BREMISCHE BÜRGERSCHAFT Drucksache 19/1517 Landtag 19. Wahlperiode 06.02.18 Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU Werden Frauen in MINT-Berufen im Land Bremen ausreichend gefördert? Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU vom 28. November 2017 „Werden Frauen in MINT-Berufen im Land Bremen ausreichend gefördert?“ Die Fraktion der CDU hat folgende Kleine Anfrage an den Senat gerichtet: „Bremen und Bremerhaven gehören – trotz des Verlusts des Exzellenzstatus für die Universität – zu den Top-Hochtechnologiestandorten der Bundesrepublik: Grundlagen- und anwendungsorientiere Spitzenforschung bilden das Fundament jeder Innovation und Entwicklung. Gerade als rohstoffarmes Land muss alles getan werden, um diese Stärke der Wirtschaft in Bremen und Bremerhaven weiterzuentwickeln, um so unseren Wohlstand langfristig zu sichern. Wichtigste Voraussetzung dafür ist die Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften, insbesondere in den Bereichen Mathematik, Information, Naturwissenschaft und Technik, kurz MINT. Für jeden Einzelnen bildet MINT-Bildung die Grundlage, um technische Neuerungen nutzen und Entwicklungen verstehen zu können. Verbunden mit dem immer deutlicher werdenden Fachkräftemangel, müssen sich Politik und Arbeitgeber die Frage stellen, wie das Potential in den MINT-Berufen am Arbeits- und Ausbildungsmarkt stärker aktiviert werden kann. Denn, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) bei der Vorstellung ihres MINT-Herbstreports mitteilte, waren Ende September 2017 insgesamt 469.300 Stellen im MINT-Bereich offen, ein Plus von 17,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Auch der Deutsche Bundestag hat sich zuletzt im Februar 2017 mit einem Antrag (Drs. 18/11164) für die Verstetigung der MINT-Bildung und eine Verstärkung der Anstrengungen von Bund und Ländern ausgesprochen. Bei der Berufswahl und der aktiven Entscheidung für eine Tätigkeit aus dem MINT- Bereich macht sich allerdings auch nach Jahren intensiver Bemühungen immer noch bemerkbar, dass Zuschreibung von Geschlechterrollen nach wie vor tief in der Gesellschaft verankert sind. Dies gilt sowohl für Frauen in Ausbildung und Studium als auch für die betriebliche Ebene der Fach- und Führungskräfte. Zwar hat sich der Anteil der Studienanfängerinnen bundesweit in diversen MINT-Fächern erhöht, dennoch liegt er weiterhin unter 30 Prozent, während er gar im Bereich der Berufsausbildungen bei circa 10 Prozent stagniert. Dieser Umstand muss allerdings für verschiedene Studienfächer getrennt betrachtet werden, liegt der Anteil der Studienanfängerinnen unter anderem im MINT nahen Medizin Bereich seit Längerem bei rund 70 Prozent. Die Gründe für das bestehende Ungleichgewicht sind vielfältig. Da es weniger Frauen als Vorbilder im Bereich MINT gibt, kann aktive Unterstützung für begabte Frauen mit dazu beitragen, dass diese sich für einen MINT-Beruf entscheiden und dadurch dem Fachkräftemarkt zur Verfügung stehen. Gleichzeitig könnte eine gezielte Stärkung der beruflichen Selbstbestimmung junger Frauen – auch Empowerment genannt – im Rahmen der Schulausbildung und der anschließenden Berufsorientierung helfen, dass sich mehr Frauen für ein technischgewerbliches Berufsbild entscheiden. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 2 Wir fragen den Senat: 1. Mit welchen konkreten Maßnahmen und welchen finanziellen Mitteln unterstützt das Land Bremen die Umsetzung von Förderprogrammen, die der beruflichen Orientierung und Beratung von Mädchen und jungen Frauen dienen (bitte seit 2012 nach einzelnen Jahren und Programmen aufschlüsseln und dabei nach Bremen und Bremerhaven differenzieren)? 2. Wie wird das Thema Berufsorientierung für Schülerinnen im Speziellen an den Schulen des Landes Bremen vermittelt? a. Welche Ansätze zum „Empowerment“ von Jungen und Mädchen speziell für geschlechts-untypische Berufe gibt es? b. Welche Strategie hat der Senat hierbei in den letzten fünf Jahren verfolgt, welche Erfolge hat dies aus seiner Sicht gezeitigt und welches zukünftige Vorgehen plant er auf diesem Feld? 3. Welche Rollen spielen die genannten „Empowerment-Ansätze“ in der Lehrerausbildung im Land Bremen während des Studiums und der anschließenden Referendariatszeit? a. Wie wird der geschlechtersensible Umgang in der Berufsförderung generell vermittelt? b. Welche Anteile haben „Empowerment-Ansätze“ in der Lehrerfortbildung? 4. Inwieweit wird der Mädchen-Zukunftstag (Girls`Day) dazu genutzt, um Mädchen Einblicke in gewerblich-technische Berufe zu ermöglichen? Inwieweit wird der Jungen-Zukunftstag (Boys` Day) dazu genutzt, Jungen Einblicke in sozialpflegerische Berufe zu erhalten, die noch immer überwiegend von Frauen ausgeübt werden? 5. Welche Informationen (z. B. zu Alter, Jahrgangsstufe, Bildungsgang etc.) liegen dem Senat in Bezug auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor am a. „Girls` Day“? b. „Boys` Day“? c. Welche Schlussfolgerungen zieht er aus diesen Befunden? 6. Was sind die wesentlichen Inhalte der Berufsberatung für junge Frauen und wie werden sie in der Bundesagentur und in den Jobcentern des Landes Bremen praktisch vermittelt? Wird die Berufsberatung junger Frauen im Kontext einer gesamten Lebensberatung vermittelt, also auch im Hinblick auf berufliche Flexibilisierungs-, Aufstiegs- und Lohn- und Rentenerwartungen? 7. Welche Erkenntnisse liegen dem Senat darüber vor, ob junge Frauen häufiger eine Ausbildung im gewerblich-technischen Bereich abbrechen, als ihre männlichen Kollegen? Sollte dies der Fall sein, welche Gründe sieht der Senat dafür (bitte hier auch weitere Branchen berücksichtigen, die in den MINT-Bereich fallen könnten; bitte jeweils für Bremen und Bremerhaven ausweisen)? 8. Wie und anhand welcher konkreten Maßnahmen hat sich der Senat für den Aufbau von Qualifikationstreppen für Alleinerziehenden eingesetzt, wie im aktuellen Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 3 Koalitionsvertrag benannt? Welche konkreten Ergebnisse hat dieser Einsatz gebracht? Welche weiteren Maßnahmen plant der Senat bis 2019? 9. Wie haben sich die Zahlen der Studienanfängerinnen im Bereich der MINT-Fächer in den vergangenen fünf Jahren an den Hochschulen im Land Bremen entwickelt (bitte hier und nachfolgend jeweils für die zugehörigen Fächer und je Hochschule ausweisen)? a. Wie haben sich im Vergleich zu den abgefragten Studienanfängerinnen im Bereich der MINT-Fächer die Abschlusszahlen in den letzten fünf Jahren entwickelt? b. Wie hoch ist im Vergleich die Abbruchquote bei Studentinnen der MINT- Fächer? 10. Mit welchen konkreten Maßnahmen und welchen finanziellen Mitteln unterstützt das Land Bremen die Umsetzung von Förderprogrammen, die der Studienorientierung- und Beratung junger Frauen dienen? Inwiefern unterscheiden sich diese Programme von den in Frage Nr. 1 abgefragten Angeboten und wie wird das Thema Frauen in MINT-Studiengängen hier berücksichtigt (bitte seit 2012 nach einzelnen Jahren und Programmen aufschlüsseln)? 11. Welche Maßnahmen hat der Senat in den vergangenen fünf Jahren ergriffen, um den Anteil von Studentinnen allgemein und insbesondere von Studentinnen in den MINT-Fächern zu steigern? Wie und anhand welcher konkreten Maßnahmen hat sich der Senat in den vergangenen fünf Jahren dafür eingesetzt, dass Frauen in MINT-Fächern als Vorbilder besser als bislang aktiviert werden? Wie bewertet der Senat den Erfolg dieser Maßnahmen? 12. Wie viele Absolventinnen schließen ihr Studium jeweils ab mit dem akademischen Grad a. Bachelor? b. Master? c. Doktorgrad? 13. Wie hoch ist aktuell der Frauenanteil in den MINT-Fächern an den Hochschulen im Land Bremen und wie hat sich dieser in den letzten fünf Jahren entwickelt bei a. Doktoranden? b. Post-Doc-Stellen? c. Professuren? 14. Welche speziellen Angebote gibt es für Eltern und Alleinerziehende im Land Bremen bei der Berufsausbildung sowie dem Studium an Bremer Hochschulen? 15. Welche Projekte hat der Senat in den letzten fünf Jahren im Rahmen des Programms „Komm, mach MINT“ im Land Bremen unterstützt? Wie bewertet der Senat den Erfolg dieses Programms und welche Entwicklungsperspektive sieht er hierfür? 16. Welche gesellschaftlichen, rechtlichen, kulturellen und unternehmenskulturellen Gegebenheiten hindern oder befördern nach Ansicht des Senats die Förderung und Entwicklung von Frauen im MINT-Bereich? Welche Gründe sieht der Senat für Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 4 den stagnierenden Fortschritt der vergangenen Jahre in diesem Bereich? Welche Maßnahmen plant der Senat, um hier zu Verbesserungen zu gelangen?“ Der Senat beantwortet die Anfrage wie folgt: 1. Mit welchen konkreten Maßnahmen und welchen finanziellen Mitteln unterstützt das Land Bremen die Umsetzung von Förderprogrammen, die der beruflichen Orientierung und Beratung von Mädchen und jungen Frauen dienen (bitte seit 2012 nach einzelnen Jahren und Programmen aufschlüsseln und dabei nach Bremen und Bremerhaven differenzieren)? Die Frage bezieht sich auf zwei Förderperioden des Europäischen Sozialfonds (ESF): 2007 bis 2013 und 2014 bis 2020. Der ESF wird im Rahmen des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP) des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen umgesetzt. Im Rahmen des ESF/BAP werden spezielle Beratungsmaßnahmen für Frauen gefördert. Seit 2012 wird die Frauenberatungsstelle „Zukunft im Beruf“ (ZIB) beim Arbeitsförderungs- Zentrum im Lande Bremen GmbH (afz) in der Stadt Bremerhaven und die Zentrale Frauenberatungsstelle bei Frauen in Arbeit und Wirtschaft e.V. (faw) in der Stadt Bremen gefördert. Die jährliche Fördersumme (ESF- und Kofinanzierungsmittel insgesamt) je Träger ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Frauenberatungsstelle ZIB - afz Zentrale Frauenberatung - faw 2012 157.848,08 Euro* 157.848,08 Euro* 2013 157.848,08 Euro* 157.848,08 Euro* 2014 157.848,08 Euro* 157.848,08 Euro* 2015 246.977,41 Euro** 411.176,86 Euro** 2016 149.398,55 Euro 407.923,90 Euro** Abgerechnet bis 10/2017 121.044,00 Euro 295.680,00 Euro * Die Zuwendung umfasst 3 Jahre, lineare Verteilung auf die Jahre 2012 bis 2014. **Die Förderung umfasst neben der Frauenberatung auch die Existenzgründungberatung für Frauen. In 2017 wurden gesonderte Bescheide für die Frauenberatung für ZIB und faw erlassen. Die Mütterzentren Osterholz-Tenever e.V. und Vahr e.V. wurden in der alten Förderperiode (2007 - 2013) sowie in der aktuellen Förderperiode (2014 -2020) gefördert und führen eine sog. sozialräumliche Beratungen speziell für Mütter jedes Alters durch. Die Mütterzenten wurden bzw. werden über ESF-Mittel gefördert. Von 2008 bis 2009 wurde zudem das Mütterzentrum Huchting e.V. mit einem ähnlichen Ansatz gefördert, für die Jahre 2008 und 2009 wurde ein ESF-Zuschuss in Höhe von 140.884,36 Euro bewilligt. Die jährlichen Fördersummen von 2012 bis 2016 sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 5 Mütterzentrum Osterholz-Tenever e.V. Mütterzentrum Vahr e.V. 2012 99.764,36 Euro* 38.452,40 Euro* 2013 99.764,36 Euro* 38.452,40 Euro* 2014 99.764,36 Euro* 38.452,40 Euro* 2015 73.710,00 Euro 51.750,00 Euro 2016 75.330,00 Euro 51.840,00 Euro Abgerechnet bis 10/2017 54.750,00 Euro 39.690,00 Euro *Die Zuwendung umfasst 3 Jahre, lineare Verteilung auf die Jahre 2012 bis 2014. In der Stadt Bremen werden außerdem seit 2013 über das Projekt „Job und Kind – beides gelingt“ der Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH (WaBeQ) und in der Stadt Bremerhaven seit 2016 über das Projekt „Neue Integration Alleinerziehender in Arbeit“ (NINA) der „Berufliche Bildung Bremerhaven gGmbH“ (BBB) im speziellen Alleinerziehenden beraten. Für das Projekt NINA, das am 12. September 2016 begonnen wurde und in 2019 endet, muss eine Neujustierung der Förderung über den ESF vorgenommen werden, der Gesamtzuschuss beläuft auf ca. 35.000 Euro. WaBeQ Job und Kind Mittelherkunft ESF Zuschuss JobCenter Finanzierung 11/2013 bis 12/2014 40.489 Euro 79.000 Euro 1/2015 bis 7/2016 65.000 Euro 120.000 Euro 8/2016 bis 1/2018 211.000 Euro 227.894 Euro Darüber hinaus wurden in der Förderperiode 2007-2013 im Rahmen des Chancengleichheitsprogramms folgende Projekte gefördert: Qualifizierung von Frauen ohne Leistungsbez ug (afz Bremerhaven) 2011 - 2013 Fit in Mint – berufliche und berufsbegleiten de Qualifizierung (ifw; Bremen und Bremerhaven) 2010-2013 Girls 4 technic (BWU, Bremen) 2012-2014 Frau Schule und Beruf (BBB, Bremerhaven) 2010-2014 Gute Arbeit für Alleinerzie hende (WaBeQ, Bremen) 2011-2012 2012 76.858 Euro 307.584 Euro 9.164 Euro 76.969 Euro 69.807 Euro 2013 76.858 Euro 207.584 Euro 109.965 Euro 76.969 Euro 2014 109.965 Euro 49.979 Euro Im Rahmen von geförderter sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und von Arbeitsgelegenheiten wurde ebenfalls berufliche Orientierung angeboten. Die Zielgruppe richtete sich jedoch an Personen aller Altersgruppen, so dass sie hier nicht fiskalisch aufgeführt werden. Im schulischen Bereich gab bzw. gibt es folgende, über die in den Ordnungsmitteln vorgeschriebene Auseinandersetzung mit den geschlechterspezifischen Rollenklischees hinausgehende Maßnahmen, die sich direkt oder indirekt mit der Thematik befassen: Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 6 Vegemint: ein EU-gefördertes Projekt mit Federführung bei der Senatorin für Kinder und Bildung zum Ausbau des MINT- Schwerpunktes am Schulzentrum Vegesack – VegeMINT - und sozialbezogener und geschlechterspezifischer MINT-Schwerpunkt am SZ Vegesack – VegeMINT 2 mit fünf beteiligten Oberschulen in Bremen Nord. Das Projekt „Ausbau des MINT–Schwerpunktes (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) am SZ Vegesack“ lieferte einen Beitrag dazu, mehr weibliche und männliche Jugendliche für technische Berufe zu begeistern und für Ausbildungen in MINT-Berufen zu gewinnen. Das Projekt hatte eine Laufzeit vom 01.01.2015 bis 31.12.2015. Nach Abschluss des Projektes wurde das Angebot in ein Regelangebot des SZ Vegesack überführt, wo unter der Bezeichnung „MINT4girls“ auch Kurse speziell für Mädchen angeboten werden. Workshop „Wie geht es auch weniger stereotyp? Geschlechtergerechte Berufsorientierung – Gender in der Schul- und Beratungspraxis“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendberufsagentur, in der Wiederholung während des Fachtages zur Berufsorientierung für Berufsorientierungskräfte der allgemeinbildenden Schulen. Die Teilnehmenden setzten sich mit traditionellen Rollenbildern auseinander und erhalten Gelegenheit, ihre eigenen Haltungen zu reflektieren. Ein entsprechender Initial-Workshop wurde in 2015 von der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau einmalig organisiert und finanziert. Am 27.04.2017 haben 18 Schülerinnen aus fünf ausgezeichneten MINT-Schulen in Bremen gemeinsam mit ihren Lehrkräften an der ersten MINT-Tournee Bremens teilgenommen. Die Teilnehmerinnen besuchten insgesamt drei Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie und bekamen Gelegenheit, die Vielfalt an technischgewerblichen Ausbildungsberufen kennenzulernen. Neben der Bearbeitung eigener kleiner praktischer Aufgaben gab es für die Schülerinnen die Möglichkeit mit Ingenieurinnen, Technikerinnen und weiblichen Auszubildenden der Betriebe ins Gespräch zu kommen. Die MINT-Tournee wurde von dem Netzwerk SchuleWirtschaft Bremen1, einer Initiative der Unternehmensverbände im Lande Bremen e. V., und der Exzellenz-Auszeichnung MINT-Schule Bremen (Nordmetall-Stiftung) veranstaltet. Das Bremer Berufswahlsiegel mit einer Laufzeit von je 3 Jahren untersucht beim Audit durch die Jury u. a. die Abfrage „geschlechtsspezifisches Berufs- und Studienwahlverhalten wird reflektiert“ und „Girls´Day und Jungenangebote werden realisiert“. Derzeit tragen fünfundzwanzig Schulen in Bremen und Bremerhaven das Berufswahl-Siegel. Leitfaden Schülerbetriebspraktika: Im Juli 2017 erschien ein neuer Leitfaden für die allgemeinbildenden Schulen „Das Betriebspraktikum“ im Auftrag der Bremer Vereinbarungen für Ausbildung und Fachkräftesicherung 2014 bis 2017 unter Federführung der Senatorin für Kinder und Bildung. Dieser Leitfaden geht ausführlich auf die Auseinandersetzung mit Rollenklischees ein. 2. Wie wird das Thema Berufsorientierung für Schülerinnen im Speziellen an den Schulen des Landes Bremen vermittelt? Grundlage für die Gestaltung einer geschlechtergerechten Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen sind die Vorgaben der verbindlichen Ordnungsmittel: Bremisches Schulgesetz, Richtlinie zur Berufsorientierung, Verwaltungsvereinbarung über die Zusammenarbeit im Rahmen einer Jugendberufsagentur sowie „Bildung und Beruf“, das 1 Landesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft, Bremen: Auf Landesebene von den Unternehmensverbänden im Lande Bremen e.V. in Zusammenarbeit mit Vertretern der Senatorin für Kinder und Bildung und des Landesinstitut für Schule getragen Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 7 Konzept der Freien Hansestadt Bremen zum Übergang von der Schule in den Beruf. So hat Schule nach dem Bremischen Schulgesetz u. a. die Aufgabe „Voraussetzungen zur Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter“ zu schaffen und insbesondere „im Rahmen der Berufsorientierung … der geschlechtsspezifischen Ausgrenzung beruflicher Bereiche“ entgegenzuwirken. Das Konzept der Freien Hansestadt Bremen zum Übergang von der Schule in den Beruf folgt diesem Auftrag, danach wird die „Gleichstellung von Frauen und Männern … als durchgängiges Prinzip verfolgt und regelmäßig überprüft.“ Auch die Richtlinie zur Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen nimmt diesen Auftrag auf, verbindet den verbindlich durchzuführenden Girls‘ Day damit, „das Berufswahlspektrum von Mädchen zu erweitern und den Anteil junger Frauen an technischen und naturwissenschaftlichen Ausbildungen und Studiengängen zu erhöhen. Zusätzlich soll der Tag zum Anlass genommen werden, Berufs- und Lebensentwürfe von Jungen und jungen Männern unter dem Genderaspekt zu reflektieren.“ Die Auseinandersetzung mit Rollenklischees und Geschlechterstereotypen sind ebenso im die schulische Berufsorientierung regelnden Teil der Verwaltungsvereinbarung der Jugendberufsagentur sowie im Bildungsplan Wirtschaft – Arbeit – Technik festgeschrieben. Mit der Bund-Land-Bundesarbeitsagentur-Vereinbarung zur Durchführung der Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ (weiter Bund- Land-BA-Vereinbarung genannt) wurden die Instrumente des Landes und des Bundes für die vereinbarte Laufzeit bis 2020 zu einer systematischen Bildungskette zusammengelegt. An den Schulen in Bremerhaven ist die Berufsorientierung in Oberschule und Gymnasium geschlechtssensibel und baut auf den Erkenntnissen zum typischen Wahlverhalten junger Menschen auf. Jungen und Mädchen werden durch die Querschnittsaufgabe Berufsorientierung in unterschiedlichen, schulischen Zusammenhängen mit den Möglichkeiten des Übergangs in einen Beruf konfrontiert. Insbesondere in den Praktika können dann erste Interessen erfahrbar umgesetzt werden. Von der Vorbereitung und Begleitung bis zur Beratung werden Schülerinnen und Schüler dabei von Fachlehrkräften unterstützt und motiviert. a. Welche Ansätze zum „Empowerment“ von Jungen und Mädchen speziell für geschlechts-untypische Berufe gibt es? Die Auseinandersetzung mit Rollenklischees und Geschlechterstereotypen im Hinblick auf die Berufsorientierung und die Berufswahl gehört zu den wesentlichen Standardthemen aller normativen Dokumente im Land Bremen, die sich auf schulische Berufsorientierung beziehen. b. Welche Strategie hat der Senat hierbei in den letzten fünf Jahren verfolgt, welche Erfolge hat dies aus seiner Sicht gezeitigt und welches zukünftige Vorgehen plant er auf diesem Feld? Der Senat verfolgt die Strategie, auch Schülerinnen verstärkt für MINT-Berufe zu interessieren, indem neben der integralen MINT-Förderung im Unterricht regelmäßig Projekte zu Schwerpunktthemen durchgeführt werden. Beispiele für Maßnahmen der Berufsorientierung an den Schulen, die eine gendergerechten und klischeefreie Berufswahl unterstützen sollen, sind: Jährliche Durchführung von Girls‘- und Boys‘-Day. Die weiterführenden allgemeinbildenden Schulen in Bremen und Bremerhaven beteiligen sich sämtlich an der Maßnahme. Die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler hat einen Schwerpunkt in den Jahrgangsstufen 5 bis 7, reicht aber bis in die Einführungsphase der Gymnasialen Oberstufe. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 8 Berufswahlpass – verpflichtend als Berufsorientierungs-Portfolio ab Jahrgang 7: hierin findet sich ein ganzseitiger Verweis auf Girls‘- und Boys‘-Day Potenzialanalysen im Jahrgang 8 (ab 2018/19 flächendeckend): Die Qualitätsstandards des BMBF sind durch die Träger einzuhalten, darin u.a.: „Die Potenzialanalyse soll noch nicht auf eine bestimmte berufliche Richtung festlegen, sondern den Blick für Möglichkeiten öffnen und Rollenklischees aufbrechen.“ Werkstatttage im Jahrgang 8 (ab 2018/19 flächendeckend) zur Erkundung von mindestens drei Berufsfeldern: Träger sind verpflichtet, der Handreichung des BMBF zum Vorgängerprogram „BOP“ zu folgen. Berufswahlsiegel (siehe Antwort auf Frage 1): derzeit an 25 Schulen. Seit dem Schuljahr 2016/17 sind an den Schulen in Bremen Lehrerinnen und Lehrer als Berufsorientierungskräfte tätig, die in einer Qualifizierungsreihe des LIS in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) u. a. ein Modul zum Thema „Klischeefreie Berufsorientierung“ durchlaufen (unterstützt von SchuleWirtschaft Bremen und dem Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e.V.). Vom Landesinstitut für Schule werden jährlich Lehrerfortbildungen zur Vorbereitung des Girls’Day und Boys’Day angeboten. Der hier aufgezeigte, seit der Schulreform langfristig und stets kooperativ beschrittene Weg hat sich nach Auffassung des Senats bewährt. Die zeigt sich sowohl an der weiteren Unterstützung dieses Weges durch die Maßnahmen der Bremer Jugendberufsagentur als auch durch die Systematisierung der Maßnahmenpakete in der Bund-Land-BA-Vereinbarung „Bildungsketten“, mit der sich auch Bundesministerien und die Bundesagentur für Arbeit für einen weiteren systematischen Ausbau der o. g. Maßnahmen aussprechen und diesen finanziell unterstützen. Neu in der Bund-Land-BA-Vereinbarung ist das „Sonderprogramm zur Berufsorientierung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler“, das unter den in den Ordnungsmitteln festgeschriebenen Leitlinien zu einer gendersensiblen Berufsorientierung auf die Weiterentwicklung und Vertiefung der berufsbiografischen Gestaltungskompetenz bei Schülerinnen und Schülern der Gymnasialen Oberstufen zielt, die Innovationen des Arbeitslebens unter den Bedingungen einer „Industrie 4.0“ und damit vor allem einen MINT- Schwerpunkt im Blick hat. Die Umsetzung des Programmes befindet sich in Vorbereitung. 3. Welche Rollen spielen die genannten „Empowerment-Ansätze“ in der Lehrerausbildung im Land Bremen während des Studiums und der anschließenden Referendariatszeit? a. Wie wird der geschlechtersensible Umgang in der Berufsförderung generell vermittelt? b. Welche Anteile haben „Empowerment-Ansätze“ in der Lehrerfortbildung? Der Empowerment-Ansatz durchzieht zunehmend die Lehramtsausbildung. Dabei geht es vor dem Studium zunächst um Informationen während und nach der Schulzeit, um Mut zu machen, ein Lehramtsstudium mit mindestens einem MINT-Fach aufzunehmen, sowie um Vorbildfunktion, Unterstützung und Förderung, um gezielt junge Frauen im Studium und im Vorbereitungsdienst in diesen Fächern zu stärken. In der Lehramtsausbildung, in der es zuvor nur in dem Fach „Biologie“ kein Problem gab, weibliche Nachwuchskräfte zu gewinnen, konnten dadurch in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte vor allem in den MINT- Fächern Chemie und Mathematik erreicht werden. Die Reihenfolge der Beantwortung der Fragen a und b kehrt sich damit um: Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 9 Zu b) Das Landesinstitut für Schule hält Fortbildungen und Unterrichtsmaterialien vor zur Gestaltung des Girls’Day und Boys’Day. Ein wichtiges Fortbildungselement ist dabei auch das Projekt „MINT for girls“. Das Netzwerk SchuleWirtschaft Bremen will mit dieser Aktion am Girls´Day dazu beitragen, junge Frauen für Berufe im MINT-Bereich zu begeistern. Dies ist zwar bislang noch nicht lehramtsbezogen ausgerichtet, doch ist davon auszugehen, dass solche Maßnahmen auf alle Berufsfelder im MINT-Bereich ausstrahlen. Zu a) Die im Fachbereich 2 der Universität Bremen für die gymnasiale Lehramtsausbildung in Chemie und Biologie zuständigen Einheiten nehmen aktiv an diversen öffentlichen Veranstaltungen sowie dem Universitätstag teil. In der Lehramtsausbildung im Fachbereich 2 ist der Frauenanteil unter den Studierenden sowohl in Biologie (60 %) als auch in der Chemie (50 %) inzwischen stabil, bzw. konnte über die letzten Jahre gesteigert werden. In der Gestaltung des Studiums sowie der frühzeitigen, intensiven Beratung wird insgesamt ein großes Augenmerk darauf gelegt, Studierende aktiv zu unterstützen und neben der Genderfrage auch die Diversität der Studierenden insgesamt bei der Unterrichtsgestaltung zu berücksichtigen. Durch Workshops für Studierende und Doktorandinnen und Doktoranden erfolgt, unter anderem im Rahmen des EU-Projekt STARBIOS2, eine weitere Sensibilisierung für Gender-Fragen in der Bachelor- bzw. Master-Phase. Speziell für Postdoktorandinnen gibt es neben dem "MINT-Coaching" der Universität weitere Mentoring Angebote in den Arbeitsgruppen. Der weitere Verbleib von Frauen in der Forschung hängt u. a. von der sozialen und akademischen Integration in den Wissenschaftsbetrieb sowie von der Selbstwirksamkeitserwartung und Familienplänen der Frauen ab. Im Fachbereich 3 der Universität (Mathematik, Informatik) wird in Lehrveranstaltungen zur Didaktik der Mathematik in der gymnasialen Lehramtsausbildung das Thema "Frauen in MINT Berufen” im Kontext von Fragen von Heterogenität und Zugangschancen selbstverständlich aufgegriffen und reflektiert. Bezüglich der Abschlussarbeiten werden Frauen im Lehramt explizit angesprochen und ermutigt, in Mathematik und Mathematikdidaktik eine solche Arbeit zu schreiben. Auch bezüglich der Förderung durch Master- und Promotionsstipendien werden Frauen explizit angesprochen und erfolgreich ermutigt. Das einzige FundaMINT-Stipendium der Deutschen Telekom Stiftung für die Förderung von Lehramtsstudierenden in den MINT Fächern hat in der Mathematik derzeit eine weibliche Studentin. In der Promotionsförderung in der Mathematikdidaktik ist der Anteil an Frauen an der Universität Bremen aktuell sogar überdurchschnittlich hoch. So sind derzeit 10 von insgesamt 12 Promovierenden weiblich. Im Vorbereitungsdienst wird der Schwerpunkt darauf gelegt, die Referendarinnen und Referendare dabei zu unterstützen und zu qualifizieren, sich aufbauend auf das Studium vertieft lehramtsbezogene Kompetenzen in der Schulpraxis zu erarbeiten, Entscheidungen als Lehrkraft in komplexen Unterrichts- und Schulsituationen angemessen zu treffen und das eigene Handeln zu reflektieren, um die gewonnenen Einsichten und Erkenntnisse in zukünftiges Handeln als kontinuierlich lernende Lehrkraft einfließen zu lassen. Hinsichtlich der MINT-Fächer übernehmen die Ausbilderinnen und Ausbilder am Landesinstitut für Schule Vorbildfunktion für ihre Referendarinnen und Referendare, damit auch sie ihren Schülerinnen und Schülern die Haltung vermitteln, dass MINT-Fach-Begeisterung nicht davon abhängt, welchem Geschlecht sie angehören. Dabei wird darauf geachtet, dass sich auch bei den Ausbilderinnen und Ausbildern in den MINT-Fächern ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis abbildet. Derzeit sind sieben Fachleitungsstellen in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie und Biologie von Frauen besetzt. Dies wirkt sich positiv auf die Stärkung von Referendarinnen in naturwissenschaftlichen Fächern aus. Die Ausbilderinnen und Ausbildern in den MINT-Fächern beziehen außerschulische Lernorte regelhaft in den Vorbereitungsdienst ein (u.a. Besuch der MNU-Tagungen sowie der Fachtage der Universitäten Bremen und Oldenburg) und kooperieren mit dem MINTforum Bremen, wodurch viele Impulse aus den MINT-Aktivitäten in Bremen aufgegriffen werden können, um Referendarinnen in den MINT-Fächern zu stärken und perspektivisch zunehmend auch die Schülerinnen für MINT-Fächer zu begeistern. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 10 4. Inwieweit wird der Mädchen-Zukunftstag (Girls`Day) dazu genutzt, um Mädchen Einblicke in gewerblich-technische Berufe zu ermöglichen? Inwieweit wird der Jungen-Zukunftstag (Boys` Day) dazu genutzt, Jungen Einblicke in sozialpflegerische Berufe zu erhalten, die noch immer überwiegend von Frauen ausgeübt werden? Die jährlich von der Senatorin für Kinder und Bildung herausgegebene Verfügung zur Durchführung von Girls’Day und Boys’Day stellt den Kontext folgendermaßen dar: „Der Girls’Day und der Boys’Day sind wichtige Instrumente der schulischen Berufs- und Studienorientierung, welche die Möglichkeit bieten, einen „Rollentausch“ zu erproben. Ziel des Girls’Days ist es, das Berufswahlspektrum von Mädchen und jungen Frauen zu erweitern, Geschlechterrollenstereotype aufzulösen und den Anteil von Frauen an technischen und naturwissenschaftlichen Ausbildungen und Studiengängen zu erhöhen. Für eine Girls’Day- Aktion sind insbesondere Berufe in den Bereichen Technik, Naturwissenschaften, Handwerk und Informationstechnologie geeignet. Aber auch Bereiche wie Politik oder Frauen in Führungspositionen können erprobt werden. Auf der Seite www.girls-day.de finden sich u. a. Hinweise auf Girls’Day- Ausbildungs-und Studienberufe. Der Boys’Day soll dazu beitragen, das Berufswahlspektrum von Jungen und jungen Männern zu erweitern und ihre Vorstellungen von männlichen Rollenbildern zu reflektieren. Jungen und junge Männer besuchen am Boys’Day insbesondere Einrichtungen und Unternehmen in den Bereichen Erziehung, Soziales, Pflege und Gesundheit. Auf der Seite www.boys-day.de finden sich Listen der Boys’Day- Ausbildungs- und Studienberufe.“ Beide Zukunftstage sind an den Schulen in Bremerhaven Teil der Berufserkundung und werden in der Schule vorbereitet sowie gleichermaßen von den Schülerinnen und Schülern genutzt. Das Instrument hat sich etabliert und wird im Rahmen der Berufsorientierung ausgewertet. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern Berufsfelder zu eröffnen, die sie kennen lernen möchten. Die Bundesagentur für Arbeit ist Partnerin des nationalen Pakts für Frauen in MINT-Berufen. Seit 2008 beteiligt sich die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven am bundesweiten Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag“ und seit 2013 am bundesweiten Boys`Day – Jungen- Zukunftstag. Zielgruppen sind jeweils Schülerinnen bzw. Schüler der 5. -10. Klassen aller Schulformen. Beispiele zum Girls´Day – Mädchen-Zukunftstag: 1) Angebot am Agentur-Standort Bremen „50 kg steuern 40 Tonnen“; Beteiligte: Agentur für Arbeit in Kooperation mit der Straßenverkehrs-Genossenschaft Bremen eG, Dietrich Meyer GmbH & Co; Teilnehmerinnen: 55 Schülerinnen Ablauf der Veranstaltung: Vorstellung des Berufsbildes Berufskraftfahrer/in – Sattelzugfahren – Praktische Übungen am Fahrsimulator - Feuer löschen/Brandschutzübung - Fahrschulausbildung am PKW. Dieses Projekt wurde als „Gute Praxis“ im bundesweiten TV der Bundesagentur für Arbeit präsentiert. 2) Angebot am Agentur-Standort Bremerhaven „Girls on Tour – Auf Kurs Offshore“; Beteiligte: Agentur für Arbeit in Kooperation mit der Hochschule Bremerhaven-fk Wind, Berufliche Bildung Bremerhaven GmbH, ADWEN GmbH, swb-bremerhaven, Bremerhaven Bus, ZGF-Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, Büro Bremerhaven; Teilnehmerinnen: 20 Schülerinnen. Ablauf der Veranstaltung: Fahrt mit dem Bus zu drei Standorten der Windenergie in Bremerhaven. Dort Vorstellung der Studiengänge „Maritime Technologien“ und „Windenergietechnik“ durch Studentinnen und Studenten. Kurzvorlesung und Kennenlernen von Materialien, die für die Rotorblattherstellung verwendet werden, Kennenlernen von Sicherheitsbestimmungen inklusive Anprobe eines Sicherheitsanzugs Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 11 einer Servicemonteurin, Kennenlernen des Aufbaus einer Offshore-Windenergieanlage anhand eines Modells. Auszubildende präsentieren ihren Ausbildungsberuf „Elektroniker/in für Betriebstechnik und Mechatroniker/in mit Spezifikationen für den Bereich Windenergie. Unter Anleitung von Auszubildenden erstellen die Mädchen ein Modell einer solarbetriebenen Offshore-Windenergieanlage. Durchführung „Wind-Quiz und Preisverleihung. Weibliche Beschäftigte berichten über ihre Ausbildung und Arbeit in der Offshore-Windenergiebranche und stellen sich den Fragen der Schülerinnen. Besichtigung der ADWEN – Leitwarte. Dieses Projekt ist bundesweites Best-Practice Projekt und wurde bereits im Jahr 2010 anlässlich der Jubiläumstagung zum 10-jährigen Bestehen des Girls Day im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin auf Einladung des Kompetenzzentrum Technik-Diversity- Chancengleichheit e. V. vorgestellt. 97% der Teilnehmerinnen bewerten diesen Aktionstag mit sehr gut und würden diese Veranstaltung weiterempfehlen. Die aktive Beteiligung sowie das eigenständige Erstellen eines solarbetriebenen Modells einer „Offshore- Windenergieanlage“ werden stets besonders positiv bewertet. 45% der befragten Mädchen können sich vorstellen, später einmal in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Beruf eine Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren. Beispiel zum Boys`Day – Jungen-Zukunftstag: Angebot am Agentur-Standort Bremerhaven: „ Erzieher - jeder Tag ein Abenteuer! (Welche Aufgaben hat ein Erzieher in einer Kindertagesstätte? Männer in der Kita – was macht „Mann“ da?“); Beteiligte: Agentur für Arbeit in Bremerhaven in Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Bremerhaven- Amt für Jugend, Familie und Frauen – Abteilung Kinderförderung, 20 städtische Kindertagesstätten, Teilnehmer: 60 Schüler. Programm: Kindertagesstätten der Stadt Bremerhaven gewähren Einblicke in die Arbeitswelt der Erzieherinnen und Erzieher. Begleitet von pädagogischen Fachkräften erleben und erkunden interessierte Jungen einen vielseitigen, verantwortungsvollen und chancenreichen Beruf. Am Mädchen- und Jungenzukunftstag öffnen sich einzelne Studiengänge bzw. -angebote der Hochschulen im Land Bremen für die jeweilig unterrepräsentierte Zielgruppe, um sich dieser vorzustellen. Dementsprechend werden an der Hochschule Bremen den Mädchen hauptsächlich die technischen Fächer nähergebracht, während für die Jungen vorwiegend Angebote aus den Gesellschaftswissenschaften bereitstehen. Nach den Angeboten der Studiengänge/Institute besuchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Abschluss gemeinsam das Olbers- Planetarium. An der Hochschule Bremerhaven werden in der Regel 6-7 Workshops mit 10 Plätzen von Lehrenden oder technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Mädchen angeboten, die jährlich etwas variieren. Beispiele für Workshopthemen (aus 2017): a. Robotik b. Funktion einer Brennstoffzelle c. Meeresmesstechnik d. Löten von Blinkmännchen e. Klimagas im Backteig (Kohlendioxid) f. Pressearbeit 2017 wurden erstmalig 2 Workshops mit 10 Plätzen für Jungen angeboten a. Bildbearbeitung mit Photoshop b. Lebensmittelsensorik Am jährlichen Girls´Day-Angebot der Universität Bremen werden neben MINT-Studienfächern ebenfalls gewerblich-technische Berufe vorgestellt. Insbesondere die Holzwerkstatt und die Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 12 Elektrowerkstatt der Universität Bremen beteiligen sich seit dem Jahr 2000 (also seit dem Bestehen des Girls´Day) regelmäßig mit entsprechenden Projekten für Schülerinnen. Das Gesamtprogramm der Universität Bremen bietet mit jährlich rund 150 Plätzen das größte offene Angebot im Land Bremen und wird vom Kompetenzzentrum Frauen in Naturwissenschaft und Technik der Universität Bremen koordiniert. Das Boys´Day-Angebot der Universität Bremen fand jährlich in den Jahren 2012 bis 2016 statt. Es stellte vorrangig Studienfächer vor, in denen Männer unterrepräsentiert sind, sowie Angebote zu den Themen Lebensplanung und soziale Kompetenzen. Insbesondere das Grundschullehramt stand im Fokus. Das Boys´Day-Angebot wurde in direkter Zusammenarbeit mit mehreren Bremen Schulen durchgeführt. 5. Welche Informationen (z. B. zu Alter, Jahrgangsstufe, Bildungsgang etc.) liegen dem Senat in Bezug auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor am a. „Girls`Day“? b. „Boys`Day“? c. Welche Schlussfolgerungen zieht er aus diesen Befunden? Zu a und b) Nach Angaben der bundesweiten Koordinierungsstelle für den Girls'Day – Mädchen-Zukunftstag und den Boys'Day – Jungen-Zukunftstag wurden im Jahr 2017 im Land Bremen insgesamt 85 Girls´Day Veranstaltungen mit zusammen 857 Plätzen und 41 Boys'Day Veranstaltungen mit zusammen 397 Plätzen angeboten. Weitere Daten zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden vom Senat nicht flächendeckend erhoben. Die Hochschule Bremen, die Hochschule Bremerhaven und die Universität Bremen nehmen für interne Zwecke Datenerhebungen zu Alter, Jahrgangsstufe, Bildungsgang vor, die zumindest gewisse Rückschlüsse auf die gewünschten Informationen zulassen. Daten der Hochschule Bremen zum Girls‘ u. Boys’Day: Jahr Anzahl w Anzahl m Altersspanne Ø-Alter 2012 51 22 10 - 15 Jahre 11,9 Jahre 2013 31 27 10 - 15 Jahre 12,4 Jahre 2014 46 36 10 - 15 Jahre 11,0 Jahre 2015 38 27 10 - 14 Jahre 11,6 Jahre 2016 60 31 9 - 16 Jahre 12,1 Jahre 2017 57 34 10 - 16 Jahre 11,9 Jahre Aktuelle Daten der Hochschule Bremerhaven liegen für die Jahre 2016 und 2017 vor: Am Girls´Day haben dort 2016 51 Schülerinnen und 2017 40 Schülerinnen teilgenommen in einem Alter zwischen 10-16 Jahren. Es werden tendenziell eher die jüngeren Schülerinnen erreicht mit dem Schwerpunkt auf den Klassenstufen 5-7. Ca. 50-60% der Schülerinnen besuchten ein Gymnasium und ca. 40-50% eine Gesamtschule/Oberschule. Für den Boys´Day liegen erst wenige Zahlen vor. Es haben 2017 erstmals 6 Schüler teilgenommen. Alter von 11-15 Jahren, Klassenstufe von 6-9, Bildungsgang überwiegend Gymnasium. An der Universität Bremen sind die Teilnehmerinnen des Girls´Day in den Klassenstufen 5 bis 10 und kommen mehrheitlich aus schulischen Hintergründen, die auf den Erwerb der Hochschulreife ausgerichtet sind. Das Gesamtprogramm der Universität besteht aus ca. 15 Einzelprojekten, die jeweils auf unterschiedliche Klassenstufen orientiert sind. Daher sind etwa gleichverteilt alle Altersstufen vertreten. Die Nachfrage von interessierten Schülerinnen ist äußerst stark, so dass die vorhandenen Plätze direkt am ersten Anmeldetag (jährlich am 1. März) ausgebucht sind. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 13 Das Boys´ Day-Angebot der Universität Bremen wurde in direkter Zusammenarbeit mit mehreren Bremen Kooperationsschulen durchgeführt. Es nahmen durchschnittlich 65 Jungen im Alter von 12 bis 15 Jahren teil. Zu c) Das Land Bremen liegt bei den hochgerechneten Teilnahmezahlen und Aktivitäten über dem Bundesdurchschnitt. Rückmeldungen aus Schulen lassen den Schluss zu, dass es schwierig ist, sowohl für die jüngeren Schülerinnen und Schüler (5. und 6. Jahrgangsstufe), als auch für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf Praktikumsplätze zum Girls‘ und Boys‘ Day zu akquirieren. Mit den Kooperationspartnern der Jugendberufsagentur, den Kammern und Verbänden, werden in den entsprechenden Gremien gemeinsame Lösungsansätze gesucht. Die Daten aus den Hochschulen weisen darauf hin, dass Schülerinnen durchaus gern und gezielt am Girls´Day Projektthemen wählen, die ihnen mehr Einblicke in MINT-Berufe bringen und dass Jungen über den Boys´Day zunehmend die Chance haben, Einblicke in sozialpflegerische Berufe zu erhalten. 6. Was sind die wesentlichen Inhalte der Berufsberatung für junge Frauen und wie werden sie in der Bundesagentur und in den Jobcentern des Landes Bremen praktisch vermittelt? Wird die Berufsberatung junger Frauen im Kontext einer gesamten Lebensberatung vermittelt, also auch im Hinblick auf berufliche Flexibilisierungs-, Aufstiegs- und Lohn- und Rentenerwartungen? Die Berufsberaterinnen und -berater der Agentur für Arbeit vermitteln an den Schulen Kenntnisse über Berufs- und Studieninhalte, zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und erarbeiten mit den jungen Frauen gemeinsam eine Orientierung für den Lebensweg nach Schule, Studium oder Ausbildung. Dabei werden spezifische Anforderungen und Interessen jederzeit berücksichtigt. Die Beratung findet im Kontext möglicher Lebenswege statt, die sich mit der Entscheidung für oder gegen einen Beruf ergeben (werden). Unter Einbindung der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt werden Frauen auch nach einer beruflichen Unterbrechung adäquat beraten und auf die genannten Erwartungen vorbereitet. Die Berufsberatung für Schülerinnen und Schüler in den Schulen ist an allen Schulformen in allen Klassen in den letzten zwei bis drei Schuljahren aktiv. Jede Schule hat eine/n Berufsberater/in. Das Angebot umfasst überall: Berufsorientierungsveranstaltungen im Klassenverband, um das Thema der anstehenden Berufswahl bei den Jugendlichen ins Bewusstsein zu rücken und die Unterstützung der Berufsberatung anzubieten. Beratung und Besuche im Berufsinformationszentrum (BIZ), um die Medien der BA und die technischen Möglichkeiten bei Recherche und Bewerbungserstellung bei den Jugendlichen bekannt zu machen. Regelmäßiges Angebot von Schulsprechstunden der Berater/in an der Schule für Einzelgespräche. Im BIZ werden für alle Schüler/innen und ihre Eltern jährlich an Samstagen bzw. abends der Elterntag und die Elternlounges rund ums Thema Berufswahl durchgeführt. Bei Interesse der Schule können durch den/die Berufsberater/in darüber hinaus unterschiedlichste Veranstaltungen wie z.B. Elternabende, Sprechtage, Praktikumsbörsen oder -messen mitgestaltet werden. Die Berufs- und Studienberatung steht darüber hinaus allen jungen Menschen während oder nach der Schulzeit für Fragen rund um die Themen Berufs- und Studienwahl offen. Das Angebot umfasst hierbei insbesondere: Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 14 Veranstaltungen und Messen rund um Themen der Berufswahl, unterschiedlicher Bewerbungsverfahren, Vermittlung in Ausbildung, duale Studiengänge, Ausbildungsberufe in bestimmten Branchen finden durchgehend im BIZ statt. Persönliche Gespräche zur Berufsorientierung und Berufsberatung. Ansatzpunkt: der junge Mensch mit seinen Kenntnissen, Interessen und Neigungen. Aber ggf. auch die Erweiterung des Berufswahlspektrums. Kostenlose Teilnahme an den bundesweit einheitlichen Testverfahren „Berufswahltest“ und „Studienfeldbezogener Beratungstest“. Die Testverfahren sind auf das Alter und die Schulabschlüsse abgestimmt. Es gibt auch weitgehend sprachfreie Testverfahren für Kundinnen und Kunden mit Migrationshintergrund. Die Auswertung erfolgt in einem weiteren persönlichen Gespräch. Wer über die Agentur für Arbeit einen Ausbildungsplatz sucht, erhält in seinen bzw. ihren Wunschberufen Vorschläge für die über 5.000 gemeldeten Ausbildungsstellen und kann sich bewerben. Braucht Jemand bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder während der Ausbildung weitere Hilfe, wird in finanzieller Hinsicht oder in Maßnahmen Unterstützung in vielfältiger Form geleistet. Die oben dargestellten Angebote richten sich gleichermaßen an junge Frauen wie Männer. Für eine geschlechtergerechte Unterstützung der jungen Menschen, werden folgende Anstrengungen unternommen: Alle Beraterinnen und Berater der BA werden in der Grundqualifizierung hinsichtlich gendergerechter Beratung geschult. Die Medien der BA zum Spektrum der Ausbildungs- und Studienberufe (z.B. BERUFE.NET oder BERUFE.TV) beinhalten insbesondere auch Informationen zu Übernahmechancen, Weiterbildungs- und Verdienstmöglichkeiten, um hier die Lebensplanung praktisch zu unterstützen. Diese Themen sind natürlich auch Gegenstand der Einzelberatungsgespräche. Auf Bundesebene ist die BA Partner der Initiative „Nationale Kooperationen zur geschlechtergerechten Berufs- und Studienwahl“. Kofinanzierung (max. 50 %) von Berufsorientierungs-Maßnahmen speziell für Mädchen und junge Frauen. Beratung von Arbeitgebern hinsichtlich der Akzeptanz von jungen Frauen in typischen „Männerberufen“. Jährliche Durchführung von Veranstaltungen am GirlsDay. Im Rahmen der Jugendberufsagentur in der Freien Hansestadt Bremen achten alle Partner auf eine gendergerechte Beratung. 7. Welche Erkenntnisse liegen dem Senat darüber vor, ob junge Frauen häufiger eine Ausbildung im gewerblich-technischen Bereich abbrechen, als ihre männlichen Kollegen? Sollte dies der Fall sein, welche Gründe sieht der Senat dafür (bitte hier auch weitere Branchen berücksichtigen, die in den MINT-Bereich fallen könnten; bitte jeweils für Bremen und Bremerhaven ausweisen)? In den Statistiken wird die vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträgen erfasst. Hierbei ist zu beachten, dass eine Vertragslösung nicht zwangsläufig einen endgültigen Abbruch der Berufsausbildung bedeutet. Mit Vertragslösungen können auch Betriebs- oder Berufswechsel innerhalb des dualen Systems einhergehen. Für die Berechnung der Vertragslösungen gibt es verschiedene Berechnungsmodelle. In der nachfolgenden Übersicht von der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven werden alle Vertragslösungen des jeweiligen Kalenderjahres im gewerblichtechnischen Bereich in Relation zum zugehörigen Gesamtbestand an gewerblich-technischen Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 15 Ausbildungsverträgen gesetzt. Daher sind diese errechneten Lösungsquoten nicht direkt mit anderen Statistiken vergleichbar. Aufgrund des geringen Anteils weiblicher Auszubildender wirken sich einzelne Vertragslösungen stark aus, so dass die Lösungsquote der weiblichen Auszubildenden für Bremen und Bremerhaven über die Jahre stärker schwankt als diejenige der männlichen Auszubildenden. In Bremen schwankt die Lösungsquote bei den weiblichen Auszubildenden in den Jahren 2014 bis 2017 zwischen 3,8 % (im Jahr 2015) und 6,4 % (im Jahr 2016), während die Lösungsquote bei den männlichen Auszubildenden zwischen 3,1 % (im Jahr 2015) und 4,8 % (im Jahr 2016) schwankt. Im Durchschnitt liegt die Lösungsquote bei den weiblichen Auszubildenden bei 4,7 % und damit über der Lösungsquote der männlichen Auszubildenden (3,9 %). In Bremerhaven schwankt die Lösungsquote bei den weiblichen Auszubildenden in den Jahren 2014 bis 2017 zwischen 1,4 % (im Jahr 2014) und 10,7 % (im Jahr 2016), währen die Lösungsquote bei den männlichen Auszubildenden zwischen 5,7 % (2017) und 7,8 % (im Jahr 2016) schwankt. Im Durchschnitt liegt die Lösungsquote bei den weiblichen Auszubildenden bei 4,1% und damit unter der Lösungsquote der männlichen Auszubildenden (6,8 %). Im Durchschnitt ergibt sich über die Jahre 2014 bis 2017 für das Land Bremen eine Lösungsquote von 4,4 %, die sich zwischen weiblichen (4,6 %) und männlichen (4,4 %) nicht signifikant unterscheidet. Explizite Kenntnisse über die Gründe der Vertragslösungen seitens weiblicher Auszubildenden im gewerblich technischen Bereich liegen dem Senat nicht vor. Studien zeigen, dass die Gründe für Vertragslösungen seitens von Auszubildenden - unabhängig vom Geschlecht und Ausbildungsberuf - vielfältig und komplex sind. Sie reichen von gesundheitlichen Gründen, revidierten Berufswahlentscheidungen bis hin zu Konflikten zwischen Ausbildern und Auszubildenden. insg. davon insg. in % davon Stand: m in % w in % m in % w in % 18.12.2017 Bremen 2.918 2.496 85,5% 422 14,5% 118 4,0% 100 4,0% 18 4,3% Bremerhaven 467 405 86,7% 62 13,3% 25 5,4% 23 5,7% 2 3,2% Land 3.385 2.901 85,7% 484 14,3% 143 4,2% 123 4,2% 20 4,1% 31.12.2016 Bremen 2.820 2.416 85,7% 404 14,3% 141 5,0% 115 4,8% 26 6,4% Bremerhaven 439 383 87,2% 56 12,8% 36 8,2% 30 7,8% 6 10,7% Land 3.259 2.799 85,9% 460 14,1% 177 5,4% 145 5,2% 32 7,0% 31.12.2015 Bremen 2.730 2.336 85,6% 394 14,4% 87 3,2% 72 3,1% 15 3,8% Bremerhaven 527 448 85,0% 79 15,0% 30 5,7% 28 6,3% 2 2,5% Land 3.257 2.784 85,5% 473 14,5% 117 3,6% 100 3,6% 17 3,6% 31.12.2014 Bremen 2.651 2.262 85,3% 389 14,7% 101 3,8% 85 3,8% 16 4,1% Bremerhaven 541 467 86,3% 74 13,7% 36 6,7% 35 7,5% 1 1,4% Land 3.192 2.729 85,5% 463 14,5% 137 4,3% 120 4,4% 17 3,7% Bremen 11.119 9.510 85,5% 1.609 14,5% 447 4,0% 372 3,9% 75 4,7% Bremerhaven 1.974 1.703 86,3% 271 13,7% 127 6,4% 116 6,8% 11 4,1% Land 13.093 11.213 85,6% 1.880 14,4% 574 4,4% 488 4,4% 86 4,6% Verträge Lösungen Summe 2014-2017 Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 16 8. Wie und anhand welcher konkreten Maßnahmen hat sich der Senat für den Aufbau von Qualifikationstreppen für Alleinerziehenden eingesetzt, wie im aktuellen Koalitionsvertrag benannt? Welche konkreten Ergebnisse hat dieser Einsatz gebracht? Welche weiteren Maßnahmen plant der Senat bis 2019? Im Rahmen der Beantwortung der Frage 1 wurden alle relevanten Beratungsinstanzen dargestellt, die das Ziel verfolgen, Frauen und Alleinerziehende dahingehend zu beraten, sich bei der Wahl von Qualifizierungen auch an der Nachfrage am Arbeitsmarkt zu orientieren. Ziel soll es sein, nach einem Abschluss eine Arbeitsaufnahme gestalten zu können, die zu einem existenzsichernden Einkommen führt und ergänzenden SGB-II-Bezug verhindert. Den genannten Beratungsinstanzen sind die möglichen Qualifizierungs- und Umschulungsangebote der Jobcenter im Land Bremen sowie des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen im Rahmen des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms (BAP) bekannt. Gemeinsam mit dem Jobcenter Bremen finanziert der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen z.B. in der Stadt Bremen seit 2015 das Projekt „JobKick – Job und Kind, beides gelingt“, durchgeführt von der Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH (WaBeQ) im Bremer Norden und Bremen Mitte. JobKick bietet für Alleinerziehende in Elternzeit Möglichkeiten der Vorbereitung auf Erwerbstätigkeit über Beratung, Trainings, Praktika, individuelle Coachings und Unterstützung bei der Suche passender Kinderbetreuung. Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass ein direkter Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt schwieriger wird. Vielmehr ist vielfach eine vorangehende Qualifizierung erforderlich, um die Chancen auf eine sozialversicherungspflichtige, auskömmliche Beschäftigung zu erhöhen. Individuelle Qualifizierungstreppen werden gemeinsam mit den beratenden Personen entwickelt. Die Berufliche Bildung Bremerhaven gGmbH (BBB) führt aktuell ein Projekt mit dem Titel „Frau, Schule und Beruf“ durch. Die BBB bietet alleinerziehenden Frauen aus Bremerhaven im Bezug von SGB II die Möglichkeit, in dem 12-monatigen Projekt nachträglich den erweiterten Hauptschulabschluss zu erwerben und eine berufliche Anschlussperspektive zu entwickeln. Das Projekt wird aus Mitteln des Jobcenter Bremerhaven sowie dem ESF finanziert. Im Rahmen eines neuen quartiersbezogenem Modellprojekts für Alleinerziehende in Bremen- Nord und Osterholz-Tenever der Stadt Bremen mit dem Titel „Vermittlung und Integration von Alleinerziehenden (VIA)“ sollen Alleinerziehende dabei unterstützt werden, aus dem SGB II- Bezug in eine existenzsichernde sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu wechseln. Unterschiedliche Qualifizierungstreppen werden im Rahmen dieses Modellprojekts aufgezeigt. Dabei sollen fachliche und überfachliche integrationsrelevante Schlüsselkompetenzen vermittelt und der Abbau der vermittlungshemmenden individuellen Faktoren erreicht werden. Dies kann – bei der heterogenen Zielgruppe - zeitlich und räumlich sehr unterschiedlich verlaufen. Ziel ist es, dass jede Alleinerziehende über eine zertifizierte Qualifikation verfügt (dies kann z.B. eine Umschulung, eine Berufsausbildung oder auch ein Studium sein), um in eine möglichst existenzsichernde Beschäftigung einzusteigen. In Bremerhaven gibt es bereits ein Netzwerk „Chancen für Alleinerziehende in Bremerhaven“, wie es der Senat für 2018 für Bremen plant. Das Netzwerk besteht aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Ämter und Institutionen (Magistrat: Amt für Jugend, Familie und Frauen, Amt für kommunale Arbeitsmarktpolitik, ZGF, Arbeitnehmerkammer, Jobcenter, Agentur für Arbeit Bremen – Bremerhaven, (Weiter-)Bildungsträger, Paritätischer). So wird eine ganzheitliche Betrachtung der besonderen Herausforderungen von Alleinerziehenden gewährleistet und es können darauf aufbauend kohärente Maßnahmen erarbeitet und angeboten werden. Bereits 2014 wurde ein Konzept „Wege zum Berufsabschluss für Alleinerziehende“ entwickelt und als Broschüre veröffentlicht. Hier werden die Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 17 unterschiedlichen Möglichkeiten (Ausbildung in Teilzeit, Umschulung in Teilzeit, Nachholen von Berufsabschlüssen) und Unterstützungsangebote aufgezeigt. 9. Wie haben sich die Zahlen der Studienanfängerinnen im Bereich der MINT-Fächer in den vergangenen fünf Jahren an den Hochschulen im Land Bremen entwickelt (bitte hier und nachfolgend jeweils für die zugehörigen Fächer und je Hochschule ausweisen)? Von den staatlichen Hochschulen des Landes Bremen werden an der Universität Bremen, der Hochschule Bremen und der Hochschule Bremerhaven Studiengänge in den MINT-Fächern angeboten. Hochschule Bremen, Studienanfängerinnen der drei Fakultäten mit MINT Studiengängen: Fakultät 2: Architektur, Bau, Umwelt (FK 2), Fakultät 4: Elektrotechnik und Informatik (FK 4), Fakultät 5: Natur und Technik (FK 5) Anteil der Studienanfängerinnen in den MINT-Fakultäten 2, 4 und 5 zusammengefasst Semester Studienanfängerinnen und Studienanfänger gesamt Studienanfängerinnen Anzahl Studienanfängerinnen Anteil WS 2012/13 1.183 277 23% WS 2013/14 1.144 300 26% WS 2014/15 1.113 277 25% WS 2015/16 1.140 308 27% WS 2016/17 1.128 291 26% Hochschule Bremerhaven, Studienanfängerinnen in den MINT-Studiengängen: Fächergruppe 04 Fächergruppe 07 Fächergruppe 08 Studienjahr 12/13 10 55 111 Studienjahr 13/14 11 50 127 Studienjahr 14/15 9 67 92 Studienjahr 15/16 11 63 84 Studienjahr 16/17 9 54 87 Die MINT-Studiengänge der Hochschule Bremerhaven sind folgenden Fächergruppen zugeordnet und die Zahlen entsprechend zusammengefasst. Fächergruppe 04 - Mathematik, (Informatik), Naturwissenschaften: BA Biotechnologie Mariner Ressourcen, BA Informatik, BA Wirtschaftsinformatik, MA Biotechnologie, MA Digitalisierung, Innovation und Informationsmanagement Fächergruppe 07 - Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin: BA Lebensmitteltechnologie und -wirtschaft Fächergruppe 08 - Ingenieurwissenschaften: BA Anlagenbetriebstechnik, BA Gebäudeenergietechnik, BA Maritime Technologien, BA Medizintechnik, BA Nachhaltige Energie und Umwelttechnologien, BA Produktionstechnologie, BA Schiffsbetriebstechnik, BA Transportwesen/Logistik, MA Embedded System Design, MA Logistics Engineering and Management, MA Process Engineering and Energy Technology, MA Windenergietechnik Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 18 Universität Bremen, Studienanfängerinnen und –anfänger in den MINT Fächern: Geschl. 2012 2013 2014 2015 2016 E-Technik M 154 90 94 94 61 E-Technik W 21 24 21 11 71 W in % 12% 21% 18% 10% 54% Physik M 71 58 56 54 52 Physik W 19 18 20 22 30 W in % 21% 24% 26% 29% 37% Biologie M 67 56 42 32 44 Biologie W 107 92 97 89 112 W in % 61% 62% 70% 74% 72% Chemie M 49 25 35 37 34 Chemie W 24 21 25 19 29 W in % 33% 46% 42% 34% 46% Informatik M 221 219 233 218 238 Informatik W 62 55 60 56 52 W IN % 22% 20% 20% 20% 18% Mathematik M 83 71 67 62 59 Mathematik W 87 54 64 100 93 W in % 51% 43% 49% 62% 61% Produktionstechnik M 184 163 122 139 135 Produktionstechnik W 23 24 30 22 30 W in % 11% 13% 20% 14% 18% Wirtschaftsing.Ptechnik M 103 75 87 83 85 Wirtschaftsing.Ptechnik W 39 21 25 36 26 W in % 27% 22% 22% 30% 23% Geowissenschaften M 61 61 43 68 73 Geowissenschaften W 25 33 22 37 43 W in % 29% 35% 34% 35% 37% Ges 1400 1160 1143 1179 1267 MINT M 993 818 779 787 781 MINT W 407 342 364 392 486 w in % 29% 29% 32% 33% 38% WS 12/13 WS 13/14 WS 14/15 WS 15/16 WS 16/17 Studierende im 1. Hochschulsemester Uni gesamt 3452 2652 2847 3095 3010 davon weiblich 1694 1322 1459 1659 1567 weiblich in % 49% 50% 51% 54% 52% Fachbereich 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 FB 01 - 05 31,6% 30,3% 30,2% 30,5% 30,1% FB 06 - 12 63,2% 63,6% 63,9% 64,0% 64,1% Uni Gesamt alle Semester 51,0% 50,7% 50,8% 51,2% 51,1% Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 19 a. Wie haben sich im Vergleich zu den abgefragten Studienanfängerinnen im Bereich der MINT-Fächer die Abschlusszahlen in den letzten fünf Jahren entwickelt? Hochschule Bremen, Absolventinnen der drei Fakultäten mit MINT Studiengängen: Fakultät 2: Architektur, Bau, Umwelt (FK 2), Fakultät 4: Elektrotechnik und Informatik (FK 4), Fakultät 5: Natur und Technik (FK 5) Absolventinnen in den MINT-Fakultäten 2, 4 und 5 zusammengefasst Jahr AbsolventInnen gesamt m+w Absolventinnen Anzahl Absolventinnen Anteil 2012 702 189 27% 2013 740 212 29% 2014 755 190 25% 2015 708 165 23% 2016 764 208 27% Hochschule Bremerhaven, Absolventinnen in den MINT-Studiengängen: Fächergruppe 04 Fächergruppe 07 Fächergruppe 08 Studienjahr 12/13 20 43 72 Studienjahr 13/14 19 43 43 Studienjahr 14/15 11 38 78 Studienjahr 15/16 12 26 71 Studienjahr 16/17 5 38 59 Universität, Absolventinnen und Absolventen in den MINT-Fächern: Geschl. 2012 2013 2014 2015 2016 E-Technik M 39 48 66 103 110 E-Technik W 9 16 4 14 13 W IN % 19% 25% 6% 12% 11% Physik M 49 28 45 59 51 Physik W 21 14 14 20 18 W IN % 30% 33% 24% 25% 26% Biologie M 52 61 41 62 72 Biologie W 134 120 120 124 136 W IN % 72% 66% 75% 67% 65% Chemie M 31 22 20 26 38 Chemie W 36 13 13 27 26 W IN % 54% 37% 39% 51% 41% Informatik M 115 131 127 188 162 Informatik W 31 33 29 48 40 W IN % 21% 20% 19% 20% 20% Mathematik M 81 84 79 92 77 Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 20 Mathematik W 120 137 111 138 87 W IN % 60% 62% 58% 60% 53% Produktionstechnik M 167 121 140 175 182 Produktionstechnik W 25 25 26 32 26 W IN % 13% 17% 16% 15% 13% Wirtschaftsing.Ptechnik M 171 140 116 114 146 Wirtschaftsing.Ptechnik W 68 35 31 51 42 W IN % 28% 20% 21% 31% 22% Geowissenschaften M 38 69 53 73 52 Geowissenschaften W 36 54 56 49 49 W IN % 49% 44% 51% 40% 49% Ges 1223 1151 1091 1395 1327 MINT M 743 704 687 892 890 MINT W 480 447 404 503 437 w in % 39% 39% 37% 36% 33% b. Wie hoch ist im Vergleich die Abbruchquote bei Studentinnen der MINT- Fächer? Es liegen keine entsprechenden Daten der Hochschule Bremen sowie der Hochschule Bremerhaven vor. Beiden Hochschulen wird es erst nach Umsetzung des neuen Hochschulstatistikgesetzes möglich sein, hierzu Aussagen treffen zu können. Die Universität Bremen hat bereits vor der Schaffung einer solchen gesetzlichen Grundlage für eine an allen Hochschulen einheitliche Datenerhebung damit begonnen, interne Daten zu den Studienverläufen aufzubereiten und auszuwerten und sie den Fachbereichen im Rahmen des Qualitätsmanagements von Lehre und Studium zur Verfügung zu stellen. Für die nachfolgenden Tabellen sind die Studienverläufe in den MINT-Fächern an der Universität Bremen ausgewertet worden. Die gewünschten Angaben zum Studienabbruch von weiblichen Studierenden sind der letzten Spalte zu entnehmen. Tabelle: Erfolgsquoten der prüfungsaktiven Studierenden in Bachelor-Vollfach Studiengängen im MINT-Bereich nach Fachbereich und Geschlecht davon exmatrikuliert nach Gründen… Semester der Immatrikul ation Fachbereich Ges chle cht Zahl Studie nanfä nger*i nnen 1. FS erfolgr eicher Absch luss Wechs el Studie ngang Wec hsel Hoch schu le verlor ener Prüfun gsans pruch Abbru ch des Studi ums WiSe 12/13 Physik/Elektrotechnik (FB 01) M 178 34% 20% 5% 10% 19% WiSe 12/13 Physik/Elektrotechnik (FB 01) W 16 44% 19% 6% 6% 19% WiSe 12/13 Biologie/Chemie (FB 02) M 62 50% 15% 5% 2% 19% WiSe 12/13 Biologie/Chemie (FB 02) W 70 53% 10% 4% 1% 26% WiSe 12/13 Mathematik/Informatik (FB 03) M 229 44% 9% 4% 1% 17% WiSe 12/13 Mathematik/Informatik (FB 03) W 67 34% 25% 10% 0% 25% WiSe 12/13 Produktionstechnik (FB 04) M 256 43% 10% 7% 2% 21% WiSe 12/13 Produktionstechnik (FB 04) W 60 43% 3% 8% 0% 22% Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 21 WiSe 12/13 Geowissenschaften (FB 05) M 58 52% 12% 2% 0% 29% WiSe 12/13 Geowissenschaften (FB 05) W 28 64% 4% 0% 0% 32% WiSe 12/13 MINT-Bereich insgesamt M 783 42% 12% 5% 3% 20% WiSe 12/13 MINT-Bereich insgesamt W 241 46% 12% 7% 1% 25% Ergebnis nach 10 Hochschulsemestern (Kohorte WiSe 12/13) WiSe 13/14 Physik/Elektrotechnik (FB 01) M 107 31% 14% 5% 16% 17% WiSe 13/14 Physik/Elektrotechnik (FB 01) W 34 32% 29% 6% 6% 15% WiSe 13/14 Biologie/Chemie (FB 02) M 53 34% 17% 0% 4% 28% WiSe 13/14 Biologie/Chemie (FB 02) W 58 40% 16% 7% 0% 24% WiSe 13/14 Mathematik/Informatik (FB 03) M 253 25% 12% 4% 0% 21% WiSe 13/14 Mathematik/Informatik (FB 03) W 65 18% 14% 8% 0% 32% WiSe 13/14 Produktionstechnik (FB 04) M 241 26% 14% 5% 3% 17% WiSe 13/14 Produktionstechnik (FB 04) W 45 24% 13% 4% 4% 18% WiSe 13/14 Geowissenschaften (FB 05) M 51 49% 4% 2% 0% 24% WiSe 13/14 Geowissenschaften (FB 05) W 27 59% 7% 4% 0% 19% WiSe 13/14 MINT-Bereich insgesamt M 705 29% 13% 4% 4% 20% WiSe 13/14 MINT-Bereich insgesamt W 229 32% 16% 6% 2% 23% Ergebnis nach 8 Hochschulsemestern (Kohorte WiSe 13/14) WiSe 14/15 Physik/Elektrotechnik (FB 01) M 131 11% 20% 6% 7% 26% WiSe 14/15 Physik/Elektrotechnik (FB 01) W 28 11% 11% 7% 4% 25% WiSe 14/15 Biologie/Chemie (FB 02) M 47 19% 9% 2% 2% 17% WiSe 14/15 Biologie/Chemie (FB 02) W 63 13% 6% 5% 2% 14% WiSe 14/15 Mathematik/Informatik (FB 03) M 275 6% 9% 3% 1% 16% WiSe 14/15 Mathematik/Informatik (FB 03) W 67 4% 16% 7% 0% 21% WiSe 14/15 Produktionstechnik (FB 04) M 196 5% 13% 6% 4% 14% WiSe 14/15 Produktionstechnik (FB 04) W 52 19% 6% 6% 2% 10% WiSe 14/15 Geowissenschaften (FB 05) M 31 19% 10% 6% 0% 39% WiSe 14/15 Geowissenschaften (FB 05) W 16 6% 19% 6% 0% 31% WiSe 14/15 MINT-Bereich insgesamt M 680 8% 13% 4% 3% 19% WiSe 14/15 MINT-Bereich insgesamt W 226 11% 11% 6% 1% 18% Ergebnis nach 6 Hochschulsemestern (Kohorte WiSe 14/15) WiSe 15/16 Physik/Elektrotechnik (FB 01) M 117 - 22% 5% 0% 13% WiSe 15/16 Physik/Elektrotechnik (FB 01) W 21 - 14% 0% 0% 29% WiSe 15/16 Biologie/Chemie (FB 02) M 47 - 6% 2% 0% 11% WiSe 15/16 Biologie/Chemie (FB 02) W 78 - 6% 4% 0% 17% WiSe 15/16 Mathematik/Informatik (FB 03) M 256 - 11% 4% 0% 8% WiSe 15/16 Mathematik/Informatik (FB 03) W 54 - 11% 7% 0% 13% WiSe 15/16 Produktionstechnik (FB 04) M 224 - 6% 2% 0% 10% WiSe 15/16 Produktionstechnik (FB 04) W 55 - 11% 11% 0% 9% WiSe 15/16 Geowissenschaften (FB 05) M 52 - 8% 0% 0% 21% WiSe 15/16 Geowissenschaften (FB 05) W 29 - 7% 0% 0% 10% Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 22 WiSe 15/16 MINT-Bereich insgesamt M 696 - 11% 3% 0% 11% WiSe 15/16 MINT-Bereich insgesamt W 237 - 9% 5% 0% 14% Ergebnis nach 4 Hochschulsemestern (Kohorte WiSe 15/16) WiSe 16/17 Physik/Elektrotechnik (FB 01) M 124 - 19% 6% 0% 6% WiSe 16/17 Physik/Elektrotechnik (FB 01) W 32 - 9% 6% 0% 6% WiSe 16/17 Biologie/Chemie (FB 02) M 55 - 7% 0% 0% 4% WiSe 16/17 Biologie/Chemie (FB 02) W 86 - 0% 1% 0% 9% WiSe 16/17 Mathematik/Informatik (FB 03) M 256 - 6% 3% 0% 5% WiSe 16/17 Mathematik/Informatik (FB 03) W 72 - 7% 1% 0% 11% WiSe 16/17 Produktionstechnik (FB 04) M 218 - 6% 2% 0% 7% WiSe 16/17 Produktionstechnik (FB 04) W 52 - 6% 2% 0% 4% WiSe 16/17 Geowissenschaften (FB 05) M 36 - 3% 6% 0% 14% WiSe 16/17 Geowissenschaften (FB 05) W 27 - 15% 0% 0% 11% WiSe 16/17 MINT-Bereich insgesamt M 689 - 8% 3% 0% 6% WiSe 16/17 MINT-Bereich insgesamt W 269 - 6% 2% 0% 9% Ergebnis nach 2 Hochschulsemestern (Kohorte WiSe 16/17) Zeitraum: Semester der Immatrikulation bis einschließlich SoSe 17. Stand der Daten: Dezember 2017 10. Mit welchen konkreten Maßnahmen und welchen finanziellen Mitteln unterstützt das Land Bremen die Umsetzung von Förderprogrammen, die der Studienorientierungund Beratung junger Frauen dienen? Inwiefern unterscheiden sich diese Programme von den in Frage Nr. 1 abgefragten Angeboten und wie wird das Thema Frauen in MINT-Studiengängen hier berücksichtigt (bitte seit 2012 nach einzelnen Jahren und Programmen aufschlüsseln)? Angaben zu konkreten Maßnahmen und finanziellen Mitteln im Rahmen des ESF/BAP sowie des Chancengleichheitsprogramms sind innerhalb der Beantwortung der Frage 1 genannt. Die Studienberatung der Hochschule Bremen bietet keine Angebote explizit für Frauen an. Für Studierende bzw. Schülerinnen und Schüler insgesamt werden angeboten: Berufsorientierungsmessen, Schülermessen, Schulveranstaltungen, Schulbesuche in der Hochschule Bremen, Studienorientierungsworkshops, Programm Rent-a-Student, Infoveranstaltungen zu einzelnen Studiengängen. Die Kontaktstelle Hochschule-Schule der Hochschule Bremerhaven bietet diverse Angebote für Schulklassen in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen zum MINT-Bereich an. Speziell für junge Frauen sind neben dem Girls‘ Day folgende Maßnahmen zu nennen: jährlich seit 2002 in Kooperation mit der ZGF Bremerhaven das Schnupperstudium mit 4 Workshopangeboten aus dem MINT-Bereich - eine Woche in den Herbstferien für Schülerinnen aus der 6. und 7. Klasse Projektwoche Robotik für Mädchen für die Klassenstufen 5-7 (nach Vereinbarung) Projekttag mit der Klassenstufe 11 in Kooperation mit der ZGF Bremerhaven und einer Gymnasialen Oberstufe Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 23 Die Stabstelle Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Bremerhaven organisiert die Teilnahme an Messen, an denen die Hochschule regelmäßig teilnimmt. Speziell zur Ansprache junger Frauen: Teilnahme an der MINTresse (findet alle 2 Jahre statt) Projekt Mut zu MINT: in Kooperation mit dem Carreer Service Center: Kaminabend – Absolventinnen berichten; eine Veranstaltung, die sich an Studierende und Schülerinnen und Schüler wendet, insbesondere Studentinnen und Schülerinnen werden explizit angesprochen Studienorientierung und Beratung sind an der Universität Bremen grundsätzlich so ausgerichtet, dass möglichst vielfältige Heterogenitätsdimensionen Berücksichtigung finden. Daneben gibt es Angebote mit expliziter Gender-Perspektive, die auf die Studienorientierung und Beratung junger Frauen gerichtet sind. Auf diese wird in der Beantwortung der Fragen 4 und 11 näher eingegangen. Der Arbeitsbereich Universität-Schule erhält vom Land Bremen keine gesondert zugewiesenen Mittel, die ausschließlich der MINT-Förderung junger Frauen dienen. Für Kooperationsprojekte im MINT-Bereich mit Bremer Schulen stellt die Senatorin für Kinder und Bildung ca. 100 000 Euro zu Verfügung. Diese richten sich in gleichem Maße an junge Frauen und Männer. 11. Welche Maßnahmen hat der Senat in den vergangenen fünf Jahren ergriffen, um den Anteil von Studentinnen allgemein und insbesondere von Studentinnen in den MINT-Fächern zu steigern? Wie und anhand welcher konkreten Maßnahmen hat sich der Senat in den vergangenen fünf Jahren dafür eingesetzt, dass Frauen in MINT- Fächern als Vorbilder besser als bislang aktiviert werden? Wie bewertet der Senat den Erfolg dieser Maßnahmen? An der Hochschule Bremen wurden folgende Maßnahmen zur Steigerung des Studentinnenanteils in MINT-Fächern ergriffen: Intensive jährliche Beteiligung am Girls´- and Boys´Day, Gleichstellungsangebote an den jährlichen Studieninfotagen, Geschlechtersensible Studienberatung, regelmäßiger Austausch aller Beratungsstellen im „Runden Tisch Beratung“. Die gleichstellungsfördernden Maßnahmen der Hochschule Bremen zur Akquise von Studentinnen für Studiengänge, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, umfassten im Berichtszeitraum weiterhin folgende Aktivitäten: In der ersten über das Professorinnenprogramm I finanzierten Laufzeit von Mentoring MINT (01.11.2011 bis 31.08.2014) wurden drei Herbst- bzw. Frühjahrsakademien für Schülerinnen und ein Fotowettbewerb für MINT-Studentinnen durchgeführt. Es fanden eine Podiumsdiskussion („Warum nicht MINT machen?“) zu MINT-Studiengängen und MINT- Berufen und eine Veranstaltung („Haben Studiengänge und Berufe (k)ein Geschlecht?“) zur geschlechtsspezifischen Konnotation von Studiengängen und Berufen statt. Zusätzlich wurde in Zusammenarbeit mit der Zentralen Studienberatung und dem Studiengang Journalistik eine Broschüre entwickelt, die zum Ziel hat, Frauen für „typische Männerberufe“ und Männer für „typische Frauenberufe“ zu interessieren. Die Erfahrungen aus der ersten Laufzeit wurden für das zweite, aktuelle Mentoring-MINT- Projekt unter Qualitäts- und Effektivitätsgesichtspunkten reflektiert. Die Maßnahmen wurden dementsprechend zu einem modifizierten Konzept mit dem Ziel der langfristigen Vernetzung und Bindung von Schülerinnen und MINT-Studentinnen weiterentwickelt. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 24 Seit 2016 wurde ein neues Konzept entwickelt, dass die o.g. Faktoren in den Fokus nimmt, aber auch Synergieeffekte der Aktivitäten für Schülerinnen und MINT-Studentinnen nutzt. Die Maßnahmen erhalten nun einen Programmcharakter mit jährlich wiederkehrender Struktur, um den Wiedererkennungswert zu erhöhen, den Aufwand für die Akquise zu senken sowie Ressourcen in Bezug auf den Beitrag der Fakultäten zu schonen. Die Eckdaten des neu entwickelten Mentoring MINT Konzeptes: meetMINT für Schülerinnen makeMINT für Studentinnen Zielgruppe Schülerinnen ab Klasse 7, Eltern, Lehrkräfte Mentees: MINT-Studentinnen in der Eingangsphase Mentorinnen: MINT-Studentinnen ab dem 3. Semester Zentrale Handlungsziele - Förderung und Stabilisierung des Interesses an MINT-Fächern - Vernetzung der Schülerinnen - Einbeziehung des sozialen Umfelds - Erhöhung der Identifikation mit dem Studienfach durch partizipative Beteiligung - Erweiterung des Erlebnis- und Erfahrungsraumes - Reflektion bisheriger Deutungsmuster von Karriere- und Berufschancen - Stabilisierung durch Vernetzung und Entwicklung von handlungsleitenden Strategien Ablauf - Jährlich wechselnde Themenschwerpunkte - Kombination von Instrumenten - Veranstaltungsstart: November 2016 - Bislang 6 durchgeführte Veranstaltungen mit 110 Anmeldungen (im ersten meetMINT Durchgang 2016/2017) - Zweisemestriges Programm - Start im WS 2017 Formate - Campustouren (erfahrungsbasierte Information) - MINTakademie (Erfahrungslernen durch Mitmachaktionen) - Next Generation (Berufsorientierungs- Workshop für Eltern und Schülerinnen) - MINTdiskutiert (Podiumsdiskussion für Eltern, Schülerinnen und Lehrkräfte) - Moderiertes Peer Mentoring - Fachbezogene Vernetzungsangebote - Vernetzung mit Expertinnen aus der Praxis - Mentorinnen-Schulung und Coaching Im Rahmen der 2016/17 an der Hochschule Bremen durchgeführte Veranstaltungsreihe meetMINT wurden insgesamt 6 Veranstaltungen durchgeführt mit den Titeln: meetMINT- Auftakt mit Kreativ-Workshop; Umwelt, Raumfahrt, Energie - Willkommen in der Zukunft!; Wind, Wellen und 3D; Ingenieurin werden, Ingenieurin sein - Ist das etwas für mich?; Biologin, Informatikerin oder Umweltingenieurin werden?; Alles im grünen Bereich? Frauen in Umweltund Energieberufen. Zu den meetMINT-Veranstaltungen meldeten sich bereits im ersten Durchgang insgesamt 111 Personen an, davon 86 Schülerinnen. Die Bremer Schülerinnen kamen aus 26 verschiedenen Schulen, verteilt im bremischen Stadtgebiet in 14 Stadtteilen. Die Schülerinnen wohnen in 21 verschiedenen Stadtteilen. Es konnten bereits im ersten Durchgang nahezu alle Gymnasien und ein Drittel der Bremischen Oberschulen beteiligt werden. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 25 Die zentrale Maßnahme an der Hochschule Bremen zur Aktivierung von Frauen als Vorbilder ist die Fortführung der Begleitung der Berufungsverfahren durch die Frauenbeauftragten: Durchführung mehrerer Workshops für die Dezentralen Frauenbeauftragten. Es fanden bilaterale Zusammenarbeit und kontinuierliche Absprachen zur Begleitung der Bewerbungs- und Berufungsverfahren statt. Durch die Gleichstellungsstelle wird die Akquise von Professorinnen durch die kontinuierliche Inanspruchnahme und Kontaktierung der entsprechenden Frauennetzwerke gestützt. Die Zentrale Frauenbeauftragte und die Zentrale Kommission für Frauenfragen (ZKFF) beschäftigten sich intensiv mit der neuen Berufungsordnung und dem zugehörigen Leitfaden und brachten differenzierte Vorschläge aus Gleichstellungssicht ein. Die Veranstaltungen „Wie werde ich FH-Professorin?“ wurden organisiert und von der Zentralen Frauenbeauftragten mit Beteiligung von Professorinnen aus allen Fakultäten durchgeführt. Interessentinnen für Professuren an der Hochschule Bremen werden von den Frauenbeauftragten individuell zu den hierfür notwendigen Voraussetzungen beraten. Die regelmäßigen Perspektivgespräche zwischen Rektorat und Dekanaten zum gemeinsamen Leitziel der Steigerung des Professorinnenanteils wurden weitergeführt. Die Ausschreibungstexte wurden um diesen Aspekt und um den Hinweis auf die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit der Zentralen Frauenbeauftragten, einschließlich Kontaktdaten, ergänzt. Das Angebot des Mentorings für Neuberufene durch bereits länger beschäftigte Professorinnen wurde weitergeführt. Der Professorinnenanteil insgesamt konnte von 22 % in 2011 auf 26 % in 2016 gesteigert werden. An der Hochschule Bremerhaven wurde 2016 das Projekt „MUT zu MINT“ eingerichtet, finanziert aus den Zukunftsmitteln für frauenfördernde Maßnahmen bzw. aus Hochschulpaktmitteln: 0,5 Stelle wissenschaftliche Mitarbeiterin 1 Lehrkraft für besondere Aufgaben Ziel des Projekts ist, auf den verschiedenen Ebenen der Frauenförderung im MINT-Bereich Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen: Ansprache von Studieninteressentinnen Unterstützung von Studentinnen Curriculumsgestaltung, um in MINT-Studienangeboten Frauen und Männer gleichermaßen anzusprechen Beispiele für umgesetzte Maßnahmen: Women Networking Cafe inkl. Rhetorikkurs Vorbereitung und Begleitung von Studentinnen zur WomenPower-Kongress während der Hannover-Messe Kaminabend: Absolventinnen stellen sich vor Zusammenarbeit im Rahmen des Koggethon 2017 - Lange Nacht der Informatik Projekttag mit Oberstufenschülerinnen in Kooperation mit der Kontaktstelle Hochschule- Schule und der ZGF Bremerhaven Kooperation mit einem Mädchenkurs Informatik der 11. Jahrgangsstufe Workshop auf dem MNU-Tagung zur gendersensiblen Lehrgestaltung am Beispiel der Informatik Erarbeitung einer Handlungsempfehlung für gendersensible Lehrgestaltung in Kooperation mit Lehrenden der Hochschule Bremerhaven Aktionstag Alle erreichen! Vielfältiges Lernen und Lehren in Kooperation mit dem Diversitymanagement und dem GUUGLE-Forum (Gut und Gerne Lernen und Lehren) Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 26 2016 wurde ein Antrag in der Förderlinie „Erfolg mit MINT - Chancen für Frauen“ gestellt, der derzeit noch in der Begutachtung ist. Die Universität Bremen unterstützt junge Frauen im MINT-Bereich auf allen Stufen ihrer Karriere mit zahlreichen Angeboten. Mit diesen Maßnahmen strebt sie eine Erhöhung des Anteils weiblicher Studierender in MINT-Studiengängen an. Derzeit sind rund 1/3 aller MINT- Studierenden an der Universität Bremen weiblich. Zu nennen sind insbesondere die folgenden Angebote: Informatica feminale Ingenieurinnen Sommeruni MINT coaching für Studentinnen im Bachelor Academie Hypatia für Studentinnen der Ingenieurwissenschaften Pi³ - Mentoringprogramm für Frauen im Graduiertenprogramm pi³ des Zentrum für Technomathematik Mentoringprogramm im SFB/TRR 136 Transfer-Labor Technikkompetenzen: Was läuft schief an der Uni, wenn es um Frauen in Naturwissenschaft und Technik geht und wie kann man das ändern? Das untersucht das Transfer-Labor Technikkompetenzen. Plan m navigare Career Coaching for Women in Science navigare Career Coaching for International Females in Science Fit in MINT (Akademie für Weiterbildung) Im Land Bremen nehmen im Bundesvergleich überdurchschnittlich viele Studienanfängerinnen ihr Studium in einem MINT-Fach auf. Dies bewertet der Senat als sehr positiv. Angesichts dessen, dass die Anteile der Studienanfängerinnen in den MINT-Fächern bundesweit und auch in Bremen aber seit einigen Jahren gleichbleibend sind, gibt es offenbar Handlungsbedarf über die ergriffenen Maßnahmen hinaus. Die Angebote zur Berufs- und Studienorientierung für Schülerinnen haben in ihrer Konzeption und Gestaltung der Projekte sowie den anvisierten und erreichten Zielgruppen nach Auffassung des Senats eine hohe Durchführungsqualität, treffen aber auf ein gesellschaftliches Umfeld, in dem stark verfestigte kulturelle Vorstellungen von „typisch männlichen“ und „typisch weiblichen“ Berufen und die damit einhergehende Koppelung von Männlichkeit und Technik nach wie vor vorherrschend sind. Im Hinblick auf die erhofften Verhaltensänderungen in der Breite bedarf es daher weiterer Überlegungen. Die ergriffenen Maßnahmen zur Motivierung von Schülerinnen bleiben nach Auffassung des Senats jedoch wichtig und unverzichtbar. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 27 12. Wie viele Absolventinnen schließen ihr Studium jeweils ab mit dem akademischen Grad a. Bachelor? b. Master? c. Doktorgrad? Hochschule Bremerhaven, Akademischer Grad bei Absolventinnen, Alle Absolventinnen aus den MINT-Studiengängen: Bachelor Master Studienjahr gesamt w % Frauen- Anteil gesamt w % Frauen- Anteil Studienjahr 12/13 274 114 41,6% 62 29 46,8% Studienjahr 13/14 255 83 32,5% 100 36 36,0% Studienjahr 14/15 278 102 36,7% 106 35 33,0% Studienjahr 15/16 248 83 33,5% 89 26 29,2% Studienjahr 16/17 216 83 38,4% 83 23 27,7% Hochschule Bremerhaven, Akademischer Grad bei Absolventinnen, Alle Absolventinnen aus allen Studiengängen: Studienjahr Bachelor Master gesamt w % Frauen- Anteil gesamt w % Frauen- Anteil Studienjahr 12/13 353 165 46,7% 78 40 51,3% Studienjahr 13/14 301 113 37,5% 120 44 36,7% Studienjahr 14/15 364 152 41,8% 131 41 31,3% Studienjahr 15/16 332 145 43,7% 112 34 30,4% Studienjahr 16/17 308 145 47,1% 108 31 28,7% Hochschule Bremen, Akademischer Grad bei Absolventinnen, Abschlüsse in den MINT-Fakultäten zusammengefasst: Absolventinnen (Bachelor) Absolventinnen (Master) Jahr Anzahl w Anteil w Anzahl w Anteil w 2012 148 30% 32 24% 2013 164 30% 39 28% 2014 136 26% 51 29% 2015 109 23% 55 30% 2016 145 28% 61 30% Hochschule Bremen, Akademischer Grad bei Absolventinnen, alle Studiengänge: 2012 2013 2014 2015 2016 Bachelor w 574 617 558 556 518 ges 1196 1279 1213 1174 1165 w in % 48 48 46 47 44 Master w 86 112 128 121 129 ges 246 285 327 301 344 w in % 35 39 39 40 38 HS gesamt (Bachelor, Master, Dipl.) w 690 757 694 682 649 ges 1552 1649 1605 1530 1550 w in % 44 46 43 45 42 Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 28 Universität Bremen, Akademischer Grad bei Absolventinnen und Absolventen aus den MINT- Studiengängen: AbsolventInnen MINT Abschluss 2012 2013 2014 2015 2016 Bachelor M 274 326 321 396 438 W 226 240 188 254 198 Ges 500 566 509 650 636 Bachelor w in % 45% 42% 37% 39% 31% Master M 194 241 274 384 415 W 141 175 199 239 230 Ges 335 416 473 623 645 Master w in % 42% 42% 42% 38% 36% Gesamt Studienabschlüsse einschl. Diplom M 732 702 684 894 885 W 458 446 397 504 434 Ges 1190 1148 1081 1398 1319 Gesamt w in % 38% 39% 37% 36% 33% Universität Bremen, Akademischer Grad bei Absolventinnen und Absolventen aus allen Studiengängen sowie Promotionen: AbsolventInnen gesamt Universität Abschluss 2012 2013 2014 2015 2016 Bachelor M 558 672 664 793 885 W 927 973 1040 1085 1143 Ges 1485 1645 1704 1878 2028 Bachelor w in % 62% 59% 61% 58% 56% Master M 320 388 481 597 615 W 411 595 698 804 742 Ges 731 983 1179 1401 1357 Master w in % 56% 61% 59% 57% 55% Gesamt Studienabschlüsse einschl. Diplom, Staatsexamen M 1393 1294 1267 1538 1577 W 1912 1811 1819 1957 1946 Ges 3305 3105 3086 3495 3523 Gesamt w in % 58% 58% 59% 56% 55% Promotionen Uni Gesamt 2012 2013 2014 2015 2016 Anzahl M 185 174 195 191 164 W 148 124 146 129 139 Ges 333 298 341 320 303 w in % 44% 42% 42% 40% 46% Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 29 13. Wie hoch ist aktuell der Frauenanteil in den MINT-Fächern an den Hochschulen im Land Bremen und wie hat sich dieser in den letzten fünf Jahren entwickelt bei a. Doktoranden? b. Post-Doc-Stellen? c. Professuren? Hochschule Bremen, Wissenschaftliche Mitarbeitende der MINT-Fakultäten zusammengefasst: Frauen Jahr gesamt Anzahl w Anteil w 2012 47 21 45% 2013 45 22 49% 2014 47 23 49% 2015 54 26 48% 2016 43 20 47% Anmerkung: Hier sind alle Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen der Fakultäten 2, 4 u. 5 enthalten - promoviert und nicht promoviert, auch Promovendinnen, aber keine Lehrkräfte für besondere Aufgaben. Hochschule Bremen, Promotionsstellen auf vertraglicher Basis: Promovendinnen/Promovenden aller Fakultäten, der überwiegende Teil promoviert in den MINT- Fakultäten Jahr gesamt Anzahl w Anteil w 2012 10 6 60% 2013 9 5 56% 2014 14 7 50% 2015 14 4 29% 2016 18 9 50% Hochschule Bremen, Professuren in den MINT-Fakultäten zusammengefasst: Professuren der MINT-Fakultäten 2, 4 und 5 Jahr gesamt Anzahl w Anteil w 2012 83 11 13% 2013 88 14 16% 2014 89 14 16% 2015 92 15 16% 2016 94 15 16% Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 30 Hochschule Bremerhaven 2 , Wissenschaftliches Personal ohne Lehrkräfte für besondere Aufgaben: Jahr2. Fächergruppe 04 Fächergruppe 07 Fächergruppe 08 2012 0% 0% 33,3% 2013 0% 0% 33,3% 2014 63,6% 0% 42,8% 2015 63,6% 0% 42,8% 2016 63,6% 0% 42,8% Hochschule Bremerhaven, Professuren: Stichtag 01.12. Fächergruppe 04 Fächergruppe 07 Fächergruppe 08 2012 33,3% 28,6% 5,9% 2013 33,3% 28,6% 5,5% 2014 33,3% 33% 5,9% 2015 33,3% 16,6% 6,7% 2016 30% 25% 6,25% Universität Bremen, Kaskadenmodell: Frauen-Anteile auf den verschiedenen Qualifikationsstufen: Anteil weiblich in % in 2016 Stud.% Absolv. % Mittelbau % Prom. % Habil. % Prof. % FB 01 Physik/E-Technik 20% 16% 18% 22% 6% FB 02 Bio/Chemie 59% 59% 43% 63% 20% FB 03 Mathe/Informatik 30% 36% 26% 21% 33% FB 04 Prod.technik 18% 17% 19% 21% 9% FB 05 Geowiss. 35% 49% 27% 43% 23% MINT Uni Bremen 30% 33% 24% 37% 0% 19% FB 06 Rechtswiss. 58% 60% 41% 55% 18% FB 07 Wirtschaftswiss. 44% 50% 36% 28% 15% FB 08 Soz./Pol. 52% 49% 50% 52% 47% FB 09 Kulturwiss. 72% 73% 52% 74% 64% FB 10 Sprach./Lit.wiss. 77% 84% 75% 90% 50% FB 11 Human./Gesundheitswiss. 80% 81% 63% 61% 41% 2 Die MINT-Studiengänge der Hochschule Bremerhaven sind folgenden Fächergruppen zugeordnet und die Zahlen entsprechend zusammengefasst. Fächergruppe 04 - Mathematik, (Informatik), Naturwissenschaften: BA Biotechnologie Mariner Ressourcen, BA Informatik, BA Wirtschaftsinformatik, MA Biotechnologie, MA Digitalisierung, Innovation und Informationsmanagement Fächergruppe 07 - Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin: BA Lebensmitteltechnologie und -wirtschaft Fächergruppe 08 - Ingenieurwissenschaften: BA Anlagenbetriebstechnik, BA Gebäudeenergietechnik, BA Maritime Technologien, BA Medizintechnik, BA Nachhaltige Energie und Umwelttechnologien, BA Produktionstechnologie, BA Schiffsbetriebstechnik, BA Transportwesen/Logistik, MA Embedded System Design, MA Logistics Engineering and Management, MA Process Engineering and Energy Technology, MA Windenergietechnik Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 31 FB 12 Erziehungswiss. 75% 85% 74% 53% 41% GW/SW Uni Bremen 64% 69% 57% 54% 63% 40% MARUM 39% 33% sonstige Einheiten 47% 38% Zentralverw. 69% 0% Einheiten außerh. FB 45% 33% Uni Bremen insg. (2016) 51% 55% 38% 43% 33% 29% Bund insg. (2015) 49% 50% 38% 38% 28% 24% Anteil weiblich in % in 2015 Stud.% Absolv. % Mittelbau % Prom. % Habil. % Prof. % FB 01 Physik/E-Technik 19% 17% 19% 22% 9% FB 02 Bio/Chemie 57% 63% 50% 61% 20% FB 03 Mathe/Informatik 31% 40% 22% 24% 28% FB 04 Prod.technik 19% 22% 22% 12% 9% FB 05 Geowiss. 37% 40% 29% 37% 22% MINT Uni Bremen 30% 36% 25% 35% 14% 18% FB 06 Rechtswiss. 58% 61% 41% 49% 13% FB 07 Wirtschaftswiss. 44% 42% 33% 34% 17% FB 08 Soz./Pol. 50% 59% 46% 51% 49% FB 09 Kulturwiss. 73% 79% 54% 79% 60% FB 10 Sprach./Lit.wiss. 77% 82% 72% 88% 52% FB 11 Human./Gesundheitswiss. 80% 81% 59% 63% 53% FB 12 Erziehungswiss. 76% 82% 73% 46% 50% GW/SW Uni Bremen 64% 67% 55% 54% 65% 43% MARUM 33% 33% sonstige Einheiten 51% 40% Zentralverw. 69% 0% Einheiten außerh. FB 44% 33% Uni Bremen insg. (2015) 51% 56% 38% 42% 50% 30% Bund insg. (2014) 49% 50% 38% 39% 30% 23% Anteil weiblich in % in 2014 Stud.% Absolv. % Mittelbau % Prom. % Habil. % Prof. % FB 01 Physik/E-Technik 18% 14% 17% 23% 6% FB 02 Bio/Chemie 57% 69% 49% 61% 18% FB 03 Mathe/Informatik 31% 40% 25% 31% 30% FB 04 Prod.technik 19% 18% 19% 11% 4% FB 05 Geowiss. 38% 51% 29% 45% 22% MINT Uni Bremen 30% 37% 25% 37% 27% 17% FB 06 Rechtswiss. 57% 65% 44% 41% 14% FB 07 Wirtschaftswiss. 45% 45% 32% 33% 16% FB 08 Soz./Pol. 51% 56% 54% 54% 47% FB 09 Kulturwiss. 72% 75% 51% 62% 52% Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 32 FB 10 Sprach./Lit.wiss. 77% 84% 71% 76% 39% FB 11 Human./Gesundheitswiss. 79% 82% 58% 71% 53% FB 12 Erziehungswiss. 76% 73% 69% 42% 50% GW/SW Uni Bremen 64% 67% 55% 52% 56% 40% MARUM 38% 30% sonstige Einheiten 46% 26% Zentralverw. 59% 0% Einheiten außerh. FB 44% 26% Uni Bremen insg. (2014) 51% 59% 38% 43% 44% 28% Bund insg. (2013) 49% 51% 37% 38% 29% 22% Anteil weiblich in % in 2013 Stud.% Absolv. % Mittelbau % Prom. % Habil. % Prof. % FB 01 Physik/E-Technik 17% 28% 18% 24% 6% FB 02 Bio/Chemie 57% 62% 48% 59% 18% FB 03 Mathe/Informatik 32% 44% 26% 31% 25% FB 04 Prod.technik 18% 19% 22% 10% 5% FB 05 Geowiss. 40% 44% 26% 47% 20% MINT Uni Bremen 30% 39% 25% 38% 25% 15% FB 06 Rechtswiss. 58% 60% 44% 38% 25% FB 07 Wirtschaftswiss. 45% 40% 32% 26% 6% FB 08 Soz./Pol. 49% 54% 46% 60% 44% FB 09 Kulturwiss. 72% 75% 51% 59% 55% FB 10 Sprach./Lit.wiss. 77% 82% 68% 58% 39% FB 11 Human./Gesundheitswiss. 79% 78% 61% 70% 45% FB 12 Erziehungswiss. 82% 69% 66% 48% 47% GW/SW Uni Bremen 64% 66% 53% 51% 46% 39% MARUM 38% 29% sonstige Einheiten 46% 0% Zentralverw. 61% 0% Einheiten außerh. FB 44% 16% Uni Bremen insg. (2013) 51% 58% 37% 43% 39% 26% Bund insg. (2012) 49% 51% 37% 39% 28% 21% Anteil weiblich in % in 2012 Stud.% Absolv. % Mittelbau % Prom. % Habil. % Prof. % FB 01 Physik/E-Technik 20% 24% 19% 24% 6% FB 02 Bio/Chemie 57% 67% 49% 62% 16% FB 03 Mathe/Informatik 33% 44% 24% 25% 25% FB 04 Prod.technik 19% 22% 26% 14% 5% FB 05 Geowiss. 41% 49% 26% 53% 22% MINT Uni Bremen 32% 39% 26% 41% 24% 15% FB 06 Rechtswiss. 57% 65% 45% 47% 31% Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 33 FB 07 Wirtschaftswiss. 45% 38% 32% 25% 6% FB 08 Soz./Pol. 49% 55% 40% 63% 41% FB 09 Kulturwiss. 71% 74% 50% 56% 55% FB 10 Sprach./Lit.wiss. 76% 82% 71% 52% 44% FB 11 Human./Gesundheitswiss. 77% 82% 56% 67% 46% FB 12 Erziehungswiss. 80% 64% 64% 38% 50% GW/SW Uni Bremen 63% 65% 52% 51% 28% 40% MARUM 35% 42% sonstige Einheiten 46% 0% Zentralverw. 72% 0% Einheiten außerh. FB 44% 20% Uni Bremen insg. (2012) 51% 56% 37% 46% 26% 26% Bund insg. (2011) 49% 52% 36% 38% 28% 21% Promotionen und Habilitationen Uni Bremen: jeweils 3-Jahresdurchschnitt-Schnitt ('14-'16) Bund-Daten: aus der Bundesstatistik (Destatis2015), bereinigt um Human-, Veterinärmedizin u. Agrarwiss. Quelle: Uni in Zahlen der jeweiligen Jahre / Kapitel Gleichstellung 14. Welche speziellen Angebote gibt es für Eltern und Alleinerziehende im Land Bremen bei der Berufsausbildung sowie dem Studium an Bremer Hochschulen? Angaben zu Angeboten speziell für Alleinerziehende im Land Bremen bei der Berufsausbildung sowie dem Studium an Bremer Hochschulen sind innerhalb der Beantwortung der Frage 8 genannt. An der Hochschule Bremen sind Beratungsangebote für studierende Eltern und Kinderbetreuungsangebote im Rahmen des Audits „familienfreundliche Hochschule“ seit 2005 aufgebaut worden. Ziel ist die Verbesserung der Arbeits- und Qualifizierungsmöglichkeiten für Beschäftigte sowie familienfreundlichere Studienbedingungen, um Studienabbrüche und lange Studienzeiten zu vermeiden: Beratung studierender Eltern im Familienbüro und in der Gleichstellungsstelle zu Fragen der Vereinbarkeit von Studium und Familie und zu weiteren sozialen Fragen und Konfliktsituationen. Solidaritätsfonds für studierende Eltern an der Hochschule Bremen e.V.; Verein zur Unterstützung unverschuldet in eine finanzielle Notlage geratene studierende Eltern an der Hochschule Bremen. Beratung in der Gleichstellungsstelle und i.d.R. einmalige finanzielle Unterstützung bei Nachweis der finanziellen Notlage. Zwei Kleinkindgruppen für Kinder im Alter von 1 – 3 Jahren von Studierenden und Mitarbeitenden der Hochschule Bremen (Socke e.V. und Flummi e.V.). Kinderferienbetreuungsangebote in der Hochschule Bremen, jeweils eine Woche in den Oster- und Herbstferien für Kinder von 5 – 12 Jahren. Informationsbroschüre „Studieren mit Kind – Eine Informationsübersicht der Hochschule Bremen. Beratungsstellen an der Hochschule Bremerhaven sind das Büro für Gleichstellung und die Beauftragte für familiengerechte Hochschule. Das Diversitymanagement stellt regelmäßig eine Broschüre mit Beratungsangeboten und Ansprechpersonen zusammen. Die Hochschule Bremerhaven stellt Räumlichkeiten im Studienplätzchen für eine von Studierenden oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbstorganisierte Kinderbetreuung zur Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 34 Verfügung. Stundenweise kann ein Betreuer zur Verfügung gestellt werden, um beispielsweise Prüfungssituationen abzufedern. Außerdem gibt es eine Kooperation mit der AWO für Kindergartenplätze. In Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Bremerhaven wird in jeden Ferien ein Ferienprogramm organisiert. Zur Vorweihnachtszeit wurde unterstützt durch Studierende an verschiedenen Terminen eine Kinderbetreuung organisiert. Auf Basis der Ordnung über das Teilzeitstudium an der Hochschule Bremerhaven vom 20. April 2010 kann ein Teilzeitstudium beantragt werden, um die Vereinbarkeit von Familie und Studium zu gewährleisten. An der Universität Bremen gibt es in diesem Feld folgende Angebote: Aufnahme-/Studien- und Prüfungsordnungen: Für die Einschreibung in Master-Studiengänge sind sogenannte „Härtefall-Regelungen“ vorgesehen, dazu zählt auch der Personenkreis der Studierenden mit Kindern. Im Allgemeinen Teil der Prüfungsordnung der Universität wird darauf verwiesen, dass auf die Bedingungen von Studierenden mit Kindern Rücksicht genommen werden soll. audit familiengerechte hochschule und AG Familienfreundliches Studium (AG FFS): Die Universität engagiert sich seit zehn Jahren im audit familiengerechte hochschule. Seitdem arbeitet eine studentische Arbeitsgruppe (AG Familienfreundliches Studium, AG FFS) zur Thematik „Studierende mit Kindern oder zu pflegende Angehörige“. Die Vorschläge der AG FFS zur Verbesserung der Studienstruktur werden in einem eigenen Gremium unter der Leitung des Konrektors für Lehre und Studium regelmäßig besprochen. Beratungsstellen: Die Universität Bremen hat ein Familienservicebüro für Studierende eingerichtet, wo Beratungen und Informationen zur besseren Vereinbarkeit von Studium und Familienaufgaben vorgehalten werden. Es finden kontinuierliche Gespräche zwischen der Arbeitsgruppe Familienfreundliches Studium (AG FFS) und den Studien- und Praxisbüros aus allen zwölf Fachbereichen statt. Somit wird sichergestellt, dass die Thematik in allen Bereichen stets präsent ist. Beratung bietet ebenfalls die Arbeitsstelle Chancengleichheit an, in der auch die Projektleitung des audit familiengerechte hochschule verankert ist. Diese kooperiert eng mit der Sozialberatung des Studentenwerkes für Studierende. Diese wurde im Februar 2017 vom Studentenwerk Bremen eingerichtet, auch als Folge aus den Empfehlungen der AG FFS. In der Sozialberatung erhalten Studierende mit Kindern umfängliche Informationen, insbesondere über Finanzierungsmöglichkeiten des Studiums. Die vielen Öffentlichkeitsmaterialien für Studierende im Internet und Broschüren „ Wegweiser für Studierende“, „Familienfreundliche Orte auf dem Campus“, „Kinderbetreuungen auf dem Campus“ bieten umfassende Informationen und Austauschmöglichkeiten (niedrigschwellige Angebote im Familienservicebüro, etwa AG Cafés oder im Sommer ein Kinderfest etc.). Kinderbetreuungsangebote auf dem Campus für Studierende mit Kindern: Auf dem Campus gibt es die Betreuungseinrichtungen „Uni-Kita e.V.“, „Kinderland des AStA“, „Unikrümel“ und „Wusel-Höhle“. Alle Betreuungsangebote werden rege genutzt und sind in der Regel nicht nur ausgebucht, sondern es gibt (fast) immer Wartelisten. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 35 15. Welche Projekte hat der Senat in den letzten fünf Jahren im Rahmen des Programms „Komm, mach MINT“ im Land Bremen unterstützt? Wie bewertet der Senat den Erfolg dieses Programms und welche Entwicklungsperspektive sieht er hierfür? Die Hochschule Bremen kooperiert mit dem Programm „Komm, mach MINT“ und kann dadurch alle dort vorhandenen Materialien und sämtliche, umfassende Netzwerk-Angebote und Veröffentlichungs-Möglichkeiten nutzen. Sie bewertet dies als eine für die Durchführung der Angebote in diesem Bereich eindeutig hilfreiche Struktur. Die Hochschule Bremerhaven hat den MINT-Pakt unterzeichnet und nimmt regelmäßig an Veranstaltungen des MINT-Pakts teil. Es wurden bislang keine konkreten Projekte im Rahmen des „Komm mach MINT“ Programms initiiert. Ein Projekt, welches zu dem Komm mach MINT- Programm passt, ist das Hochschulprojekt „Mut zu MINT“. An der Universität Bremen wurden im Rahmen des Programms „Komm, mach MINT“ die folgenden Projekte gefördert: Ingenieurinnen Sommeruni Informatica feminale MINT Coaching SCUB (Schülerlabor Chemie) ForschNet Physika Fit in MINT MINT-Schnupperstudium Der Senat bewertet die Einbindung der bremischen Hochschulen in den Nationalen Pakt „Komm, mach MINT“ und die partnerschaftliche Zusammenarbeit der Hochschulen mit der Geschäftsstelle des Pakts als positiv. Die Geschäftsstelle „Komm, mach MINT“ bietet ihren Partnern ein breites Unterstützungsangebot, das von den bremischen Hochschulen sinnvoll genutzt wird. Darüber hinaus befördert die Paktmitgliedschaft den Erfahrungsaustausch mit anderen Partnerorganisationen und erleichtert die Suche nach Good-Practice-Beispielen anderer Hochschulen. 16. Welche gesellschaftlichen, rechtlichen, kulturellen und unternehmenskulturellen Gegebenheiten hindern oder befördern nach Ansicht des Senats die Förderung und Entwicklung von Frauen im MINT-Bereich? Welche Gründe sieht der Senat für den stagnierenden Fortschritt der vergangenen Jahre in diesem Bereich? Welche Maßnahmen plant der Senat, um hier zu Verbesserungen zu gelangen? Frauen haben es in einem relativ kurzen Zeitraum geschafft, viele früher ausschließlich Männern vorbehaltene Berufsfelder zu erobern und damit über Jahrhunderte tradierte und zementierte Geschlechterrollen aufzulösen. Noch Mitte des 20. Jahrhunderts wäre es ungewöhnlich gewesen, dass Frauen Ärztinnen, Juristinnen oder Ingenieurinnen werden könnten. Dennoch ist auch im 21. Jahrhundert die Geschlechtersegregation auf dem Arbeitsmarkt noch lange nicht vollständig überwunden. Auch heute noch wählen junge Frauen und Männer ihre Berufe nicht frei, sondern vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Ungleichheitsstrukturen. In vielen Studien, Modellprojekten und Untersuchungen wurde in den zurückliegenden Jahren der Frage nachgegangen, welche Barrieren für den geringen Anteil von Frauen in MINT- Berufen verantwortlich sind. Als wichtige Faktoren, die das Berufswahlverhalten von jungen Frauen und Männern beeinflussen, wurden soziokulturelle Einflussfaktoren (symbolische Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 36 Determinanten), sozioökonomische Einflussfaktoren (strukturelle Determinanten) und biografische Erfahrungshintergründe (individuelle Determinanten) benannt. Die soziokulturellen Faktoren bezeichnen kulturelle Vorstellungen von „typisch männlichen“ und „typisch weiblichen“ Berufen und die damit einhergehende Koppelung von Männlichkeit und Technik. Diese bilden die Grundlage für die Entwicklung von strukturellen und individuellen Barrieren, die sich beispielsweise in schlechteren Zugangs- und Karrieremöglichkeiten für Frauen in technischen Berufen widerspiegeln. Sie zeigen sich auch darin, dass jungen Frauen seitens Elternhaus, Lehrkräften oder Berufsberatung – trotz guter Leistungen in den entsprechenden Fächern – eher von der Wahl eines naturwissenschaftlich-technischen Berufs abgeraten wird bzw. sie gar nicht in diese Richtung beraten werden. Die Institutionen unserer Gesellschaft inkorporieren diese „vergeschlechtlichten“ Strukturen und reflektieren die dadurch eingeschränkten Lebens- und Wahrnehmungsweisen. Am Arbeitsmarkt zeigt sich, dass sich Berufe nach der Segregationslinie Geschlecht darin unterscheiden, welches Ansehen sie erreichen, wie hoch die Entlohnung ist, wie die Arbeitsverhältnisse sind und welche Weiterentwicklungs-/Aufstiegsmöglichkeiten sie bieten. Deshalb ist es wichtig, dass geschlechtsspezifisches Berufswahlverhalten und vorhandene Geschlechterstereotype auf dem Arbeitsmarkt in diesem Prozess reflektiert werden. Schülerinnen und Schüler so zu begleiten, dass sie die Schule mit einer begründeten Berufswahlentscheidung und dem passenden, individuellen nächsten Schritt dahin verlassen, ist eine gemeinsame Aufgabe von Eltern, Schule, Wirtschaft und der Jugendberufsagentur mit ihren Akteurinnen und Akteuren. Die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau hat im Rahmen des Arbeitskreises „Berufliche Perspektiven für Mädchen und junge Frauen“ eine Stellungnahme zur Berufsorientierung an Bremer Schulen gegeben (vgl. www.frauen.bremen.de – Arbeitswelt – AK Berufliche Perspektiven) mit konkreten Ansatzpunkten. Das Land Bremen weist, insbesondere durch seine Schwerpunkte in der Luft- und Raumfahrt, der Windenergie und der Maritimen Wirtschaft/Logistik, eine überdurchschnittliche Beschäftigungsintensität in den MINT-Berufen auf. Während bundesweit durchschnittlich 37 von 1.000 Beschäftigten in MINT-Berufen tätig sind, sind es in Bremen über 42 MINT- Expert/inn/en. Diese Zahlen belegen die zentrale Bedeutung der MINT-Fachkräfte für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Bremen und dessen Innovationsfähigkeit. Die Maßnahmen des Senats, der Hochschulen und des MINTforums der vergangenen Jahre haben bereits deutliche Erfolge gezeigt. So bescheinigt der „Ländercheck Fachkräftenachwuchs“ - eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung - dem Land Bremen, ein starker Standort für Naturwissenschaften zu sein: Nirgendwo in Deutschland ist der Anteil der Studierenden mit einem MIN-Abschluss so hoch wie in Bremen (13 %), der MIN-Anteil bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern liegt bei 19 % (Platz zwei bundesweit), bei einem gleichzeitig weit überdurchschnittlichen Grad an internationalen Studierenden. Ein Teil dieser Fachkräfte wandert allerdings in andere Länder ab. Daher besteht weiterhin ein erhebliches Interesse daran, mit innovativen Studiengangsangeboten noch mehr MINT-Fachkräfte beiderlei Geschlechts für den regionalen Arbeitsmarkt auszubilden. Das Land setzt deshalb auch künftig einen Schwerpunkt auf innovative Angebote sowie einen verbesserten Studienerfolg und die gezielte Förderung von Frauen in den MINT-Fächern und wird die Umsetzung entsprechender Konzepte in den MINT-Disziplinen vorantreiben und unterstützen. Dies ist Bestandteil der Zielvereinbarungen des Landes mit den Hochschulen und wird auch in die Folgevereinbarungen aufgenommen werden. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 37 Im MINTforum Bremen arbeiten Wissenschaftsressort, Hochschulen und außeruniversitäre Einrichtungen mit Schulen, Wirtschaftsunternehmen, Verbänden und Stiftungen eng zusammen, um junge Menschen für MINT-Studiengänge und –Ausbildungen zu begeistern, ihnen realistisches Bild der ingenieur- und naturwissenschaftlichen Berufe zu vermitteln und Hochschulabsolvent/innen für Karrieren in bremischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu gewinnen. Durch die gemeinsamen Aktivitäten der inzwischen 24 Netzwerkpartner und den Internet-Auftritt unter www.mintforum.bremen.de hat Bremen als MINT-Standort bereits an Sichtbarkeit gewonnen. Diese Zusammenarbeit soll bis 2025 mit weiteren Netzwerkpartnern, durch gemeinsame Veranstaltungen und Marketing-Maßnahmen vertieft und weiter ausgebaut werden. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft Drs-19-1517 VB Werden Frauen in MINT-Berufen im Land Bremen ausreichend gefördert? 20180206_1_KA Frauen in MINT-Berufen