BREMISCHE BÜRGERSCHAFT Drucksache 19/358 Landtag 19. Wahlperiode 05.04.16 Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Kindern und Jugendlichen den Weg ins Museum und zur kulturellen Teilhabe erleichtern Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 1 Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 22.2.2016 „Kindern und Jugendlichen den Weg ins Museum und zur kulturellen Teilhabe erleichtern.“ Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat folgende Kleine Anfrage an den Senat gerichtet: „Museen sind ein wichtiger Baustein für die kulturelle Bildung und Teilhabe von Jung und Alt. Sie tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei, und durch die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur werden soziale Fähigkeiten und Problemlösungskompetenzen gefördert. Deshalb ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu Museen anzubieten. Ein Museumsbesuch erweitert den Horizont schon der Kleinsten. Er weckt das Interesse an Kunst und Kultur und vermittelt Fähigkeiten, sich mit den Feinheiten künstlerischer und kultureller Werke auseinanderzusetzen. Die Museen stellen je nach Art wichtige kulturelle und wissenschaftliche Elemente bereit, die zur Bildung beitragen. Ebenso kann in einem Museum technisches Wissen anschaulich vermittelt werden. In Bremen und Bremerhaven kooperieren viele Museen regelmäßig mit Schulen und sind häufig Ziel von Schulausflügen. Bei einem Museumsbesuch können Unterrichtsinhalte den Schülerinnen und Schülern anschaulicher vermittelt werden. Aber auch für Familien können Museen ein beliebtes Ziel sein, wenn diese ihr Angebot und die Wissensvermittlung auch auf jüngere Zielgruppen ausrichten. Wir fragen den Senat: 1. Wie hoch ist der Anteil von Kindern und Jugendlichen an den Besucherinnen und Besuchern in den Bremer und Bremerhavener Museen (bitte nach Museen angeben)? a. In welchem prozentualen Verhältnis zur normalen Eintrittskarte stehen Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche sowie für Familien (bitte nach Museen aufführen)? b. Welche für Kinder und Jugendliche sowie Familien kostenlosen Angebote gibt es jeweils in den Bremer und Bremerhavener Museen? c. Welchen Anteil an der Refinanzierung der Museen haben die an Kinder und Jugendliche verkauften Eintrittskarten (bitte nach Museen auffächern)? d. Erwägt der Senat, Kindern, Jugendlichen und/oder Familien den kostenlosen Eintritt zu ermöglichen? Wenn ja, welche Modelle sind dafür aus Sicht des Senats denkbar? 2. Welche speziell für Kinder und Jugendliche entwickelten Angebote gibt es in den Museen in Bremen und Bremerhaven? Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 2 3. Welche Projekte für kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen werden vom Senator für Kultur und welche von der Senatorin für Kinder und Bildung gefördert? 4. Welche innovativen Projekte zur Förderung der kulturellen Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in Städten vergleichbarer Größe zu Bremen und Bremerhaven sind dem Senat bekannt? 5. Welche Bedeutung misst der Senat dem Angebot des kek-Kindermuseums für Bremen e. V. für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen bei? Welche Möglichkeiten sieht der Senat, dem Kindermuseum feste Räumlichkeiten anbieten zu können?“ Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 3 Der Senat beantwortet die Kleine Anfrage wie folgt: Vorbemerkung: In die Beantwortung der Kleinen Anfrage wurden diejenigen Museen in Bremen und Bremerhaven mit einbezogen, die eine Zuwendung vom Senator für Kultur und dem Magistrat Bremerhaven erhalten. Zudem sind weitere Museen und museumsähnliche Edutainment-Einrichtungen, die von anderen senatorischen Dienststellen eine regelmäßige öffentliche Förderung erhalten, ebenfalls um Daten gebeten worden. Nicht von all diesen Institutionen sind Rückläufe erfolgt. Es ist zu beachten, dass die einzelnen Einrichtungen in sehr unterschiedlichen Trägerschaften sind. Entsprechend vielfältig sind die Preisgestaltungen. Die Einflussmöglichkeiten des Senats auf Eintrittsgelder und Programme sind nicht einheitlich. 1. Wie hoch ist der Anteil von Kindern und Jugendlichen an den Besucherinnen und Besuchern in den Bremer und Bremerhavener Museen? Antwort auf Frage 1: Institution Antwort Bremen Botanika ca. 35 % Bremer Rundfunkmuseum ca. 9 % Focke-Museum 18,65 % (davon 13,74 % in der Dauerausstellung und 4,91 % in den Sonderausstellungen) Gerhard-Marcks- Haus 21% Kunsthalle Bremen 11,5 % (davon 8 % im Rahmen von Schulbesuchen, 3,5 % im Rahmen von privaten Besuchen) Museen Böttcherstraße k. A. Museum Schloss Schönebeck ca. 4% Weserburg I Museum für moderne Kunst ca. 19 % (Im Rahmen der Ausstellung „Land in Sicht“ konnte 2015 mit Unterstützung der Waldemar Koch Stiftung ca. 2200 Kindern und Jugendlichen freier Eintritt und kostenlose Führungen ermöglicht werden, was zu einer erheblichen Steigerung der Besuchszahl geführt hat) Overbeck-Museum über 14 % Übersee-Museum knapp 30% Universum Bremen zwischen 45 und 50 % (bei den zahlenden Besucher/innen mit ermäßigtem Eintritt. Kinder und Jugendliche werden nicht extra gezählt) Wilhelm Wagenfeld Haus 34 % bei den zahlenden Besucher/innen mit ermäßigtem Eintritt, Kinder und Jugendliche werden nicht extra gezählt Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 4 Bremerhaven Deutsches Auswandererhaus k. A. Deutsches Schiffahrtsmuseum 17 % Historisches Museum Bremerhaven ca. 19,10% Klimahaus k. A. Kunsthalle Bremerhaven zwischen 20 und 25 % 1a. In welchem prozentualen Verhältnis zur normalen Eintrittskarte stehen Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche sowie Familien? Antwort auf Frage 1a: Institution Antwort Bremen Botanika Kinder von 0-3: 0 €, Kinder von 4-18 sowie Azubis und Studierende: 5 €, Familienkarten begünstigen bis zu 4 Kinder, Grüne Schule für Bremer Schüler: Eintritt frei / Materialkostenbeitrag 2 – 3 € (teilweise 5 €) Bremer Rundfunkmuseum 50 % Ermäßigung Focke-Museum 100 % für Schüler/innen im Klassenverband, 33% des normalen Eintritt für Einzelbesucher/innen in der Dauerausstellung bis 18 Jahre, Zwischen 33% und 50% des normalen Eintritt für Einzelbesucher/innen in die Sonderausstellungen bis 18 Jahre Gerhard-Marcks- Haus 100 %, Kinder und Jugendliche zahlen keinen Eintritt Kunsthalle Bremen Kinder von 0-5: 0 €, Kinder von 6-21: 55 % Ermäßigung auf den normalen Eintritt: 3,50 €, im Rahmen von Familientickets (2 Erw.): Eintritt frei Museen Böttcherstraße Kinder von 0-6: 0 € Museum Schloss Schönebeck 100% für Kinder, die zahlen keinen Eintritt, 66,67% für Jugendliche ( 1 € statt 3 €) Weserburg I Museum für moderne Kunst Bis 6 Jahre freier Eintritt, dann alle Bremer Schüler/innen 1 € Overbeck-Museum 100 %, Kinder und Jugendliche zahlen keinen Eintritt Übersee-Museum Kinder von 0-6: 0 €, Kinder 6-17: 2,50 € = 38 % des normalen Eintritts in die Dauerausstellung Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 5 Universum Bremen Kinder 0-5: 0 €, Kinder ab 6: 11 € = 31,25 % weniger als der normale Eintritt, im Gruppenverbund 43,75 % weniger als der reguläre Eintritt. Wilhelm Wagenfeld Haus 57 % des normalen Eintritts (1,50 € statt 3,50 €) Bremerhaven Deutsches Auswandererhaus 5,80 € für Schüler/innen, Ermäßigter Einzeleintritt 7,50 € (Normaler Eintritt 13,80 €) Deutsches Schiffahrtsmuseum 33% des normalen Eintritts für Schüler/innen, 66 % des normalen Eintritts für Jugendliche Historisches Museum Bremerhaven 100 % bei Kindern unter 6 Jahren. 50% ermäßigter Eintritt für Kinder über 6 und Jugendliche. Bei Schulklassen aus Bremerhaven und dem Landkreis Cuxhaven liegt die Ermäßigung bei 100% (Sponsor) Klimahaus ca. 27 % des normalen Eintritts für Einzelbesucher/innen: 11 €, 35% des normalen Eintritts für Schulklassen: 8,50 € Kunsthalle Bremerhaven 20-25 % (Kinder 0-6: 0 €, Schüler/innen: 1 €), 37,5 % des normalen Eintritts für Jugendliche als Einzelbesucher/innen 1b. Welche für Kinder und Jugendliche sowie Familien kostenlosen Angebote gibt es jeweils in den Bremer und Bremerhavener Museen? Antwort auf Frage 1b: 1b. – Erster Teil: Welche für Kinder und Jugendliche kostenlosen Angebote gibt es jeweils in den Bremer und Bremerhavener Museen? Institution Antwort Bremen Botanika Zusatzangebote zum Eintritt sind kostenlos: z.B. Sa Tierführungen, So Experimente im Wachstumslabor, Lesungen Bremer Rundfunkmuseum Kindgerechte Technikspiele/Vorführungen für Kinder und Jugendlich(nur frei für Kinder unter 6 Jahren) Focke-Museum Freier Eintritt in die Dauerausstellungen sowie kostenfreie Teilnahme an Führungen und praktischen Bildungsprogrammen für Kitas und Schulklassen aus Bremen und Bremerhaven, Sommerferienrallye für Kinder und Jugendliche, kostenfreie Teilnahme an Bildungsprojekten für Schulklassen wie das BMBF-Projekt „MuseobilBox – Eine Erlebnisreise von der Steinzeit bis Heute“, Gemeinsam mit Schuloffensive e.V. Schulprojekte zu Themen der Bremer Geschichte (Steinzeit, Mittelalter, Lebensmittel/ Landleben, Nationalsozialismus) Gerhard-Marcks- Haus Schüler/innen-Gruppen erhalten kostenlos eine Führung (Sponsor) Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 6 Kunsthalle Bremen Projekt Partnerschule: privat finanzierte kostenfreie Führungen und Eintritt für 26 Partnerschulen in Bremen, „Kunst kitzelt Kinder“: modulares Programm in der frühkindlichen kulturellen Bildung (finanziert durch Bosch Stiftung, Fritz Hollweg Stiftung, Senatorin für Kinder und Bildung) Museen Böttcherstraße k. A. Museum Schloss Schönebeck Suchspiel im Museum, monatliche Märchenstunde, besondere Angebote am internationalen Museumstag und am Tag des offenen Denkmals Weserburg I Museum für moderne Kunst Wie in den meisten anderen Museen auch spezielle Angebote am Tag der offenen Tür, während der Langen Nacht der Museen und im Rahmen der Projekte „Bremer Schuloffensive“ und „Quartier“ Overbeck-Museum Freier Eintritt und kostenlose Führungen für Schulklassen. Mehrseitiger Kinderführer durch die Ausstellung mit Erklärungen, Rätseln und Spielen. Umfangreiches didaktisches Material für Grundschulen zu jeder Sonderausstellung – kostenloser Download (für Lehrer/innen) Übersee-Museum Makiclub, Rallyebögen, Willkommenskarten für Flüchtlinge Universum Bremen Freier Eintritt für Kinder unter 6 Jahren. Kostenlose Exkursionen für Kitas in Kooperation mit der SFKB auf Bewerbung, kostenlose Logkarten, keine Zusatzkosten für Begleitangebote, kostenloses Lehrmaterial. Wilhelm Wagenfeld Haus Begleitend zu den Ausstellungen gibt es Vermittlungsprojekte, die sich an Schüler/innen verschiedener Altersstufen richten. Oft werden sie in Kooperation mit der „Bremer Schuloffensive“ realisiert. Jugendliche und Kinder können auch an den kostenlosen Sonntagsführungen teilnehmen Bremerhaven Deutsches Auswandererhaus k. A. Deutsches Schiffahrtsmuseum Kostenlose Führung: Schätze aus der Sammlung Historisches Museum Bremerhaven An der Kasse liegt eine kostenlose Museumsrallye für Kinder aus. Mit diesem Fragebogen können Kinder die gesamte Dauerausstellung erkunden. Kinder mit einem Ferienpass der Stadt Bremerhaven können während der Sommerferien das Historische Museum Bremerhaven und dessen Außenstelle, das Museumsschiff FMS „GERA“, kostenfrei besuchen. Durch eine Kooperation mit dem Schulamt ist es möglich, städtischen Bremerhavener Grundschulen die kostenlose Teilnahme an einem museumspädagogischen Programm zu ermöglichen. Klimahaus Seit 2014 werden jedes Jahr alle 4. Klassen der Bremerhavener Grundschulen kostenfrei in das Klimahaus eingeladen, unterstützt durch die BLG. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 7 Kunsthalle Bremerhaven Neben dem Ferienprogramm für Kinder betreibt der Kunstverein seit Oktober 2013 den Projektraum Goethe45, in dem der Verein Kindern und Jugendlichen bis zu einem Alter von 16 Jahren an zwei Nachmittagen pro Woche ein außerschulisches, kostenloses museumspädagogisches Angebot bietet. Die Zahl der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ist dort seither von 79 im letzten Quartal 2013 über 470 im Jahr 2014 auf über 800 im Jahr 2015 gestiegen. Zählt man die Familienangehörigen dazu, lag die Zahl bei über 1.100. Dabei handelt es sich vorrangig um Kinder und Jugendlichen aus Familien mit Migrationshintergrund und/oder Alleinerziehenden, denen der Zugang zur bildenden Kunst westlicher Prägung im Allgemeinen auf Grund ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft verwehrt ist. Inzwischen findet auch die kostenlose Integration der Willkommenskurse für Migranten statt, so dass von weiter steigenden Zahlen auszugehen ist. 1b. – Zweiter Teil: Welche für Familien kostenlosen Angebote gibt es jeweils in den Bremer und Bremerhavener Museen? Institution Antwort Bremen Botanika s.o. Bremer Rundfunkmuseum keine kostenlosen Angebote Focke-Museum Für nach Bremen geflüchtete Familien kostenloser Eintritt in die Dauerausstellungen, kostenfreie Teilnahme an Führungen und praktischen Programmen für nach Bremen geflüchtete Menschen (durch Drittmittel finanziert), Kostenloser Eintritt und Familienprogramme am Internationalen Museumstag, zur Veranstaltung „Ins Grüne“, zum Weltspieltag u.a. für Geflüchtete, zum Mühlentag in der Oberneuländer Mühle Gerhard-Marcks- Haus Im Rahmen der Neukonzeption nach dem Umbau wird ein Kinder-Eltern-Projekt erarbeitet Kunsthalle Bremen Aktionen „Kunst unlimited! Ein Tag für alle“, Familientage zu Sonderausstellungen (nur Eintritt, kostenfreie päd. Angebote) Museen Böttcherstraße k. A. Museum Schloss Schönebeck s.o. Weserburg I Museum für moderne Kunst k. A. Overbeck-Museum Keine speziellen Angebote für Familien, nur direkt für Kinder Übersee-Museum Abocard-Tag WK und Sparkassentage (Kooperationen), internationaler Museumstag, Tag des offenen Denkmals (Eintritt frei für alle), Willkommenskarte für Flüchtlinge Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 8 Universum Bremen Keine speziellen kostenlosen Angebote für Familien, nur direkt für Kinder. Wilhelm Wagenfeld Haus s.o. Bremerhaven Deutsches Auswandererhaus k. A. Deutsches Schiffahrtsmuseum Führung: Schätze aus der Sammlung, Familientage zu besonderen Anlässen (kostenfreier Eintritt) Historisches Museum Bremerhaven Einmal im Jahr veranstaltet das Museum einen Familiensonntag. Bei freiem Eintritt erleben die Besucher/- innen ein speziell auf Familien zugeschnittenes Programm mit Live-Musik, Kindertheater, Bastelaktionen, Vorleserunde und weiteren Angeboten Klimahaus k. A. Kunsthalle Bremerhaven s.o. 1c. Welchen Anteil an der Refinanzierung haben die an Kinder und Jugendliche verkauften Eintrittskarten? Antwort auf Frage 1c: Aufgrund sehr verschiedener Budgetstrukturen der einzelnen Einrichtungen mit differierenden Zählsystemen und sehr unterschiedlichen statistischen Möglichkeiten ist hier keine einheitliche Beantwortung möglich. Es würde weitergehende Detailrückfragen und Analysen bedürfen, um für alle Einrichtungen zu ermitteln, inwiefern sich die hier vorliegenden Angaben auf das Gesamtbudget, auf die gesamten Umsatzerlöse oder die Eintrittserlöse beziehen. Institution Antwort Bremen Botanika ca. 10 % Bremer Rundfunkmuseum ca. 5% Focke-Museum 8 % (davon 6,3 % an der Dauerausstellung, 1,7 % an den Sonderausstellungen) Gerhard-Marcks- Haus 0 % Kunsthalle Bremen 1,3 % Museen Böttcherstraße k. A. Museum Schloss Schönebeck Keine Zählung, weil von untergeordneter Bedeutung Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 9 Weserburg I Museum für moderne Kunst k. A. Overbeck-Museum 0 % Übersee-Museum ca. 15 % an den gesamten Umsatzerlösen Universum Bremen 45 bis 50 % Wilhelm Wagenfeld Haus k. A. Bremerhaven Deutsches Auswandererhaus k. A. Deutsches Schiffahrtsmuseum k. A. Historisches Museum Bremerhaven 18,09% Klimahaus k. A. Kunsthalle Bremerhaven ca. 0,3 bis 0,5 % an dem Gesamtbudget 1d. Erwägt der Senat, Kindern, Jugendlichen und/oder Familien den kostenlosen Eintritt zu ermöglichen? Wenn ja, welche Modelle sind dafür aus Sicht des Senats denkbar? Antwort auf Frage 1d: Dass freie Museumseintritte für Schüler/innen und Schulklassen jungen Menschen den Zugang zu Kultur erleichtern, belegen wissenschaftliche Studien und Erfahrungen von Museen in Bremen, in Deutschland und international. Insofern ist freier Eintritt zur Ermöglichung kultureller Teilhabe begrüßenswert. Dem steht gegenüber, dass zum Ausgleich des dadurch entstehenden Defizits in den Haushalten der einzelnen Einrichtungen zusätzliche Mittel erforderlich wären. Um dazu eine abschließende Auskunft geben zu können wären weitergehende, auf die einzelnen Einrichtungen bezogene, Erhebungen und Analysen notwendig, wie zu Frage 1c dargestellt. Die Thematik `freier Eintritt´ betrifft die einzelnen Einrichtungen in jeweils sehr unterschiedlichem Maße. Modelle, wie die Gewährung von freiem Eintritt für Kinder und Jugendliche in Einzelfällen möglich ist, werden unter Frage 4 vorgestellt. Es darf nicht vernachlässigt werden, dass die Erhöhung von Besucher/innen-Zahlen durch freien Eintritt Folgekosten verursachen (Reinigung, Sicherheit, Verwaltung, Pädagogik), die im Einzelfall zu beziffern wären und ebenfalls abgedeckt werden müssten. Erfahrungen in einzelnen Museen in Deutschland zeigen, dass bei freiem Eintritt mit einer Verdreifachung der Besucher/innen gerechnet werden kann. Die Nicht-Besucherforschung der letzten Jahre hat nachgewiesen, dass nicht die Eintrittspreise die wesentliche Barriere zum Besuch von Museen sind. Aus detaillierten Befragungen von Kindern und Jugendlichen geht hervor, dass sie ein Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 10 sehr traditionelles Bild der Institution Museum haben und nicht erwarten, dort spannende Erlebnisse mit Bezug zum eigenen Leben zu haben. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist belegt, dass das soziale Erleben von entscheidender Bedeutung für das positive Wahrnehmen von Museumsbesuchen in der Freizeit ist. Museumsbesuche im Klassenverband sind nur dann von nachhaltiger Wirkung, wenn die einzelnen Schüler/innen ästhetische Schlüsselmomente und kulturelle Erkenntnisse individuell erfahren und sich darüber austauschen. D.h., um soziale Ungleichheiten und kulturelle Differenzen der Elternhäuser auszugleichen, muss es Schulen und Museen gelingen, den Kindern/Jugendlichen Instrumentarien der Kunstund Kulturerschließung und die Freude an Erkenntnisgewinn zu vermitteln. Der bloße Zugang zu Kultur ist nicht ausreichend für kulturelle Bildung und nachhaltiges Kulturinteresse [vgl.: Marian Grgic/Ivo Züchner (Hg.): Medien, Kultur und Sport. Was Kinder und Jugendliche machen und ihnen wichtig ist. Die MediKuS-Studie, Weinheim/Basel 2013; Thomas Renz: Nicht-Besucherforschung. Die Förderung kultureller Teilhabe durch Audience Development, Bielefeld (Diss.) 2016.]. Für die Einrichtungen gilt es, die eigenen Programme mit diesen neueren Erkenntnissen abzugleichen. Der Senator für Kultur wird das Thema etwa im Rahmen von Direktor/innen-Runden und Zielvereinbarungsgesprächen aufgreifen und zusammen mit den Einrichtungen überlegen, wie hier zielführende Anpassungen erfolgen können. Insofern ist es sinnvoll, neben der Frage nach dem quantitativen Zugang zu Museen das Augenmerk vornehmlich auf die Qualität und kostengünstige Zugänglichkeit von Vermittlungsangeboten zu richten. Wie vielfältig das Angebot in Bremen auf diesem Sektor ist, zeigen die Auflistungen unter den Fragen 1b und 2. 2. Welche speziell für Kinder und Jugendliche entwickelten Angebote gibt es in den Museen in Bremen und Bremerhaven? Antwort auf Frage 2: Institution Antwort Bremen Botanika k.A. Bremer Rundfunkmuseum Zur Zeit in Aufbau: Funktionswand zum Gerätezusammenbau Focke-Museum Über die oben angegebenen Angebote hinaus: Ferienkurse zur Bremer Geschichte, Fotoferienkurse zu Fotoausstellungen, Keramikkurse, Rallye mit dem Mediaguide, Sommerferienrallye mit Geocaching, Kinder-Mitmach- Ausstellungen wie Kinder in Fahrt, Bodenschätze oder aktuell der Fußballparcours Focke kickt Gerhard-Marcks- Haus Führungen Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 11 Kunsthalle Bremen Kinder 1-3 Jahre Krippen und Krabbelgruppen Begleitete Ausstellungsbesuche / Bildbetrachtungen / Malen vor Bildern Bilderkoffer zu den Themen Farben / Tiere / Klänge / Was siehst DU? 3-6 Jahre Kindergärten Begleitete Ausstellungsbesuche / Bildbetrachtungen / Malen vor Bildern / Puppenspiel vor Bildern Kunsthalle Bremen… unterwegs! / Außer-Haus- Workshops mit 3 Themenschwerpunkten Workshops ESS KUNST kulturelle und Gesundheitsbildung (sporadisch) Spartenübergreifende Kooperationen Modulares Kinderbildungsprogramm Mit allen Sinnen – Kunst kitzelt Kinder (mit KiTa Bremen, der Senatorin für Kinder und Bildung, BPhil, HfK) Partizipatives Ausstellungs-, Kunst- und Fortbildungsprojekt Was siehst DU (2013-2015) mit KiTa Bremen Museumskurs für Vorschulkinder Verschneckt im Museum (wöchtl.) Audioguide in Sonderausstellungen (ab 5) 6-12 Jahre Grundschule und Sekundarstufe I Führungen mit Atelier / 17 Themenschwerpunkte Kunsthalle Bremen… unterwegs! / Außer-Haus- Workshops mit 8 Themenschwerpunkten Projekt Partnerschule / Projektarbeit Bremer Schuloffensive / Projektarbeit Projektwochen Atelierkurs für Grundschulkinder Kunstkarussell (wöchtl.) Kinder führen Familien (mtl.) Ferienkurse für Kinder ab 6 / ab 8 / ab 12 Jahre Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 12 (ca. 10 p.a.) Wochenendworkshops Kindersamstag (mtl.), Kekse Kunst und Limonade (mtl.) Kindergeburtstag Spartenübergreifende Kooperationen Klang-Bilder (regelmäßig mit BPhil), Französisch lernen vor Bildern (sporadisch mit if Bremen), Kunst bewegt (auch für Jugendliche, sporadisch, mit De Loopers) Teenager und Jugendliche / 12-19 Jahre Sekundarstufe I und II Führungen mit Atelier / 8 Themenschwerpunkte Kunsthalle Bremen… unterwegs! / Außer-Haus- Workshops mit 5 Themenschwerpunkten Projekt Partnerschule / Projektarbeit Projektwochenarbeit Kunst Club Kunst ab 12 (mtl.) Workshopprogramm Ab 16: KUNSTKÖPFE (8 p.a.) Wochenendworkshops, Ferienkurse Schulabgänger-Ausbildungscamp Die Kunsthalle Bremen will durch unterschiedliche Aktivitäten den Besuch von Schüler/innen, Kindern und Jugendlichen steigern. Hierzu gehören u.a. eine Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule im Rahmen der Ausbildung von Lehrer/innen sowie auf eine auf die Zielgruppe zugeschnittene Ausstellungskonzeption, die sich ausschließlich an Kinder und Jugendliche richtet (z.B. Ausstellung Was siehst Du?) oder Präsentationsformen im Rahmen einer Ausstellung (z.B. eigener Raum in der kommenden Ausstellung Ostade). Museen Böttcherstraße Kinder-Audioguide, Ferienworkshops (z.B.: Turm/Mrut. Bau dir einen Turm!, 22.3. und 23.3.2016), Ausstellungsbegleitende Workshops, „Bremer Schuloffensive“ Museum Schloss Schönebeck Gruppenführungen für Schulklassen Weserburg I Museum für moderne Kunst s.o. Overbeck-Museum s.o. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 13 Übersee-Museum Kindergeburtstage, Ferienprogramme, Entdeckerrucksäcke, Wissensreise, Familienwerkstätten, Kinder-Audioguide, Rallyebögen, Mitmachhefte, spezielle Führungen, Grundschultag, Projekte: Kita-Projekt, „Bremer Schuloffensive“, FIES, Tracks, Kooperationen mit Schulen, Bücherkita, Kooperation mit Kindermuseum Universum Bremen Kindergeburtstage Außerschulischer Lernort: Als anerkannter außerschulischer Lernort bietet das Universum® Bremen für Schulklassen neben eigenständigen Erkundungstouren spezielle Programme an. Forscherzeit: Im Forscheratelier erkunden, erforschen und vertiefen Schüler der Primar- und Sekundarstufe gezielt ein spezielles Thema. Während der 2,5-stündigen Forscherzeit erhalten die Schüler eine anschauliche Einführung, eine begleitete Exkursion mit einem Forscherauftrag und im Anschluss Experimentier-Tipps für zu Hause. Technikzeit: Im neu errichteten Technikstudio wird konstruiert, programmiert, getüftelt und logisches Denkvermögen gefördert. Unterschiedliche Bausysteme und Alltagsmaterialien fordern Geschick und Kreativität. Etwa 30 Arbeitsplätze stehen zur Verfügung. Partnerschul-Programm: Mit dem Partnerschul-Programm „Erforsch mal was!“ bietet das Universum® Bremen Schulen in der Region Nordwestdeutschland einen Rahmen für eine engere Zusammenarbeit. Lehrer/innen, die sich für das Konzept des Forschenden Lernens interessieren, haben damit die Möglichkeit, sich in einem lebendigen Netzwerk zu organisieren. Die Partnerschulen erhalten für jeden Schulklassenbesuch eine Bonusvergütung von einem Euro pro Schüler/in. Partnerkarte: Die Partnerkarte ermöglicht Kindertageseinrichtungen und Schulen einen ermäßigten Eintritt von drei Euro pro Kind für einen zweistündigen Aufenthalt Kita-Exkursionen: Kinder im Alter von 3-8 Jahren haben mit der „Milchstraße“ einen eigenen Bereich zum kindgerechten Forschen und Entdecken. Etwa 25 Stationen laden zum Bauen und Tüfteln ein. Der Kinderbereich steht Kindertageseinrichtungen jeden Vormittag von Montag bis Freitag zur Verfügung. In Kooperation mit der Senatorin für Kinder und Bildung bietet das Universum® Bremen besondere Exkursionen für Kindertageseinrichtungen an, wie zum Beispiel das beliebte Wasser.Fest im Sommer und Mut zur Mechanik im Herbst. nordbord Science Club: Gemeinsam mit den Arbeitgeberverbänden NORDMETALL und AGV NORD hat das Universum® Bremen den Science Club „nordbord Bremen“ ins Leben gerufen. Der Science Club bietet Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren in und um Bremen die Chance, sich kontinuierlich und praktisch mit MINT-Themen Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 14 (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) auseinanderzusetzen. Jugend forscht: Das Universum® Bremen ist regelmäßiger Ausrichter und Patenunternehmen des „Jugend forscht“- Regionalwettbewerbs Bremen-Mitte. Wilhelm Wagenfeld Haus Über die oben angegebenen Angebote hinaus: Workshops, Museumsrallyes, Museum in der Box Bremerhaven Deutsches Auswandererhaus Grundschule: Kindgerechte Führungen Sekundarstufe I und II: Allgemeine, fremdsprachige, thematische Führungen, Rallye, Angebot Forum Migration, Workshops und Gesprächsrunden mit einem der wissenschaftlichen Mitarbeiter, Einführungen in die jeweiligen Sonderausstellung Deutsches Schiffahrtsmuseum Kindergeburtstage, Führungen für verschiedene Altersgruppen Historisches Museum Bremerhaven Umfangreiches museumspädagogisches Angebot mit 13 verschiedenen Programmen zu unterschiedlichen Themen (verschiedene Epochen der Stadt- und Regionalgeschichte, Hochseefischerei, Fischwirtschaft, Schiffbau usw.) für Gruppen vom Kindergarten bis zur Oberstufe sowie Kindergruppen und Kindergeburtstage. In den Ferien und zu besonderen Anlässen finden spezielle Kinderaktionen (z.B. Zinngießen, Basteln u.ä.) statt. Klimahaus Seit 2015 ist das Klimahaus Mitglied im Fachforum für außerschulische BNE des Weltaktionsprogramms der UNESCO beim Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zu den Zielgruppen der Bildungsarbeit im Klimahaus® gehören Kindertagestätten ebenso wie Schulklassen von der Grundschule bis zur Sekundarstufe I und II, sowie Kinder- und Jugendgruppen, Familien und Multiplikatoren („Erkundungsbögen“, thematische Workshops, Kochschule, „Expertengespräche“, Fortbildungen für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte). Aktuell umgesetzt wird das Thema Vielfalt der Kulturen für die Kleinsten (4-8 Jahre) mit Bildungspartnern im Projekt „Weltkulturentdecker“, das vom Programm „Kunst und Spiele“ der Robert Bosch Stiftung unterstützt wird. Das Klimahaus® arbeitet hier von 2013 – 2017 bundesweit an der Implementierung von frühkindlicher, kultureller Bildung. Kunsthalle Bremerhaven Über die oben angegebenen Angebote hinaus: Museumrally oder die Möglichkeit das Museum unter verschiedenen Fragestellungen mit Museumskoffern zu erkunden. Im vergangenen Jahr gab es die Aktion der Kunst_Kenner, in denen Schüler/innen des SZ Carl von Ossietzky ihren Mitschüler/innen der anderen Bremerhavener Schulen das Museum erläuterten. Ferner gab es in Kooperation mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum das vom Bundesministerium für Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 15 Forschung und Bildung im Rahmen des Programms Kultur Macht stark, Museen eurer Stadt entdecken das Projekt der Museumslotsen, in dem wiederum Kinder der Christusgemeinde in Grünhöfe Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen durch das Museum geführt haben. 3. Welche Projekte für kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen werden vom Senator für Kultur und welche von der Senatorin für Kinder und Bildung gefördert? Antwort auf Frage 3: Der Senat begrüßt die vielfältigen Aktivitäten, die Schulen bereits seit vielen Jahren gemeinsam mit Kulturpartnern entwickeln. Diese sind im Einzelnen in der Antwort des Senats auf die Große Anfrage der Fraktion der CDU vom 10.12.2013 „Kulturelle Bildung an Schulen im Lande Bremen" ausführlich benannt (Drs. 18/1249). Die meisten Projekte kultureller Bildung an Schulen werden im Rahmen der Eigenständigkeit der Schulen nach § 9 des Bremischen Schulgesetzes von den Schulen selbst gesteuert. Darüber hinaus fördert der Senat Projekte für kulturelle Bildung auch durch Beratung, Vernetzung, Unterstützung der Kommunikation zwischen Schulen und Kultureinrichtungen und durch Informationssteuerung und Raumüberlassung. Er begleitet Schulen in Bremen und Bremerhaven außerdem bei der Entwicklung kultureller Profile im Rahmen des Programms „Kreativpotentiale Bremen“ (2014 - 2017), das von der Stiftung Mercator gefördert wird. Die Museen in Bremen bieten ein reichhaltiges Vermittlungsangebot für Kinder und Jugendliche, wie die oben stehenden Auflistungen zeigen. Dies wird wesentlich durch die institutionellen Förderungen gewährt. Über Zielvereinbarungen erfolgen entsprechende Festlegungen. Vom Senator für Kultur werden folgende Museen in Bremen institutionell gefördert: Bremer Rundfunkmuseum, Focke-Museum, Gerhard- Marcks-Stiftung, Kunsthalle Bremen, Museen Böttcherstraße, Weserburg I Museum für moderne Kunst, Overbeck-Museum, Schloss Schönebeck, Übersee-Museum und Wilhelm-Wagenfeld-Stiftung. Der Senator für Kultur und die Start-Jugend Kunst Stiftung Bremen – als Stiftung des öffentlichen Rechts – fördern zahlreiche Projekte an bremischen Kindertagesstätten und Schulen. Darüber hinaus stärkt der Senator für Kultur mit seinen institutionellen Förderungen eine lebendige kulturelle Szene, die sich in künstlerischen Produktionsprozessen anhaltend entwickelt und in der Zusammenarbeit mit Schulen einen entscheidenden Beitrag zur kulturellen Bildung leistet. Die Senatorin für Kinder und Bildung fördert unabhängig davon Projekte für kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen in den aufgeführten Museen sowie in weiteren Einrichtungen: Frühkindliche Bildung Kulturelle und ästhetische Bildung im Elementarbereich impliziert auch immer die Idee der Bildung zur kulturellen Teilhabe und somit die Partizipation von Kindern am künstlerisch kulturellen Geschehen ihrer Umwelt und der Gesellschaft. Elementare Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 16 kulturelle und ästhetische Bildung fördert den Selbstausdruck und das Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Sie bezieht sich auf alle Lebensbereiche des Kindes. Angebote und Projekte zur kulturellen und ästhetischen Bildung umfassen daher ganzheitlich alle Entwicklungsbereiche des Kindes und sind ein wesentlicher Bestandteil zur Förderung der wachsenden Persönlichkeit von Kindern und ihrer sozialen, emotionalen und kognitiven Entwicklung. Die Senatorin für Kinder und Bildung fördert die kulturelle Teilhabe von Kindern in der Kindertagesbetreuung durch gezielte Angebote und Aktivitäten zur kulturellen und ästhetischen Bildung. Diese werden im Programm Frühkindliche Bildung mit unterschiedlichen Kooperationspartner/innen entwickelt und umgesetzt. Botanika Netzwerkkoordination für Haus der kleinen Forscher Mathematik in Raum und Form – auf die Pflanzen kannst Du zählen Licht, Farben, Sehen – von buntem Schwarz und grünem Schatten Forschen mit Luft – von fliegenden Samen und schillernden Faltern Angebote für pädagogische Fachkräfte in der Botanika. Kunsthalle Bremen Von allen Sinnen! Kunst kitzelt Kinder, ein Angebot für pädagogische Fachkräfte, Kinder und Eltern, welches sowohl in der Kunsthalle, als auch in der Kita umgesetzt wird Haben Bilder Töne, ein Angebot für pädagogische Fachkräfte in der Kunsthalle Musikschule Bremen Bremer StadtMusikKinder, ein Angebot in dem Musiker/innen regelmäßig ein Angebot im Tandem mit pädagogischen Fachkräften in der Kita durchführen. Übersee-Museum Karibu – Willkommen in Afrika, ein halbjähriges Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte, Kinder und Eltern, welches sowohl im Museum, als auch in der Kita umgesetzt wird Raus aus der Kita – zu den Tieren der Welt Raus aus der Kita – Leben in fernen Ländern Bücher-Kita Bremen: Geschichtenerzählen im Museum; ein Angebot für pädagogische Fachkräfte im Museum Universum Bremen Wasser.Fest. ein Fest rund ums Wasser, Forscher-Exkursionen für Kita- Gruppen Gemeinsam Mut zur Mechanik!, Forscher-Exkursionen für Kita-Gruppen Magnetismus, Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte im Universum Vom Alltag zum Experiment, Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte im Universum Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 17 kek Kindermuseum UmgangsTON - Plastizieren im Kindergarten Projekt Praxis lernt von Praxis Konsultationskita St. Johann – Musikalische Bildung im Kita Alltag Team-Qualifizierung zur Konsultationskita / ästhetische Bildung / Bildende Kunst – KuFz Mühlheimer Straße Frühkindliches Netzwerk ästhetische Bildung in der Kita Das Netzwerk ist ein Kooperationsverbund zur Weiterentwicklung und Stärkung der kulturellen und ästhetischen Bildung im Elementarbereich. Die Kompetenzen, Erfahrungen und Ideen der Partner/innen aus unterschiedlichen Disziplinen/ Ausrichtungen (Kunst, Musik,…) werden in diesem Verbund zusammengeführt und vernetzt. Des Weiteren bietet das Netzwerk eine Plattform für ressortübergreifende Planungen und Entwicklungen, den fachlichen Austausch sowie die Weiterentwicklung von Konzepten und Fortbildungsmodulen. Seit dem Zusammenschluss des Netzwerks im Frühjahr 2015 sind die folgenden Kooperationspartner/innen eingebunden: Bremer Philharmoniker, Hochschule für Künste Bremen, KiTa Bremen, Kunsthalle Bremen, Programm Frühkindliche Bildung, Weserburg I Museum für moderne Kunst. Die erste größere gemeinsame Fachtagung des Netzwerkes findet am 3. Juni 2016 statt. Schulbildung Die folgende Tabelle zeigt diejenigen Maßnahmen, die finanziell durch die Senatorin für Kinder und Bildung bzw. den Magistrat der Stadt Bremerhaven im Schulbereich gefördert werden. Bremen: Projekte kulturelle Bildung Verantwortlicher Landesschultheatertreffen SKB Schulkinowoche SKB MOKS-Theater SKB Grundschultheatertage SKB Schultheater der Länder (Bundeswettbewerb) SKB Programm „Schulen mit musikalischen Profilen/ Projekten“ SKB Bremer Schulrockfestival SKB Whirlschool“/ tanzwerk Bremen SKB, Start-Jugend Kunst Stiftung Bremen Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 18 Quartier gGmbH/ Tanzprojekte mit Schulen SKB, Start-Jugend Kunst Stiftung Bremen Landesbegegnung Schulen musizieren SKB Schulmuseum Bremen SKB Verwendung von Personal und Sachmitteln zur Koordination im Rahmen des Programms „Kreativpotentiale Bremen“ SKB Bremerhaven: Projekte kultureller Bildung Verantwortlicher Landesschultheatertreffen Schule Schulkinowoche Kulturamt (Kulturbüro Bremerhaven) TAPST – Tanzpädagogisches Projekt Schultanz Kulturamt TheaTheo – Theaterpädagogisches Projekt Kulturamt AMBI – Abenteuer Musik Bremerhavener Initiative Schule Autorenbegegnungen in Kooperation mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis e. V. Schule Beteiligung am Eintritt für Schulklassen beim Besuch von Vorstellungen des Stadttheaters Bremerhaven Schule Fachtagung kulturelle Bildung Schule Verwendung von Personal und Sachmittel zur Koordination und Unterstützung von kulturellen Bildungsmaßnahmen im Rahmen des Programms „Verbesserung des Bremer Bildungssystems“ Schule Kinderkulturakademie Kulturamt (Kulturbüro Bremerhaven) Kooperation mit Schule und anderen Einrichtungen für das Projekt: Tanz Kulturamt (Kulturbüro Bremerhaven) Projekt: Kindertheater in Kooperation mit den KITAS Kulturamt (Kulturbüro Bremerhaven) Projekt mit dem Naturerlebnismobil im gesamten Stadtgebiet zum Thema: Erlebe Deine Umwelt Kulturamt (Kulturbüro Bremerhaven) Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 19 Projekt im Stadtteil Wulsdorf zum Thema Sprache für Migranten und Flüchtlinge Kulturamt (Kulturbüro Bremerhaven) Schaffung einer Stelle „Zoopädagogin“ und einer Koordinierungsstelle kulturelle Bildung zur Umsetzung von Projekten Schule 4. Welche innovativen Projekte zur Förderung der kulturellen Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in Städten vergleichbarer Größe zu Bremen und Bremerhaven sind dem Senat bekannt? Antwort auf Frage 4: Der Senat verfolgt die fachliche Entwicklung im Bereich kultureller Bildung wie sie z.B. im Rahmen des Programms „Kulturagenten für kreative Schulen“ der Stiftung Mercator und der Kulturstiftung des Bundes veröffentlicht wurden, das in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen stattfindet. Von besonderem Interesse ist auch die Entwicklung des Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“, an dem auch zahlreiche Bremer und Bremerhavener Kultureinrichtungen und Schulen beteiligt sind und das bundesweit ausgeschrieben ist. Ebenfalls hervorzuheben sind die länderübergreifenden Netzwerke, u.a. die Entwicklung der Stiftungsprogramme „Kreativpotentiale Bremen“ (Stiftung Mercator) und „Kultur:Forscher“ (Deutsche Kinder- und Jugendstiftung; PwC-Stiftung), an denen Schulen der Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven beteiligt sind. Kulturwissenschaftliche Kriterien der Start-Jugend Kunst Stiftung Bremen und des Senators für Kultur beziehen sich im Wesentlichen auf die künstlerische Substanz der Projektidee, sowie die animatorische Qualität der Vermittlung, d.h., der partizipativen Teilhabe am gemeinsamen Gestaltungsprozess. Hierfür ist die Professionalität der Kulturakteure bzw. der Künstler/innen eine wichtige Grundlage. Die Einhaltung kulturfachlicher Kriterien bei institutionellen Förderungen wird über Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen dem Senator für Kultur und den Kultureinrichtungen sichergestellt. Projektbezogene Förderentscheidungen werden eng mit künstlerischen Expert/innen der Stadt getroffen oder in berufenen Gremien zur Entscheidungsfindung beraten. Wie bereits die unter den Fragen 1b und 2 aufgeführten zahlreichen Angebote für Kinder und Jugendliche im Land Bremen zeigen, mangelt es nicht an Ideen und Vielfalt auf diesem Gebiet. Dies stellt sich auch in vergleichbar großen Städten derart dar. Insofern erscheint aktuell weniger die Übernahme/Etablierung neuer Projekte sinnvoll, als vielmehr die Entwicklung von Evaluationsmechanismen, um im Sinne der Darlegungen in Frage 1d zu ermitteln, welche pädagogischen Ansätze tatsächlich eine kulturelle Bildung fördern und dazu führen, dass Kinder und Jugendliche gerne ins Museum gehen. Bezüglich der Gewährung freien Eintritts sind derzeit folgende Modelle innovativ: Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 20 Im Museum Folkwang in Essen wird seit letztem Jahr freier Eintritt für alle Bürger/innen gewährt. Diese Maßnahme ist auf fünf Jahre begrenzt und wird durch die Kompensation von Einnahmeausfällen in Millionenhöhe durch private Stiftungen ermöglicht. Dieses Modell (private Stiftung kompensiert Einnahmeausfall) wird in Bremen aktuell im Gerhard-Marcks-Haus und im Overbeck-Museum praktiziert. In der Kunsthalle Bielefeld wurde im letzten Jahr über einen Zeitraum von vier Monaten freier Eintritt für alle Besucher/innen gewährt. Auch in diesem Fall kompensierten eine private Stiftung und der Förderkreis der Kunsthalle die Einnahmeausfälle. Es wird überlegt, diese Aktion jährlich zu wiederholen. Dieses Modell (Freundeskreis kompensiert Einnahmeausfall) wird in Bremen aktuell im Focke-Museum praktiziert. Mit Beschluss vom 23.3.2016 hat der Magistrat Bremerhaven den kostenlosen Besuch von Bremerhavener Schulen und Kindergarteneinrichtungen in städtischen Einrichtungen ab dem 1.5.2016 beschlossen. Von dieser Regelung ausgenommen wurden das Stadttheater und das Deutsche Schiffahrtsmuseum. Die Einnahmeausfälle werden aus städtischen Mitteln kompensiert. Für das Historische Museum Bremerhaven wird generell die Gewährung freien Eintritts erwogen. Weitere Modelle zur Gewährung von reduziertem bzw. teilweise freiem Eintritt in Bremen und anderen Städten sind: - Zielgruppenbezogener freier Eintritt: z.B. Kinder unter 6 Jahren - Ermäßigungen für bestimmte Zielgruppen - Reduzierter Eintritt bzw. freier Eintritt in bestimmten Zeitfenstern - Aktionen „pay what you want“ - Freier Eintritt an einem Tag im Monat - Freier Eintritt an einem Tag in der Woche - Kostenlose Familientage - Kostenloser Eintritt am internationalen Museumstag 5. Welche Bedeutung misst der Senat dem Angebot des kek-Kindermuseums für Bremen e. V. für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen bei? Welche Möglichkeiten sieht der Senat, dem Kindermuseum feste Räumlichkeiten anbieten zu können? Antwort auf Frage 5: Das kek-Kindermuseum für Bremen e. V. (kek) vermittelt kindgerechte Zugänge zur Kunst. Es ist keine institutionelle Einrichtung im klassischen Sinne und ist deshalb bei den Fragen 1 und 2 nicht berücksichtigt worden. Derzeit agiert der Verein mit eigenständigem Profil vorwiegend in Räumlichkeiten der Weserburg. Ziel des kek ist es, insbesondere Kinder und Jugendliche aus dem Elementar- und Primarbereich anzusprechen. Das kek ist sowohl außerschulischer Lernort als auch Akteur, der direkt vor Ort mit den Schulen und Kindergärten arbeitet. Über diese Arbeitsweise werden Kinder und Jugendliche sowohl aus sozialen Brennpunkten als auch aus der Bildungsbürgerschicht erreicht. Kulturelle Themen werden in interaktiven Ausstellungen erarbeitet und erlebt. Die Vermittlungsarbeit wird mittels „Stationen“, Hands-On-Objekten und Werkstätten Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft 21 geleistet, so wird die Fantasie und Kreativität nicht nur angeregt, sondern auch erprobt. Die eigene Wahrnehmung steht dabei im Mittelpunkt und ist Ausgangspunkt kommunikativer Prozesse. Ausprobieren, Verändern und Gestalten ist in den Ausstellungen ausdrücklich erwünscht. Das kek leistet damit einen Beitrag in der aktuellen Bildungslandschaft. Seit dem Jahr 2009 sind alle gestellten Projektanträge bei der Start Jugend Kunst Stiftung positiv beschieden worden. Die Ausnahme bildet das Jahr 2015, in dem die Entscheidung über die Vergabe der Projektmittel der Start-Jugend Kunst Stiftung Bremen, also auch die Entscheidung über die Projektmittel des kek, in die Zeit der Bewirtschaftungsmaßnahmen nach § 41 LHO fiel und entsprechend keine Projektmittel ausgereicht werden konnten. Derzeit wird gemeinsam mit dem Kulturessort und der Leitung des kek erörtert, ob eine feste räumliche Unterbringung des kek oder wechselnde temporäre Verankerungen des kek in unterschiedlichen Einrichtungen konzeptionell sinnvoll sind. Über das Ergebnis der Erörterungen wird das Kulturressort auf Wunsch gerne berichten. Vorlä ufige, unredigierte Fassung – Parlamentsdokumentation der Bremischen Bü rgerschaft Drs-19-358 VB Kindern und Jugendlichen den Weg ins Museum und zur kulturellen Teilhabe erleichtern 20160405_1_KA Kulturelle Teilhabe Kinder und Jugendliche