Deutscher Bundestag Drucksache 18/2292 18. Wahlperiode 06.08.2014 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Andrej Hunko, Ulla Jelpke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 18/2190 – Überwachungstechnik der neuen Beweissicherungs- und Dokumentationskraftwagen von Bundes- und Länderpolizeien Vo r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Um Versammlungen und Aufzüge aus der Distanz besser überwachen und kontrollieren zu können, haben die Bereitschaftspolizeien der Länder 52 neue „Beweissicherungs - und Dokumentationskraftwagen“ (BeDoKw) beschafft. Das Fahrzeug ist mit einem bis zu 4 Meter hoch ausfahrbaren Kameramast ausgestattet , auf dem eine bewegliche Einheit aus Videokamera mit Zoomfunktion, aber auch ein Richtmikrofon fixiert ist. Aktuelle Lageinformationen werden visuell und akustisch aufgezeichnet und computergestützt bearbeitet. Die aufbereiteten Video- und Audiodaten können an Lagezentren übermittelt werden. Die Fahrzeuge sind mit Druckern ausgerüstet, um Bilder von unliebsamen Personen zügig an Polizeikräfte auszuhändigen. Zwei „Operateure“ sind an ihren Arbeitsplätzen entweder für die Kamerabedienung, die Mastbedienung und Aufzeichnung oder die Video- und Bildbearbeitung zuständig. Die Mercedes-Fahrzeuge werden vom italienischen Rüstungskonzern FINMECCHANICA bzw. dessen Ableger ELETTRONICA GmbH gefertigt. „Entdecken , identifizieren und stören“ nennt der Geschäftsführer Gerhard Henselmann die Leistungsmerkmale der ELETTRONICA-Produkte (General Anzeiger Bonn, 20. April 2010). Die Firma in Meckenheim beliefert unter anderem die Bundeswehr mit mobilen Anlagen zur Ortung und Identifizierung feindlicher Aktivitäten und mit Störsendern. Militärische Peiltechnik könnte auch in den neuen „Beweissicherungs- und Dokumentationskraftwagen“ zur Anwendung kommen, wirbt die Partnerfirma MEDAV GmbH. Die Kombination der Fähigkeiten „Sehen“ und „Peilen“ könne bei „verdeckt oder offen geführten Ermittlungen und Einsatzszenarien, z. B. Demonstrationen, Versammlungen sowie Personen- und Objektsuche“, zur Anwendung kommen. Ausweislich der Webseite des Unternehmens beschafft auch die Bundespolizei 24 BeDoKw. Lediglich die Polizei Kroatiens hat ein weiteres Fahrzeug bestellt. Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums des Innern vom 5. August 2014 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Die Meldung erweckt den Eindruck, die Serie der BeDoKw sei ausschließlich für deutsche Polizeien entwickelt worden. Laut dem Bundesministerium des Innern hatte eine Bund-Länder-Projektgruppe unter Leitung der Bundespolizei die „technisch-betriebliche Bedarfsbeschreibung“ für die Fahrzeuge erstellt Drucksache 18/2292 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode und eine Leistungsbeschreibung mit dem Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern abgestimmt (Bundestagsdrucksache 17/8544 (neu)). Die Beschaffungsmaßnahme „im engeren Sinne“ sei durch das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern „realisiert“ worden. Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport gibt die Kosten der Fahrzeuge mit „zirka 179 000 Euro“ an. Diese würden aber durch den Bund übernommen (Abgeordnetenhaus Berlin, Drucksache 17/13763). Laut der ELETTRONICA GmbH werde das Videosignal in HD-Qualität aufgezeichnet. Das „Überwachungsund Dokumentationsfahrzeug“ sei mit einem Kommunikationssystem und Data-Links (GSM/3G) ausgestattet. Optional könnten auch weitere „DatenLinks “ als Alternative verwendet werden, etwa „COFCM Video-Links oder WiFi“. Das Bundesinnenministerium will hierzu aber keine Angaben machen. Auch welche Produkte der Firmen Vidit, Geroh und Elettronica verbaut werden bleiben geheim. So kann die Öffentlichkeit nicht erfahren, welche Anwendungen , um „visuell und akustisch aufzuzeichnen, zu selektieren, zu analysieren und bei Bedarf an übergeordnete Stellen zu übermitteln“, eingebaut sind. Dies ist aber umso wichtiger, nachdem die Firma in einer Produktbeschreibung ergänzt (www.elettronica.de/sites/default/files/downloads/BeDoKw_1.pdf), die Fahrzeuge könnten modular mit weiterer Abhörtechnik bestückt werden. Hierzu gehören etwa die Fernmeldeaufklärung (COMINT) und die Signalerfassung (SIGINT), aber auch Sensoren zum Aufspüren von Gasen. Vo r b e m e r k u n g d e r B u n d e s r e g i e r u n g Beweissicherungs- und Dokumentationswagen (BeDoKw) haben sich bei Polizeieinsätzen als sinnvoll und erforderlich erwiesen. Die Technik, welche in der Kleinen Anfrage in Rede steht, wird insbesondere bei Veranstaltungen und Versammlungen eingesetzt und unterliegt dabei den jeweiligen rechtlichen Voraussetzungen zur Datenerhebung. Die Aussage, die Fahrzeuge werden zur Überwachung und Kontrolle von Versammlungen und Aufzügen aus der Distanz eingesetzt , ist nicht zutreffend. Die Fahrzeuge für die Bereitschaftspolizeien der Länder (BPdL) und die Bundespolizei (BPOL) wurden in einem mehrjährigen Beschaffungsprozess sukzessive ab dem Jahr 2008 mit einem Gesamtkostenvolumen von bisher 14,18 Mio. Euro beschafft. Im Vorfeld der Beschaffung wurde auf Initiative des Inspekteurs der BPdL dieses Fahrzeug durch eine gemeinsame Bund-Länder-Arbeitsgruppe ab Mai 2005 konzipiert. Angaben zu technischen Einzelheiten lassen Rückschlüsse auf die polizeiliche Verwendung des BeDoKw und infolge auf taktische Fähigkeiten sowie Einsatzkonzeptionen der Polizei zu. Technische Details von Führungs- und Einsatzmitteln der Polizei wurden in der Vergangenheit dazu genutzt, Angriffe auf Fahrzeuge der Polizei vorzubereiten sowie polizeiliche Einsatzmaßnahmen zu verhindern bzw. zu erschweren. Die Einsatzfähigkeit der Polizei kann bei einer Beantwortung der Fragen in offener Form gefährdet sein. Daher wurden die entsprechenden Informationen als Verschlusssache gemäß der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift des Bundesministeriums des Innern (BMI) zum materiellen und organisatorischen Schutz von Verschlusssachen (VS-Anweisung-VSA) mit dem Geheimhaltungsgrad „VS – Nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft und werden als nicht zur Veröffentlichung bestimmte Anlagen übermittelt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/2292 1. Welche Details kann die Bundesregierung über die Beschaffung von BeDoKw an deutsche Länderpolizeien mitteilen? a) Wann wurden die BeDoKw bestellt, bezahlt und ausgeliefert? Die BeDoKw für die BPdL wurden in den Jahren 2007 und 2009 beauftragt. Die Auslieferung erfolgte in den Jahren 2009 bis 2011. Die Fahrzeuge wurden im Anschluss an die Auslieferung bezahlt. b) Welche Länderpolizeien erhielten wie viele Fahrzeuge? Die Fahrzeugverteilung auf die BPdL erfolgte wie folgt: c) Welche Kosten entstanden für die einzelnen Fahrzeuge, und wie wurde die Bezahlung geregelt (bitte auch angeben, inwiefern unterschiedliche Kosten anfielen oder unterschiedliche Zahlungsweisen vereinbart worden waren)? Die Kosten pro Fahrzeug betrugen 180 000 Euro. Bezahlt wurden die Fahrzeuge durch den Bund (Inspekteur der BPdL). d) Mit welchen Firmen, Subunternehmen oder Instituten wurden im Rahmen der Beschaffung Verträge (auch für vorbereitende Studien) geschlossen ? Der Vertrag für das Grundfahrzeug wurde mit der Firma Daimler AG geschlossen . Der Vertrag für den Fahrzeugausbau wurde mit der Firma ELETTRONICA GmbH geschlossen. Bereitschaftspolizei Anzahl Baden-Württemberg 5 Bayern 5 Berlin 4 Brandenburg 2 Bremen 2 Hamburg 4 Hessen 4 Mecklenburg-Vorpommern 2 Niedersachsen 4 Nordrhein-Westfalen 4 Rheinland-Pfalz 4 Saarland 1 Sachsen 4 Sachsen-Anhalt 2 Schleswig-Holstein 2 Thüringen 2 gesamt 51 Drucksache 18/2292 – 4 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 2. Welche Zusatzmodule (etwa TARANIS von der Firmas ESG) haben Hersteller nach Kenntnis der Bundesregierung für die BeDoKw der Länderpolizeien entwickelt, und inwiefern wurden diese bereits Bundes- oder nach Kenntnis der Bundesregierung Landesbehörden für die Nachrüstung der Fahrzeuge angeboten oder von diesen sogar gekauft? Der Bundesregierung sind Entwicklungen von Zusatzmodulen für die BeDoKw der Länderpolizeien nicht bekannt. 3. Inwiefern haben Bundesländer nach Kenntnis der Bundesregierung bei der Auslieferung der BeDoKw eigene „Kundenwünsche“ betreffend die Ausrüstung geltend gemacht, und worum handelt es sich nach Kenntnis der Bundesregierung dabei? a) Welche Anwendungen, um „visuell und akustisch aufzuzeichnen, zu selektieren, zu analysieren und bei Bedarf an übergeordnete Stellen zu übermitteln“, sind jeweils installiert? b) Mit welchen Kommunikationssystemen und Data-Links für Mobilfunknetze sind die BeDoKw jeweils ausgestattet? c) Welche weiteren Netzwerkdienste können optional genutzt werden? d) Inwiefern sind die BeDoKw der Länderpolizeien nach Kenntnis der Bundesregierung auch mit Plattformen zur Fernmeldeaufklärung (COMINT) und Signalerfassung (SIGINT) bzw. Sensoren zum Aufspüren von Gasen ausgestattet, und um welche Anwendungen welcher Hersteller handelt es sich dabei? Die BPdL hatten bei der funktechnischen Ausstattung eine Wahlmöglichkeit für die Digitalfunkanlage. Weitere „Kundenwünsche“ sind der Bundesregierung nicht bekannt. Die BeDoKw der BPdL sind mit Funkgeräten und UMTS-Karten ausgestattet. Die BeDoKw der BPdL verfügen weder über eine Plattform zur Fernmeldeaufklärung und Signalerfassung, noch über Sensoren zum Aufspüren von Gasen. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung der Bundesregierung verwiesen .* 4. In welcher Qualität und Auflösung wird das Videosignal der BeDoKw der Länderpolizeien nach Kenntnis der Bundesregierung übertragen und aufgezeichnet , welche Hardware wird hierfür genutzt, und wer hat diese entwickelt ? a) Welche Software zur Bearbeitung von Videodaten ist installiert? b) Inwiefern ist es möglich, mittels Software einzelne Personen im Videostream zu markieren und dadurch automatisiert zu verfolgen? c) Wer hat diese Anwendung mit wessen Hilfe entwickelt? Einzelne Personen können nicht im Videostream markiert und automatisiert verfolgt werden. Der Kamerakopf wurde durch die Firma Vidit Systems GmbH entwickelt. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung der Bundesregierung verwiesen .* * Das Bundesministerium des Innern hat Teile der Antwort als „VS – Nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft . Die Antwort ist im Parlamentssekretariat des Deutschen Bundestages hinterlegt und kann dort von Berechtigten eingesehen werden. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 5 – Drucksache 18/2292 5. Welche Mikrofone welcher Hersteller mit welcher Richtcharakteristik sind nach Kenntnis der Bundesregierung in den BeDoKw der Länderpolizeien verbaut? Hersteller ist die Firma Vidit Systems GmbH. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung der Bundesregierung verwiesen.* 6. In welcher Qualität wird das Audiosignal der BeDoKw der Länderpolizeien nach Kenntnis der Bundesregierung übertragen und aufgezeichnet, welche Hardware wird hierfür genutzt, und wer hat diese entwickelt? Hersteller des verwendeten Rekorders ist die Firma Datavideo. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung der Bundesregierung verwiesen.* 7. Welche Details kann die Bundesregierung über die Beschaffung von BeDoKw an die Bundespolizei mitteilen? a) Wann wurden die BeDoKw bestellt, bezahlt und ausgeliefert? Die BeDoKw für die BPOL wurden in den Jahren 2011 und 2013 beauftragt. Die Auslieferung erfolgte in den Jahren 2011 bis 2014. Die Fahrzeuge werden im Anschluss an die Auslieferung bezahlt. b) Welche Standorte erhielten wieviele Fahrzeuge? Die 25 für die BPOL beschafften BeDoKw wurden der Direktion Bundesbereitschaftspolizei in Fuldatal zugewiesen. c) Welche Kosten entstanden für die einzelnen Fahrzeuge? Die Kosten pro Fahrzeug betrugen 200 000 Euro. d) Mit welchen Firmen, Subunternehmen oder Instituten wurden im Rahmen der Beschaffung Verträge (auch für vorbereitende Studien) geschlossen ? Der Vertrag für das Grundfahrzeug wurde mit der Firma Daimler AG geschlossen . Der Vertrag für den Fahrzeugausbau wurde mit der Firma ELETTRONICA GmbH geschlossen. 8. Inwiefern haben bestimmte Standorte oder Abteilungen der Bundespolizei bei der Auslieferung der BeDoKw eigene „Kundenwünsche“ betreffend die Ausrüstung geltend gemacht, und worum handelt es sich dabei? a) Welche Anwendungen, um „visuell und akustisch aufzuzeichnen, zu selektieren, zu analysieren und bei Bedarf an übergeordnete Stellen zu übermitteln“, sind jeweils installiert? b) Mit welchen Kommunikationssystemen und Data-Links für Mobilfunknetze sind die BeDoKw jeweils ausgestattet? * Das Bundesministerium des Innern hat Teile der Antwort als „VS – Nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft . Die Antwort ist im Parlamentssekretariat des Deutschen Bundestages hinterlegt und kann dort von Berechtigten eingesehen werden. Drucksache 18/2292 – 6 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode c) Welche weiteren Netzwerkdienste können optional genutzt werden? d) Inwiefern sind die BeDoKw der Bundespolizei nach Kenntnis der Bundesregierung auch mit Plattformen zur Fernmeldeaufklärung (COMINT) und Signalerfassung (SIGINT) bzw. Sensoren zum Aufspüren von Gasen ausgestattet, und um welche Anwendungen welcher Hersteller handelt es sich dabei? Bei der Auslieferung wurden keine Kundenwünsche geltend gemacht. Die BeDoKw der BPOL sind mit Funkgeräten und UMTS-Karten ausgestattet. Die BeDoKw der BPOL verfügen weder über eine Plattform zur Fernmeldeaufklärung und Signalerfassung, noch über Sensoren zum Aufspüren von Gasen . Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung der Bundesregierung verwiesen.* 9. In welcher Qualität und Auflösung wird das Videosignal der BeDoKw der Bundespolizeien übertragen und aufgezeichnet, welche Hardware wird hierfür genutzt, und wer hat diese entwickelt? a) Welche Software zur Bearbeitung von Videodaten ist installiert? b) Inwiefern ist es möglich, mittels Software einzelne Personen im Videostream zu markieren und dadurch automatisiert zu verfolgen? c) Wer hat diese Anwendung mit wessen Hilfe entwickelt? Einzelne Personen können nicht im Videostream markiert und automatisiert verfolgt werden. Hersteller des verwendeten Rekorders ist die Firma Datavideo, die technische Integration des Gesamtsystems erfolgte durch die Firma ELETTRONICA GmbH. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkungen der Bundesregierung verwiesen.* 10. Welche Mikrofone welcher Hersteller mit welcher Richtcharakteristik sind in den BeDoKw der Bundespolizeien verbaut? Hersteller ist die Firma Vidit Systems GmbH. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung der Bundesregierung verwiesen.* 11. In welcher Qualität wird das Audiosignal der BeDoKw der Bundespolizeien übertragen und aufgezeichnet, welche Hardware wird hierfür genutzt , und wer hat diese entwickelt? Hersteller des verwendeten Rekorders ist die Firma Datavideo. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung der Bundesregierung verwiesen.* 12. Wann und auf wessen Veranlassung wurde die Bund-Länder-Projektgruppe unter Leitung der Bundespolizei eingerichtet, um die „technischbetriebliche Bedarfsbeschreibung“ für die Fahrzeuge zu erstellen und eine Leistungsbeschreibung mit dem Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern abzustimmen? Es wird auf die Vorbemerkung der Bundesregierung verwiesen.* * Das Bundesministerium des Innern hat Teile der Antwort als „VS – Nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft . Die Antwort ist im Parlamentssekretariat des Deutschen Bundestages hinterlegt und kann dort von Berechtigten eingesehen werden. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/2292 13. Inwiefern trifft es nach Kenntnis der Bundesregierung zu, dass die Serie der BeDoKw ausschließlich für deutsche Polizeien entwickelt worden ist? Die Fahrzeugserie wurde ausschließlich für die deutschen Polizeien entwickelt. a) Welche Exporte an welche Behörden welcher Staaten sind der Bundesregierung bekannt, und inwiefern waren Bundesbehörden am Zustandekommen entsprechender Verträge beteiligt? Im Rahmen der polizeilichen Ausstattungshilfe durch den Inspekteur der BPdL wurde ein BeDoKw der Polizei in Kroatien übergeben. b) Welche weiteren „kontinulierlichen Bestellungen“ von BeDoKw „aus dem zivilen als auch dem wehrtechnischen Bereich“ sind der Bundesregierung bekannt? Weitere Bestellungen sind der Bundesregierung nicht bekannt. c) Inwiefern und zu welchem Zweck interessiert sich auch die Bundeswehr für die BeDoKw? Ein Interesse der Bundeswehr ist lediglich informatorischer Natur. d) Mit welchem Hintergrund wurde ein BeDoKw nach Kenntnis der Bundesregierung auf einer „Hausmesse“ der Bundeswehr vorgestellt (http://tinyurl.com/ly8fjf3)? Der unter o. a. Hyperlink veröffentliche Artikel bezieht sich nicht auf eine Hausmesse der Bundeswehr, sondern auf eine Hausmesse der Firma ELETTRONICA GmbH in Meckenheim. Die Hintergründe der Firma zur Auswahl der Exponate für ihre Hausmesse sind der Bundesregierung nicht bekannt. e) Welche weiteren Zusammenarbeitsformen (auch mit Behörden anderer Regierungen) haben sich nach Kenntnis der Bundesregierung aus der Vorstellung ergeben? Weitere Zusammenarbeitsformen haben sich aus der Vorstellung der Bundesregierung nicht ergeben. 14. Welche Verträge haben welche Bundesbehörden für welche Leistungen seit dem Jahr 2009 mit dem Rüstungskonzern FINMECCHANICA und seinen Tochterfirmen abgeschlossen? Seit dem Jahr 2009 wurden Verträge durch das Beschaffungsamt des BMI sowie durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr mit der Firma FINMECCHANICA und seinen Tochterfirmen geschlossen . Die Verträge des Beschaffungsamtes des BMI sind nachfolgend aufgeführt. Da eine Zusammenstellung der Verträge und deren Leistung mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr Rückschlüsse auf wehrtechnische Interessenschwerpunkte und damit letztlich auf Fähigkeitslücken der Bundeswehr zulässt, wären durch eine Beantwortung in offener Form Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland gefährdet. Die erfragten Drucksache 18/2292 – 8 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Informationen wurden daher als „VS – Nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft und werden als nicht zur Veröffentlichung bestimmte Anlage 2 übermittelt.* a) Welche dieser Verträge entfallen auf den deutschen Ableger der Firma ELETTRONICA GmbH in Meckenheim? Nachfolgend aufgeführte Verträge wurden mit der Firma ELETTRONICA GmbH geschlossen: – Ausbau von drei kriminalpolizeilichen Spezialfahrzeugen für das Bundeskri- minalamt, – Ausbau von zwei Fahrzeugen für die BPOL, – Umbau eines Fahrzeuges für das Technische Hilfswerk, – 1 200 Komponententräger für Funkgeräte für Einsatzfahrzeuge der BPOL und – vier Stecker zum Betrieb von Brennstoffzellen für das Bundeskriminalamt. Durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr wurden 22 Verträge im genannten Zeitraum mit der Firma ELETTRONICA GmbH geschlossen. b) Welche Verträge haben welche Bundesbehörden für welche Leistungen seit dem Jahr 2009 mit den Firmen MEDAV GmbH und Vidit Systems GmbH bzw. deren Tochterfirmen abgeschlossen? Nachfolgend aufgeführte Verträge wurden mit den Firmen MEDAV GmbH und Vidit Systems GmbH geschlossen: – Lieferung von drei Audio Signal-Analyse Generatorsystem für die BPOL, – Lieferung eines LAN Receiver für die BPOL und – Lieferung einer „Nachbearbeitungsplattform Strix“ für das Bundeskriminal- amt. Durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr wurden zwei Verträge zum Update von Breitbandempfängern und zur Bereitstellung eines Relais (Mitglied eines Konsortiums) im genannten Zeitraum mit der Firma MEDAV GmbH geschlossen. 15. Welche Forschungen haben welche Bundesbehörden seit dem Jahr 2009 mit dem Rüstungskonzern FINMECCHANICA und/oder den Firmen Medav GmbH und Vidit Systems GmbH bzw. deren Tochterfirmen betrieben bzw. dort beauftragt? Vom Bundeskriminalamt wurde ein Forschungsprojekt zur prototypischen Realisierung einer Verarbeitungsplattform für Daten aus Telekommunikationsüberwachungen mit der Firma MEDAV GmbH durchgeführt. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung wurde der MEDAV GmbH das Teilvorhaben „Mehrwegepeiler und Systemdemonstrator“ im Rahmen des Verbundvorhabens „KMUi-EILT (Emitter Identifikation und Lokalisierung unter Mehrwegeausbreitungsbedingungen) bewilligt. * Das Bundesministerium des Innern hat Teile der Antwort als „VS – Nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft . Die Antwort ist im Parlamentssekretariat des Deutschen Bundestages hinterlegt und kann dort von Berechtigten eingesehen werden. Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin, www.heenemann-druck.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333