Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen, Jugend vom 23. März 2016 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 18/7993 18. Wahlperiode 29.03.2016 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Kerstin Kassner, Thomas Lutze, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 18/7669 – Aktionsplan zum Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Der Kinder- und Jugendtourismus leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und stellt ein wichtiges Marktsegment im Tourismus dar. Er trägt zum Abbau von Vorurteilen und zur sozialen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen bei. Am 4. Juli 2002 verabschiedete der Deutsche Bundestag den Aktionsplan zum Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland (Bundestagsdrucksachen 14/9545, 14/9672 und 14/9715). Der Aktionsplan beschreibt verschiedene Maßnahmen zur Qualitäts- und Quantitätssteigerung und sieht vor, dass die Bundesregierung im tourismuspolitischen Bericht Stellung zum Stand der Umsetzung des Aktionsplans nimmt. Im Tourismuspolitischen Bericht der 17. Wahlperiode geht die Bundesregierung lediglich auf die zwischen März und Oktober 2008 erstellte Studie „Deutsche Kinder- und Jugendreisen 2008 – Aktuelle Daten zu Struktur und Volumen, Vorschläge für eine künftige kontinuierliche Datenerhebung , Schritte zu Referenzrahmen“ ein und verweist auf das „Zukunftsprojekt Kinder- und Jugendreisen“ (Bundestagsdrucksache 17/8451). Informationen zum Aktionsplan Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland fehlen völlig. 1. Was hat die Bundesregierung seit 2006 zur Umsetzung des Aktionsplans zum Kinder- und Jugendtourismus unternommen (bitte mit Nennung der einzelnen Maßnahmen und der dafür eingesetzten Mittel aus dem Bundeshaushalt )? Zum Thema Kinder- und Jugendtourismus hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) seit 2006 folgende Maßnahmen gefördert: Grundlagenuntersuchung „Deutsche Kinder- und Jugendreisen 2008“ (Haushaltsjahr 2009: 45 000,00 Euro), Träger war das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e. V. Drucksache 18/7993 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Zukunftsprojekt „Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland 2013“, das von September 2012 bis Dezember 2014 durchgeführt wurde (Haushaltsjahre 2012 bis 2014: 401 465,00 Euro bewilligt). Wichtigste Bestandteile des Projekts waren eine Grundlagenstudie zur Verbesserung der Datenlage, die Darstellung der Reisemotive, die Berechnung des Wirtschaftsfaktors sowie acht Konferenzen zu verschiedenen spezifischen Themen. Projektträger war das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH); die thematischen Konferenzen organisierte das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e. V. Über die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie institutionell geförderte Deutsche Zentrale für Tourismus (2015: rund 30 Mio. Euro) werden Angebote und Reiseziele für junge Menschen zielgerichtet im Ausland vermarktet. Für den Teilbereich des pädagogisch begleiteten, nicht kommerziellen Kinderund Jugendreisens als Teil von außerschulischen Jugendbildungsangeboten im Rahmen des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verwalteten Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP), nach dessen Richtlinien Maßnahmen, die nach Inhalt, Methodik und Struktur überwiegend der Erholung oder der Touristik1 dienen, nicht gefördert werden können, werden die Fragen 1 und 5 im Hinblick auf den Aktionsplan von 2002 zusammen beantwortet . Für den in Punkt 7 des Aktionsplans von 2002 angesprochenen außerschulischen internationalen Jugendaustausch, der über die Jugendwerke und Koordinierungszentren sowie die Träger der Kinder- und Jugendhilfe realisiert wird, werden von der Bundesregierung jährlich bis zu 38 Millionen Euro im KJP bereitgestellt. Bezüglich auf die in dem Aktionsplan von 2002 in Punkt 1 angesprochenen Qualitätsstandards (hier Frage 5) ist zum pädagogisch begleiteten Kinder- und Jugendreisen Folgendes zu sagen: Die Mitgliederversammlung des BundesForum Kinder- und Jugendreisen e. V., einem Zusammenschluss bundesweit tätiger Verbände, Träger und Organisationen im Bereich des Kinder- und Jugendreisens, dessen bundesweite Tätigkeit im Bereich des nichtkommerziellen Kinder- und Jugendreisens als außerschulisches Angebot der Kinder- und Jugendarbeit jährlich aus dem KJP gefördert wird, hat im November 2003 Qualitätskriterien beschlossen, die Eltern, Pädagogen und anderen Interessierten Hilfe bei der Entscheidung bieten sollen. Alle Mitglieder und Partner des BundesForum Kinder- und Jugendreisen e. V. haben sich verpflichtet, diese Kriterien einzuhalten und permanent weiter zu entwickeln. Die Mitglieder des BundesForum Kinder- und Jugendreisen haben darüber hinaus eigene Qualitätskriterien und Qualitätssiegel für ihre spezifischen Tätigkeitsfelder entwickelt, z. B. die Bundesarbeitsgemeinschaft katholisches Kinder- und Jugendreisen „Qualitätskriterien für katholisches Kinder- und Jugendreisen“ oder die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Feriendienste „Qualitätschecks für Freizeiten“. Im Jahr 2012 erschien die Broschüre des Reisenetz e. V „Qualität im Kinder- und Jugendreisen – Übersicht zu Qualitätssystemen und Qualitätssiegeln “. In diesem Jahr wird zudem ein Projekt des Reisenetz e. V. durchgeführt 1 Der in den Richtlinien über die Gewährung von Zuschüssen und Leistungen zur Förderung der Kinder- und Jugendhilfe durch den Kinder - und Jugendplan des Bundes (KJP) verwandte Touristik-Begriff [vgl. I 4 (2) a) KJP-RL] ist insofern enger als die Tourismus-Definition der Welttourismusorganisation oder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, welche über den Begriff der Urlaubsreise deutlich hinausgeht und unter „Tourismus“ alle Ortsveränderungen bis zu einem Jahr, unabhängig aus welcher Motivation heraus, erfasst (mit Ausnahme von Ortsveränderungen zum Zweck der dauerhaften Arbeitsaufnahme), s. https://s3-eu-west- 1.amazonaws.com/staticunwto/Statistics/Glossary+of+terms.pdf, S. 10, 12 f sowie http://stats.oecd.org/glossary/detail.asp?ID=5878. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/7993 „Qualität im Kinder- und Jugendreisen – Erste Schritte in Richtung eines einheitlichen Qualitätssystems im Kinder- und Jugendreisen und Konzeptentwicklung für externe Qualitätskontrolle“. Die Qualitätskriterien und -systeme bieten den Eltern und Jugendlichen eine gute Orientierung zu pädagogisch begleiteten, nichtkommerziellen Reiseangeboten. Alle genannten Projekte werden aus dem KJP des Bundes gefördert. Im Hinblick auf die im Aktionsplan von 2002, Punkt 4 angesprochene Qualifizierung von Betreuerinnen und Betreuern im Kinder- und Jugendreisen gibt es für den Bereich des pädagogisch begleiteten, nicht kommerziellen Kinder- und Jugendreisens als Teil von außerschulischen Jugendbildungsangeboten im Rahmen des KJP diverse Weiterbildungsangebote. So können sie u. a. die JugendleiterIn- Card (JuLeiCa) erwerben und an damit verbundenen Fortbildungen teilnehmen. Die Bundesregierung hat zudem seit 2006 aus Mitteln des KJP – unabhängig vom Aktionsplan – verschiedene freie Träger gefördert, die sich mit Qualifikationsmaßnahmen für Betreuerinnen und Betreuer im Kinder- und Jugendreisen befassen . Dazu gehören das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e. V., das mit bis zu 120 000 Euro pro Jahr gefördert wird und u. a. den „Wegweiser Kinder- und Jugendreisepädagogik “, das Ergebnis einer vom BundesForum koordinierten Facharbeitsgruppe , an der sich seit 2009 Jugendreiseveranstalter und -verbände beteiligen , herausgegeben hat. Zudem gehören die Trainingsseminare für Jugendreisen und internationale Begegnungen mit einer Förderung von bis zu 122 000 Euro jährlich dazu. Auch die Naturfreundejugend Deutschlands (z. B. „Jugendreisen mit Respekt!“), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Feriendienste (z. B. „Erstellung von internetfähigen Texten für Rechtsfragen zu allgemeinen Geschäftsbedingungen für das Evangelische Kinder- und Jugendreisen“) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen (z. B. „Schulungshandbuch für FreizeitleiterInnen ) führen regelmäßig Projekte zur Qualifizierung von Betreuerinnen und Betreuer durch, die insgesamt je mit bis zu 40 000 Euro pro Jahr gefördert werden. Einzelne Maßnahmen seit 2006 des pädagogisch begleiteten, außerschulischen nicht kommerziellen Kinder- und Jugendreisens, das im Rahmen des KJP gefördert wird, können den folgenden Tabellen entnommen werden: Drucksache 18/7993 – 4 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 2006 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe BundesForum Kinder- und Jugendreisen Personalkostenförderung / zentrale Arbeitstagungen / sonstige Einzelprojekte 105.000,00 € transfer Trainingsseminare für Jugendreisen und internationale Begegnungen 110.638,00 € transfer Informations- und Beratungstage / Zeitschrift für Kinder- und Jugendreisen, interkulturelle Jugendarbeit, Jugend & Gesundheit 27.534,00 € Reisenetz zentrale Arbeitstagung / Offene Fachtagung 14.495,00 € transfer Forscher-Praktiker-Dialog 20.203,00 € AFS Interkulturelle Begegnungen Schulungsherbste für Gasteltern 13.500,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Unterkunftsverzeichnis für Kinder- und Jugendreisen nach Mittel- und Osteuropa (Förderung 2006 bis 2008) 18.025,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Personalkostenförderung – Referentin BEJ (50%) / Publikation 36.652,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Personalkostenförderung – Referentin BAG (50%) / Workshop 39.690,00 € 2007 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit als Dachorganisation 105.000,00 € transfer Trainingsseminare für Jugendreisen und internationale Begegnungen 110.000,00 € transfer Informations- und Beratungstage / Zeitschrift für Kinder- und Jugendreisen, interkulturelle Jugendarbeit, Jugend & Gesundheit 30.534,00 € transfer Forscher-Praktiker-Dialog 22.845,00 € Reisenetz Zentrale Arbeitstagung / Offene Fachtagung / Basisseminar Qualitätsmanagement / 1. Sitzung einer Task Force „Qualitätsentwicklung für pädagogische Programmanbieter von Kinder- und Jugendreisen“ 14.475,00 € AFS Interkulturelle Begegnungen nationale Schulungsveranstaltung zum Thema „Interkulturelles Lernen“ 13.500,00 € AFS Interkulturelle Begegnungen nationales Treffen operativer Mitarbeiter 19.534,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Unterkunftsverzeichnis für Kinder- und Jugendreisen nach Mittel- und Osteuropa (Förderung 2006 bis 2008) 39.650,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Personalkostenförderung – Referentin BEJ (50%) / Publikation 6.652,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Personalkostenförderung – Referentin BAG (50%) / sonstige Einzelprojekte 39.690,00 € Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 5 – Drucksache 18/7993 2008 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe Naturfreundejugend Deutschlands Unterkunftsverzeichnis für Kinder- und Jugendreisen nach Mittel- und Osteuropa (Förderung 2006 bis 2008) 20.625,00 € BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit als Dachorganisation 105.000,00 € transfer Informations- und Beratungstage / Zeitschrift für Kinder- und Jugendreisen, interkulturelle Jugendarbeit, Jugend & Gesundheit / TeamerTage 39.034,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Esskultur und Ernährung als Medium und Thema des interkulturellen Lernens bei internationalen Jugendbegegnungen sowie Kinder - und Jugendreisen (Förderung 2008 bis 2010) 22.550,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugenderholungszentren // LV KiEZ Sachsen-Anhalt Fachtagung zur Klassifizierung von Kinderund Jugendunterkünften 10.000,00 € Reisenetz Zentrale Arbeitstagung / Offene Fachtagung / Informationsveranstaltung / Fortbildung 14.330,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Personalkostenförderung – Referentin BEJ (50%) / Arbeitstagungen 32.561,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Personalkostenförderung – Referentin BAG (50%) / sonstige Einzelprojekte 36.483,68 € transfer Trainingsseminare für Jugendreisen und internationale Begegnungen 122.560,00 € AFS Interkulturelle Begegnungen nationale Schulungsveranstaltung zum Thema „Schlüsselkompetenzen“ 13.500,00 € AFS Interkulturelle Begegnungen nationales Treffen operativer Mitarbeiter 17.734,00 € Reisenetz 4 regionale Veranstaltungen zur Aufarbeitung von Informationsdefiziten über die Pflichten von Jugendringen und ihren Mitgliedern als Reiseveranstalter und über die Möglichkeiten der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle / Förderung der Teilnahme von Jugendlichen mit Migrationshintergrund / Informationsbroschüre für türkischstämmige Eltern in Deutschland 22.340,00 € Drucksache 18/7993 – 6 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 2009 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit als Dachorganisation 105.000,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Esskultur und Ernährung als Medium und Thema des interkulturellen Lernens bei internationalen Jugendbegegnungen sowie Kinder - und Jugendreisen (Förderung 2008 bis 2010) 44.700,00 € transfer Trainingsseminare für Jugendreisen und internationale Begegnungen 110.000,00 € transfer Informations- und Beratungstage / Jugendinformations Dienst / TeamerTage 39.034,00 € Reisenetz Offene Fachtagung / Training für Krisenmanagement und Kommunikation in Belastungssituationen 14.395,00 € AFS Interkulturelle Begegnungen nationale Schulungsveranstaltung zum Thema „Globale Herausforderung und was AFS dazu beitragen kann“ 22.500,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Arbeitstagungen / Beschreibung von Qualitätskriterien für katholisches Kinder- und Jugendreisen 9.180,00 € BundesForum Kinder- und Jugendreisen Häusertreffen zur Qualifizierung im Bereich der Kinder- und Jugendunterkünfte 10.000,00 € Reisenetz 4 regionale Veranstaltungen zur Aufarbeitung von Informationsdefiziten über die Pflichten von Jugendringen und ihren Mitgliedern als Reiseveranstalter und über die Möglichkeiten der Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle / Förderung der Teilnahme von Jugendlichen mit Migrationshintergrund / Informationsbroschüre für türkischstämmige Eltern in Deutschland 2.000,00 € AFS Interkulturelle Begegnungen Schulungsherbste / nationales Treffen operativer Mitarbeiter 68.158,00 € Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/7993 2010 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit als Dachorganisation 105.000,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Esskultur und Ernährung als Medium und Thema des interkulturellen Lernens bei internationalen Jugendbegegnungen sowie Kinder- und Jugendreisen (Förderung 2008 bis 2010) 19.600,00 € transfer Informations- und Beratungstage / Jugendinformations Dienst / TeamerTage 39.034,00 € transfer Trainingsseminare für Jugendreisen und internationale Begegnungen 110.000,00 € AFS Interkulturelle Begegnungen nationale Schulungsveranstaltung zum Thema „(Inter-)agieren in globalen Netzwerken “ 22.500,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Erstellung von internetfähigen Texten für Rechtsfragen zu allgemeinen Geschäftsbedingungen für das Evangelische Kinder- und Jugendreisen und weitere rechtliche Rahmenbedingungen + rechtliche Prüfung der Publikation „Reiserecht für Gruppenreisen“ / Rezeptbuch zum Thema „Nachhaltige Freizeitenküche “ 18.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Zentrale Arbeitstagungen / Referentenpool / Elternbroschüre „Der Weg, eine gute Reise zu finden“ / Regionaltagung in Trier zum Thema „Qualität konfessionellen Kinderund Jugendreisens“ / Redaktion eines Methodenbausteins für das Schulungshandbuch für FreizeitleiterInnen zum Thema „Kindswohlgefährdung / Sexueller Missbrauch bei internationalen Begegnungen und Ferienfreizeiten “ 8.517,00 € Reisenetz Offene Fachtagung / Handreichung zum Datenschutz im Jugendreisen 15.000,00 € BundesForum Kinder- und Jugendreisen Häusertreffen zur Qualifizierung trägerübergreifend , neutral und bundesweit 10.000,00 € Drucksache 18/7993 – 8 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 2011 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe transfer Informations- und Beratungstage / Jugendinformations Dienst / TeamerTage 39.034,00 € BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit als Dachorganisation 120.000,00 € transfer Trainingsseminare für Jugendreisen und internationale Begegnungen 80.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Publikation zum Thema „Evaluation von Kinderfreizeiten. Wissenschaftliche Grundlagen , Ergebnisse und Anleitung zur eigenen Durchführung“ 9.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Zentrale Arbeitstagung / Veranstaltung „Inklusion bei Kinder- und Jugendreisen – ferne Zukunft oder bald Realität?“ / Redaktion eines Methodenbausteins für das Schulungshandbuch für FreizeitleiterInnen zum Thema „Sexualpädagogik und Prävention sexueller Gewalt bei Kinder- und Jugendreisen sowie internationalen Begegnungen“ / FAQ's von JugendreiseleiterInnen (Broschüre) 8.000,00 € Reisenetz Offene Fachtagung / Informationsbroschüre zum Thema „Qualitätssiegel und Qualitätslabel im Bereich des Jugendreisens“ 16.000,00 € 2012 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit als Dachorganisation 120.000,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Jugendreisen 2.0 40.000,00 € Reisenetz Offene Fachtagung / Zentrale Arbeitstagung / Auftaktveranstaltung „Inklusion in die Breite tragen“ 16.267,00 € transfer Trainingsseminare für Jugendreisen und internationale Begegnungen 80.000,00 € transfer Informations- und Beratungstage / Jugendinformations Dienst / TeamerTage 39.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Personalkostenförderung – Referentin BEJ (50%) / Bereitstellung von Arbeitsmaterial zur Debatte um Qualitätskriterien bei Kinderund Jugendfreizeiten in Form eines Spiels („Qualitätschecks für Freizeiten“) 39.200,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Personalkostenförderung – Referentin BAG (50%) / Zentrale Arbeitstagung / Neuauflage des Schulungshandbuches für Freizeitleiter- Innen 39.200,00 € Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9 – Drucksache 18/7993 2013 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit als Dachorganisation 150.565,00 € transfer Facharchiv Kinder- und Jugendreisen / Jugend und Reisen Informationsdienst 8.450,00 € Reisenetz Offene Fachtagung / Publikation zum Thema „Rechtslage bei der Betreuung von Jugendlichen bis 18 Jahren bei Jugendreisen im Inund Ausland“ 17.100,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Jugendreisen mit Respekt! 36.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Personalkostenförderung – Referentin BEJ (50%) / Publikation zum Thema „Gleichgültig ist anderswo. 30 Ideen für Freizeiten, Zeltlager, internationale Begegnungen und wo Jugendliche sonst unterwegs sind“ 40.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Personalkostenförderung – Referentin BAG (50%) / Ausbildung von FreizeitleiterInnen an katholischen Bildungseinrichtungen (Jahresprojekt ) / Redaktion eines Methodenbausteins für das Schulungshandbuch für Freizeitleiter Innen zum Thema „Inklusive Pädagogik und Programmgestaltung“ / Veranstaltung zum Thema „Profilentwicklung konfessioneller Träger von Kinder- und Jugendreisen / internationalen Begegnungen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Erfordernisse“ 40.000,00 € 2014 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit als Dachorganisation 158.500,00 € transfer Facharchiv Kinder- und Jugendreisen / Schriftenreihe „Internationale Kinder- und Jugendmobilität“ 8.450,00 € Reisenetz Offene Fachtagung / wissenschaftliche Vorstudie und Symposium zum Thema „Interkulturelles Lernen bei kurzzeitpädagogischen Maßnahmen“ (Teil 1: Inland) 16.400,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Natura Trails 36.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Personalkostenförderung – Referentin BEJ (50%) / Freizeiten-Tagebuch für ehrenamtliche FreizeitleiterInnen 40.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Personalkostenförderung – Referentin BAG (50%) / zentrale Arbeitstagungen / Beratungseinsätze für Jugendreiseanbieter und Unterkünfte für die Umsetzung von Inklusion auf Reisen (Jahresprojekt) 40.000,00 € Drucksache 18/7993 – 10 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 2015 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit als Dachorganisation 166.894,00 € Reisenetz Broschüre zum Thema „Interkulturelles Lernen bei kurzzeitpädagogischen Maßnahmen“ (Teil 2: Ausland) / Erstellung eines verbandsübergreifenden Ratgebers für sicheres Kinder- und Jugendreisen 15.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Personalkostenförderung – Referentin BEJ (50%) / Freizeitpass – überarbeitetes Printprodukt und Onlineplattform 40.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Personalkostenförderung – Referentin BAG (50%) Begleitung der Träger und Mitglieder der BAG / Ausbau der nationalen und internationalen Präsenz katholischer Jugendunterkünfte (www.kajubi-online.de) / Förderung der Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen an Kinder- und Jugendfreizeiten 40.000,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Personalkostenförderung – pädagog. Referent (50%) Kinder- und Jugendreisen als Jugendarbeit mit Ortswechsel, Stärkung sozialer Kompetenzen junger Menschen, Auseinandersetzung mit Aspekten der Nachhaltigkeit auf Reisen, inklusives und interkulturelles Arbeiten / Natura Trails / Kooperation mit anderen Jugendverbänden zur Weiterentwicklung des Jugendreisens 40.000,00 € Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 11 – Drucksache 18/7993 2016 Träger Projekte im Einzelnen Förderhöhe BundesForum Kinder- und Jugendreisen Tätigkeit der Dachorganisation 168.787,00 € Reisenetz Qualität im Kinder- und Jugendreisen – Erste Schritte in Richtung eines einheitlichen Qualitätssystems im Kinder- und Jugendreisen und Konzeptentwicklung für externe Qualitätskontrolle / Entwicklung einer trägerübergreifenden Grundlagenschulung für Betreuer- Innen auf Kinder- und Jugendreisen / Freizeiten unter Berücksichtigung der Jugendleiterkarte 17.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Feriendienste Personalkostenförderung – Referentin BEJ (50%) / Netzwerk evangelische Kinder- und Jugendfreizeiten / Qualität / Zertifizierung / Krisenintervention / Gruppenunterkünfte / Kindeswohl / Ehrenamt / Teilhabe an Mobilität / Soziale und ökologische Gerechtigkeit 40.000,00 € Bundesarbeitsgemeinschaft Katholisches Jugendreisen Personalkostenförderung – Referentin BAG (50%) Inklusion bei Kinder- und Jugendfreizeiten / Ausbau der Vernetzung katholischer Jugendunterkünfte / Vernetzung und Kooperation 40.000,00 € Naturfreundejugend Deutschlands Personalkostenförderung – pädagog. Referent (50%) Kinder- und Jugendreisen als Jugendarbeit mit Ortswechsel, Stärkung sozialer Kompetenzen junger Menschen, Auseinandersetzung mit Aspekten der Nachhaltigkeit auf Reisen, inklusives und interkulturelles Arbeiten / Natura Trails / Kooperation mit anderen Jugendverbänden zur Weiterentwicklung des Jugendreisens 40.000,00 € 2. Welche Länder haben nach Kenntnis der Bundesregierung analoge Aktionspläne zum Kinder- und Jugendtourismus aufgestellt? Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. 3. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung der Kinder- und Jugendtourismus deutscher und ausländischer Reisender in Deutschland in Bezug auf die Menge und ihre Altersstruktur sowie ihr Ausgabenverhalten seit 2006 entwickelt? Nach einer im Rahmen der Grundlagenstudie „Kinder-und Jugendtourismus in Deutschland 2013“ durchgeführten Befragung haben zwischen Oktober 2012 und September 2013 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (bis 26 Jahre) insgesamt 61,8 Millionen Reisen mit mindestens einer Übernachtung ohne begleitende Eltern oder Großeltern durchgeführt. Dabei entfielen 1,9 Millionen Reisen auf die Altersgruppe 3 bis 5 Jahre, 4,7 Millionen auf die Altersgruppe 6 bis 9 Jahre, 8,3 Millionen Reisen auf die Altersgruppe 10 bis 13 Jahre, 10,3 Millionen Reisen auf die Altersgruppe 14 bis Drucksache 18/7993 – 12 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 17 Jahre, 15 Millionen Reisen auf die Altersgruppe 18 bis 21 Jahre und 21,9 Millionen Reisen auf die Altersgruppe 22 bis 26 Jahre. Pro Reise wurden im Durchschnitt für den Aufenthalt 375 Euro ausgegeben (ohne Fahrtkosten). Beim Incoming-Tourismus lag das Volumen der Reisen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen (15 bis 24 Jahre) aus Europa nach Deutschland 2014 bei 6,915 Millionen, was einem Wachstum von 13 Prozent gegenüber 2013 entspricht . 4. Welche neuen Maßnahmen zur Verbesserung der Qualifikation der Betreuerinnen und Betreuer im Kinder- und Jugendtourismus gibt es nach Kenntnis der Bundesregierung seit 2006, und mit welcher Summe werden sie jeweils gefördert? Im Rahmen des Zukunftsprojekts „Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland 2013“ wurde eine der acht thematischen Konferenzen dem Thema „Qualifizierung Mitarbeitender“ gewidmet. 5. Inwiefern wurde der Forderung des Aktionsplans, bundesweite Qualitätsstandards trägerübergreifend für Kinder- und Jugendreisen zu entwickeln, nachgekommen, und mit welchen konkreten Resultaten? Für den Teilbereich der gewerblichen Kinder- und Jugendunterkünfte beteiligte sich BMWi im Jahr 2007/2008 mit insgesamt 55 000 Euro an dem Projekt „Klassifizierung von Kinder- und Jugendunterkünften in Deutschland – trägerübergreifend und bundesweit“ des BundesForums Kinder- und Jugendreisen e. V.. Dieses wurde zudem von der Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V. mit einem Zuschuss in Höhe 55 000 EUR gefördert und 120 Unterkünfte, die im Rahmen des Projekts klassifiziert wurden, brachten Mittel in Höhe von 57 350 Euro ein. Im Rahmen des Vorhabens wurde ein Praxisleitfaden „Kinder und Jugendunterkünfte“ samt bundeslandspezifischer Ergänzungen publiziert. Für den Teilbereich des pädagogisch begleiteten, nicht kommerziellen Kinderund Jugendreisens als Teil von außerschulischen Jugendbildungsangeboten im Rahmen des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP) wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen. Ferien für alle 6. Wie viele Kinder und Jugendliche leben nach Kenntnis der Bundesregierung in so genannten Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV) bzw. Haushalten und Einrichtungen mit geringem finanziellen Budget? Im Oktober 2015 – jüngere Daten liegen nicht vor – lebten in 1,09 Millionen oder in 34 Prozent aller Bedarfsgemeinschaften 1,92 Millionen Kinder unter 18 Jahren . In 316 000 oder 29 Prozent der Bedarfsgemeinschaften mit minderjährigen Kindern gab es Kinder unter 3 Jahren und in 609 000 oder 56 Prozent dieser Bedarfsgemeinschaften Kinder unter 7 Jahren. Von den 1,92 Millionen minderjährigen Kindern hatten 347 000 oder 18 Prozent das 3. Lebensjahr und 814 000 oder 42 Prozent das 7. Lebensjahr noch nicht vollendet. Informationen zu weiteren Haushalten mit geringem finanziellen Budget (z. B. Empfänger von Wohngeld) liegen der Statistik der Bundesagentur für Arbeit nicht vor. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 13 – Drucksache 18/7993 7. Wie viele dieser Kinder und Jugendlichen konnten nach Kenntnis der Bundesregierung in den letzten Jahren keine Ferien- bzw. Urlaubsreise unternehmen ? 8. Welche Kenntnisse, Probleme und Erfahrungen gibt es für diese Kinder und Jugendlichen bezüglich der Teilnahme an Klassenfahrten? 9. Mit welchen Maßnahmen, Projekten und sonstigen Aktivitäten hat die Bundesregierung zur Umsetzung des Teilhabegesetzes beigetragen, um Kindern und Jugendlichen aus Familien und Einrichtungen mit geringem finanziellem Budget die Teilnahme am Kinder- und Jugendtourismus zu ermöglichen ? Die Fragen 7, 8 und 9 werden wegen des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet . Der Bundesregierung ist nicht bekannt, in wie vielen Fällen Kinder und Jugendliche in den letzten Jahren keine Ferien- bzw. Urlaubsreise unternehmen konnten. Durch die Einführung des sog. Bildungspakets im Jahr 2011 wird der Bedarf von Kindern und Jugendlichen aus Familien mit geringem Einkommen und Vermögen zur Teilnahme an ein- oder mehrtägigen Ausflügen und Fahrten mit der Schule, Kindertageseinrichtung oder der Kindertagespflege sowie zur Teilnahme an Freizeiten in der Gemeinschaft finanziell unterstützt. Das Bildungspaket gibt es in der Grundsicherung für Arbeitsuchende, der Sozialhilfe, im Asylbewerberleistungsgesetz sowie im Bundeskindergeldgesetz für Familien mit Bezug von Kinderzuschlag oder Wohngeld. Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) wird eine Evaluation zur bundesweiten Umsetzung und Inanspruchnahme der Leistungen des Bildungspakets durchgeführt. Der Endbericht wird in diesem Jahr vorgelegt werden. Teil der Evaluationsstudie ist eine Implementationsstudie, bei der in 29 Fallstudien die Umsetzung der Bildungs- und Teilhabeleistungen vertieft untersucht wurde und u. a. Leistungsberechtigte interviewt wurden. Aus dem letzten Zwischenbericht, der im Jahr 2015 auf der Homepage des BMAS veröffentlich wurde, ergeben sich erste Hinweise aus den Fallstudien. Danach ergaben die Befragungen , dass ungefähr die Hälfte der Kinder, für die in der Implementationsstudie Informationen erhoben wurden, an mehrtägigen Ausflügen mit der Kindereinrichtung oder der Schule teilnahm. War dies nicht der Fall, so fast immer deshalb , weil die Kitas und Schulen (noch) keine mehrtägigen Fahrten durchgeführt hatten. In Einzelfällen konnten Kinder aus gesundheitlichen Gründen nicht mitfahren , hatte ein Kind von der Lehrkraft „Klassenfahrtverbot“ oder hatten es die Eltern nicht erlaubt. In keinem Fall konnte ein Kind deshalb nicht mitfahren, weil es für die Fahrt keine finanzielle Förderung erhalten hatte. Vor Einführung der Bildungs- und Teilhabeleistungen war dies anders. So wurde in mehreren Fällen berichtet, dass Kinder früher nicht mit auf Klassenfahrt gingen, weil die Eltern keine finanzielle Unterstützung dafür bekommen konnten. 10. In welchem Maße wird das Teilhabegesetz von Schulen, Kinder- und Jugendreiseveranstaltern und Erziehungsberechtigten in Anspruch genommen (bitte konkrete Zahlen)? Bei den Bildungs- und Teilhabeleistungen des sog. Bildungspakets handelt es sich um individuelle Leistungen zur Sicherung des spezifischen sozio-kulturellen Existenzminimums von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Insofern können diese Leistungen nicht von Schulen oder Reiseveranstaltern in Anspruch genommen werden. Drucksache 18/7993 – 14 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Soweit es um die Inanspruchnahme der Bildungs- und Teilhabeleistungen durch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (gegebenenfalls vertreten durch Erziehungsberechtigte ) geht, gilt Folgendes: Beim Bildungspaket handelt es sich um kommunale Leistungen. Der Bund sorgt lediglich nach § 46 Absatz 6 des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (SGB II – Grundsicherung für Arbeitsuchende ) über eine erhöhte Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft und Heizung (BBKdU) indirekt für einen finanziellen Ausgleich der Kommunen. Aus diesem Grund liegen der Bundesregierung zu einzelnen Komponenten des Bildungspakets keine Ausgabedaten vor. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit verfügt mittlerweile über eine Datenbasis zu den Leistungen für Bildung und Teilhabe nach dem SGB II, die seit einiger Zeit eine statistische Berichterstattung erlaubt. Diese umfasst zunächst nur den Bestand der Leistungsberechtigten mit Anspruch auf Leistungen für Bildung und Teilhabe nach dem SGB II, also nicht deren konkrete Inanspruchnahme. Leistungen für Bildung und Teilhabe können nicht nur nach dem SGB II, sondern auch nach dem Bundeskindergeldgesetz, dem Asylbewerberleistungsgesetz und in der Sozialhilfe gewährt werden. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit berichtet jedoch ausschließlich über die Personen, denen die Leistungen nach dem SGB II gewährt werden. Ausweislich der neuesten verfügbaren Daten hatten im Oktober 2015 von den rd. 2,4 Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Alter unter 25 Jahren im SGB II rd. 500 000 Personen Anspruch auf mindestens eine der Leistungen des Bildungspakets – die meisten davon auf die Leistungsart Mittagsverpflegung (370 000). Rd. 60 000 Personen hatten Anspruch auf die Unterstützung bei eintägigen Schulausflügen bzw. bei mehrtägigen Klassenfahrten. Tabelle: Bestand an Personen mit Leistungsanspruch auf Leistungen für Bildung und Teilhabe, Bund, Oktober 2015 Hinweis: grau hinterlegte Bundeswerte: Summe der plausiblen Daten der Kreise, ggfls. untererfasst. Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Ausführlichere Informationen finden sich unter http://statistik.arbeitsagentur.de/ nn_31986/SiteGlobals/Forms/Rubrikensuche/Rubrikensuche_Form.html?view= processForm&resourceId=210368&input_=&pageLocale=de&topicId=914876& year_month=201510&year_month.GROUP=1&search=Suchen. 11. Wie viele Kinder und Jugendliche leben nach Kenntnis der Bundesregierung in Flüchtlings- und Asylbewerberfamilien? Die Anzahl der in Flüchtlings- und Asylbewerberfamilien lebenden Kinder und Jugendlichen ist nicht bekannt. Im Ausländerzentralregister werden Familienzusammenhänge nicht erfasst. Im Jahr 2015 haben etwa 123 000 Minderjährige darunter: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Deutschland 2.396.546 498.973 36.989 23.175 961 47.539 56.698 371.780 165.315 Region insgesamt Leistungsart eintägige (Schul-) Ausflüge Leistungsart mehrtägige Klassenfahrten Leistungsart Schulbedarf Leistungsart Schülerbeförderung Bestand Leistungsberechtigte SGB II unter 25 Jahren Anspruch auf mindestens eine Leistungsart (Mehrfachnennungen möglich) darunter (Mehrfachnennungen möglich): Leistungsart Lernförderung Leistungsart Mittagsverpflegung Leistungsart Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15 – Drucksache 18/7993 (ohne unbegleitete Minderjährige) einen formellen Asylantrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gestellt. 12. Welche Maßnahmen, Projekte und sonstige Aktivitäten hat die Bundesregierung unternommen, um Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlings- und Asylbewerberfamilien die Teilnahme am Kinder- und Jugendtourismus zu ermöglichen? Kinder und Jugendliche aus Asylbewerberfamilien unterliegen den einschlägigen asyl- und leistungsrechtlichen Bestimmungen. 13. Welche Maßnahmen, Projekte und sonstige Aktivitäten hat die Bundesregierung unternommen, um Kindern und Jugendlichen aus Familien mit Migrationshintergrund die Teilnahme am Kinder- und Jugendtourismus zu ermöglichen ? Maßnahmen und Projekte über die allgemein geförderten Angebote hinaus sind nicht bekannt. Internationale Kooperation 14. Wie hoch war der deutsche Anteil am EU-Aktionsprogramm JUGEND in den Jahren ab 2006, und in welcher Höhe wurden finanzielle Mittel für den internationalen Jugendaustausch bzw. Jugendtourismus aufgewendet? Die von der deutschen Nationalagentur Jugend für Europa dezentral verwalteten Mittel für Jugendbegegnungen und den Europäischen Freiwilligendienst aus dem EU-Programm Jugend und seinen Nachfolgeprogrammen ergibt sich aus der nachfolgenden Tabelle. Touristische Aktivitäten werden durch das Programm nicht gefördert. 2006 *) 2007 2008 2009 2010 Deutscher Anteil insgesamt an dezentral verwalteten Programmmitteln 9.054.473 € 10.453.915 € 10.923.471 € 11.193.530 € 11.973.711 € davon für: internationale Jugendbegegnungen 3.330.617 € 3.563.574 € 3.533.753 € 3.715.049 € 3.750.545 € Europäischen Freiwilligendienst 3.544.547 € 3.451.994 € 3.127.283 € 3.414.035 € 3.808.307 € Drucksache 18/7993 – 16 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 2011 2012 2013 2014 2015 Deutscher Anteil insgesamt an dezentral verwalteten Programmmitteln 12.468.297 € 13.923.929 € 16.564.380 € 16.470.253 € 17.198.092 € davon für: internationale Jugendbegegnungen 4.038.445 € 5.817.526 € 6.796.298 € 6.623.746 € 5.973.108 € Europäischen Freiwilligendienst 3.731.567 € 4.393.253 € 5.034.277 € 3.859.198 € 3.887.345 € * Bis einschl. 2006 EU-Programm JUGEND; 2007-2013 EU-Programm JUGEND in Aktion; seit 2014 EU-Programm Erasmus+ JUGEND in Aktion. 15. Welche Rolle spielt dabei der Kinderaustausch und -tourismus in der Altersgruppe 12 bis 14 Jahre? Gemäß der Verordnung (EU) Nr. 1288/2013 zur Einrichtung des Programms Erasmus+ können junge Menschen zwischen 13 und 30 Jahren an den Maßnahmen des Programmteils Jugend in Aktion teilnehmen. Von den Teilnehmenden an den internationalen Jugendbegegnungen sind im mehrjährigen statistischen Vergleich rund 5-6 Prozent aus der Altersgruppe der 13-/14-Jährigen. Detaillierte Zahlen liegen hierzu nicht vor. Eine Teilnahme am Europäischen Freiwilligendienst ist erst ab einem Alter von 17 Jahren möglich. Touristische Aktivitäten werden durch das Programm nicht gefördert.2 16. Welche Kooperationen und Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung des internationalen sogenannten „Incoming-Jugendtourismus“ gibt es darüber hinaus? Die Deutsche Zentrale für Tourismus e. V. (DZT) wirbt im Rahmen ihres Auftrags , Deutschland als Reiseland zu vermarkten, auch gezielt um Reisen junger Menschen aus dem Ausland nach Deutschland. 2013 bildete die Jahreskampagne „Junges Reiseland Deutschland – HotSpots, Brandnew, Lifestyle“ einen Schwerpunkt ihres Marketings. Auch über das Themenjahr hinaus bindet die DZT insbesondere durch die stärkere Fokussierung auf den Bereich Sozialer Medien junge Reisende bei ihren Marketingaktivitäten ein. Im Jahr 2014 fanden z. B. verschiedene auf diese Zielgruppe abstellende Bloggerprojekte sowie ein Bilderwettbewerb bei Instagram statt. Die DZT unterhält eine Kooperation mit dem Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) sowie im Rahmen einer aktuellen Social Media-Kampagne 2016 mit dem DJH, dem Goethe-Institut und Flixbus. 2 „Nicht förderfähig im Rahmen eine Jugendbegegnung sind die folgenden Aktivitäten: Studienfahrten, Austauschaktivitäten, mit denen ein Gewinn erwirtschaftet werden soll, Austauschaktivitäten mit touristischem Charakter, Festivals, Urlaubsreisen und Konzertreisen“; S. 87, Programmleitfaden Erasmus + 2016 (deutsche Übersetzung): http://ec.europa.eu/programmes/erasmus-plus/discover/guide/index_ de.htm; s. auch Fußnote 1. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 17 – Drucksache 18/7993 17. Was unternahm und unternimmt die Bundesregierung zur Förderung der Barrierefreiheit sowie von integrativen Reisen im Kinder- und Jugendtourismus , insbesondere bei Jugendaustauschprogrammen? Das BMWi fördert derzeit ein Projekt zur Erleichterung des barrierefreien Reisens durch ein Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem. Die Teilnahme von Einrichtungen des Kinder- und Jugendreisens an diesem System ist möglich und würde begrüßt. Das BMFSFJ fördert IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. – als auch andere Akteure, Ansätze für die Teilhabe von Jugendlichen mit Behinderungen in der Internationalen Jugendarbeit und der non-formalen Bildung zu entwickeln und damit eine inklusivere Gestaltung der Internationalen Jugendarbeit zu ermöglichen. Aktuell werden die vielfältigen Erfahrungen mithilfe des IJAB-Projekts VISION:INKLUSION bis Ende 2017 systematisiert, durch internationale Impulse ergänzt und zu einer Strategie weiterentwickelt. Über regelmäßige Fachveranstaltungen und die Webseite www.vision-inklusion.de werden Synergien geschaffen, die Vernetzung der Akteure gefördert und die Sichtbarkeit erhöht. Die Projektziele orientieren sich an den Dimensionen des Index für Inklusion. Zur statistischen Datenlage 18. Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung zur Verbesserung der statistischen Datenlage seit 2006 getroffen, und inwiefern hat sich diese seit 2006 verbessert, insbesondere bezogen auf die Klassifizierung der Unterkünfte und die Angebotsqualität? Zur Verbesserung der Datenlage hinsichtlich Struktur, Volumen und Nachfrage bei Kinder- und Jugendreisen hat das BMWi die Grundlagenstudie „Kinder- und Jugendtourismus 2008“ sowie das oben erwähnte Zukunftsprojekt „Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland 2013“ im Wege einer Zuwendung gefördert. Die Beherbergungsstatistik des Statistischen Bundesamtes weist Übernachtungen nach Betriebsarten aufgegliedert aus. Aufgeführt werden die Betriebsarten „Erholungs - und Ferienheime, Ferienzentren“ sowie „Jugendherbergen und Hütten“. An dieser Aufteilung hat sich seit 2006 nichts geändert; Änderungen sind auch nicht geplant. 19. Welche Maßnahmen sind zur weiteren Verbesserung der statistischen Datenlage geplant? Es sind keine Maßnahmen geplant. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333