Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom 9. August 2019 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 19/12357 19. Wahlperiode 13.08.2019 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Karlheinz Busen, Carina Konrad, Frank Sitta, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP – Drucksache 19/11952 – Die Afrikanische Schweinepest und die Versorgung mit Schweinefleisch 1. Wie entwickelte sich der Selbstversorgungsgrad in Deutschland bei Schweinefleisch innerhalb der letzten zehn Jahre nach Kenntnis der Bundesregierung ? Übersicht 1 zeigt die Entwicklung des Selbstversorgungsgrades mit Schweinefleisch in Deutschland in den Jahren 2009 bis 2018. Übersicht 1: Selbstversorgungsgrad mit Schweinefleisch in Deutschland Jahr Selbstversorgungsgrad in Prozent1) 2009 109,0 2010 110,0 2011 114,4 2012 116,8 2013 116,2 2014 116,8 2015 118,8 2016 119,4 2017 120,4 20182) 119,2 1) Gesamterzeugung in Prozent des Gesamtverbrauchs. 2) Vorläufig. Quelle: BLE Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12357 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 2. Welche Staaten stellen nach Kenntnis der Bundesregierung die bedeutendsten Handelspartner Deutschlands auf dem Markt für Schweinefleisch innerhalb dieses Zeitraums dar? Die Übersichten 2 und 3 zeigen die deutschen Ein- und Ausfuhren von Schweinefleisch im Zeitraum von 2009 bis 2018. Aufgeführt sind die in diesem Zeitraum wichtigsten Herkunfts- und Bestimmungsländer. Übersicht 2: Deutsche Einfuhren von Schweinefleisch1) in den Jahren 2009 bis 2018 (in Tausend Tonnen) Region/Land 2009 2010 2011 2012 2013 Einfuhren insgesamt 961,9 972,3 978,3 979,4 977,8 davon EU 955,0 967,7 973,8 974,9 974,2 darunter Dänemark 301,9 332,2 355,7 338,2 325,4 Belgien 309,7 310,9 320,2 327,3 346,8 Niederlande 172,9 159,3 124,0 119,0 112,4 Spanien 71,8 57,1 55,0 66,4 64,2 Drittländer 7,0 4,7 4,5 4,5 3,7 Region/Land 2014 2015 2016 2017 20182) Einfuhren insgesamt 991,9 922,2 919,6 912,3 884,5 davon EU 989,5 919,7 917,5 910,2 882,8 darunter Dänemark 341,7 330,9 314,6 298,8 320,3 Belgien 334,5 307,8 294,2 289,6 245,3 Niederlande 121,3 110,4 107,5 125,4 119,1 Spanien 62,3 57,7 61,3 55,4 51,9 Drittländer 2,5 2,5 2,1 2,1 1,7 1) KN-Warennummer 0203 (Schweinefleisch frisch, gekühlt, gefroren). 2) Vorläufig. Quelle: Statistisches Bundesamt Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/12357 Übersicht 3: Deutsche Ausfuhren von Schweinefleisch1) in den Jahren 2009 bis 2018 (in Tausend Tonnen) Region/Land 2009 2010 2011 2012 2013 Ausfuhren insgesamt 1.463,3 1.578,1 1.702,6 1.693,0 1.731,3 davon EU 1.310,6 1.346,7 1.406,3 1.363,2 1.414,7 darunter Italien 282,4 300,0 333,9 310,7 332,0 Polen 191,0 197,1 208,5 196,9 183,2 Niederlande 155,7 165,5 167,5 160,9 171,3 Österreich 125,8 122,2 117,2 104,0 95,1 Tschechische Rep. 74,3 93,2 100,7 105,9 112,9 Vereinigtes Königreich 88,1 81,5 76,1 97,2 110,1 Rumänien 58,5 48,9 45,2 38,4 43,6 Drittländer 152,7 231,5 296,4 329,9 316,6 darunter VR China 0,3 7,2 26,0 77,8 76,4 Südkorea 0,0 8,0 38,7 35,4 30,0 Philippinen 0,9 5,4 3,4 3,4 10,6 Japan 0,0 - 0,2 1,1 5,8 Südafrika 2,6 8,8 14,2 9,8 8,8 Serbien 1,5 1,1 0,6 1,5 1,3 Ukraine 17,2 13,4 16,0 30,0 16,6 Malaysia 0,0 1,7 3,4 4,4 4,8 Hongkong 28,6 22,0 25,7 15,2 18,6 Russland 81,6 133,1 133,0 101,2 88,9 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12357 – 4 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Region/Land 2014 2015 2016 2017 20182) Ausfuhren insgesamt 1.757,0 1.778,0 1.882,8 1.837,0 1.780,8 davon EU 1.466,4 1.421,5 1.400,2 1.419,9 1.330,0 darunter Italien 375,2 366,7 352,5 343,8 338,5 Polen 172,8 175,2 175,0 183,3 163,7 Niederlande 158,0 164,4 183,9 209,0 132,3 Österreich 102,6 90,6 108,6 111,0 109,6 Tschechische Rep. 114,8 106,4 95,3 97,5 102,8 Vereinigtes Königreich 100,9 88,7 73,8 75,9 80,6 Rumänien 57,6 68,0 61,2 60,7 64,8 Drittländer 290,6 356,5 482,6 417,0 450,7 darunter VR China 82,3 168,3 277,4 168,0 180,3 Südkorea 66,3 65,9 77,7 94,9 110,0 Philippinen 29,8 25,9 32,5 34,9 34,7 Japan 13,1 13,2 24,1 29,2 32,2 Südafrika 9,5 13,0 7,3 10,1 16,8 Serbien 3,3 3,6 5,0 7,2 8,9 Ukraine 5,7 1,3 1,3 1,1 5,9 Malaysia 5,9 5,9 7,4 7,0 7,5 Hongkong 19,7 6,7 8,9 24,7 4,1 Russland 4,0 - - - - 1) KN-Warennummer 0203 (Schweinefleisch frisch, gekühlt, gefroren). 2) Vorläufig. Quelle: Statistisches Bundesamt 3. Wie wird sich die globale Nachfrage nach Schweinefleisch nach Kenntnis der Bundesregierung zukünftig entwickeln? Welche Staaten werden dabei einen besonderen Nachfrageanstieg verzeichnen ? Den aktuellsten Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Food and Agriculture Organization (FAO) folgend (OECD/FAO; OECD-FAO Agricultural Outlook 2019-2028) wird der globale Schweinefleischverbrauch von 119,4 Millionen Tonnen im Mittel der Jahre 2016 bis 2018 auf 128,8 Millionen Tonnen im Jahre 2028 zunehmen. Dabei wird für die entwickelten Länder eine Zunahme von 41,2 auf 42,8 Millionen Tonnen und für die Entwicklungsländer eine Zunahme von 78,3 auf 86,0 Millionen Tonnen erwartet. Ein besonders starker absoluter Nachfrageanstieg wird für die Länder China, Vietnam, Mexiko, Brasilien, Philippinen, Kolumbien, Südkorea und Argentinien erwartet, wobei die Prognosen für das Nachfrageverhalten Chinas in Anbetracht der aktuellen Ausbrüche Afrikanischer Schweinepest (ASP) große Unsicherheiten enthalten. Das chinesische Landwirtschaftsministerium geht dem Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 5 – Drucksache 19/12357 o. g. OECD/FAO-Bericht folgend davon aus, dass die Importe im Jahr 2020 auf 2,1 Millionen Tonnen steigen werden. China geht davon aus, seine Inlandsproduktion ab 2021 deutlich zu steigern, so dass 2024 das Produktionsniveau von 2018 wieder erreicht werde. 4. Welche Folgen für den Markt von Schweinefleisch wird die aufgrund der Afrikanischen Schweinepest hervorgerufene prognostizierte steigende Nachfrage aus China nach Einschätzung der Bundesregierung kurz-, mittelund langfristig mit sich bringen (www.tagesschau.de/wirtschaft/chinaschweinepest -deutschland-101.html)? Die zunehmende Nachfrage Chinas nach Schweinefleisch trug maßgeblich dazu bei, dass die Erzeugerpreise für Schweineschlachtkörper in Deutschland im März und April 2019 deutlich angestiegen sind. Die Verbraucherpreise verhielten sich jedoch bislang saisontypisch und liegen nur unwesentlich über dem Vorjahr. Dem OECD/FAO-Bericht 2019 folgend ist am Weltmarkt für Schweinefleisch, der mehr oder weniger starken Schwankungen ausgesetzt sein wird, verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2018 etwa bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts mit tendenziell steigenden, danach bis zum Ende des Prognosezeitraums 2028 mit sinkenden nominalen Preisen zu rechnen. Mit Produktionsausweitungen wird insbesondere in Brasilien und den USA gerechnet. Diese Prognosen können für bestimmte Teile des Schlachtkörpers durchaus unterschiedlich ausfallen. So nehmen Pfoten, Ohren und Schnauzen am chinesischen Schweinefleischmarkt immer eine Sonderrolle ein, da sie für die chinesischen Verbraucherinnen und Verbraucher eine Delikatesse darstellen. 5. Welche kurz-, mittel- und langfristigen Folgen für den Markt von Schweinefleisch hat die rückläufige Zahl an Lebenseinfuhren von Schlachtschweinen nach Einschätzung der Bundesregierung (www.tagesschau.de/wirtschaft/ china-schweinepest-deutschland-101.html)? Von 2008 bis 2018 nahm die Zahl der insgesamt eingeführten Schlachtschweine von rund 4,7 Millionen um 27,9 Prozent auf rund 3,4 Millionen Tiere ab (Zahl für 2018 vorläufig). Die Lebendimporte kamen fast ausschließlich aus anderen EU-Mitgliedstaaten und zu 96 Prozent aus den angrenzenden Ländern Belgien, Niederlande und Dänemark. Die Zahl der Importe folgt dem jeweiligen Umfang von Angebot und Nachfrage. 6. Wie schätzt die Bundesregierung die Entwicklung der Schweinehaltung in Deutschland ein, die voraussichtlich aufgrund verschärfter Produktionsbedingungen zurück gehen wird (www.topagrar.com/markt/news/deutschlandist -der-fuenftgroesste-schweinehalter-der-welt-11544997.html)? Die Schweinehaltung wird sich in Deutschland weiterhin den Bedingungen des Marktes stellen und ihren Produktionsumfang an der Nachfrage ausrichten. Dabei werden veränderte Produktionsbedingungen ebenso zu berücksichtigen sein wie globale Effekte wie der Brexit oder ASP-Ausbrüche in Asien. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12357 – 6 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 7. Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass laut einer Umfrage über die Hälfte der Sauenhalter in Deutschland in den nächsten zehn Jahren aus der Produktion aussteigen möchte, und wird dies nach Einschätzung der Bundesregierung Einfluss auf die heimische Versorgung mit Ferkeln haben (www.schweine.net/news/isn-umfrage-deutsche-ferkelerzeuger-steigen-aus. html)? Zum Strukturwandel im Schweinesektor wird auf die Antwort der Bundesregierung zu den Fragen 1 bis 3 der Kleinen Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Bundestagsdrucksache 19/8685 „Zukunft der Sauenhaltung“ verwiesen . Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich der Ferkelmarkt durch Mengen- und Preisanpassungen auf den Strukturwandel des Sektors und die nationalen und globalen Herausforderungen, zu denen insbesondere veränderte Rahmenbedingungen im Hinblick auf Tierschutz und Tierwohl aber auch die globalen Effekte wie Brexit und ASP gehören, einstellen wird. 8. Aus welchen Staaten erscheint es nach Einschätzung der Bundesregierung wahrscheinlich, den absehbaren Versorgungsengpass mit Ferkeln durch steigenden Import zu kompensieren? Im Jahre 2018 importierten deutsche Schweinehalter nach vorläufigen Zahlen 10,5 Millionen Ferkel, wobei 4,4 Millionen Ferkel aus den Niederlanden und 6,1 Millionen Ferkel aus Dänemark kamen. Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf an Ferkeln in Deutschland auch zukünftig maßgeblich aus diesen Ländern gedeckt werden wird. 9. Mit welchen Preiseffekten bei Schweinefleisch für die Verbraucher in Deutschland rechnet die Bundesregierung vor dem Hintergrund einer steigenden Nachfrage aus China? Auf die Antwort zu Frage 4 wird verwiesen. 10. Welche Rolle spielen Tierwohlaspekte bei der chinesischen Nachfrage nach Schweinefleisch nach Einschätzung der Bundesregierung? Wird nach Einschätzung der Bundesregierung Schweinefleisch, welches nach Standards des staatlichen Tierwohllabels erzeugt wurde, eine besondere Bedeutung zukommen, und wird dieses derzeit schon mit einer höheren Zahlungsbereitschaft auf Exportmärkten nachgefragt? Hierzu liegen der Bundesregierung keine Informationen vor. 11. Was unternimmt die Bundesregierung, um den gestiegenen Erzeugerpreis nachhaltig stabilisieren zu können (www.ikz-online.de/wirtschaft/wirtschaftin -nrw/edeka-und-toennies-schweinefleisch-und-wurst-werden-teurer-id22 6153033.html)? Die Bundesregierung sieht keine Veranlassung für spezielle Maßnahmen zur Stabilisierung der Erzeugerpreise für Schweineschlachtkörper. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 7 – Drucksache 19/12357 12. Geht die Bundesregierung davon aus, dass osteuropäische Länder ihre Schweinebestände in naher Zukunft zurückfahren und möglicherweise deutsches oder westeuropäisches Schweinefleisch stärker nachfragen werden, da sich die Afrikanische Schweinepest in Osteuropa ähnlich ausbreiten wird, wie es derzeit in China der Fall ist? Die jüngste Entwicklung der Schweinebestände in osteuropäischen Ländern erschließt sich aus Übersicht 4. Es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung zunächst einmal fortsetzen wird. Die epidemiologischen und wirtschaftlichen Bedingungen sowie die Bekämpfungs - und Präventionsmaßnahmen in den betroffenen Ländern Osteuropas differieren deutlich von der Situation in China, so dass die Bundesregierung davon ausgeht, dass eine Verbreitung der ASP, wie dies in China derzeit der Fall ist, in der Hausschweinepopulation Gesamtosteuropas nicht zu befürchten ist. Die Bundesregierung geht auch davon aus, dass es in den Ländern Osteuropas derzeit zu keiner verstärkten Nachfrage nach deutschem bzw. westeuropäischem Schweinefleisch kommen wird. Übersicht 4: Schweinebestände osteuropäischer Länder in den Jahren 2016 – 2018 (in Tausend Tieren) EU-MS 2016 2017 2018 Veränderung 2017/2018 (%) Bulgarien 616 593 655 +10,4 Estland 266 289 290 +0,4 Lettland 336 321 305 -4,9 Litauen 664 612 572 -6,5 Polen 11.107 11.908 11.028 -7,4 Rumänien 4.708 4.406 3.957 -10,2 Slowakei 586 614 627 +2,1 Tschechien 1.479 1.532 1.508 -1,6 Ungarn 2.907 2.870 2.872 +0,1 Quelle: EUROSTAT 13. Wie hoch ist die Nachfrage osteuropäischer Länder nach in Deutschland produziertem Schweinefleisch? Zur Beantwortung werden die von den osteuropäischen Ländern aus Deutschland eingeführten Mengen an Schweinefleisch (KN-Warennummer 0203) herangezogen . Insgesamt importierten die Länder Bulgarien, Estland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik und Ungarn 2018 nach vorläufigen Zahlen 478 392 Tonnen Schweinefleisch aus Deutschland. 2017 waren es 468 400 Tonnen (Quelle: EUROSTAT). Dies entspricht jeweils gut einem Viertel der deutschen Ausfuhren an Schweinefleisch. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12357 – 8 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode a) Ist die Nachfrage in den osteuropäischen Ländern nach Schweinefleisch aus Deutschland oder Westeuropa seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Osteuropa gestiegen? Ausbrüche der ASP in Hausschweinebeständen wurden von den osteuropäischen Ländern der EU bislang aus den baltischen Staaten, Polen, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei gemeldet. Die Slowakei meldete den ersten Ausbruch Ende Juli 2019. Dies erlaubt zum jetzigen Zeitpunkt keinen Vergleich von Einfuhrzahlen vor und nach dem Schweinepestausbruch, weshalb die Slowakei bei den vorgenommenen Berechnungen unberücksichtigt blieb. Von den Ländern Westeuropas wurden solche in die Berechnungen einbezogen, die nennenswerte Mengen an Schweinefleisch exportieren (Anteil von mindestens 3 Prozent an den gesamten EU-Ausfuhren von Schweinefleisch in 2018). Dies waren Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Niederlande und Spanien. Um den möglichen Einfluss eines Schweinepestausbruchs in Haustierbeständen auf die von den betroffenen Ländern getätigten Schweinefleischeinfuhren festzustellen , wurden jeweils die Importmengen von Schweinefleisch (KN-Warennummer 0203) im Jahr vor dem festgestellten Ausbruch (2013 für Lettland, Litauen und Polen; 2014 für Estland; 2016 für Rumänien; 2017 für Bulgarien) mit den Einfuhrmengen von Schweinefleisch des Jahres 2018 (aktuellstes Jahr, für welches Außenhandelsdaten vorliegen) verglichen (Datenquelle: EUROSTAT). Danach führten die genannten sechs osteuropäischen Länder im Jahr vor dem jeweils ersten dort festgestellten Schweinepestausbruch in Hausschweinebeständen insgesamt 271 145 Tonnen Schweinefleisch aus Deutschland ein. Im Jahr 2018 waren es insgesamt 278 743 Tonnen (Anstieg um 7 598 Tonnen). Aus den Ländern Westeuropas wurden von diesen Ländern im Jahr vor dem jeweils ersten festgestellten Schweinepestausbruch in Hausschweinebeständen 839 747 Tonnen Schweinefleisch eingeführt, im Jahr 2018 waren es 1 053.115 Tonnen (Anstieg um 213 368 Tonnen, davon Lettland: + 3 357 Tonnen ; Litauen: -10 683 Tonnen; Polen: +153 215 Tonnen; Estland: +2 269 Tonnen; Rumänien: +54 722 Tonnen; Bulgarien: +10 487 Tonnen). Ob und inwieweit die Schweinepestausbrüche tatsächlich Einfluss auf den – insbesondere bei den Einfuhren aus den westeuropäischen Ländern – festgestellten Anstieg der Einfuhrmengen haben, lässt sich nicht eindeutig klären. Der bilaterale Außenhandel wird von einer Vielzahl von Faktoren mit teilweise unterschiedlicher Wirkungsrichtung beeinflusst; eine isolierte Betrachtung des Einflusses einzelner Faktoren erlauben die Außenhandelszahlen nicht. Zu berücksichtigen ist zudem, dass sich – bis auf Rumänien – die absolute Zahl der festgestellten Schweinepestausbrüche bei Hausschweinen auf einem eher geringen Niveau bewegte. b) Welches Interesse würden die Verbraucher der osteuropäischen Länder nach Einschätzung der Bundesregierung an Schweinefleisch bekunden, das nach den Standards des deutschen Tierwohllabels erzeugt wurde? Hierzu liegen der Bundesregierung keine Informationen vor. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333