Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 13. April 2017 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 18/12022 18. Wahlperiode 21.04.2017 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Kai Gehring, Özcan Mutlu, Beate Walter-Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/11548 – Kooperation mit den Maghreb-Staaten in Bildung und Wissenschaft V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Bildung, Forschung und Innovation leisten wichtige Beiträge zur nachhaltigen gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Entwicklung. Ob Wohlstand , Chancen des Einzelnen, Frieden, Stabilität, Good Governance: Bildung und Wissenschaft sind aus Sicht der Fragesteller Hebel und Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung und immunisieren gegen Fanatismus. Bildung und Wissenschaft legen aus Sicht der Fragesteller die Grundlage für eine vielfältige, offene Gesellschaft, die Demokratie und Menschenrechte, die Frieden und Entwicklung , die internationale Kooperation und Solidarität in den Mittelpunkt stellt. Bildung und Wissenschaft tragen aus Sicht der Fragesteller maßgeblich zur Entwicklung der Maghreb-Staaten bei. Sie geben der jungen Generation Perspektiven vor Ort und sorgen damit für Stabilität. Die Bundesregierung teilt diese Auffassung und schreibt in ihrer Strategie zur Internationalisierung von Bildung , Wissenschaft und Forschung: „Die transnationalen Maßnahmen der Bundesregierung in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung wirken zumindest mittelbar stabilisierend in den Zielländern. Sie haben stets auch das Ziel, in Entwicklungs- und Schwellenländern nachhaltige Strukturen zu schaffen , die den Menschen vor Ort eine Zukunft bieten.“ Ob diese Erwartung und Behauptung Realität sind, soll hiermit erfragt werden. 1. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung der Besuch und Abschluss von Grundschulen sowie weiterführenden Schulen in den vergangenen zehn Jahren in Algerien, Marokko und Tunesien entwickelt (bitte länderspezifisch und nach Jungen und Mädchen getrennt ausweisen)? Grundschulen Die Einschulungsrate in Algerien erhöhte sich von 88,51 Prozent im Jahr 1999 auf 98 Prozent im Jahr 2015/2016. Die Rate der Schüler, welche die letzte Klasse der Grundschule erreichen, erhöhte sich von 91 Prozent im Jahr 1999 (90 Prozent Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode der Jungen und 93 Prozent der Mädchen), auf 93 Prozent im Jahr 2011 (91 Prozent der Jungen und 95 Prozent der Mädchen). Die gesamte Einschulungsrate in Marokko erhöhte sich von 71 Prozent (76 Prozent der Jungen, 66 Prozent der Mädchen) (1999) auf 99 Prozent (2013). Im Zeitraum von 1999 bis 2011 erhöhte sich die Rate der Schüler, welche die letzte Grundschulklasse erreichen, von 75 Prozent (75 Prozent der Jungen, 76 Prozent der Mädchen) auf 92 Prozent (92 Prozent der Jungen, 91 Prozent der Mädchen). Davon schlossen im Jahr 2011 77 Prozent die Grundschule ab (77 Prozent der Jungen und 76 Prozent der Mädchen). In Tunesien erhöhte sich die Einschulungsrate von 96 Prozent (98 Prozent der Jungen, 95 Prozent der Mädchen) auf 100 Prozent von 1999 bis 2012. Im Zeitraum 1999 bis 2011 erhöhte sich die Rate der Grundschüler, welche zumindest die letzte Grundschulklasse erreichen, von 87 Prozent (86 Prozent der Jungen, 88 Prozent der Mädchen) auf 95 Prozent (95 Prozent der Jungen, 95 Prozent der Mädchen). Davon schlossen im Jahr 2011 90 Prozent der Schüler (87 Prozent der Jungen und 92 Prozent der Mädchen) die Grundschule ab. Weiterführende Schulen Für die Einschulungsraten in weiterführenden Schulen wird auf die Angaben im Global Monitoring Report verwiesen (Anlage 1). Der Bundesregierung liegen keine weiteren Daten vor. 2. Wie hoch sind nach Kenntnis der Bundesregierung aktuell der Alphabetisierungsgrad und die Analphabetenrate in Algerien, Marokko und Tunesien, und wie hat sich beides in den letzten zehn Jahren entwickelt (bitte länderspezifisch und nach Jungen und Mädchen getrennt ausweisen)? Der Alphabetisierungsgrad hat sich in allen drei Ländern in den letzten 25 Jahren erheblich erhöht (für weitere Details siehe Anlage 2). Des Weiteren hat sich die Anzahl jugendlicher Analphabeten im Alter von 15 bis 24 Jahren in allen drei Ländern stark reduziert: In Algerien und Tunesien jeweils um mehr als 80 Prozent in den letzten 20 Jahren, in Marokko sogar um 88 Prozent. 3. Welche Unterschiede gibt es in den drei Ländern (s. die Fragen 1 und 2) nach Kenntnis der Bundesregierung beim Schulbesuch zwischen Stadt und Land (bitte länderspezifisch ausweisen)? Hierzu liegen der Bundesregierung keine Daten vor. 4. Wie wird sich nach Kenntnis der Bundesregierung der Bedarf an Grundschulen und weiterführenden Schulen in den nächsten Jahren in Algerien, Marokko und Tunesien entwickeln, und was bedeutet das a) für den Ausbau an Infrastruktur und b) für die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern? Welche Unterstützung dafür leistet Deutschland (bitte länderspezifisch ausweisen )? Hierzu liegen der Bundesregierung keine Daten vor. Im Rahmen der Förderung von insg. 16 PASCH-Schulen (Partnerschulinitiative „Schulen: Partner der Zukunft“) im Maghreb-Raum werden Deutschlehrkräfte re- Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/12022 gelmäßig fortgebildet. Sie fungieren an ihren Schulen als Multiplikatoren für Methodik , Didaktik und den Einsatz moderner Medien im Schulunterricht. Es ist geplant , das PASCH-Netzwerk und damit die Lehrerfortbildung in den nächsten Jahren zu intensivieren. Für geplante Kooperationsprojekte im Bereich der beruflichen Bildung wird auf die Antworten zu den Fragen 25, 35 und 45 verwiesen. 5. An wie vielen Schulen in Algerien, Marokko und Tunesien wird nach Kenntnis der Bundesregierung Deutsch unterrichtet, wie viele Schülerinnen und Schüler lernen Deutsch, und wie soll das Angebot weiterentwickelt werden (bitte länderspezifisch ausweisen)? Gegenwärtig werden in Algerien etwa 18 000 Schülerinnen und Schüler an rund 3 000 algerischen Schulen in Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Von diesen Schulen sind vier Schulen Teil der Partnerschulinitiative PASCH. Es handelt sich dabei um vom Goethe-Institut betreute FIT-Schulen. Dies sind lokale Schulen, die das Zertifikat „Fit in Deutsch“ (FIT) anbieten. Gegenwärtig werden in Marokko etwa 20 000 Schülerinnen und Schüler an rund 200 marokkanischen Schulen in Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Von diesen Schulen sind sechs Schulen Teil der Partnerschulinitiative PASCH. Es handelt sich dabei um vom Goethe-Institut betreute FIT-Schulen. Gegenwärtig werden in Tunesien etwa 36 000 Schülerinnen und Schüler an rund 530 tunesischen Schulen in Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Von diesen Schulen sind sechs Schulen Teil der Partnerschulinitiative PASCH. Es handelt sich dabei um fünf vom Goethe-Institut betreute FIT-Schulen und eine von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen betreute DSD-Schule, die das Deutsche Sprachdiplom (DSD) anbietet. Die Bundesregierung beabsichtigt, in den nächsten Jahren weltweit vorbehaltlich vorhandener Haushaltsmittel das PASCH-Netzwerk auszuweiten. Nordafrika ist dabei eine der Schwerpunktregionen. 6. Inwiefern gibt es nach Kenntnis der Bundesregierung in Algerien, Marokko und Tunesien einen Mangel an Lehrkräften an den Schulen (bitte länderspezifisch ausweisen)? Plant die Bundesregierung Unterstützung, um diesen Mangel zu beheben, und wenn ja, in welcher Form und in welcher Höhe (bitte länderspezifisch ausweisen)? Dazu liegen der Bundesregierung keine Daten vor. Für geplante Kooperationsprojekte der Bundesregierung im Bereich der beruflichen Bildung wird auf die Antworten zu den Fragen 25, 35 und 45 verwiesen. 7. Inwiefern berechtigen algerische, marokkanische und tunesische Hochschulzugangsberechtigungen zum Studium an deutschen Hochschulen? Sowohl in Algerien, Marokko als auch Tunesien wird der Sekundarschulabschluss „Baccalauréat“ durch zentrale Abschlussprüfungen erworben. Die Erfolgsquote dieser Abschlussprüfungen liegt in allen drei Ländern bei circa 50 Prozent (Algerien: 51,36 Prozent im Jahr 2015 bzw. 45,01 Prozent im Jahr 2014, Marokko: 49,01 Prozent im Jahr 2016 bzw. 43,06 Prozent im Jahr 2014, Tunesien : 49 Prozent im Jahr 2014). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 4 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Das „Baccalauréat“ eröffnet in den Herkunftsstaaten den Hochschulzugang, wobei zwischen nicht-zulassungsbeschränkten Studiengängen (v. a. an „Universités “) außer Medizin und zulassungsbeschränkten Studiengängen (v. a. an Ingenieur - und Wirtschaftshochschulen, sog. „Ecoles“) unterschieden wird. An den „Universités“ erfolgt die Zulassung nach dem landesweiten, automatisierten Verfahren , bei dem die Abschlussnote, der Studienwunsch und die Kapazität der Universitäten berücksichtigt werden. Um an einer „Ecole“ zugelassen zu werden, ist eine Zugangsprüfung zu bestehen, der zumeist ein zweijähriger Vorbereitungskurs („classe préparatoire“) vorangeht. Wie das „Baccalauréat“ im Hinblick auf den Hochschulzugang in Deutschland bewertet wird, ist in der Datenbank anabin (www.anabin.kmk.org) unter „Schulabschlüsse für den Hochschulzugang“ dokumentiert und öffentlich einsehbar. Bei den in anabin veröffentlichten Bewertungsvorschlägen handelt es sich um Beschlüsse der Kultusministerkonferenz (KMK). Den Bewertungsvorschlägen zufolge kann Inhabern eines algerischen oder marokkanischen „Baccalauréat“ in Deutschland der Hochschulzugang über das Studienkolleg /die Feststellungsprüfung eröffnet werden. Sofern im Ausland bereits ein Studium aufgenommen wurde, kann dies in der Regel in Deutschland fortgesetzt werden. Inhabern eines tunesischen „Baccalauréat“ wird in Deutschland der direkte, fachorientierte Hochschulzugang eröffnet, d. h. tunesische Sekundarabsolventinnen und -absolventen können entsprechend ihrer im „Baccalauréat“ gewählten Fachrichtung direkt ohne Studienkolleg/Feststellungsprüfung zu einem grundständigen Bachelorstudiengang zugelassen werden. Über die Zulassung entscheiden die deutschen Hochschulen autonom in eigener Zuständigkeit. 8. Sind der Bundesregierung Schwierigkeiten bei der Vergabe von Visa für einen Deutschlandaufenthalt an algerische, marokkanische und tunesische Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bekannt? Wenn ja, was tut sie dagegen? Der Bundesregierung sind keine besonderen Schwierigkeiten bei der Vergabe von Visa für einen Studienaufenthalt oder für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bekannt, die spezifisch algerische, marokkanische und tunesische Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beträfen. 9. Welche Schlussfolgerungen bezüglich der Vergabe von Visa an Studierende aus Nicht-EU-Ländern hat die Bundesregierung aus dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) (Az. C-491/13, Urteil vom 10. September 2014) gezogen, wonach die Mitgliedstaaten verpflichtet sind, Drittstaatsangehörige in ihrem Hoheitsgebiet zuzulassen, die sich dort mehr als drei Monate zu Studienzwecken aufhalten möchten, sofern sie die im Unionsrecht abschließend vorgesehenen Zulassungsbedingungen erfüllen? Die Bundesregierung hat die Visapraxis unmittelbar nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs entsprechend angepasst und sieht einen Visumanspruch für Drittstaatsangehörige vor, die ein Visum zum Zwecke des Studiums in Deutschland beantragen, vom Anwendungsbereich des Unionsrechts erfasst werden und die Voraussetzungen der Richtlinie 2004/114/EG erfüllen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 5 – Drucksache 18/12022 10. Sind nach Kenntnis der Bundesregierung Klagen bezüglich der Vergabe von Visa an Studierende aus Algerien, Marokko und Tunesien bekannt (bitte nach deutschen Gerichten aufschlüsseln), und wie hat sich die Zahl der Visa seit 2010 entwickelt (bitte aufschlüsseln nach Jahren, Zahl der Gewährungen und Ablehnungen aller Visa sowie Zahl der Gewährungen und Ablehnungen von Studentenvisa)? Dem Auswärtigen Amt sind aus den Jahren 2010 bis 2016 70 Klagen vor dem Verwaltungsgericht Berlin bezüglich der Vergabe von Visa zum Studium für algerische , marokkanische und tunesische Staatsangehörige bekannt. Die Gesamtzahl schlüsselt sich wie folgt auf: Land 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Algerien 0 3 1 0 3 0 0 Marokko 1 9 5 2 5 3 7 Tunesien 10 5 5 4 2 4 1 Zur Entwicklung der Visazahlen seit 2010 wird auf die Anlage 3 zu Frage 10 verwiesen. Eine Differenzierung der Visazahlen nach Staatsangehörigkeiten der Antragsteller an den einzelnen Auslandsvertretungen erfolgt nicht. Die Zahl abgelehnter Visa wird nicht gesondert nach statistischen Zuordnungen (hier: zum Zweck der Aufnahme eines Studiums) erfasst. 11. Wie viele algerische, marokkanische und tunesische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger haben in den vergangenen zehn Jahren im Rahmen bestehender Möglichkeiten der Arbeitsmigration nach Deutschland einen Antrag auf ein Arbeitsvisum zum Zweck der Aufnahme einer Ausbildung oder Beschäftigung gestellt, und wie viele der gestellten Anträge wurden positiv beschieden (bitte nach Jahren und Rechtsgrundlagen aufschlüsseln)? In wie vielen Fällen erfolgte anschließend die Einreise, und in wie vielen Fällen wurde eine Aufenthaltserlaubnis erteilt (bitte nach Jahren, Rechtsgrundlagen und Bundesländern aufschlüsseln)? Zur Anzahl der erteilten D-Visa zum Zweck der Aufnahme einer Ausbildung gemäß § 17 AufentG oder Beschäftigung gemäß § 18 bis 21 AufentG wird auf die Anlage zu Frage 11 verwiesen. Eine Differenzierung nach Staatsangehörigkeiten der Antragsteller an den einzelnen Auslandsvertretungen erfolgt nicht. Die Zahl der abgelehnten Visa wird nicht gesondert nach Aufenthaltszwecken erfasst. Daher kann eine statistische Zuordnung der Ablehnungen von Anträgen auf Erteilung von Visa zum Zweck der Aufnahme einer Ausbildung oder einer Beschäftigung nicht erfolgen. Aus der Visastatistik des Auswärtigen Amts und aus Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) kann nicht ermittelt werden, in wie vielen Fällen es nach erteiltem Visum zu einer Einreise bzw. zur Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis in Deutschland gekommen ist. Aus den Daten des AZR kann jedoch ungefähr ermittelt werden, wie viele algerische , marokkanische und tunesische Staatsbürger im jeweiligen Jahr der Einreise eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Ausbildung oder der Beschäftigung erhalten haben. Die Daten können den nachfolgenden Tabellen entnommen werden, weisen aber aufgrund von technisch bedingten Grenzen der automatisierten Auswertungsmöglichkeiten des AZR Ungenauigkeiten auf und können daher nur als Trendangaben angesehen werden: Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 6 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode nach Jahren: Im Jahr der Einreise erteilte Aufenthaltstitel mit dem Zweck Ausbildung oder Erwerbstätigkeit im Zeitraum 2007-2016 Einreisejahr Algerien Marokko Tunesien Summe 2007 55 351 334 740 2008 56 388 308 752 2009 67 430 271 768 2010 63 385 213 661 2011 92 614 283 989 2012 66 635 493 1.194 2013 130 845 712 1.687 2014 167 715 1.093 1.975 2015 269 888 1.219 2.376 2016 163 790 1.273 2.226 Gesamt 1.128 6.041 6.199 13.368 nach Erteilungsgrund: Im Jahr der Einreise erteilte Aufenthaltstitel mit dem Zweck Ausbildung oder Erwerbstätigkeit im Zeitraum 2007-2016 Erteilungsgrund Algerien Marokko Tunesien Summe Ausbildung 869 5.434 5.421 11.724 Erwerbstätigkeit 259 607 778 1.644 Gesamt 1.128 6.041 6.199 13.368 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/12022 nach Ländern: Im Jahr der Einreise erteilte Aufenthaltstitel mit dem Zweck Ausbildung oder Erwerbstätigkeit im Zeitraum 2007-2016 Algerien Marokko Tunesien Summe Gesamt 1.128 6.041 6.199 13.368 davon: Baden-Württemberg 131 489 2.378 2.998 Bayern 101 565 610 1.276 Berlin 95 172 430 697 Brandenburg 12 55 17 84 Bremen 7 35 53 95 Hamburg 221 72 118 411 Hessen 89 642 640 1.371 Mecklenburg-Vorpommern 10 298 12 320 Niedersachsen 112 179 632 923 Nordrhein-Westfalen 229 1.516 920 2.665 Rheinland-Pfalz 22 548 148 718 Saarland 24 346 39 409 Sachsen 35 332 93 460 Sachsen-Anhalt 10 561 25 596 Schleswig-Holstein 15 105 37 157 Thüringen 15 126 47 188 12. Wie viele algerische, marokkanische und tunesische Asylbewerberinnen und Asylbewerber, Geduldete und Flüchtlinge mit Anerkennung haben in den vergangenen zehn Jahren einen Antrag auf Beschäftigungserlaubnis zum Zweck der Aufnahme einer Ausbildung oder Beschäftigung in Deutschland gestellt, und wie viele der gestellten Anträge wurden positiv beschieden (bitte nach Jahren und Bundesländern aufschlüsseln)? Die in den vergangenen zehn Jahren für die Beschäftigung oder Berufsausbildung von algerischen, marokkanischen oder tunesischen Asylbewerberinnen und Asylbewerbern sowie Geduldeten durch die Bundesagentur für Arbeit erteilten Zustimmungen und Ablehnungen ergeben sich aus der als Anlage 4 beigefügten Tabelle . Anerkannte Flüchtlinge benötigen keine Beschäftigungserlaubnis. Seit Inkrafttreten des Zuwanderungsgesetzes am 1. Januar 2005 erhalten sie eine Aufenthaltserlaubnis , die ihnen kraft Gesetzes jede Erwerbstätigkeit ermöglicht. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 8 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 13. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Studierendenquoten in den vergangenen zehn Jahren in Algerien, Marokko und Tunesien entwickelt (bitte länderspezifisch sowohl insgesamt als auch nach Frauen und Männern getrennt ausweisen)? Die Bundesregierung verweist auf die durch das UNESCO-Institut für Statistik veröffentlichten, frei zugänglichen Daten (http://data.uis.unesco.org/#). Die Bundesregierung erhebt über die Entwicklung der Studierendenquoten in Algerien, Marokko und Tunesien keine eigenen Daten. 14. Wie wird sich nach Kenntnis der Bundesregierung der Bedarf an Studienplätzen in den nächsten Jahren in den drei Ländern entwickeln, und was bedeutet das a) für den Ausbau an Infrastruktur und b) für die Ausbildung von Dozentinnen und Dozenten? Welche Unterstützung dafür leistet Deutschland (bitte länderspezifisch ausweisen )? In Algerien wird ein kontinuierliches Wachstum im Bereich der Hochschulbildung erwartet – analog zur steigenden Zahl der Bevölkerung (1,5 Prozent). Derzeit entstehen im Westen und Osten neue „Hochschulstädte“ mit enormen Kapazitäten , so u. a. in Constantine. Dort gibt es vier Hochschulen mit jeweils großzügiger Campusausstattung, allein am 2011 gegründeten Campus Constantine 3 studieren 21 000 Studierende in sechs Fakultäten. Darüber hinausgehende konkrete Informationen zu a) und b) sind für Algerien nicht verfügbar. Über den DAAD fördert die Bundesregierung Kooperationen zwischen deutschen und algerischen Hochschulen, um Wissens- und Praxistransfer zu ermöglichen, auch im Rahmen von Mobilitätsprogrammen für Lehrende und Studierende. Deutschland ist „keypartner “ beim Aufbau des Wasser- und Energieinstituts der panafrikanischen Universität (PAUWES) in Tlemcen. Über die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bzw. die Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) unterstützt die Bundesregierung das Vorhaben mit Investitionen von ca. 41 Mio. Euro bis 2018. Über den DAAD werden seit 2016 Train the Trainer Kurse/Fortbildungen für Hochschuldozenten angeboten. Ähnliche Entwicklungen sind in Tunesien zu beobachten, wobei dort das Bevölkerungswachstum nur 1 Prozent beträgt. Das tunesische Hochschulministerium hat ein Strategiepapier 2015 bis 2025 erarbeitet, das Schwerpunkte für Reformen bei Beschäftigungsfähigkeit, Capacity Building, Forschung, Mehrsprachigkeit und Hochschulstrukturen (Management, Autonomie) setzt. Hier steigt die Zahl der privaten Hochschulgründungen rapide; private Initiativen verfügen nach Kenntnis der Bundesregierung in der Regel über ausreichende Mittel für die Bereitstellung einer angemessenen Infrastruktur. Auch in Tunesien wird durch Kooperationen mit deutschen Hochschulen Wissens- und Praxistransfer ermöglicht, unter anderem im Rahmen von DAAD-Mobilitätsprogrammen für Lehrende und Studierende. Zudem fördert die Bundesregierung pilothaft den Praxisbezug von Studiengängen durch Studienmodule, die gemeinsam von Hochschullehrenden und Praktikerinnen und Praktikern erarbeitet werden. Über den DAAD werden seit 2016 Train-the-Trainer-Kurse/Fortbildungen für Hochschuldozentinnen unddozenten angeboten. Zwischen der Bundesregierung und der tunesischen Seite gibt es Gespräche über den Aufbau einer Deutsch-Tunesischen Hochschule. Auch in Marokko ist aufgrund der demografischen Entwicklung und dem Wunsch junger Marokkaner nach einer akademischen Ausbildung in den nächs- Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9 – Drucksache 18/12022 ten Jahren mit einem weiter steigenden Bedarf an Studienplätzen zu rechnen. Initiativen der marokkanischen Regierung und der Hochschulen zum Ausbau der Infrastruktur beinhalten u. a. den Bau neuer Universitäten, Hörsäle und Studentenwohnheime sowie Maßnahmen verstärkter Ausbildung von Dozentinnen und Dozenten. Zudem gibt es eine wachsende Anzahl von Studierenden, die das steigende Angebot privater Universitäten nachfragen. Kooperationen mit deutschen Hochschulen ermöglichen Wissens- und Praxistransfer, unter anderem im Rahmen von Mobilitätsprogrammen für Lehrende und Studierende. Zudem fördert die Bundesregierung pilothaft den Praxisbezug von Studiengängen durch Studienmodule , die gemeinsam von Hochschullehrenden und Praktikerinnen und Praktikern erarbeitet werden. Die Bundesregierung unterstützt als Leuchtturmprojekt die Kooperation der Universität Moulay Ismail in Meknès mit der Fachhochschule (FH) Aachen. Hier werden in vier bi-nationalen B.A.-Studiengängen (Elektrotechnik, Chemie, Informatik, Biomedizin) ca. 220 Studierende unterrichtet . Der Lehrplan sieht neben Fachunterricht auch Deutsch vor. Ab Wintersemester 2018/2019 wird eine Studierendenzahl von 400 angestrebt. Folgende Programme, die auch algerischen, marokkanischen und tunesischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern offen stehen, werden vom DAAD durchgeführt : Im Programm „Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge (EPOS)“ werden Individualstipendien an Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Entwicklungs - und Schwellenländern für entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge aller Wissensbereiche an deutschen Hochschulen vergeben. Die Absolventinnen und Absolventen sollen als sogenannte Change Agents ihre Erfahrungen und ihr neu erworbenes Wissen an andere weitergeben und als Multiplikatoren aktiv in internationalen Netzwerken an der Lösung landes- und regionalspezifischer sowie globaler Herausforderungen mitwirken. Das Programm ist u. a. auch in Algerien und Marokko aktiv. Im Rahmen der „Schwellen- oder Ankerlandstudiengänge“ wird die Einrichtung von transnationalen Masterstudiengängen in Kooperation mit Universitäten in Schwellenländern gemeinsam vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziel dieser Maßnahme ist neben dem Transfer technologischen Wissens die Förderung der interkulturellen Kommunikationskompetenz von Fachkräften in entwicklungspolitisch relevanten Fachbereichen. Das Programm ist u. a. auch in Algerien und Tunesien aktiv. Das Programm „Fachbezogene Partnerschaft mit Hochschulen in Entwicklungsländern “ (kurz: Hochschulpartnerschaften) fördert wissenschaftliche Kooperation zwischen Partnerhochschulen auf Instituts- oder Fachbereichsebene. Im Mittelpunkt des Programms steht die Strukturbildung an der ausländischen Hochschule , die durch Curricula- oder Modulentwicklung, die Einrichtung internationaler Studiengänge und die gegenseitige Anerkennung von Universitätsabschlüssen gefördert werden kann. Dies geschieht u. a. auch in Marokko. Bei den „Praxispartnerschaften“ steht grundsätzlich die Verbesserung der Hochschulausbildung in Entwicklungsländern im Mittelpunkt, damit sie den Anforderungen des Arbeitsmarktes besser Rechnung trägt, zur Wirtschaftsentwicklung beiträgt und dem „Brain Drain“ entgegenwirkt. Durch das Programm soll der Praxisbezug in den Studiengängen erhöht und das wirtschaftsorientierte Profil der Hochschulen in Entwicklungsländern verbessert werden, dies geschieht u. a. auch in Tunesien. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 10 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 15. An welchen Hochschulen in Algerien, Marokko und Tunesien kann man nach Kenntnis der Bundesregierung Germanistik bzw. Deutsch studieren, wie viele Studierende sind in diesen Studiengängen eingeschrieben, und wie soll das Angebot weiterentwickelt werden (bitte länderspezifisch ausweisen )? In Algerien existieren an vier Universitäten Deutschabteilungen (Université Alger 2 – Abou El Kacem Saadallah, Université Oran 2 Mohamed Ben Ahmed, Université de Sidi Bel Abbès Djillali Liabes, Université ibn Khaldoun de Tiaret). Die Eröffnung neuer Germanistiklehrstühle an weiteren Hochschulen ist in Vorbereitung . Rund 2 800 Studierende lernen derzeit Deutsch. Aus der Sprachkursentwicklung des Goethe-Instituts ist ein zunehmender Bedarf an Deutschunterricht in Algerien abzuleiten, der mit der zunehmenden Nachfrage nach Studienmöglichkeiten in Deutschland korrespondiert. Deutsch wird in Tunesien zurzeit an elf Hochschulinstituten, die acht Universitäten zugeordnet sind, angeboten: Universität Tunis, Universität Tunis El Manar, Universität La Manouba, Universität Carthage, Universität Jendouba/Béja, Universität Monastir, Universität Gafsa, Universität Gabès. Der Studiengang Germanistik wird an drei Instituten (Universität La Manouba (FLAH), Universität Karthago (ISLT), Universität Gabes (ISLG)) angeboten. Das entspricht etwa 1 765 deutschlernenden Studierenden. Es besteht eine große Nachfrage nach studienbegleitendem Deutschunterricht, insbesondere an Ingenieurhochschulen. In Marokko existieren klassische Germanistik-Studiengänge an drei Universitäten (Mohammed V Universität in Rabat, Universität Sidi Mohammed Ben Abdallah in Fès, Universität Hassan II in Casablanca). Darüber hinaus gibt es einen Diplom-Übersetzerstudiengang (Masterniveau) an der Universität Abdelmalek Essaadi in Tanger. Insgesamt studieren rund 700 Studierende Deutsch. An der Universität Moulay Ismail in Meknès besteht mittelfristig die Absicht, neben dem studienbegleitenden Deutschunterricht im bi-nationalen Bachelorprogramm (Kooperationspartner FH Aachen) auch eine Germanistik-Abteilung zu etablieren (vgl. Antwort zu Frage 14). Die Seminare für Germanistik und DaF/DaZ an der Universität Flensburg und die Deutschabteilung der Faculté des Lettres an der Université Sidi Ben Abdallah Fès/Marokko haben eine vom DAAD geförderte Institutspartnerschaft zur Erforschung verschiedener Arten regionaler Mehrsprachigkeit und zur Entwicklung didaktischer Modelle für einen transkulturellen Unterricht des Deutschen als Landes-, als Zweit- und als Fremdsprache. 16. Inwiefern gibt es nach Kenntnis der Bundesregierung in Algerien, Marokko und Tunesien einen Mangel an Lehrkräften an den Hochschulen (bitte länderspezifisch ausweisen)? Plant die Bundesregierung Unterstützung, um diesen Mangel zu beheben, und wenn ja, in welcher Form und in welcher Höhe (bitte länderspezifisch ausweisen)? Der DAAD beobachtet in der Zusammenarbeit mit Tunesien und Algerien sowie in geringem Maße in Marokko Nachwuchsprobleme und Lehrermangel an Hochschulen . Die Bundesregierung wird die Unterstützung der Hochschulzusammenarbeit mit Algerien, Marokko und Tunesien fortsetzen und insbesondere mit Tunesien erweitern. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 11 – Drucksache 18/12022 17. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahlen ausländischer Studierender an den algerischen, marokkanischen und tunesischen Hochschulen in den letzten zehn Jahren entwickelt (bitte länderspezifisch und nach Studienländern ausweisen sowie sowohl die Gesamtzahl als auch nach Frauen und Männern getrennt ausweisen)? Wie viele davon wurden jeweils von deutschen Wissenschaftsorganisationen gefördert (bitte länderspezifisch ausweisen, Organisationen angeben und getrennt nach Frauen und Männern ausweisen)? Zur Frage nach der Entwicklung der Zahlen ausländischer Studierender wird auf die Antwort zu Frage 13 verwiesen. Nach Kenntnis der Bundesregierung fördert nur der DAAD als Wissenschaftsorganisation deutsche Studierende in Algerien, Marokko und Tunesien. Er finanziert keine Drittland-Stipendien für internationale Studierende an Hochschulen in den drei Ländern. Die Individual-Förderzahlen des DAAD sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Die Unterscheidung nach Individual- und Projektförderung wird erst seit 2010 erhoben. 18. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl der algerischen, marokkanischen und tunesischen Studierenden im Ausland in den letzten zehn Jahren entwickelt (bitte nach Studienländern ausweisen sowie sowohl die Gesamtzahl als auch nach Frauen und Männern getrennt ausweisen)? Wie viele der algerischen, marokkanischen und tunesischen Studierenden in Deutschland wurden jeweils von deutschen Wissenschaftsorganisationen gefördert (bitte länderspezifisch ausweisen, Organisationen angeben und getrennt nach Frauen und Männern ausweisen)? Zur Frage nach der Entwicklung der Studierendenzahlen wird auf die Antwort zu Frage 13 verwiesen. Nach Kenntnis der Bundesregierung fördert nur der DAAD als Wissenschaftsorganisation algerische, marokkanische und tunesische Studierende aus den drei Ländern für ein Studium in Deutschland. Die Individual-Förderzahlen des DAAD in die drei Länder sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen. Die Unterscheidung nach Individual- und Projektförderung wird erst seit 2010 erhoben. Kalenderjahr Individual Geförderte davon Frauen Individual Geförderte davon Frauen Individual Geförderte davon Frauen Summe: Individual Geförderte Summe: davon Frauen 2010 4 2 16 13 12 5 32 20 2011 3 1 18 11 10 7 31 19 2012 2 2 19 13 12 8 33 23 2013 7 5 27 18 19 9 53 32 2014 8 4 13 9 16 10 37 23 2015 1 1 14 13 12 9 27 23 Summe 25 15 107 77 81 48 213 140 Algerien Marokko Tunesien Geförderte aus Deutschland Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 12 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 19. Inwiefern beabsichtigt die Bundesregierung, mehr junge Menschen aus Algerien , Marokko und Tunesien für ein Studium und/oder eine Ausbildung in Deutschland zu gewinnen? Inwiefern beabsichtigt die Bundesregierung, mehr junge Menschen aus Algerien, Marokko und Tunesien für ein Studium und/oder eine Ausbildung in Deutschland zu gewinnen? Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt, eine neue Qualität der internationalen Wissenschaftszusammenarbeit zu erreichen. Dazu gehört, die Zahl internationaler Studierender an deutschen Hochschulen bis zum Jahr 2020 auf 350 000 zu erhöhen. Die Gewinnung junger Menschen aus Algerien , Marokko und Tunesien für ein Studium und/oder eine Ausbildung in Deutschland erfolgt in erster Linie über Maßnahmen des DAAD. Studieninformation und Beratung, Info-Tage und Bildungsmessen spielen dabei eine zentrale Rolle. In Algerien und Tunesien hat der DAAD ein umfangreiches Konzept zu den Kampagnen „Study in Germany“ und „Research in Germany“ entwickelt. In Marokko (gemäß Statistischem Bundesamt mit 5 447 Studierenden in Deutschland im Wintersemester 2015/2016 nach Kamerun das zweitwichtigste Entsendeland in Afrika) liegt der Fokus auf der Teilnahme an der Bildungsmesse „Forum international de l’étudiant‘ in Casablanca“. 20. Wie viele der Studierenden kehren nach Kenntnis der Bundesregierung wieder nach Algerien, Marokko und Tunesien zurück, und welche Schwierigkeiten bestehen bei der Rückkehr? Der Bundesregierung liegen dazu keine statistischen Angaben vor. 21. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung in den letzten zehn Jahren a) die allgemeine Arbeitslosigkeit, b) die Jugendarbeitslosigkeit und c) die Arbeitslosigkeit von Akademikerinnen und Akademikern in Algerien, Marokko und Tunesien entwickelt (bitte jeweils länderspezifisch sowohl gesamt als auch nach Frauen und Männern getrennt ausweisen)? Die mittlere allgemeine Arbeitslosigkeit zwischen 2006 und 2016 lag gemäß offiziellen Angaben in Algerien bei 11 Prozent, in Marokko bei 9 Prozent und in Kalenderjahr Individual Geförderte davon Frauen Individual Geförderte davon Frauen Individual Geförderte davon Frauen Summe: Individual Geförderte Summe: davon Frauen 2010 46 16 50 10 314 104 410 130 2011 45 17 42 13 103 46 190 76 2012 40 15 55 16 127 53 222 84 2013 40 16 44 13 118 62 202 91 2014 35 12 40 10 91 38 166 60 2015 37 12 43 21 110 56 190 89 Summe 243 88 274 83 863 359 1.380 530 Algerien Marokko Tunesien Geförderte aus dem Ausland Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 13 – Drucksache 18/12022 Tunesien bei 15 Prozent. Die mittlere Jugendarbeitslosigkeit zwischen 2006 und 2016 lag in Algerien bei 26 Prozent, in Marokko bei 18 Prozent und in Tunesien bei 33 Prozent. 2016 lag die Arbeitslosigkeit von Akademikerinnen und Akademikern in Tunesien bei 31,2 Prozent (Quelle: www.worldbank.org/en/country/tunisia/publication /economic-outlook-spring-2016). Weitere Angaben zur Arbeitslosigkeit von Akademikerinnen und Akademikern liegen beispielsweise beim German Marshall Fund of the United States vor (www.gmfus.org/file/2490/download, vgl. Anlage 6). 22. Wie viele Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen strömen jährlich auf die Arbeitsmärkte der drei Länder (bitte länderspezifisch ausweisen )? Sind sie adäquat ausgebildet, bzw. welche Defizite bestehen, und wie können diese auch mit deutscher Hilfe behoben werden? Die Bundesregierung verweist auf die durch das UNESCO–Institut für Statistik veröffentlichten Daten (http://data.uis.unesco.org/#). Die Bundesregierung erhebt zu den Absolventenzahlen keine eigenen Daten. Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen in Algerien, Marokko und Tunesien sind theoretisch gut ausgebildet, es fehlt jedoch oft am Praxisbezug, Ausbildung in soft skills und Methodenkompetenz. Hier können deutsche Hochschulen über transnationale Bildungsprojekte und Hochschulkooperationen wertvolle Aufbauarbeit leisten. Die Forschungs- und Bildungskooperationen wird verstärkt auf Innovation, Transfer und beschäftigungsrelevante Wirkungen der Kooperation hin ausgerichtet . Darüber hinaus wird auf die Antwort zu den Fragen 14, 31, 40 und 51 verwiesen . 23. Wie haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Nachfrage nach und die Teilnahme an Deutschkursen in Algerien, Marokko und Tunesien entwickelt und können die Goethe-Institute vor Ort oder auch andere Anbieter die Nachfrage decken (bitte länderspezifisch ausweisen)? In Algerien ist das Interesse an Deutschkursen steigend. Im Jahr 2015 gab es beim Goethe-Institut 1 306 Einschreibungen, 2016 waren es 1 598. Andere Anbieter als das Goethe-Institut mit strukturiertem Deutschkursangebot gibt es in Algerien nach Kenntnis der Bundesregierung nicht. Laut Goethe-Institut könne die landesweite Nachfrage derzeit nur mit Online-Kursen bedient werden. Zur Umsetzung dieses Ansatzes fehlen dem Goethe-Institut jedoch (noch) Tutorinnen und Tutoren . In Marokko ist die Nachfrage nach dem Erwerb von Sprachkenntnissen für Null- Anfänger, die vom Beginn des Schuljahres im September bis Mai/Juni des darauf folgenden Jahres das B1-Zertifikat (Mindestanforderung zur Erlangung eines Studienvisums ) erlangen möchten, unverändert hoch. Die Nachfrage nach Sprachkursen für die erforderlichen Deutschkenntnisse im Rahmen des Ehegattennachzugs steigt wieder. Das Goethe-Institut kann aufgrund beschränkter Kapazitäten (Mangel an qualifiziertem Lehrpersonal) geschätzt etwa nur 30 Prozent des Bedarfs decken. Oft wandern Kunden für Anfängerkurse zur zunehmenden Zahl privater Anbieter ab und kehren für weiterführende Kurse aufgrund höherer Unterrichtsqualität zum Goethe-Institut zurück. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 14 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode In Tunesien ist seit 2011 eine kontinuierlich steigende Nachfrage nach Deutschkursen festzustellen. Das Goethe-Institut ist aufgrund seines guten Rufs und eines soliden Preis-Leistungsverhältnisses führender Anbieter. Die Nachfrage kann aufgrund beschränkter personeller und räumlicher Kapazitäten und des Mangels an qualifizierten Lehrkräften zurzeit nicht vollständig gedeckt werden, insbesondere im Landesinneren. Die Möglichkeit regional verteilter Goethe-Institut-Kurse wird derzeit geprüft. In diesem Zusammenhang hat das Goethe-Institut seit Sommer 2016 ein Kursangebot für Firmen und weitere Interessenten in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer in Sousse eingerichtet. Weiterer qualifizierter Anbieter ist die staatliche Bourguiba School. Algerien 24. Welche deutsch-algerischen Kooperationsprojekte gibt es im Schulbereich? Wie soll die Kooperation weiterentwickelt werden? Wie viele Schülerinnen und Schüler in Algerien profitieren davon? Zu Kooperationen im Rahmen der Partnerschulinitiative PASCH des Auswärtigen Amts wird auf die Antwort zu Frage 5 verwiesen. Darüber hinaus bestehen im Schulbereich keine Kooperationsprojekte der Bundesregierung mit Algerien. 25. Welche deutsch-algerischen Kooperationsprojekte gibt es im Bereich der beruflichen Bildung? Wie soll die Kooperation gestärkt werden? Welche Ziele verfolgt die Bundesregierung mit den Kooperationsprojekten im Bereich der beruflichen Bildung in Algerien? Die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens bilden seit vielen Jahren eine bedeutende Zielregion für Kooperationen im Bereich Berufsbildung. Zur Kommunikation mit arabischen Interessenten hat die BMBF-Initiative iMOVE (International Marketing of Vocational Education) im Jahr 2004 eigens ein arabischsprachiges Internetportal eingerichtet und produziert auch arabischsprachiges Informationsmaterial . Bereits 2011 hat iMOVE eine Zusammenstellung mit Beispielen für erfolgreiche Berufsbildungskooperationen zwischen deutschen und arabischen Partnern auf Arabisch herausgegeben. Auch in den branchenbezogenen iMOVE-Sammlungen von Best-Practice-Beispielen befinden sich Erfolgsgeschichten über gelungene Bildungskooperationen mit Partnern aus dem arabischen Raum. Nach einer aktuellen Abfrage der iMOVE-Anbieterdatenbank halten 15 (der insgesamt 209) Anbieter Angebote für Algerien vor. Dies zeigt, dass die deutsche Bildungswirtschaft Algerien als interessanten Markt betrachtet. Seit 2009 organisiert iMOVE das Arabisch-Deutsche Bildungsforum, das 2016 zum siebten Mal stattfand. Die Schirmherrschaft über die Foren hat das BMBF übernommen. Ziel der Konferenzen ist die Anbahnung von Kooperationen zwischen deutschen Aus- und Weiterbildungsanbietern und potenziellen Auftraggebern aus den arabischen Ländern sowie der Austausch über die Geschäftsaussichten für deutsche Aus- und Weiterbildungsanbieter in arabischen Märkten. Die arabischen Gäste erhalten die Möglichkeit, sich über bereits erfolgreiche Projekte zu informieren, um so die deutschen Anbieter und ihre Leistungsportfolios besser kennenlernen zu können. Als internationaler Branchentreff für Bildungsanbieter aus Deutschland und Interessenten aus der MENA-Region (Middle East and North Africa) besitzt das Arabisch-Deutsche Bildungsforum ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15 – Drucksache 18/12022 In der Entwicklungszusammenarbeit gibt es bisher keine deutsch-algerischen Kooperationsprojekte . Jedoch ist die Integration von Elementen beruflicher Bildung, besonders Fortbildungen, in Neuvorhaben geplant (zum Beispiel Weiterbildung in technischen/administrativen Berufen im Rahmen des Vorhabens „Abfallwertschöpfungsketten “). 26. Wie viele junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren haben nach Kenntnis der Bundesregierung im Rahmen dieser Kooperationsprojekte seit Beginn der Zusammenarbeit einen Berufsabschluss erreicht bzw. sind in qualifizierte Beschäftigung eingemündet? Bislang liegen der Bundesregierung keine Ergebnisse vor, da sich das oben genannte Vorhaben („Abfallwertschöpfungsketten“) noch im Planungsstadium befindet . 27. Welche deutsch-algerischen Kooperationsprojekte gibt es im Wissenschaftsbereich ? Wie viele Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren davon? Laut Hochschulkompass der HRK bestehen aktuell 16 Kooperationsabkommen zwischen deutschen und algerischen Hochschulen. Im Rahmen des „Hochschuldialogs mit der islamischen Welt“ unterstützt der DAAD mit Mitteln des Auswärtigen Amts gegenwärtig zwei Kooperationsprojekte zwischen deutschen Hochschulen und Partnerhochschulen in Algerien. Das BMBF fördert aktuell sieben Projekte mit Beteiligung algerischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (siehe Anlage 7). Hier sind 18 deutsche und zehn algerische Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt . Darüber hinaus können noch weitere algerische Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von den Projekten profitieren. Im Auftrag des BMZ wird über den GIZ-Studienfachkräftefonds der GIZ GmbH eine Kooperation der Universitäten Blida und Constantine mit der Universität Rostock unterstützt. Diese beinhaltet den Aufbau eines Masterstudiengangs im Abfallmanagement. Von der Alexander von Humboldt Stiftung (AvH) wurde zuletzt 2013 ein Forschungsstipendium nach Algerien vergeben; insgesamt leben zehn Alumni der AvH in Algerien. Von 2016 bis 2018 fördert die AvH eine Institutspartnerschaft zwischen einer Alumna in Algerien und einem deutschen Partnerinstitut. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist über das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in zwei Projekten mit Algerien aktiv. Zwischen 2014 und 2016 waren insgesamt 16 Nachwuchs- und Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an Max-Planck-Instituten zu Gast. Es besteht ein Forschungs-Kooperationsprojekt von Max-Planck-Instituten mit Algerien. Die Aktivitäten der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) umfassen Delegationsbesuche , Wissenschaftleraustausch oder Workshops sowie Auftragsforschung in geringem Umfang. Wie viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insgesamt in Kooperation mit deutschen Forschungseinrichtungen eingebunden sind, ist der Bundesregierung nicht bekannt. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 16 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Insgesamt wurden im Rahmen der Projektförderung über den DAAD 2015 132 Personen (Studierende, Graduierte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ) gefördert. 28. Wie soll sich die deutsch-algerische Wissenschaftskooperation weiterentwickeln , und welche Interessen haben sowohl die algerische Regierung als auch die Bundesregierung? Die Kooperation in Bildung, Forschung und Innovation mit den Maghreb-Ländern ordnet sich in die Zielsetzungen der Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung ein und akzentuiert diese entsprechend den spezifischen Bedarfen der Region und der einzelnen Länder. Für alle Partnerländer in der Region gilt, dass sich die Kooperation verstärkt auf anwendungsbezogene Forschung und komplementär dazu auf Bildungsmaßnahmen zur Schaffung beruflicher Perspektiven richtet. Insbesondere zielt die Bundesregierung auf die Verbesserung der hochschulischen Qualifikation im Hinblick auf die Beschäftigungsfähigkeit von Absolventinnen und Absolventen. Ausgehend von globalen und regionalen Herausforderungen liegen fachliche Schwerpunkte der Kooperation bei natürlichen Ressourcen (Land, Wasser), erneuerbarer Energie, Ernährungssicherheit, Gesundheit , geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung. Diese Themen werden stetig im bilateralen Dialog auf Basis von Abkommen zur Wissenschaftlichen und Technologischen Zusammenarbeit (WTZ) aktualisiert und sind zudem Gegenstand von EU-Dialogforen mit den Ländern der mediterranen Partnerregion. Partner aus Deutschland und den Maghreb-Ländern kooperieren zudem in EU-Projekten im Rahmenprogramm Horizont 2020. Bestehende bilaterale Wissenschaftskooperationen zwischen Deutschland und Algerien sollen weitergeführt werden. Der Deutsch-Afrikanische Innovationsförderpreis des BMBF steht auch algerischen Forscherinnen und Forschern offen. In die Zusammenarbeit mit dem PAUWES Institut für Wasser, Energie einschließlich Klimawandel werden bereits gezielt algerische Partner eingebunden. Dieser Ansatz soll auch zukünftig fortgeführt werden. 29. Welche sprachlichen, technischen und kulturellen Herausforderungen sieht die Bundesregierung bei Kooperationsprojekten a) im Bereich beruflicher (dualer) Ausbildung und b) im Hochschulbereich, und wie will die Bundesregierung ihnen begegnen? Sowohl die berufliche als auch die Hochschulbildung sind grundsätzlich wenig praxisorientiert und sehr theorielastig. Geplant ist die Integration beruflicher Fort- und Weiterbildung in sektoralen Projekten (Abfallwertschöpfungsketten) mit starkem Praxisbezug. Im Hochschulbereich wird die Praxisorientierung durch Universitätskooperationen gestärkt (siehe hierzu auch die Antwort zu Frage 14). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 17 – Drucksache 18/12022 30. Wie ist der Stand bei Aufbau und Etablierung der Pan African University – Institute of Water and Energy Sciences, einer Netzwerkuniversität mit fünf Standorten, einer davon in Algerien, und welche nächsten Schritte stehen an (u. a. finanzielle Unterstützung, Auswahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, technische Zusammenarbeit, Entwicklung Forschungsagenda )? Das PAUWES Institut für Wasser, Energie und Klimawandel wurde als eines der fünf regionalen Institute der panafrikanischen Netzwerk-Universität im Herbst 2014 eröffnet. Es wurden vier Masterstudiengänge in den Feldern Wasser und Energie mit jeweils einer Ausrichtung in „Policy Studies“ und Ingenieurwissenschaften eingerichtet. Derzeit sind über 130 Studierende aus allen Regionen Afrikas am PAUWES und über 900 in der „Pan African University“ (PAU) eingeschrieben . Die Bewerberzahlen steigen stetig; 2016 konnten 83 Studierende für das PAUWES aus ca. 1 300 Bewerbungen von einem internationalen Gremium ausgewählt werden. Am Institut lehren bislang Kurzzeitdozenten, die aus afrikanischen und teilweise europäischen Ländern kommen. Die ersten Absolventinnen und Absolventen der PAU werden derzeit beim Einstieg in den Beruf begleitet. Der neu eingerichtete Hochschulrat der PAU und die Personalabteilung der Afrikanischen Union haben einen internationalen Auswahlprozess für Professuren begonnen , der im Juni abgeschlossen werden soll (darin 4 bis 5 von insg. 12 Professuren am PAUWES). Es besteht eine institutionelle Kooperation mit einem Konsortium deutscher Hochschulen (über den DAAD). Die oben dargestellte Entwicklung des Instituts wurde im Rahmen der deutschen Technischen Zusammenarbeit am PAUWES und mit dem PAU Rektorat erreicht. Mithilfe der Finanzierung im Rahmen der Finanziellen Zusammenarbeit wird der Campus des PAU- WES energieeffizient und barrierefrei rehabilitiert und mit didaktischer und technischer Ausstattung (inkl. Labore) eingerichtet. Derzeit laufen die Detailplanungen der Renovierungsarbeiten. Darüber hinaus wird das Institut bei der Finanzierung von Stipendien für Studierende sowie von Gehältern für Dozentinnen und Dozenten unterstützt. Mit der Unterstützung des BMBF haben afrikanische und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Forschungsagenda für das PAUWES Institut entwickelt. Diese soll im Herbst 2017 dem PAU-Rektorat und der AUC sowie weiteren afrikanischen Beteiligten vorgestellt und mit ihnen validiert werden. Das BMBF unterstützt Forschungskooperationen mit deutschen und afrikanischen Wissenschaftseinrichtungen (hier auch WASCAL) und finanziert einen Forschungskoordinator am PAUWES. Die oben dargestellte Entwicklung des Instituts wurde mit der ressortübergreifenden Unterstützung der PAU durch das BMZ und das BMBF erreicht. Bisher wurden seitens des BMZ für das Vorhaben 41 Mio. Euro (20 Mio. Euro finanzielle Zusammenarbeit, 21 Mio. Euro technische Zusammenarbeit) zugesagt. Das BMBF fördert Projekte zur Unterstützung von PAUWES in Höhe von ca. 3,3 Mio. Euro Kooperationsprinzip des BMBF ist hier die starke Einbindung der lokalen algerischen Partnerinstitutionen (hier insbesondere die Universität Tlemcen). Grundlage für die Zusammenarbeit ist der Abschluss eines trilateralen Memorandum of Understanding, das im Juni 2013 auf Minister- bzw. AU-Kommissarsebene unterzeichnet wurde. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 18 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 31. Welche Veränderung hat die deutsch-algerische Wissenschaftskooperation seit dem Beginn des sogenannten Arabischen Frühlings erfahren (bitte nach Beteiligten, Ziel und Umfang der Veränderung aufschlüsseln)? Wenn keine, warum nicht? Für Algerien kann ein „Aufschwung“ und eine Öffnung in Richtung internationale Kooperationen mit Europa festgestellt werden. Ein Memorandum of Understanding zwischen dem DAAD und dem algerischen Hochschulministerium wie auch das endverhandelte bilaterale Kulturabkommen bilden eine gute Basis und bekunden politischen Willen. Für die Hochschulkooperation und Arbeit in Algerien ist seit 2011 eine neue Phase der gegenseitigen Annäherung und des Interesses an Austausch erkennbar. Das Alumni-Netzwerk ist aktiv, es gibt großes Potential für eine regionale Maghreb-Zusammenarbeit: Die Probleme sind ähnlich, die Partner verstehen sich, insbesondere zwischen Tunesien und Algerien gibt es seit 2011 gute Zeichen nachbarschaftlicher Kooperation. Deutschland kann Beiträge für die regionale Arbeit leisten und regionale Netzwerke bauen (bereits 2016 mit Netzwerk- und Alumni-Treffen geschehen). Die Bundesregierung entwickelt die Forschungskooperation mit den Schwellenund Entwicklungs- sowie den Transformationsländern strategisch weiter (siehe Koalitionsvertrag S. 29). Die noch stärkere Hinwendung der deutschen Forschungs - und Bildungspolitik in der internationalen Zusammenarbeit auf Innovation , Transfer und beschäftigungsrelevante Wirkungen der Kooperation folgt daher aus der Analyse der dringendsten Bedarfe der Gesellschaften im Maghreb. Sie reagiert auf die mangelnden sozio-ökonomischen Perspektiven, insbesondere für die junge Generation, die zu den wichtigsten Auslösern der Protestbewegungen des „Arabischen Frühlings“ gehört hatten und die grundsätzlich für alle nordafrikanischen Länder gelten. Die Aufnahme Algeriens in das Rahmenprogramm CLIENT II (Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen) dokumentiert, dass die Kooperation Desiderate, aber ebenso bestehende Potenziale und Dynamiken der Partnerländer aufgreift und stärkt. Eine darüber hinausgehende statistische Auswertung zu den Beteiligten und dem quantitativen und qualitativen Umfang seit dem Arabischen Frühling liegt der Bundesregierung nicht vor. 32. Welchen Inhalt hat das Kulturabkommen zwischen Algerien und Deutschland , welches 2017 unterzeichnet werden soll, und wie ist der Arbeitsstand? Das Kulturabkommen zwischen Deutschland und Algerien regelt die kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit beider Länder. Nach Verhandlungen im Jahr 2016 konnte mit Algerien Einigkeit über den Text des Abkommens erzielt werden. Derzeit läuft in Deutschland das innerstaatliche Zustimmungsverfahren. 33. Inwiefern wirken sich die transnationalen Maßnahmen der Bundesregierung in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung zumindest mittelbar stabilisierend auf Algerien aus, und anhand welcher Parameter kommt die Bundesregierung zu diesem Schluss? Funktionierende Strukturen in Bildung, Wissenschaft und Forschung gehören zu den Voraussetzungen für Wirtschaftswachstum und damit auch Beschäftigung. Wissenschaftliche Studien zu Entwicklungsländern haben gezeigt, dass gerade Jugendarbeitslosigkeit signifikant das Risiko politischer Instabilität erhöht, wobei dieser Zusammenhang bei niedrigem Bildungsniveau besonders ausgeprägt ist Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 19 – Drucksache 18/12022 (vgl. Azeng, T.F., & Thierry, U.G. (2015). Youth unemployment, education and political instability: evidence from selected developing countries 1991-2001. Households in Conflict Network (HiCN) Working Paper 200. Brighton: The Institute of Development Studies). Die transnationalen Maßnahmen der Bundesregierung zum nachhaltigen Aufund Ausbau solcher Strukturen unterstützen somit eine stabile Entwicklung. Gleichzeitig eröffnen sie individuelle Entwicklungsperspektiven: Die Arbeitslosigkeit sinkt in der Regel mit steigendem (Aus-) Bildungsniveau. Internationale Vergleichszahlen zu diesem Zusammenhang finden sich u. a. bei der OECD (https://data.oecd.org/unemp/unemployment-rates-by-education-level.htm). Die Staaten des nördlichen Afrika stellen einen Sonderfall dar. Hier weisen Jugendliche mit ansteigendem Bildungsniveau ein steigendes Risiko zur Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung auf. Ursächlich hierfür sind vor allem der sog. Skills Mismatch (Fähigkeit hochqualifizierter Junger Menschen entspricht nicht dem Marktbedarf) sowie das sehr knappe Angebot von Arbeitsplätzen mit einem entsprechenden Ausbildungsbedarf (International Labour Organization (ILO): Inequality of opportunity and (unequal) opportunities in the youth labour market: How is the Arab world different?, 2016). Lösungsmöglichkeiten bestehen daher zum einen in der Schaffung von neuen hochwertigen Beschäftigungsmöglichkeiten und zum anderen in einer Anpassung der über die Hochschullehre vermittelten Qualifikationen an die tatsächlichen Bedarfe der Arbeitsmärkte. Die von der Bundesregierung eingesetzten Maßnahmen wirken sowohl angebots- als auch nachfrageseitig, d. h. es werden sowohl Maßnahmen unterstützt, die die Praxisorientierung in der Hochschullehre stärken und die Nachqualifikationen und Weiterbildungen anbieten. Zudem wird die Mobilität von Hochschulabsolventen unterstützt und diesen damit der internationale Arbeitsmarkt zugänglich gemacht. Andererseits wird verstärkt auch Unternehmertum gefördert, u. a. durch Mentoring -Programme, Gründungsfinanzierung, Trainingsangebote und Hochschulkurse zu Unternehmertum. Darüber hinaus sollen die Rahmenbedingungen für Innovation und Wissenstransfer verbessert werden. Generell sind die transnationalen Maßnahmen der Bundesregierung in Bildung, Wissenschaft und Forschung mittel- bis langfristig angelegt. Insofern lassen sich die Wirkungen der einzelnen Maßnahmen auch nur langfristig messen und evaluieren . Hinzu kommt die Komplexität der verschiedenen Einflussfaktoren, die eine direkte Zuordnung erschweren. Die geschilderten Zusammenhänge deuten jedoch darauf hin, dass die Bundesregierung mit ihren Maßnahmen der einzelnen Ressorts zu einer stabilen Entwicklung des jeweiligen Landes und der persönlichen Lebenschancen der Menschen einen nachhaltigen Beitrag leistet. Die Zusammenarbeit im Kontext zu PAUWES eröffnet vor allem dem algerischen wissenschaftlichen Nachwuchs und den Studierenden Zugang zu deutschen und afrikanischen Hochschul- und Forschungsnetzwerken. Dies schafft für die jungen Menschen neue Perspektiven und Chancen, ihre wissenschaftliche oder berufliche Karriere voranzutreiben und trägt damit zur Stabilisierung bei. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 20 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Marokko 34. Welche deutsch-marokkanischen Kooperationsprojekte gibt es im Schulbereich ? Wie soll die Kooperation weiterentwickelt werden? Wie viele Schülerinnen und Schüler in Marokko profitieren davon? Zu Kooperationen im Rahmen der Partnerschulinitiative PASCH des Auswärtigen Amts wird auf die Antwort zu Frage 5 verwiesen. Darüber hinaus bestehen im Schulbereich keine Kooperationsprojekte der Bundesregierung mit Marokko. 35. Welche deutsch-marokkanischen Kooperationsprojekte gibt es im Bereich der beruflichen Bildung? Wie soll die Kooperation gestärkt werden? Welche Ziele verfolgt die Bundesregierung mit den Kooperationsprojekten im Bereich der beruflichen Bildung in Marokko? Zwei vom BMZ finanzierte Kooperationsprojekte in der beruflichen Bildung und im Zuständigkeitsbereich des BMZ befinden sich in Vorbereitung und sollen Anfang 2018 anlaufen: 1. Unterstützung der marokkanischen Regierung bei der Umsetzung der Nationalen Strategie der Beruflichen Bildung mit der Zielsetzung, das Berufsbildungssystem stärker an den Bedarfen von Privatsektor und Arbeitsmarkt auszurichten und eine aktivere Rolle des Privatsektors zu befördern. Folgende Handlungsfelder sind vorgesehen: Förderung des öffentlich-privaten Dialogs; Ansätze kooperativer Berufsbildung; Standards und Qualität in der Aus- und Weiterbildung; 2. Das Vorhaben „Green Jobs“ soll die Beschäftigungssituation der Bevölkerung im ländlichen Raum und in Gebirgsregionen in ausgewählten Sektoren verbessern . Folgende Handlungsfelder sind vorgesehen: Entwicklung bedarfsorientierter Aus- und Weiterbildungsprogramme/Ausbildungsmodule sowie Standardisierung und Akkreditierung grüner Berufe; Einrichtung eines Referenzzentrums zur Ausbildung in grünen Berufen, angepasst an die Bedürfnisse und das Potenzial ländlicher Räume und Gebirgsgebiete; Unterstützung bei der Gründung angepasster Wirtschaftsstrukturen/-organisationen (Selbstständigkeit , Genossenschaften und Interessensgemeinschaften) mit Fokus auf Berufe im „grünen“ Umweltbereich/Umwelt und Naturschutz, die Zertifizierungen und Genehmigungen unterliegen und für die bereits Potenzial identifiziert wurde. 3. Darüber hinaus wurde berufliche Aus-/Weiterbildung in laufende Projekte integriert , u. a.: i. Förderung der Jugendbeschäftigung: Kurzzeitqualifizierungen auf der Basis lokaler Beschäftigungs- und Arbeitsmarktanalysen. Entwicklung und Umsetzung von Kurzzeitkursen in zwölf Berufen. Es sollen zunächst 1 000 Jugendliche in Kurzzeitkursen in zwölf Berufsbildern qualifiziert werden. ii. Projekt im Rahmen der Deutschen Klima- und Technologieinitiative (DKTI). Das Projekt verfolgt folgende Ziele: Unterstützung des marokkanischen Berufsbildungsministeriums bei der Entwicklung von Curricula und Lehrmaterialien für die 24-monatige Ausbildung von Fachhandwer- Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21 – Drucksache 18/12022 kern in Techniken der Nutzung regenerativer Energien und Energieeffizienz in Gebäuden; Unterstützung des Ausbildungsinstituts „Institut de formation aux métiers des énergies renouvelables et de l’efficacité énergétique “ (IFMEREE) Oujda bei der Ausbildung von Fachhandwerkern und der technisch-pädagogischen Weiterbildung von Fachkräften der Industrie und öffentlicher Institute; Unterstützung der Berufsfachschule „Centre de Perfectionnement Technique“ in Kenitra, angeschlossen an die Industrie- und Handelskammer Rabat/Salé/Kenitra, bei der Qualifizierung von Lehrpersonal zu Photovoltaikexperten und der Weiterbildung lokaler Elektriker zu Photovoltaik- und Solarthermieinstallateuren (6-monatiger Ausbildungsgang); Bereitstellung von Lehrmaterial. iii. Beschäftigungsförderung im ländlichen Abwassermanagement und in der Sanitärversorgung: Gemeinsam mit marokkanischen Bildungsinstitutionen werden Aus- und Fortbildungsmodule sowie Ausbildungsgänge im Abwassermanagement und der Sanitärversorgung entwickelt. Hierdurch sollen besonders Frauen und Jugendliche qualifiziert werden, um deren Chance auf Beschäftigung zu erhöhen. Alle Projekte sind darauf ausgerichtet, die Beteiligung des Privatsektors in der beruflichen Bildung zu stärken, um die Integration der Aus-und Fortgebildeten in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Darüber hinaus wird auf die Antwort zu Frage 25 zur BMBF-Initiative iMOVE und zum Deutsch-Arabischen Bildungsforum verwiesen. Nach einer aktuellen Abfrage der iMOVE-Anbieterdatenbank halten 20 (von insgesamt 209) Bildungsdienstleistern Angebote für Marokko vor. Dies zeigt, dass die deutsche Bildungswirtschaft Marokko als wichtigen Markt betrachtet. Im Rahmen des Markterschließungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat iMOVE die Durchführung einer Geschäftsanbahnungsreise für deutsche Bildungsanbieter nach Marokko für 2018 vorgeschlagen . 36. Wie viele junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren haben nach Kenntnis der Bundesregierung im Rahmen dieser Kooperationsprojekte seit Beginn der Zusammenarbeit einen Berufsabschluss erreicht bzw. sind in qualifizierte Beschäftigung eingemündet? Marokko definiert Jugendliche in der Altersgruppe 15 bis 35 Jahre. Informationen zur Altersgruppe 15 bis 24 Jahre liegen nicht vor. In Bezug auf die in der Antwort zu Frage 35 genannten Projekte lässt sich folgendes feststellen: i. Förderung der Jugendbeschäftigung: Seit dem vierten Quartal 2016 haben 491 Jugendliche an Qualifizierungsmaßnahmen teilgenommen. Über 200 Jugendliche haben eine Beschäftigung aufgenommen oder ihre Einkommenssituation verbessert. ii. Projekt im Rahmen der Deutschen Klima- und Technologieinitiative (DKTI): Bis Juni 2017 werden 99 Auszubildende/Handwerker ihre Aus- oder Weiterbildung abschließen. Die Perspektiven für eine Arbeit in der lokalen Wirtschaft werden als sehr hoch eingeschätzt. iii. Beschäftigungsförderung im ländlichen Abwassermanagement und in der Sanitärversorgung : Bislang wurden 146 Personen in Beschäftigung gebracht. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 22 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 37. Welche deutsch-marokkanischen Kooperationsprojekte gibt es im Wissenschaftsbereich ? Wie viele Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren davon? Das Programm zur Wissenschaftlich-Technologischen Zusammenarbeit (WTZ) mit Marokko „Programme Maroc-Allemand de Recherche Scientifique“ (PMARS) befindet sich derzeit in der 3. Ausschreibungsrunde, 17 Projekte werden gefördert. Im Rahmen von CLIENT II werden vier „Definitionsprojekte“ mit marokkanischer Beteiligung zur Vorbereitung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (Beginn April 2017) gefördert. Zu Projekten des BMBF im Einzelnen wird auf die Anlage 7 verwiesen. Partner aus Deutschland und den Maghreb-Ländern kooperieren zudem in EU- Projekten im Rahmenprogramm Horizont 2020. Gemeinsam mit Tunesien und Marokko partizipiert Deutschland an der in Vorbereitung befindlichen Maßnahme nach Artikel 185 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) PRIMA, einem zehnjährigen Programm ab 2018 mit derzeit 16 Partnern aus Ländern Europas und der südlichen und östlichen Mittelmeerregion zur Verbesserung von Lösungen für integriertes Wassermanagement und die Ernährungssicherheit in der Region. Für das Programm sind von den Partnerstaaten und der Europäischen Union gemeinsam über 400 Mio. Euro eingeplant. Laut Hochschulkompass der HRK bestehen aktuell 34 Kooperationsabkommen zwischen deutschen und marokkanischen Hochschulen. Im Rahmen des „Hochschuldialogs mit der islamischen Welt“ unterstützt der DAAD mit Mitteln des Auswärtigen Amts gegenwärtig zwei Kooperationsprojekte zwischen deutschen Hochschulen und Partnerhochschulen in Marokko. Im Rahmen der Projektförderung hat der DAAD 2015 414 Personen gefördert. Von der AvH wurde zuletzt 2013 ein Forschungsstipendium vergeben. Die AvH hat in Marokko fünfzehn Alumni. Marokko ist auch das einzige Land in der Maghreb-Region, in dem die AvH einen Vertrauenswissenschaftler hat, der u. a. 2013 und 2015 Humboldt-Kollegs in Marokko organisiert hat. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist in zwei Projekten über das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie über das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) mit Marokko aktiv. Zwischen 2014 und 2016 waren insgesamt 18 Nachwuchs- und Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an Max-Planck-Instituten zu Gast. Mit Marokko bestehen sechs der insgesamt acht Forschungs-Kooperationen, welche die Max-Planck-Institute mit den Maghreb-Staaten unterhalten. Damit weist Marokko überdurchschnittlich viele Kooperationsprojekte mit Max-Planck-Instituten auf. Davon sind allein vier dem großen Interesse an Möglichkeiten für Feldstudien (Anthropologie und Archäologie) geschuldet, die anderen liegen im Bereich der Physik. Die FhG arbeitet derzeit in fünf von der EU geförderte Projekte mit marokkanischen Partnern zusammen. Sporadisch und vereinzelt gibt es Interaktionen über Delegationsbesuche, Wissenschaftleraustausch oder Workshops sowie Auftragsforschung in geringem Umfang. Wie viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insgesamt in Kooperationen mit deutschen Forschungseinrichtungen eingebunden sind, ist der Bundesregierung nicht bekannt. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 23 – Drucksache 18/12022 38. Wie soll sich die deutsch-marokkanische Wissenschaftskooperation weiterentwickeln , und welche Interessen haben sowohl die algerische Regierung als auch die Bundesregierung? Die Kooperation in Bildung, Forschung und Innovation mit den Maghreb-Ländern ordnet sich in die Zielsetzungen der Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung ein und akzentuiert diese entsprechend den spezifischen Bedarfen der Region und der einzelnen Länder. Für alle Partnerländer in der Region gilt, dass sich die Kooperation verstärkt auf anwendungsbezogene Forschung und komplementär dazu auf Bildungsmaßnahmen zur Schaffung beruflicher Perspektiven richtet. Insbesondere zielt die Zusammenarbeit auf die Verbesserung der hochschulischen Qualifikation im Hinblick auf die Beschäftigungsfähigkeit von Absolventinnen und Absolventen. Ausgehend von globalen und regionalen Herausforderungen liegen fachliche Schwerpunkte der Kooperation bei natürlichen Ressourcen (Land, Wasser), erneuerbaren Energien, Ernährungssicherheit, Gesundheit sowie geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung. Die Themen werden stetig im bilateralen Dialog auf Basis von Abkommen zur Wissenschaftlichen und Technologischen Zusammenarbeit (WTZ) aktualisiert und sind zudem Gegenstand von EU-Dialogforen mit den Ländern der mediterranen Partnerregion . Partner aus Deutschland und den Maghreb-Ländern kooperieren zudem in EU-Projekten im Rahmenprogramm Horizont 2020. Seit 2010 wurden bilaterale Projektkooperationen in drei Ausschreibungsrunden mit Marokko umgesetzt (PMARS). Die Projekte sind überwiegend anwendungsnah , den genannten Themen gewidmet und mit einer starken Komponente der wissenschaftlichen Nachwuchsentwicklung verbunden. Im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltigkeit“ gehört Marokko zu den Kooperationsländern des Programms „CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen “. Der 2016 erstmals ausgeschriebene Deutsch-Afrikanische Innovationsförderpreis des BMBF steht auch marokkanischen Forscherinnen und Forschern offen. Beide Seiten sind an einer weiteren intensiven Kooperation interessiert. Strategische Reformansätze in Marokko bieten Ansätze für die Fortführung und Intensivierung der Partnerschaft in Bildung, Forschung und Innovation. Zur Wissenschaftskooperation mit Marokko im Rahmen der Transformationspartnerschaft wird auf die Antwort zu Frage 42 verwiesen. 39. Welche sprachlichen, technischen und kulturellen Herausforderungen sieht die Bundesregierung bei Kooperationsprojekten a) im Bereich beruflicher (dualer) Ausbildung und Folgende Herausforderungen werden im Rahmen der Kooperationsprojekte adressiert: Aufgrund des niedrigen sozialen Ansehens besteht unter Jugendlichen nur geringes Interesse am Erlernen eines Handwerksberufs. Schulabgänger streben stattdessen eine akademische Karriere an, die häufig in Arbeitslosigkeit mündet. Marokkanische Unternehmen engagieren sich bislang noch unzureichend für die Ausbildung von Fachhandwerkern. Bezüge zur Praxis und den Tätigkeiten im Betrieb werden bislang eher selten hergestellt. Lehrer an Berufsschulen werden in der Regel nicht systematisch weitergebildet. Mädchen, insbesondere in ländlichen Gebieten, haben nur begrenzten Zugang zu moderner Ausbildung. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 24 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode b) im Hochschulbereich, Es wird auf die Antwort zu Frage 43 verwiesen. und wie will die Bundesregierung ihnen begegnen? Für die duale Ausbildung wird auf die Antwort zu Frage 35 und die darin dargestellten geplanten Projekte ab 2018 verwiesen. Die Bundesregierung begegnet diesen Herausforderungen mit stärkerer Beteiligung des Privatsektors, stärkerem Praxisbezug durch Praktika bzw. am dualen Modell orientierten Ausbildungen und mit der Bereitstellung realer und virtueller Lernplattformen, auf denen technisches Wissen vermittelt wird, wie es auch in Handwerksbetrieben eingesetzt wird. Für den Hochschulbereich wird auf die Antwort zu Frage 43 verwiesen. 40. Welche Veränderung hat die deutsch-marokkanische Wissenschaftskooperation seit dem Beginn des sogenannten Arabischen Frühlings erfahren (bitte aufschlüsseln nach Beteiligten, Ziel und Umfang der Veränderung)? Wenn keine, warum nicht? Die Bundesregierung entwickelt die Forschungskooperation mit den Schwellenund Entwicklungs- sowie den Transformationsländern strategisch weiter (siehe hierzu auch Koalitionsvertrag S. 29). Die noch stärkere Hinwendung auf Innovation , Transfer und beschäftigungsrelevante Wirkungen der Kooperation folgt aus der Analyse der dringendsten Bedarfe der marokkanischen Gesellschaft (wie auch anderer maghrebinischer Länder). Sie reagiert auf die mangelnden sozio-ökonomischen Perspektiven, insbesondere für die junge Generation. Die WTZ mit Marokko (Programm PMARS) hat sich gegenüber der ersten Förderrunde 2010 dahingehend qualitativ verändert, dass neben reinen Mobilitätsmaßnahmen auch gemeinsame Forschungsvorhaben gefördert werden. Diese Entwicklung entspricht der geplanten strategischen Richtung für den Ausbau der Kooperation mit Marokko . Deutschland fördert jedes WTZ-Einzelprojekt (insgesamt 17) mit bis zu 100 000 Euro. Die Aufnahme Marokkos in das Rahmenprogramm CLIENT II dokumentiert, dass die Kooperation Desiderate, aber ebenso bestehende Potenziale und Dynamiken der Partnerländer aufgreift (siehe Marokkos Rolle als Gastgeber von COP22) und stärkt. Ein steigendes Interesse marokkanischer und deutscher Hochschulen zur Kooperation ist erkennbar, beginnt aber auf einem niedrigen Niveau. Ein sehr positives Beispiel zeigt sich im Bereich der transnationalen Bildung: Die FH Aachen kooperiert intensiv mit der Universität Moulay Ismaïl in Meknès im Rahmen von mittlerweile vier anwendungsorientierten Bachelor-Studiengängen und trägt somit zur Beschäftigungsfähigkeit der Absolventinnen und Absolventen bei; eine Ausweitung der Kooperation ist geplant. Des Weiteren hat der DAAD mit einem Professorenteam im Herbst 2015 eine Fact-Finding Mission nach Marokko durchgeführt, um allgemein über die Möglichkeiten im Bereich Hochschulzusammenarbeit zu informieren und binationale Kooperationen anzuregen. Das Interesse an Kooperationen ist auf beiden Seiten – in Marokko und seitens deutscher Hochschulen – groß. Darüber hinaus wird auf die Antwort zu den Fragen 37 und 42 verwiesen. Eine darüber hinausgehende statistische Auswertung zu den Beteiligten und dem quantitativen und qualitativen Umfang seit dem Arabischen Frühling liegt der Bundesregierung nicht vor. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 25 – Drucksache 18/12022 41. Wie ist der Umsetzungsstand der „Erklärung von Rabat“ von 2013, in welcher die beiden Außenministerien die Beziehungen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Entwicklungszusammenarbeit würdigen und festlegen , unter anderem in der Wissenschaft enger zusammenarbeiten zu wollen? In der Wissenschaft wurde die Zusammenarbeit intensiviert; u. a. haben mehrere hochrangige Gesprächsrunden mit dem Erziehungsministerium zur Stellung und Förderung der deutschen Sprache im marokkanischen Schulsystem sowie eine Erkundungsmission des DAAD zum Ausbau der Hochschulkooperation stattgefunden . Im Übrigen wird auf die Antworten zu den Fragen 34 bis 40 sowie 42 und 43 verwiesen. 42. Welche Auswirkungen hat die Transformationspartnerschaft Deutschlands mit Marokko in den Bereichen Bildung, Ausbildung und Hochschule bisher gehabt? Welche weiteren Veränderungen sind geplant? Seit 2014 bietet der DAAD die Möglichkeit für deutsche Hochschulen, sich im Rahmen der Förderprogramme der Transformationspartnerschaft für Kooperationen mit marokkanischen Partnern zu bewerben. So wurden 2016 sowohl Kurzmaßnahmen als auch bilaterale und multilaterale Hochschulpartnerschaften gefördert , mit denen die Modernisierung der Lehre, der Strukturausbau in Forschung und Management sowie die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen vorangetrieben werden konnten. Auch 2017 können sich deutsche Hochschulen wieder gemeinsam mit marokkanischen Hochschulen für dieses Programm bewerben. 43. Inwiefern wirken sich die transnationalen Maßnahmen der Bundesregierung in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung zumindest mittelbar stabilisierend auf Marokko aus, und anhand welcher Parameter kommt die Bundesregierung zu diesem Schluss? Generell sind die transnationalen Maßnahmen der Bundesregierung in Bildung, Wissenschaft und Forschung mittel- bis langfristig angelegt. Insofern lassen sich die Wirkungen der einzelnen Maßnahmen auch nur langfristig messen und evaluieren . Aufgrund der Komplexität der verschiedenen Einflussfaktoren ist zudem nicht von einer einfachen, parametrisch messbaren Kausalität auszugehen. Die Maßnahmen der Bundesressorts verfolgen aber kohärent die Zielsetzung, zu einer stabilen Entwicklung Marokkos und zu persönlichen Lebenschancen der Menschen nachhaltig beizutragen, insbesondere durch Bildung und Forschung (siehe hierzu auch die Antworten zu den Fragen 33, 40 und 42). Tunesien 44. Welche deutsch-tunesischen Kooperationsprojekte gibt es im Schulbereich? Wie soll die Kooperation weiterentwickelt werden? Wie viele Schülerinnen und Schüler in Tunesien profitieren davon? Im Auftrag des BMZ trägt die GIZ GmbH in Tunesien zur Renovierung und Ausstattung von Grundschulen, Schulkantinen sowie Sanitäranlagen in Schulen und damit zur Verbesserung der Lernbedingungen von über 11 000 Schülerinnen und Schülern in insgesamt 29 Schulen in benachteiligten Regionen Tunesiens bei. Zu Kooperationen mit Tunesien im Rahmen der Partnerschulinitiative PASCH des Auswärtigen Amts wird auf die Antwort zu Frage 5 verwiesen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 26 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 45. Welche deutsch-tunesischen Kooperationsprojekte gibt es im Bereich der beruflichen Bildung? Wie soll die Kooperation gestärkt werden? Welche Ziele verfolgt die Bundesregierung mit den Kooperationsprojekten im Bereich der beruflichen Bildung in Tunesien? Kooperationen mit formalen Berufsbildungsinstitutionen im Zuständigkeitsbereich des BMZ existieren punktuell in den folgenden Kooperationsprojekten: (1) Offener Regionalfonds zur Qualifizierung und Beschäftigungsförderung Jugendlicher (ORF): Kooperation mit der Berufsschule Monastir zu Holzverarbeitung , Möbeldesign und Ausbildungen in Zimmerei und Tischlerei; (2) Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und ländlicher Entwicklung: Kooperation zu Lehrerfortbildung mit Agrar(berufs)schulen. Im Auftrag des AA setzt die sequa gGmbH ein Kooperationsprojekt zur Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Orthopädietechnik um. Zum Zuständigkeitsbereich des BMBF siehe auch die Antwort zu Frage 25 zur BMBF-Initiative iMOVE und zum Deutsch-Arabischen Bildungsforum. Nach einer aktuellen Abfrage der iMOVE-Anbieterdatenbank halten 16 Bildungsdienstleister (von insgesamt 209) Angebote für Tunesien vor. Dies zeigt, dass die deutsche Bildungswirtschaft Tunesien als interessanten Markt betrachtet. 2017 wird iMOVE eine Bildungsmarktstudie zu Tunesien veröffentlichen. Deutsche Berufsbildungsanbieter sollen ihr Auslandsengagement mit Hilfe der Marktstudien noch besser planen und umsetzen können. Weiterhin schlägt iMOVE eine Geschäftsanbahnungsreise mit deutschen Aus- und Weiterbildungsanbietern nach Tunesien vor. Ein entsprechender Vorschlag wird beim BMWi-Markterschließungsprogramm für 2018 eingereicht. In den vergangenen Jahren förderte das BMBF im Rahmen der Förderinitiative Berufsbildungsexport in Tunesien folgende Verbundprojekte: AQWA – Ausbildung und Qualifizierung in der Wasserwirtschaft (bis April 2014) Ziel war die Etablierung eines Bildungsnetzwerks im Bereich der Siedlungswasserwirtschaft . Es wurden zielgruppenorientierte Aus- und Weiterbildungsprogramme für Facharbeiterinnen und Facharbeiter sowie Fachkräfte aus dem mittleren Management für den Bau und insbesondere Betrieb und Unterhalt von Wasserver- und Abwasserentsorgungsinfrastrukturen im arabischen Raum implementiert . BRIDGE – Beruf und Bildung in Tunesien: Export deutscher Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen (bis Juli 2015) Ziel von BRIDGE war die fundierte Konzipierung, Entwicklung und Umsetzung des Exports deutscher Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen (Bildung als Remote Service) für die Automotive Zuliefererindustrie in Tunesien. Entwicklung und Erprobung von Aus- und Weiterbildungsmodulen im Pflegebereich in Tunesien (bis Juni 2016) Ziel war die Entwicklung und Erprobung von Aus- und Weiterbildungsmodulen für die Berufsausbildungen zum/zur Altenpfleger/-in, Krankenpfleger/-in und Krankenpflegehelfer/-in sowie deren Implementierung in die Berufsbildungslandschaft Tunesiens. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27 – Drucksache 18/12022 46. Wie viele junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren haben nach Kenntnis der Bundesregierung im Rahmen dieser Kooperationsprojekte seit Beginn der Zusammenarbeit einen Berufsabschluss erreicht bzw. sind in qualifizierte Beschäftigung eingemündet? Seit 2011 wurden über die in der Antwort zu Frage 45 genannten Kooperationsprojekte 4 270 junge Tunesierinnen und Tunesier beruflich qualifiziert und erhielten einen staatlichen oder privaten Abschluss. Zusätzlich wurden seit 2011 über 11 300 junge Tunesierinnen und Tunesier in qualifizierte Arbeit gebracht. 47. Welche deutsch-tunesischen Kooperationsprojekte gibt es im Wissenschaftsbereich ? Wie viele Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren davon? Die Wissenschaftliche-Technologische Zusammenarbeit (WTZ) mit Tunesien hat sich seit dem Jahr 2011 deutlich intensiviert. Förderbekanntmachungen wurden in den Jahren 2012 und 2015 veröffentlicht; insgesamt wurden und werden durch das BMBF 29 Kooperationsprojekte gefördert (Zu Projekten des BMBF im Einzelnen siehe Anlage 7). Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit im Hochschulbereich ist seit dem Jahr 2014 die Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit von tunesischen Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Gefördert werden hier zum einen Pilotprojekte für eine stärkere praxisorientierte Hochschulausbildung (über Train-the-Trainer- Maßnahmen und Einbezug von Unternehmen in die Ausbildung) sowie Kapazitätsbildungsmaßnahmen für Leitungspersonal in tunesischen Karrierezentren. Laut Hochschulkompass der HRK bestehen aktuell 28 Kooperationsabkommen zwischen deutschen und tunesischen Hochschulen. Im Rahmen des „Hochschuldialogs mit der islamischen Welt“ unterstützt der DAAD mit Mitteln des Auswärtigen Amts gegenwärtig drei Kooperationsprojekte zwischen deutschen Hochschulen und Partnerhochschulen in Tunesien. Im Rahmen der Projektförderung hat der DAAD 2015 689 Personen gefördert. Partner aus Deutschland und den Maghreb-Ländern kooperieren zudem in EU- Projekten im Rahmenprogramm Horizont 2020. Gemeinsam mit Tunesien und Marokko partizipiert Deutschland an der in Vorbereitung befindlichen Maßnahme nach Artikel 185 AEUV PRIMA, siehe hierzu die Antwort zu Frage 37. Im Rahmen der Transformationspartnerschaften des Auswärtigen Amts erhielt die AvH von 2012 bis 2014 zusätzliche Mittel. 2012 wurden drei Sonderstipendien an Nachwuchsforschende aus Tunesien vergeben; darüber hinaus wurden Alumni der AvH (derzeit zwölf Personen) verstärkt mit erneuten Forschungsaufenthalten (teils mit Einbindung von Nachwuchsforschenden) und Gerätebeihilfen unterstützt. 2013 und 2016 fanden Humboldt-Kollegs in Tunesien statt; ein weiteres wird im Oktober 2017 folgen. Auch 2016 und 2017 wurde wieder je ein Forschungsstipendium nach Tunesien vergeben. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist in drei Projekten über das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Deutsche Krebsforschungszentrum sowie das Zentrum für Umweltforschung in Tunesien aktiv. Zwischen 2014 und 2016 waren insgesamt 24 Nachwuchs- und Gastwissenschaftler/-innen an Max-Planck-Instituten zu Gast. Es besteht ein Forschungs-Kooperationsprojekt von Max-Planck-Insti- Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 28 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode tuten mit Tunesien. Sporadisch und vereinzelt gibt es Interaktionen der Fraunhofer -Gesellschaft über Delegationsbesuche, Wissenschaftleraustausch oder Workshops sowie Auftragsforschung. Wie viele Wissenschaftler/-innen insgesamt in Kooperation mit deutschen Forschungseinrichtungen eingebunden sind, ist der Bundesregierung nicht bekannt. 48. Wie soll sich die deutsch-algerische Wissenschaftskooperation weiterentwickeln , und welche Interessen haben sowohl die algerische Regierung als auch die Bundesregierung? Die Kooperation in Bildung, Forschung und Innovation mit den Maghreb-Ländern ordnet sich in die Zielsetzungen der Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung ein und akzentuiert diese entsprechend den spezifischen Bedarfen der Region und der einzelnen Länder. Für alle Partnerländer in der Region gilt, dass sich die Kooperation verstärkt auf anwendungsbezogene Forschung und komplementär dazu auf Bildungsmaßnahmen zur Schaffung beruflicher Perspektiven richtet. Insbesondere zielt die Bundesregierung auf die Verbesserung der hochschulischen Qualifikation im Hinblick auf die Beschäftigungsfähigkeit von Absolventinnen und Absolventen. Ausgehend von globalen und regionalen Herausforderungen liegen fachliche Schwerpunkte der Kooperation bei natürlichen Ressourcen (Land, Wasser), erneuerbarer Energie, Ernährungssicherheit, Gesundheit und geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung. Diese Themen werden stetig im bilateralen Dialog auf Basis von Abkommen zur Wissenschaftlichen und Technologischen Zusammenarbeit (WTZ) aktualisiert und sind zudem Gegenstand von EU-Dialogforen mit den Ländern der mediterranen Partnerregion . Partner aus Deutschland und den Maghreb-Ländern kooperieren zudem in EU-Projekten im Rahmenprogramm Horizont 2020. Seit 2011 wurden bilaterale Projektkooperationen in zwei Ausschreibungsrunden mit Tunesien umgesetzt (TUNGER). Die Projekte sind überwiegend anwendungsnah , den genannten Themen gewidmet und mit einer starken Komponente der wissenschaftlichen Nachwuchsentwicklung verbunden. Neue Ausschreibungen sollen verstärkt Unternehmen mit einbeziehen, um die Anwendungsnähe zu fördern. Der Deutsch-Afrikanische Innovationsförderpreis des BMBF steht auch tunesischen Forscherinnen und Forschern offen. Beide Seiten sind an einer Intensivierung der weiteren Kooperation interessiert, dies zeigt sich u. a. auch an der Planung einer Deutsch-Tunesischen Hochschule. Strategische Reformansätze in Tunesien bieten Anknüpfungspunkte für die Fortführung und Intensivierung der Partnerschaft in Bildung, Forschung und Innovation . Darüber hinaus wird auf die Antwort zu Frage 52 verwiesen. Ziel der Kooperation mit Tunesien ist politisch schließlich die Stärkung der jungen Demokratie und einen Beitrag zur Stabilisierung zu leisten. 49. Wie ist der Stand beim Aufbau einer deutsch-tunesischen Hochschule, die nach Angaben der Bundesregierung zum Wintersemester 2019/2020 ihren Lehrbetrieb aufnehmen soll? Vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Einigkeit über das Projekt „Deutsch- Tunesische Hochschule“ wurde im März 2016 eine binationale Arbeitsgruppe („Joint Working Group“ – JWG) zur Vorbereitung der nächsten Schritte etabliert. Die JWG tagte im März und Anfang Juni 2016. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 29 – Drucksache 18/12022 Bei Gesprächen im Rahmen des Deutschlandbesuchs des tunesischen Premierministers (14. Februar 2017) kam es auf tunesischer Seite zur Verschiebung der Schwerpunkte des geplanten Projekts. Es wird nun die Gründung eines Campus vorgeschlagen, der neben der Deutsch-Tunesischen Hochschule auch ein Zentrum zur Berufsbildung umfassen soll. Am 27. und 28. März 2017 fand eine weitere Sitzung der JWG in Tunis statt, in der Deutschland eine privatrechtliche Rechtsform für das Projekt akzeptierte, eine Eigenkapitalbeteiligung mit Verweis auf sachgerechte Finanzierungsmöglichkeiten über Förderprojekte des DAAD im Rahmen der transnationalen Bildung allerdings ausschloss. 50. Welche sprachlichen, technischen und kulturellen Herausforderungen sieht die Bundesregierung bei Kooperationsprojekten a) im Bereich beruflicher (dualer) Ausbildung und Die berufliche Ausbildung in Tunesien ist bislang stark verschult und wenig am Arbeitsmarkt orientiert. Zudem genießt sie wenig gesellschaftliches Ansehen. Das Ziel vieler junger Tunesierinnen und Tunesier ist weiterhin ein Hochschulabschluss und möglichst eine Karriere in der Verwaltung. Tunesische Unternehmen engagieren sich bislang wenig für die berufliche Ausbildung. Häufig fehlen den Kleinstunternehmen und Familienbetrieben dafür auch die finanziellen Mittel . b) im Hochschulbereich, Die sprachlichen Voraussetzungen für Kooperationen sind gut. Das Interesse an Kooperationen mit Deutschland ist hoch. Die administrativen Voraussetzungen auf tunesischer Seite lassen einen klaren Willen zur Umsetzung solcher Kooperationen erkennen. Es besteht Reformbedarf an den Hochschulen, der aber bereits seit Beginn des Transformationsprozesses schrittweise angegangen wird. und wie will die Bundesregierung ihnen begegnen? Es wird auf die Antworten zu den Fragen 45 und 47 verwiesen. 51. Welche Veränderung hat die deutsch-tunesische Wissenschaftskooperation seit dem Beginn des sogenannten Arabischen Frühlings erfahren (bitte aufschlüsseln nach Beteiligten, Ziel und Umfang der Veränderung)? Wenn keine, warum nicht? Die Bundesregierung entwickelt die Forschungskooperation mit den Schwellenund Entwicklungs- sowie den Transformationsländern strategisch weiter (siehe auch Koalitionsvertrag S. 29). Die noch stärkere Hinwendung zu Innovation, Transfer und beschäftigungsrelevanten Wirkungen der Kooperation folgte aus der Analyse der dringendsten Bedarfe der tunesischen Gesellschaft (wie auch anderer maghrebinischer Länder). Sie reagiert auf die mangelnden sozio-ökonomischen Perspektiven, insbesondere für die junge Generation. Die wissenschaftliche-technologische Zusammenarbeit (WTZ) mit Tunesien hat sich seit dem Jahr 2011 deutlich intensiviert. Förderbekanntmachungen wurden in den Jahren 2012 und 2015 veröffentlicht; insgesamt wurden und werden durch das BMBF 29 Kooperationsprojekte gefördert. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 30 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Flankiert werden diese Maßnahmen durch systemberatende Leistungen zum tunesischen nationalen Innovationssystem, zum Aufbau von Technologietransferkapazitäten in öffentlichen tunesischen Forschungszentren sowie zu den tunesischen Technologieparks. Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist seit dem Jahr 2014 die Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit von tunesischen Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Gefördert werden hier zum einen Pilotprojekte für eine stärkere praxisorientierte Hochschulausbildung (über Train-the- Trainer-Maßnahmen und Einbezug von Unternehmen in die Ausbildung) sowie Kapazitätsbildungsmaßnahmen für Leitungspersonal in tunesischen Karrierezentren . Neben den 28 Kooperationsabkommen zwischen Hochschulen gibt es mehr als 100 aktive Kooperationsprojekte, darunter auch Doppelabschlussprogramme. Darüber hinaus wird auf die Antwort zu Frage 52 verwiesen. Eine darüber hinausgehende statistische Auswertung zu den Beteiligten und dem quantitativen und qualitativen Umfang seit dem Arabischen Frühling liegt der Bundesregierung nicht vor. 52. Welche Auswirkungen hat die Transformationspartnerschaft Deutschlands mit Tunesien in den Bereichen Bildung, Ausbildung und Hochschule bisher gehabt? Welche weiteren Veränderungen sind geplant? Im Hochschulbereich wurden durch die große Zahl der bislang geförderten Projekte im Rahmen der DAAD-Programme der Transformationspartnerschaft neue Studiengänge aufgebaut, bestehende internationalisiert, reformiert und angepasst. Die Inhalte wurden stärker an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes ausgerichtet und aktualisiert, die Studierenden stärker in partizipative Lern- und Entscheidungsstrukturen integriert, Lehrpersonal didaktisch und fachlich fortgebildet und somit ein wichtiger Innovationsschub für Wissenschaft und Forschung angestoßen , der weit in die Gesellschaft hineinreicht. Auch 2017 können sich deutsche Hochschulen wieder gemeinsam mit tunesischen Hochschulen für DAAD-Programme der Transformationspartnerschaft bewerben . Darüber hinaus trägt das Goethe-Institut im Rahmen der Transformationspartnerschaft seit 2012 durch die Beratung des tunesischen Bildungsministeriums zur Reform des Bildungssystems bei. Es ist beabsichtigt, die Unterstützung bedarfsorientiert zu erweitern. 53. Inwiefern wirken sich die transnationalen Maßnahmen der Bundesregierung in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung zumindest mittelbar stabilisierend auf Tunesien aus, und anhand welcher Parameter kommt die Bundesregierung zu diesem Schluss? Generell sind die transnationalen Maßnahmen der Bundesregierung in Bildung, Wissenschaft und Forschung mittel- bis langfristig angelegt. Insofern lassen sich die Wirkungen der einzelnen Maßnahmen auch nur langfristig messen und evaluieren . Aufgrund der Komplexität der verschiedenen Einflussfaktoren ist zudem nicht von einer einfachen, parametrisch messbaren Kausalität auszugehen. Die Maßnahmen der Bundesressorts verfolgen aber kohärent die Zielsetzung, zu einer stabilen Entwicklung Tunesiens und zu persönlichen Lebenschancen der Menschen nachhaltig beizutragen, insbesondere durch Bildung und Forschung (siehe hierzu auch die Antworten zu den Fragen 33 und 40). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31 – Drucksache 18/12022 Lösungsmöglichkeiten bestehen daher zum einen in der Schaffung von neuen hochwertigen Beschäftigungsmöglichkeiten und zum anderen in einer Anpassung der über die Hochschullehre vermittelten Qualifikationen an die tatsächlichen Bedarfe der Arbeitsmärkte. Die von der Bundesregierung eingesetzten Maßnahmen wirken sowohl angebots- als auch nachfrageseitig, d. h. es werden sowohl Maßnahmen unterstützt, die die Praxisorientierung in der Hochschullehre stärken, als auch solche, die Nachqualifikationen und Weiterbildungen anbieten. Zudem wird die Mobilität von Hochschulabsolventen unterstützt und diesen der internationale Arbeitsmarkt zugänglich gemacht. Andererseits wird verstärkt auch Unternehmertum gefördert, u. a. durch Mentoring-Programme, Gründungsförderung und - beratung, Trainingsangebote und Hochschulkurse zu Unternehmertum. Diese werden ergänzt durch die Aktivitäten in der beruflichen Bildung (siehe die Antwort zu Frage 45). Die Ausrichtung der geplanten Deutsch-Tunesischen Hochschule wird sich am Ausbildungsbedarf des Landes auf Hochschulebene orientieren und anwendungsorientierte Studienangebote in Betracht ziehen. Eine Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen und Absolventinnen und die Orientierung an deutschen Qualitätsstandards im Bereich Studium, Lehre und ggf. auch Forschung würde sich damit positiv und stabilisierend auf das Land auswirken. Mit einem innovativen Hochschulmodell in Tunesien, das sich an deutschen Standards orientiert, können zudem wichtige Anregungen für die Hochschullandschaft in Tunesien sowie deren Ausbau geschaffen werden. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 32 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Anlage Frage 1 2006 Land (Netto) Einschulungsrate Grundschule (%) Abschluss der Grundschule (%) Übergang in die weiterführende Schule (%) (Netto) Einschulungsrate in weiterführender Schule (%) total m f total m f total m f total m f Algerien 94,9 96,0 93,6 94,5 93,5 95.6 79,4 76,3 83,0 66,8* 65,1* 68,5* Marokko 89,6 92,4 86,8 75,5 76,0 74,9 79,2* 78,2* 80,5* 35,7* 38,5* 32,9* Tunesien 97,3 97,3 97,3 93,1 92,2 94,2 87,8 85,7 90,1 64,5* 61,3* 67,8* 2011/2012 Land (Netto) Einschulungsrate Grundschule (%) Abschluss der Grundschule (%) (Netto) Einschulungsrate weiterführende Schule (%) Abschluss der weiterführenden Schule (%) total m f total m f total m f total m f Algerien 99 93 91 95 98 96 100 Marokko 99 99 99 92 92 91 69* 74* 63* Tunesien 100 95 95 95 91 89 93 * zum Teil unklare Grundlage der Angaben Quellen: Global Education Monitoring Report (GEMR) 2006 und 2015; GEMR Regional Overview: Arab States Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 33 – Drucksache 18/12022 Anlage zu Frage 2 Alphabetisierungsgrad Jugend (15-24 J) Land 1990 (%) 2002 (%) 2015 (%) total m f total m f total m f Algerien 77,3 86,1 68,1 90,1 94,1 86,1 94,1 94,4 93,9 Marokko 55,3 68,0 42,0 69,5 77,4 61,3 95,0 96,6 93,5 Tunesien 84,1 92,8 75,2 94,3 96,4 92,2 97,8 97,9 97,6 Jugendliche Analphabeten (15-24J) Land 1990 (in 000) 2002 (in 000) 2015* (in 000) total m f total m f total m f Algerien 1 158 342 898 673 223 503 214 94 120 Marokko 2545 777 1437 1923 593 1230 300 105 195 Tunesien 264 86 216 117 37 80 51 24 27 * bei diesen Zahlen handelt es sich um Schätzungen. Quelle: Global Education Monitoring Report (GEMR) 2006 und 2015 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 34 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Anlage zu Frage 10 erteilte Studentenvisa DZA, MAR, TUN 2010 – 2016 Stand: 22.03.2017 erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Rabat Tunesien/Tunis2) Studium/ Studienvor-bereitung (§16 I Aufenth G) Studienbewerbung (§16 I a Aufenth G) Studium/ Studienvor-bereitung (§16 I Aufenth G) Studienbewerbung (§16 I a Aufenth G) Studium/ Studienvor-bereitung (§16 I Aufenth G) Studienbewerbung (§16 I a Aufenth G) 2010 4 4 355 44 170 0 2011 17 4 203 473 337 0 2012 5 6 55 697 531 45 2013 20 3 863 139 786 219 2014 20 3 801 24 880 576 2015 19 10 1.035 46 793 857 2016 39 6 960 5 757 603 Algerien /Algier AC erteilt AC abgelehnt D erteilt D abgelehnt 2010 3.918 1.558 430 149 2011 3.355 1.817 442 172 2012 3.758 1.290 469 80 2013 4.225 1.387 795 76 2014 4.489 1.442 657 111 2015 4.545 1.515 773 107 2016 3.941 1.727 626 163 Marokko/Rabat AC erteilt AC abgelehnt D erteilt D abgelehnt 2010 9.062 1.953 2.002 671 2011 9.837 1.768 2.385 634 2012 10.729 1.773 2.474 442 2013 11.437 1.643 2.698 442 2014 12.355 1.754 2.416 833 2015 14.049 1.523 3.031 844 2016 12.812 1.957 2.835 1.259 Tunesien/Tunis2) AC erteilt AC abgelehnt D erteilt D abgelehnt 2010 6.670 1.409 1.198 576 2011 8.531 1.590 1.474 430 2012 9.579 756 2.076 361 2013 11.279 790 2.725 407 2014 11.397 993 3.150 579 2015 14.381 2.293 3.773 1.345 2016 16.993 2.686 3.482 1.386 1) keine Differenzierung nach Staatsangehörigkeiten 2) Aufgrund der Schließung der Botschaft in Tripolis bearbeitet die Botschaft in Tunis seit August 2014 auch Anträge von Antragstellern aus Libyen Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 35 – Drucksache 18/12022 erteilte D-Visa1) Algerien/ Algier Marokko/ Rabat Tunesien/ Tunis2) erteilte D-Visa1) Algerien/ Algier Marokko/ Rabat Tunesien/ Tunis2) Praktikum/ Aus-/Fortbildung (§17 AufenthG) Praktikum/ Aus-/Fortbildung (§17 AufenthG) Praktikum/ Aus-/Fortbildung (§17 AufenthG) Hochqualifizierte (§ 19 AufenthG/ § 2 BeschV) Hochqualifizierte (§ 19 AufenthG/ § 2 BeschV) Hochqualifizierte (§ 19 AufenthG/ § 2 BeschV) 2006 5 4 0 2006 n.a. n.a. n.a. 2007 10 1 4 2007 n.a. n.a. n.a. 2008 1 1 8 2008 n.a. n.a. n.a. 2009 5 1 6 2009 n.a. n.a. n.a. 2010 4 8 7 2010 n.a. n.a. n.a. 2011 2 11 4 2011 n.a. n.a. n.a. 2012 23 30 60 2012 n.a. n.a. n.a. 2013 153 10 59 2013 1 0 110 2014 32 15 57 2014 0 0 3 2015 155 12 110 2015 6 3 4 2016 35 15 125 2016 1 0 8 erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Ra-bat Tunesien/Tunis 2) erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Rabat Tunesien/Tunis 2) Blaue Karte EU (§ 19 a AufenthG) Blaue Karte EU (§ 19 a AufenthG) Blaue Karte EU (§ 19 a AufenthG) Forscher (§ 20 AufenthG) Forscher (§ 20 AufenthG) Forscher (§ 20 AufenthG) 2006 n.a. n.a. n.a. 2006 n.a. n.a. n.a. 2007 n.a. n.a. n.a. 2007 n.a. n.a. n.a. 2008 n.a. n.a. n.a. 2008 n.a. n.a. n.a. 2009 n.a. n.a. n.a. 2009 n.a. n.a. n.a. 2010 n.a. n.a. n.a. 2010 n.a. n.a. n.a. 2011 n.a. n.a. n.a. 2011 n.a. n.a. n.a. 2012 n.a. n.a. n.a. 2012 n.a. n.a. n.a. 2013 0 4 12 2013 3 9 4 2014 2 4 36 2014 3 3 1 2015 2 7 56 2015 21 1 2 2016 8 7 119 2016 12 3 3 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 36 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Ra-bat Tunesien/Tunis 2) erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Rabat Tunesien/Tunis 2) Führungskräfte (§ 18 AufenthG/§ 3 BeschV) Führungskräfte (§ 18 Aufenth G/§ 3 Besch V) Führungskräfte (§ 18 AufenthG/§ 3 BeschV) Wissenschaft, Gastwissenschaftler , Lehrer (§ 18 Aufenth G/ § 5 BeschV) Wissenschaft, Gastwissenschaftler , Lehrer (§ 18 Aufenth G/§ 5 Besch V) Wissenschaft, Gastwissenschaftler , Lehrer (§ 18 AufenthG/§ 5 BeschV) 2006 n.a. n.a. n.a. 2006 3 6 3 2007 n.a. n.a. n.a. 2007 4 1 4 2008 n.a. n.a. n.a. 2008 15 4 0 2009 n.a. n.a. n.a. 2009 9 1 2 2010 n.a. n.a. n.a. 2010 3 0 1 2011 n.a. n.a. n.a. 2011 4 3 1 2012 n.a. n.a. n.a. 2012 3 0 2 2013 0 0 1 2013 1 8 2 2014 0 0 0 2014 2 3 2 2015 2 0 0 2015 0 0 6 2016 0 0 0 2016 14 0 11 erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Ra-bat Tunesien/Tunis 2) erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Rabat Tunesien/Tunis 2) Au pair (§ 18 AufenthG/ § 12 BeschV) Au pair (§ 18 AufenthG/ § 12 BeschV) Au pair (§ 18 AufenthG/ § 12 BeschV) Spezialitätenköche (§ 18 AufenthG/ § 11 BeschV) Spezialitätenköche (§ 18 AufenthG/ § 11 BeschV) Spezialitätenköche (§ 18 AufenthG/ § 11 BeschV) 2006 2 1 0 2006 4 26 5 2007 0 21 5 2007 6 0 0 2008 0 36 6 2008 0 0 1 2009 0 20 4 2009 5 1 2 2010 0 2 1 2010 3 0 0 2011 6 5 1 2011 2 0 0 2012 1 12 1 2012 0 0 0 2013 1 19 2 2013 0 3 0 2014 3 9 6 2014 3 0 1 2015 1 0 6 2015 0 1 1 2016 3 30 12 2016 0 1 0 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 37 – Drucksache 18/12022 erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Ra-bat Tunesien/Tunis 2) erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Rabat Tunesien/Tunis 2) Selbständige, Freiberufler (§ 21 Aufenth G) Selbständige, Freiberufler (§ 21 Aufenth G) Selbständige, Freiberufler (§ 21 AufenthG) sonstige Arbeitsaufnahme sonstige Arbeitsaufnahme sonstige Arbeitsauf - nahme 2006 n.a. n.a. n.a. 2006 n.a. n.a. n.a. 2007 n.a. n.a. n.a. 2007 n.a. n.a. n.a. 2008 n.a. n.a. n.a. 2008 n.a. n.a. n.a. 2009 n.a. n.a. n.a. 2009 n.a. n.a. n.a. 2010 n.a. n.a. n.a. 2010 n.a. n.a. n.a. 2011 n.a. n.a. n.a. 2011 n.a. n.a. n.a. 2012 n.a. n.a. n.a. 2012 5 11 6 2013 0 0 1 2013 12 28 18 2014 0 0 0 2014 18 29 48 2015 1 0 6 2015 18 42 49 2016 0 0 7 2016 3 44 52 erteilte D-Visa1) Algerien/Algier Marokko/Ra-bat Tunesien/Tunis 2) Berufliche Tätigkeit Berufliche Tä-tigkeit Berufliche Tätigkeit 2006 n.a. n.a. n.a. 2007 n.a. n.a. n.a. 2008 n.a. n.a. n.a. 2009 n.a. n.a. n.a. 2010 n.a. n.a. n.a. 2011 n.a. n.a. n.a. 2012 1 0 0 2013 n.a. n.a. n.a. 2014 n.a. n.a. n.a. 2015 n.a. n.a. n.a. 2016 n.a. n.a. n.a. 1) keine Differenzierung nach Staatsangehörigkeiten 2) Aufgrund der Schließung der Botschaft in Tripolis bearbeitet die Botschaft in Tunis seit August 2014 auch Anträge von Antragstellern aus Libyen Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 38 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Anlage zu Frage 21 Allgemeine Arbeitslosigkeit: Land Jahr Geschlecht Arbeitslosigkeit (in Prozent) Algerien 2005 Frauen und Männer 15,3 Algerien 2005 Männer 13,2 Algerien 2005 Frauen 27,1 Algerien 2006 Frauen und Männer 12,3 Algerien 2006 Männer 10,6 Algerien 2006 Frauen 21,5 Algerien 2007 Frauen und Männer 13,8 Algerien 2007 Männer 12,0 Algerien 2007 Frauen 23,6 Algerien 2008 Frauen und Männer 11,3 Algerien 2008 Männer 9,8 Algerien 2008 Frauen 18,9 Algerien 2009 Frauen und Männer 10,2 Algerien 2009 Männer 8,5 Algerien 2009 Frauen 18,2 Algerien 2010 Frauen und Männer 10,0 Algerien 2010 Männer 8,1 Algerien 2010 Frauen 19,3 Algerien 2011 Frauen und Männer 10,0 Algerien 2011 Männer 8,4 Algerien 2011 Frauen 17,2 Algerien 2012 Frauen und Männer 11,0 Algerien 2012 Männer 9,6 Algerien 2012 Frauen 17,0 Algerien 2013 Frauen und Männer 9,8 Algerien 2013 Männer 8,3 Algerien 2013 Frauen 16,3 Algerien 2014 Frauen und Männer 10,6 Algerien 2014 Männer 9,0 Algerien 2014 Frauen 17,2 Algerien 2015 Frauen und Männer 10,5 Algerien 2015 Männer 8,9 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 39 – Drucksache 18/12022 Land Jahr Geschlecht Arbeitslosigkeit (in Prozent) Algerien 2015 Frauen 17,3 Algerien 2016 Frauen und Männer 10,2 Algerien 2016 Männer 8,6 Algerien 2016 Frauen 16,9 Marokko 2005 Frauen und Männer 11,0 Marokko 2005 Männer 10,8 Marokko 2005 Frauen 11,5 Marokko 2006 Frauen und Männer 9,7 Marokko 2006 Männer 9,7 Marokko 2006 Frauen 9,7 Marokko 2007 Frauen und Männer 9,8 Marokko 2007 Männer 9,8 Marokko 2007 Frauen 9,8 Marokko 2008 Frauen und Männer 9,6 Marokko 2008 Männer 9,5 Marokko 2008 Frauen 9,9 Marokko 2009 Frauen und Männer 9,1 Marokko 2009 Männer 8,9 Marokko 2009 Frauen 9,5 Marokko 2010 Frauen und Männer 9,1 Marokko 2010 Männer 8,9 Marokko 2010 Frauen 9,7 Marokko 2011 Frauen und Männer 8,9 Marokko 2011 Männer 8,4 Marokko 2011 Frauen 10,2 Marokko 2012 Frauen und Männer 9,0 Marokko 2012 Männer 8,6 Marokko 2012 Frauen 10,0 Marokko 2013 Frauen und Männer 9,2 Marokko 2013 Männer 9,1 Marokko 2013 Frauen 9,5 Marokko 2014 Frauen und Männer 9,9 Marokko 2014 Männer 9,8 Marokko 2014 Frauen 10,3 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 40 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Jahr Geschlecht Arbeitslosigkeit (in Prozent) Marokko 2015 Frauen und Männer 9,6 Marokko 2015 Männer 9,5 Marokko 2015 Frauen 10,0 Marokko 2016 Frauen und Männer 9,8 Marokko 2016 Männer 9,7 Marokko 2016 Frauen 10,3 Tunesien 2005 Frauen und Männer 14,2 Tunesien 2005 Männer 13,1 Tunesien 2005 Frauen 17,3 Tunesien 2006 Frauen und Männer 12,5 Tunesien 2006 Männer 11,1 Tunesien 2006 Frauen 16,4 Tunesien 2007 Frauen und Männer 12,4 Tunesien 2007 Männer 11,0 Tunesien 2007 Frauen 16,2 Tunesien 2008 Frauen und Männer 12,4 Tunesien 2008 Männer 11,0 Tunesien 2008 Frauen 16,2 Tunesien 2009 Frauen und Männer 13,3 Tunesien 2009 Männer 11,8 Tunesien 2009 Frauen 17,4 Tunesien 2010 Frauen und Männer 13,0 Tunesien 2010 Männer 11,5 Tunesien 2010 Frauen 17,1 Tunesien 2011 Frauen und Männer 18,3 Tunesien 2011 Männer 16,2 Tunesien 2011 Frauen 24,1 Tunesien 2012 Frauen und Männer 17,6 Tunesien 2012 Männer 14,6 Tunesien 2012 Frauen 25,9 Tunesien 2013 Frauen und Männer 15,9 Tunesien 2013 Männer 13,6 Tunesien 2013 Frauen 22,2 Tunesien 2014 Frauen und Männer 15,3 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41 – Drucksache 18/12022 Land Jahr Geschlecht Arbeitslosigkeit (in Prozent) Tunesien 2014 Männer 13,3 Tunesien 2014 Frauen 20,7 Tunesien 2015 Frauen und Männer 14,8 Tunesien 2015 Männer 13,0 Tunesien 2015 Frauen 19,7 Tunesien 2016 Frauen und Männer 14,5 Tunesien 2016 Männer 12,8 Tunesien 2016 Frauen 19,2 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 42 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Jugendarbeitslosigkeit Land Jahr Geschlecht Arbeitslosigkeit (in Prozent) Algerien 2005 Frauen und Männer 30,7 Algerien 2005 Männer 27,4 Algerien 2005 Frauen 48,9 Algerien 2006 Frauen und Männer 24,0 Algerien 2006 Männer 21,4 Algerien 2006 Frauen 38,4 Algerien 2007 Frauen und Männer 29,7 Algerien 2007 Männer 26,5 Algerien 2007 Frauen 47,8 Algerien 2008 Frauen und Männer 24,7 Algerien 2008 Männer 22,0 Algerien 2008 Frauen 39,9 Algerien 2009 Frauen und Männer 21,5 Algerien 2009 Männer 19,2 Algerien 2009 Frauen 35,0 Algerien 2010 Frauen und Männer 22,0 Algerien 2010 Männer 18,9 Algerien 2010 Frauen 38,0 Algerien 2011 Frauen und Männer 22,6 Algerien 2011 Männer 19,2 Algerien 2011 Frauen 38,5 Algerien 2012 Frauen und Männer 27,6 Algerien 2012 Männer 25,0 Algerien 2012 Frauen 39,3 Algerien 2013 Frauen und Männer 25,1 Algerien 2013 Männer 21,8 Algerien 2013 Frauen 40,1 Algerien 2014 Frauen und Männer 25,7 Algerien 2014 Männer 22,2 Algerien 2014 Frauen 41,7 Algerien 2015 Frauen und Männer 28,6 Algerien 2015 Männer 24,8 Algerien 2015 Frauen 45,9 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43 – Drucksache 18/12022 Land Jahr Geschlecht Arbeitslosigkeit (in Prozent) Algerien 2016 Frauen und Männer 30,6 Algerien 2016 Männer 26,6 Algerien 2016 Frauen 48,5 Marokko 2005 Frauen und Männer 15,7 Marokko 2005 Männer 16,2 Marokko 2005 Frauen 14,4 Marokko 2006 Frauen und Männer 16,6 Marokko 2006 Männer 17,5 Marokko 2006 Frauen 14,1 Marokko 2007 Frauen und Männer 17,3 Marokko 2007 Männer 17,9 Marokko 2007 Frauen 15,5 Marokko 2008 Frauen und Männer 18,4 Marokko 2008 Männer 19,3 Marokko 2008 Frauen 16,2 Marokko 2009 Frauen und Männer 18,1 Marokko 2009 Männer 18,7 Marokko 2009 Frauen 16,3 Marokko 2010 Frauen und Männer 17,7 Marokko 2010 Männer 18,3 Marokko 2010 Frauen 16,3 Marokko 2011 Frauen und Männer 17,9 Marokko 2011 Männer 18,1 Marokko 2011 Frauen 17,4 Marokko 2012 Frauen und Männer 18,6 Marokko 2012 Männer 18,4 Marokko 2012 Frauen 19,2 Marokko 2013 Frauen und Männer 19,0 Marokko 2013 Männer 19,3 Marokko 2013 Frauen 18,1 Marokko 2014 Frauen und Männer 19,9 Marokko 2014 Männer 20,2 Marokko 2014 Frauen 19,0 Marokko 2015 Frauen und Männer 19,3 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 44 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Land Jahr Geschlecht Arbeitslosigkeit (in Prozent) Marokko 2015 Männer 19,7 Marokko 2015 Frauen 18,2 Marokko 2016 Frauen und Männer 18,9 Marokko 2016 Männer 19,4 Marokko 2016 Frauen 17,6 Tunesien 2005 Frauen und Männer 30,5 Tunesien 2005 Männer 31,2 Tunesien 2005 Frauen 29,1 Tunesien 2006 Frauen und Männer 27,5 Tunesien 2006 Männer 27,3 Tunesien 2006 Frauen 27,9 Tunesien 2007 Frauen und Männer 27,8 Tunesien 2007 Männer 27,6 Tunesien 2007 Frauen 28,3 Tunesien 2008 Frauen und Männer 28,3 Tunesien 2008 Männer 28,0 Tunesien 2008 Frauen 28,7 Tunesien 2009 Frauen und Männer 30,5 Tunesien 2009 Männer 30,2 Tunesien 2009 Frauen 31,0 Tunesien 2010 Frauen und Männer 29,4 Tunesien 2010 Männer 29,1 Tunesien 2010 Frauen 29,9 Tunesien 2011 Frauen und Männer 42,5 Tunesien 2011 Männer 42,2 Tunesien 2011 Frauen 43,2 Tunesien 2012 Frauen und Männer 38,5 Tunesien 2012 Männer 36,5 Tunesien 2012 Frauen 42,7 Tunesien 2013 Frauen und Männer 35,7 Tunesien 2013 Männer 34,5 Tunesien 2013 Frauen 38,3 Tunesien 2014 Frauen und Männer 35,0 Tunesien 2014 Männer 34,1 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 45 – Drucksache 18/12022 Land Jahr Geschlecht Arbeitslosigkeit (in Prozent) Tunesien 2014 Frauen 36,8 Tunesien 2015 Frauen und Männer 34,5 Tunesien 2015 Männer 33,9 Tunesien 2015 Frauen 35,8 Tunesien 2016 Frauen und Männer 34,2 Tunesien 2016 Männer 33,8 Tunesien 2016 Frauen 35,3 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 46 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Zu den Arbeitslosenquoten von Akademikerinnen und Akademikern sind folgende Daten öffentlich zugänglich : Land Arbeitslosenquoten (ausgewählte Jahre) Algerien 8,4% (1990) 20,3% (2008) Marokko 6,0% (1984) 17,7% (2010) Tunesien 5,3% (1989) 21,6% (2008) Quelle: http://www.gmfus.org/file/2490/download Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 47 – Drucksache 18/12022 Anlage zu den Fragen 27, 37, 47 Laufende BMBF-Projekte mit Algerien, Marokko und Tunesien Land Weitere Länder Titel Anzahl profitierender Studierender und Wissenschaftler Innen laufender Projekte Anzahl Projekte gesamt Tunesien Tunesien Keine Bakterien extremer Habitate Tunesiens als Quelle für Antibiotika mit resistenzbrechenden Eigenschaften 41, davon 35 deutsche und 6 tunesische Studierende und WissenschaftlerInnen 27 Keine Gegenstand des Vorhabens ist die Etablierung einer deutsch-tunesischen Forschungskooperation zur Untersuchung der Funktion von Lipid-Transferproteinen aus Weizen (TdLTP4) bei der Resistenz gegenüber Stressfaktoren, sowie als mögliche Nahrungsmittelallerge Keine Nachhaltiges Ressourcenmanagement im Tourismussektor am Beispiel von Djerba Keine Funktionelle Untersuchungen abiotischen Stressgenen der Rebe Keine Die STAT3-MUC1-Achse als Krankheits-Determinante und potentielle therapeutische Zielstruktur bei Darmkrebs und chronischer Darmentzündung Keine In vitro und in vivo Modelle zur Verbesserung der Analyse der gesundheitlichen Risiken von synthetischen Pyrethroiden: Ein neuer molekular- und zellbiologischer Ansatz zum Erforschen der Gesundheitsrisiken die durch synthetische Pyrethroid-Pestizde verurs Keine Organische redox-basierte Transducer für das Design von Biosensor- Plattformen Keine Verwertung von Fluor-Baryt-haltigem Bergbauabraum für die Zementherstellung Keine Entwicklung mikrobiologischer Pflanzenschutzmittel zur Regulierung von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen Keine Forschung für Nachhaltigen Weinbau als Vorbereitung für den Klimawandel : Wildreben aus Europa und Nordafrika als genetische Ressourcen für Salztoleranz Keine Charakterisierung neuer Gene, die zum Hörverlust des Menschen führen können. Erforschung anhand des Modelorganismus Zebrafisch . Keine Verwaltung wissenschaftlicher Multimediadaten Keine "Workshops und gegenseitige Besuche im Rahmen der deutsch-tunesischen Forschungsaktivitäten zur Realisierung eines neuen Modems für die Datenübertragung über Stromleitungen" Keine Aufdeckung der verborgenen genetischen Komponenten seltener Neurodegenerativer Erkrankungen und Bewegungsstörungen in der Deutschen und Tunesischen Bevölkerung. Keine Integriertes Management von landwirtschaftlichen Wasser-Ressourcen in einem ariden Gebiet: Wissenschaft und Ausbildung Keine Biomaterialien mit verbesserten Eigenschaften Keine Neue optisch aktive Materialien aus Aluminosilicatgläsern (NeO- MAG) Keine Lattice Boltzmann Methoden und ihre Anwendung in Medizintechnik und Physik Keine Kollaborative Studie zu genetischen Risikofaktoren bei deutschen und tunesischen Brustkrebspatientinnen Keine Untersuchungen zum Potential von Grünalgen für eine Nutzung in der Bioraffinerie (ALGAEVAL) Keine Auswahl von effizienten Lupinen/Rhizobien Kombinationen für nachhaltigere Landwirtschaft und Ertragsteigerung Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/12022 – 48 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Laufende BMBF-Projekte mit Algerien, Marokko und Tunesien Land Weitere Länder Titel Anzahl profitierender Studierender und Wissenschaftler Innen laufender Projekte Anzahl Projekte gesamt Keine SUMEX: Sommerschule und Austauschprogramm Keine SECOR – Sichere Erstellung von zusammengesetzten Diensten für das Internet der Dinge Keine Keine DZA EGY GRC JOR Eine Kombination aus PV und CSP wird untersucht, um von den Vorteilen beider Systeme profitieren zu können, nämlich die einfache Installation und niedrige Stromgestehungskosten von PV und Vielseitigkeit und Regelbarkeit von CSP GRC ERA-Net: Verbundprojekt: Wasserstoffproduktion mittels photovoltaischer Energie DZA ESP FRA GRC JOR PRT ERANet: Verbundprojekt: Entwicklung und Evaluierung eines Hybrid -Vergasungskessels basierend auf CSP und Biomasse; Teilprojekt: DLR Keine Entwicklung und Umsetzung von Kapazitätsentwicklungsmaßnahmen in tunesischen Forschungszentren für den Transfer von Forschungsergebnissen in die gesellschaftliche und ökonomische Wertschöpfung . Marokko Marokko Keine Umwelt-Klima-Mensch Wechselbeziehungen während der letzten 2000 Jahre im südlichen Marokko. Erkenntnisse aus hochauflösenden marinen Archiven 33, davon 16 deutsche und 17 marokkanische Studierende und WissenschaftlerInnen 7 Atmosphärische Extinktion verringert den Ertrag in CSP Turmkraftwerken und ist zeit- und standtortabhängig. In GeMoExt wird ein Extinktionsmesssystem für die kommerzielle solare Standortbewertung verbessert. Multigassensorsystem für das Geruchsmonitoring im Außenbereich CIV Verbundprojekt: Forschungskooperation Ressourcen- und Abfallwirtschaft - Entwicklung neuer Biotechnologieanwendungen in Entwicklungsländern ; Teilvorhaben: Technische Universität Darmstadt (Trans4Biotec) DZA EGY GRC JOR TUN Eine Kombination aus PV und CSP wird untersucht, um von den Vorteilen beider Systeme profitieren zu können, nämlich die einfache Installation und niedrige Stromgestehungskosten von PV und Vielseitigkeit und Regelbarkeit von CSP EGY ERA-Net: Verbundprojekt: HybridBioEnergien: Entwicklung einer innovativen Hybridanlage für erneuerbare Energien basierend auf einer Kombination von Biomasse und Solarenergie und Entwicklung von fundierten Kenntnissen als Voraussetzung zur Anwendung in Ägypten Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 49 – Drucksache 18/12022 Laufende BMBF-Projekte mit Algerien, Marokko und Tunesien Land Weitere Länder Titel Anzahl profitierender Studierender und Wissenschaftler Innen laufender Projekte Anzahl Projekte gesamt TUR ERA-Net: Verbundprojekt: Entwicklung von Elektrodenmaterialien für stationäre Na-Ionen-Batterie-Speichersysteme für die kostengünstige und effiziente Speicherung Erneuerbarer Energien Algerien Algerien NER Verbundprojekt: Risiko Analyse und Anpassungsstrategien für nachhaltige städtische Ressourcenversorgung in Sub-Sahara Afrika 28, davon 18 deutsche und 10 algerische Studierende und WissenschaftlerInnen 7 EGY GRC JOR TUN Eine Kombination aus PV und CSP wird untersucht, um von den Vorteilen beider Systeme profitieren zu können, nämlich die einfache Installation und niedrige Stromgestehungskosten von PV und Vielseitigkeit und Regelbarkeit von CSP BEL CYP ESP GRC JOR MLT TUR ERA-Net: Verbundprojekt: Erstellung, Entwicklung und Demonstration eines zukunftssicheren, aktiven Micro-grid Systems; Teilprojekt: Energynautics GmbH (3D-Mgrid) ESP FRA GRC JOR PRT TUN ERANet: Verbundprojekt: Entwicklung und Evaluierung eines Hybrid -Vergasungskessels basierend auf CSP und Biomasse; Teilprojekt BFA SEN Klimawandelanpassung privater Haushalte und KMU in West Afrika durch Maßnahmen im Mikrofinanzsektor BEN GHA NER Kooperationsvorhaben WASCAL-PAUWES für Capacity Building Verbundprojekt: Wasser- und Energiesicherheit für Afrika: Forschungsfokus im Bereich Wasser, Klimawandel und Wasser- Energie -Nahrungs-Gesundheit-Nexu Anzahl gesamt (Tunesien, Marokko & Algerien) 102, davon 69 deutsche und 33 tunesische, morakkanische und algerische Studierende und WissenschaftlerInnen 39 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333