Deutscher Bundestag Drucksache 18/949 18. Wahlperiode 28.03.2014 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Diana Golze, Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 18/820 – Ausbildungsqualität in Gastronomieberufen Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Dortmund machte im vergangenen Jahr einen besonders schwerwiegenden Fall bekannt, in dem sowohl gegen die im Ausbildungsvertrag geregelte als auch gesetzliche Bestimmungen verstoßen wurde. In Hamm wurde eine junge Frau zunächst in einer Filiale einer Coffee-House-Kette als Aushilfe eingestellt und begann dort anschließend eine Ausbildung als Fachfrau für Systemgastronomie. Faktisch fand jedoch keine Ausbildung statt. Nach einer Beschwerde wurde ihr vom Arbeitgeber gekündigt, woraufhin die Auszubildende unter dem Rechtsbeistand der NGG den Arbeitgeber verklagte. Das Gericht gab der Klage statt und stellte fest, dass der Schaden der Auszubildenden darin liege, „dass sie ihre Arbeitskraft zu einem nicht marktgerechten Preis zur Verfügung gestellt hat“ (www.ngg-dortmund.de/betriebe-und-branchen/gastgewerbe/413-ngg-dortmunderstreitet -schadenersatz-fuer-auszubildende). Vor wenigen Wochen sprach das Landesarbeitsgericht Hamm der jungen Frau 4 800 Euro Schadenersatz zu. Dass dieser Fall nicht exemplarisch für eine Branche bzw. für die duale Ausbildung als solche steht, ist unbestritten. Ebenso unbestritten ist aber auch, dass die Qualität einer Ausbildung in hohem Maße über die berufliche Perspektive vieler junger Menschen entscheidet. Die DGB-Jugend weist in ihrem Ausbildungsreport jedes Jahr darauf hin, dass in einigen Ausbildungsberufen die Bedingungen derart schlecht sind, dass hohe Vertragslösungsquoten, hohe Misserfolgsquoten bei Prüfungen und ein hoher Anteil an unbesetzten Ausbildungsplätzen zu verzeichnen sind. Dies betrifft unter anderem Berufe im Lebensmittelhandwerk und im Hotel- und Gaststättengewerbe. Dabei gehören die Restaurantfachfrau bzw. der Restaurantfachmann und die Fachfrau bzw. der Fachmann für Systemgastronomie laut Berufsbildungsbericht der Bundesregierung zu den Berufen mit den höchsten Anteilen an unbesetzten Ausbildungsplätzen . Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vom 27. März 2014 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Drucksache 18/949 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 1. Wie viele Personen haben nach Kenntnis der Bundesregierung seit dem Jahr 2008 eine Ausbildung „Fachmann bzw. -frau für Systemgastronomie“ begonnen , wie viele brachen diese Ausbildung vorzeitig ab, und wie viele führten diese mit bestandener Abschlussprüfung zu Ende (bitte nach Bundesländern , Geschlecht, Herkunft, vorherigem Schulabschluss und Grund für den Ausbildungsabbruch auflisten)? 2. Wie viele Personen haben nach Kenntnis der Bundesregierung seit dem Jahr 2008 eine Ausbildung „Restaurantfachmann bzw. -frau“ begonnen, wie viele brachen diese Ausbildung vorzeitig ab, und wie viele führten diese mit bestandener Abschlussprüfung zu Ende (bitte nach Bundesländern, Geschlecht , Herkunft, vorherigem Schulabschluss und Grund für den Ausbildungsabbruch auflisten)? Die Fragen 1 und 2 werden zusammen beantwortet. Die Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder erfasst für alle dualen Ausbildungsverträge und Abschlussprüfungen die Merkmale , die in § 88 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) geregelt sind. Auf Basis der Meldungen können für die einzelnen Ausbildungsberufe die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge, bestandene Abschlussprüfungen und Vertragslösungen ermittelt werden. Personenbezogene Verlaufsdaten liegen nicht vor. Hinsichtlich der Vertragslösungen ist darauf hinzuweisen, dass diese vielfältige Erscheinungsformen haben. Dazu zählen zum Beispiel Berufswechsel der Auszubildenden , der Wechsel von einer außerbetrieblichen in eine betriebliche Ausbildung oder auch Insolvenz und Schließung des Betriebs. Sie sind also keineswegs alle mit einem Ausbildungsabbruch gleichzusetzen. Die Berufsbildungsstatistik kann Daten zum Ausmaß der Vertragslösungen bereitstellen, Informationen zu den Gründen und dem weiteren Verbleib der Jugendlichen jedoch nicht. Verschiedenen Studien, die Auszubildende und Ausbildungsbetriebe nach den Ursachen von vorzeitigen Vertragslösungen befragen , kommen zu dem Ergebnis, dass Auszubildende mit vorzeitig gelöstem Vertrag Gründe wie Konflikte mit Ausbildern und Vorgesetzten, ungünstige Arbeitsbedingungen, aber auch persönliche und gesundheitliche Gründe sowie falsche Berufsvorstellungen nennen. Betriebe führen überwiegend mangelnde Ausbildungsleistungen der Auszubildenden wie auch deren mangelnde Motivation oder Integration in das Betriebsgeschehen als Gründe an. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die direkte Frage nach Gründen noch keine Ursachenanalyse darstellt und die Gefahr nachträglicher Rechtfertigungen sowie wechselseitiger Schuldzuschreibungen birgt. Tabelle 1 zeigt die Zahl der Neuabschlüsse bei den Fachleuten für Systemgastronomie , die von 2008 bis 2012 demnach von 3 090 auf 2 124 zurückgegangen ist. Im zweiten Teil der Tabelle sind diese Zahlen nach schulischer Vorbildung differenziert einschließlich derer, die keinen Hauptschulabschluss (ohne HSA) erworben haben. Tab. 1: Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 Jahr Neuabschlüsse gesamt davon Ausländer insgesamt Männer Frauen insgesamt Männer Frauen 2008 3 090 1 353 1 737 303 177 126 2009 2 859 1 332 1 527 318 198 120 2010 2 583 1 260 1 323 273 162 111 2011 2 322 1 122 1 203 252 135 117 2012 2 124 1 035 1 089 234 141 93 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/949 noch Tab. 1: Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Nachfolgende Tabelle 2 zeigt die Neuabschlüsse in diesem Ausbildungsberuf insgesamt nach Bundesländern. Tab. 2: Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie nach Bundesländern insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Neuabschlüsse nach Vorbildung gesamt davon Ausländer Jahr ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss 2008 48 861 1 179 579 426 9 126 84 42 42 2009 48 999 1 221 468 123 12 168 96 27 15 2010 69 852 1 179 450 30 6 138 96 30 3 2011 42 768 1 047 417 51 3 120 93 27 9 2012 54 765 897 384 24 6 123 75 24 6 Neuabschlüsse gesamt Land/Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 Baden-Württemberg 318 300 285 267 219 Bayern 450 456 399 342 267 Berlin 168 129 108 111 114 Brandenburg 57 24 21 24 27 Bremen 33 45 36 45 30 Hamburg 105 120 123 87 75 Hessen 231 198 216 201 177 Mecklenburg-Vorpommern 27 30 12 15 12 Niedersachsen 369 369 342 303 267 Nordrhein-Westfalen 819 717 642 564 582 Rheinland-Pfalz 132 108 93 99 105 Saarland 48 60 45 24 36 Sachsen 93 69 48 63 54 Sachsen-Anhalt 48 45 57 30 30 Schleswig-Holstein 162 156 126 123 111 Thüringen 30 33 27 24 21 Drucksache 18/949 – 4 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode In nachfolgender Tabelle 3 sind die Zahlen der vorzeitigen Vertragslösungen für diesen Ausbildungsberuf zum einen insgesamt und nach Geschlecht differenziert sowie zum anderen für Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit dokumentiert. Dabei ist die Gesamtzahl zunächst von 1 152 im Jahr 2008 auf 1 326 im Jahr 2010 angestiegen und anschließend auf den Ausgangswert des Jahres 2008 zurückgegangen. Im zweiten Teil der Tabelle sind diese Zahlen nach schulischer Vorbildung differenziert einschließlich derer, die keinen Hauptschulabschluss (ohne HSA) erworben haben. Tab. 3: Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 noch Tab. 3: Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Nachfolgende Tabelle 4 zeigt Zahlen der vorzeitigen Vertragslösungen insgesamt für diesen Ausbildungsberuf nach Bundesländern. Jahr Vorzeitige Vertragslösungen gesamt davon Ausländer insgesamt Männer Frauen insgesamt Männer Frauen 2008 1 152 504 648 120 66 54 2009 1 245 582 663 123 72 51 2010 1 326 639 687 174 111 63 2011 1 182 573 609 132 84 48 2012 1 152 579 573 117 72 45 Vorzeitige Vertragslösungen nach Vorbildung gesamt davon Ausländer Jahr ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss 2008 18 408 405 144 174 0 51 36 6 27 2009 30 486 534 141 54 3 69 33 12 3 2010 42 558 570 138 18 9 99 54 9 3 2011 36 501 507 117 21 6 72 45 6 3 2012 36 507 468 114 27 3 69 30 6 6 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 5 – Drucksache 18/949 Tab. 4: Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie nach Bundesländern insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Tabelle 5 zeigt die Zahlen der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen dieses Ausbildungsberufs sowohl insgesamt und nach Geschlecht differenziert als auch wieder für Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Dabei stieg die Gesamtzahl dieser Absolventinnen und Absolventen zunächst von 1 485 im Jahr 2008 auf 1 932 im Jahr 2011 und ist seither auf 1 731 zurückgegangen . Im zweiten Teil der Tabelle sind diese Zahlen nach schulischer Vorbildung differenziert einschließlich derer, die keinen Hauptschulabschluss (ohne HSA) erworben haben. Tab. 5: Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 Vorzeitige Vertragslösungen insgesamt – Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie Land/Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 Baden-Württemberg 120 144 156 126 141 Bayern 222 186 189 168 159 Berlin 57 57 78 75 69 Brandenburg 21 3 15 9 3 Bremen 12 21 15 15 21 Hamburg 30 36 42 57 45 Hessen 63 78 87 84 81 Mecklenburg-Vorpommern 3 12 12 3 9 Niedersachsen 162 165 189 165 132 Nordrhein-Westfalen 270 327 345 276 300 Rheinland-Pfalz 57 42 39 45 39 Saarland 15 36 27 24 18 Sachsen 24 33 27 24 36 Sachsen-Anhalt 18 24 24 24 21 Schleswig-Holstein 72 63 72 81 69 Thüringen 6 18 6 9 9 Jahr Absolvent/-innen gesamt davon Ausländer insgesamt Männer Frauen insgesamt Männer Frauen 2008 1 485 675 810 111 63 45 2009 1 662 768 891 126 72 54 2010 1 800 774 1 026 147 87 60 2011 1 932 825 1 110 168 102 66 2012 1 731 753 978 150 84 66 Drucksache 18/949 – 6 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode noch Tab. 5: Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Nachfolgende Tabelle 6 zeigt die Zahl der der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen dieses Ausbildungsberufs insgesamt nach Bundesländern. Tab. 6: Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie nach Bundesländern insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Absolvent/-innen gesamt nach Vorbildung gesamt davon Ausländer Jahr ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss 2008 21 222 603 411 228 3 27 39 27 18 2009 42 288 750 501 81 6 33 57 24 6 2010 42 366 873 513 9 6 45 66 30 3 2011 39 432 996 450 18 6 60 75 24 3 2012 27 450 849 384 18 6 60 60 21 3 Absolventen gesamt – Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie Land/Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 Baden-Württemberg 156 180 189 213 189 Bayern 267 285 309 279 264 Berlin 84 117 99 90 78 Brandenburg 33 27 27 30 21 Bremen 12 24 21 18 24 Hamburg 57 57 60 93 96 Hessen 90 123 126 150 114 Mecklenburg-Vorpommern 21 12 12 9 15 Niedersachsen 177 192 183 204 213 Nordrhein-Westfalen 342 399 450 486 411 Rheinland-Pfalz 63 51 96 99 72 Saarland 15 24 39 27 33 Sachsen 54 51 57 78 45 Sachsen-Anhalt 24 27 30 33 24 Schleswig-Holstein 78 66 81 96 114 Thüringen 15 24 18 24 21 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 7 – Drucksache 18/949 Tabelle 7 zeigt die Zahl der Neuabschlüsse bei den Restaurantfachleuten, die von 2008 bis 2012 um fast die Hälfte von 6 849 auf 3 774 zurückgegangen ist. Im zweiten Teil der Tabelle sind diese Zahlen wiederum nach schulischer Vorbildung differenziert. Tab. 7: Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 noch Tab. 7: Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Jahr Neuabschlüsse gesamt davon Ausländer insgesamt Männer Frauen insgesamt Männer Frauen 2008 6 849 1 947 4 902 441 240 201 2009 6 183 1 821 4 362 459 249 210 2010 5 304 1 671 3 633 399 210 189 2011 4 443 1 395 3 048 375 186 192 2012 3 774 1 287 2 487 312 150 162 Neuabschlüsse nach Vorbildung gesamt davon Ausländer Jahr ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss 2008 132 2 235 2 973 522 993 9 216 99 33 84 2009 168 2 355 2 943 483 234 24 252 123 33 27 2010 159 2 103 2 502 471 72 21 225 123 21 6 2011 135 1 836 1 944 444 84 15 210 105 27 18 2012 147 1 533 1 659 393 39 27 162 84 27 12 Drucksache 18/949 – 8 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Tabelle 8 zeigt die Neuabschlüsse in diesem Ausbildungsberuf nach Bundesländern . Tab. 8: Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau nach Bundesländern insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. In Tabelle 9 sind die Zahlen der vorzeitigen Vertragslösungen für diesen Ausbildungsberuf wiederum zum einen insgesamt und nach Geschlecht differenziert sowie zum anderen für Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit dokumentiert . Dabei ist die Gesamtzahl von 3 858 im Jahr 2008 auf 2 835 zurückgegangen . Im zweiten Teil der Tabelle sind diese Zahlen nach schulischer Vorbildung differenziert einschließlich derer, die keinen Hauptschulabschluss (ohne HSA) erworben haben. Tab. 9: Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 Neuabschlüsse gesamt Land/Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 Baden-Württemberg 666 666 516 501 414 Bayern 666 570 546 450 387 Berlin 480 369 354 267 225 Brandenburg 483 360 291 228 177 Bremen 99 87 84 78 60 Hamburg 114 123 96 93 90 Hessen 444 411 345 297 237 Mecklenburg-Vorpommern 420 348 258 186 165 Niedersachsen 642 657 609 549 480 Nordrhein-Westfalen 903 909 876 783 645 Rheinland-Pfalz 294 297 267 216 177 Saarland 81 93 72 72 54 Sachsen 645 546 390 306 270 Sachsen-Anhalt 369 288 246 141 129 Schleswig-Holstein 261 249 210 168 168 Thüringen 285 204 156 108 96 Jahr Vorzeitige Vertragslösungen gesamt davon Ausländer insgesamt Männer Frauen insgesamt Männer Frauen 2008 3 858 1 101 2 757 234 123 111 2009 3 573 1 035 2 538 219 108 111 2010 3 513 1 074 2 439 249 135 114 2011 3 306 1 026 2 280 267 138 126 2012 2 835 963 1 872 249 138 111 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9 – Drucksache 18/949 noch Tab. 9: Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Tabelle 10 zeigt Zahlen der vorzeitigen Vertragslösungen insgesamt für diesen Ausbildungsberuf nach Bundesländern. Tab. 10: Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau nach Bundesländern insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Vorzeitige Vertragslösungen nach Vorbildung gesamt davon Ausländer Jahr ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss 2008 102 1 362 1 578 213 603 9 108 57 9 51 2009 120 1 449 1 656 195 153 12 129 51 15 12 2010 135 1 500 1 599 228 51 15 162 54 15 6 2011 126 1 545 1 407 177 54 18 144 81 12 9 2012 111 1 341 1 140 177 63 15 153 57 12 15 Vorzeitige Vertragslösungen insgesamt – Restaurantfachmann/-frau Land/Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 Baden-Württemberg 423 348 348 327 309 Bayern 330 321 306 279 267 Berlin 261 225 222 207 189 Brandenburg 246 231 186 174 111 Bremen 57 57 48 66 36 Hamburg 48 60 72 87 57 Hessen 222 189 192 183 171 Mecklenburg-Vorpommern 264 216 192 165 135 Niedersachsen 372 423 399 423 366 Nordrhein-Westfalen 528 525 513 498 489 Rheinland-Pfalz 174 180 198 168 159 Saarland 69 48 63 57 54 Sachsen 339 306 294 267 204 Sachsen-Anhalt 222 204 174 168 108 Schleswig-Holstein 162 129 180 153 120 Thüringen 147 108 123 87 63 Drucksache 18/949 – 10 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode In Tabelle 11 sind die Zahlen der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen dieses Ausbildungsberufs sowohl insgesamt und nach Geschlecht differenziert als auch wieder für Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Hier ging die Gesamtzahl der Absolventinnen und Absolventen von 4 794 im Jahr 2008 auf 3 291 im Jahr 2012 zurück. Im zweiten Teil der Tabelle sind diese Zahlen nach schulischer Vorbildung differenziert einschließlich derer, die keinen Hauptschulabschluss (ohne HSA) erworben haben. Tab. 11: Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 noch: Tab. 11: Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau; Bundesgebiet insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. Jahr Absolvent/-innen gesamt davon Ausländer insgesamt Männer Frauen insgesamt Männer Frauen 2008 4 794 1 365 3 429 183 96 87 2009 4 671 1 242 3 426 189 102 87 2010 4 416 1 143 3 276 213 96 117 2011 3 885 1 083 2 805 234 135 99 2012 3 291 945 2 346 216 114 102 Absolvent/-innen gesamt nach Vorbildung gesamt davon Ausländer Jahr ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss ohne HSA mit HSA Realschul - abschluss Studienberech - tigung ohne Angabe Schul- abschluss 2008 111 1 206 2 334 417 723 3 69 57 21 33 2009 87 1 230 2 667 465 219 3 93 69 18 6 2010 105 1 308 2 517 447 39 9 111 72 18 3 2011 99 1 224 2 115 411 36 6 123 81 15 6 2012 93 1 146 1 674 333 48 9 120 54 24 9 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 11 – Drucksache 18/949 Tabelle 12 zeigt die Zahl der der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen dieses Ausbildungsberufs insgesamt nach Ländern. Tab. 12: Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau nach Bundesländern insgesamt 2008 bis 2012 Quelle: „Datenbank Auszubildende“ des Bundesinstituts für Berufsbildung auf Basis der Daten der Berufsbildungsstatistik der statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Erhebung zum 31. Dezember), Berichtsjahre 2008 bis 2012. Absolutwerte aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen. 3. Wie viele Arbeitsgerichtverfahren gab es nach Kenntnis der Bundesregierung seit dem Jahr 2008 unter Beteiligung von Auszubildenden zum und zur Fachmann bzw. -frau für Systemgastronomie und zum und zur Restaurantfachmann bzw. -frau? a) Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dieser Zahl, und welche Konsequenzen zieht sie daraus? Wie bewertet die Bundesregierung diese Zahl im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen/Branchen? b) Wie viele Arbeitsgerichtsverfahren unter Beteiligung von Auszubildenden sind der Bundesregierung aus anderen Branchen bekannt? Hierzu liegen der Bundesregierung keine Informationen vor. Die jährliche Statistik der Arbeitsgerichtsbarkeit unterscheidet nicht zwischen Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmern und Auszubildenden. Eine Aufschlüsselung der eingereichten und erledigten Klagen nach Wirtschaftsbereichen erfolgt nicht. Absolventen gesamt – Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau Land/Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 Baden-Württemberg 510 453 426 423 390 Bayern 375 426 372 369 312 Berlin 381 333 321 288 201 Brandenburg 354 336 291 225 162 Bremen 48 45 36 57 48 Hamburg 42 57 54 66 66 Hessen 252 249 282 249 186 Mecklenburg-Vorpommern 399 360 312 237 162 Niedersachsen 387 396 432 345 381 Nordrhein-Westfalen 522 540 570 534 528 Rheinland-Pfalz 153 177 183 162 165 Saarland 33 48 36 45 36 Sachsen 636 597 516 375 276 Sachsen-Anhalt 309 291 255 213 144 Schleswig-Holstein 147 156 144 141 138 Thüringen 243 213 183 153 99 Drucksache 18/949 – 12 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode 4. Wie viele Verstöße gegen arbeitsschutzrechtliche Bestimmungen gemäß Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) und Berufsbildungsgesetz (BBiG) bei Auszubildenden zum und zur Fachmann bzw. -frau für Systemgastronomie und zum und zur Restaurantfachmann bzw. -frau sind der Bundesregierung seit dem Jahr 2008 bekannt? Die Länder führen das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) als eigene Angelegenheit aus. Deshalb obliegt den nach Landesrecht zuständigen Arbeitsschutzbehörden die Aufsicht über die Einhaltung des Arbeitsschutzgesetzes und des Jugendarbeitsschutzgesetzes. Eine Darstellung der Anzahl der Verstöße gegen das Arbeitsschutzgesetz und das Jugendarbeitsschutzgesetz ab dem Jahr 2008 nach den Ausbildungsberufen Fachfrau bzw. Fachmann für Systemgastronomie und Restaurantfachfrau bzw. Restaurantfachmann ist nicht möglich. Entsprechende Statistiken aufgeschlüsselt nach Ausbildungsberufen werden in den Ländern nicht geführt. Der Bund hat nach der föderalen Zuständigkeitsordnung keine Aufsichtsbefugnisse und keinen administrativen Unterbau, um etwaige Verstöße gegen das BBiG statistisch zu erfassen oder etwa im Einzelfall geltend gemachte Verstöße vor Ort zu verifizieren. Die zuständigen Stellen nach BBiG (Kammern) unterstehen der Aufsicht der Länder. Daten dazu sind auch nicht für Berichte in Verantwortung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erhoben bzw. bewertet, namentlich nicht für den Berufsbildungsbericht und den Datenreport. 5. Wie hoch ist nach Kenntnis der Bundesregierung die durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütung von Auszubildenden zum und zur Fachmann bzw. -frau für Systemgastronomie und zum und zur Restaurantfachmann bzw. -frau? Die durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütung für die beiden genannten Ausbildungsberufe kann nachfolgender Tabelle 13 entnommen werden. Tab. 13: Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2013 in Euro Durchschnittliche Beträge in Euro pro Monat in den einzelnen Ausbildungsjahren sowie im Durchschnitt über die gesamte Ausbildungsdauer Quelle: Datenbank Ausbildungsvergütung (DAV) des BIBB (vgl. http://www.bibb.de/dav) 6. Sind der Bundesregierung außertarifliche Vergütungen und deren Durchschnittshöhe von Auszubildenden zum und zur Fachmann bzw. -frau für Systemgastronomie und zum und zur Restaurantfachmann bzw. -frau sowie in anderen Branchen bekannt? Wenn ja, in welcher Höhe, und wie viele Auszubildende sind davon betroffen ? Berufsbezeichnung Bereich Dauer in Monaten Alte Bundesländer Neue Bundesländer 1. AJ 2. AJ 3. AJ J gesamt 1. AJ 2. AJ 3. AJ gesamt Fachmann/-frau für Systemgastronomie IH 36 589 673 758 673 487 564 641 564 Restaurantfachmann /-frau IH 36 589 673 758 673 487 564 641 564 Der Bundesregierung liegen hierzu keine Erkenntnisse vor. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 13 – Drucksache 18/949 7. Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem hohen Anteil an unbesetzten Ausbildungsplätzen in den Berufen Fachmann bzw. -frau für Systemgastronomie sowie Restaurantfachmann bzw. -frau? Welche Konsequenzen zieht sie daraus, und welchen Handlungsbedarf leitet sie daraus ab? Auf dem Ausbildungsmarkt lassen sich zunehmend regionale, fachliche und qualifikatorische Disparitäten erkennen, d. h. Angebot und Nachfrage lassen sich immer schlechter zusammenführen. Das liegt z. B. daran, dass die angebotenen Ausbildungsstellen nicht mit den Ausbildungswünschen der Jugendlichen übereinstimmen, die Bewerberinnen und Bewerber nicht die nötigen oder gewünschten Qualifikationen mitbringen oder weil es in manchen Regionen eher einen Bewerber-, in anderen eher einen Ausbildungsstellenüberhang gibt. Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt den schwieriger gewordenen Marktausgleich durch gezielte Beratungs- und Unterstützungsangebote. Betriebe, die ihre Ausbildungsstellen nicht oder nur schwer besetzen können, werden zu alternativen Rekrutierungsstrategien beraten. Ein Lösungsweg besteht darin, bisher unzureichend am Markt beteiligte Gruppen als potenzielle Bewerberinnen und Bewerber ins Auge zu fassen, z. B. Jugendliche mit schwachem oder ohne Schulabschluss, Jugendliche mit sprachlichen Defiziten oder schwerbehinderte Jugendliche, sowie junge Erwachsene, die bisher keinen Berufsabschluss erworben haben. Bei regionenabhängigen Disparitäten besteht die Möglichkeit der überregionalen Bewerbersuche, gegebenenfalls auch über die Landesgrenzen hinaus. Ausbildungsinteressierte werden durch die Berufsberatung sowohl zu den Chancen als auch zu den Anforderungen der verschiedenen Berufe intensiv beraten. Ein Eingriff in die Berufswahlfreiheit kann und soll jedoch nicht erfolgen. Es ist zu erwarten, dass bei verbesserter Ausbildungsmarktlage für die Jugendlichen , also die Entwicklung hin zu einem Bewerbermarkt, die Erwartungen und Anforderungen, die Ausbildungssuchende an Ausbildungsbetriebe und die dort gebotenen Rahmenbedingungen (z. B. Arbeitszeiten, Vereinbarkeit von Beruf und Privatem, Vergütung) eher steigen werden. Unbesetzte Berufsausbildungsstellen sind nicht nur ein temporäres Problem des jeweils aktuellen Ausbildungsjahres. Die Bundesregierung wird die Entwicklung weiter beobachten (vgl. dazu Berufsbildungsbericht 2013, Bundestagsdrucksache 17/13650). 8. Welchen Zusammenhang sieht die Bundesregierung zwischen der Qualität der Ausbildung zum und zur Fachmann bzw. -frau für Systemgastronomie bzw. zum und zur Restaurantfachmann bzw. -frau, die sich beispielsweise in hohen Vertragslösungsquoten und einer niedrigen Vergütung äußern, und dem hohen Anteil an unbesetzten Ausbildungsstellen in diesen Berufen? Welche Schlussfolgerungen zieht sie daraus, und welchen Handlungsbedarf leitet sie daraus ab? Die Vertragslösungsquote (alle Berufe) lag im Jahr 2012 bei 24,4 Prozent. Unter den Berufen mit besonders hohen Vertragslösungsquoten sind z. B. Berufe des Hotel- und Gaststättengewerbes (Restaurantfachmann/-frau: 50,7 Prozent, Koch/Köchin: 48,4 Prozent, Fachkraft im Gastgewerbe: 45,1 Prozent, Fachleute für Systemgastronomie: 42,2 Prozent). Zu berücksichtigen ist, dass Vertragslösungen vielfältige Ursachen haben (z. B. Berufs- und Betriebswechsel der Auszubildenden, Insolvenz oder Schließung des Betriebs) und keinesfalls alle mit einem endgültigen Ausbildungsabbruch gleichzusetzen sind. Aus Sicht der Bundesregierung können daher aus gleich- Drucksache 18/949 – 14 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode zeitig auftretenden hohen Anteilen unbesetzter Ausbildungsplätze und hohen Vertragslösungsquoten nicht unmittelbar Rückschlüsse auf die Attraktivität von Berufen gezogen werden. Gleichwohl sind Vertragslösungen für junge Menschen und Betriebe mit Unsicherheiten, einem Verlust von Zeit, Energie und anderen Ressourcen verbunden. Die Bundesregierung hat daher entsprechende Maßnahmen aufgelegt. Sie zielen zum einen auf die frühzeitige Förderung von Berufsorientierung und Ausbildungsreife (z. B. Berufsorientierungsprogramm), zum anderen auf die individuelle Unterstützung und Begleitung während der Ausbildung (zum Beispiel VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen im Rahmen der Initiative Bildungskette) ab (vgl. dazu Berufsbildungsbericht 2013, Bundestagsdrucksache 17/13650). Der Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeit berät Betriebe, die ihre Ausbildungsstellen nicht oder nur schwer besetzen können, intensiv zu möglichen Rekrutierungsstrategien. Eine Strategie ist, den Ausbildungsplatz und das Unternehmen selbst so attraktiv wie möglich für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber zu gestalten. Dazu können beispielsweise eine attraktive Ausbildungsvergütung , flexible Arbeitszeitmodelle oder die Unterstützung auswärtiger Bewerberinnen und Bewerber bei der Unterkunftssuche gehören. In bestimmten Branchen und Berufen sowie in manchen Regionen ist ein Bewerberrückgang bereits jetzt deutlich spürbar. Aufgrund des demografischen Wandels wird der Wettbewerb um gute Nachwuchskräfte weiter zunehmen. Die Bundesagentur für Arbeit berät Betriebe dazu, wie sie in diesem Wettbewerb erfolgreich agieren können. Es ist der Bundesagentur für Arbeit ein Anliegen, die Nachhaltigkeit der Integrationen in den Ausbildungsmarkt zu fördern. So erfolgt nach einer erfolgreichen Vermittlung durch den Arbeitgeber-Service ein Kontakt mit dem Arbeitgeber , bei dem u. a. die Zufriedenheit mit dem Vermittlungsprozess sowie die Passgenauigkeit des vermittelten Bewerbers besprochen werden. Auch während der Ausbildung steht der Arbeitgeber-Service dem Arbeitgeber als Ansprechpartner stets zur Verfügung. Ebenso können Auszubildende während ihrer Ausbildung bei Fragen und Problemen die Berufsberatung kontaktieren. So können entsprechende Beratungs- und Förderangebote (wie z. B. ausbildungsbegleitende Hilfen) rechtzeitig unterbreitet werden, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden . Zur Qualität der Ausbildung wird auf die Antwort zu Frage 10 verwiesen. 9. Wie hat sich seit dem Jahr 2008 die Anzahl der ausbildenden Betriebe aus Branchen, die den höchsten Anteil an unbesetzten Ausbildungsplätzen aufweisen , entwickelt (bitte nach den zehn Berufen mit dem höchsten Anteil an unbesetzten Ausbildungsstellen aufschlüsseln)? Wie viele Betriebe bilden nicht mehr aus? Wie viele Betriebe sind neu hinzugekommen? Da die Anteile an unbesetzten Ausbildungsplätzen im Rahmen der BIBB-Erhebung (BIBB = Bundesinstitut für Berufsbildung) zum 30. September und der Ausbildungsvermittlungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit nicht nach Branchen, sondern nach Ausbildungsberufen ausgewiesen werden, kann an dieser Stelle nicht die Entwicklung aller Branchen dokumentiert werden, die möglicherweise hiervon betroffen sind. Tabelle 14 zeigt die zehn Berufe mit den höchsten Anteilen an unbesetzten Ausbildungsplätzen in den Jahren 2012 und 2013. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15 – Drucksache 18/949 Tab. 14: Berufe mit einem hohen Anteil an unbesetzten Ausbildungsplätzen am betrieblichen Gesamtangebot 2012 und 2013 (in Prozent) Berücksichtigt wurden Berufe mit bundesweit mindestens 500 betrieblichen Ausbildungsplatzangeboten im Jahr 2013. Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Erhebung zum 30. September, Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) Die Tabelle zeigt, dass nicht nur die beiden bis hierhin betrachteten Berufe (Restaurantfachleute und Fachleute für Systemgastronomie) zu den zehn Berufen mit dem höchsten Anteil an unbesetzten Ausbildungsstellen zählen, sondern (mit der Fachkraft im Gastgewerbe, dem Koch/der Köchin sowie den Hotelkaufleuten ) auch noch drei andere Berufe, die dem Bereich Gastronomie bzw. Gastgewerbe zuzurechnen sind. Die folgenden Berechnungen zur Bestandsentwicklung von Betrieben und Ausbildungsbetrieben auf der Grundlage von Zahlen zur Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (vgl. Tabelle 15) konzentrieren sich deshalb auf den Bereich des „Gastgewerbes“, der hier noch einmal in die Abteilungen „Beherbergung “ und „Gastronomie“ unterteilt ist. Tabelle 15 zeigt einen Anstieg bei der Anzahl der Betriebe im Gastgewerbe von 137 062 im Jahr 2008 auf 143 164 im Jahr 2012. Parallel hierzu geht die Zahl der ausbildenden Betriebe in diesem Bereich im gleichen Zeitraum von 22 771 auf 18 262 zurück. Aus den vorliegenden Zahlen lässt sich allerdings nicht ermitteln , wie viele Betriebe zwischenzeitlich ihre Ausbildungsaktivitäten eingestellt haben und wie viele Betriebe im Gegenzug neu in die duale Ausbildung eingestiegen sind. Berufsbezeichnung 2012 2013 Restaurantfachmann/-frau 29,8 30,2 Fleischer/-in 24,9 25,3 Klempner/-in 22,9 24,7 Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk 22,1 25,6 Fachmann/-frau für Systemgastronomie 22,0 19,5 Bäcker/-in 21,4 22,8 Fachkraft im Gastgewerbe 19,9 19,3 Koch/Köchin 17,8 17,7 Gebäudereiniger/-in 15,4 16,4 Hotelkaufmann/-frau 14,4 13,8 Drucksache 18/949 – 16 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode Tab. 15: Bestandsentwicklung der Ausbildungsbetriebe und Betriebe im Gastgewerbe 2008 bis 2012 Quelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; Berechnungen des BIBB 10. Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, die Ausbildungsqualität in Berufen und Branchen, die den höchsten Anteil an unbesetzten Ausbildungsplätzen aufweisen, zu verbessern? Aus Sicht der Bundesregierung besteht mit dem Berufsbildungsgesetz, den gemeinsam mit den Sozialpartnern erarbeiteten Ausbildungsordnungen sowie den arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen ein ausreichender Rechtsrahmen, der sowohl inhaltlich als auch organisatorisch eine qualitativ hochwertige duale Ausbildung gewährleistet. Das im Berufsbildungsgesetz verankerte Erfordernis zur Ablegung der Ausbildereignungsprüfung ist ein weiterer Baustein für eine gute Ausbildungsqualität. Auch die Kammern setzen sich gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag insbesondere für die Sicherung der Qualität in Ausbildungsbetrieben ein. Vor Eintragung von Ausbildungsverhältnissen erfolgt eine Überprüfung der Eignung von Betrieb, Ausbildungspersonal und Ausbildungsvertrag und die Ausbildungsberater der Kammern betreuen die Ausbildungsbetriebe zum Beispiel durch Betriebsbesuche. Erhält die Bundesagentur für Arbeit einen Vermittlungsauftrag für eine Ausbildungsstelle und kann diese Stelle nicht besetzt werden, erfolgt eine entsprechende Auswertung. Gemeinsam mit dem Arbeitgeber werden mögliche Ursachen analysiert und Besetzungsalternativen besprochen. Die Erhöhung der Attraktivität des Ausbildungsplatzes und des Unternehmens selbst für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber kann hierbei ein Thema sein. Die Bundesagentur für Arbeit sorgt aber als Netzwerkpartner für Transparenz hinsichtlich der Entwicklungen und künftigen Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt und steht sowohl auf Bundes- als auch auf lokaler Ebene in intensivem Austausch mit Partnern aus verschiedenen Branchen, um gemeinsam an den Themen der Ausbildung und Fachkräftesicherung zu arbeiten. Stichtag Anzahl der Betriebe Veränderung zum Vorjahr in Prozent Anzahl der ausbildenden Betriebe Veränderung zum Vorjahr in Prozent Gastgewerbe insgesamt (Abschnitt I nach WZ2008) 31.12.2008 137 062 22 771 31.12.2009 140 022 2,16 22 306 –2,04 31.12.2010 140 732 0,51 21 312 –4,46 31.12.2011 141 219 0,35 19 775 –7,21 31.12.2012 143 164 1,38 18 262 –7,65 Nur Beherbergung (Abschnitt I, Abteilung 55 nach WZ2008) 31.12.2010 24 064 7 608 31.12.2011 24 303 0,99 7 285 –4,25 31.12.2012 24 436 0,55 6 909 –5,16 Nur Gastronomie (Abschnitt I, Abteilung 56 nach WZ2008) 31.12.2010 116 668 13 704 31.12.2011 116 916 0,21 12 490 –8,86 31.12.2012 118 728 1,55 11 353 –9,10 Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin, www.heenemann-druck.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333