Deutscher Bundestag Drucksache 18/2170 18. Wahlperiode 21.07.2014 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Nicole Maisch, Kai Gehring, Kordula Schulz-Asche, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 18/2057 – Langfristige Gewährleistung der Anwendungsforschung im Bereich der Kinderernährung durch das Forschungsinstitut für Kinderernährung e. V. in Dortmund Vo r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Das gilt auch für die Ernährung. Der kindliche und heranwachsende Organismus hat spezielle Anforderungen an die Nährstoffzufuhr. Das Essverhalten wird in der Kindheit geprägt – positiv wie negativ. In der Kindheit wird der Grundstein für ein gesundes Leben gelegt. Hier liegt die Chance der Prävention. Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und Empfehlungen zu formulieren, die die Realität der Ernährung von Kindern in Deutschland verbessern, hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung . Eine eigenständige Forschung zur Ernährung von Kindern ist erforderlich, weil sich die Erkenntnisse aus der Ernährungsforschung nicht 1:1 auf Kinder übertragen lassen. Notwendig ist eine ernährungswissenschaftlich-pädiatrische Expertise mit einem Fokus auf den kindlichen Organismus mit allen seinen Besonderheiten . Unabdingbar ist weiterhin die Erfahrung in der Durchführung von Untersuchungen und Studien mit Säuglingen, Kindern und Jugendlichen auf hohem wissenschaftlichem Niveau. Das seit Jahren hoch anerkannte Forschungsinstitut für Kinderernährung e. V. in Dortmund (FKE) untersucht aktuelle Fragestellungen und betreibt Anwendungsforschung im Bereich der Kinderernährung. Sie hat zum Ziel, die Förderung der Gesundheit von Kindern, durch eine gesunde Ernährung von Anfang an, wissenschaftlich zu erforschen und zu evaluieren und dabei die Lebenswirklichkeit von Kindern und Familien zu berücksichtigen. Aber auch für die Risikobewertung hinsichtlich Nährstoffen, Kontaminanten Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom 18. Juli 2014 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. und anderen Stoffen ist die lebensnahe Erforschung der Kinderernährung von zentraler Bedeutung und wird vom FKE geleistet. Forscherinnen und Forscher aus ganz Europa greifen auf die Daten des FKE zu (vgl. Öffentlicher Brief des Kindernetzwerkes e. V. vom 11. Juli 2013 „Fortbestand des Forschungsinstituts Drucksache 18/2170 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode für Kinderernährung in Dortmund“ – gerichtet an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, an den Deutschen Bundestag und die Bundesministerien). Die fehlende Finanzierung wird eine Schließung Ende des Jahres 2014 dieses seit 50 Jahren existierenden Forschungsinstituts bedeuten. In der Vergangenheit ist das FKE durch Bundesgelder und Gelder des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert worden. Ab dem Jahr 2002 ist eine Anwendungsforschung nur noch durch das Land Nordrhein-Westfalen erfolgt. Bis heute sind aber auch immer wieder einzeln beantragte Projekte durch Bundesministerien finanziert worden. Da die Forschungsarbeit des FKE allen Bundesbürgern zugute kommt und nicht nur denen in Nordrhein-Westfalen, sieht das Land die Zuständigkeit beim Bund. Die Langzeitforschung für die Weiterentwicklung der präventiven Ernährungskonzepte , die Standard der Kinderernährung in Deutschland sind, wird nicht weiter geführt und die daraus so wichtigen Folgerungen drohen, verloren zu gehen . 1. Welchen Stellenwert misst die Bundesregierung der Anwendungsforschung im Bereich der präventiven Kinderernährung bei? Aus Sicht der Bundesregierung ist die Anwendungsforschung im Bereich der präventiven Kinderernährung gesellschaftlich und gesundheitspolitisch von hoher Bedeutung, da ernährungsassoziierte Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes Typ 2 und diverse Krebserkrankungen in Deutschland stetig zunehmen . Mit einer präventiv ausgerichteten Ernährung für Kinder können die Weichen für die Entwicklung eines gesunden Essverhaltens und zur Vermeidung des Risikos für ernährungsassoziierte Erkrankungen gestellt werden. 2. Betrachtet die Bundesregierung die präventionsbezogene Anwendungsforschung im Bereich der Kinderernährung als nationale Aufgabe, für die sie auch Verantwortung trägt? Präventionsbezogene Anwendungsforschung im Bereich der Kinderernährung kann auf verschiedenen Ebenen wirkungsvoll vorangetrieben werden. Insofern ist Forschung zur präventiven Kinderernährung wie andere Forschungsthemen keine alleinige nationale Aufgabe. Gerade im Bereich der Präventionsforschung gilt es Spezifika der jeweiligen Lebensverhältnisse zu berücksichtigen, die sich regional sehr unterschiedlich darstellen können. 3. Hält es die Bundesregierung für notwendig, diese Anwendungsforschung im Bereich der Kinderernährung langfristig und kontinuierlich finanziell auszustatten? Wenn ja, warum, und mit welchen Mitteln? Wenn nein, warum nicht? Mit dem im Juni 2013 veröffentlichten Aktionsplan „Präventions- und Ernährungsforschung “ weitet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seine Förderaktivitäten zur Präventions- und Ernährungsforschung aus. Zentrale Aspekte der damit verbundenen Projektförderung sind krankheitsübergreifende primärpräventive Ansätze, mit denen bereits die Entstehung von Krankheiten vermieden werden soll. In diesem Rahmen können auch Forschungsansätze im Bereich der Kinderernährung im Rahmen der BMBF-Projektförderung gefördert werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in der Vergangenheit und wird im Bedarfsfall auch Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/2170 weiterhin anwendungsbezogene Forschungsprojekte fördern, um seinen Entscheidungshilfebedarf zu decken. 4. Wer leistet nach Kenntnis der Bundesregierung in Deutschland, neben dem Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung e. V. (FKE), konzeptionelle Basisarbeit und wissenschaftliche Evaluation zum Thema präventive Kinderernährung? Anwendungsorientierte Forschung im Bereich präventive Ernährung im Kindes - und Jugendalter wird von verschiedenen universitären und außeruniversitären Einrichtungen betrieben. Inwieweit hier konzeptionelle Basisarbeit bzw. wissenschaftliche Evaluation berücksichtigt wird, ist der Bundesregierung nicht bekannt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) befasst sich im Rahmen der Risikobewertung mit Fragen der Ernährung von Kindern, insbesondere auch mit der Ernährung von Säuglingen (Säuglingsnahrung, Kinderlebensmittel etc.). 5. Welche Bedeutung misst die Bundesregierung der Arbeit des FKE im Hinblick auf Grundlagen für die Arbeit europäischer Behörden bei, wie zum Beispiel die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)? Das FKE hat die Förderung der Gesundheit von Kindern durch eine gesunde Ernährung zum Ziel und liefert wissenschaftliche Daten für die Erstellung von Ernährungsempfehlungen für Säuglinge, Kleinkinder und ältere Kinder sowie für die Bewertung von toxikologischen Risiken und Ernährungsrisiken. Das FKE ist bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als so genannte Artikel-36-Einrichtung (Einrichtungen, die die EFSA bei ihren Aufgaben unterstützen können) gelistet und hat in der Vergangenheit bei der Erstellung von Berichten zur Exposition von Kindern mitgewirkt sowie Daten für EFSA Gutachten hauptsächlich aus der Langzeit-Kohortenstudie DONALD (DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed) bereitgestellt. 6. Teilt die Bundesregierung die Meinung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), wonach die Basisarbeit des FKE unverzichtbar ist für das BfR, um Kinder in Risikobewertungen adäquat berücksichtigen zu können (Brief an die damalige Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ilse Aigner vom 6. Mai 2013), sowie für die Nationale Stillkommission (NSK) am BfR? Das BfR greift bei der Risikobewertung von Stoffen und Ernährungsweisen von Säuglingen und (Klein-)Kindern auf die Expertise und Forschungsergebnisse des FKE einschließlich der mit DONALD erhobenen Daten zurück. Auch wurde/wird das FKE aufgrund seiner Expertise auf dem Gebiet der Kinderernährung vom BfR in entsprechende Diskussions- und Abstimmungsprozesse über verbraucher- und ernährungspolitisch relevante Themen einbezogen. Die Ergebnisse der im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vom FKE in den Jahren 1997/1998 durchgeführten bundesweiten prospektiven Datenerhebung zum Thema „Stillen und Säuglingsernährung“, war u. a. Basis für die Ableitung von Empfehlungen und die Risikobewertung von sonstigen Stoffen oder Kontaminanten in Säuglingsnahrung und Muttermilch . Auch die Nationale Stillkommission hat diese Daten für ihre Arbeit genutzt . Drucksache 18/2170 – 4 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 7. Wie und durch wen beabsichtigt die Bundesregierung in Zukunft, die Risikoerforschung und -bewertung hinsichtlich Nährstoffen, Kontaminanten und anderen Stoffen in Kinderernährung durchführen zu lassen, um unter anderem dem BfR diese Grundlageninformationen zur Verfügung zu stellen ? Die Bundesregierung finanziert derzeit eine für Deutschland repräsentative Kinder -Ernährungsstudie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern (KiESEL-Studie), die das BfR in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut durchführt, um die für die Risikobewertung notwendigen Expositionsdaten von Kleinkindern zu erhalten. Zu den Tätigkeiten, die dem BfR per Gesetz übertragen wurden, gehört die Erstellung von wissenschaftlichen Ausarbeitungen, Gutachten und Stellungnahmen zu Fragen der Lebensmittelsicherheit und dem gesundheitlichen Verbraucherschutz einschließlich Fragen der Ernährung und Ernährungsprävention. Auch wissenschaftliche Forschung , die in einem engen Bezug zu diesen Tätigkeiten steht, ist mit diesem gesetzlichen Auftrag abgedeckt. 8. Teilt die Bundesregierung die Meinung des Kindernetzwerks e. V. (Prof. Dr. Hubertus von Voss), wonach kaum einem Forschungsinstitut im deutschsprachigen Raum eine solche öffentliche Wahrnehmung zur praktikablen Lösung von Ernährungsproblemen auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse gelungen ist und das FKE in seinem Bestand vonseiten des Bundes gesichert werden muss (Brief u. a. an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel vom 11. Juli 2013)? Das Forschungsinstitut für Kinderernährung zählt zu den wenigen Forschungseinrichtungen in Deutschland, die speziell auf Ernährungsforschung ausgerichtet sind – die Ausrichtung auf anwendungsbezogene Forschung im Bereich Kinderernährung ist ein Alleinstellungsmerkmal. Durch die Förderung qualitativ hochwertiger Forschungsprojekte trägt die Bundesregierung themenbezogen zur Finanzierung des FKE bei (s. a. Antwort zu Frage 17). 9. Inwiefern teilt die Bundesregierung die Aussage der Institutsleiterin des FKE, Prof. Dr. Mathilde Kersting, anlässlich einer Expertentagung der Kinderkommission des Deutschen Bundestages am 4. Juni 2014, dass die dauerhafte Basisfinanzierung des FKE gefährdet ist? Die Bundesregierung kann hierzu keine Aussage machen, da ihr die Einzelheiten der aktuellen finanziellen Situation nicht bekannt sind. 10. Seit wann hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, dass das FKE wegen fehlender Basisfinanzierung befürchtet, seine Arbeit Ende des Jahres 2014 einstellen zu müssen? Welche Auswirkungen hätte dies? Die Bundesregierung hatte von möglichen Problemen bei der Basisfinanzierung des FKE (ohne DONALD-Studie) seit Mitte 2013 Kenntnis. Der Förderverein FKE e. V. hat jedoch im Rahmen der Durchführung eines neuen Projekts im Mai 2014 gegenüber dem BMEL versichert, dass die Arbeit des FKE über das Jahr 2014 hinaus fortgesetzt und die ordnungsgemäße Durchführung von längerfristigen Projekten gesichert ist. Die DONALD-Studie gehört seit dem 1. Januar 2012 als Außenstelle zum Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (IEL), Fachbereich Ernährungsepidemiologie der Universität Bonn. Die Finanzierung der Studie erfolgt Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 5 – Drucksache 18/2170 an dieser Stelle durch das Land Nordrhein-Westfalen und ist langfristig gesichert. Auch Mittel für übergeordnete konzeptionelle Arbeiten stehen in diesem Rahmen zur Verfügung. DONALD-Ergebnisse wurden und werden auch von der Bundesregierung genutzt . Dafür stellt die Bundesregierung Mittel im Rahmen der Projektförderung zur Verfügung (s. a. Antwort zu Frage 17). 11. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, ob die wissenschaftliche und geschäftsführende Leitung des FKE ehrenamtlich erfolgt? Der Bundesregierung ist bekannt, dass die wissenschaftliche und geschäftsführende Leitung zurzeit von Prof. Dr. Mathilde Kersting, die im Ruhestand ist, wahrgenommen wird. Ob dies eine rein ehrenamtliche Tätigkeit ist, ist nicht bekannt . 12. Seit wann wird nach Kenntnis der Bundesregierung die wissenschaftliche und geschäftsführende Leitung des FKE ehrenamtlich ausgeführt? Auf die Antwort zu Frage 11 wird verwiesen. 13. Sieht die Bundesregierung Vorteile oder Nachteile in der Tatsache, dass die wissenschaftliche und geschäftsführende Leitung des FKE ehrenamtlich ausgeführt wird? Auf die Antwort zu Frage 11 wird verwiesen. 14. Was hat die Bundesregierung bereits getan, um die kontinuierliche präventionsbezogene Anwendungsforschung für den Bereich Kinderernährung auch in der Zukunft zu sichern? Das BMEL hat in der Vergangenheit zur Unterstützung von ernährungspolitischen Entscheidungen einzelne Projekte, die der präventionsbezogenen Anwendungsforschung zugerechnet werden können, gefördert (s. a. Antwort zu Frage 3). 15. Was beabsichtigt die Bundesregierung zu tun, um die kontinuierliche präventionsbezogene Anwendungsforschung für den Bereich Kinderernährung auch in Zukunft zu sichern? Auf die Antwort zu Frage 3 wird verwiesen. 16. Wie könnte eine langfristige Basisförderung dieser Anwendungsforschung , im Gegensatz zu einer nur befristet geförderten Projektfinanzierung , ausgestaltet sein? Die Bundesregierung sieht keine Möglichkeit einer institutionellen Förderung. Nach Kenntnis des BMEL werden derzeit jedoch Gespräche mit der medizinischen Fakultät der Universität Bonn über Möglichkeiten der Anbindung der über die DONALD-Studie hinausgehenden Aktivitäten des FKE an die Universität Bonn bzw. an das (im Aufbau befindliche) „Zentrum Kinderernährung“ geführt. Die enge Anbindung an die Pädiatrie hat sich bereits in der Vergangen- heit bewährt. Dies hätte den Vorteil, dass alle ursprünglichen Aktivitäten des Drucksache 18/2170 – 6 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode FKE – DONALD-Studie, Anwendungsforschung, Ernährungskonzepte – wieder unter einem Dach zusammengeführt würden. 17. Hat das FKE seit dem Jahr 2012 Fördergelder beim früheren Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) bzw. dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beantragt? a) Wenn ja, welche Förderungsziele waren bei den Förderungsanträgen angegeben? BMEL Die Entscheidungshilfe(EH)-Vorhaben, die seit dem Haushaltsjahr 2012 durch das BMEL gefördert werden, verfolgen das Hauptziel „Gesunde Ernährung, Verbesserung des Ernährungsverhaltens und der Ernährungsinformation“ (DA0100) und lassen sich den Hauptaufgaben „Untersuchungen über ernährungsphysiologisch wirksame Stoffe sowie zur ernährungsphysiologischen Wirkung von Lebensmitteln und Lebensmittelinhaltsstoffen“ (DA0101) und „Untersuchungen zur gesundheitlichen Wirkung der Ernährung, einzelner Lebensmittel sowie von Nahrungsbestandteilen, auch hinsichtlich Allergien und Unverträglichkeiten “ (DA0102) zuordnen. BMBF Das FKE hat sich im Jahr 2013 mit jeweils einem Projektantrag an den Förderbekanntmachungen des BMBF „Förderung von Evaluationsstudien zu langfristigen Wirkungen von Primärprävention und Gesundheitsförderung“ sowie „Förderung von Forschungsverbünden zur Primärprävention und Gesundheitsförderung “ beteiligt. Bei der erstgenannten Bekanntmachung wurde ein Projekt zur Evaluation der Effekte einer Intervention mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren als Nahrungsergänzung im Kleinkindalter beantragt. Im Rahmen des zweiten Förderschwerpunktes wurde ein Projekt zur Nutzung neuer Medien zur Unterstützung einer individuellen Beratung für eine gesunde Kinderernährung eingereicht . BMG Durch das FKE wurden seit dem Haushaltsjahr 2012 keine Fördergelder beim BMG beantragt. b) Aus welchen Haushaltstiteln und in welcher Höhe hat das FKE in den Jahren 2009 bis 2014 Gelder aus dem Bundeshaushalt erhalten (bitte projektscharf darstellen)? BMEL Das FKE hat/wird in den Haushaltsjahren 2009 bis 2014 Mittel u. a. aus dem Haushaltstitel „Entscheidungshilfe“ (Kapitel 10 02 Titel 544 61/Kapitel 10 05 Titel 544 31) erhalten. In den Haushaltsjahren 2009, 2010, 2011, 2012 und 2013 hat das FKE Mittel für die Durchführung von EH-Vorhaben in Höhe von 6 370,00 Euro; 25 313,41 Euro; 80 669,46 Euro; 77 951,13 Euro und 86 517,92 Euro erhalten. Im Haushaltsjahr 2014 werden für die Durchführung von EH-Vorhaben durch das FKE Mittel in Höhe von 71 090,04 Euro kalkuliert. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/2170 FKZ Zuwendungsempfänger Projekttitel Laufzeit Fördersumme (Titel 54 431) 09HS014* Forschungsinstitut für Kinder- ernährung, Heinstück 11, 44225 Dortmund Träger: Förderergesellschaft Kinderernährung e. V. Heinstück 11 44225 Dortmund Langfristige Trends und Beiträge relevanter Lebensmittelgruppen zur Jodversorgung von Kindern im Vorschulalter 01.11.2009 – 31.12.2011 51 420 Euro 10HS035* Forschungsinstitut für Kinderernährung , Heinstück 11, 44225 Dortmund Träger: Förderergesellschaft Kinderernährung e. V. Heinstück 11 44225 Dortmund Längerfristige Bedeutung der Kohlenhydratzufuhr in der Pubertät für die Insulinresistenz und Entzündungsneigung im jungen Erwachsenenalter 01.06.2011 – 30.11.2013 89 908 Euro 11HS007* Forschungsinstitut für Kinderernährung , Heinstück 11, 44225 Dortmund Träger: Förderergesellschaft Kinderernährung e. V. Heinstück 11 44225 Dortmund Bedeutung des Salzkonsums und Obst- und Gemüseverzehrs von Kindern und Jugendlichen für die langfristige Blutdruckentwicklung 01.10.2011 – 30.09.2013 108 585 Euro 12HS014* Forschungsinstitut für Kinderernährung , Heinstück 11, 44225 Dortmund Träger: Förderergesellschaft Kinderernährung e. V. Heinstück 11 44225 Dortmund Veränderung der Serum TSH-Spiegel in Abhängigkeit von Jodversorgung und Schilddrüsenvolumen – eine vertiefte Auswertung der KiGGS Studie 01.10.2012 – 30.04.2013 10 610 Euro 13HS013* Rheinische Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn, Verwaltung, Regina-Pacis-Weg 3, 53113 Bonn Forschungsinstitut für Kinderernährung , Außenlabor DONALD – Studie der Rheinische Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn, Heinstück 11, 44225 Dortmund Ermittlung des täglichen Jod- und Salzzufuhr Erwachsener in Deutschland : Biomarkerbasierte Datenanalyse der repräsentativen DEGSStudie und methodologische Basislegung für zukünftige Gesundheitssurveys 01.09.2013 – 31.12.2014 74 888 Euro 14HS002 Forschungsinstitut für Kinderernährung , Heinstück 11, 44225 Dortmund Träger: Förderergesellschaft Kinderernährung e. V. Heinstück 11 44225 Dortmund Sonderauswertung der PINGU-Studie (Polyunsaturated fatty acids in child nutrition – a German multimodal optimisation study) zum Thema: Eisenversorgung , Stillen und Beikost bei Säuglingen bei Ernährung gemäß den Handlungsempfehlungen des Netzwerks Junge 02.08.2014 – 31.07.2015 30 000 Euro Bei den mit * gekennzeichneten Projekten handelt es sich um Sonderauswertungen der DONALD-Studie. Familie Drucksache 18/2170 – 8 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode BMBF Das FKE hat von 2009 bis 2013 Fördergelder aus dem Titel Gesundheitsforschung und Gesundheitswirtschaft (Kapitel 30 04/Titel 685 30) erhalten. BMG In der ersten Phase des Nationalen Aktionsplans IN FORM von 2008 bis ca. 2012 wurden von den federführenden Ministerien BMG und BMEL eine Vielzahl von Forschungs- und Modellprojekten finanziell unterstützt. Ein Förderschwerpunkt des BMG war dabei die Einrichtung von elf „Aktionsbündnissen gesunde Lebensstile und Lebenswelten“. Das FKE konnte hier mit seinem Projektantrag „Mehr bewegen und mehr trinken von Kindheit an“ überzeugen und wurde aus Haushaltstitel (Kapitel 15 02 Titel 684 07 – Aktionsplan „Gesundheitliche Prävention durch ausreichende Bewegung und ausgewogene Ernährung “) von August 2008 bis Februar 2011 wie folgt unterstützt: c) Hat das BMELV/BMEL, BMBF, BMG Förderanträge vom FKE in den letzten fünf Jahren abgelehnt, und wenn ja, mit welcher Begründung? BMEL Projekte, die der Klärung eines Entscheidungshilfebedarfs dienen, werden auf Initiative des BMEL vergeben. BMBF Die beiden unter Buchstabe a genannten Anträge standen im Wettbewerb zu den anderen im Rahmen der Förderbekanntmachung eingereichten Förderanträgen. FKZ Zuwendungsempfänger Vorhabentitel Laufzeit Fördersumme 01EA1315C Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund Träger: Förderergesellschaft Kinderernährung e. V. Heinstück 11 44225 Dortmund Prof. Dr. Mathilde Kersting Verbundprojekt: Anthocyane in Fruchtsäften – In vivo-Studien zu Bioverfügbarkeit und Wirkungen auf die Mikroflora Teilprojekt 7: Verzehrsmuster und Darmflora im Kindesalter: DONALD Studie 01.02.2009 – 30.06.2012 92 144 EUR 01EA1335A Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund Träger: Förderergesellschaft Kinderernährung e. V. Heinstück 11 44225 Dortmund Prof. Dr. Mathilde Kersting Multimodale Optimierung der Versorgung von Säuglingen mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren mit der Beikost 01.08.2010 – 31.12.2013 529 924 EUR Förderjahr Fördersumme in Euro 2008 72 400 2009 120 500 2010 122 600 gesamt 315 500 Im Rahmen der Auswahlprozesse unter Einbeziehung von international besetz- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9 – Drucksache 18/2170 ten, unabhängigen Gutachtergremien haben beide Anträge aufgrund einer geringen Passgenauigkeit zum Gegenstand der jeweiligen Förderbekanntmachung bzw. aufgrund inhaltlicher Mängel der vorgelegten Konzepte keine ausreichende Priorität für eine Förderung erhalten. BMG Weitere Förderanträge des FKE beim BMG sind nicht bekannt. Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin, www.heenemann-druck.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333