten 2011, 2012 und 2013 im Land Bremen jeweils ein Praktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Bereich Alten- oder Krankenpflege (bitte aufgeschlüsselt nach Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? 12. Wie viele Personen, die 2011, 2012 und 2013 ein Praktikum oder ein FSJ im Bereich Alten- oder Krankenpflege absolvierten, entschieden sich im Anschluss für eine Ausbildung, ein Studium oder eine Umschulung in diesem Bereich (bitte aufgeschlüsselt nach Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? 13. Wie stellt sich 2011, 2012 und 2013 jeweils das Verhältnis zwischen erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungen und Umschulungen dar, wie bewertet der Senat dieses Verhältnis, und welche Maßnahmen plant der Senat, um es gegebenenfalls zu ändern? 14. Plant der Senat für die neue ESF-Förderperiode eigenständige Programme, die zu einer Stärkung des Pflegebereichs führen könnten? 15. Welche Planungen hat der Senat bezüglich der Einführung eines Ausbildungsfonds im Land Bremen, und bis wann wird der Senat dazu weitere Schritte einleiten ? 16. Welche weiteren Schritte hat der Senat bisher unternommen, um den Fachkräftemangel im Bereich Pflege entgegenzutreten, und welche weiteren Projekte sind geplant? Sigrid Grönert, Rainer Bensch, Sandra Ahrens, Silvia Neumeyer, Thomas Röwekamp und Fraktion der CDU D a z u Antwort des Senats vom 10. Dezember 2013 1. Wie viele Auszubildende absolvierten in den Jahren 2011, 2012 und 2013 jeweils welchen Berufsabschluss im Bereich der Kranken- oder Altenpflege (bitte aufgeschlüsselt nach Berufsabschlüssen, Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? Angenommen wird, dass mit „absolviert“ die mit einer bestandenen Prüfung beendeten Ausbildungsverhältnisse gemeint sind. Die Angaben beziehen sich auf die dreijährige Fachkraftausbildung. — 3 — Altenpflege Krankenpflege Davon Davon Davon Davon Davon Davon Anzahl weiblich männlich Migranten Anzahl weiblich männlich Migranten 2011 119 100 19 31 183 140 43 20 2012 109 86 23 31 209 179 30 20 2013 123 78 45 38 208 161 47 17 Quelle: Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen und der Senator für Gesundheit , eigene Erhebung, Stand 22. November 2013. 2. Wie viele landesgeförderte Plätze an Altenpflegeschulen standen 2011, 2012 und 2013 im Land Bremen jeweils zur Verfügung (bitte aufgeschlüsselt nach Altenpflegeschulen), wie viele qualifizierte Bewerber gab es jeweils auf diese Plätze, und wie viele mussten abgewiesen werden? Die insgesamt zur Verfügung stehenden Plätze werden auf die sieben bestehenden Altenpflegeschulen verteilt, dies erfolgt in einer engen Absprache zwischen den Schulen und der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. Für eine nach Schulen differenzierte Aufstellung: siehe die nach Trägern differenzierte Anlage. Plätze Qualifizierte Davon abgegesamt Bewerber wiesene Bewerber 2011 58 131*) 87*) 2012 73 188 115 2013 84 204 120 *) Eine Schule mit 14 Plätzen konnte die Zahlen für 2011 nicht mehr ermitteln. Quelle: Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen und der Senator für Gesundheit , eigene Erhebung, Stand 22. November 2013. 3. Wie viele Plätze an den Krankenpflegeschulen standen 2011, 2012 und 2013 im Land Bremen jeweils zur Verfügung (bitte aufgeschlüsselt nach Krankenpflegeschulen ), und wie viele qualifizierte Bewerber gab es jeweils auf diese Plätze, und wie viele mussten abgewiesen werden? Im Ausbildungsstättenplan werden für die Jahre 2011, 2012 und 2013 jährlich insgesamt 762 Plätze in der Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheitsund Kinderkrankenpflege vorgehalten. Die Angaben in der Tabelle beziehen sich auf die jährlich zu besetzenden Ausbildungsplätze. Plätze Qualifizierte Davon abgegesamt Bewerber wiesene Bewerber 2011 264 2 277 2 013 2012 284 2 095 1 811 2013 284 1 960 1 676 Für eine nach Schulen differenzierte Aufstellung: siehe Anlage. 4. Wie schätzt der Senat die Chancen auf eine Ausbildung im Bereich Pflege für Menschen mit Behinderungen (z. B. Gehörlose) ein, welche der Kranken- und Altenpflegeschulen im Land Bremen bieten inklusiven Unterricht für diese Zielgruppe an, und wie viele Menschen mit Behinderungen schlossen 2011, 2012 und 2013 jeweils welche Ausbildung dort ab (bitte aufgeschlüsselt nach Berufsabschlüssen )? In der Ausbildung zur Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege befinden sich derzeit keine Menschen mit Behinderungen, deren Ausbildung besondere behinderungsspezifische technische oder andere Unterstützungen erfordern. Der Beruf stellt hohe Anforderungen an die körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Die Chance auf eine Ausbildung in der Pflege wird daher am ehesten da gesehen, wo entsprechende Hilfsmittel die Behinderung ohne eine Einschränkung in der Ausübung der Tätigkeit ausgleichen können (z. B. durch Hörgeräte). In einzelnen Fällen von — 4 — Lernbehinderungen haben sich individuelle Unterstützungsleistungen durch die Lehrkräfte bewährt. 5. Wie hat sich seit dem Jahr 2010 der Bedarf an Berufspädagogen an den Altenund Krankenpflegeschulen im Land Bremen entwickelt, kommt es derzeit durch zu wenig Lehrpersonal zu Engpässen, und wie beurteilt der Senat den zukünftigen Bedarf an Personal in diesem Bereich? Der Bedarf an Berufspädagogen in den Altenpflegeschulen kann derzeit nicht gedeckt werden. Durch den Wegfall der Möglichkeit eines Referendariats im Land Bremen orientieren sich Masterstudenten an die öffentlichen Schulen in das niedersächsische Umland. Studenten, die mit dem Bachelor ihr Studium beenden, können einen Platz an einer Altenpflegeschule finden. Aufgrund der besseren Bezahlung wird von ihnen jedoch eine Anstellung an einer Krankenpflegeschule vorgezogen. Die Altenpflegeschulen sind auf fachlich geeignete Seiteneinsteiger angewiesen, die sich pädagogisch berufsbegleitend nachqualifizieren müssen. Besonders schwierig ist die Situation bei den Altenpflegeschulen in Bremerhaven, dort gibt es ein sehr geringes Angebot an geeigneten Lehrkräften. Der Bedarf an qualifizierten Berufspädagoginnen/Berufspädagogen in den Krankenpflegeschulen in Bremen konnte bislang gedeckt werden. Um dies zu erreichen wurde im Jahr 2012 in den Bildungszentren der Gesundheit Nord eine tarifliche Höhergruppierung im TvÖD vorgenommen. In Bremerhaven kann der Bedarf an qualifizieren Lehrkräften in der Krankenpflege derzeit nicht gedeckt werden. Analog zur Situation in der Altenpflege zieht es potenzielle Bewerberinnen/Bewerber nach Bremen zu besser eingruppierten Stellen. 6. Hält der Senat die seit 1997 konstante Zuweisung des Schulgeldes von 5,44 ‡ pro Unterrichtsstunde nach 16 Jahren weiterhin für angemessen, oder plant er Anpassungen in diesem Bereich, und wenn ja, ab wann? Die Schulkosten in der Altenpflegeausbildung betragen im Land Bremen derzeit 364 ‡ pro Kopf und Monat. In einem bundesweiten Ländervergleich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Stand 14. Mai 2013, ist dies ein Spitzenwert. Statt einer Erhöhung der Schulgelder werden die Erstausbildungsplätze in der Altenpflegeausbildung von 84 in 2013 auf 120 in 2014 ausgebaut. Dies bedeutet eine größere finanzielle Sicherheit für die Altenpflegeschulen bei der Planung ihrer Ausbildungsgänge. 7. Wie plant der Senat die angekündigte Aufstockung von derzeit 84 auf 120 geförderte Schulplätze im Bereich Altenpflege zu finanzieren, obwohl er in den Haushaltsentwürfen die Mittel nicht nennenswert erhöht hat, und hält er die neue Platzzahl für ausreichend? Die Mehrkosten für die angekündigten zusätzlichen Ausbildungsplätze sind im Rahmen der Haushalte 2014/2015 darzustellen. Infolge der Vereinbarung der bundesweiten „Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive“ wird aber eine Ersparnis bei den Umschulungen erzielt, die gegengerechnet werden kann. Daher entstehen insgesamt nur Mehrkosten von ca. 160 T‡ bis ca. 210 T‡ in den Jahren 2014 bis 2016 ff. 8. Wie viele Personen erhielten 2011, 2012 und 2013 jeweils einen Bildungsgutschein für eine Umschulung in den Pflegebereich von der Agentur für Arbeit, zu welchen Abschlüssen führten diese jeweils, und wie hoch war bei welchem angestrebten Abschluss jeweils die Abbrecherquote (bitte jeweils aufgeschlüsselt nach Jahren, Berufsabschlüssen, Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? — 5 — Quelle: Agentur für Arbeit Bremen/Bremerhaven, Auswertung anhand CoSach, Stand 27. November 2013. Eine Auswertung zum Migrationshintergrund ist nicht möglich. 9. Wie viele Personen erhielten 2011, 2012 und 2013 jeweils einen Bildungsgutschein für eine Umschulung in den Pflegebereich vom Jobcenter, zu welchen Abschlüssen führten diese jeweils, und wie hoch war bei welchem angestrebten Abschluss jeweils die Abbrecherquote (bitte jeweils aufgeschlüsselt nach Jahren, Berufsabschlüssen, Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? Quelle: Jobcenter Bremen, Auswertung anhand CoSach, Stand 8. November 2013. Eine Auswertung zum Migrationshintergrund ist nicht möglich. Quelle: Jobcenter Bremerhaven, Auswertung anhand CoSach, Stand 26. November 2013. n.e.* = nicht erhoben. Eine Auswertung zum Migrationshintergrund ist nicht möglich. Die von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter ausgegebenen Bildungsgutscheine werden nicht vollumfänglich im Land Bremen eingelöst. Ergänzend zur Beantwortung der Fragen 8 und 9 stellt die folgende Tabelle deshalb die Anzahl der Bildungsgutscheine für die Fachkraftausbildung dar, die in Bremen/ Bremerhaven ausgegeben und bei einer Altenpflegeschule des Landes Bremen eingelöst wurden. Die Angabe für das Geschlecht und den Migrationsanteil bezieht sich auf alle Umschüler, bei der Erhebung wird nicht differenziert zwischen Agentur für Arbeit und Jobcenter. Die Anteile sind seit Jahren nahezu gleichbleibend. Eine Angabe zur Abbruchquote kann nicht gemacht werden, AA Bremen/Bremerhaven realisierte Eintritte (BGS eingelöst) 2011 w m 2012 w m 2013 w m Altenpfleger/innen 26 20 6 28 23 5 48 34 14 Altenpflegehelfer/innen 14 10 4 16 13 3 6 4 2 gesamt 40 30 10 44 36 8 54 38 16 BGS ausgehändigt 2011 w m 2012 w m 2013 w m Altenpfleger/innen 36 22 14 48 34 14 54 40 14 Altenpflegehelfer/innen 24 18 6 40 32 8 18 12 6 gesamt 60 40 20 88 66 22 72 52 20 JC Bremen realisierte Eintritte (BGS bereits eingelöst) 2011 w m 2012 w m 2013 w m Altenpfleger/innen 33 24 9 25 20 5 30 19 11 Altenpflegehelfer/innen 74 63 11 63 51 12 65 58 7 Abbrüche Altenpflegehel- fer/innen 5 4 1 9 8 1 gesamt 107 87 20 88 71 17 95 77 18 BGS ausgehändigt 2011 w m 2012 w m 2013 w m Altenpfleger/innen 38 29 9 45 37 8 56 40 16 Altenpflegehelfer/innen 76 65 11 61 51 10 39 34 5 gesamt 114 94 20 106 88 18 95 74 21 JC Bremerhaven realisierte Eintritte (BGS bereits eingelöst) 2011 w m 2012 w m 2013 w m Altenpfleger/innen 11 10 1 3 3 0 16 13 3 Altenpflegehelfer/innen (APH) 12 9 3 19 15 4 16 11 5 Abbrüche APH 2 n.e.* n.e. 8 n.e. n.e. 4 n.e. n.e. gesamt 23 19 4 22 18 4 32 24 8 BGS ausgehändigt 2011 w m 2012 w m 2013 w m Altenpfleger/innen 11 10 1 7 7 0 18 14 4 Altenpflegehelfer/innen 17 14 3 20 16 4 17 11 6 gesamt 28 24 4 27 23 4 35 25 10 — 6 — eine Ausbildung mit Start 2011 endet erst in 2014. Insgesamt kann jedoch gesagt werden, dass in der Fachkraftausbildung in den vergangenen Jahren die Abbruchquote bei Umschülern bei ca. 30 % lag. Anzahl der im Land Bremen ausgegebenen und eingelösten Bildungsgutscheine Geschlecht AA HB/BHV JCHB JCBHV WeGebAU1) weiblich Migranten 2011 9 19 11 13 Ca. 75 % Ca. 25 % 2012 12 23 6 16 Ca. 75 % Ca. 25 % 2013 14 19 16 16 Ca. 75 % Ca. 25 % Quelle: Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, eigene Erhebung, Stand 22. November 2013. 10. Wird der Senat die Minderausgaben, die durch die Übernahme der Kosten des dritten Umschulungsjahres durch die Bundesagentur für Arbeit erzielt werden, im Bereich Pflegeausbildung einsetzen, und wenn ja, wo, und wenn nein, warum nicht? Die Minderausgaben durch die Übernahme der Kosten für das dritte Umschulungsjahr werden im Rahmen der mit der Steigerung der Zahl der Erstausbildungsplätze von 84 in 2013 auf 120 in 2014 verbundenen Kostensteigerung verrechnet (siehe auch Antwort auf Frage 7). 11. Wie viele Personen absolvierten 2011, 2012 und 2013 im Land Bremen jeweils ein Praktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Bereich Alten- oder Krankenpflege (bitte aufgeschlüsselt nach Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? Jede Person, die an einer Altenpflegeausbildung interessiert ist und keine bzw. sehr lang zurückliegende Erfahrungen in der Pflege hat, muss vor einer Ausbildung ein mindestens zweiwöchiges Praktikum absolvieren. Dies betrifft die meisten Erstauszubildenden und Umschüler. Hiervon regelmäßig ausgenommen sind die Personen, die über WeGebAU gefördert werden. Die Absolvierung eines FSJ in der Altenpflege ist eher selten und stark vom Engagement des jeweiligen FSJ-Trägers abhängig. Potenzielle FSJ’ler gehen eher in den Bereich der Krankenhäuser. Genaue Angaben zur Anzahl der FSJ’ler in der Altenpflege können vom Senat nicht geliefert werden; es finden hierzu keine Erhebungen statt. Anders als in der Altenpflege ist das Vorhalten von Praktikumsstellen und das Freiwillige Soziale Jahr in den Krankenhäusern üblich. ––––––– 1) Die Bundesagentur für Arbeit fördert seit 2006 die „Weiterbildung Geringqualifizierter und be- schäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen“ (WeGebAU). Die Förderung soll eine Anschubfinanzierung für die Weiterbildung von gering qualifiziert geltenden Mitarbeitern sowie von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern insbesondere in kleineren und mittleren Unternehmen darstellen. Gefördert werden können Personen, die von ihren Arbeitgebern für die Dauer einer Qualifizierung unter Fortzahlung des Arbeitsentgelts freigestellt werden. — 7 — Praktikanten und FSJ’ler an Bremer Krankenhäusern Reinken- St. Joseph, 2011 bis 2013 GeNo Freie heide Bremerhaven Praktikum Gesamt 1 267 227 20 69 Weiblich 847 158 17 49 Männlich 420 69 3 20 Migration 77 10 FSJ Keine Gesamt 105 44 7 Weiblich 84 23 4 Männlich 21 21 3 Migration 31 6 Quelle: Der Senator für Gesundheit, eigene Erhebung, Stand 22. November 2013. 12. Wie viele Personen, die 2011, 2012 und 2013 ein Praktikum oder ein FSJ im Bereich Alten- oder Krankenpflege absolvierten, entschieden sich im Anschluss für eine Ausbildung, ein Studium oder eine Umschulung in diesem Bereich (bitte aufgeschlüsselt nach Geschlecht und mit Angabe, ob ein Migrationshintergrund vorhanden war)? Praktikanten in der Altenpflege hatten meist schon vor einem Praktikum Interesse an der Altenpflegeausbildung. Selten wird nach dem Praktikum diese Haltung revidiert. Genaue Angaben können vom Senat nicht geliefert werden; es finden hierzu keine Erhebungen statt. Für die Krankenpflege werden diese Daten nicht erhoben und können deshalb nicht dargestellt werden. 13. Wie stellt sich 2011, 2012 und 2013 jeweils das Verhältnis zwischen erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungen und Umschulungen dar, wie bewertet der Senat dieses Verhältnis, und welche Maßnahmen plant der Senat, um es gegebenenfalls zu ändern? Erstaus- Umschülerinnen/ zubildende Umschüler Bestehen Bestehen Beginn Ende in % Beginn Ende in % 2008 bis 2011 68 51 75 % 96 68 71 % 2009 bis 2012 60 45 75 % 92 64 70 % 2010 bis 2013*) 52 *) 109 *) *) Für 2013 können zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben gemacht werden, da bis zum 30.11.2013 noch Ausbildungen stattfinden. Quelle: Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, eigene Erhebung, Stand 22. November 2013. Der Unterschied in der Erfolgsquote ist eher gering. Die Abbruchgründe sind vielfältig und unter Umständen durch das höhere Lebensalter der Umschüler bedingt, das eher gesundheitliche und familiäre Belastungen bedeutet. 14. Plant der Senat für die neue ESF-Förderperiode eigenständige Programme, die zu einer Stärkung des Pflegebereichs führen könnten? Ja. Der Senat plant entsprechende Programme, in deren Rahmen Einzelprojekte durch ESF-Mittel kofinanziert werden sollen. Eine Abstimmung zum ESFMitteleinsatz im Land und zwischen Land und der Kommission der EG steht noch aus. — 8 — 15. Welche Planungen hat der Senat bezüglich der Einführung eines Ausbildungsfonds im Land Bremen, und bis wann wird der Senat dazu weitere Schritte einleiten ? Gemäß einer Empfehlung des Landespflegeausschusses aus seiner Sitzung vom 14. August 2013 werden derzeit die rechtlichen Voraussetzungen für die Einführung eines Ausgleichsverfahrens geprüft. Das Ergebnis bleibt abzuwarten, bevor weitere Schritte eingeleitet werden. 16. Welche weiteren Schritte hat der Senat bisher unternommen, um den Fachkräftemangel im Bereich Pflege entgegenzutreten, und welche weiteren Projekte sind geplant? Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, der Senator für Gesundheit und der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sind der „Bremer Pflegeinitiative gegen den Fachkräftemangel“ beigetreten. Der verabredete umfangreiche Maßnahmenkatalog wurde zuletzt anlässlich der Monitoring-Veranstaltung der Pflegeinitiative am 23. Oktober 2013 öffentlich dargestellt. Informationen zu verabredeten und begonnenen oder durchgeführten Maßnahmen können auf der Website der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen abgerufen werden. Siehe: http://www.soziales.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid =bremen69.c.22588.de — 9 — Druck: Anker-Druck Bremen A n la g e z u F r a g e 2 de r K le in en A n fra ge d er F ra kt io n de r C DU v o m 2 9. 10 .2 01 3 „ Fa ch kr äf te m a n g e l in d e r A lt e n - u n d Kr an ke np fle ge b eg eg ne n“ A P -S c h u le n K P -S c h u le n B H S F r ie d e h o r s t IB S W is o a k A W O H a n s a G e N o F r e ie K P R e in k e n - h e id e B H V S t. J o s e p h 2 0 1 1 F re ie P lä tz e 1 4 1 4 0 1 4 8 8 1 4 9 v o n 4 5 0 7 5 v o n 2 0 7 2 0 v o n 1 2 0 2 0 v o n 6 0 Q u a li fi z ie rt e B e w e rb e r 3 0 4 6 4 * 3 1 2 0 1 .3 4 0 5 7 5 1 4 7 2 1 5 A b g e w ie s e n e B e w e rb e r 1 6 3 2 4 * 2 3 1 2 1 .1 9 1 5 0 0 1 2 7 1 9 5 2 0 1 2 F re ie P lä tz e 2 5 1 2 1 2 1 2 0 1 2 1 4 9 7 5 4 0 2 0 Q u a li fi z ie rt e B e w e rb e r 4 8 4 2 2 0 3 4 2 7 1 7 1 .1 4 5 5 0 1 2 8 8 1 6 1 A b g e w ie s e n e B e w e rb e r 2 3 3 0 8 2 2 2 7 5 9 9 6 4 2 6 2 4 8 1 4 1 2 0 1 3 F re ie P lä tz e 2 4 1 2 1 2 1 2 1 2 1 2 1 4 9 7 5 4 0 2 0 Q u a li fi z ie rt e B e w e rb e r 4 2 4 9 2 7 3 0 4 0 1 6 9 5 3 4 6 8 3 5 3 1 8 6 A b g e w ie s e n e B e w e rb e r 1 8 3 7 1 5 1 8 2 8 4 8 0 4 3 9 3 3 1 3 1 6 6 * E in e S c h u le m it 1 4 P lä tz e n k o n n te d ie Z a h le n f ü r 2 0 1 1 n ic h t m e h r e rm it te ln . Q u e ll e : D ie S e n a to ri n f ü r S o z ia le s , K in d e r, J u g e n d u n d F ra u e n u n d d e r S e n a to r fü r G e s u n d h e it , e ig e n e E rh e b u n g , S ta n d 2 2 .1 1 .2 0 1 3 .