Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vom 17. Oktober 2016 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 18/10046 18. Wahlperiode 19.10.2016 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Peter Meiwald, Claudia Roth (Augsburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/9769 – Grüne Innovationszentren – Stand der Umsetzung, Partnerorientierung und entwicklungspolitischer Nutzen V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Obwohl genügend Lebensmittel produziert werden, hungern weltweit noch immer rund 800 Millionen Menschen, 2 Milliarden sind mangelernährt. Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, will mit dem Globalvorhaben „Grüne Innovationszentren in der Agrarund Ernährungswirtschaft“ (Grüne Zentren) den Hunger bekämpfen, wie er es bereits in seiner ersten Rede als Bundesminister am 29. Januar 2014 erklärte (www.bundestag.de/mediathek/?isLinkCallPlenar=1&action=search&content Area=details&ids=3084240&instance=m187&categorie=Plenarsitzung&desti nation=search&mask=search). Seit seiner Reise nach Mali im März 2014 (www.bmz.de/de/presse/aktuelleMeldungen/2014/maerz/140326_pm_029_ Bundesminister-Mueller-reist-nach-Suedsudan-und-Mali/index.html) begleiten Meldungen von der Gründung dieser Zentren die Auslandsbesuche des Bundesministers . Aktuell sind Projekte in Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Ghana, Indien , Kamerun, Kenia, Malawi, Mali, Nigeria, Sambia, Togo und Tunesien vorgesehen . Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beschreibt auf seiner Internetseite: „Kleinbäuerinnen und - bauern brauchen Zugang zu Wissen, Märkten, Kapital und Betriebsmitteln. Produktion , Weiterverarbeitung und Vermarktung müssen eng miteinander verknüpft werden“. Mit insgesamt 138,5 Millionen Euro sollen bis 2019 500 000 kleinbäuerliche Betriebe erreicht werden. Dabei stünden insbesondere die Belange von Jugendlichen und Frauen im Fokus (www.bmz.de/de/themen/ernaehrung /innovationen/gruene_innovationszentren/hintergrund/index.html). Auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH betont , die Belange von Frauen würden besonders berücksichtigt (www.giz. de/de/weltweit/32209.html). Unter anderem ginge es um den Einsatz von „hochwertigem Saatgut und Dünger“. Die Kooperation mit einschlägigen Partnern aus der Privatwirtschaft wie etwa Bayer CropScience ist erklärtes Ziel der Grünen Zentren (www.bmz.de/de/themen/ernaehrung/innovationen/gruene_ innovationszentren/hintergrund/index.html). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Fast drei Jahre nach Ankündigung dieser Sonderinitiative gehen die konkrete Umsetzung und der Abschluss der Verträge mit den Partnern eher schleppend voran. In der Ausschussdrucksache 18(19)397 des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestages vom 24. Mai 2016 ist aus der Kategorie „Wirtschaft“ lediglich für das Grüne Zentrum Indien ein abgeschlossener Vertrag mit Bayer CropScience gemeldet. Nichtregierungsorganisationen kritisieren, dass der Privatwirtschaft in den Kooperationsverträgen im Rahmen der Grünen Zentren sogar noch mehr Macht eingeräumt würde als bei der in Verruf geratenen German Food Partnership (www.oxfam.de/system/files/oxfam-hintergrundpapierboecke_zu_gartnern.pdf). Das Prestige-Projekt seines Amtsvorgängers Dirk Niebel hatte Bundesminister Gerd Müller nicht fortgesetzt. Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Bundestagsdrucksache 18/9598 hervorgeht, werden Schulungsmaßnahmen für Bäuerinnen und Bauern von Bayer CropScience und dem Düngemittelhersteller Yara selbst durchgeführt. Die Bundesregierung weist in derselben Antwort die Vorwürfe, Agrarkonzerne würden zur Produktwerbung eingeladen, mit dem Verweis auf den „Referenzrahmen für Entwicklungspartnerschaften im Agrar- und Ernährungssektor “ (www.developpp.de/sites/default/files/2016_04_06_referenzrahmen_ fuer_entwicklungspartne_2016_0129461_-_rs.pdf) zurück. Der Referenzrahmen schließt Produktwerbung allerdings nicht aus, sondern verlangt lediglich, dass sich die Empfehlungen nicht auf die „Verwendung der eigenen Produkte beschränken“ (www.oxfam.de/system/files/oxfam-hintergrundpapier_boecke_ zu_gartnern.pdf) dürfen. Angesichts der Erfahrungen mit den Trainings und den Schulungsmaterialien, die im Rahmen der German Food Partnership durchgeführt wurden (www.oxfam.de/system/files/201606-martin-rokitzkigfp -assessment.pdf), bedarf es genauerer Informationen zu der Umsetzungspraxis im Rahmen der Sonderinitiative. 1. Wann begann im jeweiligen Grünen Zentrum die a) Planung und Konzeption und b) Durchführung (bitte Zeitpunkte nach Ländern auflisten)? Die Fragen 1a und 1b werden gemeinsam beantwortet. Das erste Konzept zu den Grünen Innovationszentren wurde im Februar 2014 erarbeitet und im Mai 2014 mit Zivilgesellschaft und Wirtschaft diskutiert. Zwischen Mai und Juli 2014 wurden Kurzkonzepte zu den einzelnen Ländern erstellt und ebenfalls breit konsultiert. Das Gesamtvorhaben wurde im Oktober 2014 unmittelbar nach der Haushaltsfreigabe des Deutschen Bundestags für die Sondermittel beauftragt. Danach konnte die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit der Personalrekrutierung für die Umsetzung der Innovationszentren beginnen. In jedem Land fand eine Projektprüfung statt. Die Ergebnisse wurden im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und mit den interessierten Partnern besprochen und auf dieser Basis ein Arbeitsvorschlag für jedes Land erstellt. Nach Zustimmung zum Arbeitsvorschlag durch das BMZ wurde mit der Umsetzung vor Ort begonnen. Für die einzelnen Länder ergibt sich folgende Übersicht: Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/10046 Land Prüfungen in den einzelnen Ländern Zustimmung zum Arbeitsvorschlag durch BMZ Äthiopien 14.-26.09. / 06.-10.10.2014 30.04.2015 Benin 17.09.-03.10.2014 30.04.2015 Burkina Faso 30.11.-12.12.2014 / 06.-10.06.2015 02.10.2015 Ghana 17.08.-04.09.2014 30.04.2015 Indien 12.-23.05.2014 / 03.-25.08.2014 30.04.2015 Kamerun 28.09.-12.10.2014 28.09.2015 Kenia 20.09.-27.09.2014 30.04.2015 Malawi 05.-16.05.2014 30.04.2015 Mali 09.-20.09.2014 13.05.2015 Mosambik 06.-18.06.2016 / 30.10.-10.11.2016 Noch nicht erfolgt Nigeria 27.10.-09.11.2014 11.05.2015 Sambia 13.-22.10.2014 30.04.2015 Togo 10.-25.10.2014 10.07.2015 Tunesien 25.08.-05.09.2014 30.04.2015 2. Wer hat im jeweiligen Projekt die konkrete Zielgruppe definiert und den Projektort festgelegt (bitte nach Ländern und jeweiligen Grünen Zentren aufgeschlüsselt darstellen)? Zielgruppe der Grünen Innovationszentren sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und Betriebe im vor- und nachgelagerten Bereich der jeweiligen Wertschöpfungsketten . Dies wurde im Programmvorschlag zu den Grünen Innovationszentren vom BMZ festgelegt. Die genaue Zielgruppe in den einzelnen Ländern wurde mit den nationalen Partnern vor Ort ausgewählt. Im Rahmen der Projektprüfung vor Ort und den anschließenden Projektplanungsworkshops wurden die Bedarfe der Region, Zielgruppen und Wertschöpfungsketten breit mit den betroffenen Akteuren diskutiert und auf dieser Basis ein Vorschlag der GIZ an das BMZ erarbeitet. Der Projektort bzw. die Projektregion wurde auch danach festgelegt, ob die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in einem Land bereits einen regionalen Schwerpunkt mit der Partnerregierung vereinbart hat (beispielsweise Westkenia). Ein Beispiel: Das Grüne Innovationszentrum in Mali wurde in Diskussion mit dem nationalen Beratungsdienst, dem Forschungs- und Ausbildungszentrum IPR/IFRA, anderen nationalen Trainings- und Ausbildungszentren, Bauernorganisationen , Branchenverbänden (Interprofessions) und dem Landwirtschaftsministerium entwickelt. Bei den Prüfprozessen waren auch die deutschen Organisationen Welthungerhilfe, Deutscher Volkshochschulverband und BORDA (Bremen Overseas Research and Development) bzw. deren lokale Partner involviert. Der Ablauf ist in allen Ländern vergleichbar. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 4 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Folgende Zielgruppen und Projektregionen sind derzeit vereinbart: Land Zielgruppe und Projektregion Äthiopien 30.000 kleinbäuerliche Betriebe über 5 Woredas (Regierungsbezirke) in der Region Arsi, die Weizen anbauen; 3.000 davon bauen zusätzlich Ackerbohnen an Benin 32.250 kleinbäuerliche Betriebe in 17 Kommunen in den vier Distrikten Borgou, Alibori , Zou und Collines: 20.000 bauen Reis und 10.000 Soja an und 2.250 halten Hühner Burkina Faso 21.000 kleinbäuerliche Betriebe in der Südwestregion, Boucle de Mouhoun, Cascades, Ouagadougou und Haut Bassin: 10.000 bauen Reis, 10.000 Sesam, 500 Zwiebel und 500 Tomate an Ghana 40.000 kleinbäuerliche Betriebe in den Regionen Brong Ahafo, Ashanti, Volta, Eastern Region: 16.000 bauen Reis und 24.000 Mais an Indien 55.000 kleinbäuerliche Betriebe in den Regionen Maharashtra, Karnataka, Jharkhand, West Bengal, Odisha, Kashmir / Himachal Pradesh, Andhra Pradesh / Telanganaradesh : 25.000 bauen Kartoffel und 30.000 Tomate an. Weitere 15.000 kleinbäuerliche Betriebe werden in den Green Colleges in Kooperation mit der Welthungerhilfe geschult . Kamerun 30.000 kleinbäuerliche Betriebe in den Regionen Adamaoua, West, Nordwest, Südwest jeweils 10.000 bauen Kartoffeln und Kakao an und 10.000 halten Hühner Kenia 20.000 kleinbäuerliche Betriebe in den Regionen Kakamega, Bungoma und Siaya: 12.000 bauen Süßkartoffel an und 8.000 produzieren Milch Malawi 20.000 kleinbäuerliche Betriebe in Central Region und ausgewählten Distrikten im Norden und Süden des Landes: 8.000 bauen Maniok, 6.000 Soja, 4.000 Erdnüsse und 2.000 Sonnenblumen an Mali 43.000 kleinbäuerliche Betriebe in den Regionen Kayes, Koulikoro, Segou, Sikasso, Mopti: 15.000 bauen Reis, 12.000 Kartoffeln, Fisch, Gemüse und 10.000 Mangos an Nigeria 170.000 kleinbäuerliche Betriebe in den Regionen Oyo, Ogun, Kano, Kanduna, Plateau , Nasarawa, Benue, davon sind jeweils 42.500 spezialisiert in Reis-, Mais-, Maniok - oder Kartoffelanbau Sambia 35.000 kleinbäuerliche Betriebe in Distrikten in der Ost– und Südprovinz: 11.000 bauen Soja und 12.000 Erdnüsse an und 12.000 produzieren Milch Togo 20.000 kleinbäuerliche Betriebe in den Regionen Maritime, Plateaux, Centrale: 6.666 bauen Soja, 6.666 Erdnüsse und 6.666 Cashew an Tunesien 5.250 kleinbäuerliche Betriebe produzieren Milch und 250 Obst und Gemüse Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 5 – Drucksache 18/10046 3. Wann wurden Kooperationsverträge mit beteiligten Partnern abgeschlossen (Privatwirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, und andere)? Mit welchen weiteren Partnern befindet sich die Bundesregierung in der Anbahnung von Kooperationen, und bis wann rechnet die Bundesregierung jeweils mit Vertragsabschlüssen (bitte für das jeweilige Land und Grüne Zentrum benennen)? Mit der Privatwirtschaft wurden folgende Kooperationsverträge abgeschlossen: Land Unternehmen Zeitpunkt Inhalt Indien Bayer März 2016 Quantitative und qualitative Verbesserungen in der Apfelwertschöpfungskette Kamerun CAPHAVET Juli 2016 Einrichtung lokaler Impfstationen für Geflügel Tunesien Délice September 2016 Quantitative und qualitative Verbesserungen in der Milchproduktion und Stärkung unternehmerischer Kompetenz kleinbäuerlicher Erzeuger Mit der Privatwirtschaft sind folgende Kooperationsverträge in der Anbahnung: Land Unternehmen Zeitpunkt Inhalt Burkina Faso Henry Lamotte Oils GmbH Sondierung Erhöhung der Wertschöpfung über Weiterverarbeitung zu Sesamöl. Burkina Faso Tampico Trading GmbH 4. Quartal 2016. Qualitätssicherung und Export von Sesam. Vertragspartnerschaft zw. Tampico und Sesam-Genossenschaften . Aufbau eines Rückverfolgbarkeits -Systems. Kamerun GEPA Sondierung Einführung von Nachhaltigkeitsstandards. Zertifizierung (Fair, Bio) von Kakao-Produzenten. Kamerun Lohmann Tierzucht, Elanco, Big Dutchman, Brot für die Welt 1. Quartal 2017 Produktivitätssteigerung kleinbäuerlicher Geflügelproduktion . Kenia Rehau Sondierung Nutzung von Biomasse aus der Tierhaltung über Einsatz von Mikrobiogasanlagen. Malawi Naturkost Ernst Weber GmbH 1. Quartal 2017 Qualitätssicherung und Export von Bio-Erdnüssen . Mali Morgenland / Egesun Sondierung Export getrockneter Bio-Mango: Zertifizierung, Verarbeitung und Qualitätssicherung. Mali Bayer CropScience UNIVEG Sondierung Produktion von frisch-Mango. Marktvorbereitung (Global GAP Zertifizierung) und Qualitätssicherung . Nigeria (Ghana, Äthiopien ) RIELA Sondierung Optimierung der Nachernteverfahren bei Mais u. a. über Einsatz eines mobilen Maisreblers. Nigeria Bosch 1. Quartal 2017 Verpackungslösungen für Maniok Mehl und Anbindung bäuerlicher Produzentengruppen an den Einzelhandel. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 6 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Unternehmen Zeitpunkt Inhalt Sambia Unternehmen BayWa 1. Quartal 2017 Derzeit Prüfung der möglichen Zusammenarbeit Sambia Offene Ausschreibung derzeit in Ausschreibung Ideenwettbewerb zur Zusammenarbeit mit sambischen Firmen derzeit in Ausschreibung Cargill Konzept in Prüfung bei Cargill Unternehmerschulung von Bauern für Sojaproduktion . Togo Brewtech Machbarkeitsstudie Verbesserung der Schweinefleischproduktion. Mit der Zivilgesellschaft/Wissenschaft wurden folgende Kooperationsverträge abgeschlossen: Land Organisation Zeitpunkt Inhalt Äthiopien Menschen für Menschen August 2015 Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion Cultivating New Frontiers for Agriculture (CNFA) September 2015 Aufbau von 3-5 Landhandelshops Deutsche Welthungerhilfe Oktober 2015 Förderung von dienstleistungsorientierten Bauernorganisationen Ethiopian Institute of Agricultural Research (EIAR) März 2016 Aufbau einer Demonstrationsfläche in Kulumsa Benin AfricaRice Center (Int. Forschungsinstitut) Dezember 2015 Produktivitätserhöhung bei Reis SWISS Contact Dezember 2015 Business Coaching kleiner und mittlerer Unternehmer Nicht-Regierungsorganisation SENS Dezember 2015 Unterstützung der Farmer Business Schools sowie des Business Loop-Ansatzes Burkina Faso Dreyer-Stiftung Juli 2015 Förderung des Reisanbaus Ghana The Hunger Project Dezember 2015 Sensibilisierungskampagnen Indien Deutsche Welthungerhilfe Dezember 2014 Aus- und Aufbau von fünf Green Colleges als Fortbildungszentren APMAS - Mahila Abhivruddhi Society Januar 2015 Förderung von Bauerngruppen und der Tomaten-Wertschöpfungskette in Chittoor und Anantapur AVRDC – World Vegetable Centre Januar 2015 Analysen in der Tomaten-Wertschöpfungskette sowie Trainings zu Tomatenanbau Kamerun IITA (International Institute of Tropical Agriculture) und niederländische Nicht-Regierungsorganisation SNV Dezember 2015 Unterstützung der Wertschöpfungskette Kakao Kenia ILRI (International Livestock Research Institute) Dezember 2015 Entwicklung und Verbreitung von nährstoffreicheren Futtergräsern und zur Förderung von Silage auf Basis von „Dual Use Sweet Potato“ Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/10046 Land Organisation Zeitpunkt Inhalt Malawi IITA (International Institute of Tropical Agriculture) Dezember 2015 Kommerzialisierung von Cassava National University of Ireland Galway Oktober 2015 Entwicklung und Verbreitung von landwirtschaftlichen Geräten IFPRI (International Food Policy Research Institute) Juli 2016 Einschätzung und Förderung der Kapazitäten , Leistungen und Auswirkungen eines pluralistischen Systems für landwirtschaftliche Beratung Mali Deutscher Volkshochschulverband März 2015 Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität durch funktionale Alphabetisierung BORDA (Bremen Overseas Research and Development) August 2015 Weiterentwicklung des Stirlingmotors für den Einsatz von regenerativen Energien zur Lagerung Deutsche Welthungerhilfe April 2015 Verbreitung von Innovationen innerhalb der Wertschöpfungskette Humboldt Universität (Seminar für ländliche Entwicklung ) August 2016 Prozessberatung, Capacity Development und Wissensmanagement für das Grüne Innovationszentrum Sambia Nicht-Regierungsorganisation Community Markets for Conservation Oktober 2015 Förderung kleinbäuerlicher Betriebe und Vermarktung von deren Produkte Nicht-Regierungsorganisation SNV Oktober 2015 Förderung der Wertschöpfungskette Milch Tunesien International Center for Agricultural Research in the Dry Areas (ICARDA) Dezember 2015 Einführung kostengünstiger, lokal herstellbarer Häcksler für Kakteen als Tierfutter Agence de Promotion des Investissements Dezember 2015 Förderung von Start-ups und Innovationsprojekten jugendlicher Agrarhochschulabsolventen Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 8 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 4. Welche finanziellen, materiellen, personellen oder sonstigen Beiträge leisten die Kooperationspartner (bitte nach Partnern und Ländern auflisten)? Für die Privatwirtschaft ergibt sich folgende Auflistung: Land Unternehmen Beitrag des Partners Indien Bayer Rund 250.000 Euro. Im Wesentlichen Personal zur technischen Beratung, Reisekosten, Transfer von Know-How, Gebühren für die Registrierung von Bauernorganisationen , Trainings und Ausrüstungsgegenstände wie Schutzkleidung. Kamerun Caphavet SARL Rund 310.000 Euro. Die Firma Caphavet stellt Impfstoffe für Geflügel zum Selbstkostenpreis zur Verfügung (in auf dem Markt nicht erhältlichen Kleinstmengen ) und Personal für die Betreibung der Impfstationen, zur Schulung und Sensibilisierung von Bauern ein. Die Impfkampagnen werden durch das Personal in 30 Gemeinden regelmäßig durchgeführt, um sicherzustellen , dass die Impfung korrekt und flächendeckend abläuft. Tunesien Délice Rund 75.000 Euro. Délice stellt Personal zur Fortbildung und zur Qualitätssicherung, Organisation von Ausbildungseinheiten (1080 Betriebe zu farmer business schools, 432 Betriebe zu verbesserter Fütterungstechnik), Lehrmaterial für Ausbilder sowie Material für Betriebe, die an Ausbildungseinheiten teilgenommen haben, bereit, insbesondere verbesserte Kannen für den Milchtransport. Hinsichtlich der Kooperationen, die sich in der Anbahnung befinden, können zu den Beiträgen keine Aussagen getroffen werden. Für die Zivilgesellschaft/Wissenschaft wurden Verträge im Gesamtumfang von 26,3 Mio. Euro abgeschlossen. Im Einzelnen: Land Organisation Beitrag des Partners Äthiopien Menschen für Menschen Nicht vorgesehen Cultivating New Frontiers for Agriculture (CNFA) Nicht vorgesehen Deutsche Welthungerhilfe Nicht vorgesehen Ethiopian Institute of Agriculture Research (EIAR) Nicht vorgesehen Benin AfricaRice Center Nicht vorgesehen SWISS Contact Nicht vorgesehen SENS 13.730 Euro Burkina Faso Dreyer-Stiftung 110.250 Euro Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9 – Drucksache 18/10046 Land Organisation Beitrag des Partners Ghana „The Hunger Project“ Nicht vorgesehen Indien Deutsche Welthungerhilfe Nicht vorgesehen. Ko-Finanzierung von TATA Steel rural development society (182.393 Euro), Krishi Gram Vikas Kendra: (104.500 Euro), Sir Dorabji Tata trust (116.000 Euro). APMAS – Mahila Abhivruddhi Society, Andhra Pradesh Nicht vorgesehen AVRDC – World Vegetable Centre 402.893 Euro Kamerun IITA (International Institute of Tropical Agriculture) 10.000 Euro Nicht-Regierungsorganisation SNV Nicht vorgesehen Kenia ILRI (International Livestock Research Institute) Nicht vorgesehen Deutsche Welthungerhilfe Nicht vorgesehen Malawi IITA (International Institute of Tropical Agriculture) Nicht vorgesehen National University of Ireland Galway Nicht vorgesehen IFPRI (International Food Policy Research Institute) 26.694 US-Dollar Zusätzliche Ko-Finanzierung der Regierung Flanderns Mali Deutscher Volkshochschulverband (DVV) Nicht vorgesehen BORDA (Bremen Overseas Research and Development) Nicht vorgesehen Deutsche Welthungerhilfe 50.000 Euro Humboldt Universität (Seminar für ländliche Entwicklung SLE) Nicht vorgesehen Sambia COMACO Nicht vorgesehen Nicht-Regierungsorganisation SNV Nicht vorgesehen Tunesien ICARDA (International Center for Agricultural Research in the Dry Areas) Nicht vorgesehen Agence de Promotion des Investissements Agricoles (APIA) Nicht vorgesehen Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 10 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 5. Welche Mittel wendet die Bundesregierung jeweils auf (bitte nach Ländern und Jahren auflisten)? Die Gesamtsumme für die Innovationszentren setzt sich aus Verpflichtungsermächtigungen (VE) für verschiedene Jahre zusammen. Die Mittel aus den „VE- Jahren“ 2014 und 2015 sind bereits beauftragt und auf die Länder verteilt. Die Mittel aus der VE 2016 (57 Mio. Euro) sind für das Gesamtvorhaben beauftragt , aber noch nicht final auf die Länder verteilt. Für das neue Innovationszentrum in Mosambik werden 3 Mio. Euro aus der VE 2016 veranschlagt. Die Aufteilung der Mittel auf die Länder ist wie folgt: Land Insgesamt (in Euro) VE 2014 (in Euro) VE 2015 (in Euro) Äthiopien 14,1 Mio. 7,1 Mio. 7 Mio. Benin 7 Mio. 5 Mio. 2 Mio. Burkina Faso 7 Mio. 5 Mio. 2 Mio. Ghana 7 Mio. 5 Mio. 2 Mio. Indien 12 Mio. 5 Mio. 7 Mio. Kamerun 7 Mio. 5 Mio. 2 Mio. Kenia 9 Mio. 5 Mio. 4 Mio. Malawi 8 Mio. 5 Mio. 3 Mio. Mali 11 Mio. 5 Mio. 6 Mio. Nigeria 11 Mio. 7 Mio. 4 Mio. Sambia 10 Mio. 5 Mio. 5 Mio. Togo 10,54 Mio. 5,54 Mio. 5 Mio. Tunesien 7 Mio. 5 Mio. 2 Mio. 6. Mit welche Indikatoren werden in den jeweiligen Grünen Zentren deren Erfolge gemessen (bitte nach Ländern und auflisten)? Das Ziel des Globalvorhabens ist: „Innovationen der Agrar- und Ernährungswirtschaft haben in ausgewählten ländlichen Regionen Einkommen kleinbäuerlicher Betriebe, Beschäftigung und regionale Versorgung mit Nahrungsmitteln verbessert .“ Die folgenden Indikatoren werden dazu in allen Ländern angewandt. Die dargestellte Wertbestückung aggregiert die Werte aus allen Innovationszentren: Indikator 1: In den insgesamt 700.000 geförderten kleinbäuerlichen Betrieben der ausgewählten ländlichen Regionen ist das durchschnittliche Einkommen aus dem Verkauf von Produkten der geförderten Wertschöpfungsketten um durchschnittlich 25 Prozent gestiegen. Indikator 2: Die Beschäftigung in den unterstützten vor- und nachgelagerten Unternehmen ausgewählter Wertschöpfungsketten ist insgesamt um 10.000 Stellen gestiegen, davon entfallen 20 Prozent der neu geschaffenen Arbeitsplätze auf Jugendliche und 35 Prozent auf Frauen. Indikator 3: Die Produktivität der kleinbäuerlichen Betriebe in den ausgewählten Wertschöpfungsketten ist um 25 Prozent gestiegen. Indikator 4: In den geförderten vor- und nachgelagerten Unternehmen ist der Jahresumsatz aus dem Verkauf von Produkten ausgewählter Wertschöpfungsketten durchschnittlich um 25 Prozent gestiegen. Indikator 5: Der Anteil der geförderten kleinbäuerlichen Haushalte, die moderat oder stark ernährungsgefährdet sind, gemessen durch den Food Insecurity Experience Scale (FIES) der Food and Agriculture Organization (FAO), hat sich bei den Ländern, bei denen der Basiswert ≥20 Prozent ist, um 10 Prozent verringert. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 11 – Drucksache 18/10046 Des Weiteren werden vertiefend Indikatoren zur Wirkungsmessung auf der Outputebene in folgenden Bereichen verwendet: Akteuren der geförderten kleinbäuerlichen Betriebe stehen produktivitätsbzw . einkommenssteigernde Innovationen zur Verfügung. Akteuren der geförderten vor- und nachgelagerten Unternehmen stehen Innovationen für Produktivitäts- und Beschäftigungssteigerungen zur Verfügung . Die Akteure der geförderten Wertschöpfungsketten sind in der Lage ihre Interessen besser zu vertreten. Der länderübergreifende Austausch zwischen Akteuren der beteiligten Agrar - und Ernährungswirtschaft zu innovativen Ansätzen ist gestärkt. Die Indikatoren werden teilweise nach Gender, Alter und Wertschöpfungskette differenziert erhoben. Über die für alle Länder gültigen Indikatoren hinaus sind teilweise zusätzliche länderspezifische Indikatoren mit den Partnern vor Ort vereinbart . 7. Inwieweit sind die Ziele und Indikatoren des Globalvorhabens Grüne Innovationszentren im üblichen Dialog mit den Partnern bzw. Partnerländern entwickelt worden? Die Vorbereitung des Globalvorhabens Grüne Innovationszentren in der Agrarund Ernährungswirtschaft erfolgte in allen Ländern entsprechend der zwischen BMZ und GIZ abgestimmten „Handreichung zum methodischen Vorgehen bei der Prüfung von TZ-Maßnahmen“. Die Prüfung einer TZ-Maßnahme erfolgt gemeinsam mit den Partnern, wobei die inhaltlichen Grundlagen für das Vorhaben erarbeitet werden. Basierend auf der Ist-Analyse der Ausgangssituation werden dabei die Zielsetzung und die zur Zielerreichung notwendigen Instrumente definiert . Die Zielsetzung wurde aus den Partnerstrategien abgeleitet. Für alle Länder wurde ein einheitlicher Ziel- und Indikatorenrahmen gewählt, da die Vergleichbarkeit und Aggregierung der Ergebnisse angestrebt wird. Dieser Ziel- und Indikatorenrahmen wurde den Partnerländern und den Umsetzungspartnern vorgestellt und von ihnen anerkannt. Die vereinbarten Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele und Indikatoren sind in den einzelnen Ländern unterschiedlich, da sie auf die Bedürfnisse vor Ort sehr spezifisch eingehen. 8. Welche Leitbilder, die im BMZ-Strategiepapier zur Förderung der nachhaltigen Landwirtschaft aufgeführt sind, wurden bzw. werden bei den Grünen Innovationszentren berücksichtigt? Die Grünen Innovationszentren tragen wie folgt zu den Leitbildern des BMZ- Strategiepapiers zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft bei: Leitbild 1, Umsetzung des Rechts auf Nahrung: Das Vorhaben leistet einen unmittelbaren Beitrag zur Verbesserung der Umsetzung des Rechts auf Nahrung . Durch die Produktivitätssteigerung landwirtschaftlicher Betriebe wird die Verfügbarkeit von gesunden, diversifizierten Nahrungsmitteln auf lokalen und regionalen Märkten verbessert. Durch Maßnahmen zur Einkommenssteigerung in der Landwirtschaft und in vor- und nachgelagerten Bereichen sowie die Bereitstellung von Marktinformationen leistet das Vorhaben zudem einen Beitrag zu einem verbesserten Zugang zu Nahrung. Leitbild 2, Partnerorientierung: Auf die Antwort zu Frage 7 wird verwiesen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 12 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Leitbild 3, Unterbindung von land grabbing: Die Innovationszentren wenden sich explizit an kleinbäuerliche Produzenten und marginalisierte Gruppen, die in ihrer Selbstorganisation, Artikulation und Durchsetzung von eigenen Interessen durch die Projektmaßnahmen gestärkt werden. Die Grünen Innovationszentren verfolgen mit Bezug auf „land grabbing“ einen do-no-harm Ansatz. Alle Demonstrationsflächen werden bei bestehenden Partnerinstitutionen , Bildungsstätten oder bei „lead farmers“ mit geregeltem Landbesitz partnerschaftlich angelegt; es wird kein Land gekauft oder angemietet. Alle Vorhaben zur ländlichen Entwicklung werden über die Anwendung der „Freiwilligen Land-Leitlinien“ (VGGT) informiert und beraten. Es besteht ein Austausch zwischen den Grünen Innovationszentren und den explizit auf die Stärkung der Landrechte ausgerichteten BMZ Vorhaben. Leitbild 4, Verantwortungsvoller Anbau von Energiepflanzen: Ziel des Vorhabens ist unter anderem die Verbesserung der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln . Das Vorhaben fördert keinen Anbau von Energiepflanzen. Leitbild 5, Primat der Förderung kleinbäuerlicher Landwirtschaft: Zielgruppe des Vorhabens sind kleinbäuerliche Betriebe. Die Grünen Innovationszentren integrieren diese Betriebe in lokale, nationale und regionale Wertschöpfungsketten und fördern somit die Marktorientierung. Leitbild 6, Förderung von Frauen und marginalisierten Gruppen: Auf die Antworten zu den Fragen 11 und 12 wird verwiesen. Leitbild 7, Einbettung der Landwirtschaftsförderung in eine umfassende Strategie für den ländlichen Raum: Das Vorhaben leistet einen Beitrag zu einem nachhaltigen Strukturwandel und fördert neben kleinbäuerlichen Betrieben auch lokale (Klein-)Unternehmen im vor- und nachgelagerten Bereich sowie die Wertschöpfung vor Ort. Auf diese Weise werden Arbeitsplätze im ländlichen Raum auch außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. 9. Inwieweit werden bei den Grünen Innovationszentren wie im BMZ-Strategiepapier zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft gefordert (www.bmz. de/de/mediathek/publikationen/archiv/reihen/strategiepapiere/Strategiepapier 327_03_2013.pdf) gleichzeitig Armutsminderung und Ernährungssicherung einerseits und Ressourcenschutz und Klimaverträglichkeit andererseits direkt adressiert und erreicht? Welche Maßnahmen sind insbesondere auf den Ressourcenschutz und die Klimaverträglichkeit ausgerichtet? Ernährungssicherung und Ressourcenschutz gehen Hand in Hand. Landwirtschaft muss nachhaltig gestaltet werden, damit sich auch zukünftige Generationen ausreichend und gesund ernähren können. Nachhaltige Landwirtschaft ist daher ein wichtiger Aspekt innerhalb der Grünen Innovationszentren. Ein oft genutztes Instrument sind Fruchtfolgen. So wird beispielsweise in Äthiopien Weizen zusammen mit Ackerbohne angebaut, wodurch sich der Nährstoffgehalt im Boden verbessert . Agroforstsysteme sind ein weiteres Mittel zum Ressourcenschutz das beispielsweise mit den Leguminosen Glyricidia in Sambia oder Moringa in Burkina Faso eingesetzt wird. Durch Kombination zwischen Land- und Forstwirtschaft werden unter anderem der Wasserhaushalt und Erosionsschutz des Bodens verbessert . Viele der verbreiteten Innovationen sind klimaverträglich, zum Beispiel solare Reistrocknung in Ghana, Tröpfchenbewässerung in Malawi oder solare Milchkühlung in Kenia. Ein weiteres Beispiel ist das System des intensiven Reisanbaus . In Mali und Ghana werden mit diesem System höhere Erträge durch einen Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 13 – Drucksache 18/10046 sparsameren Einsatz von Ressourcen (Wasser und Dünger) erzielt. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 16 verwiesen. 10. Welche lokalen Partner aus den jeweiligen Ländern wurden bzw. werden a) in die Planung und Konzeption und b) in die Durchführung eingebunden (bitte nach Ländern auflisten)? Die Fragen 10a und 10b werden gemeinsam beantwortet. Der Planungs- und Umsetzungsprozess wird in der folgenden Tabelle am Beispiel Äthiopien detailliert dargestellt. In allen Grünen Innovationszentren läuft dies vergleichbar ab. Es ergibt sich folgende Auflistung: Land Planung und Konzeption Durchführung Äthiopien Staat: Auf nationaler Ebene wurden das Gesamtkonzept und die übergreifende Aktivitäten gemeinsam mit dem zentralen Partner, dem Ministry of Agriculture and Natural Resource Management, koordiniert und in einem partizipativen Verfahren entwickelt. Auf lokaler Ebene ist das Bureau of Agriculture (BoA) der wichtigste Partner, der in die Planung und Koordinierung eingebunden ist. Über die dem BoA unterstellten Landwirtschaftsberater (Development Agents) erfolgt die Planung und Ausführung der Aktivitäten auf Mikroebene. Zivilgesellschaft: Gemeinsam mit der Deutschen Welthungerhilfe sowie ihrem lokalen Partner Hundee erfolgt die gemeinsame Planung hinsichtlich der angestrebten Stärkung von Bauernorganisationen und Kooperativen. Regelmäßige Partnertreffen leisten einen wichtigen Beitrag zu einem zielorientierten und kooperativen Planungsprozess. Staat: Auf nationaler Ebene wirkt das Vorhaben vor allem über die lokalen, dem Bureau of Agriculture unterstellten lokalen Landwirtschaftsberater . Zivilgesellschaf: Partner in der Umsetzung sind die Nichtregierungsorganisationen Menschen für Menschen und die Deutsche Welthungerhilfe. Auf lokaler Ebene arbeitet das Vorhaben intensiv mit der Nichtregierungsorganisation Hundee daran, die Kapazitäten in den Kooperativen gezielt zu fördern . Wissenschaft: Gleichzeitig sichert die Zusammenarbeit mit dem nationalen Forschungsinstitut „Ethiopian Institute of Agricultural Research“, gemachte Erfahrungen auch überregional in Wert zu setzen . Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 14 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Planung und Konzeption Durchführung Benin Staat: Landwirtschaftsministerium und seine Direktionen und dezentralen Strukturen, Privatwirtschaft: FUPRO (Dachverband Bauernverbände), Maison du Paysan (Verband für Integrierte Nutztierhaltung) Wissenschaft INRAB (Institut National des Recherches Agricoles du Bénin) Zivilgesellschaft: diverse lokale Nichtregierungsorganisationen in den Departements Alibori, Borgou, Collines , Zou. Staat: Landwirtschaftsministerium, seine dezentralen Strukturen (Centre d´action regional pou le developpemnt rural – CARDER) sowie Direktionen (Direction chargée du conseil agricole - DQIFE) Privatwirtschaft: FUPRO (Dachverband Bauernverbände), Bauernverbände ausgewählter Wertschöpfungsketten : CCR-B (Reis), UNPS (Soja), UNAP (Geflügel ), Maison du Paysan (Integrierte Nutztierhaltung ), CePED/PPEA (Jungunternehmertum in der Agrar- und Ernährungsbranche), Wissenschaft: AfricaRice Center, INRAB (Institut National des Recherches Agricoles du Bénin), FSA (Faculté des Sciences Agronomiques ), UAC (Université d’Abomey-Calavi) Zivilgesellschaft: lokale Nichtregierungsorganisationen und Dienstleister in den Departements Alibori, Borgou , Collines, Zou. Burkina Faso Staat: Landwirtschaftsministerium, Landwirtschaftsschule Cap Matourkou Privatwirtschaft: Dachverbände Reis (vertritt 79 Kooperativen ), Sesam und Zwiebeln; Zivilgesellschaft: Dreyer-Stiftung; Nichtregierungsorganisationen APROSSA/ Diobass, Afrique Verte (Association pour la Promotion de la Sécurité et de la Souveraineté Alimentaires au Burkina), DWHH Staat: Landwirtschaftsministerium, Landwirtschaftsschule Cap Matourkou Privatwirtschaft: Dachverbände Reis (vertritt 79 Kooperativen), Sesam, Gemüse Zivilgesellschaft : Nichtregierungsorganisationen Dreyer-Stiftung , Afrique Verte, Green Cross Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15 – Drucksache 18/10046 Land Planung und Konzeption Durchführung Ghana Staat: Die für Landwirtschaft, Ernährung, Qualitätsinfrastruktur und ländliche Entwicklung zuständigen nationalen, regionalen und lokalen Behörden Wissenschaft: nationale Forschungsinstitute Council for Scientific and Industrial Research (CSIR), Biotechnology and Nuclear Agricultural Research Institute (BNARI) Privatwirtschaft: Verbände der Landwirte, Reis- und Ananaserzeuger und -exporteure in der Volta Region , Brong Ahafo Region und Eastern Region Staat: Die für Landwirtschaft, Ernährung, Qualitätsinfrastruktur und ländliche Entwicklung in Ghana zuständigen nationalen, regionalen und lokalen Behörden Wissenschaft: nationale Forschungsinstitute Council for Scientific and Industrial Research Council for Scientific and Industrial Research (CSIR), Biotechnology and Nuclear Agricultural Research Institute (BNARI), Privatwirtschaft: Verbände der Landwirte und Frauen in der ländlichen Entwicklung, Reiserzeugerverband, zivilgesellschaftliche Organisationen wie The Hunger Project, verfasste Erzeugergruppen in der Volta Region, Brong Ahafo Region und Eastern Region Indien Staat: Department for Agriculture in Maharashtra, Department for Agriculture in Karnataka, National Skills Foundation India Wissenschaft: Development Research Communication and Service Centre Privatwirtschaft: TATA Steel Rural Development Society (TSDRDS) Zivilgesellschaft: Mahila Abhivruddhi Society, Andhra Pradesh Society (APMAS)Society for Promotion of Wastelands Development (SPWD), Krishi Gram Vikas Kendra (KGVK), Living Farms, Sri Ramkrishna Ashram, Nimpith (SRAN), Ramakrishna Mission Ashrama, Narendrapur (RKM), Centre for World Solidarity (CWS), Network for Enterprise Enhancement and Development Support (NEEDS) Staat: Landwirtschaftsministerium, Department for Agriculture in Maharashtra, Department for Agriculture in Karnataka, National Skills Foundation India, Wissenschaft: Development Research Communication and Service Centre, International Competence Centre for Organic Agriculture (ICCOA), World Vegetable Center, Sher-e-Kashmir University of Agriculture, Horticultural Privatwirtschaft: TATA Steel Rural Development Society (TSDRDS), MYRADA Bharatiya Agro Industries Foundation (BAIF), Zivilgesellschaft: Mahila Abhivruddhi Society, Andhra Pradesh (APMAS), Society for Promotion of Wastelands Development (SPWD), Krishi Gram Vikas Kendra (KGVK), Living Farms, Sri Ramkrishna Ashram, Nimpith (SRAN), Ramakrishna Mission Ashrama, Narendrapur (RKM), Centre for World Solidarity (CWS), Network for Enterprise Enhancement and Development Support (NEEDS) Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 16 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Planung und Konzeption Durchführung Kamerun Staat: MINADER/ MINEPIA (Landwirtschaftsministerium /Ministerium für Viehzucht) Privatwirtschaft: CAPHAVET (lokales Unternehmen) Zivilgesellschaft: Nichtregierungsorganisationen ACDIC/ SAILD, GADD, SNV, NOWEFOR (Bauernorganisation ), Centre Polyvalent de Formation (Kirche) Wissenschaft: Université de Ngaoundéré Université de Dschang IRAD (Institut de Recherche Agricole pour le Developpement) IITA (Int. Institute of Tropical Agriculture) Staat: MINADER/ MINEPIA (Landwirtschaftsministerium /Ministerium für Viehzucht) Privatwirtschaft: CAPHAVET (lokales Unternehmen) Zivilgesellschaft: Nichtregierungsorganisationen ACDIC/ SAILD, GADD, SNV, NOWEFOR (Bauernorganisation), Centre Polyvalent de Formation (Kirche) Wissenschaft: Université de Ngaoundéré Université de Dschang IRAD (Institut de Recherche Agricole pour le Developpement) IITA (Int. Institute of Tropical Agriculture) Kenia Staat: Landwirtschaftsministerium auf nationaler Ebene und auf Ebene der Counties Wissenschaft: nationale Forschungsorganisation KALRO Zivilgesellschaft: lokale Nichtregierungsorganisationen ADS (Anglican Development Services), CREADIS (Community Research In Environment And Development Initiatives), REFSO (Rural Energy and Food Security Organization) und UCRC (Ugunja Community Resource Centre) Staat: Landwirtschaftsministerium auf nationaler Ebene und auf Ebene der Counties Wissenschaft: nationale Forschungsorganisation KALRO Privatwirtschaft: Mikrofinanzorganisationen und SACCOs, lokaler Bauernverband, Kooperativen, Bauerngruppen Zivilgesellschaft: lokale Nichtregierungsorganisationen ADS (Anglican Development Services), CREADIS (Community Research In Environment And Development Initiatives), REFSO (Rural Energy and Food Security Organization) und UCRC (Ugunja Community Resource Centre), Welthungerhilfe Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 17 – Drucksache 18/10046 Land Planung und Konzeption Durchführung Malawi Staat: Ministry of Industry, Trade and Tourism (MoITT), Ministry of Agriculture, Irrigation and Water Development (MoAIWD) Wissenschaft: Lilongwe University of Agriculture and Natural Resources (LUANAR), Natural Resources College (NRC Campus), Mwimba College of Agriculture, Agricultural Research and Extension Trust (ARET), University of Malawi – The Polytechnic, Malawi Industrial Research and Technology Development Centre (MIRTDC), Roots and Tuber Crops Innovation Platform (RTCIP) Privatwirtschaft: Farmers Union Malawi, National Smallholder Farmers' Association of Malawi, African Institute of Corporate Citizenship (AICC), Malawi Confederation of Chambers of Commerce and Industrie, lokale Unternehmen (u. a. Universal Industries, Rab Processors ) Staat: Ministry of Industry, Trade and Tourism (MoITT), Ministry of Agriculture, Irrigation and Water Development (MoAIWD) Wissenschaft: Department of Agricultural Research Services (DARS), Lilongwe University of Agriculture and Natural Resources (LUANAR), Natural Resources College (NRC Campus),Mwimba College of Agriculture Privatwirtschaft: Farmers Union Malawi, National Smallholder Farmers' Association of Malawi, Agricultural Research and Extension Trust (ARET), Roots and Tuber Crops Development Trust (RTCDT), lokale Unternehmen (u. a. AISL, Ndatani Feeds) Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 18 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Planung und Konzeption Durchführung Mali Staat: Direction Nationale du Génie Rural (DNGR), Direction Nationale de l’Agriculture (DNA), Direction Nationale de la Pèche (DNP), Comité National de la Recherche Agricole (CNRA) Wissenschaft: Institut polytechnique rural de formation et de recherche appliquée (IPR / IFRA), Centre de Formation Continue (CFC), Centre d’Etude et des Formation des Entreprises Niono (CEFE), Centre Communautaire de Formation Agro- Pastoral Zamblara (CCFAP), Centre de Formation Agro-Pastoral Kayes (CFAP), Centre Régional de Formation et de Recyclage Agro- Sylvo-Pastoral et Aquacole de Mopti (CFASPAM), Ecole Nationale d'Ingénieurs Abderhame Baba Touré (ENI-ABT), World Vegetable Center / International Crops Research Institute for the Semi-Arid Tropics (ICRISAT) Privatwirtschaft: Branchenorganisationen der Produzenten der Wertschöpfungskette: Interprofession Mangue, Interprofession Papaye, Interprofession Banane, Interprofession Pomme de Terre, Interprofession Echalote/Oignon, Interprofession Riz mehrere Vertreter der Wertschöpfungskette Fisch (u. a. Union des Producteurs de Mopti). Zivilgesellschaft: Welthungerhilfe und der Deutsche, Volkshochschul -Verband International Staat: Direction Nationale du Génie Rural (DNGR) und der Directions Régionales du Génie Rural der Interventionsgebiete, Direction Nationale de l’Agriculture (DNA) und der Directions Régionales de l‘Agriculture, Direction Nationale de la Pèche (DNP) und deren Directions Régionales in den Interventionsgebieten Wissenschaft: landwirtschaftliche Ausbildungszentren: Institut Polytechnique Rural de Formation et de Recherche Appliquée (IPR/IFRA), Centre Communautaire de Formation Agro-Pastoral Zamblara (CCFAP), Centre d’Études et de Formation des Entreprises Niono (CEFE), Centre de Formation Agro-Pastoral Kayes (CFAP), Centre de Formation Agro-Sylvo-Pastoral et Aquacole Mopti (CFASPAM), Centre régional de recherche agronomique (CRA), Laboratoire de technologie alimentaire (LTA), Centre international pour la Fertilité des sols et le Développement agricole (IFDC). Privatwirtschaft: Interprofession Mangue, Interprofession Pomme de Terre, Interprofession Echalote / Oignon, Interprofession Riz, Vertreter der Wertschöpfungskette Fisch Bio-Düngemittel-Unternehmen Eléphant Vert. Zivilgesellschaft: Über die Durchführungspartner Welthungerhilfe und DVV International werden weitere lokale Nichtregierungsorganisationen in die Umsetzung des Projektes integriert (beispielsweise die Association malienne d'éveil au développement durable, AMEDD). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 19 – Drucksache 18/10046 Land Planung und Konzeption Durchführung Nigeria Staat: Federal Ministry of Agriculture and Rural Development, Federal Department of Agric. Extension, National Agric. Seed Council (NASC), National Centre for Agricultural Mechanization (NCAM), Bundesstaatliche Landwirtschaftsberatung – Agricultural Development Programmes (ADPs) aus 8 Staaten Wissenschaft: Agricultural Research Council of Nigeria, National Agricultural Extension and Research Liaison Services (NAERLS), National Root Crop Research Institute (NRCRI), National Cereal Research Institute (NCRI), Federal Institute of Industrial Research Oshodi (FIIRO), Federal Colleges of Agriculture (FCAs) aus verschiedenen Bundesstaaten (beispielsweise Akure, Ibadan, Kano) Privatwirtschaft: Nigeria Incentive-Based Risk Sharing System for Agricultural Lending (NIRSAL) Bank of Industry, Produzentenvereinigungen Maize Association of Nigeria, Plateau State Potato Farmers and Marketing Association, Rice Farmers Association of Nigeria, Verarbeitungsunternehmen der vier Wertschöpfungsketten (Reis, Mais, Cassava und Kartoffel) Zivilgesellschaft: Nigerian Women Agro Allied Farmers Association , Health of Mother Earth Foundation, Misereor Dialogue and Partnership Service Staat: Federal Ministry of Agriculture and Rural Development , Federal Department of Agric. Extension , National Agric. Seed Council (NASC), National Centre for Agricultural Mechanization (NCAM), Bundesstaatliche Landwirtschaftsberatung – Agricultural Development Programmes (ADPs) aus 8 Staaten Wissenschaft: Agricultural Research Council of Nigeria, National Agricultural Extension and Research Liaison Services (NAERLS), National Root Crop Research Institute (NRCRI), Federal Colleges of Agriculture (FCAs) aus verschiedenen Bundesstaaten (beispielsweise Akure, Ibadan, Kano) Privatwirtschaft: Produzentenvereinigungen Maize Association of Nigeria, Plateau State Potato Farmers and Marketing Association, Rice Farmers Association of Nigeria, Nigeria Cassava Growers Association, Kooperativen in den 8 Umsetzungsstaaten des Innovationszentrums sowie Verarbeitungsunternehmen der vier Wertschöpfungsketten (Reis, Mais, Cassava und Kartoffel) Zivilgesellschaft: Partnership for the Niger Delta Foundation (PIND), Landfrauenverbände (u. a. Country Women Association of Nigeria (COWAN) Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 20 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Planung und Konzeption Durchführung Sambia Staat: Landwirtschaftsministerium, Ministerium für Tierhaltung und Fischerei Forschung: International Institute of Tropical Agriculture (IITA) Eastern Province: COMACO (Community Markets for Conservation ), lokale Regierung, lokale Genossenschaften und Farmergruppen, Stakeholder wie Inputlieferer, staatliche Agrarberatungsdienste Southern Province: Nicht-Regierungsorganisation SNV, lokale Regierung, Molkerei-Genossenschaften, Milchbauern, Zulieferer Staat: Landwirtschaftsministerium, Ministerium für Tierhaltung und Fischerei Forschung: International Institute of Tropical Agriculture (IITA) Eastern Province: COMACO (Community Markets for Conservation ), lokale Regierung, lokale Genossenschaften und Farmergruppen, Stakeholder wie Inputlieferer , staatliche Agrarberatungsdienste Southern Province: Nicht-Regierungsorganisation SNV, lokale Regierung , Molkerei-Genossenschaften, Milchbauern , Zulieferer Togo Staat: Planungsministerium, Landwirtschaftsministerium mit seinen Agenturen zur Forschung, Beratung und Training Privatsektor: Bauern- und Verarbeiterorganisationen der Wertschöpfungsketten (Cashew, Soja/ Getreide , Erdnuss) sowie deren Dachverbände (FNCPA, CPC); (semi-)industrielle nationale Soja-Verarbeiter (Agrokom, Agrinova, Nioto ); Handelskammer (CCIT) Landw. Ausbildungszentren (CIDAP, YMCA, etc.) Zivilgesellschaft: Lokale (MAPTO, MVCP, ETD) und internationale (AVSF, PLAN) Nichtregierungsorganisationen im Sektor Staat: Landwirtschaftsministerium mit seinen Agenturen zur Forschung, Beratung, Training und Statistik Privatsektor: Bauern- und Verarbeiterorganisationen der Wertschöpfungsketten (Cashew, Soja/ Getreide , Erdnuss) sowie deren Dachverbände (FNCPA, CPC), Handelskammer (CCIT) Landw. Ausbildungszentren (CIDAP, YMCA, etc.) Zivilgesellschaft: Lokale (MAPTO, MVCP) und internationale Nichtregierungsorganisationen im Sektor (AVSF) Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21 – Drucksache 18/10046 Land Planung und Konzeption Durchführung Tunesien Staat: Ministerium für Landwirtschaft, Wasserressourcen und Fischerei, staatliche Agrarinvestitionsföderungsagentur – Agence de promotion des investissements agricoles (APIA) Zivilgesellschaft: Wegen der kaum ausgebildeten Zivilgesellschaft konnten keine weiteren Akteure in die Prüfung einbezogen werden Staat: Staatliche Agrarinvestitions-föderungsagentur (APIA), Technologiezentrum Kartoffel und Artischocke – Centre technique des pommes de terres et de l’artichaut (CTPTA) Staatliche Tierproduktionsagentur - Office de l’élevage et des pâturages (OEP) Wissenschaft: Dachverband der landwirtschaftlichen Hochschulen und Agrarforschungseinrichtungen - Institution de la Recherche et de l’Enseignement Supérieur Agricoles (IRESA), International Center for agricultural research in the dry areas (ICARDA) Privatwirtschaft: Groupe Délice (tunesisches Molkereiunternehmen ) 11. In welchen Grünen Innovationszentren sind Frauenorganisationen, Bauernorganisationen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen a) in die Planung, b) in die Konzeption und c) in die Durchführung eingebunden bzw. eingebunden gewesen, und mit welchen konkreten Maßnahmen werden ihren Interessen Rechnung getragen (bitte alle Organisationen nach Ländern auflisten)? Die Fragen 11a, 11b und 11c werden gemeinsam beantwortet. Land Planung, Konzeption und Durchführung Äthiopien Gemeinsam mit den Bauernorganisationen in den Woredas Hitosa, Lude Hitosa, Robe, Tiyo, Digeluna Tijo werden in Äthiopien Konzepte zu Vermehrung und Produktion von lokalem Saatgut geplant und umgesetzt. Gleichzeitig wird durch gezielte Entwicklung von Kapazitäten der Bauernorganisationen eine Stärkung der Kooperativen angestrebt, welche dann ihre Aufgaben gegenüber ihren Mitgliedern besser wahrnehmen können. Damit tragen sie direkt dazu bei, das Problem der mangelnden Verfügbarkeit von geprüftem Saatgut zu mindern. Benin Bauerndachverband FUPRO und Bauernverbände ausgewählter Wertschöpfungskette: CCR-B (Conseil de Concertation des Riziculteurs du Bénin), UNPS (Union Nationale des Producteurs de Soja), UNAP (Union Nationale des Aviculteurs Professionnels du Bénin), Maison du Paysan (integrierte Nutztierhaltung) wurden in die Konzeption und Umsetzung einbezogen. In der Umsetzung stärkt das Grüne Innovationszentrum deren Kompetenzen durch Einsatz von Entwicklungshelfern und Vernetzung von Schlüsselakteuren. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 22 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Planung, Konzeption und Durchführung Burkina Faso Bei der Planung wurden die Partner-Bauernorganisationen des bilateralen Landwirtschaftsprogramms sowie der Dreyer-Stiftung einbezogen. Durch das Projekt wurden 5 von Frauenorganisationen geführte Weiterverarbeitungsbetriebe erreicht. Über 10 Reisproduzentenorganisationen (davon 3 Frauenorganisationen), 29 Sesamanbauproduzentenorganisationen , 19 Gemüseanbauorganisationen (beispielsweise Terale, Faatouan, Cooprolef, Skyagon, Coopsac) sind direkt in die Umsetzung einbezogen (davon 2 Frauenorganisationen ). Frauen werden besonders in Weiterverarbeitung und Handel gefördert, beispielsweise ASY (Association Songtaab-Yalgré) und Groupement Miriya Gnouma. Zu Projektaktivitäten gehört auch Organisationsberatung zur Verbesserung der Dienstleistungen der Kooperativen , damit ihre Mitglieder Zugang zu bewässertem Land, Betriebsmitteln und Märkten erhalten. Ghana Das Vorhaben arbeitet eng mit Interessensvertretungen ländlicher Gruppen wie „Development Action Association (DAA)“ sowie „Peasant Farmers Asssociation of Ghana (PFAG)“ Es wird eine Partnerschaft mit dem Deutschen Landfrauenverband vorbereitet, um die Interessensvertretung („Advocacy“) und Organisationsentwicklung der Assoziationen zu unterstützen. Indien Das Vorhaben arbeitet in den Bundesstaaten Maharashtra (im Distrikt Pune) und Karnataka (in den Distrikten Chikmagalur und Hassan) mit 6 Farmer Producer Organisations bzw. unterstützt diese dabei sich zu formieren. Auf Dorfebene wird eine Vielzahl von semi-formalen Bauerngruppen in die Arbeit einbezogen. Zudem kooperiert das Vorhaben mit APMAS, einer lokalen Nichtregierungsorganisation mit jahrelanger Erfahrung im Bereich Selbsthilfegruppen. Im Bundesstaat Andhra Pradesh arbeitet das Vorhaben mit 19 Bauernorganisationen (insgesamt 3.340 Mitglieder) in den Distrikten Chittoor und Anantapur . Der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband unterstützt und berät beim Aufbau dieser Strukturen. Kamerun In den Wertschöpfungsketten Kakao, Kartoffel und Geflügel wurden bei der Projektkonzeption 15 Bauern-Kooperativen (Kartoffeln und Kakao) sowie ein Verband für Geflügel (CONFEGAVIO) in den Projektgebieten Adamaoua, West, Nordwest und Südwest eingebunden . Zur Planung der Organisation der Trainings wurden diese Kooperativen sowie die Bauernorganisation NOWEFOR und Centre Polyvalent de Formation (Kirche) eingebunden . Insgesamt werden 18 Kooperativen, davon 12 im Kartoffel-, 4 im Kakao- und 2 im Geflügelsektor in ihrer Organisation gestärkt, um für ihre Mitglieder bessere Dienstleistungen anbieten zu können. Die Kooperativen werden als dezentrale Schulungsstätten aufgebaut . Kenia In der Wertschöpfungskette Süßkartoffel werden Bauerngruppen in den counties Bungoma, Kakamega and Siaya in organisatorischen Fertigkeiten, bei der Vermarktung und zur Durchsetzung ihrer Interessen gefördert. Ein Großteil der Mitglieder der Bauerngruppen sind Frauen. Im Bereich der Milchwertschöpfungskette setzen die Fördermaßnahmen vorwiegend bei den lokalen Milchkooperativen an; Bauerngruppen und Bauernkooperativen , sowie deren lokale Dachverbände werden in die Projektkonzeption und Planung eingebunden. Die Zusammenarbeit mit der bayrischen Landfrauengruppe des Bauernverbands soll explizit Frauen in den Milchkooperativen stärken. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 23 – Drucksache 18/10046 Land Planung, Konzeption und Durchführung Malawi Bauernorganisationen werden strategisch auf allen Ebenen gestärkt (Primärorganisationen / informelle Gruppen/ Associations und Kooperativen bis hin zu Verbänden auf nationaler Ebene). Ihre Interessen fließen in die Programmplanung ein. Auf nationaler Ebene handelt es sich um die National Smallholders Association of Malawi (NASFAM), Farmers ‘ Union of Malawi (FUM) und Malawi Union of Credit and Saving Cooperatives (MUSCCO). In Dialogprozessen werden gemeinsame Herausforderungen zwischen den Dachorganisationen identifiziert und Lösungen gefunden und geplant. Auf lokaler Ebene werden bäuerliche Basisorganisationen (Kooperativen, Gruppen, Associations) in ihrer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung und Managementkapazitäten gestärkt, sowie in Bezug auf ihre Marktorientierung und Vertragsbeziehungen mit aufkaufenden Unternehmen unterstützt. Die Programmplanung orientiert sich dabei explizit an den Bedarfen und Potenzialen der Bauernorganisationen durch zielgerichtetes Training, mittelfristig angelegtes Coaching und die Möglichkeit, gezielte Investitionen zu vermitteln. Unter den bereits bestehenden Partnern befinden sich beispielsweise in der Maniok-Wertschöpfungskette: Matiya Cooperative aus Mulanje, Msanama Women Cooperative aus Machinga, Domasi Irrigation Cooperative aus Zomba, Nasawa Cooperative aus Zomba, Mulanje Mission Cluster aus Mulanje, Umodzi Cooperartive aus Machinga, Mkazimasika aus Nkhotakota, Dzaone Cooperative aus Zomba, Mgwirizano Cooperative aus Tholo, Chisitu Cooperative aus Mulanje. Mali Das Länderpaket Mali arbeitet mit einer Vielzahl von Frauenorganisationen zusammen, die über unterschiedlichste Institutionalisierungsgrade verfügen. In der Wertschöpfungskette Gemüse/Kartoffel werden sieben Frauenkooperativen in ihrer Arbeit beraten (Association des femmes de Katibougou, Benkadi, Benso, Jigiya, Tagnè, Kotoyongontala und Benkadi). In der Wertschöpfungskette Mango gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Frauenkooperativen komplex, da Mango-Plantagen in Mali von Familien gemeinschaftlich verwaltet werden. Dennoch unterstützt das Projekt drei Frauenkooperativen, die in der Verarbeitung aktiv sind (Unité de Séchage Tako, Unité de Séchage Kadiatou und Entreprise Diallo ). In der Wertschöpfungskette Reis werden 16 Frauengruppen unterstützt. Derzeit berät das Programm in der Wertschöpfungskette Fisch eine institutionalisierte Frauenkooperative (Association des Femmes de Yangasso), aber weitere semi-institutionalisierte . Die Frauenkooperativen werden durch vielfältige Maßnahmen in die Konzeption und Planung eingebunden. Neben partizipativen Planungsworkshops führt das Projekt regelmäßig Austausche und Feld-Evaluierungen durch, in denen die Erfolge und Schwierigkeiten bei der Implementierung besprochen und in die weitere Projektgestaltung aufgenommen werden. Das Länderpaket Mali kooperiert mit den zentralen Bauernorganisationen der ausgewählten Wertschöpfungskette: Der Interprofession Mangue, der Interprofession Pomme de Terre, der Interprofession Echalote/Oignon, der Interprofession Riz sowie Vertretern der Wertschöpfungskette Fisch. Ähnlich wie die Frauenkooperativen nehmen auch die Bauernorganisationen an den partizipativen Planungsprozessen des Projekts teil und bringen sich in deren Gestaltung ein. In regelmäßigen Abständen werden die Jahresbilanzen der jeweiligen Wertschöpfungskette diskutiert und über Optimierungsstrategien reflektiert. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 24 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Planung, Konzeption und Durchführung Nigeria Durch die Etablierung von Steuerungsgruppen in den vier Wertschöpfungskette sind Vertreter von Bauernorganisationen in die Planung, Konzeption und Umsetzung des Länderpaketes eingebunden (beispielsweise Maize Association of Nigeria, Rice Farmers Association of Nigeria, Rice Processor Association of Nigeria, Plateau State Potato Producer Association). Momentan werden Trainingsmaterialien zur Schulung von Bauernorganisationen erstellt um diese in ihren Organisations- und Managementfähigkeiten zu stärken. Eine aktuell durchgeführte Erhebung hat alleine für Maniok über 100 Organisationen identifziert, die ein solches Training erhalten werden. In Planung ist außerdem eine Kommunikationskampagne zu gesunder Ernährung, die in Zusammenarbeit mit Landfrauenorganisationen stattfinden soll. Sambia An der Prüfung wurde der Sambische Bauernverband ZNFU beteiligt. In der Zwischenzeit haben alle Geber die Beziehungen zu ZNFU wegen Korruptionsvorwürfen eingestellt . Stattdessen arbeitet das Vorhaben mit hunderten kleinen und Kleinstgenossenschaften oder Gruppen direkt auf der lokalen Ebene oder indirekt beispielsweise über die sambische Nicht-Regierungsorganisation COMACO (Community Markets for Conservation) zusammen. Togo Bei der Planung und Konzeption wurden Wertschöpfungskettenanalysen partizipativ mit den Dach- und Produzentenorganisationen aller drei Wertschöpfungsketten erarbeitet. Die Ergebnisse flossen dann in einem gemeinsamen Planungsworkshop in einen Aktionsplan für das Projekt ein. Das Vorhaben unterstützt Maßnahmen zur Organisationsentwicklung und besseren Strukturierung der Verbände sowie deren Zusammenschluss in Branchenverbände. Wertschöpfungskette Cashew: ein Branchenverband hat sich bereits gebildet. 1 000 Produzenten wurden mit verbessertem Pflanzmaterial versorgt und in Veredlungstechniken geschult. Wertschöpfungskette Soja: Die Dachverbände für Getreide- und Soja-Produzenten (Coordination Togolaise des Organisations Paysannes et de Producteurs Agricoles - CTOP, Centrale des Producteurs de Céréales - CPC) werden als Partner eingebunden, um Bauerngruppen für Trainings in guter Anbaupraxis und Betriebswirtschaft zu identifizieren. Das Vorhaben unterstützte eine Kooperation zwischen diesen Verbänden und dem Verband der Saatgutproduzenten zur Marktentwicklung von zertifiziertem Sojasaatgut. Frauenkooperativen (Coopérative Amen) werden insbesondere bei der Verarbeitung von Sojaprodukten geschult und unterstützt. Die Nichtregierungsorganisation Mission des Volontaires Contre la Pauvreté wird bei der Produktion und Vermarktung von bio-zertifiziertem Soja, insbesondere auch nach Deutschland und die Schweiz, unterstützt. Vertreter der Soja-Produzenten-Organisationen 'Groupe de Recherche-action pour l'Education au Développement – GRED, Union des agriculteurs de la région des Plateaux – UARP und Mouvement pour une Alliance Paysanne au Togo – MAPTO wurden in unternehmerischen Fähigkeiten (Farmer Business School) und zu den neuen Organisationsbestimmungen von Genossenschaften auf Ebene der ECOWAS (Organisation pour l’Harmonisation en Afrique du Droit des Affaires – OHADA) als Trainer ausgebildet. Wertschöpfungskette Erdnuss: hier wurden bisher mehrere Frauengruppen zu verbesserter Anbaupraxis und Verarbeitungstechniken geschult. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 25 – Drucksache 18/10046 Land Planung, Konzeption und Durchführung Tunesien Alle Maßnahmen zur Förderung von Innovation (im Milchsektor) werden in sog. „Dialogformaten “ mit dem tunesischen Bauernverband (UTAP) und dessen Regionalvertretungen (URAP), interessierten kleinbäuerlichen Betrieben sowie Vermarktungs- und Verarbeitungsbetrieben (beispielsweise Délice als Großmolkerei) abgestimmt. Hiermit ist ein breiter gesellschaftlicher Konsens gewährleistet. Dieser ist bei der noch immer sehr schwach ausgebildeten Zivilgesellschaft unabdingbar, um tragfähige Kooperationen zu initiieren. Aufgrund fehlender zivilgesellschaftlicher Organisationen (beispielsweise Landfrauenvereinigungen, durchsetzungsfähige Nichtregierungsorganisationen) fördert das Vorhaben in Abstimmung mit den Bauernverbänden und landwirtschaftlichen Entwicklungsgruppen (sog. „groupements du développement agricole“) besonders Frauen, die bei der Milcherzeugung eine wesentliche Rolle spielen. Sie werden gefördert um Organisationsfähigkeiten für eigene Interessensvertretung zu erlangen (beispielsweise durch den Informationsaustausch mit deutschen Landfrauenverbänden). 12. Welche genderspezifischen Maßnahmen kommen in den Grünen Innovationszentren zur Anwendung, um auf die besonderen Bedürfnisse und Benachteiligungen von Frauen einzugehen? Die Förderung von Chancengleichheit und Gleichberechtigung ist ein integraler Bestandteil aller Aktivitäten, die im Rahmen der Grünen Innovationszentren durchgeführt werden. Der Fokus des Programms liegt dabei insbesondere auf der Stärkung von Frauen und Jugendlichen. In Indien werden beispielsweise spezielle Trainings für Frauen im Green College angeboten, in Tunesien sind es frauenspezifische Trainings innerhalb der Wertschöpfungskette Milch (Trainingsmaterial, spezielle Trainingszeiten und Örtlichkeiten). In Mali werden durch funktionale Alphabetisierung speziell Frauen und Jugendliche erreicht. Jedes Grüne Innovationszentrum verfügt über eine/einen Gender-Ansprechpartner (in). Es gibt zudem einen systematischen, länderübergreifenden Austausch zu genderspezifischen Ansätzen und Fragen und ein Gender-Training für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Grünen Innovationszentren haben zur Berücksichtigung genderspezifischer Kriterien eine Studie zu „gender mainstreaming in value chains“ in Zusammenarbeit mit dem Global Framework für Rural Advisory Services erarbeitet. Darüber hinaus werden über eine Zusammenarbeit mit den Deutschen Landfrauen und den Bayerischen Landfrauen explizit Frauengruppen in ausgewählten Ländern (Ghana und Kenia) unterstützt. 13. Wie viele Kleinbäuerinnen und Kleinbauern werden von den Projekten derzeit jeweils erreicht (bitte nach Ländern auflisten)? Bis Ende 2019 werden 700 000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht. Dabei wird den unterschiedlichen Bedarfen entsprechend ein angepasster und angemessener Ansatz gewählt. So wurden zum Beispiel in Äthiopien viele Bauern durch einen Erstkontakt erreicht und werden nun über einen langen Zeitraum intensiv begleitet. In Indien wird die erreichte Zielgruppe kontinuierlich aber progressiv wachsen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 26 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Mit Stand vom 28. September 2016 sind 217 386 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht. Im Einzelnen: Äthiopien Bis Ende 2019 sollen 30.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 21.716 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Benin Bis Ende 2019 sollen 70.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 50.737 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Burkina Faso Bis Ende 2019 sollen 100.500 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 14.400 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Ghana Bis Ende 2019 sollen 40.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 10.314 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Indien Bis Ende 2019 sollen 70.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 2.562 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Kamerun Bis Ende 2019 sollen 60.300 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 10.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Kenia Bis Ende 2019 sollen 20.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 5.004 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Malawi Bis Ende 2019 sollen 17.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 15.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und 328 Multiplikatoren durch das Programm erreicht Mali Bis Ende 2019 sollen 43.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 5.549 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Nigeria Bis Ende 2019 sollen 200.400 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 58.308 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Sambia Bis Ende 2019 sollen 20.400 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 21.219 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Togo Bis Ende 2019 sollen 10.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 1.999 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. Tunesien Bis Ende 2019 sollen 10.000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erreicht werden. Bisher wurden 677 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch das Programm erreicht. a) Welches durchschnittliche Netto-Einkommen wurde für die jeweiligen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern als Referenzgröße vor Projektbeginn in den jeweiligen Ländern ermittelt? Zur Ermittlung des Nettoeinkommens wurde in der Anfangsphase eine umfangreiche repräsentative Erhebung in allen 13 Ländern vorgenommen. Durchschnittlich stammen in den kleinbäuerlichen Haushalten 75 Prozent des Einkommens aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen; die Deckungsbeitragszahlen werden daher als Indikator für das Gesamteinkommen herangezogen. Die Erhebung fand im Winter 2015/2016 statt, als die Landwirtschaft einiger Länder , unter anderem Malawi, Sambia, unter starken klimatischen Einwirkungen litt. Dies hat unter anderem zu Folge, dass die erhobenen Einkommen der Kleinbauernfamilien in diesen Ländern sehr gering sind, da die landwirtschaftliche Produktion von den Haushalten selbst konsumiert wurde und daher kein Einkommen generiert hat. Das Vorhaben wurde daher auch auf positive Auswirkungen auf die Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27 – Drucksache 18/10046 Ernährungssituation der Familien ausgerichtet, die durch den Indikator FIES (Food Insecurity Experience Scale) erfasst werden. Für die Wertschöpfungsketten in den Grünen Innovationszentren ergeben sich folgende Werte: Land Wertschöpfungskette Nettoeinkommen pro Jahr (pro Haushalt, erfasst als Deckungsbeitrag) Äthiopien Weizen 677,10 Euro Ackerbohne 348,06 Euro Benin Reis 330,00 Euro Soja 264,00 Euro Burkina Faso Reis 136,44 Euro Zwiebel 230,66 Euro Tomate 140,63 Euro Sesam 118,53 Euro Ghana Mais 848,28 Euro Reis 1206,68 Euro Indien Tomate 866,86 Euro Kartoffel - 59,52 Euro (Ernterückgang) Kamerun Huhn 1096,72 Euro Kartoffel 574,73 Euro Kakao 2.689,28 Euro Kenia orange fleshed Süßkartoffel 66,23 Euro Süßkartoffel 53,24 Euro Milch 484,61 Euro Malawi Erdnuss 13,77 Euro Soja 14,25 Euro Sonnenblume 21,68 Euro Maniok 9,98 Euro Mali Reis 735,77 Euro Gemüse 618,42 Euro Kartoffel 493,35 Euro Mango 312,13 Euro Nigeria Reis 584,29 Euro Mais 354,83 Euro Maniok 588,70 Euro Kartoffel 736,61 Euro Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 28 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Wertschöpfungskette Nettoeinkommen pro Jahr (pro Haushalt, erfasst als Deckungsbeitrag) Sambia Soja 42,25 Euro Erdnuss 91,65 Euro Milch 1400,49 Euro Togo Soja 307,18 Euro Cashew 365,88 Euro Erdnuss 288,89 Euro Tunesien Milch 204,89 Euro Tomate 7.055,05 Euro Der negative Betrag in der Wertschöpfungskette Kartoffel in Indien ist auf Ernterückgänge zurückzuführen. Der Deckungsbeitrag hat sich unter anderem durch fehlende Expertise und Pflanzenkrankheiten zu Ungunsten der Bauern entwickelt . Durch die Interventionen können wir bereits dieses Jahr einen positiven Trend erwarten. b) Wird bei der Ermittlung des Einkommens die Entwicklung der Ausgaben (bspw. für Betriebsmittel) berücksichtigt? Bei der Ermittlung des Einkommens wird auf die Entwicklung der Ausgaben geachtet . Der Deckungsbeitrag wird aus der Summe der Einnahmen abzüglich der Summe der variablen Kosten aus einer bestimmten Wertschöpfungskette berechnet . Das Schaubild stellte beispielhaft die Berechnung des Deckungsbeitrages dar: Deckungsbeitrag Wertschöpfungskette (+) Gesamteinnahmen (-) Variable Kosten (+) Einnahmen aus dem Verkauf des Hauptprodukts (beispielsweise Reis) (+) Einnahmen aus dem Verkauf des Nebenprodukts (beispielsweise Spelze, Stroh) (-) Lokales Saatgut (-) Zertifiziertes Saatgut (-) Dung (-) Düngemittel (NPK) (-) Pflanzenschutz (-) Beschäftigte / Wert Familienarbeit (-) Mechanisierung (eigen, fremd) (-) Bewässerung (-) Energie (-) Nachernteoperationen (-) Verpackung (-) Verarbeitung (-) Vermarktung Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 29 – Drucksache 18/10046 14. Inwieweit wird bei den Schulungen im Rahmen von Projekten mit Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auf Herausforderungen und Risiken beim Anbau von modernen Hochleistungssorten in Bezug auf Wasserbedarf, höhere Inputkosten bei Saatgut und Pestizidbedarf und ein daraus resultierendes höheres Verschuldungsrisiko usw. hingewiesen? Bäuerinnen und Bauern werden dabei unterstützt, ihre Wahlfreiheit („freedom of choice“) zu erhöhen, indem sie umfassend über die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Intensivierungsstrategien informiert werden. Kleinbäuerlichen Betrieben soll ein breites Grundverständnis über gute landwirtschaftliche Praxis und nachhaltige Landwirtschaft vermittelt werden. In Farmer Business Schools lernen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern beispielsweise, wie sie ihre Produktion innerhalb der verschiedenen Wertschöpfungsketten besser planen können, welche Kosten mit verbesserten Anbautechniken verbunden sind und wie sie mit gezielten Investitionen ihre Erträge und Einkommen steigern können. Absolventen halten Einnahmen und Ausgaben sowie den Einsatz von Betriebsmitteln und Arbeitskräften fest und ermitteln so Einkommen und Gewinne. Auf dieser Grundlage investieren sie gezielt in bessere Produktionsverfahren. Mit Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes können beispielsweise externe Betriebsmittel effizient verwendet werden, so dass ihr Einsatz auf diese Weise signifikant gesenkt werden kann. 15. Wie stellt die Bundesregierung sicher, dass im Rahmen der Arbeit der Grünen Zentren einheimisches Saatgut verwendet wird (bitte nach Wertschöpfungsketten und Grünen Zentren auflisten)? Die Verwendung von Saatgut aus lokaler Züchtung bzw. Produktion wird folgendermaßen unterstützt: Land Saatgutverwendung Äthiopien Wertschöpfungskette: Weizen / Ackerbohne Ein Schwerpunkt des Vorhabens in Äthiopien für beide Wertschöpfungsketten ist die Steigerung der Verfügbarkeit von zertifiziertem Saatgut für die Kleinbauern/innen in der Zielregion Arsi. Zwei Ansätze stellen den Einsatz von lokalem Saatgut sicher. Zum einen arbeitet das Vorhaben intensiv daran, lokale Kooperativen verstärkt im Bereich Saatgutvermehrung zu unterstützen und Kapazitäten zu fördern. Zum andern wurde eine stationäre Saatgutreinigungsanlage (Leistung pro Stunde: ca. 2 t) sowie drei mobile Anlagen (Leistung pro Stunde: ca. 1,25 t) beschafft, welche die Reinigung und damit die Qualität des lokal produzierten Saatgutes sicherstellen. Durch das Zusammenwirken der beiden Ansätze kann künftig sichergestellt werden, dass vor allem lokal zertifiziertes und qualitätsgeprüftes Getreide zur Aussaat kommt. Benin Wertschöpfungskette Reis und Soja: AfricaRice (agrarische Forschungseinrichtung) und das Institut National des Recherches Agricoles du Bénin (INRAB) verfügen über angepasstes nationales Saatgut und kontrollieren Vermehrungsbetriebe. In Benin erfolgt Saatgutversorgung in der Wertschöpfungskette Reis ausschließlich über staatliche Stellen (INRAB, IITA, FSA – landwirtschaftliche Fakultät) und zugelassene Produzenten mit zertifiziertem Saatgut (bereits eingeführte Sorten). Die gut organisierten Bauernverbände (beispielsweise CCR-B, FUPRO, UNPS) versorgen ihre Mitglieder über diese Kanäle mit zertifiziertem Saatgut. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 30 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Saatgutverwendung Burkina Faso Es wird nur lokales und zertifiziertes Saatgut eingesetzt. Wertschöpfungskette Reis: Es werden 78 verschiedene Reissorten, angepasst auf verschiedene Betriebssysteme, eingesetzt . Wertschöpfungskette Sesam: Es werden 6 verschiedene Sesamsorten eingesetzt, die auf die Verwendung angepasst sind (Sesamöl oder weißer Sesam) und die durch das nationale Forschungsinstitut, die nationale Zertifizierungsstelle für Saatgut gemäß nationalen und regionalen ECOWAS Regularien kontrolliert werden. Ghana Wertschöpfungskette Reis und Mais Es werden Saatgutempfehlungen für beide Wertschöpfungsketten gegeben. Die Sorten wurden von einheimischen staatlichen Forschungsinstituten gezüchtet oder von diesen empfohlen . Indien Das Vorhaben fördert gemeinsam mit dem AVRDC ( World Vegetable Centre), dem internationalen Kartoffelforschungszentrum CIP (Centro Internacional de Patata), CPRI (Central Potato Research Institute) und KVKs (Krishi Vigyan Kendras – Indian Council of Agricultural Research) die lokale Produktion von Kartoffel- und Tomatensaatgut, das auch in Indien gezüchtet wurde. Darüber hinaus wird Saatgut von etablierten Unternehmen und kleinbäuerlichen Saatgutproduzenten bezogen. Wertschöpfungskette Kartoffel Zu den geförderten bzw. verwendeten Kartoffelsorten gehören Kufri Himalini, Kufri Surya, Kufri Pukhraj, Lauvkar und Gaurav. Wertschöpfungskette Tomate Tomatensorten werden momentan geprüft und dann entsprechend der Bedürfnisse der Bauern ausgewählt und vermehrt. Kamerun Wertschöpfungskette Kartoffel: Das Grüne Innovationszentrum unterstützt die Vermehrung lokaler Sorten, wie beispielsweise CIPIRA, durch lokal zertifizierte Saatgutproduzenten. Die Kontrolle und Begleitung der Arbeit wird durch das internationale Kartoffelforschungszentrum CIP gemeinsam mit dem nationalen Agrarforschungsinstitut IRAD sichergestellt. Um vermehrt auftretenden Krankheiten künftig entgegentreten zu können und eine größere Sortenvielfalt zu gewährleisten , wird die Einführung und Akkreditierung von 6 neuen Kartoffelsorten durch das kamerunische Landwirtschaftsministerium unterstützt. Wertschöpfungskette Kakao: Das internationale Forschungsinstitut IITA vermehrt gemeinsam mit der nationalen Forschungseinrichtung IRAD im Auftrag des Grünen Innovationszentrums lokal verbessertes Pflanzgut. Außerdem erforscht es an verschiedenen Standorten die Dürreresistenz dieser Sorten . WertschöpfungsketteGeflügel: Das Vorhaben fördert die Vermehrung und Produktion von traditionellen Hühnerrassen, die von einem Großteil der Bevölkerung gegenüber eingeführten Masthühnerrassen bevorzugt werden. Kenia Wertschöpfungskette Süßkartoffel: Die Süßkartoffel wird vegetativ vermehrt, in die Multiplizierung und Vertrieb sind nationale Forschungsorganisationen und Landwirtschaftsministerium involviert; als Pflanzgutvermehrer werden hauptsächlich Bauern gefördert. Abgesehen von der Orange Fleshed Sweet Potatoe werden lokale Sorten unterstützt. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31 – Drucksache 18/10046 Land Saatgutverwendung Malawi Wertschöpfungskette Maniok Für Maniok wird gemeinsam mit der Forschungsabteilung des Landwirtschaftsministeriums, der internationalen Forschungsinstitution IITA und der Nichtregierungsorganisation „Cassava: Adding Value für Africa“ (CAVA) an der Erarbeitung eines Konzeptes zur Entwicklung eines formalen Systems zur Vermehrung von lokal produziertem Saatgut für Maniok gearbeitet. Mali Wertschöpfungskette Mango: In der Wertschöpfungskette Mango sind die Beratungsleistungen auf bereits bestehende Mangoplantagen fokussiert. Die Eigentümer erwerben in der Regel ihre Mango-Setzlinge bei lokalen Baumschulen und Pflanzenzüchtern. Im Projekt wird neben den Produkteuren auch mit den Akteuren der lokalen Baumschulen zusammengearbeitet. Wertschöpfungskette Gemüse/Kartoffel: Mali kann bisher nicht ausreichend Gemüse-Saatgut produzieren. In den Farmer Field Schools, die vom Programm organisiert werden, ist aus diesem Grund die lokale Herstellung von Saatgut ein zentraler thematischer Bestandteil der Schulung. Das vom Projekt verwendete Kartoffel-Saatgut wird in der Hauptsache vom IPR/IFRA beschafft , welches die einzige zur Herstellung von Kartoffel-Saatgut berechtigte Institution des Landes ist. Der Rest wird auf dem Markt beschafft. Wertschöpfungskette Reis: Bei der Schulung auf den Demonstrationsfeldern der Wertschöpfungskette Reis nutzt das Programm ausschließlich lokale, verbesserte und zertifizierte Saatgut-Sorten, die in Mali hergestellt werden. Wertschöpfungskette Fisch (Testphase): Das Grüne Innovationszentrum Mali unterstützt ausschließlich die Produktion lokaler Fischarten . Alle Fischfingerlinge, welche für die Bestückung der Teiche genutzt werden, wurden innerhalb Malis beschafft. Das Zentrum schult die geförderten Dorfbewohner in der Herstellung von dorfeigenen Fischsetzlingen. Nigeria Wertschöpfungskette Maniok, Reis, Mais und Kartoffel: Die Schulungsmaterialien enthalten Empfehlungen für verbessertes Saatgut, das von einheimischen Forschungsinstituten entwickelt wurde (beispielsweise National Root Crop Research Institute für Maniok und Kartoffeln) und National Cereal Research Institute für Reis sowie internationalen Forschungsinstituten (International Institute of Tropical Agriculture für Mais und Maniok, AfricaRice für Reis). Sambia Wertschöpfungskette Soja und Erdnuss: Das Vorhaben fördert die lokale Vermehrung von Saatgut über lokale Saatgutbanken. Togo Wertschöpfungskette Soja: Es wird nur zertifiziertes Saatgut aus der lokalen Forschung und Produktion verwendet. Wertschöpfungskette Cashew: Es wird Saatgut und Pflanzgut aus der lokalen Forschung und Produktion aus Ghana als Stammmaterial verwendet (keine Hybriden). Der Aufbau einer auf togoischem Stammmaterial basierenden nationalen Pflanzgutproduktion ist im Gange. Wertschöpfungskette Erdnuss: Es wird nur lokales bzw. regionales Saatgut verwendet. Zur Redynamisierung der togoischen Produktion und aus Effizienzgründen wird teilweise Saatgut aus Burkina Faso genutzt (siehe CEDEAO Saatgutabkommen Règlement C/REG.4/05/2008). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 32 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Saatgutverwendung Tunesien Wertschöpfungskette-Kartoffel: Das Pflanzgut wird von nationalen Multiplikatoren auf Partnerwunsch nur national bezogen, bisher wurde die Sorte „Spunta“ verwendet. Wertschöpfungskette Milch: Für die Futterpflanzen wurden bisher auf Partnerwunsch nur lokale Sorten bezogen, beispielsweise bei Luzernen die lokal angepasste „Gabès-Variante“ oder bei ägyptischem Rotklee die Khadhraoui-Varietät. Das nationale Saatgutsystem wird über die Partnerschaft mit dem International Center for agricultural research in the dry areas (ICARDA) und der staatlichen Tierproduktionsagentur (OEP) in Themen wie Saatgutreinigung oder Saatgutmultiplikation mit Vertragsbauern gestärkt . 16. Welche Anbauverfahren kommen in den Grünen Innovationszentren zur Anwendung bzw. werden in den Schulungen vermittelt (bitte angeben, welche der sieben genannten Anbauverfahren angewendet werden – bitte nach Ländern auflisten: Fruchtwechsel, Kompost, Gründüngung, Zwischenfruchtanbau , Leguminosenanbau, Mischanbau, Agroforstsysteme)? Das Vorhaben orientiert sich hinsichtlich seiner Anbaumethoden an den Empfehlungen zur „guten landwirtschaftlichen Praxis“ („globalGAP“), die alle sieben Methoden beinhaltet. Folgende der sieben Anbauverfahren werden in den Innovationszentren angewendet: Land Anbauverfahren Äthiopien Fruchtwechsel, Leguminosenanbau: Traditionell werden in der Projektregion kaum Fruchtfolgen genutzt. Weizen als wichtigste Einkommensquelle ist die dominierende Kultur. Um zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bodenqualität beizutragen unterstützt das Vorhaben den vermehrten Einsatz von wertvollen Leguminosen (Ackerbohne) in der Fruchtfolge. Damit kann langfristig zu einer Steigerung der Bodenfruchtbarkeit beigetragen werden. Kompost: Weiterhin unterstützt das Vorhaben über einen Ansatz mit Kleinstbiogasanlagen die Rückführung wichtiger Nährstoffe in die Böden und damit aktiv die lokalen Nährstoffkreisläufe. Benin Das Länderpaket schult die Bauern in den Empfehlungen zu guten landwirtschaftlichen Praktiken GAP. Hier werden Methoden wie Kompostierung, Gründüngung und Leguminoseneinsatz sowie Fruchtfolgen verbreitet. Burkina Faso Fruchtwechsel wird mit Reis und Gemüse eingeführt sowie mit Mais und anderen Grundnahrungskulturen sowie Sesam; in allen Wertschöpfungsketten wird Kompost angewendet ; Mischanbau wird in der Wertschöpfungskette Gemüse, teilweise auch in der Wertschöpfungskette Sesam benutzt (mit Leguminosen), Agroforst wird bei der Vegetalisierung von Erosionsschutzmaßnahmen und Windschutzhecken angewendet. Durch RiceAdvice wurde der Düngemitteleinsatz um 50 Prozent reduziert. Ghana Auf den Demonstrations- und Schulungsfeldern sowie in den Anbauempfehlungen werden verschiedene lokale und situationsangepasste Anbaumethoden aufgezeigt. Dabei werden Empfehlungen wie Fruchtwechsel, Kompost, Gründüngung, Zwischenfruchtanbau und konservierende Bodenbearbeitung gegeben. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 33 – Drucksache 18/10046 Land Anbauverfahren Indien Das Vorhaben trainiert zu einer Vielzahl von Anbaumethoden unter anderem Fruchtwechsel inklusive Leguminosen, effizientere Bewässerungmethoden, Kompostierung, Mulchtechnik, Mechanisierung, integriertes Pestmanagement, Management der Bodenfruchtbarkeit . Kamerun Bei der Wertschöpfungskette Kartoffel werden insbesondere der Fruchtwechsel und bei der Wertschöpfungskette Kakao und Geflügel die Kompostierung gestärkt; Agroforstsysteme und Erosionsschutz werden bei allen drei Wertschöpfungsketten angewendet. Kenia Kompostierung, Gründüngung und Zwischenfruchtanbau kommt zur Anwendung, da Süßkartoffel fast ausschließlich als Zwischenfrucht angebaut wird. Malawi Für die Wertschöpfungskette Sojabohnen wird der Einsatz von Knöllchenbakterien zur Erhöhung des Ertrags gefördert (Leguminosenanbau). Mit Bildungsinstitutionen und auf dezentralen Demonstrationsflächen werden Versuche durchgeführt wie die Pflanzung von Sojabohnen, Sonnenblumen und Erdnüssen und optimaler Ausnutzung des Bodens erfolgen kann. Es werden Modelle für Fruchtwechsel präsentiert und unterstützt. Mali Bei der Wertschöpfungskette Reis wird Gründüngung und Kompostierung (in Zusammenarbeit mit DVV International und Eléphant Vert), das System des Intensiven Reisanbaus (SRI) und integrierte Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Bei der Wertschöpfungskette Kartoffel/Gemüse wird Fruchtwechsel (Kartoffel – Gemüse – Früchte – Reis – Kartoffel) und Integrierte Schädlingsbekämpfung angewendet. Bei der Wertschöpfungskette Mango werden integrierte, biologische Pflanzenschutzmethoden gegen Fruchtfliegenbefall eingeführt. Nigeria Im Länderpaket gehören Fruchtfolge und Leguminosenanbau zu Standard-Trainingsinhalten für alle vier Wertschöpfungsketten. Sambia Im Länderpaket wird mit Minimalbodenbearbeitung, Fruchtwechsel insbesondere mit Kompost, Gründüngung, Zwischenfruchtanbau, Leguminosenanbau, Mischanbau, Agrorforstsysteme mit Gliricidia und Moringa gearbeitet. Togo Im Länderpaket wurde Fruchtwechsel mit Leguminosen (Erdnuss und Soja im Fruchtwechsel mit Getreiden) eingeführt. Soja wird als Zwischenfrucht in der Wertschöpfungskette Cashew angebaut. Dort werden auch Agro-Forstsysteme (Randbepflanzung mit lokalen Bäumen) genutzt. Kompostherstellung aus Abfallprodukten und der Anbau von bio-zertifiziertem Soja wurde ebenfalls eingeführt. Tunesien Anbauempfehlungen zu Fruchtwechsel und Leguminosenanbau wurden in die Beratungen der staatlichen Partner eingeführt. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/10046 – 34 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 17. Welche Mechanismen sind vorgesehen, um Verletzungen des „Referenzrahmen für Entwicklungspartnerschaften im Agrar- und Ernährungssektor“ oder der konkreten Verträge seitens der Vertragspartner aufzudecken? In den Grünen Innovationszentren werden Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft gemeinsam mit der GIZ durchgeführt. Aufgrund dieser engen Zusammenarbeit würden Verletzungen des Referenzrahmens für Entwicklungspartnerschaften im Agrar- und Ernährungssektor sofort sichtbar. a) Liegen lokalen Partnern der Referenzrahmen und die jeweiligen Verträge in lokaler Sprache vor? Ja, alle Verträge für Entwicklungspartnerschaften werden immer in den Amtssprachen der jeweiligen Länder abgeschlossen und der Referenzrahmen wird in der jeweiligen Amtssprache als Anlage beigelegt. b) Welche Sanktionsmöglichkeiten bestehen bei Vertragsverletzungen durch Partner? Vertragsverletzungen können zur Beendigung der Entwicklungspartnerschaft führen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333