— 1 — B R E M I S C H E B Ü R G E R S C H A F T Landtag 18. Wahlperiode Drucksache 18 / 696 Kleine Anfrage der Fraktion der CDU vom 9. Oktober 2012 Marketingakteure und verfügbare Mittel für das Bremer Standortmarketing Das integrierte Standortmarketing verfolgt das Ziel, die Qualitäten der beiden Städte Bremen und Bremerhaven als Reiseziel, Wirtschaftsstandort und Wohnort zu bewerben . Den Schwerpunkt des Standortmarketings im engeren Sinn bilden der Unternehmensservice Bremen, die Flächenvermarktung, das Auslandsmarketing und Messebeteiligungen . Zum Standortmarketing im weiteren Sinn zählen die Imagewerbung, die Besucherwerbung, das Veranstaltungsmarketing, die Einwohnerwerbung, das Beziehungsmarketing in sozialen Netzwerken, die Eigenwerbung der Wirtschaftsförderung sowie das City- und Stadtteilmarketing. Mit diesen Aktivitäten sind im Land Bremen eine Vielzahl von Akteuren betraut (z. B. WFB, BIS, BTZ, Cityinitiative Bremen Werbung e. V., Vegesack Marketing e. V., Gröpelinger Marketing e. V., Überseestadt Marketingverein e. V.). Die zuständigen politischen Gremien erhalten zwar in regelmäßigen Abständen Berichte über die Aktivitäten und Pläne in den einzelnen Bereichen, allerdings mangelt es an einer Übersicht, aus der sämtliche öffentlich finanzierten bzw. öffentlich geförderten Marketingakteure im Land Bremen, ihre jeweiligen Aufgaben, die ihnen zur Verfügung stehenden Finanzmittel und die Koordination der Aktivitäten im Sinne eines integrierten Standortmarketings hervorgehen. Wir fragen den Senat: 1. Welche öffentlich finanzierten bzw. öffentlich geförderten Marketingakteure gibt es im Land Bremen, und wo liegt der jeweilige Schwerpunkt ihrer Aktivitäten? 2. Über welche öffentlichen und privaten Mittel pro Jahr verfügen die unter 1. genannten Marketingakteure jeweils und in der Summe im Zeitraum von 2009 bis 2011 sowie perspektivisch von 2012 bis 2014? 3. Auf welche Weise, in welchen Gremien und in welchen zeitlichen Abständen werden die Marketingmaßnahmen der einzelnen Akteure im Sinne eines integrierten Standortmarketings miteinander verknüpft und koordiniert? 4. Welche Schnittstellen existieren zwischen den einzelnen Marketingbereichen und -akteuren, und sieht der Senat hier noch unausgeschöpfte Synergiepotenziale ? Wenn ja, wie gedenkt er, diese zu heben? Susanne Grobien, Jörg Kastendiek, Thomas Röwekamp und Fraktion der CDU D a z u Antwort des Senats vom 11. Dezember 2012 1. Welche öffentlich finanzierten bzw. öffentlich geförderten Marketingakteure gibt es im Land Bremen, und wo liegt der jeweilige Schwerpunkt ihrer Aktivitäten? Gegenstand des integrierten Standortmarketings für die Freie Hansestadt Bremen sind die beiden Städte Bremen und Bremerhaven mit ihren Qualitäten als Attraktionsort, (Wirtschafts-)Standort und Wohnort. — 2 — Der Geschäftsbereich Standortmarketing der WFB ist unterstützend für die Öffentlichkeitsarbeit des Senats tätig bzw. produziert entsprechende Materialien. Das integrierte Standortmarketing der WFB umfasst: — Imagewerbung (insbesondere durch Nutzenkommunikation und Besucherwerbung ), — Eventmarketing inklusive Produktmarketing der Veranstaltungsstätten, — Einwohnerwerbung, — Marketing für den Wirtschaftsstandort, — Beziehungs- und Web-2.0-Marketing, — Eigenwerbung Wirtschaftsförderung (Markenaufbau WFB). Aufgrund der Arbeitsteilung mit der BIS (Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH) ist die WFB in erster Linie mit der Stadt Bremen befasst. Umfassende, imagewirksame Informationen über Attraktionsort, Standort und Wohnort bietet das Landes- und Stadtportal www.bremen.de, das die bremen.online GmbH betreibt. Im Tourismus sind die Bremer Touristik Zentrale (BTZ) in der Stadt Bremen und der Geschäftsbereich Touristik der BIS (BIS-BT) in der Stadt Bremerhaven die zentralen Akteure des touristischen Marketings. BTZ und BIS-BT arbeiten intensiv und eng mit den touristischen Leistungsträgern zusammen. Hervorzuheben sind die Wissens- und Erlebniswelten in Bremen und Bremerhaven, die die touristische Destination Bremen in besonderer Weise prägen. Die gute und enge Zusammenarbeit der Wissenswelten soll weiter fortgeführt und verstetigt werden . Die Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) bietet auf www.bremen-tourismus.de imagewirksame Informationen über den Attraktionsort für Endkunden und im b2b-Geschäft. In Bremerhaven wird das Marketing für den Wirtschaftsstandort (Vermarktung der Produkte der Wirtschaftsförderung wie Grundstücke, Förderprogramme etc.) über die BIS (Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung), das Tourismusmarketing (Vermarktung des Tourismusstandortes) über die BIS (Geschäftsbereich Touristik) sowie das Veranstaltungsmarketing über BIS (Geschäftsbereich Bremerhaven Werbung) durchgeführt. Das Innenstadtmarketing läuft über den City Skipper e. V. Die City Initiative Bremen Werbung e. V. verfolgt den Zweck, die City Bremen durch geeignete Maßnahmen sowie die Stellung ihrer Mitglieder in der City zu stärken. Bezogen auf ihre Marketingaktivitäten gehört zu ihren Aufgaben insbesondere die Durchführung von Werbekampagnen und geeigneten Veranstaltungen . In Vegesack übernimmt diese Funktion das Vegesack Marketing e. V. Seit Ende der Neunzigerjahre unterstützen diverse Stadtteilmarketinginitiativen gebietsbezogen das integrierte Standortmarketing. In den Stadtteilen liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf das Binnenmarketing. Derzeit werden folgende fünf Initiativen in Bremen neben der City Initiative Bremer Werbung e. V. und Vegesack Marketing durch den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen unterstützt: Gröpelinger Marketing, Kultur Vor Ort, Stadtteilmarketing Hemelingen, Stadtteilmanagement Neustadt sowie der Überseestadt Marketing Verein. In Bremerhaven werden als stadtteilbezogene Maßnahmen das „Standortmanagement Geestemünde“ und die „Quartiersmeisterei Alte Bürger“ durchgeführt . Zu den zentralen Marketingaktivitäten von bremenports gehören u. a. Messeauftritte (z. B. transport logistic München, CILF Shenzhen, transport logistic Shangai, Intermodal Sao Paulo etc.), die als Gemeinschaftsauftritte der bremischen Seehafenverkehrswirtschaft ausgelegt sind, sowie die Erstellung des Weserlotsen (Logistics Pilot). 2. Über welche öffentlichen und privaten Mittel pro Jahr verfügen die unter 1. genannten Marketingakteure jeweils und in der Summe im Zeitraum von 2009 bis 2011 sowie perspektivisch von 2012 bis 2014? Die Beantwortung der Frage ist als Tabelle im Anhang beigefügt. — 3 — Bei den öffentlichen Mitteln handelt es sich um konsumtive Haushaltsmittel, für die in der Regel bezogen auf das Jahr 2014 noch entsprechende Beschlüsse zu fassen sind. Aus diesem Grund sind keine Angaben für das Jahr 2014 möglich . 3. Auf welche Weise, in welchen Gremien und in welchen zeitlichen Abständen werden die Marketingmaßnahmen der einzelnen Akteure im Sinne eines integrierten Standortmarketings miteinander verknüpft und koordiniert? Die Koordinierung und Verknüpfung der Akteure erfolgt aktivitäten- und aufgabenorientiert an den konkreten Schnittstellen zwischen den einzelnen Akteuren . Daneben gibt es aufgaben- und schnittstellenorientiert einige Gremien. Außerhalb von formalen Gremien, wie z. B. Aufsichtsratssitzungen, sind die zentralen Gremien in diesem Zusammenhang: Name des Zeitlicher Weitere Anlass/Ziel Themen Gremiums Abstand Mitglieder des Gremiums (exemplarisch) Jour-Fixe Alle vier bis WFB, BTZ Abstimmung WFB-BTZ sechs Monate aktuelle Themen Lenkungskreis Alle drei bis WFB, bremen.de, Relaunch bremen.de/ vier Monate bremen.online, Internet Internet Senator für Wirt- schaft, Arbeit und Häfen, Senatorin für Finanzen Vertriebsmee- Alle zwei Monate BIS, BTZ, Senator Abstimmung ting und Len- für Wirtschaft, aktuelle Themen kungskreis „2 Arbeit und Häfen Städte – 1 Land“ Ausschuss Tou- Alle drei bis Leistungsträger, Beratung und rismus Vege- sechs Monate Ortsamt, Vege- Weiterentwicksack Marketing sack Marketing, lung Tourismus BTZ, Senator für Vegesack Wirtschaft, Arbeit und Häfen Bürgermeister- Alle drei bis Ca. 50 Institutio- Förderung runde Bremen- sechs Monate nen, Verwaltung, Bremen-Nord Nord Politik, Kultur Jour-Fixe Aus- Alle drei bis Flughafen, BTZ, Marketing Aus- City Airport landsmärkte sechs Monate Senator für Wirt- landsmärkte Bremen schaft, Arbeit und Häfen Steuerungs- Alle drei Monate WFB, Bremer Erfahrungsaus- Thema „Weser“ runden City- City- und Stadt- tausch, Koordi- oder Jahresplaund Stadtteil- teilinitiativen, Se- nation, voraus- nung der Veraninitiativen nator für Wirt- schauende Pla- staltungen schaft, Arbeit und nung Häfen, Überseestadt Marketing Verein Marketinginiti- In der Regel mo- BIS Touristik, Bündelung von ative der Bre- natlich/alle zwei Stadthalle Bre- Kompetenzen merhavener bis drei Monate merhaven, FBG und Know-how, Quartiere sowie Werbege- Austausch von (MBQ) meinschaft, Bür- Marketingaktio- ger- und Ord- nen nungsamt 4. Welche Schnittstellen existieren zwischen den einzelnen Marketingbereichen und -akteuren, und sieht der Senat hier noch unausgeschöpfte Synergiepotenziale ? Wenn ja, wie gedenkt er, diese zu heben? Die Schnittstellen ergeben sich ebenso wie die Gremien aufgaben- und aktivitätsbezogen . Dies kann sich z. B. auf gemeinsame Werbung oder auch auf gemeinsame Veranstaltungen beziehen. Diese Schnittstellen werden von den Akteuren fortlaufend überprüft und verbessert, sodass die Synergiepotenziale aufgabenund aktivitätsbezogen ausgeschöpft werden bzw. besser genutzt werden. — 4 — Zur Koordinierung der Aktivitäten in den Bereichen „Touristik“, „touristische Infrastruktur“, „Marketing“ und „Veranstaltungsmanagement“ wird in Bremerhaven derzeit eine Neuorganisation vorgenommen, welche u. a. die Gesellschaften BIS (Touristik und Bremerhaven Werbung), BEAN und Stadthalle betrifft. — 5 — Druck: Anker-Druck Bremen A n la g e 1: ö ff en tl ic h e u n d p ri va te M it te l 2 00 9- 20 14 öf fe nt lic h pr iv at öf fe nt lic h pr iv at öf fe nt lic h pr iv at öf fe nt lic h pr iv at öf fe nt lic h pr iv at W F B G B S ta nd or tm ar ke tin g* 8. 15 6. 00 0 89 .0 00 10 .4 33 .5 00 46 6. 00 0 8. 67 0. 00 0 60 .0 00 8. 67 0. 00 0 53 .0 00 8. 67 0. 00 0 53 .0 00 B T Z (p riv at e M itt el =U m sa tz er lö se 3. 28 9. 78 2 3. 72 7. 09 5 2. 71 2. 94 1 4. 85 5. 40 0 2. 91 9. 51 1 3. 96 9. 74 1 2. 90 4. 00 0 3. 61 4. 00 0 2. 88 4. 00 0 3. 63 4. 00 0 B IS ( in cl . C ity S ki pp er ) 33 1. 00 0 23 5. 00 0 27 7. 50 0 21 0. 00 0 21 7. 50 0 15 7. 00 0 20 7. 50 0 16 7. 00 0 ni ch t b ek an nt ni ch t b ek an nt C ity In iti at iv e* * 35 0. 00 0 50 9. 00 0 40 0. 00 0 55 6. 00 0 40 0. 00 0 56 0. 00 0 40 0. 00 0 57 0. 00 0 40 0. 00 0 58 0. 00 0 B re m en O nl in e* ** br em en po rt s* ** * 87 7. 00 0 0 79 0. 00 0 0 75 4. 00 0 0 86 6. 00 0 0 86 6. 00 0 0 V eg es ac k M ar ke tin g 23 5. 00 0 25 4. 00 0 22 8. 00 0 24 8. 00 0 22 7. 00 0 24 8. 00 0 23 0. 00 0 24 1. 00 0 23 0. 00 0 22 6. 00 0 K ul tu r V or O rt 70 .0 00 40 .0 00 75 .0 00 45 .0 00 85 .0 00 59 .0 00 75 .0 00 54 .0 00 75 .0 00 42 .0 00 G rö pe lin ge n M ar ke tin g 70 .0 00 37 .0 00 75 .0 00 30 .0 00 75 .0 00 38 .0 00 75 .0 00 27 .0 00 75 .0 00 26 .0 00 S ta dt te ilm ar ke tin g H em el in ge n 80 .0 00 10 .0 00 80 .0 00 30 .0 00 80 .0 00 42 .0 00 80 .0 00 44 .0 00 80 .0 00 32 .0 00 S ta dt tte ilm an ag em en t N eu st ad t 80 .0 00 34 .0 00 80 .0 00 30 .0 00 80 .0 00 31 .0 00 80 .0 00 30 .0 00 80 .0 00 43 .0 00 Ü be rs ee st ad t M ar ke tin gv er ei n* ** ** 0 0 50 .0 00 37 .5 51 40 .0 00 67 .3 65 30 .0 00 78 .6 54 20 .0 00 ni ch t b ek an nt Q ua rt ie rs m ei st er ei A lte B ür ge r 0 0 27 1. 00 0 0 24 8. 00 0 0 24 2. 00 0 0 ni ch t b ek an nt 0 S ta nd or tm an ag em en t G ee st em ün de 0 0 0 0 13 7. 50 0 0 12 5. 50 0 0 11 7. 50 0 0 ** ** * D er V er ei n w ur de 2 01 0 ge gr ün de t. 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