— 1 — B R E M I S C H E B Ü R G E R S C H A F T Landtag 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 1648 (zu Drs. 18/1567) 25. 11. 14 Mitteilung des Senats vom 25. November 2014 Ganztagsschulen im Land Bremen: Ausbaustand, Qualität und Weiterentwicklung des Ganztags Die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und der SPD haben unter Drucksache 18/1567 eine Große Anfrage zu obigem Thema an den Senat gerichtet. Der Senat beantwortet die vorgenannte Große Anfrage wie folgt: 1. Ausbaustatus 1.1 Wie viele Schulen mit Ganztagsangeboten im Sinne der Definition der Kultusministerkonferenz (KMK) gibt es gegenwärtig in Bremen und Bremerhaven , und welchen Anteil haben diese an der Gesamtheit der öffentlichen sowie der privaten Schulen (differenziert nach Schulformen und nach Stadtgemeinden)? Für die Stadtgemeinde Bremen wird der Stand im Ganztagsschulbereich in der Vorlage Nr. G 135/18 für die Sitzung der städtischen Deputation für Bildung am 2. Oktober 2014 ausführlich auf die einzelnen Stadtteile bezogen dargestellt. Zusammenfassend besteht folgende Versorgungslage im Ganztagsschulbereich: Anzahl der Anteil von GanztagsSchulen Ganztags- Ganztags- schulplätze Schulstufe insgesamt schulen schulen in % 2013/2014 Grundschule 74 31 41,9 5 830 Sek-I-Schulen 45 26 57,8 8 744 Hierin enthalten ist auch die Ganztagsschule Pfälzer Weg, die zum 1. August 2014 als gebundene Ganztagsschule startete. In der Stadtgemeinde Bremerhaven besteht folgender Sachstand beim Ausbau von Ganztagsschulen: Anzahl der Anteil von GanztagsSchulen Ganztags- Ganztags- schulplätze Schulstufe insgesamt schulen schulen in % 2013/2014 Grundschule 16 8 50,0 1 258 Sek-I-Schulen 12 6 50,0 924 — 2 — 1.2 Wie verteilt sich das ganztägige Schulangebot hinsichtlich der Angebotsform „gebunden“, „teilgebunden“ und „offen“ (differenziert nach Schulformen und nach Stadtgemeinden)? Verteilung der Ganztagsschulen im Schuljahr 2014/2015 nach ihrer Organisationsform in der Stadtgemeinde Bremen Anzahl der Davon öffentlichen gebundene teilgebunGanztags - Ganztags- dene Ganz- offene Ganz- Schulstufe schulen schule tagsschule tagsschule Grundschule 31 21 0 10 Sek-I-Schulen 26 3 23 0 Verteilung der Ganztagsschulen im Schuljahr 2014/2015 nach ihrer Organisationsform in der Stadtgemeinde Bremerhaven Anzahl der Davon öffentlichen gebundene teilgebunGanztags - Ganztags- dene Ganz- offene Ganz- Schulstufe schulen schule tagsschule tagsschule Grundschule 8 4 0 4 Sek-I-Schulen 6 2 0 4 1.3 Wie viele Schülerinnen/Schüler nehmen gegenwärtig dieses ganztägige Unterrichts-, Förder- und Freizeitangebot in welcher Form (vollgebundene, teilgebundene und offene Form) wahr, und welchen Anteil haben diese an der Gesamtheit der Schülerinnen/Schüler (zusätzlich differenziert nach der jeweiligen Angebotsform und differenziert nach Schulstufen sowie nach Stadtgemeinden)? Der Anteil von Grundschülerinnen und Grundschülern an Ganztagsangeboten in Bremen wird nachfolgend planbezirksbezogen und prozentual und der prozentuale Anteil der Ganztagsplätze nach der jeweiligen Organisationsform anschließend noch einmal gesondert dargestellt. Geschlechterdifferenzierte Daten zur Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an Ganztagsangeboten liegen nicht vor. Anteil von Grundschülerinnen/Grundschülern an Ganztagsschulangeboten in der Stadtgemeinde Bremen in % Sonstige AnHort gebote für (sechs Grundschü- Ohne Ganztags- Ganztags- bis lerinnen/ Nach- schule schule zehn Grund- mittagsPlanbezirk gebunden offen Jahre) schüler angebote 21 Neustadt 61,7 10,2 20,1 4,9 3,1 23 Obervieland 24,3 0,0 12,4 2,6 60,7 24 Huchting 26,1 0,0 13,6 7,0 53,3 25 Woltmershausen 0,0 0,0 23,7 5,1 71,2 31 Mitte/östliche Vorstadt 27,9 19,5 17,1 10,2 25,3 32 Schwachhausen 43,1 0,0 11,7 0,7 44,5 33 Vahr 30,3 0,0 13,9 2,4 53,5 35 Horn/Borgfeld/ Oberneuland 0,0 20,8 13,3 1,7 64,2 37 Osterholz 36,8 10,7 9,8 10,2 32,5 38 Hemelingen 26,6 9,3 12,6 2,4 49,0 — 3 — Sonstige AnHort gebote für (sechs Grundschü- Ohne Ganztags- Ganztags- bis lerinnen/ Nach- schule schule zehn Grund- mittagsPlanbezirk gebunden offen Jahre) schüler angebote 43 Findorff/Walle 38,4 8,9 15,2 3,9 33,6 44 Gröpelingen 54,1 0,0 9,9 1,5 34,5 51 Burglesum 17,4 8,7 15,1 4,4 54,4 52 Vegesack 16,2 12,4 17,2 4,9 49,4 53 Blumenthal 16,3 0,0 24,0 2,5 57,2 Bremen 28,7 7,4 14,7 4,2 45,1 Prozentualer Anteil der Ganztagsschulplätze nach der jeweiligen Organisationsform im Schuljahr 2013/2014 in der Stadtgemeinde Bremen Prozentualer Anteil zur Gesamtheit der Schülerinnen/Schüler an gebun- teilgeAnzahl denen bundenen offenen Ganztags- Ganztags- Ganztags- GanztagsSchulstufe schulplätze schulen schulen schulen Grundschule 5 830 29,1 0,0 7,3 Sek-I-Schulen 8 744 9,5 28,8 0,0 Der prozentuale Anteil der Ganztagsschulen an den Schulen in der Stadtgemeinde Bremen ist höher als der prozentuale Anteil der Schülerinnen und Schüler, die am Ganztag teilnehmen in Bezug auf die Gesamtschülerinnen -/Gesamtschülerzahl. Dies ergibt sich aus der unterschiedlichen Organisationsform der Ganztagsschulen. Prozentualer Anteil der Ganztagsschulplätze nach der jeweiligen Organisationsform im Schuljahr 2013/2014 in der Stadtgemeinde Bremerhaven Prozentualer Anteil zur Gesamtheit der Schülerinnen/Schüler an gebun- teilgeAnzahl denen bundenen offenen Ganztags- Ganztags- Ganztags- GanztagsSchulstufe schulplätze schulen schulen schulen Grundschule 1 258 25,5 0,0 10,1 Sek-I-Schulen 924 7,5 1,1 9,5 1.4 Wie bewertet der Senat den aktuellen Stand bei der Einführung von Ganztagsschulen und der Umwandlung von Halbtagsschulen im Land Bremen grundsätzlich? Bremer Ganztagsschulen haben sich erfolgreich in der Bildungslandschaft etabliert und stellen ein Erfolgsmodell dar. Ihre hohe Akzeptanz in allen Bevölkerungsschichten führt zu einer kontinuierlich gestiegenen Nachfrage in allen Stadtteilen. Bremer Ganztagsschulen sind durch eine hohe Verbindlichkeit und Teilnahmequote gekennzeichnet, ihnen werden „insgesamt gute Voraussetzungen für die Umsetzung neuer pädagogischer und struktureller Konzepte “ bescheinigt (StEG 2012: Ganztagsschule in Bremen, S. 53). Somit können Bremer Ganztagsschulen einen Beitrag zur Entwicklung individueller Potenziale, zum Ausgleich von Armutsrisiken und fehlender häuslicher Ressourcen, zur Steigerung der Bildungschancen aller und zu einer sozial ausgewogenen Mischung leisten. In der Gesamtbetrachtung zeigt sich, dass die Versorgungssituation in den Stadtteilen noch sehr unterschiedlich ist. Inzwischen gibt es in nahezu — 4 — allen Stadtteilen mindestens eine Ganztagsgrundschule und eine Ganztagsschule in der Sekundarstufe I. In der Neustadt lernen 71,9 % der Schülerinnen/Schüler an einer Ganztagsgrundschule, in Gröpelingen sind es 54,1 %, während in Woltmershausen erst ab dem Schuljahr 2015/2016 ein Ganztagsangebot für Grundschulkinder geplant wird. In der Sekundarstufe I nutzen in den Stadtteilen Gröpelingen 70,4 %, in Osterholz 81,7 %, in der Vahr 51,2 % und in Blumenthal 68,4 % der Schülerinnen/Schüler die vorhandenen Ganztagsschulplätze. Der Senat strebt aus bildungs- sowie sozial-, familien- und arbeitsmarktpolitischen Gründen einen weiteren und möglichst flächendeckenden Ausbau sowie eine qualitative Stabilisierung von Ganztagsschulen an. Bei der Entscheidung für neue Standorte spielen sowohl der jeweilige Sozialindikator als auch der bisher erreichte Versorgungsgrad im Vergleich aller Stadtteile eine Rolle. Die steigende Nachfrage nach ganztägigen Angeboten kann aufgrund der angespannten Haushaltslage nur schrittweise realisiert werden. 1.5 Wie hat sich der Bedarf an Hortplätzen seit Einführung von Ganztagsschulen entwickelt? Mit dem Sachstandsbericht „Ganztägig Lernen und außerfamiliäre Betreuung von Kindern im Schulalter in der Stadtgemeinde Bremen“, wurden der städtischen Deputation für Bildung (am 24. Juli 2014) und der städtischen Deputation für Soziales (am 9. Oktober 2014) über die Entwicklung berichtet. Gegenüber dieser Berichterstattung enthält die folgende Antwort aktualisierte Zahlen. Stadt Bremen: Der Aufbau von Ganztagsgrundschulen in der gebundenen Form war in der Regel mit der Auflösung des jeweiligen Hortes verbunden . Diese Tendenz gab es beim Aufbau von Ganztagsgrundschulen in der offenen Form nur deutlich eingeschränkter, da die Hortangebote parallel dazu zunächst noch weiter existieren und erst abgebaut werden sollen, wenn sie nicht mehr nachgefragt werden. Dies führte im Ergebnis zu einer deutlichen Kapazitätserweiterung ganztägiger Bildung und Betreuung im Grundschulbereich. Hier lässt sich wiederum feststellen, dass die Teilnahmequote an Ganztagsgrundschulen deutlich höher liegt als die Quote derjenigen Kinder, die an einer Halbtagsschule ein Hortangebot nutzen. Die Einführung von Ganztagsschulen hat aber zu keiner signifikant erkennbaren Verringerung des Bedarfs an Hortplätzen in Einrichtungen der Tagesbetreuung geführt. Von den ca. 3 000 Hortplätzen in 2009 stehen im Kindergartenjahr 2014/2015 noch 2 744 Hortplätze zur Verfügung. Dies entspricht aktuell einer Versorgungsquote von 15,8 % bei einem angemeldeten Bedarf von 16,2 %. Mit dem Ausbau der Ganztagsgrundschulen ergibt sich eine Verlagerung der Betreuungsplätze für die Altersgruppe der sechs- bis zehnjährigen Kinder von den Einrichtungen der Jugendhilfe in die offene oder gebundene Ganztagsgrundschule. Die ca. 1 100 Plätze, die 2009 an Ganztagsgrundschulen zur Verfügung standen, konnten für das Kindergartenjahr bzw. Schuljahr 2014/2015 auf über 6 000 Plätze ausgebaut werden. Für ältere Schulkinder, also Schülerinnen und Schüler der unteren Klassen an der Sekundarstufe I, standen im Schul-/Kindergartenjahr 2013/ 2014 Angebote der Jugendhilfe, in denen eine den Horten vergleichbare Betreuung geleistet wird, weiterhin zur Verfügung. Im Zuge des Ausbaus von Ganztagsschulen ist das Angebot nicht mehr ausgebaut, sondern reduziert worden, wenn es nicht mehr nachgefragt wurde. 1.6 Welche weiteren Pläne verfolgt der Senat in diesem Bereich grundsätzlich ? Auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden Ressourcen strebt der Senat den weiteren und möglichst flächendeckenden Ausbau von Ganztagsschulen an. Ein Schwerpunkt wird dabei auch auf der Weiterentwicklung bereits bestehender offener zu gebundenen Ganztagsschulen liegen . Die Umsetzungspläne orientieren sich an den zukünftigen Rahmen- — 5 — bedingungen sowohl hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Ressourcen als auch der konkreten Anforderungen an die jeweiligen baulichen und sonstigen schulischen Bedingungen der möglichen Standorte. Trotz der angespannten Haushaltslage hat die Bremische Bürgerschaft beschlossen, weitere finanzielle Anstrengungen zu unternehmen und für die kommenden Haushaltsjahre ein kommunales Ganztagsgrundschulprogramm aufgelegt, um die Dynamik des Entwicklungsprozesses im Ganztagsbereich nicht zu gefährden. In diesem Zuge wurde die Grundschule Pfälzer Weg zum Schuljahr 2014/2015 zur gebundenen Ganztagsschule umgewandelt. Für das Schuljahr 2015/2016 sind fünf neue offene Ganztagsgrundschulen und die Umwandlung einer offenen in eine gebundene Ganztagsgrundschule geplant, im Schuljahr 2016/2017 soll eine neue gebundene Ganztagsgrundschule eingerichtet werden. Eine Ausweitung von Hortplätzen ist nicht geplant. Bei nicht mehr nachgefragten Standorten wird jedoch von der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen geprüft, ob Plätze im Rahmen einer gemeinsamen Strategie an Standorte mit erhöhter Nachfrage verlagert werden können. In Bremerhaven wird angestrebt, bis zum Jahr 2025 im Primarbereich die Hälfte aller Schulplätze und im Sekundarbereich I ein Drittel der Plätze für die Ganztagsbeschulung vorzuhalten. Die folgende Ausbauplanung geht von dieser Prämisse aus. Der bisherige Ausbau der gebundenen Ganztagsschulen hat sich aufgrund des sozialen Umfelds auf die im Stadtkern liegenden Bereiche Lehe und Geestemünde konzentriert. Die Stadtteile im Norden und Süden sind im weiteren Ausbau besonders zu bedenken. Für den Primarbereich ist die Zielsetzung, jeweils eine im Norden und eine im Süden befindliche Schule zur gebundenen Ganztagsschule auszubauen . Der noch bestehende Bedarf an Ganztagsschulplätzen im Bereich Geestemünde soll durch den in der Planung befindlichen Ausbau der Allmersschule zur gebundenen Ganztagsschule abgedeckt werden. Um in Bremerhaven eine flächendeckende Ausstattung mit gebundenen Ganztagsschulen im Sekundarbereich I zu erreichen, müssten je eine Ganztagsoberschule im Süden und Norden der Stadt eingerichtet werden . 2. Umsetzung der Inklusion 2.1 Wie wird sichergestellt, dass Schülerinnen/Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Ganztagsangeboten in vollem Umfang teilnehmen können? Schülerinnen/Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden wie alle anderen Schülerinnen/Schüler entsprechend der geltenden Ganztagsschulverordnung in das Ganztagsangebot einbezogen. Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen dabei Schülerinnen/Schüler mit dem sonderpädagogischen Förderbedarf sozial-emotionale Entwicklung in Verbindung mit einem Bedarf im Bereich Wahrnehmungs- und Entwicklungsförderung . Zum Teil benötigen diese Schülerinnen/Schüler ein Angebot, welches einen therapeutischen Charakter hat und damit im Bildungs- und Erziehungsauftrag nicht abgebildet wird. Hier wären in der weiteren Entwicklung der Ganztagsschulen gegebenenfalls mögliche Formen der Einbeziehung von Therapien in den schulischen Alltag konzeptionell ressortübergreifend mit dem Senator für Gesundheit zu prüfen. Wenn für Schülerinnen/Schüler im Rahmen der schulischen Eingliederungshilfe nach § 53 SGB XII bzw. § 35a SGB VIII eine Assistenz erforderlich ist, wird diese auch für den Ganztag zur Verfügung gestellt. 2.2 Welche zusätzlichen Ressourcen erhalten die Schulen zur Realisierung dieser Aufgabe? Je nach Ganztagsschulkonzept werden die Stunden für persönliche Assistentinnen bzw. Assistenten wie auch für Klassenassistentinnen/Klassenassistenten (im Bereich Wahrnehmung und Entwicklung) nach Bedarf erhöht . — 6 — Damit wird eine Teilnahme an der Ganztagsschule entsprechend des ausgewählten Modells ermöglicht. 3. Früh-, Spät- und Ferienbetreuung 3.1 Wie wird die Früh-, Spät- und Ferienbetreuung in Ganztagsschulen geregelt und organisiert (bitte differenziert nach Angebotsformen und für die beiden Stadtgemeinden jeweils getrennt darstellen)? Nach § 5 Absatz 3 bzw. § 7 Absatz 4 der Ganztagsschulverordnung kann in den gebundenen bzw. in den offenen Ganztagsgrundschulen in der Stadtgemeinde Bremen durch die Senatorin für Bildung und Wissenschaft, in der Stadtgemeinde Bremerhaven durch den Magistrat der Stadt Bremerhaven eine Früh- und Spätbetreuung von 7.00 Uhr bis 8.00 Uhr und von 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr sowie eine Ferienbetreuung kostenpflichtig angeboten werden. In Bremen wird diese Früh-, Spät- und Ferienbetreuung in Ganztagsschulen durch eine entsprechende Richtlinie vom 15. September 2008 geregelt . Angebote für Früh-, Spät- und Ferienbetreuung sind abhängig vom Bedarf der Schülerinnen und Schüler. Die Ferienbetreuung kann standort- oder ortsteilbezogen organisiert werden . Gemäß den Beschlüssen des Senats sowie der Bildungs- und der Sozialdeputation liegt die Zuständigkeit für die Ferienbetreuung an offenen Ganztagsschulen bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen . Hierbei handelt es sich um ein Angebot der Jugendhilfe, welches weitgehend auf der Grundlage der Richtlinie und der Entgeltordnung der Senatorin für Bildung und Wissenschaft für die gebundenen Ganztagsschulen durchgeführt wird. Das Angebot erfolgt für Kinder der betreffenden offenen Ganztagsgrundschulen, deren Erziehungsberechtigte erwerbstätig sind oder sich in Ausbildung/Umschulung befinden. Es wird als Gruppenangebot im Stadtteil organisiert und ist kostenpflichtig. Planungsverantwortlich sind die Referatsleitungen Junge Menschen des Amtes für Soziale Dienste in Kooperation mit Dritten (Träger bzw. Einrichtungen der Jugendhilfe/Jugendarbeit). Seitens der Senatorin für Bildung und Wissenschaft besteht die Zusage, dass für die Ferienbetreuung auf schulische Räumlichkeiten zurückgegriffen werden kann, sofern keine geeigneten Räumlichkeiten der Jugendhilfe zur Verfügung stehen. Die Ferienbetreuung in der Stadtgemeinde Bremerhaven wird als freiwillige Leistung einiger Ganztagsgrundschulen selbstorganisiert in Kooperation mit dem Jugendbereich angeboten. Eine entsprechende städtische Richtlinie wurde in Bremerhaven dafür nicht erlassen. 3.2 In welchen Stadtteilen und an welchen Schulstandorten gibt es entsprechende Betreuungsangebote (bitte nach Früh-, Spät- und Ferienbetreuungsangebote differenzieren und für die beiden Stadtgemeinden jeweils getrennt darstellen)? Betreuungsangebote in der Stadtgemeinde Bremen Planbezirke Ganztagsgrundschulen Schuljahr 2013/2014 in Bremen Früh Spät Ferien1) Neustadt Schule Buntentorsteinweg Ja Ja Ja Schule Karl-Lerbs-Straße Ja Nein Ja Schule Oderstraße Nein Ja Ja, SfSKJF 1) Die Teilnehmerzahlen für die Ferienbetreuung beziehen sich auf die Anmeldungen der gebundenen Ganztagsgrundschulen. Für die offenen Ganztagsgrundschulen wird die Ferienbetreuung von der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen (SfSKJF) in Kooperation mit freien Trägern organisiert, es liegen keine Zahlen vor. — 7 — Planbezirke Ganztagsgrundschulen Schuljahr 2013/2014 in Bremen Früh Spät Ferien1) Obervieland Schule Stichnathstraße Ja Nein Ja Huchting Schule Robinsbalje Ja Nein Ja Woltmershausen — — Nein Nein Nein Mitte/ Schule Lessingstraße Nein Ja Ja östliche Vorstadt Schule Stader Straße Ja Ja Ja, SfSKJF Schwachhausen Schule An der Gete Nein Ja Ja Schule Baumschulenweg Nein Nein Ja Vahr Schule Paul-Singer-Straße Ja Ja Ja Horn/ Schule Am Borgfelder Nein Nein Ja, Borgfeld/ Saatland SfSKJF Oberneuland Schule Horner Heerstraße Nein Nein Ja, bei Bedarf SfSKJF Osterholz Schule Andernacher Straße Nein Nein Nein Schule Düsseldorfer Straße Ja Nein In Schule Paul-Singer -Straße Schule Osterholz Nein Nein Ja, SfSKJF Hemelingen Schule Arbergen Nein Nein Bei Bedarf SfSKJF Schule Parsevalstraße Ja Nein Ja Schule Mahndorf Nein Nein Bei Bedarf SfSKJF Schule Osterhop Ja Nein In Schule Parseval- straße Findorff/Walle Schule Admiralstraße Ja Ja Ja, SfSKJF Schule Augsburger Straße Ja Ja Ja Schule Am Pulverberg Ja Nein In Schule Augsburger Straße Gröpelingen Schule Auf den Heuen Ja Ja Ja Schule Oslebshauser Heer- Ja Nein In Schule straße Auf den Heuen Schule Fischerhuder Ja Nein In Schule Straße Augsbur- ger Straße Burglesum Schule Burgdamm Ja Nein Bei Bedarf SfSKJF Schule Grambker Heer- Nein Nein In Schule straße Auf den Heuen Vegesack Schule Alt-Aumund Ja Nein Bei Bedarf SfSKJF Schule Borchshöhe Ja Nein Ja Blumenthal Tami-Oelfken-Schule Nein Nein Nein — 8 — Die Schule Am Pfälzer Weg mit 118 Schülern ist erst zum Schuljahr 2014/ 2015 gebundene Ganztagsgrundschule geworden und deshalb hier noch nicht berücksichtigt. Betreuungsangebote in der Stadtgemeinde Bremerhaven Ist ein entsprechendes Betreuungs- Stadtgemeinde angebot vorhanden? Bremerhaven Ganztagsschule Früh Spät Ferien Amerikanische Schule Ja Ja Nein Fritz-Reuter-Schule Ja Nein Ja Gorch-Fock-Schule Ja Ja Nein Pestalozzischule Ja Nein Nein Lutherschule Ja Ja Nein Marktschule Ja Nein Nein Astrid-Lindgren-Schule Ja Ja Ja Karl-Marx-Schule Ja Nein Nein Immanuel-Kant-Schule und Oberschule Geestemünde Ja Nein Nein Schule Am Leher Markt Nein Nein Nein Paula-Modersohn-Schule Ja Ja Ja (Organisation (Organisation Stadtteiltreff Stadtteiltreff Wulsdorf) Wulsdorf) Heinrich-Heine-Schule Nein Nein Nein Schule am Ernst-ReuterPlatz Ja Nein Nein 3.3 Wie viele Schülerinnen/Schüler nehmen im laufenden Schuljahr an den zusätzlichen Betreuungsangeboten teil (bitte nach Früh-, Spät- und Ferienbetreuungsangebote differenzieren und für die beiden Stadtgemeinden jeweils getrennt darstellen)? Genutzte Betreuungsangebote in der Stadtgemeinde Bremen Wie viele Kinder haben ein ent- sprechendes Betreuungsangebot Ganztagschülerinnen/ wahrgenommen? Stadtteil Ganztagsschüler Früh Spät Ferien Neustadt 643 19 12 138 (Bildung) Obervieland 242 0 0 74 (Bildung) Huchting 271 7 0 19 (Bildung) Woltmershausen 0 0 0 0 Mitte/ 389 5 7 231 östliche Vorstadt (Bildung) Schwachhausen 559 0 11 188 (Bildung) Vahr 270 9 6 50 (Bildung) Horn/ 315 0 0 71 Borgfeld/ (Soziales) Oberneuland — 9 — Wie viele Kinder haben ein entsprechendes Betreuungsangebot Ganztagschülerinnen/ wahrgenommen? Stadtteil Ganztagsschüler Früh Spät Ferien Osterholz 641 6 0 31 (Bildung) Hemelingen 485 14 0 60 (Bildung) Findorff/Walle 640 25 15 87 (Bildung) Gröpelingen 685 17 0 58 (Bildung) Burglesum 356 10 0 29 (Bildung) Vegesack 288 15 0 40 (Bildung) Blumenthal 170 0 0 0 Gesamt 5 954 127 51 1 076 Genutzte Betreuungsangebote in der Stadtgemeinde Bremerhaven Wie viele Kinder haben ein entsprechendes Betreuungsangebot Stadtgemeinde Ganztagschülerinnen/ wahrgenommen? Bremerhaven Ganztagsschüler Früh Spät Ferien Amerikanische 201 15 10 Keine Schule Fritz-Reuter- 110 13 Keine 43 Schule Gorch-Fock- 227 48 42 Keine Schule Pestalozzischule 73 12 Keine Keine Lutherschule 233 15 2 Keine Marktschule 94 15 Keine Keine Astrid-Lindgren- 240 40 40 20 Schule Karl-Marx-Schule 80 15 Keine Keine Immanuel-Kant- 114 20 Keine Keine Schule Schule Am Leher 150 Keine Keine Keine Markt Paula-Moder- 145 69 Keine Keine sohn-Schule Angabe, Angabe, da Organi- da Organisation sation Stadtteil- Stadtteiltreff treff Wulsdorf Wulsdorf Heinrich-Heine- 130 Keine Keine Keine Schule Schule am Ernst- 385 43 Keine Keine Reuter-Platz Gesamt 1 797 305 94 63 Die Zahlen zeigen, dass die Nachfrage nach den zusätzlichen Angeboten sehr unterschiedlich ist. Während in der Stadtgemeinde Bremen die Ferien- — 10 — betreuung mehr nachgefragt wird, ist es in Bremerhaven vor allem die Früh- und Spätbetreuung. Geschlechterdifferenzierte Daten zur Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an diesen Angeboten liegen nicht vor. 3.4 Welche Entgelte fallen für Eltern für die jeweiligen Betreuungsangebote an? Nach der Entgeltordnung vom 15. September 2005 entstehen folgende Kosten für Früh- und Spätbetreuung in der Stadtgemeinde Bremen: Entgelt/Monat für ein oder mehrere Kinder Frühbetreuung 25 ‡ Spätbetreuung 25 ‡ Früh- und Spätbetreuung 35 ‡ Das Entgelt für die Ferienbetreuung ist für ein Kind von 10 ‡ bis maxmal 80 ‡ pro Woche, für zwei und mehr Kinder von 15 ‡ bis maximal 120 ‡ sozial gestaffelt. Für die Früh- oder Spätbetreuung werden in Bremerhaven keine Kosten erhoben. Das Gleiche gilt für die Ferienbetreuung. 4. Qualitätsstandards für Ganztagsschulen 4.1 Welche verpflichtenden Qualitätsstandards bestehen für die Ganztagsschulen in offener, teilgebundener und gebundener Form für die Schulen im Land Bremen, und nach welchen Kriterien sind diese Standards festgelegt worden? Ganztagsschulen verbinden Unterricht und unterrichtsergänzende Angebote in einer anregenden Lernumgebung zu einer pädagogischen und organisatorischen Einheit (Lernzeit) an Vor- und Nachmittagen. Der Bremer „Orientierungsrahmen Schulqualität“ setzt für Ganztagsschulen in jeder Organisationsform Qualitätsmaßstäbe im Sinne von Standards für das Handeln aller Akteure und zeigt ein auf Unterrichtsforschung basierendes Verständnis von „guter“ Schule. In der Ganztagsschulverordnung vom 13. Juni 2013 werden wesentliche Qualitätsmerkmale Bremer Ganztagsschulen verbindlich geregelt. Dazu zählen — eine lern- und schülerorientierte Rhythmisierung, — die multiprofessionelle Zusammenarbeit der Verantwortlichen für den Unterricht, für Bildungs- und Betreuungsangebote sowie die Umsetzung der Inklusion, — die Verantwortungsübernahme für die Schulentwicklung durch die Beteiligten entsprechend ihrer Qualifikation, — ein Raumkonzept entsprechend der Organisationsform der Ganztagsschulen , das eine multifunktionale Nutzung zulässt, — ein Kooperationskonzept sowie — die Partizipation der Eltern- und Schülerschaft. 4.2 Was sind aus Sicht des Senats die zentralen Schlüsselkompetenzen im Bereich der Arbeit an Ganztagsschulen, und gibt es hier Unterschiede in den Schwerpunkten zwischen den Schulstufen? Zentrale Schlüsselkompetenzen im Bereich der Arbeit der Ganztagsschulen sind Sprachkompetenzen, Sachkompetenzen (fachliche Fertigkeiten und Kenntnisse), Methodenkompetenzen (Planungs-, Entscheidungs- und Analysefähigkeit, Kreativität, abstraktes und vernetztes Denken), Selbst- — 11 — kompetenzen (Teamfähigkeit, Flexibilität, kommunikatives Verhalten) und Sozialkompetenzen (Teamfähigkeit, soziale Verantwortung, demokratisches Handlungsbewusstsein). Die Sprachförderung und Sprachbildung in der deutschen Sprache, insbesondere als Unterrichtssprache, stellen gerade in den Ganztagsschulen einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit dar. Grundschulen bieten die Formen der offenen und gebundenen Ganztagsschulen an. Gebundene Ganztagsschulen sind gekennzeichnet durch eine hohe Verbindlichkeit der Teilnahme, einen rhythmisierten Schultag, die Nutzung vieler Möglichkeiten, um den Unterricht mit außerunterrichtlichen Angeboten zu verbinden, die Kooperation mit außerschulischen Partnern, teilweise einem externen Träger, die Umsetzung eines Raumkonzeptes , die Arbeit in multiprofessionellen Teams, und die Steuerung des Ganztagsbetriebes in der Grundschule durch die Schulleitung. Die offene Ganztagsschule bietet ergänzend zum Unterricht Bildungsund Betreuungsangebote sowie ein Mittagessen im Raumbestand einer Schule an. In Bremen sind Lehrkräfte und Erzieherinnen/Erzieher nachmittags an der Schule tätig und realisieren eine personelle sowie inhaltliche Verbindung zwischen dem Unterricht und den Bildungs- und Betreuungsangeboten . Der teilgebundene Ganztag an Bremer Oberschulen und Gymnasien wird in der Regel in Zusammenarbeit mit einem Träger organisiert. Insbesondere lernunterstützende Lernzeiten zum Erwerb von Medienkompetenz sowie mathematische, naturwissenschaftliche, sportliche und sprachliche Angebote zielen auf die Förderung des kognitiven, aber auch emotionalen und sozialen Lernens der Schülerinnen/Schüler. Weiterführende Ganztagsschulen nutzen die „Mehr-Zeit“ vielfältig, z. B. für die Etablierung inhaltlich-curricularer Schulprofile, die Verbindung außerunterrichtlicher Lernansätze mit dem Fachunterricht und spezielle Förderangebote zur Aufarbeitung schulischer Lerndefizite. Nahezu jede Ganztagsschule im Bereich der Sekundarstufe I hat zusätzliche Deutsch-, Literatur - und Leseangebote sowie Fremdsprachenkurse. In Bremerhaven wird auch an Oberschulen die gebundene Form angeboten . Die beschriebenen Kompetenzen werden in allen Schularten, Bildungsgängen und Jahrgangsstufen altersangemessen vermittelt. 4.3 In welcher Form und in welchem Umfang sind dabei die in der Mitteilung des Senats an die Stadtbürgerschaft vom 19. Januar 2005 (Drs. 16/287 S) festgelegten vier Qualitätsbereiche für bremische Ganztagsschulen eingeflossen und konkretisiert worden, also die Bereiche Weiterentwicklung der Lehr- und Lernkultur, Zeitgestaltung im Ganztag und Rhythmisierung des Ablaufs, Partizipation und Zusammenarbeit intern und mit außerschulischen Partnern sowie Raumkonzept (bitte die Antwort differenziert nach den vier Qualitätsbereichen)? Ganztagsschulen in allen drei Organisationsformen streben eine hohe Qualität der Umsetzung an und entwickeln konzeptionell ihre Schule weiter. Dafür nutzen sie ihr Ganztagsschulkonzept (als Teil des Schulprogramms ), um kompetenzorientierte Ziele klar festzuschreiben. Durch die Verknüpfung von Fachunterricht und unterrichtsergänzenden Angeboten können Schülerinnen/Schüler vertiefend und weiterführend lernen, ihre Lernzugänge, Lernwege und Lernmethoden erweitern, exemplarisch, handlungsorientiert sowie fächerübergreifend lernen und damit Fach- und Schlüsselkompetenzen erwerben (Qualitätsbereich Lehr- und Lernkultur). Eine schülerorientierte und lerngerechte Rhythmisierung erfordert den Rahmen einer gebundenen bzw. teilgebundenen Ganztagsschule. Der Wechsel von kognitivem, emotionalem und sozialem Lernen, von An- und Entspannung, von (an-)geleiteten und selbstbestimmten Lernphasen prägen das Lernen und Leben an einer Ganztagsschule. Viele Ganztagsschulen lösen sich von dem traditionellen 45-Minuten-Unterricht und etablie- — 12 — ren eine schülerorientierte und lerngerechte Taktung in Blöcken (Qualitätsbereich Zeitgestaltung und Rhythmisierung). An Bremer Ganztagsschulen arbeiten Kollegien, bestehend aus Lehrkräften , Erzieherinnen/Erzieher und/oder Sozialpädagoginnen/Sozialpädagogen . Multiprofessionelle Kooperation stellt eine Gelingensbedingung für die qualitative Stabilisierung von Ganztagsschulen dar. Für die Qualitätsentwicklung benötigen Ganztagsschulen Zeit und Begleitung. Insbesondere wenn es Schulen gelingt, den umfassenden Schulentwicklungsprozess mit der Entwicklung eines multiprofessionellen Teams und der Gestaltung herausfordernder Lernprozesse der Schülerinnen/Schüler zu verknüpfen, erfüllen Ganztagsschulen die an sie gestellten Ziele. Feste Kooperationszeiten und -partner sowie eine systematische Personal- und Teamentwicklung prägen den Alltag aller Bremer Ganztagsschulen und stellen gleichzeitig Herausforderungen an jeden Einzelnen und das System Schule dar. Bremer Ganztagsschulen gaben bei der Schulleiterbefragung im Rahmen der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen 2012 an, dass „an ihren Schulen eine systematische Personal- bzw. Teamentwicklung “ stattfand. Die Ergebnisse der Schulleiterbefragung zeigen weiterhin, dass in Bremen Qualitätsmerkmale entwickelt wurden und in der Praxis umgesetzt werden, insbesondere für die Bereiche Zeitgestaltung /Rhythmisierung, Zusammenarbeit/Kooperation und Raumkonzept. Die Konzeption, Gestaltung sowie Nutzung von Schul- und Freiräumen für verschiedene Aktivitäten (informieren, experimentieren, konzentrieren , präsentieren, kommunizieren, erholen) in unterschiedlichen Phasen des Schultages gilt als Qualitätsmerkmal Bremer Ganztagsschulen. Dabei sind die räumlichen Bedingungen, unter denen Bremer Schulen den Ganztag organisieren und gestalten, unterschiedlich, da die Schulgebäude aus unterschiedlichen Zeiten stammen und über sehr verschiedene Freiräume verfügen. Sie werden von 78 % der befragten Grundschulen als gut und dem Ganztagsschulkonzept entsprechend bewertet (Qualitätsbereich Raumkonzept). 4.4 Inwiefern gibt es Unterschiede in den Standards zwischen Ganztagsschulen in offener, teilgebundener und gebundener Form, und wie sind diese jeweils zu begründen? In den gebundenen Ganztagsschulen nehmen alle Schülerinnen und Schüler am Ganztag teil, somit ist eine lern- und schülerorientierte Rhythmisierung über den ganzen Tag möglich. Die teilgebundene Ganztagsschule in den Oberschulen und Gymnasien wird für die Jahrgänge 5 bis 7 organisiert, hier ist ebenfalls eine Rhythmisierung möglich. In offenen Ganztagsgrundschulen kann in den Zeiten von 13 bis 16 Uhr kein Unterricht nach der Stundentafel rhythmisiert angeboten werden, da die Gruppen nicht den Klassenverband darstellen und ein Teil der Schülerschaft nicht am Ganztag teilnimmt. Im Grundschulbereich erhalten die Ganztagsschulen jeweils vier Lehrerwochenstunden sowie die erforderlichen sonstigen personellen Mittel um die Betreuung am Nachmittag im Umfang von insgesamt zehn Stunden pro Woche sicherzustellen. Dies gilt gleichermaßen für offene wie für gebundene Ganztagsschulen. In der Sekundarstufe I beträgt der Personaleinsatz zwei Lehrerwochenstunden. Die darüber hinausgehenden personellen Mittel für die Betreuung variieren entsprechend der Stundentafel der jeweiligen Jahrgangsstufe und sind so ausgelegt, dass eine Betreuung am Nachmittag entsprechend des gewählten Modells bis 15 Uhr oder 16 Uhr möglich ist. Wenn eine Schule zur offenen Ganztagsschule umgewandelt wird, werden die räumlichen Voraussetzungen geschaffen, damit die teilnehmenden Schülerinnen/Schüler Mittagessen können. Dies erfolgt je nach den Gegebenheiten der Standorte und der zu erwartenden Teilnehmerinnenzahl /Teilnehmerzahl durch Einbau einer Ausgabeküche. An gebundenen Ganztagsschulen werden darüber hinaus weitere Differenzierungsund Funktionsräume benötigt. Dies ist zum einen eine notwendige Vo- — 13 — raussetzung für eine Rhythmisierung und trägt zum anderen dem Umstand Rechnung, dass alle Schülerinnen/Schüler am Ganztag teilnehmen. 4.5 Inwieweit wird sichergestellt, dass diese Standards an den einzelnen Schulen auch umgesetzt werden? Die neue Ganztagsschulverordnung und der Bremer Qualitätsrahmen Schulqualität wurden öffentlich breit diskutiert und mit allen Ganztagsschulleitungen und den Ganztagsschulkoordinatoren erörtert. Die Erarbeitung und Umsetzung des Ganztagsschulkonzepts als Teil des Schulprogramms sind verbindlich und werden unter anderem in den Zielvereinbarungen der Schulaufsicht mit den Schulen behördlich begleitet. Das Controlling der Umsetzung erfolgt auf Basis der Rückmeldung durch die Schulen im Rahmen der mindestens jährlich stattfindenden Ziel-LeistungsGespräche . 4.6 Inwiefern gibt es hierbei Unterschiede zwischen den jeweiligen Schulstufen ? 4.7 An wie vielen Oberschulen in Bremen und Bremerhaven findet die ganztägige Beschulung über die komplette Schulzeit statt, an wie vielen Schulen wird die ganztägige Beschulung ab welcher Jahrgangsstufe beendet? Wie bewertet der Senat dies grundsätzlich? Ganztagsschulen in der Grundschule im Land Bremen Im Land Bremen arbeiten Ganztagsgrundschulen entweder in der gebundenen oder in der offenen Form. Ganztagsgrundschulen in der gebundenen Form organisieren seit dem Schuljahr 2013/2014 die verbindliche Lern- und Betreuungszeit an fünf Wochentagen von 8 Uhr bis 15 Uhr oder an drei Wochentagen von 8 Uhr bis 16 Uhr und an zwei Wochentagen von 8 Uhr bis 14 Uhr. In der verbleibenden Zeit bis 16 Uhr finden nicht verpflichtende Bildungs- und Betreuungsangebote statt. Ganztagsgrundschulen in der offenen Form bieten für angemeldete Schülerinnen/Schüler zusätzliche Bildungs- und Betreuungsangebote von 13 bis 15 bzw. 16 Uhr an. Aktuell arbeiten im Land Bremen 25 Grundschulen als gebundene Ganztagsschulen mit einer Teilnahmequote von 100 %. Darüber hinaus arbeiten landesweit 14 Ganztagsgrundschulen in der offenen Form mit einer durchschnittlichen Teilnahmequote von über 50 %. Ganztagsschulen in Oberschulen und Gymnasien im Land Bremen Im Land Bremen arbeiten 24 Ganztagsschulen der Sekundarstufe I in der teilgebundenen Form mit einer durchschnittlichen Teilnahmequote von 50 %, sowie vier Ganztagsschulen in der gebundenen Form mit einer Teilnahmequote von 100 % und vier Oberschulen in der offenen Form. Die Ganztagsoberschulen und die Ganztagsgymnasien in der teilgebundenen Form werden für alle Schülerinnen/Schüler der Jahrgänge 5 bis 7 verbindlich an vier Wochentagen von 8 Uhr bis 15 Uhr oder an drei Wochentagen von 8 Uhr bis 16 Uhr organisiert. In der gebundenen Form gibt es das Modell drei Tage bis 16 Uhr oder fünf Tage bis 15 Uhr. In der offenen Form gibt es zusätzliche Bildungs- und Betreuungsangebote nach Unterrichtsende bis 16 Uhr. Eine Ganztagsoberschule kann in den Jahrgängen 8 bis 10, das Ganztagsgymnasium in den Jahrgängen 8 bis 9 weitere Bildungs- und Betreuungsangebote vorhalten. Mit der neuen Ganztagsschulverordnung ist ein verbindlicher Prozess der Transparenz, Wiedererkennung und einheitlichen Regelungen entsprechend der Organisationsform sowie der Schulstufe der Ganztagsschule eingeführt worden. Gegenwärtig ist die Organisation und Finanzierung ganztägiger Angebote über die komplette Schulzeit im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel nicht leistbar. — 14 — Zurzeit wird im Land Bremen an vier Oberschulen der Ganztag in der gebundenen Form für alle Schülerinnen und Schüler, an 22 Oberschulen und zwei Gymnasien in der teilgebundenen Form in den Jahrgängen 5 bis 7 und an vier Oberschulen in der offenen Form für die eingerichteten Gruppen angeboten. 4.8 Inwieweit finden die Qualitätsstandards für die Ganztagsschulen auch Anwendung bei den durchgängigen Gymnasien, die aufgrund der Schulzeitverkürzung auf das G8 zur Erfüllung der KMK-Vorgaben auch verbindliche Unterrichtsinhalte in den Nachmittag legen müssen? Die Regelungen laut Verordnung und damit die Qualitätskriterien für Ganztagsschulen finden ausschließlich auf Ganztagsschulen Anwendung. In Bremen gibt es im Rahmen von G8 zurzeit am Alten Gymnasium einen Ganztagsbetrieb. Auch dort finden die Qualitätsstandards Anwendung. 4.9 Welche Unterstützungssysteme gibt es für die einzelnen Schulen bei der Einführung einer Ganztagsschule, beim Wechsel von einer offenen in eine gebundene Ganztagsschule und bei der Einführung und Umsetzung der Qualitätsstandards? Schulen nutzen für den Schulentwicklungsprozess die Beratung durch das Landesinstitut für Schule und das Lehrerfortbildungsinstitut Bremerhaven (z. B. Moderatorinnen/Moderatoren mit Erfahrung im Aufbau von Ganztagsschulen), sowie die Serviceagentur „Ganztägig lernen“ (diese Möglichkeit besteht zumindest bis voraussichtlich zum 28. Februar 2015) und evaluieren ihre Arbeit. 4.10 In welcher Form und in welchen zeitlichen Abständen werden die konzeptionellen Fortschritte bei der Einführung von Ganztagsschulen und in der Praxis der bestehenden Ganztagsschulen evaluiert? Bremen beteiligt sich seit 2005 an dem länderübergreifenden Forschungsprogramm „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen“ (StEG). Inzwischen liegen die Ergebnisse der ersten Erhebung von 2005, der zweiten von 2009 und der dritten von 2012 vor. Teilstudien wie Befragungen der Schülerinnen/Schüler der Jahrgänge 5, 7 und 9, der Lehrerschaft, des pädagogischen Personals, der Eltern und der Schulleitungen liefern valide Ergebnisse zur Entwicklung Bremer Ganztagsschulen. 4.11 Welche Planungen verfolgt der Senat, den aktuellen Stand auch extern evaluieren zu lassen? Im Rahmen von „StEG“ soll anhand von Schulleitungsbefragungen auch im Jahr 2015 ein repräsentatives Abbild der Ganztagsschullandschaft in Bremen und Deutschland ermöglicht werden. 4.12 Welche Möglichkeiten haben Schulen, die im Rahmen des Ganztags gewonnenen Erfahrungen, mit anderen Schulen – auch schulstufenübergreifend – auszutauschen? Die gebundenen Ganztagsschulen führen seit vielen Jahren regelmäßige Treffen stadtweit durch, um sich über Entwicklungen und Notwendigkeiten zu verständigen und beispielsweise einheitliche Standards abzustimmen und Unterstützungsnotwendigkeiten durch die Behörde zu formulieren . Für die offenen Ganztagsschulen gibt es diese regelhaften Treffen noch nicht. In einzelnen Regionen/Planbezirken werden aber turnusmäßig auf Grundschulebene Besprechungen abgehalten, in denen auch die Belange der Ganztagsgrundschulen in beiden Formen thematisiert werden . Des Weiteren werden in wenigen Regionen schulstufenübergreifende Arbeitssitzungen initiiert, die darauf abzielen, den Übergang zwischen den Schulstufen zu erleichtern. Vornehmlich wird hier ein Austausch über erworbene und zu erlangende Kompetenzen der Schülerinnen/Schüler debattiert. Dies ist aber auch ein Forum für den Austausch über Strukturen und Inhalte der Ganztagsbeschulung. Im Juli 2014 fand die Auftaktveranstaltung des Qualifizierungszyklus: „Multiprofessionelle Teamarbeit erfolgreich gestalten“ – Irgendwie anders — 15 — – aufregend anders!“ mit 35 Teilnehmerinnen/Teilnehmern unterschiedlichster Professionen statt. Schulstufenübergreifend werden im Rahmen dieser qualifizierten Fortbildung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zwölf Bremer Ganztagsschulen aus Grundschulen, Oberschulen und einem Gymnasium ihre Erfahrungen und ihr Wissen austauschen und als Grundlage für die Steigerung der eigenen professionellen Handlungskompetenz nutzen. Die Fortbildung treibt die Netzwerkbildung unter den Ganztagsschulen voran, denn nicht jede Schule muss so wieder allein „das Rad neu erfinden“. Wie aus einem eher unverbundenen Nebeneinander ein verbundenes, vertrauensvolles Miteinander wird und welche Schlüsselkompetenzen es dafür braucht, ist Thema des geplanten zweijährigen Qualifizierungszyklus . 4.13 Welche Funktion übernehmen die Zentren für unterstützende Pädagogik (ZuP) im Rahmen des Ganztags? Die Aufgabe der Zentren für unterstützende Pädagogik regelt die „Erste Verordnung für unterstützende Pädagogik“ vom 1. August 2013. Innerhalb des Ganztags erfüllen sie diese insbesondere bei der Rhythmisierung des Alltags, damit z. B. Förderangebote passgenau angeboten werden können. Die Zentren für unterstützende Pädagogik begleiten Schülerinnen und Schüler mit besonderen Förderbedarfen im Ganztag und tragen damit zu einer erfolgreichen Teilnahme am Ganztag bei. 4.14 Welche Möglichkeiten bieten sich im Rahmen des Ganztags bezüglich einer engmaschigen Zusammenarbeit mit den Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren (ReBUZ)? Die ReBUZ bilden ein Unterstützungssystem für Schulen, das in seiner jeweiligen Region in enger Zusammenarbeit mit den Zentren für unterstützende Pädagogik (ZuP) tätig wird. Die ReBUZ arbeiten multiprofessionell mit spezifischen Kompetenzen in den Bereichen Beratung, Diagnostik , Unterstützung, Prävention und Intervention. Die Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren orientieren sich grundsätzlich an den Gegebenheiten der jeweiligen Schulstandorte und somit auch an den Spezifika des Ganztags. Die Öffnungszeiten der ReBUZ (montags 8 bis 12 Uhr, dienstags bis donnerstags 8 bis 16 Uhr, freitags 8 bis 13.30 Uhr) entsprechen dem Zeitprofil des Ganztags. Für alle bremischen Schulen besteht die Möglichkeit, mit den ReBUZ engmaschig zusammenzuarbeiten. Dies wird insbesondere durch die enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Zentren für unterstützende Pädagogik gewährleistet . Darüber hinaus gewährleisten die an vielen Schulen angebotenen ReBUZ-Sprechstunden einen guten Austausch auch im direkten Kontakt mit den Lehrkräften. Im Rahmen des Ganztags können die Beratungs- und Unterstützungsleistungen der ReBUZ auch verbindlich nachmittags in Schule integriert und mit dem Ganztagsangebot der Schule sowie mit Maßnahmen der Jugendhilfe und/oder dem Gesundheitsamt gestaltet werden. Mit der „Vereinbarung zur Zusammenarbeit zwischen Schule, Jugendhilfe, Gesundheitsamt und den Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren in der Stadtgemeinde Bremen für Schülerinnen/Schüler mit erheblichem Förderbedarf im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung“ wurde dafür eine verbindliche Grundlage gelegt. Die schulergänzenden Maßnahmen umfassen sonderpädagogische und sozialpädagogische Unterstützung durch das ReBUZ in enger Kooperation mit der Schule bzw. dem zuständigen ZuP. Zielgruppe dieser Maßnahmen sind Schülerinnen/Schüler mit erheblichem Förderbedarf im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung. Die unterstützenden Maßnahmen zielen auf die nachhaltige Bewältigung einer Problemlage ab und beziehen, sofern angezeigt und möglich, alle zur Bewältigung dieser Problemlage notwendigen Akteurinnen und Akteure ein. Ziel ist es, im Zusammenwirken der Schule und des ReBUZ unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten eine wirksame Unterstützung für Schülerinnen/ — 16 — Schüler mit sozial-emotionalem Förderbedarf innerhalb der jeweiligen Schule zu gewährleisten. Dabei können die Schülerinnen/Schüler zeitweise während des Tages oder während bestimmter Zeiten in der Woche aus dem Klassenverband herausgenommen werden. Auch sind mit der ursprünglichen Gruppe bzw. Klasse in der Regel Trainingssequenzen zur Verhaltensstabilisierung vorgesehen, um die soziale Kompetenz aller beteiligten Schülerinnen/Schüler zu erhöhen. 4.15 Wie bewertet der Senat grundsätzlich den aktuellen Stand einer engeren Verzahnung von Ganztagsschulen mit Einrichtungen und Verbänden der Jugendhilfe sowie mit anderen Trägern, Vereinen oder Unternehmen im Stadtteil, und welche weiteren Schritte sind hier geplant? Der Senat hält den Ausbau von Kooperationen zwischen Ganztagsschulen und Vereinen sowie gemeinnützigen Organisationen generell für begrüßenswert . Gerade im Bereich des Sports lassen sich vielfältige Arten der Zusammenarbeit entwickeln. Ganztagsschulen bieten in diesem Zusammenhang auch Chancen, um Kinder und Jugendliche an den Sport und die Vereine heranzuführen. Kooperationen zwischen Sportvereinen und Ganztagsschulen ergänzen gegenseitig Kompetenzen und können dazu führen, dass die Vereine neue Mitglieder gewinnen. Der Schulsport kann durch den gegenseitigen Austausch unter Umständen durch ein fachkompetentes und attraktives Angebot im Rahmen der Ganztagsangebote, wie beispielsweise AGs, erweitert werden. Eine Voraussetzung für eine auch im Sinne des Sports positive Akzeptanz des Ganztagsschulsystems liegt in klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen auf beiden Seiten. Seitens des Senators für Inneres und Sport wird die Weiterentwicklung des Systems „Sport-Ganztagsschule“ im Rahmen der zurzeit laufenden Sportentwicklungsplanung für die Jahre 2015 bis 2025 thematisiert werden . Der weitere Ausbau der engen Verzahnung der Ganztagsschulen mit außerschulischen Einrichtungen ist notwendig zur Erweiterung der Vielfalt und der Qualität von Bildungsangeboten. Innerhalb dieser Bildungslandschaften werden gemeinsame Anstrengungen für eine bessere Bildung und für eine höhere Bildungsgerechtigkeit unternommen. Die Quartiersbildungszentren (QBZ) leisten dazu ihren Beitrag. Die Verankerung von Ganztagsschulen im Sozialraum ist eine wirksame Strategie zur Verbesserung von Bildungschancen. Der Senat begrüßt es fernerhin, dass Ganztagsschulen erfolgreich mit Einrichtungen und Verbänden der Jugendhilfe sowie mit anderen Trägern , Vereinen oder Unternehmen im Stadtteil zusammenarbeiten. Dies gilt für den musisch-ästhetischen Bereich, z. B. Musik und Tanz genauso wie z. B. für Schachclubs. Auf der Grundlage von kleinräumigen Stadtteilkonzepten ist punktuell eine engere Verzahnung der dort tätigen Institutionen und Träger erfolgt. Diese Entwicklung betrifft jedoch noch nicht alle Stadtteile gleichermaßen und ist abhängig von weiteren Ausbauschritten sowie inhaltlich von Vereinbarungen und Methoden zur Durchführung der Angebote, die in einem Rahmenkonzept festzulegen sind. Fachlich bieten sich Gestaltungsspielräume bis hin zum Einstieg in ein integriertes Ferienangebot für alle Kinder im Stadtteil. 5. Personal im Ganztag 5.1 Welche personellen Voraussetzungen sind verpflichtend für die Ganztagsschulen ? An Ganztagsschulen arbeiten Lehrkräfte sowie sozialpädagogische Fachund Betreuungskräfte; dazu gehören im Grundschulbereich auch Erzieherinnen /Erzieher. Betreuungskräfte ohne Erzieherinnen-/Erzieherausbildung , die an verlässlichen Halbtagsschulen oder an offenen Ganztagsschulen in der Betreuung tätig sind, erhalten an Ganztagsschulen die Möglichkeit , berufsbegleitend an einer externen Ausbildung zur Erzieherin/ zum Erzieher teilzunehmen, die mit der staatlichen Anerkennung endet. — 17 — 5.2 Welchen generellen Personalschlüssel gibt es an den Ganztagsschulen (differenziert nach offenen, teilgebundenen und gebundenen Ganztagsschulen )? Pädagogisches Personal für Lernzeit und Betreuung Bremen Bremerhaven Gebundene Ganztags- Je nach dem Modell (bis 14 Erzieherinnen-/ grundschulen 15 Uhr oder bis 16 Uhr) Erzieherstunden pro und der Ausgestaltung Klassenverband der Stundentafel zwischen zwölf und 16 Stunden/ Woche pro Klassenverband plus Vertretung, plus jeweils fünf Stunden/ Woche für Früh-/Spätbetreuung . Offene Ganztagsgrund- Je nach dem Modell und 15 Erzieherinnen-/ schulen der Ausgestaltung der Erzieherstunden pro rech- Stundentafel zwischen nerischem Klassenversieben und 13 Stunden/ band (in der offenen Woche pro Klassenver- Ganztagsschule werden band plus Vertretung, je- klassenübergreifende weils fünf Stunden/Woche Lerngruppen als rechnefür Früh-/Spätbetreuung. rischer Klassenverband gebildet) Teilgebundene Ganz- Die Berechnung der Stun- Offene Ganztagsschule: tagsschulen in der den für die pädagogischen Pro Gruppe werden Sekundarstufe I Mitarbeiterinnen/Mitar- 15 Stunden gewährt. beiter erfolgt in Anlehnung an die jeweilige Stundentafel und das Modell (drei Tage bis 16 Uhr oder vier Tage bis 15 Uhr) und bezieht zurzeit 50 % der Schülerinnen/Schüler mit ein. 5.3 In welcher Form wird sichergestellt, dass der Personalmix an den Ganztagsschulen im Sinne von multiprofessionellen Teams auch über den kompletten Tag abgesichert wird und somit entsprechender Unterricht auch am Nachmittag angeboten werden kann? Mit dem Ziel der verbesserten Lehrerausstattung der gebundenen Ganztagsgrundschulen und dem Angleichen dieser Ressource an die offenen Ganztagsgrundschulen wurden ab Schuljahr 2013/2014 alle Ganztagsgrundschulen in Bremen mit vier Lehrerwochenstunden pro Klassenverband /Gruppe ausgestattet, in Bremerhaven ab Schuljahr 2014/2015. Die zusätzlich bereitgestellte Lehrerressource an gebundenen Ganztagsschulen wird für die Gestaltung der Lernzeit an Vor- und Nachmittagen mit dem Fokus der gezielten Forderung und Förderung leistungsstarker ebenso wie leistungsschwacher Kinder genutzt. Die Etablierung fester Kooperationsstrukturen wurde durch die zusätzliche Bereitstellung einer Kooperationszeit für Erzieherinnen/Erzieher im Umfang von bis zu einer Stunde pro Woche ab 2013/2014 weiter ausgebaut. In den teilgebundenen Ganztagsoberschulen wurden ab Schuljahr 2014/2015 in den Jahrgängen 5 bis 7 zwei Lehrerwochenstunden pro Klasse sowie ein schulisches Budget für die Einstellung von Sozialpädagogen sowie weiterer pädagogischer Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter bereitgestellt. Diese finanzielle und personelle Ressource ermöglicht es der Einzelschule, ein multiprofessionelles Kollegium gemäß dem Ganztagsschulkonzept sowie den Bedürfnissen der Schülerinnen/Schüler entsprechend zu bilden und Unterricht auch am Nachmittag anzubieten. 5.4 Wie wird die Rhythmisierung des Unterrichts als Kern ganztägigen Lernens an den Schulen umgesetzt, und welche Auswirkungen hat dies wiederum auf das Kollegium? Bremer Ganztagsschulen jeder Schulstufe stehen vor der Herausforderung , den Unterricht konsequent mit anspruchsvollen unterrichtsergän- — 18 — zenden Angeboten zu verzahnen und die Gesamtverantwortung durch alle Akteure und Professionen zu tragen. Siehe dazu weitere Ausführungen in der Antwort zu Frage 4.3. 6. Ausstattung von Ganztagsschulen und Umsetzung des Ganztags 6.1 Welche konkreten Schritte zur Verbesserung der Ausstattung an den bestehenden Ganztagsschulen sind in den letzten Jahren unternommen worden , wie sind diese umgesetzt worden, und welche Planungen verfolgt der Senat in diesem Bereich für das Jahr 2015? • Alle gebundenen Ganztagsgrundschulen in Bremen haben seit 2013/ 2014 vier Lehrerinnen-/Lehrerwochenstunden pro Klassenverband als verbesserte Stundenausstattung erhalten und zur Umsetzung eines rhythmisierten Ganztags genutzt. • Durch die Bereitstellung einer verbindlichen Zeitressource für Erzieherinnen /Erzieher ab 2013/2014 konnte die professionsübergreifende Kooperation weiter ausgebaut werden. • Die Realisierung diverser Baumaßnahmen (u. a. Mensen, Lernhäuser, Freiraumgestaltung) ermöglichte es weiteren Ganztagsschulen, unter geeigneten räumlichen Bedingungen ganztägiges Lernen und Leben zu gestalten. • Durch die Einstellung von Schulsozialarbeiterinnen/Schulsozialarbeitern wurden die pädagogischen Teams professionell erweitert. • Ab dem Schuljahr 2015/2016 wird die als offene Ganztagsschule arbeitende Grundschule Stader Straße in eine gebundene Ganztagsschule umgewandelt. Darüber hinaus ist die Einrichtung weiterer offener Ganztagsschulen an den Grundschulen Delfter Straße, Rechtenflether Straße, Witzlebenstraße, In der Vahr und Borgfeld geplant. Bereits zum Schuljahr 2014/2015 war die Grundschule Pfälzer Weg zur gebundenen Ganztagsschule umgewandelt worden. 6.2 In welchem Umfang werden im Rahmen des Ganztags an den Schulen Hausaufgaben gegeben? Welche Unterschiede gibt es hier zwischen der offenen, der teilgebundenen und der gebundenen Ganztagsschule? Hausaufgaben waren stets ein Bestandteil des Unterrichts. Ganztagsschulen in jeder Organisationsform befinden sich auf dem Weg zur Integration der „Hausaufgabe“ in den rhythmisierten Unterricht und Tag. Unabhängig von der Schulform sind in Bremen die am häufigsten praktizierten Angebotsformen spezifische Fördermaßnahmen sowie aufgabenbezogene Lernzeiten. Im Sekundarbereich findet daneben an vielen Schulen auch eine Betreuung der Hausaufgaben statt. Eine Integration von Übungszeiten in den Tageslauf der Ganztagsschule erfordert eine Neugestaltung des Unterrichts und des Schultags sowie eine entsprechende Befähigung des Personals. An den gebundenen Ganztagsschulen werden keine Hausaufgaben erteilt . An den offenen Ganztagsschulen, die ja immer auch einen Teil der Schülerinnen/Schüler im System der verlässlichen Grundschule unterrichten , gibt es Hausaufgaben. Im Rahmen der offenen Ganztagsschule werden aber für die für den Ganztag angemeldeten Kinder Unterstützungsangebote bei der Hausaufgabenerstellung angeboten. In den teilgebundenen Ganztagsschulen (Oberschulen) werden nach Möglichkeit die Übungshausaufgaben in den Rahmen des regelmäßigen Schulbetriebs (Lernbüros) eingebunden, sodass nur noch wenige Aufgaben für den häuslichen Bereich übrig bleiben (z. B. Referate und Präsentationen). Druck: Anker-Druck Bremen