BREMISCHE BÜRGERSCHAFT Drs. 19/1991 Landtag 19. Wahlperiode 09.01.19 Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage der Fraktion der SPD vom 20. November 2018 „Interkulturelle Begegnungsmöglichkeiten für Frauen“ Die Fraktion der SPD hat folgende Kleine Anfrage an den Senat gerichtet: „Viele Frauen haben durch Migration und Flucht ihre vormals bestehenden sozialen Netzwerke aus Familie und Freundschaften verloren. Um sich hier gut einzuleben, ist es wichtig, die Frauen dabei zu unterstützen, neue Netzwerke aufzubauen, neue Freundschaften zu knüpfen, sich mit anderen auszutauschen und zu organisieren und so Freiräume außerhalb des familiären Bereichs für eine selbstgestimmte Freizeitgestaltung zu schaffen. Auch Frauen ohne Migrationserfahrungen wünschen sich Orte der Begegnungen. Für eine gelingende Integration sind Treffpunkte von besonderer Bedeutung, in denen sich interessierte Frauen unterschiedlicher Herkunft und Religion in einer offenen und vorurteilsbewussten Atmosphäre begegnen können, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen, sich näher kennen zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, Freude an gemeinsamen Aktivitäten zu entwickeln , sich weiterzubilden, ihre deutsche Sprachkenntnissen zu verbessern und sich gegenseitig zu stärken und beizustehen. Eine besondere Unterstützung leisten hier Tandem-Partner: Ob beim Kennenlernen kultureller Umgangsformen, bei der Vertiefung der Deutschkenntnisse, beim Lernen oder bei der Suche nach einem Praktikums-, Ausbildungs- oder einem Arbeitsplatz: Im Tandem gelingt, was allein nur schwer möglich ist. Viele Ehrenamtliche haben in den vergangenen Jahren im Zusammenspiel mit den staatlichen Institutionen ganz wesentlich dazu beigetragen, Menschen nach ihrer Ankunft in Deutschland ein gutes Ankommen zu ermöglichen, indem sie Deutschunterricht organisiert, sie bei Behördengängen begleitet oder „einfach nur“ Zeit miteinander verbracht haben. Wir fragen den Senat: 1. Welche interkulturellen Lern- und Begegnungsorte für Frauen unterschiedlicher Herkunft und Religion im Land Bremen (bitte für die beiden Stadtgemeinden einzeln aufführen ) gibt es und sieht der Senat hier weiteren Handlungsbedarf? 2. Wie ist deren Arbeit ausgerichtet, welches Angebot wird den Frauen hier jeweils unterbreitet und auf welche Weise wird darüber informiert? Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 3. Welche Möglichkeiten sieht der Senat, den Ausbau von Frauen-Cafés, Frauenfrühstückstreffen und gemeinsame Aktionen im Rahmen bestehender Strukturen noch stärker insbesondere ideell zu unterstützen? 4. Welche Kenntnisse hat der Senat über Patenschafts- und Mentoringprogramme im Land Bremen, die Tandem-Patenschaften für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen koordinieren und begleiten und sieht der Senat hier weiteren Handlungsbedarf?“ Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft Der Senat beantwortet die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche interkulturellen Lern- und Begegnungsorte für Frauen unterschiedlicher Herkunft und Religion im Land Bremen (bitte für die beiden Stadtgemeinden einzeln aufführen) gibt es und sieht der Senat hier weiteren Handlungsbedarf? Es gibt eine Vielzahl kommunaler, freier und religiöser Träger sowie offene zivilgesellschaftliche Gruppen, die interkulturelle Lern- und Begegnungsorte für Frauen mit Migrations- und/oder Fluchthintergrund in Bremen und Bremerhaven anbieten. Dazu gehören u.a. die elf Häuser der Familie als stadtteilbezogene Einrichtungen des Amtes für Soziale Dienste und die von der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport geförderten sechs Mütterund Familienzentren. Auch die Einrichtungen, die vom Bund und der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport als Mehrgenerationenhäuser gefördert werden, sind ebenso wie die Quartiersbildungszentren und die Jugendhäuser Orte der Begegnung für Frauen aller Nationalitäten. Ein Großteil der Austausch- und Begegnungsmöglichkeiten wird auf der Ebene von Quartieren angeboten. Dazu gehören Sprachcafés, Kochgruppen, Frauengesprächskreise, Elterncafés und Babytreffs, Mädchentreffpunkte, Frauenfrühstücksrunden oder offene Nähkreise, die oftmals auch Kinderbetreuung zur Verfügung stellen. Beispiele für stadtteilübergreifende Angebote in Bremen sind der Gesprächskreis des arabischen Frauenbundes, der Gesprächskreis „Garten der Kulturen“ des diakonischen Werks oder das selbstorganisierte FemCafé. Einige der Angebote bestehen schon viele Jahre, wie beispielsweise das Angebot „Bei der Nachbarin zu Gast“ des Vereins belladonna, zu dem sich seit dem Jahr 2007 regelmäßig Bremer Muslima und frauenbewegte Bremerinnen an unterschiedlichen Orten zum Austausch treffen. Zum „Internationalen Runden Frauentisch“ treffen sich seit 1996 unter Organisation des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) christliche , muslimische und buddhistische Frauen verschiedener Nationen mehrmals im Jahr. Andere Angebote, wie das selbstorganisierte FemCafé, haben sich in den letzten Jahren etabliert und sind zu einem wichtigen Begegnungsort für geflüchtete Frauen in Bremen geworden. Beispiele für interkulturelle Lern- und Begegnungsorte in Bremerhaven sind die Anlaufstelle LUNA für Migrantinnen, das Angebot „Willkommen für Frauen“ der Kreuzkirche und das Sprachcafé für Frauen in der Stadtbibliothek Bremerhaven. Die Anlaufstelle LUNA richtet sich an migrantische und geflüchtete Frauen und ermöglicht ihnen neben der Begegnung auch den Spracherwerb. Das Projekt verfügt über mehrsprachige Beraterinnen mit einem multikulturellen Hintergrund, arbeitet aber auch mit so genannten „Quartiersfrauen“ zusammen, um die Anlaufstelle LUNA bekannt zu machen. Ziel ist es, migrantischen und geflüchteten Frauen persönliche Entwicklung und soziale Teilhabe zu ermöglichen und berufliche Perspektiven aufzuzeigen . Das Angebot „Willkommen für Frauen“ der Kreuzkirche Bremerhaven ermöglicht Frauen Beratung , niedrigschwelliges Deutschlernen und Freizeitgestaltung in einem geschützten Rahmen . Im Familienzentrum Bürgermeister-Martin-Donandt Platz wird weiterhin von Seiten der Kreuzkirche eine Frauengruppe mit Kunsttherapie angeboten. Zudem wurde in Kooperation Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft zwischen der Sozialbetreuung der Abteilung Flüchtlinge im Sozialamt und dem Projekt Familien im Stadtteil (FIS) des Jugendamts Bremerhaven eine Begegnungsgruppe für geflüchtete Frauen etabliert. Die Angebote in Bremen und Bremerhaven werden zum Teil aus kommunalen Mitteln gefördert . In der Stadtgemeinde Bremen nehmen sozialraumbezogene Programme (Wohnen in Nachbarschaften (WiN), Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS), Städtebauförderung und hier insbesondere Soziale Stadt sowie das Projekt Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BI- WAQ)) einen wichtigen Stellenwert bei der Finanzierung dieser Angebote ein. Aus dem Integrationsbudget des Senats werden darüber hinaus durch die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport die Finanzierungsinstrumente der stadtteilbezogenen Familienarbeit , der Stadtteilfonds für Ehrenamtliche sowie Mittel für Sprachcafés aus der kommunalen Sprachförderung bereitgestellt. Auch die Selbsthilfe- und Projektförderung für Migrantinnen und Migranten der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport legt einen Schwerpunkt auf interkulturelle Integrationsprojekte, u.a. von Frauen. Weiterhin werden interkulturelle Begegnungen im Rahmen der Frauenselbsthilfegruppen und Frauenprojekte durch die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport gefördert. Andere Projekte werden durch Projektmittel des Europäischen Sozialfonds oder weitere Drittmittel ermöglicht. Viele der Angebote finden mit ehrenamtlicher Unterstützung statt. Interkulturelle Begegnungsangebote ermöglichen es Frauen unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds auch außerhalb ihres familiären Zusammenhangs miteinander in Kontakt zu treten und erleichtern somit in geschütztem Rahmen ihren Zugang zum öffentlichen Leben in beiden Stadtgemeinden. Der Austausch untereinander ermöglicht es Frauen in zum Teil schwierigen Lebenssituationen gemeinsame Perspektiven zu entwickeln und trägt damit wesentlich zum Empowerment der Frauen und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bei. Die Bereitstellung von interkulturellen Begegnungsmöglichkeiten für Frauen nimmt daher insbesondere aus integrations- und frauenpolitischer Perspektive einen wichtigen Stellenwert ein. Der Senat wird deshalb auch in Zukunft Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der Ehrenamtsförderung, Familienbildung und Stadtteilarbeit nutzen, um diese Form des Austauschs und der Begegnung von Frauen zu befördern. Angesichts des dynamischen Handlungsfeldes wird der Senat die Bedarfe in diesem Bereich beobachten und seine Handlungsstrategien ggf. anpassen. 2. Wie ist deren Arbeit ausgerichtet, welches Angebot wird den Frauen hier jeweils unterbreitet und auf welche Weise wird darüber informiert? Die Ausgestaltung der Angebote unterscheidet sich je nach Träger, Zielgruppe, Bedingungen in den Quartieren und vor allem dem Bedarf der jeweiligen Nutzerinnen. Viele Angebote finden in geschlechtshomogenen Gruppen statt, bieten Kinderbetreuung an und greifen alltagspraktische Bedürfnisse der Frauen auf. Dazu gehören niedrigschwellige Angebote zum Sprachtraining , z.B. im Rahmen von Sprachcafés oder Sprachtandems, Gesprächsrunden zu Gesundheits - bzw. Erziehungsfragen oder auch Fragen der beruflichen Orientierung. Auch Handarbeits - und Kreativitätswerkstätten oder Kochtreffs sind Formate, in denen sich Frauen zusammenfinden . Andere Angebote richten sich an spezifischere Zielgruppen, wie Mädchen, Frauen aus gemeinsamen Sprach- bzw. Kulturkreisen oder alleinerziehende Mütter. Viele Einrichtungen arbeiten eng mit Ehrenamtlichen zusammen und ermöglichen so Begegnungen und Austausch zwischen Neubremerinnen und Alteingesessenen, von denen oftmals Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft beide Seiten profitieren. Insbesondere im Bereich der Sprachbegleitung nimmt diese Form des Austauschs einen wichtigen Stellenwert ein. Zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements fördert die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport in diesem Zusammenhang die trägerübergreifende Ehrenamtskoordination „Gemeinsam in Bremen“. Um den Zugang der Zielgruppen zu den Angeboten zu ermöglichen, ist es von entscheidender Bedeutung, diese bei den Frauen bekannt zu machen. Die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport finanziert in diesem Zusammenhang verschiedene Online-Portale , mit denen über entsprechende Angebote informiert wird. Dazu gehören die Websites www.familiennetz.bremen.de, www.gemeinsam-in-bremen.de und die mehrsprachige Website www.welcometobremen.de. Ebenfalls finanziert von der Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport gibt es den „Merkzettel für Geflüchtete“ des Familiennetzes Bremen , der monatsaktuell in Einrichtungen wie z.B. Kindertageseinrichtungen und Übergangswohnheimen verteilt wird. Um die in sich durchaus heterogene Zielgruppe gezielt anzusprechen, ist darüber hinaus die Gestaltung von niedrigschwelligen Zugängen und der Abbau von Zugangsbarrieren (z.B. Sprachbarrieren) von großer Bedeutung. Dabei sind niedrigschwellige Angebote mit Geh- Strukturen von solchen mit Komm-Strukturen zu unterscheiden. Bei den Angeboten mit Geh-Strukturen werden die Frauen in ihrem häuslichen Umfeld aufgesucht und durch die Besucherinnen und Besucher beraten, informiert, begleitet und unterstützt . Beispiele hierfür sind die Elternunterstützungsprogramme Opstapje und Willkommen mit IMPULS. Die Mütterzentren leisten solche Unterstützung und Beratung auch in Einrichtungen für Geflüchtete. Zu den niedrigschwelligen Angeboten mit Komm-Strukturen gehören u.a. Begegnungsmöglichkeiten wie die offenen Treffs in den Häusern der Familie, Mütterzentren, Mehrgenerationenhäusern , Quartiersbildungszentren u.a. Ziele dieser Angebote sind der Austausch, gemeinsame Lernerfahrungen, Begegnung und Spracherwerb. Neben den offenen Treffs bieten die Einrichtungen aber auch speziell für Frauen mit Migrationshintergrund Kurse, Gesprächskreise , Fachveranstaltungen, Bildungsurlaube, Beratungen (Wegweiserberatung), Wochenendfreizeiten , Familienfreizeiten und Eltern-Kind-Gruppen an. Bewährt hat sich die persönliche Ansprache der Frauen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Einrichtungen wie Kindertageseinrichtungen oder Übergangswohnheimen, in denen sich geflüchtete Frauen bewegen. Um Sprachbarrieren abzubauen, spielt dabei der Einsatz von Sprachmittlerinnen und -mitttlern eine große Rolle und ist häufig zentraler Gelingensfaktor für ein Projekt. Ist ein Angebot bekannt, wird es häufig über Mund zu Mund-Propaganda zwischen den Frauen weitergegeben. Auch Feste und Feiern zeigen sich als effektive Türöffner um in Kontakt zu den Frauen zu treten. In Erstaufnahmen und Übergangswohnheimen finden Angebote wie ‚Kontaktcafés‘, ‚wöchentliche Cafétreffs‘, ‚Sprachcafés für Frauen‘, ‚Kontaktcafés für Kinder‘ oder ‚bei Kaffee und Tee niedrigschwellig Deutsch lernen‘, statt. Auf die Angebote wird durch das Betreuungspersonal der Träger, ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer in den Unterkünften und Aushänge in den Unterkünften aufmerksam gemacht. Viele Angebote haben sich mittlerweile etabliert . Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 3. Welche Möglichkeiten sieht der Senat, den Ausbau von Frauen-Cafés, Frauenfrühstückstreffen und gemeinsame Aktionen im Rahmen bestehender Strukturen noch stärker insbesondere ideell zu unterstützen? Der Senat unterstützt die bestehenden Angebote durch unterschiedliche Förderprogramme (vgl. Frage 1) und die Bereitstellung von Koordinierungs- und Kommunikationsstrukturen zum Erreichen der Zielgruppen (vgl. Frage 2). Mit der Bereitstellung finanzieller Mittel reagiert der Senat auf die Bedarfe aus den Stadtteilen und unterstützt Initiativen in der Umsetzung entsprechender Vorhaben. Ideelle Unterstützung für das ehrenamtliche Engagement im Bereich des Austauschs und der Begegnung von und mit zugewanderten Frauen leistet der Senat auch im Rahmen der regelmäßig durch die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport durchgeführten Senatsempfänge mit Dankeschöncharakter im Rathaus, in denen diese ihre Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement zum Ausdruck bringt. In diesem Zusammenhang ist auch die Ehrenamtskarte ein Beitrag zur Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements. Sie ermöglicht es Ehrenamtlichen, Vergünstigungen im Land Bremen und in Niedersachsen in Anspruch zu nehmen. Diese Form der Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements auch im interkulturellen Bereich wird der Bremer Senat auch in Zukunft aufrechterhalten . Die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport steht in engem Dialog mit Ehrenamtlichen und deren Koordinationsstrukturen und ist offen, auf Impulse zur weiteren ideellen Unterstützung zu reagieren. 4. Welche Kenntnisse hat der Senat über Patenschafts- und Mentoringprogramme im Land Bremen, die Tandem-Patenschaften für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen koordinieren und begleiten und sieht der Senat hier weiteren Handlungsbedarf? Über das Teilbudget „Stadtteilbezogenen Familienarbeit“ aus dem Integrationskonzept für Geflüchtete wird u.a. das Projekt Elternlotsen gefördert. Das Projekt begleitet Familien/Frauen zum Beispiel bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Schulsprechtagen. Darüber hinaus haben verschiedene Träger Patenschafts- oder Mentoringprogramme etabliert , bei denen freiwillig Engagierte geflüchtete Frauen oder Frauen mit Migrationshintergrund für eine bestimmte Zeit begleiten und unterstützen. Solche Programme gibt es beispielsweise bei „Gemeinsam in Bremen“ (trägerübergreifendes Projekt der AWO), bei der Caritas Bremen Nord - Standort Huchting, bei den Malteser Integrationslotsen sowie beim Projekt „Mentoren für Migranten“ (memi) des Vereins Toleranz Jugend Verständigung e.V. Für Jugendliche und junge Erwachsene bieten die Diakonie Bremen sowie der Verein „Ambulante Versorgungsbrücken “ Patenschaften an. Fluchtraum Bremen e.V. begleitet Menschen mit Fluchthintergrund durch die Vermittlung von Mentorinnen und Mentoren. Als weiteres Angebot werden sowohl bei Fluchtraum Bremen e.V. als auch dem Deutschen Roten Kreuz (Projekt Procurakids) ehrenamtliche Einzelvormundschaften für unbegleitete minderjährige Geflüchtete geschult und vermittelt. Die genannten Angebote sind offen für Männer und Frauen und werden nach Kenntnis des Senats von beiden Geschlechtern genutzt. Aufgrund des Geschlechterverhältnisses unter unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten sind unter dieser Zielgruppe jedoch vorwiegend junge Männer vertreten. In der Stadt Bremerhaven gibt es das Netzwerk für Flüchtlinge der Kreuzkirche, das Tandem- Patenschaften auch für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen koordiniert und begleitet. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft Bei allen Angeboten begleiten freiwillig Engagierte die Teilnehmenden. Die Senatorin für Soziales , Jugend, Frauen, Integration und Sport unterstützt dieses Engagement durch Projektförderung , institutionelle Förderung und Mittel für die Koordination von Ehrenamtlichen. Der unter der Antwort auf Frage 3 formulierte Handlungsbedarf zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements in der Arbeit mit Geflüchteten besteht in diesem Bereich in besonderer Weise. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft