BREMISCHE BÜRGERSCHAFT Drs. 19/1862 Landtag 19. Wahlperiode 16.10.18 Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage der Fraktion der SPD vom 31. August 2018 "FSJ digital auch in Bremen ermöglichen!" Die Fraktion der SPD hat folgende Kleine Anfrage an den Senat gerichtet: „Die Nutzung von Smartphones, Tablets und Computern ist für junge Menschen heutzutage selbstverständlich. Im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres – Digital (FSJ digital) stellen junge Menschen ihr Wissen über die neuen Medien und ihre technischen Fähigkeiten gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung. So profitieren sowohl die Freiwilligen als auch die sozialen Einrichtungen. Durch ein FSJ digital können Jugendliche ihre Fähigkeiten mit digitaler Kommunikation und der zugehörigen Technik in einer sozialen Einrichtung anwenden und vertiefen. Das FSJ digital ist ein Zusatzangebot für alle Freiwilligen, die in Deutschland ein FSJ oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) machen. Inhaltlich geht es um die Nutzung von Medien, der Kritik an und dem Umgang mit ihnen. Bausteine im FSJ digital können zum Beispiel sein: Computer- und Internetführerschein (Bedien- und Medienkompetenz), Internettelefonie, Barrierefreie Website, Digitales Storytelling und Alltagsunterstützende Technologien (Apps). Die möglichen Projekte und Einsatzstellen sind vielfältig. Freiwillige können zum Beispiel in Kindertagesstätten, Seniorenheimen und Schulen digitale Projekte umsetzen und Medienkompetenz fördern. Beispielsweise können Freiwillige in ihrer Einsatzstelle die Öffentlichkeitsarbeit einrichten, z. B. in Gestalt eines Blogs. Oder sie stellen für Patienten/- innen eines Krankenhauses einen Video-Chat mit den Angehörigen bereit. Oder sie bieten Computerkurs oder Handysprechstunden für ältere Menschen an. Das FSJ digital wird seit 2015 in zwei Modellmaßnahmen erfolgreich umgesetzt und soll laut BMFSFJ ein bundesweites Angebot werden. Bisher wurde in Rheinland-Pfalz und Sachsen- Anhalt ein zweijähriges Pilotprojekt durchgeführt, das sehr gut angenommen wurde. Wir fragen den Senat: 1. Wie bewertet der Senat das FSJ digital? 2. Kann der Senat sich vorstellen, sich künftig an einem bundesweit möglichen FSJ digital zu beteiligen und ist aus Sicht des Senats ein Pilotprojekt auch im Lande Bremen möglich? 3. An welchen Einsatzstellen im Medienbereich könnte aus Sicht des Senats ein Pilotprojekt des FSJ digital im Land Bremen realisiert werden? 4. Sieht der Senat das Projekt FSJ digital als Chance, die Digitalisierung in allen Altersgruppen der Gesellschaft zu verankern? 5. Ist aus Sicht des Senats das FSJ digital eine Möglichkeit, gerade ältere Menschen der Generation 70+ bei der Nutzung von Angeboten im Internet/digitale Medien zu unterstützen?“ Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 1 Der Senat beantwortet die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie bewertet der Senat das FSJ digital? Das dreijährige Pilotprojekt FSJ digital (2015-2018) wurde in Rheinland-Pfalz vom Kulturbüro Rheinland-Pfalz und in Sachsen-Anhalt vom DRK-Landesverband Sachsen-Anhalt umgesetzt. Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Ziel des FSJ digital ist die Vermittlung von Medienkompetenz sowie die Umsetzung digitaler Projekte in sozialen oder kulturellen Einrichtungen. Freiwillige unterstützen dabei in ihren Einsatzstellen, wie z.B. Kindertagesstätten, Schulen oder Senioreneinrichtungen, die Umsetzung von digitalen Projekten und vermittelten Medienkompetenz. Sie zeigen als Multiplikatoren Menschen aus verschiedenen Altersgruppen wie z.B. Hörspiele entstehen, wie eine Online-Zeitung gemacht wird oder wie in den sozialen Medien Projekte und Kampagnen umgesetzt werden können. Die Träger der Freiwilligendienste im Land Bremen haben nicht an dem Pilotprojekt teilgenommen. Eine Projektauswertung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) liegt noch nicht vor. Deshalb ist eine Bewertung des Pilotprojekts FSJ digital durch den Senat aktuell nicht möglich. Zum September 2018 wurde das FSJ digital modifiziert und um zwei Jahre verlängert mit dem Ziel, das Projekt bundesweit bekannt zu machen und zu erproben. Bremer Träger der Freiwilligendienste, die an einer Teilnahme interessiert sind, haben die Möglichkeit sich an einen der beiden geförderten Träger (Kulturbüro Rheinland-Pfalz und DRK-Landesverband Sachsen-Anhalt) zu wenden, um sich beraten zu lassen und am kostenpflichtigen Qualifizierungsprogramm teilzunehmen. 2. Kann der Senat sich vorstellen, sich künftig an einem bundesweit möglichen FSJ digital zu beteiligen und ist aus Sicht des Senats ein Pilotprojekt auch im Lande Bremen möglich? Die im September 2018 gestartete modifizierte Projektphase befindet sich zurzeit im Aufbau. Konkrete Informationen bezüglich der Teilnahmekonditionen stehen ab Mitte Oktober 2018 zur Verfügung. Bekannt ist bereits, dass die Teilnahme für die Träger mit zusätzlichen Kosten in Form von Teilnahmegebühren und Reisekosten verbunden sein wird. In Kooperation mit den Trägern der Freiwilligendienste wird zeitnah die Möglichkeit einer Bremer Beteiligung am FSJ digital geprüft. 3. An welchen Einsatzstellen im Medienbereich könnte aus Sicht des Senats ein Pilotprojekt des FSJ digital im Land Bremen realisiert werden? Siehe Antwort zu Frage 2. 4. Sieht der Senat das Projekt FSJ digital als Chance, die Digitalisierung in allen Altersgruppen der Gesellschaft zu verankern? Aus Sicht des Senats kann das FSJ digital als ein weiterer Baustein betrachtet werden, Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien in der Gesellschaft in allen Altersgruppen zu erweitern. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 2 5. Ist aus Sicht des Senats das FSJ digital eine Möglichkeit, gerade ältere Menschen der Generation 70+ bei der Nutzung von Angeboten im Internet/digitale Medien zu unterstützen? Siehe Antwort zu Frage 4. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft