— 1 — B R E M I S C H E B Ü R G E R S C H A F T Stadtbürgerschaft 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 307 S (zu Drs. 18/284 S) 12. 03. 13 Mitteilung des Senats vom 12. März 2013 Unterrichtsausfall an Bremer Schulen Die Fraktion DIE LINKE hat unter Drucksache 18/284 S eine Große Anfrage zu obigem Thema an den Senat gerichtet. Der Senat beantwortet die vorgenannte Große Anfrage wie folgt: Vor der Beantwortung der konkreten Fragen werden einige Erläuterungen zur Datenerhebung und weiteren Darlegungen in dieser Antwort gegeben. Die Abwesenheit von Lehrkräften wird nicht nach Stunden, sondern nach Zahl der Unterrichtstage gemäß Stundenplan erhoben. Stundenmäßig erfasst wird hingegen, wie viele Unterrichtsstunden insgesamt aufgrund der Abwesenheit von Lehrkräften nicht planmäßig erteilt werden konnten. Da die Schuljahre unterschiedlich lang sind und sich Schülerzahlen und somit auch Anzahl der Klassenverbände im Zeitverlauf ändern, ist ein Vergleich nur sinnvoll, wenn die Anzahl der nicht planmäßig erteilten Unterrichtsstunden und der ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden im Verhältnis zu den eigentlich nach Plan zu erteilenden Stunden betrachtet wird. Deshalb wird im Folgenden in erster Linie auf die Entwicklung dieser Quoten und nicht auf die absoluten Zahlen Bezug genommen. Weiterhin ist anzumerken, dass die Daten für die Unterrichtsausfallstatistik nicht getrennt nach Schularten erhoben werden, sondern nur nach Gruppen von Schulverwaltungseinheiten . Lediglich eine Auswertung nach diesen Schulgruppen und nicht nach Schularten ist somit darstellbar. Diese Gruppen sind: Grundschulen, Oberschulen , durchgängige Gymnasien, Förderzentren, Berufsschulen und gymnasiale Oberstufen an Schulzentern des Sekundarbereichs II. Um die Oberschulen vergleichen zu können, sind die Vorgängerschulen Gesamtschulen und Schulzentren des Sekundarbereichs I der vergangenen Jahre zusammengefasst unter dem Begriff „Oberschule “ dargestellt. Die Daten zum Unterrichtsausfall werden jeweils nach Zusammenstellung auf der Homepage der Senatorin für Bildung und Wissenschaft veröffentlicht. Im Einzelnen werden die Fragen wie folgt beantwortet: 1. Welche aktuellen Daten zum Unterrichtsausfall und zur Abwesenheit von Lehrkräften an Bremer Schulen liegen dem Senat vor? Bitte aufschlüsseln nach a) Schularten, b) Regionen, c) Ursachen der Abwesenheit von Lehrkräften, d) Folgen der Abwesenheit (Vertretung, Ausfall, Sonstiges). Für das laufende Schuljahr 2012/2013 liegen bisher lediglich ausgewertete Daten für September und Oktober 2012 vor, sodass allenfalls erste Tendenzen berichtet werden können. Daher werden die Fragen 1 und 2 im Zusammenhang beantwortet und dabei die Daten von September und Oktober 2012 gesondert ausgewiesen. 2. Wie hat sich die Anzahl von Abwesenheitsstunden der Lehrkräfte und die Anzahl von ausgefallenen Unterrichtsstunden 2008 bis 2012 entwickelt? Bitte aufschlüsseln nach — 2 — a) Schularten, b) Regionen, c) Ursachen der Abwesenheit von Lehrkräften, d) Folgen der Abwesenheit (Vertretung, Ausfall, Sonstiges). Es kann aufgrund der Datenlage die Entwicklung vom Schuljahr 2008/2009 bis zum Schuljahr 2011/2012 vergleichend in den Blick genommen werden, die beiden Monatswerte des laufenden Schuljahres ergänzen die Darstellung. Die absoluten Zahlen der entsprechenden Unterrichtsstunden sind aufgrund von unterschiedlich langen Schuljahren und Klassenverbandszahlen wie bereits erläutert nicht vergleichbar. Um einen Überblick über die Größenordnung zu geben sei hier erwähnt, dass im Schuljahr 2011/2012 von 4 095 147 nach Plan zu erteilenden Unterrichtsstunden letztlich 97 670 ersatzlos ausgefallen sind. Damit wird etwa jede zwölfte Unterrichtsstunde nicht nach Plan erteilt, der Ausfall wird durch das Unterrichtsmanagement aber auf den ersatzlosen Ausfall jeder 40. Stunde begrenzt. a) Schularten Seit dem Schuljahr 2009/2010 ist der Anteil der nicht nach Plan erteilten Stunden insgesamt unwesentlich von 7,9 % auf 8,0 % gestiegen und somit als konstant zu betrachten. In den einzelnen Schulgruppen ergibt sich aber ein unterschiedliches Bild. Während diese Quote in den Förderzentren, den durchgängigen Gymnasien und den beruflichen Schulen seit dem Schuljahr 2009/2010 tendenziell geringfügig gestiegen ist, ist sie in den Oberschulen leicht rückläufig und in den anderen Schulgruppen schwankend. Für den ersatzlosen Ausfall ergibt sich bis zum Schuljahr 2011/2012 ein ähnliches Bild. Insgesamt verlaufen beide Quoten somit nahezu konstant. — 3 — Im September und Oktober 2012 sind zusammengefasst etwas mehr als 14 500 von über 670 000 nach Plan vorgesehenen Unterrichtsstunden ausgefallen . Dies liegt mit 2,2 % unter den in der Zeitreihe dargestellten Schuljahresdurchschnittswerten und geringfügig unter dem Vergleichswert der beiden Monate aus dem Vorjahr. Der höchste Unterrichtsausfall entstand, wie auch im Vorjahr, an den durchgängigen Gymnasien mit 3,7 % und den Oberschulen mit 3,2 %, an den Grundschulen, den Förderzentren und den berufsbildenden Schulen ist der Unterrichtsausfall mit 0,5 %, 0,7 % und 1,7 % dagegen weiterhin niedriger. b) Regionen Der Anteil der nicht nach Plan erteilten Unterrichtsstunden ist in der Region Süd seit dem Schuljahr 2008/2009 bis zum Schuljahr 2012/2013 kontinuierlich von 8,3 auf 9,0 % gestiegen, in der Region Nord im gleichen Zeitraum von 8,0 auf 7,3 % gesunken, in den anderen Regionen zeigt sich keine eindeutige Tendenz. Ähnlich verhält es sich mit dem ersatzlosen Unterrichtsausfall. In den Regionen Mitte/Östliche Vorstadt und Ost war mit jeweils 2,8 % im September und Oktober 2012 der Unterrichtsausfall höher als in den Regionen Süd mit 2,1 %, West mit 1,7 % und Nord mit 1,5 %. c) Ursachen der Abwesenheit von Lehrkräften Wie bereits erläutert, werden nur die Abwesenheitstage nach festgelegten Abwesenheitsgründen erhoben. Häufigster Grund für die Abwesenheit war und ist Krankheit, zweithäufigster erfasster Abwesenheitsgrund sind außerunterrichtliche (sonstige) schulische Aktivitäten, wie z. B. Klassenfahrten. Auch hier geben absolute Zahlen keinen Aufschluss über eine Entwicklung . Relativ zur Summe der Unterrichtstage der Lehrkräfte berechnete Quoten zeigen aber keine relevante Entwicklung. — 4 — Im September und Oktober 2012 waren knapp die Hälfte der erfassten Abwesenheitstage krankheitsbedingt, knapp ein Drittel beruhte auf sonstigen schulischen Aktivitäten. Insbesondere in Oberschulen und durchgängigen Gymnasien wurden im Vergleich zu den anderen Schulgruppen viele Abwesenheitstage von Lehrkräften gemeldet. Dies war in erster Linie durch eine im Vergleich hohe Abwesenheit wegen sonstigen schulischen Aktivitäten, also letztlich durch Anforderungen aus dem Schulbetrieb bedingt. d) Folgen der Abwesenheit (Vertretung, Ausfall, Sonstiges) Die Folgen der Abwesenheit sind die bereits erläuterten nicht nach Plan erteilten Unterrichtsstunden. Über 70% der nicht nach Plan erteilten Unterrichtsstunden werden von den Schulen organisatorisch über Vertretung oder Mitbetreuung und Aufgabenstellung aufgefangen. Im Zeitverlauf zeigt sich der Anteil an den nicht plangemäß erteilten Unterrichtsstunden, der durch Vertretung, Mitbetreuung oder Aufgabenstellung ersetzt werden konnte, nahezu konstant. In den beiden ausgewerteten Monaten des laufenden Schuljahres konnten von über 48 600 aufgrund der Lehrkräfteabwesenheiten nicht plangemäß erteilbaren Unterrichtsstunden durch Vertretung, Mitbetreuung oder Aufgabenstellung immerhin über 34 000 Stunden und somit ebenfalls 70 % vor dem ersatzlosen Ausfall bewahrt werden. 3. Findet im Rahmen der Ausfallstatistik eine Differenzierung in fachvertretene Stunden, fachfremde Vertretung und Betreuung statt? — 5 — Eine Differenzierung findet nur nach Vertretung und Mitbetreuung inklusive Aufgabenstellung statt. Innerhalb der Vertretung kann nicht nach fachfremder oder Vertretung im Fach unterschieden werden. 4. Gibt es einzelne Schulen, die besonders stark von Unterrichtsausfall betroffen sind? Wenn ja, welche, und gegebenenfalls aus welchen Gründen? An acht Schulen beträgt der ersatzlose Unterrichtsausfall über 5 %. Diese Daten der Schulen, inklusive einer Darstellung der Ursachen der Abwesenheit von Lehrkräften, sind der Anlage 1 zu entnehmen. Einerseits konnte durch eine erhöhte Abwesenheit insbesondere wegen Krankheit oder außerunterrichtlicher schulischer Aktivitäten weniger Unterricht planmäßig erteilt werden, andererseits gelang es an diesen Schulen nur in unterdurchschnittlichem Umfang, dem durch Vertretung oder Mitbetreuung und Aufgabenstellung entgegenzuwirken. 5. Wodurch erklärt sich der (in der Statistik Juni 2012 verzeichnete) überproportionale Unterrichtsausfall an Oberschulen und Gymnasien im Verhältnis zu den anderen Schularten? In der Jahresauswertung zeigt sich, dass der Unterrichtsausfall in der Gruppe der Oberschulen im Zeitverlauf eher rückläufig und in den durchgängigen Gymnasien geringfügig gestiegen ist. Monatsbezogen kann es dabei immer zu Schwankungen kommen, allerdings lag im Juni 2012 die Ausfallquote lediglich an den Oberschulen etwas über dem entsprechenden Jahresdurchschnitt. Die unterschiedliche Höhe des Unterrichtsausfalls nach Schulgruppen erklärt sich allgemein insbesondere durch die höhere Anzahl der Abwesenheitstage der Lehrkräfte für außerunterrichtliche schulische Aktivitäten und durch die unterschiedlichen Budgetgrößen für den kurzfristigen Vertretungsunterricht. An Grundschulen stehen 5 % des Lehrerstundengrundbedarfs als Budget zur kurzfristigen flexiblen Versorgung des Vertretungsunterrichts zur Verfügung. Diese Mittel dienen zur Finanzierung von Mehrarbeit von Lehrkräften oder nebenamtlicher Tätigkeit von Pensionären und Referendaren oder der Bezahlung von kurzeitig beschäftigten Lehrkräften im Vertretungseinsatz. Abweichend davon wird Oberschulen 3 % des Lehrerstundengrundbedarfs für die Jahrgange 5 bis 10 und Gymnasien entsprechend für die Jahrgange 5 bis 9 bereitgestellt . Berufsbildende Schulen sowie die angegliederten gymnasialen Oberstufen dagegen finanzieren den Vertretungsbedarf im Rahmen der selbst verwalteten Personalbudgets (eigenverantwortliche Schule). 6. Was bedeutet „Abwesenheit von Lehrkräften wegen Teilnahme an anderen schulischen Aktivitäten“? Welche schulischen Aktivitäten sind das? Weshalb kommt es wegen ihnen zu Unterrichtsausfall? Hier sind u. a. erfasst: Klassenfahrten, Betreuung von Praktika, innerschulische Prüfungen, Elternsprechtage, innerschulische Fachtage, Konferenzen. Aufgrund dieser Verpflichtungen stehen Lehrerinnen/Lehrern teilweise eben auch zu Unterrichtszeiten nicht für die Erteilung von Unterricht zur Verfügung. 7. Weshalb ist (jedenfalls in der Statistik Juni 2012) der Unterrichtsausfall wegen „Teilnahme an anderen schulischen Aktivitäten“ an Oberschulen besonders hoch? In der Statistik wird lediglich die Abwesenheit von gemäß Unterrichtsplan vorgesehenen Lehrkräften nach Abwesenheitstagen anlassdifferenziert erhoben. Die Zahl der letztlich (weil die eingeleiteten Ersatzmaßnahmen nicht ausreichten ) ausgefallenen Unterrichtsstunden wird jedoch nicht in dieser Form differenziert ermittelt, sodass ein direkter Zusammenhang zwischen Abwesenheit wegen Teilnahme an anderen schulischen Aktivitäten und Unterrichtsausfall nicht auswertbar ist. Die in der Statistik erfassten Abwesenheiten von Lehrkräften wegen Teilnahme an anderen schulischen Aktivitäten liegen in der Schulgruppe Oberschulen sowohl im Juni 2012 als auch in der Jahresbetrachtung des gesamten Schuljahres oberhalb der Abwesenheiten in den anderen Schulgruppen. Eine besondere Begründung hierfür liegt nicht vor. — 6 — In der Antwort zu Frage 2 a) ist aber bereits dargestellt worden, dass in der Schulgruppe der Oberschule bzw. der hier auch eingeordneten Vorgängerschulen der prozentuale Wert der nicht gemäß Plan erteilten Unterrichtsstunden kontinuierlich sinkt und zu Beginn dieses laufenden Schuljahres auch im Vergleich der Monate September und Oktober einen neuen Tiefwert erreicht hat. Zusätzlich gelingt es den Schulleitungen dieser Schulgruppe durch ein geeignetes Management, die entscheidende Größe des tatsächlichen Ausfalls in dieser Schulgruppe ebenfalls kontinuierlich zu verringern und auch hier zu Beginn des Schuljahres 2012/2013 auf einen niedrigen Wert von 3,2 % zu bringen. 8. Weshalb ist (jedenfalls in der Statistik Juni 2012) der Unterrichtsausfall wegen „Teilnahme an anderen schulischen Aktivitäten“ in der Schulregion Nord besonders niedrig? In Anbetracht der bei Frage 7 bereits erläuterten methodischen Voraussetzungen ist eine Aussage zum Unterrichtsausfall aus einem bestimmten Grund hier ebenfalls leider nicht möglich. Es wird daher die Erfassung der Abwesenheit von Lehrkräften im Schuljahresvergleich erläuternd herangezogen. Die Abwesenheit von Lehrkräften aufgrund der Teilnahme an sonstigen schulischen Aktivitäten lag auch im Schuljahr 2011/2012 in der Region Nord mit 2,3 % tatsächlich etwas unter dem bremischen Durchschnitt von 2,8 %. Die Anzahl der Schulen nach Schulgruppen und das Verhältnis dieser Schulgruppen in der Region zueinander beeinflussen die aggregierte Aussage für eine Region. Betrachtet man die einzelnen Schulgruppen in der Region Nord, so ist die Abwesenheit wegen sonstiger schulischer Aktivitäten in den Grundschulen und durchgängigen Gymnasien etwas niedriger als im bremischen Durchschnitt . Woran diese geringfügigen Abweichungen im Einzelfall liegen, ist nicht ermittelt worden. — 7 — 9. Welche Fächer an weiterführenden Schulen sind vom Unterrichtsausfall besonders betroffen? Wie bereits erläutert, wird der Ausfall nicht nach Fächern erfasst, somit ist hierzu keine Aussage möglich. 10. Gab es im letzten Schuljahr einzelne Schulen, die über längere Zeit keinen fachlich passgenauen Ersatz für eine ausgefallene Lehrkraft bekommen konnten? Es konnten vereinzelt in Schulen nicht unmittelbar zu Beginn des Vertretungsanlasses passgenau eine Ersatzlehrkraft, insbesondere in Mathematik, und naturwissenschaftlichen Fächern gesichert werden. Lehrkräfte mit diesen Fachqualifikationen haben aktuell in Bremen und allen anderen Ländern gute Chancen , unmittelbar nach Abschluss der Lehramtsausbildung eine feste Anstellung im Schuldienst zu erhalten und stehen daher in der Regel auf dem Arbeitsmarkt für eine Tätigkeit als befristete Vertretungslehrkraft nicht zur Verfügung. 11. Nach Auskunft der senatorischen Behörde zum Schuljahresbeginn 2012/2013 kann mit dem Vertretungspool gerade der Vertretungsbedarf wegen längerfristiger Krankheit abgedeckt werden, aber keine kurzfristigen Vertretungsbedarfe. a) Wie werden kurzfristige Vertretungsbedarfe sonst gedeckt? b) Ist eine Aufstockung des Vertretungspools geplant? c) Wenn ja, wann und in welchem Umfang? Wenn nein, warum nicht? Der Vertretungspool ist nicht zur Absicherung von kurzzeitigen Unterrichtsvakanzen vorgesehen. Er dient ausschließlich der Vermeidung von längerfristigem Unterrichtsausfall. a) Wie schon in der Beantwortung der Frage 5 erläutert, besitzen die einzelnen Schulen flexible Mittel zur Deckung kurzfristiger Vertretungsbedarfe. Den Grundschulen stehen dafür 5 % des Unterrichtsbedarfs der Sollzuweisung , umgerechnet in Geld, zusätzlich zur Verfügung. Im Sekundarbereich I werden 3 % des Unterrichtsbedarfs für die Jahrgänge 5 bis 10 (Oberschulen ) bzw. 5 bis 9 (Gymnasien) als flexible Vertretungsreserve in Geld zusätzlich zugewiesen. Dieses Budget der einzelnen Schulen für Krankheitsvertretungen wird zum Ersatz von kurzzeitigem Ausfall von Regelunterricht in Verantwortung der jeweiligen Schulleiterin oder des jeweiligen Schulleiters eingesetzt. b) Der Vertretungspool ist aktuell mit 35 Vollzeitstellen ausgestattet, womit ca. + 50 Vakanzen an Schulen kompensiert werden können. c) Eine Aufstockung der Stellen im Vertretungspool ginge im laufenden Haushalt zulasten der notwendigen Besetzung freier Stellen im Rahmen des Einstellungskorridors . 12. In welchem Umfang wird aktuell die Stadtteilschule im Rahmen von Vertretungsstunden eingesetzt? Aktuell sind für Vertretungsbedarfe ca. 90 Vollzeitstellen von der Stadtteilschule Bremen e. V. eingesetzt, davon 38 für Langzeiterkrankte und der Rest für kurzfristige Bedarfe für Vertretungen. — 8 — 13. Welche Maßnahmen plant der Senat, um Unterrichtsausfall zu reduzieren? Es ist das Ziel des Senats, auch den nicht überhöhten (im verfügbaren Ländervergleich – siehe Antwort zu Frage 14 – und auch in den letzten Jahren nicht angestiegenen) Unterrichtsausfall noch weiter zu reduzieren. Ein Ansatzpunkt ist die weitere Stärkung des Steuerungsmanagements der Schulleitungen (unter anderem durch Fortbildungsmaßnahmen). Die Erfordernisse einer Synchronisierung von notwendigen schulischen Aktivitäten wie Klassenfahrten, Fortbildung , Fachtagen oder Prüfungen im Verhältnis zur Unterrichtsdurchführung sind durch Handlungshilfen zu stärken, sodass die Abwesenheit der Lehrkräfte für die oben genannten Aktivitäten während der Unterrichtsplanzeit als Auslöser von nicht nach Plan erteilbarem Unterricht verringert wird. Zur Stärkung der auch weiterhin notwendigen ersatzweisen Unterrichtsdurchführung (da die kurzfristige Abwesenheit von Lehrkräften, z. B. wegen Krankheit , nicht verhindert werden kann) sind schulstrukturelle Maßnahmen zur Bildung von Jahrgangsteams an Schulen und zur Absicherung des Unterrichts in den Jahrgangsteams vorgesehen. 14. Liegen dem Senat Vergleichsdaten zum Unterrichtsausfall in anderen Bundesländern oder in anderen Großstädten vor? Bisher gibt es keinen Beschluss der Kultusministerkonferenz zur einheitlichen länderübergreifenden Erfassung des Unterrichtsausfalls. Somit liegen diese Daten nicht in vergleichbarer Form für die Bundesländer vor. Für zwölf Länder konnten aber im Rahmen einer Internetrecherche Angaben zum Unterrichtsausfall ermittelt werden (siehe Anlage 2). Teilweise handelt es sich um Daten für alle Schularten, teilweise um Daten nur für allgemein- oder berufsbildende Schulen . Aufgrund von unterschiedlichen Definitionen und verschiedenen Erfassungsformen sind diese jedoch grundsätzlich nicht vollständig miteinander vergleichbar . Die veröffentlichten Werte der anderen Bundesländer zeigen, dass der Unterrichtsausfall in Bremen in ähnlicher Größenordnung der Werte anderer Länder liegt. — 9 — — 10 — — 11 — — 12 —Druck: Hans Krohn · Bremen