Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums des Innern vom 28. April 2016 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 18/8290 18. Wahlperiode 29.04.2016 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Frank Tempel, Sevim Dağdelen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 18/8115 – Islamfeindlichkeit und antimuslimische Straftaten im ersten Quartal 2016 V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Laut einer Anfang Januar 2015 veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung empfinden 57 Prozent der nichtmuslimischen Bürgerinnen und Bürger „den Islam als Bedrohung“. 61 Prozent der Befragten gaben an, der Islam passe nicht in die westliche Welt, 40 Prozent fühlten sich durch Muslime als Fremde im eigenen Land, jeder vierte will Muslimen die Zuwanderung nach Deutschland verbieten (www.tagesschau.de/inland/islam-101.html). Auch andere Studien über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wie die im Zweijahresrhythmus durchgeführte Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung e. V. verweisen auf eine tiefsitzende Islam- bzw. Muslimfeindlichkeit in beträchtlichen Teilen der Bevölkerung (www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_14/141120presse-handout.pdf). Auf islamfeindlichen Internetportalen, wie dem nach eigenen Angaben von teilweise über 100 000 Besucherinnen und Besuchern am Tag gelesenen Blog „Politically Incorrect“ (PI), werden insbesondere in den Leserkommentaren Muslime und Muslimas in fremdenfeindlicher, beleidigender, hasserfüllter und zum Teil gewaltbefürwortender Weise pauschal erniedrigt und beschimpft. Für die Pro-Bewegung (Pro NRW, pro Deutschland) und die NPD dient islamfeindliche Agitation, etwa gegen Moscheeneubauten, als ein Mittel, um die so genannte Mitte der Gesellschaft mit ihrer rechtsextremen Programmatik zu erreichen . Im Herbst 2014 entstand in Dresden die Pegida-Bewegung, die sich von ihrem Namen her explizit gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ richtet. An wöchentlichen Demonstrationen beteiligten sich in Dresden vorübergehend bis zu 25 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den islam- und fremdenfeindlichen Aufmärschen. Die in Teilen der Bevölkerung verankerte Islam- und Muslimfeindlichkeit äußert sich auch in Übergriffen und Anschlägen auf Moscheen in Deutschland, die von Schändungen mit Schlachtabfällen oder Fäkalien bis hin zu Brandanschlägen reichen (Bundestagsdrucksache 18/1627). Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort auf Bundestagsdrucksache 18/7498 mitteilte, wurde Ende des Jahres 2015 die Erweiterung des Oberthemas „Hass- Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/8290 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode kriminalität“ um das Unterthema „Islamfeindlichkeit“ vom zuständigen Fachgremium befürwortet; die Erweiterung des Themenfeldkatalogs der Politisch Motivierten Kriminalität (PMK) liegt damit bei der Innenministerkonferenz (IMK). 1. Wie ist nach Kenntnis der Bundesregierung der aktuelle Stand und weitere Zeitplan der Überarbeitung des Themenfeldkatalogs beim Oberthema „Hasskriminalität “ um ein Unterthema „Islamfeindlichkeit“ durch das zuständige Gremium bei der IMK? Die Erweiterung des Oberthemas „Hasskriminalität“ um das Unterthema „islamfeindlich “ ist vom zuständigen Fachgremium (Bund Länder Arbeitsgemeinschaft zur Überarbeitung des Definitionssystems Politisch motivierte Kriminalität- BLAG) befürwortet worden. Da die bundesweit einheitlich geltenden Kriterien zur Definition und Erfassung politisch motivierter Kriminalität (PMK) im Jahr 2001 mit Beschluss der Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder (IMK) in Kraft gesetzt wurden, bedarf die entsprechende Erweiterung des Themenfeldkatalogs PMK der Bestätigung durch die IMK. Die Befassung der zuständigen Gremien – Kommission Staatsschutz (KSt), Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Landeskriminalämter mit dem Bundeskriminalamt – BKA (AG Kripo) und des „Arbeitskreises II Innere Sicherheit“ (AK II) – ist bereits abgeschlossen. Die endgültige Beschlussfassung durch die IMK ist auf der 204. Sitzung (vom 15. Juni bis zum 17. Juni 2016) vorgesehen . Mit Wirkung zum 1. Januar 2017 sollen die Änderungen in Kraft treten. 2. Welche islam- bzw. muslimfeindlichen Websites und Gruppierungen werden nach Kenntnis der Bundesregierung in welchen Bundesländern als verfassungsfeindlich (auch Verdachtsfälle) eingestuft bzw. von Landesämtern für Verfassungsschutz überwacht? Grundsätzlich können einzelne rechtsextremistische Gruppierungen aufgrund ihrer fremdenfeindlichen Ideologie auch als islam- bzw. muslimfeindlich eingestuft werden. Zu den rechtsextremistischen Beobachtungsobjekten der einzelnen Landesbehörden für Verfassungsschutz wird auf die jeweiligen Verfassungsschutzberichte der Länder verwiesen. Darüber hinausgehend beobachtet das Land Bayern den Landesverband der Partei „Die Freiheit“ und den Personenkreis um dessen Vorsitzenden im Phänomenbereich der verfassungsschutzrelevanten Islamfeindlichkeit außerhalb des Rechtsextremismus (in Bayern werden entsprechende Bestrebungen diesem gesonderten Phänomenbereich zugeordnet), weil tatsächliche Anhaltspunkte für extremistische Bestrebungen und Tätigkeiten vorliegen. Ebenso werden die Gruppierungen „PEGIDA-München“, „PEGIDA Nürnberg“, „NüGIDA“ und „Pegida Franken“ als extremistische Gruppierungen beobachtet, bei denen die Verantwortlichen in unterschiedlicher Zusammensetzung aus dem rechtsextremistischen Spektrum wie auch aus dem Bereich der verfassungsschutzrelevanten Islamfeindlichkeit stammen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/8290 3. Welche und wie viele islam- bzw. muslimfeindlichen Aufmärsche einschließlich Proteste gegen eine angeblich drohende Islamisierung Europas oder den Bau von Moscheen in Deutschland fanden nach Kenntnis der Bundesregierung im ersten Quartal 2016 statt (bitte Datum, Ort, Teilnehmerzahl, Anlass bzw. Thema und Veranstalter angeben)? Der Bundesregierung sind die nachfolgenden Kundgebungen gegen eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands im ersten Quartal 2016 bekannt geworden , bei denen eine rechtsextremistische bzw. verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Einflussnahme bzw. Steuerung in unterschiedlicher Ausprägung erkennbar war. Bezüglich der Gruppierungen „PEGIDA München“ und „PEGIDA Nürnberg“ wird auf die Antwort zu Frage 2 hingewiesen. Datum Bundesland Ort Name TN 04.01.2016 BE Berlin BÄRGIDA 100 04.01.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 280 04.01.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 55 09.01.2016 NW Köln PEGIDA NRW 1700 10.01.2016 BW Kandern PEGIDA Dreiländereck 80 11.01.2016 BB Strausberg BraMM-PEGIDA 300 11.01.2016 BB Potsdam POGIDA 100 11.01.2016 BE Berlin BÄRGIDA 120 11.01.2016 BY München PEGIDA München 400 11.01.2016 MV Schwerin MVGIDA 320 11.01.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 400 11.01.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 66 18.01.2016 BE Berlin BÄRGIDA 100 18.01.2016 BY München PEGIDA München 280 18.01.2016 MV Bützow MVGIDA 80 18.01.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 450 18.01.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 72 20.01.2016 BB Potsdam POGIDA 300 25.01.2016 BE Berlin BÄRGIDA 100 25.01.2016 BY München PEGIDA München 240 25.01.2016 MV Neubrandenburg MVGIDA 210 25.01.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 330 25.01.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 65 27.01.2016 BB Potsdam POGIDA 180 29.01.2016 BB Senftenberg BraMM-PEGIDA 70 30.01.2016 TH Schmölln THÜGIDA 450 01.02.2016 BB Strausberg BraMM-PEGIDA 150 01.02.2016 BE Berlin BÄRGIDA 90 01.02.2016 BY München PEGIDA München 250 01.02.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 300 01.02.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 80 01.02.2016 TH Schleiz THÜGIDA 500 06.02.2016 BE Berlin BÄRGIDA 130 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/8290 – 4 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Datum Bundesland Ort Name TN 08.02.2016 BE Berlin BÄRGIDA 130 08.02.2016 BY München PEGIDA München 120 08.02.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 40 10.02.2016 BB Potsdam POGIDA 110 13.02.2016 TH Weida THÜGIDA 330 15.02.2016 BE Berlin BÄRGIDA 70 15.02.2016 BY München PEGIDA München 200 15.02.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 200 15.02.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 60 17.02.2016 BB Potsdam POGIDA 85 22.02.2016 BE Berlin BÄRGIDA 75 22.02.2016 BY München PEGIDA München 140 22.02.2016 MV Grevesmühlen MVGIDA 165 22.02.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 97 22.02.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 40 24.02.2016 BB Potsdam POGIDA 90 26.02.2016 BB Senftenberg BraMM-PEGIDA 47 27.02.2016 BW Karlsruhe KARGIDA 80 27.02.2016 TH Gera THÜGIDA 195 29.02.2016 BB Strausberg BraMM-PEGIDA 135 29.02.2016 BE Berlin BÄRGIDA 85 29.02.2016 BY München PEGIDA München 100 29.02.2016 MV Parchim MVGIDA 300 29.02.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 250 29.02.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 46 01.03.2016 TH Weimar THÜGIDA 110 05.03.2016 TH Neustadt an der Orla THÜGIDA 317 07.03.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 150 07.03.2016 BY München PEGIDA München 170 07.03.2016 BE Berlin BÄRGIDA 120 07.03.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 37 09.03.2016 BB Potsdam POGIDA 85 11.03.2016 BY Nürnberg PEGIDA Nürnberg 110 14.03.2016 BY München PEGIDA München 90 14.03.2016 NW Duisburg PEGIDA NRW 200 14.03.2016 MV Boizenburg MVGIDA 140 14.03.2016 ST Magdeburg MAGIDA 2.0 40 14.03.2016 BE Berlin BÄRGIDA 100 19.03.2016 TH Ronneburg THÜGIDA 128 21.03.2016 BY München PEGIDA München 150 21.03.2016 BE Berlin BÄRGIDA 60 21.03.2016 TH Hermsdorf THÜGIDA 110 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 5 – Drucksache 18/8290 Datum Bundesland Ort Name TN 24.03.2016 MV Neubrandenburg MVGIDA 140 28.03.2016 BY München PEGIDA München 100 28.03.2016 BE Berlin BÄRGIDA 70 * TN: Teilnehmer 4. Wie viele Anschläge auf Moscheen, Moscheevereine und sonstige islamische Einrichtungen in Deutschland gab es nach Kenntnis der Bundesregierung im ersten Quartal 2016 (bitte einzeln nach Ort, Datum, Namen der Moschee und ihrer möglichen Dachorganisation, Art des Anschlags und Schadenshöhe , Phänomenbereich, Ober- und Unterthema und Anzahl der Tatverdächtigen auflisten)? a) Wie viele Schändungen von Moscheen, Moscheevereinen und sonstigen islamischen Einrichtungen durch Farbschmierereien, Fäkalien, Schlachtabfälle etc. sind der Bundesregierung für das erste Quartal 2016 bekannt geworden (bitte einzeln nach Ort, Datum, Namen der Moschee und ihrer möglichen Dachorganisation, Art der Schändung und Schadenshöhe, Phänomenbereich , Ober- und Unterthema und Anzahl der Tatverdächtigen auflisten)? b) Wie viele Bombendrohungen gegen Moscheen, Moscheevereine und sonstige islamische Einrichtungen sind der Bundesregierung im ersten Quartal 2016 bekannt geworden (bitte einzeln nach Ort, Datum, Namen der Moschee und ihrer möglichen Dachorganisation, Phänomenbereich, Ober- und Unterthema und Anzahl der Tatverdächtigen auflisten)? „Anschläge auf Moscheen, Moscheevereine oder sonstige islamische Einrichtungen “ stellen ebenso wie die „Schändung von Moscheen“ kein eigenständiges Delikt dar; vielmehr werden durch einen Anschlag bzw. eine Schändung – je nach den Umständen des konkreten Einzelfalles – unterschiedliche Straftatbestände verwirklicht. Im Rahmen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden alle in Tateinheit oder natürlicher Handlungseinheit begangenen Taten ausschließlich zahlenmäßig und nur bei dem Straftatbestand gezählt, der die höchste Strafandrohung aufweist. Demzufolge lassen sich aus der PKS solche Straftaten systembedingt nicht herausfiltern . Hingegen erfolgt im Rahmen des Kriminalpolizeilichen Meldedienstes – Politisch Motivierte Kriminalität (KPMD-PMK) eine Kategorisierung der Taten nach Themenfeldern. Zudem hat das Bundeskriminalamt in seiner Zentraldatei LAPOS (Lage – Abbildung politisch motivierte Straftaten) Angriffsziele katalogisiert, die bei der dortigen statistischen Erfassung nach Bewertung des von den Ländern zu jeder Tat mitgeteilten Kurzsachverhaltes eingegeben werden. Die nachfolgende, in chronologischer Reihenfolge erstellte Übersicht gibt Auskunft zu den für das erste Quartal 2016 erfassten politisch motivierten Straftaten mit dem Angriffsziel „Religionsstätte/Moschee“. Dabei ist zu beachten, dass jede Tat einem Oberthema zugeordnet wird, die Zuordnung zu einem Unterthema erfolgt nur dann, wenn ein solches relevant ist. Sofern in der Tabelle einem Oberthema keine (in Klammern angeführten) Unterthemen zugeordnet werden, erfolgte keine diesbezügliche Erfassung. Der BKA-interne LAPOS-Begriff für das Angriffsziel „Religionsstätte/Moschee“ gilt nur für Moscheen selbst. Sonstige Stätten der Religionsausübung, Moscheevereine oder islamische Einrichtungen sind nicht enthalten. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/8290 – 6 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode lfd N r D at um O rt La nd St ra fta t / S ac hv er ha lt (v er le tz te S tr af re ch ts no rm ) Ph än om en be re ic h Ta tm ot iv at io n TV * PM K - re ch ts PM K - lin ks PM K - A us l. PM K - so ns t. O be rt he m a (U nt er th em a) 1 07 .0 1. 20 16 K öl n N W V ol ks ve rh et zu ng § 1 30 S tG B X H as sk rim in al itä t (F re m de nf ei nd lic h, R el ig io n) 1 2 13 .0 1. 20 16 G öt tin ge n N I V ol ks ve rh et zu ng § 1 30 S tG B X A us lä nd er -/A sy lth em at ik H as sk rim in al itä t ( Fr em de nf ei nd lic h) K on fro nt at io n/ P ol iti sc he E in st el lu ng (g eg en re lig iö se G em ei nd en , d er en E in ric ht un ge n un d R ep rä se nt an te n) 2 3 17 .0 1. 20 16 Fl ör sh ei m am M ai n H E V er w en de n vo n K en nz ei ch en ve rfa ss un gs w id rig er O rg an isa tio ne n § 86 a S tG B X ec ht es S ta at ss ch ut zd el ik t - M el de - ve rp fli ch tu ng , a be r k ei ne p ol iti sc he M ot iv at io n, d es w eg en k ei ne m Th em en fe ld z ug eo rd ne t 1 4 18 .0 1. 20 16 H an no ve rs ch M ün de n N I B el ei di gu ng § 1 85 S tG B X H as sk rim in al itä t (F re m de nf ei nd lic h, R el ig io n) 0 5 31 .0 1. 20 16 N eu nk irc he n S L S ch w er e B ra nd st ift un g § 30 6A S tG B X H as sk rim in al itä t ( Fr em de nf ei nd lic h) K on fro nt at io n/ P ol iti sc he E in st el lu ng (g eg en re lig iö se G em ei nd en , d er en E in ric ht un ge n un d R ep rä se nt an te n) 0 6 01 .0 2. 20 16 P la ue n S N S ac hb es ch äd ig un g § 30 3 St G B X H as sk rim in al itä t (F re m de nf ei nd lic h, R el ig io n) K on fro nt at io n/ P ol iti sc he E in st el lu ng (g eg en re lig iö se G em ei nd en , d er en E in ric ht un ge n un d R ep rä se nt an te n) 0 * TV : T at ve rd äc ht ig e Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/8290 5. Wie viele mutmaßlich antimuslimisch oder islamfeindlich motivierte Straftaten außer Übergriffen auf Moscheen, Moscheevereine und sonstige islamische Einrichtungen wurden im ersten Quartal 2016 nach Kenntnis der Bundesregierung bundesweit verübt (bitte nach Anzahl, Art und Motivation der Straftaten und Bundesländern aufschlüsseln)? 6. Wie viele Personen wurden nach Kenntnis der Bundesregierung im ersten Quartal 2016 bei Überfällen mit mutmaßlich antimuslimischer oder islamfeindlicher Motivation oder mit vermuteter antimuslimischer oder islamfeindlicher Motivation a) leicht verletzt, b) schwer verletzt bzw. c) getötet (bitte nach Bundesländern und Motivation der Straftat aufschlüsseln)? Die Fragen werden aufgrund ihres Sachzusammenhanges gemeinsam beantwortet . Wie in der Antwort der Bundesregierung zu den Fragen 5 und 6 der Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. „Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus im Jahr 2014“ auf Bundestagsdrucksache 18/4269 vom 10. März 2015 ausgeführt , ist eine differenzierte Ausweisung von islamfeindlichen Straftaten im Rahmen des KPMD-PMK derzeit noch nicht möglich. Im Hinblick auf die Einführung eines entsprechenden Unterthemas wird auf die Antwort zu Frage 1 verwiesen . 7. Welcher materielle Schaden entstand nach Kenntnis der Bundesregierung bei mutmaßlich antimuslimischen und islamfeindlichen Straftaten im ersten Quartal 2016 (bitte nach Schadenshöhe, Art und Motivation der Straftaten und Bundesländern aufschlüsseln)? Hierzu liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor. 8. Wie viele Tatverdächtige wurden nach Kenntnis der Bundesregierung wegen mutmaßlich antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten im ersten Quartal 2016 festgenommen (bitte nach Art und Motivation der Straftaten und Bundesländern aufschlüsseln)? Auf die Antwort der Bundesregierung zu Frage 8 (i. V. m. Antwort zu Frage 5) der Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. „Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus im Jahr 2014“ auf Bundestagsdrucksache 18/4269 vom 10. März 2015 wird verwiesen. 9. Wie viele Ermittlungsverfahren wurden nach Kenntnis der Bundesregierung wegen mutmaßlich antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten im ersten Quartal 2016 eingeleitet (bitte nach Art und Motivation der Straftaten und Bundesländern aufschlüsseln)? 10. In wie vielen Fällen wurden nach Kenntnis der Bundesregierung die Ermittlungen wegen mutmaßlich antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten im ersten Quartal 2016 eingestellt (bitte nach Art und Motivation der Straftaten und Bundesländern aufschlüsseln)? Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 18/8290 – 8 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 11. Wie viele Personen wurden nach Kenntnis der Bundesregierung wegen antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten im ersten Quartal 2016 zu welchen Strafen verurteilt (bitte nach Art und Motivation der Straftaten und Bundesländern aufschlüsseln)? Die Fragen 9 bis 11 werden aufgrund ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet . Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof (GBA) hat im ersten Quartal 2016 kein Ermittlungsverfahren wegen mutmaßlich antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten eingeleitet. Zur grundsätzlichen Vorgehensweise des GBA bei der Prüfung seiner Zuständigkeit in den genannten Fällen wird auf die Antwort der Bundesregierung zu den Fragen 9 bis 11 der Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. vom 23. November 2015 (BT-Drucksache 18/6762) verwiesen. Im Übrigen liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor. 12. Welche gezielten bundesweiten Operationen der Polizei hat es wegen überregionaler antimuslimischer und islamfeindlicher Straftaten mit welchem Ergebnis gegeben? Der Bundesregierung liegen keine Informationen im Sinne der Fragestellung vor. 13. Welche Nachmeldungen zu den Fragen 3 bis 12 auf Bundestagsdrucksache 18/7498 gibt es bezüglich des vierten Quartals 2015? Für das vierte Quartal 2015 wurden der Bundesregierung folgende Veranstaltungen im Sinne der Frage 3 nachträglich bekannt: Datum Bundesland Ort Name TN 01.10.2015 BY Nürnberg PEGIDA Nürnberg 80 31.10.2015 BY Nürnberg PEGIDA Nürnberg 120 02.11.2015 BY München PEGIDA München 330 09.11.2015 BY München PEGIDA München 100 16.11.2015 BY München PEGIDA München 300 19.11.2015 BY Nürnberg PEGIDA Nürnberg 140 23.11.2015 BY München PEGIDA München 160 30.11.2015 BY München PEGIDA München 180 07.12.2015 BY München PEGIDA München 150 14.12.2015 BY München PEGIDA München 250 21.12.2015 BY München PEGIDA München 120 * TN: Teilnehmer Unter Bezugnahme auf die Ausführungen in der Antwort zu Frage 4 wurden der Bundesregierung die nachfolgenden Delikte bekannt: Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9 – Drucksache 18/8290 lfd N r D at um O rt La nd St ra fta t / S ac hv er ha lt (v er le tz te S tr af re ch ts no rm ) Ph än om en be re ic h Ta tm ot iv at io n TV * PM K - re ch ts PM K - lin ks PM K - A us l. PM K - so ns t. O be rt he m a (U nt er th em a) 1 04 .1 0. 20 15 M in de n N W V ol ks ve rh et zu ng § 1 30 S tG B X H as sk rim in al itä t ( Fr em de nf ei nd lic h, R el ig io n) K on fro nt at io n/ P ol iti sc he E in st el lu ng (g eg en re lig iö se G em ei nd en , d er en E in ric ht un ge n un d R ep rä se nt an te n) N at io na ls oz ia lis m us / S oz ia ld ar w in is m us (V er he rr lic hu ng / P ro pa ga nd a) 1 2 18 .1 1. 20 15 Fr ei bu rg im B re is ga u BW V er w en de n vo n K en nz ei ch en ve rfa ss un gs w id rig er O rg an is atio ne n § 86 a S tG B X H as sk rim in al itä t ( Fr em de nf ei nd lic h, R el ig io n) N at io na ls oz ia lis - m us /S oz ia ld ar w in is m us (V er he rr lic hu ng / P ro pa ga nd a) 0 3 24 .1 2. 20 15 Le ip zi g S N S ac hb es ch äd ig un g § 30 3 St G B X A na rc hi sm us A nt iim pe ria lis m us K on fro nt at io n/ P ol iti sc he E in st el lu ng (g eg en re lig iö se G em ei nd en , d er en E in ric ht un ge n un d R ep rä se nt an te n) 0 * TV : T at ve rd äc ht ig e Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333