— 1 — B R E M I S C H E B Ü R G E R S C H A F T Landtag 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 1245 Kleine Anfrage der Fraktion der CDU vom 10. Dezember 2013 Park-and-ride- und Bike-and-ride-Angebot in Bremen Zur Entlastung wichtiger Verkehrsstraßen und unserer Innenstädte sowie im Hinblick auf den Klimaschutz müssen mehr Pendler bei ihren täglichen Fahrten zu ihren Arbeitsplätzen zu einem möglichst frühzeitigen Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn bewegt werden. Funktionsfähige Park-and-ride- und Bike-and-ride-Anlagen sind zur Erreichung dieses Ziels ein wichtiger Baustein. Neben Fragestellungen der Sicherheit und Sauberkeit der Stellplätze ist vor allem dem Thema Benutzerfreundlichkeit eine besondere Bedeutung beizumessen. So müssen sich potenzielle Nutzer jederzeit unkompliziert mittels moderner Kommunikationsmittel über die Anzahl der freien Parkplätze informieren und weitere Informationen über die sich anschließende Nutzung des ÖPNV beschaffen können. Täglich pendeln etwa 103 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Bremen ein. Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten in der Anzahl der Pendler pro Park-and-ride-Stellplatz schneidet Bremen nach letzten Berechnungen der Agentur für Arbeit außerordentlich schlecht ab: Kommen in Bremen 32,6 Pendler auf einen Stellplatz, sind es in Hannover 23,4, in Hamburg 17,6 und in München nur 12,0. Das Park-and-ride- und Bike-and-rideAngebot für Pendler muss daher in Bremen erhöht und verbessert werden. Da insbesondere Pendlerströme vor Landesgrenzen keinen Halt machen, ist eine verstärkte länderübergreifende Koordinierung und Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Park-and-ride-Konzepten notwendig. Gemeinsam mit den betroffenen niedersächsischen Umlandgemeinden müssen mittel- und langfristige Maßnahmen zur Förderung von Park-and-ride sowie Bike-and-ride besser aufeinander abgestimmt werden. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: 1. Wo sind wie viele Pendlerparkplätze (jeweils für Park-and-ride und Bike-andride ) in Bremen, Bremerhaven und im niedersächsischen Umland (20 km Umkreis ) eingerichtet? 2. Gibt es Bestrebungen des Senats, die Zahl der Pendlerparkplätze zu erhöhen? 3. Welche Maßnahmen hat der Senat in den letzten zehn Jahren ergriffen, um die Zahl der Pendlerparkplätze und die Qualität der Plätze zu erhöhen? 4. Wie hoch ist die Auslastung der bestehenden Park-and-ride- und Bike-and-rideParkplätze ? 5. In welchem baulichen Zustand befinden sich die Park-and-ride- und Bike-andride -Parkplätze? a) Sind gegebenenfalls eine nicht ausreichende Qualität oder falsche Standorte der Parkplätze Ursache für eine schlechte Ausnutzung? b) Hat es seit der ADAC-Studie aus dem Jahr 2009 qualitative Verbesserungen an den Parkplätzen gegeben? 6. In welchem Umfang haben Gespräche mit den niedersächsischen Umlandgemeinden zur Ausweitung der Pendlerparkplätze stattgefunden? 7. Gibt es seitens des Senats ein Konzept, gemeinsam mit den niedersächsischen Umlandgemeinden das Parkplatzangebot für Pendler auszuweiten? Wenn ja, warum wurde dies bisher nicht umgesetzt? — 2 — 8. Gibt es in Bremen oder Bremerhaven Pläne wie in Hamburg, Park-and-rideParkplätze zukünftig kostenpflichtig zu betreiben? 9. Welche Maßnahmen plant der Senat gegebenenfalls gemeinsam mit der BSAG in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit einzuleiten, insbesondere mit Blick auf moderne Kommunikationsmöglichkeiten? Heiko Strohmann, Silvia Neumeyer, Thomas Röwekamp und Fraktion der CDU D a z u Antwort des Senats vom 28. Januar 2014 1. Wo sind wie viele Pendlerparkplätze (jeweils für Park-and-ride und Bike-andride ) in Bremen, Bremerhaven und im niedersächsischen Umland (20 km Umkreis ) eingerichtet? Die nachfolgenden Tabellen enthalten eine Übersicht über die vorhandenen Parkand -ride- (P+R) bzw. Bike-and-ride-Plätze (B+R) in Bremen, Bremerhaven und im niedersächsischen Umland: Tabelle 1: P+R an Bahnhöfen und Haltestellen des SPNV und des ÖPNV (ZVBN 2012) 1) Parkplätze des Roland-Centers können von Park-and-ride-Kunden genutzt werden. Linien (an Bahnstationen werden nur die Linien des SPNV genannt) Anzahl P+R Stellplätze Bremen, Klagenfurter Straße 20,21,22,28,6 150 Bremen, Bremen-Lesum RS1 168 Bremen, Norderländer Straße 1,52,8,N1 240 Bremen-Vegesack RS1 104 Bremen, Roland-Center 1,113,201,204,214,227,52,55,57,58,8,A ST,N1,N6 1700 1 Bremen-St.Magnus RS1 75 Bremen-Oslebshausen RS1 199 Bremen, Bremen-Neustadt R6,RS3 15 Bremen-Blumenthal RS1 28 Bremen-Burg RS1, RS2 260 Bremen-Schönebeck RS1 202 Bremen, Bremen-Farge RS1 28 Bremen-Mahndorf RS1 211 Bremen „AG Weser“ 3 100 Bremen, Borgfeld 30,32,4,4S,630,670,N4,N63,N67 185 Bremen, Sielhof 4,5,N4 469 Bremen-Aumund RS1 40 Stadt Bremerhaven, Bremerhaven-Lehe RX2, RX2, RS2, R2 130 Bremerhaven Hbf RX2, RX2, RS2, R2, R3 172 Stadt Delmenhorst, Heidkrug RS3 53 Stadt Delmenhorst, Delmenhorst RX1,RX13, RS3, RS4, R6, IC 85 Bassum, Bassum RX2, RS2 195 Stuhr, ZOB Brinkum 101,102,120,150,226,55,AST,N12 81 Syke, Syke RX2, RS2 225 Syke, Barrien RS2 41 Twistringen, Twistringen RX2, RS2 162 Weyhe, Kirchweyhe RX2, RS2 279 — 3 — Name Linien (an Bahnstationen werden nur die Linien des SPNV genannt) Anzahl P+R Stellplätze Weyhe, Dreye RS2 40 Ganderkesee, Bookholzberg RS3 24 Ganderkesee, Schierbrok RS3 16 Hude(Old), Wüsting RS3 12 Hude(Old), Hude RX1, RX13, RS3, RS4, IC 130 Grasberg, Kreuzung 612,616,630,N63 41 Hambergen, Lübberstedt RS2 67 Hambergen, Oldenbüttel RS2 138 Osterholz-Scharmbeck, Osterholz-Scharmbeck RX2,RS2 178 Ritterhude, Ritterhude RS2 96 Schwanewede, Klinikum Bremen-Nord/Beckedorf RS1 39 Achim RX1,RX8, RS1 231 Achim, Baden (Kr Verden) RS1 64 Dörverden RX1, RX8 55 Langwedel R1, RS1 65 Langwedel, Etelsen RS1 85 Ottersberg R4 83 Oyten, Sagehorn R4 111 Verden (Aller) RX1, RX8, RS1, IC 216 Berne, Berne RS4 39 Brake (Unterweser) RS4 30 Elsfleth, Elsfleth RS4 26 Stadland, Rodenkirchen RS4 70 Nordenham RS4 106 Beverstedt, Stubben RS2 95 Land Wursten, Dorum (Weserm) R2 27 Loxstedt RS2 56 Nordholz R2 26 SUMME 7.763 — 4 — Ta b el le 2 : B + R a n B ah n h öf en im L an d B re m en (S P N V ) Q u el le : A g en tu r B ah n S ta d t, im A u ft ra g ( Z V B N 2 01 2) . ( ) — 5 — Tabelle 3: B+R an Bahnhöfen und Haltestellen des SPNV und des ÖPNV in der Region Bremen und Bremerhaven (ZVBN 2012) g ( ) Name Linien (an Bahnstationen werden nur die Linien des SPNV genannt) Anzahl B+R-Plätze Stadt Delmenhorst, Heidkrug RS3 91 Stadt Delmenhorst RX1,RX13, RS3, RS4, R6, IC 376 Bassum RX2, RS2 130 Bassum, Bramstedt (b. Syke) RX2, RS2 20 Syke, Barrien RX2, RS2 95 Syke RX2, RS2 320 Twistringen RX2, RS2 338 Weyhe, Kirchweyhe RX2, RS2B 684 Weyhe, Dreye RS2 22 Ganderkesee R6 57 Ganderkesee, Hoykenkamp RS3 15 Ganderkesee, Schierbrok RS3 34 Ganderkesee, Bookholzberg RS3 100 Hatten, Sandkrug RX12 168 Hude(Old) RX1, RX13, RS3, RS4, IC 277 Hude(Old), Wüsting RS3 94 Grasberg, Kreuzung 612,616,630,N63 44 Hambergen, Lübberstedt RS2 140 Hambergen, Oldenbüttel RS2 122 Osterholz-Scharmbeck RX2, RX8, RS2 133 Ritterhude RS2 135 Schwanewede, Klinikum Bremen-Nord RS1 60 Achim, Baden (Kr Verden) RS1 156 Achim RX1, RX8, RS1 436 Langwedel RS1, R1 164 Langwedel, Etelsen RS1 94 Ottersberg, Ottersberg R4 304 Oyten, Sagehorn R4 74 Verden (Aller) RX1, RX8, R5, IC 138 Berne, Berne RS4 81 Brake (Unterweser) RS4 40 Elsfleth RS4 70 Nordenham, RS4 50 Beverstedt, Stubben RS2 112 Beverstedt, Lunestedt RS2 135 Land Wursten, Wremen R2 70 Land Wursten, Dorum R2 94 Loxstedt RS2 76 Nordholz R2 84 Schiffdorf, Geestenseth R3 46 Schiffdorf, Wehdel R3 30 Schiffdorf, Sellstedt R3 52 SUMME 5.761 — 6 — Tabelle 4: B+R an Haltestellen des ÖPNV in der Stadtgemeinde Bremen (Stand 2012) Nr. Name Typ Stell- plätze Da ch Beleuchtung Zustan d Auslastung 1 Auslastung 2 BR01 Gerhard-Rohlfs-Straße 2 23 - 01. Feb 1 30,40% 21,70% BR02 Gustav-Heinemann- Bürgerhaus Keine Aussagen möglich, war zum Zeitpunkt der Gutachtenerarbeitung Baustelle. BR03 Helsingborger Platz 3 8 + 1 2 25,00% 37,50% BR04 Auf dem Krümpel 3 18 + 2 1 16,7 5,6 BR05 Burgdammer Postweg 1 10 - 3 3 0,00% 30% BR06 An Smidts Park 2 8 - 1 3 62,50% 62,50% BR07 Mittelsbürener Landstraße 3 44 - 1 2 2,30% 0,00% BR08 Ritterhuder Heerstraße 3 16 - 2 1 62,5 % 50 % BR09 Gröpelingen (2 Anlagen) 3 84 + 1 1 76,5 % 63,1 % 50 - 62 % 56 % BR10 Lindenhof 3 52 - 1 1 53,8 % 53,8 % BR11 Waller Straße 1 40 - 1 2 10 % 5 % BR12 Waldau-Theater 3 12 - 1 1 41,7 % 50 % BR13 Hermann-Ritter-Straße B+R-Anlage wurde aufgrund einer Änderung der Streckenführung überflüssig, kann abgebaut werden. BR14 Norderländer Straße 3 56 + 2 1 33,9 % 44,6 % BR15 Bardenflethstraße 3 6 + 1 1 100 % 50 % 1 11 - 2 3 0, 0 % 0,0 % BR16 Friedhof Huchting 3 20 + 1 1 130 % 60 % 4 3 66,6 % 66,6 % BR17 Roland Center 3 74 + 1 1 89,2 % 62,2 % BR18 Bürgerpark 3 104 - 1 1 21,2 % 24 % BR19 Kulenkampffallee 3 20 + 2 1 20 % 40 % BR20 Riensberg 3 40 + 1 1 20 % 22,5 % BR21 Berufsbildungswerk 3 20 + 2 1 60 % 45 % BR22 Am Stern 2 42 - 1 2 26,2 % 50 % BR23 Borgfeld (3 Anlagen) 3 80 + 1 1 60 % 37, 5 % 20 + 165 % 135 % 56 - 58,9 % 25 % BR24 Am Lehester Deich (2 Anlagen) 3 70 tw 1 1 120 % 54,3 % 20 - 75 % 50 % BR25 Horner Kirche 3 8 - 1 1 62,5 % 37,5 % BR26 Horner Mühle (3 Anlagen) 3 28 + 1 1 132,1 % 92,9 % 16 - 2 143,8 % 87,5 % 32 - 2 78,1 % 78,1 % BR27 Gustav-Radbruch-Straße 3 16 + 2 1 65,0 % 35,0 % BR28 Sebaldsbrück 3 68 tw 1 1 29,4 % 19,1 % BR29 Segelsbrück 3 20 + 2 1 50 % 40 % BR30 Kurt-Huber-Straße 3 20 + 2 1 10 % 0,0 % — 7 — Quelle: Planungsbüros „plan-werkStadt“ mit „VIA-Köln“, im Auftrag Senator für Umwelt, Bau und Verkehr. 2. Gibt es Bestrebungen des Senats, die Zahl der Pendlerparkplätze zu erhöhen? Ziel des Senats ist die Entwicklung einer Gesamtstrategie zum Mobilitätsmanagement mit einem Handlungskonzept im Rahmen des zurzeit in Aufstellung befindlichen Verkehrsentwicklungsplans. Unter der Prämisse der Erhaltung und Stärkung des Wirtschaftsstandortes Bremen wird angestrebt, den Anteil der Ein- und Auspendler im ÖPNV, im SPNV und im Radverkehr zu optimieren . Dabei werden die vorhandenen Park-and-ride- sowie die Bike-and-rideStandorte als ein Baustein des Mobilitätsmangements überprüft und bewertet. Für die Stadt Bremerhaven gibt es seitens des Magistrats derzeit keinen konkreten Beschluss, die Anzahl der Park-and-ride-Plätze zu erhöhen. Am Bahnhof Bremerhaven-Lehe ist geplant, einen Teil der überdachten Bike-and-ridePlätze zu einem Fahrradkäfig umzubauen, um die Angebote an abschließbaren Bike-and-ride-Plätzen zu erhöhen. Abhängig von der Nachfrageentwicklung wird vorbehaltlich entsprechender Beschlüsse im Grundsatz angestrebt, die Angebote auszuweiten (z. B. Park-and-ride am Bahnhof Bremerhaven-Lehe), im Zusammenhang mit der Sanierung des Bahnhofs Bremerhaven-Wulsdorf ist beabsichtigt , dort neue Park-and-ride- und Bike-and-ride-Angebote zu schaffen. Im Zuge des barrierefreien Umbaus von Bushaltestellen ist zur Verknüpfung zwischen Radverkehr und ÖPNV vorgesehen, bedarfsorientiert (z. B. in städtischen Randlagen) Bike-and-ride-Anlagen zu errichten. 3. Welche Maßnahmen hat der Senat in den letzten zehn Jahren ergriffen, um die Zahl der Pendlerparkplätze und die Qualität der Plätze zu erhöhen? Im Zuge der Ausbaumaßnahmen an Straßenbahn- und Eisenbahnstrecken wurden neue und zusätzliche Park-and-ride- sowie Bike-and-ride-Plätze geschaffen . So z. B. an den Linien 3 (Weserwehr – Gröpelingen), 4 (Arsten – Borgfeld) und 6 (Flughafen – Universität) sowie an folgenden Bahnhöfen der RS 1 (RegioS -Bahnlinie 1: Bremen-Farge – Verden): Farge, Blumenthal, Klinikum BremenNord , Aumund und Mahndorf. Der Magistrat der Stadt Bremerhaven hat im Rahmen seiner Zuständigkeit in den letzten zehn Jahren die (unter Angaben zu Frage 1) genannten Park-andride -/Bike-and-ride-Angebote am Bahnhof Bremerhaven-Lehe und die Bike- BR31 Erkelenzer Straße 3 12 - 1 1 0,0 % 0,0 % BR32 Georg-Bitter-Straße 3 16 - 2 1 37,5 % 31,3 % BR33 Weserwehr 3 14 + 2 1 28,6 % 14,3 % BR34 Schweizer Eck Anlage auf ehemaliger Wendeschleife wurde im Zuge der Verlängerung der Linie 1 aufgegeben. Die Nachnutzung der Wendeschleifenfläche befindet sich noch in der Planung, entsprechend ist momentan noch keine Neuerrichtung möglich. BR35 Bruchhauser Straße 3 16 - 1 1 43,8 % 50 % BR36 Habenhauser Brückenstraße Keine ersichtliche B+R-Anlage vorhanden. 0,0 % 16,7 % BR37 Borgwardstraße 3 10 - 1 2 50 % 60 % BR38 Kattenturm Mitte 3 48 + 1 1 25 % 20,8 % BR39 Klinkum Links der Weser (2 Anlagen) 3 18 - 1 1 72,2 % 44,4 % 16 2 44,4 % 31,3 % BR40 Sielhof 3 120 + 1 1 20 % 15,7 % BR41 Huckelriede Keine Aussagen möglich, war zum Zeitpunkt der Gutachtenerarbeitung Baustelle. BR42 Heukämpendamm (2 Anlagen) 3 24 + 1 1 66,6 % 20,8 % 12 - 41,7 % 41,7 % BR43 Twiedelftsweg 3 20 + 2 1 135 % 95 % Summe 1.541 Kriterien: — 8 — and-ride-Angebote am Hauptbahnhof Bremerhaven geschaffen. Darüber hinaus wirken Bremen und Bremerhaven als Verbandsglieder des Aufgabenträgers für den straßengebundenen ÖPNV, dem Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) zusammen mit den anderen Verbandsgliedern am Nahverkehrsplan mit, der Ende 2012 für den Zeitraum 2013 bis 2017 von der Verbandsversammlung beschlossen wurde. Somit sind der fachliche Austausch und damit verbundene Abstimmungen zu allen Themen des Nahverkehrsplans sichergestellt. 4. Wie hoch ist die Auslastung der bestehenden Park-and-ride- und Bike-and-rideParkplätze ? Die Auslastung Bike-and-ride-Plätze im Land Bremen enthalten die Tabellen 2 und 4. Für die Bike-and-ride-Plätze in der Region lagen keine Auslastungszahlen vor. Systematische Erhebungen zur Auslastung der Park-and-ride-Anlagen liegen bereits längere Zeit zurück und stellen daher – auch nach entsprechenden Angebotserweiterungen – nicht mehr die derzeitige Situation dar. Die Anlagen sind erfahrungsgemäß im Jahresdurchschnitt zu ca. 50 bis 70 % ausgelastet. Ganzjährig hoch ausgelastet sind einige Anlagen entlang der RS 1, u. a. an den Bahnhöfen Burg, Lesum, Schönebeck und Farge. Aus Beobachtungen lässt sich abschätzen, dass die Auslastung der Park-and-ride-Anlagen am Hauptbahnhof Bremerhaven sowie am Bahnhof Bremerhaven-Lehe bei rund 90 % liegt. Die aktuelle Auslastung der Anlagen Sielhof, Grolland und Use Akschen ist im Internet unter verkehrsinfo.bremen.de einsehbar. 5. In welchem baulichen Zustand befinden sich die Park-and-ride- und Bike-andride -Parkplätze? a) Sind gegebenenfalls eine nicht ausreichende Qualität oder falsche Standorte der Parkplätze Ursache für eine schlechte Ausnutzung? Die Park-and-ride- wie auch die Bike-and-ride-Anlagen sind in einem guten baulichen Zustand. Die Anlagen sind gut erreichbar und liegen in der Regel in unmittelbarer Nähe der Haltestellen und Bahnsteigzugänge. b) Hat es seit der ADAC-Studie aus dem Jahr 2009 qualitative Verbesserungen an den Parkplätzen gegeben? Der ADAC hat in seiner Studie in der Stadt Bremen 2 839 und in der Region 3 622 Park-and-ride-Stellplätze erfasst. Zusammen also 6 461. Aktuell gibt es 7 763 Park-and-ride-Plätze in der Stadtregion, davon 3 989 in der Stadtgemeinde Bremen. Nach diesen Zahlen hat es einen nennenswerten Zuwachs an Park-andride -Plätzen seit 2009 gegeben. Am Bahnhof Bremerhaven-Lehe ist das Angebot an Park-and-ride-Plätzen mit hohen qualitativen Anforderungen erweitert worden. Das Bike-and-rideAngebot am Hauptbahnhof Bremerhaven ist mit zusätzlichen abschließbaren Angeboten (Fahrradkäfig und -boxen) deutlich erweitert worden. In Bremen wurden insgesamt 36 anmietbare kostenpflichtige Fahrradschließboxen an drei Bahnhöfen und zwei Haltestellen aufgestellt. 6. In welchem Umfang haben Gespräche mit den niedersächsischen Umlandgemeinden zur Ausweitung der Pendlerparkplätze stattgefunden? Es wird auf die Beantwortung der Frage 3 verwiesen. Der ZVBN koordiniert und führt Gespräche mit den Gemeinden über die Ausweitung der Bike-andride -/Park-and-ride-Plätze an den Stationen. 2013 wurden z. B. in der Gemeinde Weyhe am Bahnhof Dreye 24 Bike-and-ride-Plätze und 22 Park-and-ridePlätze dem Verkehr übergeben sowie 35 neue Pkw-Stellplätze am Bahnhof Kirchweyhe. Für 2014 hat z. B. die Stadt Osterholz-Scharmbeck eine Erweiterung des Bike-and-ride-Angebots um 81 Fahrradeinstellplätze geplant, hier auch mit einem Anschluss für Elektromobilität. Auch bei den Bushaltestellen unterstützt der ZVBN seine Mitgliedgemeinden bei der Verbesserung der intermodalen Verknüpfungsinfrastruktur. 7. Gibt es seitens des Senats ein Konzept, gemeinsam mit den niedersächsischen Umlandgemeinden das Parkplatzangebot für Pendler auszuweiten? Wenn ja, warum wurde dies bisher nicht umgesetzt? — 9 — Das gemeinsame Konzept zur Entwicklung des ÖPNV in Bremen und der Region ist der Nahverkehrsplan des Zweckverbandes Verkehrsverbund Bremen/ Niedersachsen. Dort ist Park-and-ride bzw. Bike-and-ride ein Bestandteil des Haltestellenkonzeptes und der Bahnhofsumfeldgestaltung. 8. Gibt es in Bremen oder Bremerhaven Pläne, wie in Hamburg Park-and-rideParkplätze zukünftig kostenpflichtig zu betreiben? Der privat betriebene Park-and-ride-Platz in Vegesack sowie die Radstationen am Bremer Hauptbahnhof, in Vegesack sowie die abschließbaren Fahrradparkplätze in Bremerhaven sind bereits heute kostenpflichtig. Pläne, die Kostenpflicht auszuweiten, sind nicht bekannt und werden derzeit auch nicht angestrebt. 9. Welche Maßnahmen plant der Senat, gegebenenfalls gemeinsam mit der BSAG in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit einzuleiten, insbesondere mit Blick auf moderne Kommunikationsmöglichkeiten? Die vorhandenen Anlagen sind benutzerfreundlich. Sie sind in der Regel im Verkehrsnetz ausgeschildert und entsprechend gekennzeichnet sowie im Internet (www.Verkehrsinfo.bremen.de), (per Fahrrad und zu Fuß/Bike-and-ride bzw. Pkw-Verkehr/Park-and-ride) dargestellt. Eine Weiterentwicklung der Kommunikation der ÖPNV-/SPNV-Angebote wird grundsätzlich angestrebt. Welche Möglichkeiten es gibt, internetbasierte Buchungs- und Bezahlsysteme für Verkehrsmittel einzusetzen, wird geprüft. Druck: Anker-Druck Bremen