— 1 — B R E M I S C H E B Ü R G E R S C H A F T Landtag 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 1710 (zu Drs. 18/1652) 20. 01. 15 Mitteilung des Senats vom 20. Januar 2015 Altersarmut in Bremen und Bremerhaven Die Fraktion DIE LINKE hat unter Drucksache 18/1652 eine Große Anfrage zu obigem Thema an den Senat gerichtet. Der Senat beantwortet die vorgenannte Große Anfrage wie folgt: Vorbemerkung Für die Beantwortung der Fragen hat der Senat, soweit dies möglich war, auf öffentlich zugängliche Daten zurückgegriffen, insbesondere auf Statistiken der angesprochenen Sozialleistungsträger. Diese Statistiken weisen jedoch nur selten Daten in der von den Fragestellern gewünschten Durchdringungstiefe aus. Während eine Gliederung statistischer Daten nach Geschlecht weit überwiegend üblich ist, erfolgt eine Unterscheidung nach deutscher und nicht deutscher Staatsangehörigkeit regelmäßig nur dann, wenn aus der Unterscheidung relevante Aussagen zu erwarten sind. Eine weitergehende Gliederung der deutschen Staatsangehörigen nach Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund ist nach Kenntnis des Senats in amtlichen Statistiken kein Unterscheidungsmerkmal. Die Antworten berücksichtigen daher die in der jeweiligen Statistik veröffentlichte Gliederung. Sonderauswertungen aus Anlass der Großen Anfrage hat der Senat nicht erstellen lassen. 1. Wie haben sich die durchschnittlichen Zahlbeträge der Altersrenten („Rente wegen Alters“) in Bremen und Bremerhaven seit dem Jahr 2000 entwickelt (bitte auflisten nach Geschlecht und unterscheiden nach Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit, Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund, Menschen ohne deutschen Pass)? Die Statistiken der Deutschen Rentenversicherung weisen für die Jahre 2000 bis 2013 die folgende Entwicklung der durchschnittlichen Zahlbeträge der Altersrenten aus: Tabelle 1: Durchschnittliche Zahlbeträge der Altersrenten Jahr Männer Frauen Gesamt Männer Frauen Gesamt Bremen Bund 2000 960 463 684 921 485 691 2001 970 461 697 920 477 687 2002 968 451 688 917 464 683 2003 947 450 684 892 460 668 2004 927 445 673 855 449 643 2005 876 431 657 836 438 635 2006 874 438 653 832 444 634 — 2 — Jahr Männer Frauen Gesamt Männer Frauen Gesamt Bremen Bund 2007 919 460 692 869 469 671 2008 908 474 692 871 484 674 2009 903 487 685 865 496 670 2010 904 504 686 860 514 673 2011 881 520 683 868 520 680 2012 921 540 731 899 532 716 2013 927 561 745 913 546 737 Quelle: DRV-Schriften, Band 22: Rentenversicherung in Zeitreihen, Oktober 2014. 2. Wie haben sich die durchschnittlichen Zahlbeträge der Erwerbsminderungsrenten in Bremen und Bremerhaven seit dem Jahr 2000 entwickelt (bitte auflisten nach Geschlecht und unterscheiden nach deutscher Staatsangehörigkeit, Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund, Menschen ohne deutschen Pass)? Die Statistiken der Deutschen Rentenversicherung weisen für die Jahre 2000 bis 2013 die folgende Entwicklung der durchschnittlichen Zahlbeträge der Renten wegen Erwerbsminderung aus: Tabelle 2: Durchschnittliche Zahlbeträge der Renten wegen Erwerbsminderung Jahr Männer Frauen Gesamt Männer Frauen Gesamt Bremen Bund 2000 771 590 698 763 616 706 2001 727 569 656 727 599 676 2002 694 579 643 701 597 658 2003 664 579 626 689 601 652 2004 645 567 610 667 594 636 2005 625 568 598 658 588 627 2006 639 552 598 653 585 623 2007 603 528 568 641 574 611 2008 582 529 557 625 569 599 2009 562 527 545 627 570 600 2010 589 521 556 625 571 600 2011 547 494 521 621 569 596 2012 527 513 520 633 580 607 2013 564 521 541 639 586 613 Quelle: DRV-Schriften, Band 22: Rentenversicherung in Zeitreihen, Oktober 2014. 3. Wie hat sich Zahl und Quote der Beziehenden von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung in Bremen und Bremerhaven seit dem Jahr 2000 entwickelt (bitte auflisten nach Geschlecht und unterscheiden nach deutscher Staatsangehörigkeit , Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund , Menschen ohne deutschen Pass sowie nach Menschen unter 65 und Menschen über 65 Jahre)? — 3 — Die Leistungsart „Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung“ gibt es seit Einführung des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch (SGB XII) im Jahr 2005. Von 2003 bis 2005 galt das Grundsicherungsgesetz, davor das Bundessozialhilfegesetz (BSHG). Zeitgleich trat zum 1. Januar 2005 das Zweite Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) in Kraft. Wegen der unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen ist eine Zeitreihe ab dem Jahr 2000 nur begrenzt aussagefähig. Mit Einführung des SGB XII und SGB II im Jahr 2005 wurden die bisherigen Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger nach dem Bundessozialhilfegesetz, dem Grundsicherungsgesetz und – hinsichtlich der Arbeitslosenhilfe – nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) nach Prüfung der individuellen Situation den neuen Leistungsarten zugeordnet . Daher werden, soweit sie vorliegen, Daten erst ab 2005 dargestellt. Sie sind der Bundesstatistik entnommen. Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der Anzahl der Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen nach dem Vierten Kapitel SGB XII außerhalb von Einrichtungen für Bremen und Bremerhaven, jeweils insgesamt und getrennt nach Geschlecht. Die Zahlen entsprechen jeweils dem Stichtag 31. Dezember des Jahres. Tabelle 3: Entwicklung der Anzahl der Empfängerinnen/Empfänger von Leistungen nach dem Vierten Kapitel SGB XII außerhalb von Einrichtun- gen in Bremen und Bremerhaven – insgesamt – Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, Auswertung auf Basis der Bundesstatistik zum SGB XII (Viertes Kapitel, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung [GSiAE] a.v.E.), für die Stadt Bremen liegen keine Zahlen für 2005 und 2006 vor. Tabelle 4: Entwicklung der Anzahl der Empfängerinnen/Empfänger von Leistungen nach dem Vierten Kapitel SGB XII außerhalb von Einrichtun- gen in Bremen und Bremerhaven – männlich – Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, Auswertung auf Basis der Bundesstatistik zum SGB XII (Viertes Kapitel, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung [GSiAE] a.v.E.), für die Stadt Bremen liegen keine Zahlen für 2005 und 2006 vor. Insgesamt Jahr LE 18 J. und älter LE 18-u65 LE 65 J. und älter LE 18 und älter Deutsche LE 18 bis u65 Deutsche LE 65 und älter Deutsche LE 18 und älter Ausländer/- innen LE 18 bis u65 Ausländer/- innen LE 65 und älter Ausländer/- innen Bremen 2005 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2006 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2007 6.821 2.229 4.592 5.254 1.948 3.306 1.567 281 1.286 2008 7.185 2.397 4.788 5.594 2.102 3.492 1.591 295 1.296 2009 7.607 2.597 5.010 5.944 2.281 3.663 1.663 316 1.347 2010 8.014 2.866 5.148 6.261 2.501 3.760 1.753 365 1.388 2011 8.720 3.155 5.565 6.842 2.754 4.088 1.878 401 1.477 2012 9.046 3.304 5.742 7.101 2.905 4.196 1.945 399 1.546 2013 9.817 3.620 6.197 7.756 3.183 4.573 2.061 437 1.624 Bremerhaven 2005 1.855 721 1.134 1.631 630 1.001 224 91 133 2006 1.919 754 1.165 1.683 668 1.015 236 86 150 2007 2.109 841 1.268 1.834 748 1.086 275 93 182 2008 2.142 869 1.273 1.864 782 1.082 278 87 191 2009 2.097 866 1.231 1.803 783 1.020 294 83 211 2010 2.203 957 1.246 1.902 869 1.033 301 88 213 2011 2.331 1.035 1.296 2.034 946 1.088 297 89 208 2012 2.474 1.087 1.387 2.173 999 1.174 301 88 213 2013 2.554 1.122 1.432 2.237 1.032 1.205 317 90 227 Männlich Jahr LE 18 J. und älter LE 18-u65 LE 65 J. und älter LE 18 und älter Deutsche LE 18 bis u65 Deutsche LE 65 und älter Deutsche LE 18 und älter Ausländer/- innen LE 18 bis u65 Ausländer/- innen LE 65 und älter Ausländer/- innen Bremen 2005 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2006 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2007 2.612 1.127 1.485 1.976 1.002 974 636 125 511 2008 2.822 1.241 1.581 2.178 1.109 1.069 644 132 512 2009 3.034 1.361 1.673 2.368 1.215 1.153 666 146 520 2010 3.230 1.477 1.753 2.542 1.314 1.228 688 163 525 2011 3.578 1.615 1.963 2.855 1.440 1.415 723 175 548 2012 3.760 1.699 2.061 2.996 1.524 1.472 764 175 589 2013 4.134 1.840 2.294 3.331 1.642 1.689 803 198 605 Bremerhaven 2005 653 362 291 569 319 250 84 43 41 2006 713 394 319 625 358 267 88 36 52 2007 779 439 340 680 401 279 99 38 61 2008 817 455 362 708 414 294 109 41 68 2009 834 462 372 718 426 292 116 36 80 2010 885 510 375 773 474 299 112 36 76 2011 978 575 403 864 536 328 114 39 75 2012 1.038 597 441 927 559 368 111 38 73 2013 1.073 620 453 957 579 378 116 41 75 — 4 — Tabelle 5: Entwicklung der Anzahl der Empfängerinnen/Empfänger von Leistungen nach dem Vierten Kapitel SGB XII außerhalb von Einrichtun- gen in Bremen und Bremerhaven – weiblich – Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, Auswertung auf Basis der Bundesstatistik zum SGB XII (Viertes Kapitel, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (GSiAE) a.v.E.), für die Stadt Bremen liegen keine Zahlen für 2005 und 2006 vor. Auf Basis der Bevölkerungszahlen und der Leistungsempfängerdaten der Tabellen 3 bis 5 kann der Anteil der Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger an der jeweils altersgleichen Bevölkerungsgruppe nach den gewünschten Strukturmerkmalen berechnet werden. Diese Anteile in Prozent weisen die nachfolgenden Tabellen aus. Tabelle 6: Entwicklung des Anteils der Empfängerinnen/Empfänger von Leistungen nach dem Vierten Kapitel SGB XII an der jeweils alters-/struk- turgleichen Bevölkerungsgruppe – insgesamt – Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, Bremer Infosystem, eigene Anteilsberechnung. Weiblich Jahr LE 18 J. und älter LE 18-u65 LE 65 J. und älter LE 18 und älter Deutsche LE 18 bis u65 Deutsche LE 65 und älter Deutsche LE 18 und älter Ausländer/- innen LE 18 bis u65 Ausländer/- innen LE 65 und älter Ausländer/- innen Bremen 2005 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2006 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2007 4.209 1.102 3.107 3.278 946 2.332 931 156 775 2008 4.363 1.156 3.207 3.416 993 2.423 947 163 784 2009 4.573 1.236 3.337 3.576 1.066 2.510 997 170 827 2010 4.784 1.389 3.395 3.719 1.187 2.532 1.065 202 863 2011 5.142 1.540 3.602 3.987 1.314 2.673 1.155 226 929 2012 5.286 1.605 3.681 4.105 1.381 2.724 1.181 224 957 2013 5.683 1.780 3.903 4.425 1.541 2.884 1.258 239 1.019 Bremerhaven 2005 1.202 359 843 1.062 311 751 140 48 92 2006 1.106 360 746 958 310 648 148 50 98 2007 1.330 402 928 1.154 347 807 176 55 121 2008 1.325 414 911 1.156 368 788 169 46 123 2009 1.263 404 859 1.085 357 728 178 47 131 2010 1.318 447 871 1.129 395 734 189 52 137 2011 1.353 460 893 1.170 410 760 183 50 133 2012 1.436 490 946 1.246 440 806 190 50 140 2013 1.481 502 979 1.280 453 827 201 49 152 Insgesamt Jahr LE 18 J. und älter LE 18-u65 LE 65 J. und älter LE 18 und älter Deutsche LE 18 bis u65 Deutsche LE 65 und älter Deutsche LE 18 und älter Ausländer/- innen LE 18 bis u65 Ausländer/- innen LE 65 und älter Ausländer/- innen Bremen 2005 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2006 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2007 1,47% 0,64% 4,00% 1,30% 0,66% 3,03% 2,66% 0,53% 22,98% 2008 1,55% 0,69% 4,12% 1,38% 0,71% 3,16% 2,70% 0,56% 21,99% 2009 1,64% 0,75% 4,28% 1,46% 0,77% 3,30% 2,82% 0,60% 22,04% 2010 1,72% 0,82% 4,42% 1,54% 0,84% 3,41% 3,00% 0,70% 22,28% 2011 1,88% 0,91% 4,86% 1,68% 0,92% 3,76% 3,40% 0,81% 25,62% 2012 1,95% 0,94% 4,99% 1,75% 0,98% 3,85% 3,34% 0,77% 24,74% 2013 2,10% 1,03% 5,35% 1,91% 1,07% 4,19% 3,37% 0,80% 24,32% Bremerhaven 2005 1,92% 1,00% 4,60% 1,89% 1,01% 4,18% 2,25% 0,98% 20,06% 2006 1,99% 1,06% 4,67% 1,95% 1,08% 4,19% 2,35% 0,92% 20,92% 2007 2,20% 1,19% 5,08% 2,14% 1,21% 4,50% 2,73% 1,01% 22,09% 2008 2,24% 1,23% 4,02% 2,18% 1,27% 3,52% 2,74% 0,94% 21,41% 2009 2,19% 1,23% 4,90% 2,11% 1,28% 4,22% 2,91% 0,91% 21,89% 2010 2,31% 1,36% 3,91% 2,23% 1,42% 3,35% 2,99% 0,97% 20,74% 2011 2,57% 1,56% 4,20% 2,48% 1,60% 3,65% 3,50% 1,20% 20,04% 2012 2,73% 1,63% 4,47% 2,66% 1,71% 3,92% 3,31% 1,10% 19,19% 2013 2,80% 1,67% 5,93% 2,75% 1,77% 5,24% 3,18% 1,02% 19,43% — 5 — Tabelle 7: Entwicklung des Anteils der Empfängerinnen/Empfänger von Leistungen nach dem Vierten Kapitel SGB XII an der jeweils alters-/struk- turgleichen Bevölkerungsgruppe – männlich – Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, Bremer Infosystem, eigene Anteilsberechnung. Tabelle 8: Entwicklung des Anteils der Empfängerinnen/Empfänger von Leistungen nach dem Vierten Kapitel SGB XII an der jeweils alters-/struk- turgleichen Bevölkerungsgruppe – weiblich – Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, Bremer Infosystem, eigene Anteilsberechnung. 4. Wie hoch ist aktuell die Quote der Neurentnerinnen/Neurentner im Land Bremen , deren Zahlbetrag aus der gesetzlichen Rentenversicherung unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze liegt (bitte auflisten nach Geschlecht und unterscheiden nach deutscher Staatsangehörigkeit, Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund, Menschen ohne deutschen Pass)? Die Armutsrisikoschwelle, auch Armutsgefährdungsgrenze genannt, ist auf 60 % des Medianeinkommens festgelegt. Dabei handelt es sich um das Einkommen, das die Bevölkerung eines Landes in zwei gleich große Hälften teilt, sodass 50 % der Bevölkerung ein niedrigeres und 50 % der Bevölkerung ein höheres Einkommen haben. Der vierte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung weist regelmäßig zwei unterschiedliche Beträge als Armutsrisikoschwelle aus, und zwar auf der Basis des Mikrozensus und auf der Basis der Europäischen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC). Im Folgenden nimmt der Senat regelmäßig auf die nach dem Mikrozensus ermittelte Armutsrisikoschwelle Bezug. Deren Betrag liegt für das Jahr 2011 bei 848 ‡ monatlich. Der Statistikband „Rentenzugang 2013“ der Deutschen Rentenversicherung weist Rentenzugänge in einer Gliederung nach Rentenzahlbeträgen lediglich als Bundeszahlen mit einer Untergliederung nach Geschlechtern aus; eine weitergehende Gliederung ist nicht vorgesehen. Im Bundesgebiet erhielten im Jahr 2013 insgesamt 824 941 Personen erstmalig eine Rente, davon 427 218 Männer und 397 723 Frauen. Für 532 543 Personen, davon 216 811 Männer und 315 732 Frauen, betrug der Rentenzahlbetrag mo- Männlich Jahr LE 18 J. und älter LE 18-u65 LE 65 J. und älter LE 18 und älter Deutsche LE 18 bis u65 Deutsche LE 65 und älter Deutsche LE 18 und älter Ausländer/- innen LE 18 bis u65 Ausländer/- innen LE 65 und älter Ausländer/- innen Bremen 2005 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2006 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2007 1,18% 0,65% 3,16% 1,03% 0,68% 2,21% 2,14% 0,47% 17,96% 2008 1,27% 0,71% 3,29% 1,13% 0,75% 2,38% 2,18% 0,50% 16,98% 2009 1,36% 0,78% 3,43% 1,22% 0,82% 2,52% 2,25% 0,55% 16,80% 2010 1,45% 0,85% 3,60% 1,31% 0,88% 2,69% 2,36% 0,63% 16,66% 2011 1,61% 0,93% 4,13% 1,47% 0,96% 3,19% 2,57% 0,70% 17,10% 2012 1,68% 0,97% 4,29% 1,55% 1,02% 3,30% 2,56% 0,66% 17,31% 2013 1,84% 1,04% 4,72% 1,72% 1,10% 3,76% 2,56% 0,71% 16,86% Bremerhaven 2005 1,39% 0,98% 2,90% 1,36% 1,00% 2,57% 1,59% 0,86% 13,49% 2006 1,51% 1,07% 3,09% 1,50% 1,13% 2,68% 1,63% 0,71% 15,52% 2007 1,66% 1,20% 3,26% 1,64% 1,27% 2,77% 1,83% 0,76% 15,97% 2008 1,74% 1,25% 3,40% 1,70% 1,32% 2,88% 1,98% 0,81% 16,27% 2009 1,77% 1,27% 3,46% 1,73% 1,36% 2,84% 2,12% 0,72% 17,02% 2010 1,88% 1,41% 3,49% 1,86% 1,52% 2,92% 2,05% 0,73% 14,87% 2011 2,23% 1,72% 3,82% 2,18% 1,81% 3,28% 2,62% 1,03% 13,76% 2012 2,35% 1,78% 4,15% 2,35% 1,90% 3,67% 2,35% 0,92% 12,52% 2013 2,40% 1,82% 4,27% 2,43% 1,97% 3,78% 2,18% 0,87% 12,69% Weiblich Jahr LE 18 J. und älter LE 18-u65 LE 65 J. und älter LE 18 und älter Deutsche LE 18 bis u65 Deutsche LE 65 und älter Deutsche LE 18 und älter Ausländer/- innen LE 18 bis u65 Ausländer/- innen LE 65 und älter Ausländer/- innen Bremen 2005 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2006 n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. n.v. 2007 1,74% 0,63% 4,57% 1,54% 0,64% 3,58% 3,19% 0,59% 28,16% 2008 1,80% 0,67% 4,69% 1,61% 0,67% 3,70% 3,23% 0,62% 27,23% 2009 1,89% 0,71% 4,88% 1,68% 0,72% 3,84% 3,40% 0,65% 27,43% 2010 1,98% 0,80% 5,01% 1,75% 0,80% 3,91% 3,63% 0,77% 28,04% 2011 2,14% 0,89% 5,38% 1,87% 0,88% 4,15% 4,25% 0,92% 36,27% 2012 2,19% 0,92% 5,48% 1,93% 0,93% 4,24% 4,15% 0,87% 33,64% 2013 2,35% 1,02% 5,81% 2,09% 1,04% 4,50% 4,23% 0,90% 32,98% Bremerhaven 2005 2,43% 1,03% 5,78% 2,37% 1,02% 5,28% 3,01% 1,12% 25,63% 2006 2,25% 1,04% 5,11% 2,15% 1,02% 4,55% 3,18% 1,17% 25,65% 2007 2,72% 1,17% 6,38% 2,61% 1,15% 5,72% 3,78% 1,31% 27,38% 2008 2,72% 1,21% 6,30% 2,62% 1,22% 5,63% 3,64% 1,10% 25,95% 2009 2,60% 1,18% 5,97% 2,47% 1,19% 5,24% 3,83% 1,13% 26,52% 2010 2,73% 1,31% 6,13% 2,59% 1,32% 5,36% 4,09% 1,27% 26,55% 2011 2,90% 1,39% 6,57% 2,75% 1,39% 5,80% 4,43% 1,37% 26,98% 2012 3,08% 1,49% 6,96% 2,95% 1,51% 6,17% 4,36% 1,30% 26,57% 2013 3,18% 1,52% 7,21% 3,38% 1,57% 6,36% 4,32% 1,20% 26,34% — 6 — natlich maximal 850 ‡ und lag damit unter oder auf der Höhe der für das Jahr 2011 geltenden Armutsrisikoschwelle. Die Quote der Neurentnerinnen und Neurentner, deren Rentenzahlbetrag im Jahr 2013 maximal die Armutsrisikoschwelle des Jahres 2011 erreichte, betrug somit 64,56 % insgesamt bzw. 50,75 % der Männer und 79,38 % der Frauen. 5. Wie hat sich die Armutsquote in der Altersgruppe über 65 Jahre seit 2000 in Bremen und Bremerhaven entwickelt (bitte auflisten nach Geschlecht und unterscheiden nach deutscher Staatsangehörigkeit, Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund, Menschen ohne deutschen Pass)? Entsprechende Daten liegen für die Städte Bremen und Bremerhaven nicht vor. Auswertungen zur Armutsgefährdungsquote basieren auf den Daten des Mikrozensus , also einer Stichprobe, und werden in der amtlichen Sozialberichterstattung lediglich für die Länder und für die Großstädte veröffentlicht. Daten für Bremerhaven können daher nicht ausgewiesen werden. Dies gilt entsprechend auch für die von den Fragestellern erbetene Unterteilung nach „Untergruppen “ der Bevölkerung. Eine kostenpflichtige Sonderauswertung ist in der Kürze der Zeit nicht möglich und könnte lediglich eingeschränkt aussagefähige Daten liefern. Tabelle 9: Armutsgefährdungsquote Stadt Bremen – Bundesmedian – 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Stadt Bremen 21,4 18,3 18,1 22,0 19,5 20,5 20,9 22,0 23,0 Quelle: Amtliche Sozialberichterstattung, Tabelle A 1.5.1, Armutsgefährdungsquoten nach ausgewählten deutschen Großstädten (hier: Bremen) in % gemessen am Bundesmedian. Tabelle 10: Armutsgefährdungsquoten für Bremen und Bremerhaven in % gemessen am Landesmedian 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Stadt Bremen 17,8 15,5 17,0 16,2 17,4 17,3 Bremerhaven 20,1 17,9 19,2 21,0 22,7 27,1 Quelle: Amtliche Sozialberichterstattung, Tabelle 1.4.3. Eine weitere Differenzierung nach Strukturmerkmalen ist nicht möglich. 6. Wie hat sich die Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über 58 Jahre seit dem Jahr 2000 in Bremen und Bremerhaven entwickelt (bitte auflisten nach Geschlecht und unterscheiden nach deutscher Staatsangehörigkeit, Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund, Menschen ohne deutschen Pass)? Tabelle 11: Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über 58 Jahre in Bremen Insgesamt Männer Frauen Deutsche Ausländer 2000 9,7 15,7 5,4 9,8 7,1 2001 9,9 15,6 5,7 9,9 7,4 2002 10,1 15,9 5,9 10,2 7,8 2003 9,8 15,2 5,9 10,0 7,4 2004 9,5 14,5 5,9 9,7 7,4 2005 9,8 14,5 6,2 9,9 7,4 2006 10,2 14,9 6,6 10,4 7,5 2007 10,9 15,5 7,5 11,2 7,8 2008 11,8 16,4 8,2 12,0 8,0 — 7 — Insgesamt Männer Frauen Deutsche Ausländer 2009 12,7 17,4 9,0 13,0 8,1 2010 13,4 18,1 9,8 13,8 8,1 2011 14,5 19,6 10,5 14,8 9,1 2012 15,2 20,4 11,1 15,6 8,7 2013 16,0 21,3 12,0 16,6 8,5 Datenquellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Statistisches Landesamt Bremen, eigene Berechnung. Tabelle 12: Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über 58 Jahre in Bremerhaven Insgesamt Männer Frauen Deutsche Ausländer 2000 7,3 11,3 4,3 7,2 9,1 2001 7,7 11,7 4,6 7,6 9,4 2002 7,8 11,7 4,7 7,7 9,9 2003 7,8 12,0 4,6 7,8 8,8 2004 7,6 11,6 4,5 7,5 8,3 2005 8,2 12,4 5,0 8,2 7,3 2006 8,9 13,3 5,5 9,0 8,0 2007 10,0 14,5 6,3 10,0 9,3 2008 11,1 16,1 7,1 11,2 10,3 2009 12,3 17,1 8,3 12,4 9,8 2010 12,8 17,2 9,1 12,9 9,3 2011 14,0 19,0 10,0 14,1 11,4 2012 14,8 19,9 10,8 15,1 10,5 2013 15,9 21,4 11,5 16,2 11,2 Datenquellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Statistisches Landesamt Bremen, eigene Berechnung. 7. Wie viele Menschen über 65 Jahre gehen in Bremen und Bremerhaven einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, wie viele haben eine geringfügige Beschäftigung, wie viele sind selbstständig (bitte auflisten nach Geschlecht und unterscheiden nach deutscher Staatsangehörigkeit, Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund, Menschen ohne deutschen Pass)? Die Tabelle zeigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und geringfügig Beschäftigten zum 30. Juni 2013 im Alter von 65 Jahren und älter. Angaben zu Selbstständigen und Menschen mit Migrationshintergrund liegen nicht vor. Tabelle 13: Zahl der versicherungspflichtig Beschäftigten ab 65 Jahre Insgesamt Männer Frauen Deutsche Ausländer Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Bremen 1 764 1 196 568 1 690 74 Bremerhaven 399 304 95 388 11 — 8 — Insgesamt Männer Frauen Deutsche Ausländer Geringfügig Beschäftigte Bremen 6 263 3 331 2 932 6 048 204 Bremerhaven 1 396 786 610 1 367 27 Datenquellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 8. Wie wird sich das Rentenniveau in Bremen nach Kenntnis des Senats bis 2030 entwickeln? Welche Projektionen, Schätzungen und Vorausberechnungen sind dem Senat bekannt? Dem Senat sind keine speziell auf das Land Bremen bezogenen Projektionen, Schätzungen oder Vorausberechnungen im Hinblick auf die Entwicklung des Rentenniveaus bekannt. 9. Welche Kenntnis hat der Senat über abgeschlossene Riester-Verträge in Bremen und Bremerhaven, wie viele Riester-Verträge gibt es in Bremen, wie hoch ist das Sicherungsniveau? Dem Senat liegen keine eigenen Erkenntnisse über die Zahl der im Land Bremen abgeschlossenen Riester-Verträge oder über deren Sicherungsniveau vor. Dem Internetauftritt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ist die folgende , für das Bundesgebiet gültige Aufstellung entnommen; sie weist die Zahl der Riester-Verträge jeweils zum Ende des Kalenderjahres aus, aufgeschlüsselt nach den angebotenen Vertragsarten. Tabelle 14: Abgeschlossene Riester-Verträge im Bundesgebiet Versicherungs- Bankspar- Investment- Wohn-Riester/ Stand Ende verträge verträge fondsverträge Eigenheimrente Gesamt Jeweils in 1 000 2001 1 400 Keine Angabe Keine Angabe 1 400 2002 3 047 150 174 3 371 2003 3 486 197 241 3 924 2004 3 660 213 316 4 190 2005 4 797 260 574 5 631 2006 6 468 351 1 231 8 050 2007 8 355 480 1 922 10 757 2008 9 185 554 2 386 22 12 147 2009 9 794 633 2 629 197 13 253 2010 10 380 703 2 815 460 14 359 2011 10 882 750 2 953 724 15 309 2012 10 956 781 2 989 953 15 679 2013 10 898 806 3 027 1 154 15 885 Quelle: http://www.bmas.de/DE/Themen/Rente/Zusaetzliche-Altersvorsorge/statistikzusaetzliche -altersvorsorge.html. 10. Wie stellen sich die vorgenannten Aspekte der Rentenleistungen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt dar? Der Senat nimmt von einem Vergleich zwischen Bremen und dem Bundesdurchschnitt Abstand, weil die Datenlage – wie sich aus den Antworten zu den vorherigen Fragen ergibt – hierfür nicht ausreichend ist. — 9 — 11. Welche rentenpolitischen Forderungen vertritt der Senat auf Bundesebene hinsichtlich a) des Leistungsniveaus der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) und den verschiedenen Dämpfungs- und Kürzungsfaktoren in der Rentenformel, b) des Renteneintrittsalters, c) dem Zielkonflikt zwischen Beitragsstabilität und Lebensstandardsicherung, d) der „Zwangsverrentung“ durch die Jobcenter, e) einem erleichterten, abschlagsfreien Zugang zur Erwerbsminderungsrente, f) der Berücksichtigung von Zeiten der Erwerbslosigkeit, g) der Beitragsbemessungsgrenze, h) den Zurechnungszeiten in der Erwerbsminderungsrente, i) der Anerkennung von Erziehungszeiten, insbesondere von Alleinerziehenden , j) die obligatorische Einbeziehung von Selbstständigen in die GRV, k) der Riester-Rente? Neben anderen Akteuren steht auch die gesetzliche Rentenversicherung in der Verantwortung, Lösungen für die Fragen des demografischen Wandels der Bevölkerung zu bieten. In diesem Zusammenhang war in der Vergangenheit ein verantwortungsvolles Gleichgewicht zwischen den Belastungen der Erwerbsbevölkerung und den Ansprüchen des nicht mehr im Erwerbsleben stehenden Teils der Bevölkerung zu finden. Die Einführung verschiedener Dämpfungs- und Kürzungsfaktoren in der Rentenformel, mit der eine Absenkung des Rentenniveaus einhergeht, und eine Anhebung des Renteneintrittsalters, die den erfreulichen Anstieg der Lebenserwartung und die Verbesserung der Gesundheit nachvollzieht, sollen dazu beitragen, den Zielkonflikt zwischen Beitragssatzstabilität und Lebensstandardsicherung in einem für alle Bevölkerungsgruppen akzeptablen Rahmen zu lösen. Der Senat sieht gegenwärtig keine Veranlassung, auf Bundesebene eine Änderung der gesetzlichen Regelungen hinsichtlich der vorgezogenen Altersrente mit Abschlägen für Bezieherinnen/Bezieher von Leistungen nach SGB II zu erwirken . Ein erleichterter abschlagsfreier Zugang zur Erwerbsminderungsrente wird derzeit ebenfalls nicht angestrebt. Der Senat stellt die Beitragsbemessungsgrenzen in der gesetzlichen Rentenversicherung grundsätzlich nicht infrage. Dies und die Einbeziehung von Selbstständigen in die gesetzliche Rentenversicherung sind Themen, zu denen es einer grundsätzlichen Diskussion auf Bundesebene über die mögliche Weiterentwicklung der Rentenversicherung von einer Arbeitnehmerversicherung hin zu einer Erwerbstätigenversicherung bedürfte. Erziehungsleistungen sind von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Die Berücksichtigung dieser Leistungen in der gesetzlichen Rentenversicherung ist deshalb in vollem Umfang gerechtfertigt. Um der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung aber auch gerecht zu werden, ist es unumgänglich, die Finanzierung der auf anerkannte Erziehungsleistungen zurückgehenden Rentenleistungen in vollem Umfang über Steuern zu leisten und die Inanspruchnahme lediglich der Beitragszahler der gesetzlichen Rentenversicherung entsprechend zurückzufahren . Die Riester-Rente ist – wie auch die übrigen Formen privater Altersvorsorge – eine Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung und zur betrieblichen Altersvorsorge. Nach Auffassung des Senats sollte über bestimmte Aspekte der Riester-Rente neu beraten werden. Durch die Einbeziehung der Riester-Rente in die Rentenformel ist das Rentenniveau abgesenkt worden, unabhängig davon, ob und in welchem Umfang der Einzelne Fördermittel erhalten hat. Denn gerade untere Einkommensschichten leiden bei Renteneintritt unverhältnismäßig stark unter der mit der Förderung der privaten Altersvorsorge begründeten Absenkung des allgemeinen Rentenniveaus, obwohl ihnen der Aufbau einer privaten Altersvorsorge bereits mangels finanzieller Spielräume besonders schwer — 10 — fällt oder gar nicht möglich ist. Für sie stellt sich die Förderung nur als fiktiver Anspruch dar, der keinen Aufbau einer privaten Altersvorsorge bewirkt, während die Senkung des Rentenniveaus fühlbare Auswirkungen hat. Der Senat sieht auch die Wirtschafts- und Finanzpolitik in der Pflicht, die Rahmenbedingungen so zu verbessern, dass die Altersvorsorge die an sie gerichteten Erwartungen erfüllen kann. 12. Seit 2014 übernimmt der Bund die Kosten für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung vollständig: Inwiefern hat der Senat die entstanden finanziellen Spielräume genutzt, um landespolitische Maßnahmen zur Bekämpfung von Altersarmut aufzulegen? Die Länder sind Empfänger der Bundeserstattung, geben die Erstattungsbeträge aber vollständig an die örtlichen Träger der Sozialhilfe, die Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven, weiter. Die Erhöhung des Bundesanteils an der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung sollte eine Stärkung der Kommunalfinanzen bewirken. Dieser Zielsetzung entsprechend werden die Erstattungen des Bundes in voller Höhe weitergeleitet, sodass sich Mehreinnahmen lediglich für die Stadtgemeinden, nicht für das Land Bremen ergeben. 13. Welche landespolitischen Initiativen plant der Senat für die Zukunft, um der wachsenden Altersarmut zu begegnen? Altersarmut entsteht nicht erst im Alter. Wirksame Mittel, der materiellen Altersarmut vorzubeugen, sind die Erhöhung der Beschäftigung mit Einkünften oberhalb einer Grundsicherung oder auch eine angemessene Berücksichtigung von Erziehungs- und Pflegezeiten. Nur wenn mehr Menschen am Erwerbsleben teilnehmen und möglichst lückenlos Rentenansprüche in ausreichender Höhe erwerben , kann das Armutsrisiko zukünftiger Rentnergenerationen reduziert werden . Wenn bei Renteneintritt bereits eine unterdurchschnittliche Einkommensposition besteht, ist die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Altersarmut hoch. Der Senat plant daher keine landespolitischen Initiativen, die speziell auf ältere Menschen zielen, um der Altersarmut zu begegnen. Er verfolgt mit seiner Wirtschafts - und Arbeitsmarktpolitik das Ziel, möglichst viele Bremerinnen und Bremer mit einer dauerhaften Beschäftigung in den ersten Arbeitsmarkt einzubeziehen . Druck: Anker-Druck Bremen