— 1 — B R E M I S C H E B Ü R G E R S C H A F T Landtag 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 646 Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE vom 8. Oktober 2012 Beschulung in Vorklassen im Land Bremen In den letzten eineinhalb Jahren werden vermehrt Schüler und Schülerinnen in sogenannten Vorklassen unterrichtet. Es sind zumeist Schülerinnen und Schüler, die über keine Kenntnisse der deutschen Sprache verfügen, zum Teil Defizite in den weiteren Schulfächern aufweisen und sich vielfach nicht ohne Hilfestellung in den Alltag des Schullebens integrieren können. In den Vorklassen sollen die Grundschülerinnen und Grundschüler in zwölf Wochen und die Oberschülerinnen und Oberschüler in der Regel in einem Jahr in die Lage versetzt werden, dem deutschsprachigen Unterricht zu folgen. In der letzten Zeit sind beispielsweise im Bremer Westen viele Kinder und Jugendliche aus Bulgarien und Rumänien eingeschult worden. An einigen Schulen hat sich die Anzahl der Schüler und Schülerinnen in Vorklassen innerhalb eines Jahres fast verdreifacht. Das liegt auch daran, dass die Schüler und Schülerinnen nicht im gleichen Maße über die einzelnen Schulbezirke verteilt sind und es somit zu einer erheblichen Konzentration an einigen wenigen Schulstandorten kommt. Die Schüler und Schülerinnen werden nach Auskunft von Schulleitungen in den Grundschulen zuerst zwölf Wochen in Vorklassenkursen und anschließend im Klassenverband unterrichtet. An den Oberschulen werden Vorklassenschülerinnen und Vorklassenschüler 20 Stunden in den Vorklassen und lediglich sieben Stunden im Klassenverband beschult. Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn, wie an einigen Schulen der Fall, rund ein Drittel eines Klassenverbandes Vorklassenschülerinnen und Vorklassenschüler sind. Es droht eine Entmischung des Klassenverbandes, was schlimmstenfalls negative Auswirkungen auf Leistungsniveau und Schulabschlüsse hat, weil Lehrpläne nicht mit der gesamten Klasse umgesetzt werden können. Der Zuzug innerhalb eines Schuljahres führt unter anderem dazu, dass an einigen Schulen die Klassenfrequenzen zunehmend überschritten werden. Dieser Umstand kann zusammen mit der Aufgabe inklusiver Beschulung und der sozialen Lage in den betroffenen Quartieren zu besonderen Härten und Überforderung bei allen Beteiligten führen. Wir fragen den Senat: 1. Wie viele Schüler und Schülerinnen werden in Bremen und Bremerhaven in Vorklassen unterrichtet, und wie stellt sich die Entwicklung dieser Zahlen über die vergangenen drei Jahre dar? Bitte aufschlüsseln nach Stadtgemeinden und Schulform. 2. Wo wurden Vorklassen eingerichtet, und wie viele Schüler und Schülerinnen werden an welchen Standorten unterrichtet? Bitte nach Stadtteilen und Schulstandort differenzieren. 3. Aus welchen Herkunftsländern stammen die Schülerinnen und Schüler, und welche spezifischen Maßnahmen wurden für diese Gruppe vonseiten der Bildungsbehörde getroffen? 4. Wie wirkt sich die vermehrte Beschulung von Schülerinnen und Schülern in Vorklassen und die sukzessive Aufnahme von Schülerinnen und Schülern im — 2 — laufenden Schuljahr auf die Klassenfrequenzen an den Schulstandorten aus? Bitte auflisten nach Klassenverbänden an den jeweiligen Schulstandorten. 5. Wenn sich Klassenfrequenzen an den Oberschulen über die Obergrenzen von 24 beziehungsweise 22 erhöhen, auf welcher gesetzlichen Grundlage geschieht dies? 6. Welche und wie viele zusätzliche investive, materielle und personelle Ressourcen erhalten Schulen, die Schüler und Schülerinnen in Vorklassen aufnehmen? 7. Beabsichtigt der Senat, der starken Konzentration von Vorklassen in bestimmten Schulbezirken und an einzelnen Standorten entgegenzuwirken? Falls ja, wie und in welchem Zeitraum? Kristina Vogt und Fraktion DIE LINKE D a z u Antwort des Senats vom 13. November 2012 1. Wie viele Schüler und Schülerinnen werden in Bremen und Bremerhaven in Vorklassen unterrichtet, und wie stellt sich die Entwicklung dieser Zahlen über die vergangenen drei Jahre dar? Bitte aufschlüsseln nach Stadtgemeinden und Schulform. In der Stadtgemeinde Bremen werden zum Stichtag 12. Oktober 2012 372 Schülerinnen und Schüler in Vorkursen (Sprachfördermaßnahmen bzw. Sprachförderkurse im Sinne des § 36 Bremisches Schulgesetz) unterrichtet. Davon besuchen 127 Schülerinnen und Schüler Vorkurse der Grundschule, 223 Schülerinnen und Schüler Vorkurse der Sekundarstufe I und 22 Schülerinnen und Schüler einen Vorkurs im allgemeinbildenden Bereich der Sekundarstufe II. In der Stadtgemeinde Bremerhaven werden zum oben genannten Stichtag 113 Schülerinnen und Schüler in Vorklassen unterrichtet: 57 in der Primarstufe, 40 in der Sekundarstufe I und 16 in der Sekundarstufe II. Zum Schuljahr 2011/2012 wurde in der Stadtgemeinde Bremen ein einheitliches Bildungsmonitoring für zuwanderte Schülerinnen und Schüler realisiert. Seitdem liegen genaue Daten über zugewanderte Schülerinnen und Schüler vor. In der Vergangenheit wurden zugewanderte Schülerinnen und Schüler von der Schulverwaltung statistisch direkt in Schulklassen geführt, obwohl sie zunächst einen Vorkurs besuchten. Aus diesem Grunde sind genaue statistische Angaben über die Entwicklung von Zuwandererzahlen während der letzten drei Jahre nicht möglich. Seit dem Schuljahr 2011/2012 werden zugewanderte Schülerinnen und Schüler während des Besuchs der Vorkurse in der Stadtgemeinde Bremen in eigenständigen Klassen erfasst, in Bremerhaven erfolgt seit dem Schuljahr 2011/2012 eine zentrale Erfassung über das Schulamt. Künftig können aufgrund der verbesserten Datenerfassung genaue Aussagen über die Entwicklung der Zuwanderung von Schülerinnen und Schülern ohne Deutschkenntnisse gemacht werden. Für den Zeitraum ab dem 1. August 2011 kann man feststellen, dass die Zuwanderungszahlen im Land Bremen deutlich gestiegen sind. Dies entspricht einem bundesweiten Trend. In den Vorkursen spiegelt sich dies wie folgt: In der Stadtgemeinde Bremen wurden zu Beginn des Schuljahres 2011/2012 vom 1. August 2011 bis zum 12. Oktober 2011 51 Schülerinnen und Schüler neu in Vorkurse der Grundschule aufgenommen. Zum Schuljahresbeginn 2012/2013 wurden vom 1. August 2012 bis zum 12. Oktober 2012 dagegen 107 Schülerinnen und Schüler in Vorkurse des Primarbereichs neu aufgenommen. Dies ist eine Steigerung von mehr als 100 %. Vom 1. August 2011 bis zum 12. Oktober 2011 wurden 74 Schülerinnen und Schüler neu in Vorkurse der Sekundarstufe I der Stadtgemeinde Bremen aufgenommen . Vom 1. August 2012 bis zum 12. Oktober 2012 wurden 91 Schülerinnen und Schüler in Vorkursen der Sekundarstufe I neu aufgenommen. Dies ist eine Steigerung von mehr als 23 %. Auch in Bremerhaven hat sich die Zahl von Schülerinnen und Schülern im Primarbereich in Vorkursen deutlich erhöht, die Anzahl der Vorkurse steigt. — 3 — 2. Wo wurden Vorklassen eingerichtet und wie viele Schüler und Schülerinnen werden an welchen Standorten unterrichtet? Bitte nach Stadtteilen und Schulstandort differenzieren. Primarstufe: Stadtgemeinde Bremen Anzahl der Schüler, Davon Davon Gruppen Stand weiblich männlich SNR Schule 12.10.2012 Region Nord 014 Schule am Wasser 1 10 3 7 040 Schule an der Wigmodistraße 1 7 3 4 083 Schule an der Landskronastraße 1 6 3 3 Summe Nord 3 23 9 14 Region West 051 Schule am Halmer Weg 1 10 6 4 099 Schule am Pulverberg 1 8 3 5 106 Schule an der Fischerhuder Straße 1 11 4 7 Summe West 3 29 13 16 Region Ost 003 Schule am Alten Postweg 1 12 4 8 011 Schule an der Andernacher Straße 1 4 3 1 028 Marie-Curie Schule 1 11 8 3 032 Schule an der Düsseldorfer Straße 1 9 5 4 043 Schule an der Glockenstraße 1 9 5 4 127 Schule an der Witzlebenstraße 1 6 2 4 Summe Ost 6 51 27 24 Region Süd 024 Schule Buntentorsteinweg 1 8 3 5 105 Schule an der Robinsbalje 1 11 7 4 112 Schule an der Stichnathstraße 1 5 3 2 Summe Süd 3 24 13 11 Gesamt Stadt Bremen 15 127 62 65 Primarstufe: Bremerhaven Anzahl der Schüler, Davon Davon Gruppen Stand weiblich männlich SNR Schule 17.10.2012 Region Nord Karl-Marx-Schule 1 10 4 6 Region Mitte 163 Lutherschule 1 9 5 4 165 Astrid-Lindgren-Schule 2 20 13 7 Region Süd Allmersschule 1 9 2 7 153 Fritz-Reuter-Schule 1 9 3 6 Gesamt Stadt Bremerhaven 6 57 27 30 Sekundarstufe I: Stadtgemeinde Bremen Anzahl der Schüler, Davon Davon Gruppen Stand weiblich männlich SNR Schule 12.10.2012 Region Nord 403 Oberschule an der Helsinkistraße 1 22 4 16 512 Gerhard-Rohlfs-Oberschule 2 33 12 21 Summe Nord 3 55 16 37 Region West 424 Oberschule an der Helgolander Straße 2 27 14 13 444 Neue Oberschule Gröpelingen 1 18 8 8 501 Gesamtschule West 1 13 6 7 510 ISS Pestalozzistraße 1 9 6 3 Summe West 5 52 27 25 — 4 — Anzahl der Schüler, Davon Davon Gruppen Stand weiblich männlich SNR Schule 12.10.2012 Region Ost 404 Wilhelm-Olbers-Oberschule 1 8 4 4 409 Oberschule an der Koblenzer Straße 2 19 6 13 416 Schulzentrum Rockwinkel 1 9 1 8 417 Oberschule an der Schaumburger Straße 1 12 8 4 429 Oberschule Sebaldsbrück 1 15 6 9 438 Albert-Einstein-Oberschule 1 13 4 9 508 Oberschule Carl-Goerdeler-Straße 1 3 1 2 Summe Ost 8 77 30 49 Region Süd 324 Gymnasium Links der Weser 1 3 1 2 431 Roland zu Bremen Oberschule 2 15 8 7 436 Wilhelm-Kaisen-Oberschule 2 21 12 9 Summe Süd 5 39 21 18 Summe Stadt Bremen 21 223 94 129 Sekundarstufe I: Bremerhaven Alle zugewanderten Schülerinnen und Schüler in der Sek I werden in Bremerhaven an der Immanuel-Kant-Schule beschult. Anzahl der Schüler, Davon Davon Gruppen Stand weiblich männlich SNR Schule 12.10.2012 172 Immanuel-Kant-Schule 3 40 19 21 Sekundarstufe II: Stadtgemeinde Bremen Anzahl der Schüler, Davon Davon Gruppen Stand weiblich männlich SNR Schule 12.10.2012 307 Alexander von Humboldt Gymnasium 1 22 11 11 Sekundarstufe II: Bremerhaven Anzahl der Schüler, Davon Davon Gruppen Stand weiblich männlich SNR Schule 12.10.2012 Werkschule 2 16 5 11 3. Aus welchen Herkunftsländern stammen die Schülerinnen und Schüler, und welche spezifischen Maßnahmen wurden für diese Gruppe vonseiten der Bildungsbehörde getroffen? Die zugewanderten Schülerinnen und Schüler werden in der Regel 20 Stunden im Vorkurs beschult. Im Vorkursunterricht eignen sich die Schülerinnen und Schüler grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache an. Die übrige Unterrichtszeit nehmen die Schülerinnen und Schüler am Unterricht der Schulklasse teil. Je nach Sprachfortschritt der Schülerinnen und Schüler werden in den Schulen sinnvolle Lösungen gefunden, um eine schnelle Integration in den Schulklassen zu realisieren. Während und nach dem Besuch des Vorkurses partizipieren die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der vorhandenen schulischen Bedingungen und Ressourcen von weiteren schulischen Unterstützungsmöglichkeiten . Stadtgemeinde Bremen: Herkunftsländer Primarstufe und Sekundarstufe I Staat Anzahl Bulgarien 74 Polen 50 Deutschland 26 Irak 15 Rumänien 15 Iran 13 — 5 — Staat Anzahl Syrien 12 Afghanistan 10 Serbien 10 Türkei 10 Griechenland 8 Italien 8 Russland 7 Ghana 5 Guinea 5 Lettland 5 Litauen 5 Spanien 5 Mazedonien 4 China 3 Finnland 3 Frankreich 3 Indonesien 3 Mali 3 Nigeria 3 Portugal 3 Somalia 3 Die zugewanderten Schülerinnen und Schüler in der Stadtgemeinde Bremen stammen aus 55 Staaten. Die mit Abstand größte Zuwandergruppe sind Schülerinnen und Schüler mit bulgarischer Staatsangehörigkeit. An zweiter Stelle folgen Schülerinnen und Schüler aus Polen. An dritter Stelle kommen Schülerinnen und Schüler mit deutscher Staatsangehörigkeit. Diese Schülerinnen und Schüler haben zwar eine deutsche Staatsangehörigkeit, sind jedoch ohne deutsche Sprachkenntnisse nach Bremen zugezogen. Eine anteilig große Zuwanderung gibt es aus Kriegs-/Bürgerkriegsgebieten. Die Übersicht listet nur die Herkunftsstaaten mit mindestens drei Zuzügen auf. Bremerhaven: Herkunftsländer Primarstufe und Sekundarstufe I Herkunftsland Anzahl Bulgarien 34 Polen 17 Portugal 5 Serbien 5 Iran 3 Ungarn 3 Auch in Bremerhaven sind Schülerinnen und Schüler mit bulgarischer Staatsangehörigkeit zur größten Zuwanderergruppe geworden, Schülerinnen und Schüler aus Polen stehen an zweiter Stelle. Die Übersicht listet nur die Herkunftsstaaten mit mindestens drei Zuzügen auf. 4. Wie wirkt sich die vermehrte Beschulung von Schülerinnen und Schülern in Vorklassen und die sukzessive Aufnahme von Schülerinnen und Schülern im laufenden Schuljahr auf die Klassenfrequenzen an den Schulstandorten aus? Bitte auflisten nach Klassenverbänden an den jeweiligen Schulstandorten. — 6 — Nach Besuch des Vorkurses werden Schülerinnen und Schüler in Schulklassen am Vorkursstandort oder in Schulen der Region aufgenommen. Dadurch erhöhen sich die Klassenfrequenzen der jeweiligen Aufnahmeklassen leicht. Die durchschnittliche Klassenfrequenz der Grundschulen in der Stadtgemeinde Bremen lag im Schuljahr 2011/2012 bei 20,0, die durchschnittliche Klassenfrequenz der Oberschulen in der Stadtgemeinde Bremen lag im Schuljahr 2011/2012 bei 21,8. Eine Auflistung nach Klassenverbänden hätte keine Aussagekraft, da es bei den Schulen unabhängig von Zuwanderung bzw. der Aufnahme von Vorkursschülerinnen und -schülern erhebliche Bewegungen durch sonstige Aufnahmen und Weggänge gibt. 5. Wenn sich Klassenfrequenzen an den Oberschulen über die Obergrenzen von 24 bzw. 22 erhöhen, auf welcher gesetzlichen Grundlage geschieht dies? Die Regelgröße von Oberschulklassen in der Sekundarstufe I liegt in der Stadtgemeinde Bremen gemäß § 18 Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit der Anlage der Verordnung über die Aufnahme von Schülerinnen und Schülern in öffentliche allgemeinbildende Schulen vom 13. November 2009 (Brem.GBl. S. 520 – 223-b-10) bei 25. Gemäß § 18 Abs. 2 der Aufnahmeverordnung können die Schulen im Rahmen ihrer räumlichen Möglichkeiten bei der Verteilung der Schülerinnen und Schüler auf die Klassen von der Regelgröße nach unten oder oben abweichen, sofern nicht Vorgaben der Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit für die Stadtgemeinde Bremen oder des Magistrats für die Stadtgemeinde Bremerhaven etwas anderes bestimmen. 6. Welche und wie viele zusätzliche investive, materielle und personelle Ressourcen erhalten Schulen, die Schüler und Schülerinnen in Vorklassen aufnehmen? In der Stadtgemeinde Bremen werden die Vorkurse im Primarbereich über fünf freie Träger im Auftrag der Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit realisiert. Für jeden Vorkursstandort im Primarbereich werden 20 zusätzliche Stunden vorgehalten. Insgesamt stehen im Primarbereich 300 Stunden für die 15 Standorte zur Verfügung. Die Gruppengröße im Primarbereich soll zehn Schülerinnen und Schüler nicht überschreiten. In Bremerhaven beträgt die wöchentliche Unterrichtszeit in den Vorkursen zehn Unterrichtsstunden. In der restlichen Zeit nehmen die Schülerinnen und Schüler an den Unterrichts- und Betreuungsangeboten in ihrer Klasse an der zuständigen Grundschule teil. Über einen freien Träger werden insgesamt 60 Stunden finanziert. In der Sekundarstufe I der Stadtgemeinde Bremen bekommen Vorkursstandorte eine Sollerhöhung von 20 Stunden für einen Vorkurs. Schulen mit zwei Vorkursen erhalten eine Sollerhöhung von 40 Stunden bzw. erhalten eine zusätzliche Unterstützung. Insgesamt stehen in der Sekundarstufe 425 Lehrerstunden für die 16 Schulstandorte zur Verfügung. Die Gruppengröße in der Sekundarstufe I soll 15 Schülerinnen und Schüler nicht überschreiten. In der Sekundarstufe I in Bremerhaven werden dem Vorkursstandort 84 Lehrerstunden zugewiesen. In der Sekundarstufe II in der Stadtgemeinde Bremen werden dem Standort 55 Lehrerstunden zugewiesen. In der Sekundarstufe II in Bremerhaven werden der Werkschule 50 Lehrerstunden zugewiesen. 7. Beabsichtigt der Senat, der starken Konzentration von Vorklassen in bestimmten Schulbezirken und an einzelnen Standorten entgegenzuwirken? Falls ja, wie und in welchem Zeitraum? Der Umfang, in dem Vorkurse in den Schulbezirken eingerichtet werden müssen, ergibt sich in erster Linie aus dem Bedarf, der durch den Zuzug von Familien ausländischer Herkunft in den jeweiligen Stadtteil entsteht. Dieser ist jedoch, wenn überhaupt, nur in sehr engen Grenzen der Möglichkeit einer Steuerung zugänglich, insbesondere wenn wie im Falle der zuletzt vermehrt aufgetretenen Zuzüge aus Bulgarien und Rumänien EU-Staatsangehörige betroffen sind. — 7 — Druck: Anker-Druck Bremen Vor diesem Hintergrund ist eine Abwägung zwischen Schulweglänge und wohnortnahem Schulangebot bei der Zuweisung zu treffen. In der Sekundarstufe I wird zukünftig eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Vorkurse mit dem Ziel angestrebt, dass keine Schule mehr als einen Vorkurs vorhält. Dieser Prozess wird spätestens zum Beginn des Schuljahres 2013/2014 abgeschlossen sein. In Bremerhaven werden weitere Vorkurse an weiteren Schulen eingerichtet, sollte der vermehrte Zuzug anhalten.