Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vom 16. August 2019 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 19/12487 19. Wahlperiode 19.08.2019 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Hartmut Ebbing, Katja Suding, Grigorios Aggelidis, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP – Drucksache 19/11516 – Bauliche Situation am Kulturforum V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Das sogenannte Kulturforum ist neben der Museumsinsel der wichtigste Museumsstandort Berlins und umfasst mit der Berliner Philharmonie und der Staatsbibliothek noch weitere kulturelle Stätten von Weltrang. Begrenzt wird das Kulturforum auf der einen Seite von mehreren Museen, wie der Neuen Nationalgalerie, der Gemäldegalerie, dem Kupferstichkabinett und dem Kunstgewerbemuseum, die auch gleichzeitig die St.-Matthäus-Kirche umrahmen . Auf der anderen Seite befindet sich die Berliner Philharmonie. Gegenüber , auf der östlichen Seite der Potsdamer Straße, liegt die Staatsbibliothek, welche, wenn auch räumlich getrennt, auch zum baulichen Ensemble des Kulturforums gehört. Der Deutsche Bundestag hatte 2014 zudem 200 Mio. Euro für den Bau eines „Museums der Moderne“ freigegeben, welches zwischen der Berliner Philharmonie und der Neuen Nationalgalerie – quasi im Zentrum des Kulturforums – errichtet werden soll. V o r b e m e r k u n g d e r B u n d e s r e g i e r u n g Die Einrichtungen der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) am Kulturforum stammen, mit Ausnahme der Neuen Nationalgalerie, aus den 1980er und 1990er Jahren und haben daher einen erhöhten Bauunterhaltsbedarf erreicht. Sie werden regelmäßig einer Prüfung des notwendigen Bauunterhalts unterzogen. In der Bewertung der notwendigen Maßnahmen des Bauunterhalts werden zunächst Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und Aufrechterhaltung des Museumsbetriebs umgesetzt. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) achtet in den letzten Jahren verstärkt darauf, dass die Mittelansätze bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), zu der auch die SMB zählen, für den Bauunterhalt verstärkt werden. Im Hinblick auf das Verhältnis des Sammlungsbestandes in den Ausstellungen zu dem in den Depots wird darauf hingewiesen, dass in Museen grundsätzlich nur ein Teil des Sammlungsbestandes gezeigt wird. Die Kunstwerke in den Depots Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12487 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode der Einrichtungen der SMB am Kulturforum sind damit nicht automatisch als konservatorisch oder restauratorisch problematisch zu bewerten. Die Depots stellen vielmehr einen Wissensspeicher dar. Die dort befindlichen Werke stehen z. B. für Forschungsarbeiten, Sonderausstellungen, Kataloge und Datenbanken zur Verfügung. Auch werden die Dauerausstellungen regelmäßig überarbeitet, wobei Kunstwerke aus den Dauerausstellungen und den Depots ausgetauscht werden. 1. Hat die Bundesregierung oder eine ihr unterstellte Behörde im Zuge der Planungen des „Museums der Moderne“, gemeinsam mit dem Land Berlin ein Gesamtkonzept zur Neukonzipierung oder Modernisierung des Kulturforums erarbeitet? a) Wenn ja, welches (bitten Einsicht in das Gesamtkonzept geben)? b) Wenn nein, warum nicht? Die Bundesregierung versteht den Neubau des „Museums des 20. Jahrhunderts“ als eine notwendige Ergänzung am Kulturforum für die Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) zur Kunst des 20. Jahrhunderts. Damit ist keine grundsätzliche inhaltliche Neukonzeption des Kulturforums verbunden, da das Kulturforum bereits als etablierter Museumsstandort für mehrere Sammlungen der SMB agiert. 2. Was ist der aktuelle Planungsstand und der aktuelle Zeitplan für die Errichtung und Eröffnung des „Museums der Moderne“? 3. Sieht die Bundesregierung etwaige Risiken, die die Einhaltung des Zeitplans gefährden könnten? Wenn ja, welche Maßnahmen unternimmt die Bundesregierung, um diesen Risiken vorzubeugen? 4. Mit welchen Gesamtkosten rechnet die Bundesregierung derzeit für das „Museum der Moderne“, und wie groß ist der Anteil an den Gesamtkosten, die durch den Bund getragen werden sollen? Die Fragen 2 bis 4 werden aufgrund des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet . Das Neubauprojekt „Museum des 20. Jahrhunderts“ befindet sich derzeit in der Phase der Entwurfsplanung, die im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein wird. Belastbare Aussagen zu Terminen, sich daraus ergebenden Risiken und den Gesamtkosten sind deshalb derzeit noch nicht möglich. Die Baumaßnahmen der SPK, zu denen auch das „Museums des 20. Jahrhunderts“ zählt, werden seit 2003 zu 100 Prozent durch den Bund finanziert. 5. Welche Veränderungen im Besucheraufkommen erwartet die Bundesregierung durch den Bau und die Eröffnung des „Museums der Moderne“ für das gesamte Kulturforum? Während der Baumaßnahme wird von keiner Veränderung des derzeitigen Besucheraufkommens bei den Einrichtungen am Kulturforum ausgegangen. Die bisherigen Erfahrungen bei Eröffnungen von Museen zeigen, dass das Besucheraufkommen in den ersten Jahren regelmäßig sehr hoch ist, bevor es sich auf einen regulären, jährlichen Durchschnittswert einpendelt. Es wird davon ausgegangen, dass die anderen Einrichtungen am Kulturforum von diesem erhöhten Zuspruch profitieren werden. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/12487 6. Wie bewertet die Bundesregierung das Risiko, dass durch eine Tiefbaustelle in der unmittelbaren Nähe der St.-Matthäus-Kirche ähnliche Komplikationen in der Substanz des Kirchengebäudes auftreten könnten, wie dies im Falle der Friedrichswerderschen Kirche geschehen ist? Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen, um die im Zuge der geplanten Bauarbeiten entstehenden Risiken zu evaluieren? Die SPK war als Nutzerin der Friedrichswerderschen Kirche unmittelbar von deren Schädigung betroffen. In Auswertung der an der Friedrichswerderschen Kirche gemachten Erfahrungen und in Abstimmung mit der Stiftung St. Matthäus und der Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wurden die Rahmenbedingungen der Baugrubenerstellung für das „Museum des 20. Jahrhunderts “ auf größtmögliche Risikoreduzierung ausgerichtet und ein die Baumaßnahmen begleitendes gemeinsames Monitoring vereinbart. 7. Was ist der aktuelle Zeitplan für die Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie , und sind die Bauarbeiten im dafür vorgesehenen Kostenrahmen geblieben ? Wenn nein, mit wie viel Mehrkosten rechnet die Bundesregierung, und wie hoch ist dabei die finanzielle Mehrbelastung des Bundeshaushalts? Der aktuelle Zeitplan sieht eine Fertigstellung und eine Wiedereröffnung in den Jahren 2020 und 2021 vor. Die Kosten liegen – ohne Berücksichtigung von Baupreissteigerungen aufgrund der allgemeinen Baupreissteigerungen – im haushaltsrechtlich genehmigten Kostenrahmen. 8. Wird sich die Bundesregierung beim Land Berlin dafür einsetzen, das Kulturforum besser an den öffentlichen Personennahverkehr anzubinden? a) Wenn ja, inwiefern? b) Wenn ja, welche Maßnahmen plant das Land Berlin nach Kenntnis der Bundesregierung, um das Kulturforum besser an den öffentlichen Personennahverkehr anzubinden? c) Wenn nein, warum nicht? Aus Sicht der Bundesregierung ist das Kulturforum mit dem nahegelegenen Bahnhof Potsdamer Platz gut an den öffentlichen Personennahverkehr und das Bahn-Netz angebunden. Des Weiteren befinden sich unmittelbar am Kulturforum Haltestellen mehrerer Buslinien, deren Lage im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Scharoun-Platzes angepasst wird. Darüber hinaus plant das Land Berlin nach Kenntnis der Bundesregierung mittelfristig eine Straßenbahnanbindung durch die Leipziger Straße, die mit einer Fortsetzung über die Potsdamer Straße das Kulturforum unmittelbar anbindet. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12487 – 4 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 9. Erwägt die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit dem Land Berlin die Veränderung des Straßenverlaufs der Bundesstraße 1 (Potsdamer Straße)? a) Wenn ja, welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? b) Wenn nein, warum nicht? 10. Erwägt die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit dem Land Berlin die Verschmälerung der B1 hin zu einem städtischen Boulevard? a) Wenn ja, welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? b) Wenn nein, wie begründet die Bundesregierung den Ausschluss dieser Option zur Gewinnung städtischen Entwicklungsraumes und zur Steigerung der Attraktivität des Kulturforums? 11. Erwägt die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit dem Land Berlin den Bau eines Tunnels, in dem die B1 ab dem Landwehrkanal bis zur Eichhornstraße verläuft, um den Verkehr sowie die Lärm- und Abgasbelastung auf dem Kulturforum deutlich zu reduzieren? a) Wenn ja, welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? b) Wenn nein, wie begründet die Bundesregierung den Ausschluss dieser Option zur Gewinnung städtischen Entwicklungsraumes und zur Steigerung der Attraktivität des Kulturforums? Die Fragen 9 bis 11 werden aufgrund ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet . Die Baulast für die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße liegt beim Land Berlin. Eine Umlegung, Verschmälerung oder der Bau eines Tunnels der Bundesstraße 1 sind der Bundes-regierung nicht bekannt. 12. Wenn weder Frage 7, 8 oder 9 bejaht werden, welche andere Maßnahme plant die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit dem Land Berlin zur Gewinnung städtischen Entwicklungsraumes, zur Reduzierung der Lärm- und Abgasbelastung sowie zur Steigerung der Attraktivität des Kulturforums im Allgemeinen? Bei der Beantwortung wird davon ausgegangen, dass diese Frage sich auf die Fragen 8 bis 11 bezieht. Mit Beteiligung der Öffentlichkeit hat das Land Berlin durch den Bebauungsplan 1-35ba „Kulturforum – Museum des 20. Jahrhunderts“ planungsrechtlich die Voraussetzungen für den geplanten Neubau des Museums am Kulturforum geschaffen . Das Land Berlin setzt seit 2014 den Masterplan zur Weiterentwicklung des Kulturforums in Bauabschnitten um. Die Arbeiten zur Neugestaltung des Scharoun-Platzes laufen bereits. Damit entsteht vor- aussichtlich noch 2019 am Kulturforum ein attraktiver und weitgehend verkehrsfreier Platz. 13. Wie bewertet die Bundesregierung die bauliche Situation im Kunstgewerbemuseum im Allgemeinen? Das Kunstgewerbemuseum der SMB wird regelmäßig einer Prüfung hinsichtlich der Notwendigkeit von Bauunterhaltsmaßnahmen unterzogen. Beim Gebäude der Kunstgewerbebibliothek besteht Handlungsbedarf bezüglich der Bauunterhaltung . In der Bewertung notwendiger baulicher Maßnahmen werden zuerst Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und Aufrechterhaltung des Museumsbetriebs umgesetzt. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 5 – Drucksache 19/12487 14. Wie bewertet die Bundesregierung den baulichen Zustand der Depots im Kunstgewerbemuseum, insbesondere in Hinblick auf konservatorische Anforderungen ? Der bauliche Zustand von Teilen der Depots des Kunstgewerbemuseums ist nicht optimal. Nachdem das frühere Depot im Dachgeschoss des Schlosses Köpenick aus Brandschutzgründen beräumt werden musste, wurde im unteren Teil der Piazzetta ein Übergangsdepot untergebracht. Geplant ist, dass dieser Teil des Depots des Kunstgewerbemuseums in den neuen, in Planung befindlichen weiteren Depotbau der SMB in Friedrichshagen umzieht, um so eine bessere Unterbringung der Sammlungsbestände zu gewährleisten. 15. Sind nach Kenntnis der Bundesregierung bereits zukünftige Sanierungsmaßnahmen im Kunstgewerbemuseum geplant? Wenn ja, wann sollen diese stattfinden, welche Maßnahme soll dabei genau durchgeführt werden, und wie viele Mittel plant die Bundesregierung dafür bereitzustellen? Sanierungsmaßnahmen, die über die notwendigen Bauunterhaltsmaßnahmen hinausgehen , sind derzeit nicht geplant. 16. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wie viele Werke sich in den Depots des Kunstgewerbemuseums befinden, und wenn ja, wie viele? a) Wie viele dieser Werke befinden sich aufgrund restauratorischer sowie konservatorischer Maßnahmen oder aufgrund von Kapazitätsproblemen in der Ausstellungsfläche in den Depots und sind den Besuchern daher nicht zugänglich? b) Wie viele dieser Werke verbleiben dauerhaft in den Depots und sind den Besuchern daher nicht zugänglich? c) Wenn nein, wieso hat die Bundesregierung keine Kenntnis darüber? Der Umfang der Sammlungen im Depot des Kunstgewerbemuseums beläuft sich auf rd. 60 000 Objekte. Große Museen verwahren grundsätzlich den weit überwiegenden Teil ihrer Sammlungsgegenstände in Depots. Das Kunstgewerbemuseum hat rd. 10 Prozent seines Gesamtbestandes ausgestellt. Für Sonderausstellungen – intern wie extern – werden die Werke der SMB aus den Depots regelmäßig der Öffentlichkeit präsentiert. Zudem streben die SMB an, im Zuge von Digitalisierungsmaßnahmen wesentliche Teile ihrer Sammlungen online zur Verfügung stellen und sie somit für die breite Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. 17. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wann die Aufnahmekapazität der Depots im Kunstgewerbemuseum überschritten sein wird, und wie sehen die Planungen der Bundesregierung für diesen Zeitpunkt aus? Die Depots des Kunstgewerbemuseums sind ausgelastet, so dass derzeit nur wenige Möglichkeiten für größere Zuwächse bestehen. Durch die Umlagerung wesentlicher Teile in den geplanten Depotneubau in Friedrichshagen wird zukünftig Entlastung geschaffen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12487 – 6 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 18. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wann die Aufnahmekapazität der Ausstellungsflächen im Kunstgewerbemuseum überschritten sein wird, und wie sehen die Planungen der Bundesregierung für diesen Zeitpunkt aus? Wenn ja, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um dem Mehrbedarf an Ausstellungsflächen gerecht zu werden, und welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? Nach einer Neuordnung der Dauerausstellung und des Aufbaus einer neuen Mode- und Designgalerie wurde das Kunstgewerbemuseum Ende 2014 neu eröffnet . Planungen zur Erweiterung der Dauerausstellung des Kunstgewerbemuseums sind der Bundesregierung nicht bekannt. 19. Wie bewertet die Bundesregierung die Auslastung der vier Restaurierungswerkstätten im Kunstgewerbemuseum, und ergibt sich daraus für die Bundesregierung ein Handlungsbedarf? Wenn ja, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung zur Anpassung der Kapazitäten der vier Restaurierungswerkstätten, um dem Bedarf gerecht zu werden, und welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? Es wird zusätzlicher Bedarf an Restaurierungswerkstätten gesehen. Dieser Bedarf wurde bei der Planung des Depotneubaus in Friedrichshagen berücksichtigt. 20. Hält die Bundesregierung die Größe der Depots im Kunstgewerbemuseum für ausreichend, und wenn ja, wie begründet die Bundesregierung diese Einschätzung ? Wenn nein, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um die Depots den Anforderungen entsprechend zu gestalten, und welche Mittel plant die Bundesregierung für die Umsetzung dieser Maßnahmen ein? Es wird auf die Antworten zu den Fragen 16 und 17 verwiesen. 21. Wie bewertet die Bundesregierung die bauliche Situation in der Gemäldegalerie im Allgemeinen? Die Gemäldegalerie wird regelmäßig einer Prüfung hinsichtlich der Notwendigkeit von Bauunterhaltsmaßnahmen unterzogen. Es besteht dort diesbezüglich Handlungsbedarf. In der Bewertung notwendiger baulicher Maßnahmen werden zuerst Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und Aufrechterhaltung des Museumsbetriebs umgesetzt. 22. Wie bewertet die Bundesregierung den baulichen Zustand der Depots in der Gemäldegalerie, insbesondere in Hinblick auf konservatorische Anforderungen ? Der bauliche Zustand der Depots der Gemäldegalerie wird, auch mit Blick auf die konservatorischen Anforderungen, als gut bewertet. 23. Wann fand nach Kenntnis der Bundesregierung die letzte umfassende Sanierungsmaßnahme in der Gemäldegalerie statt? Eine umfassende Sanierungsmaßnahme fand in der Gemäldegalerie seit ihrer Eröffnung im Jahr 1996 nicht statt. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 7 – Drucksache 19/12487 24. Sind nach Kenntnis der Bundesregierung bereits zukünftige Sanierungsmaßnahmen in der Gemäldegalerie geplant? Wenn ja, wann sollen diese stattfinden, welche Maßnahme soll dabei genau durchgeführt werden, und wie viele Mittel plant die Bundesregierung dafür bereitzustellen? Sanierungsmaßnahmen, die über die Durchführung der notwendigen Bauunterhaltsmaßnahmen hinausgehen, sind derzeit nicht geplant. 25. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wie viele Werke sich in den Depots der Gemäldegalerie befinden, und wenn ja, wie viele? a) Wie viele dieser Werke befinden sich aufgrund restauratorischer sowie konservatorischer Maßnahmen oder aufgrund von Kapazitätsproblemen in der Ausstellungsfläche in den Depots und sind den Besuchern daher nicht zugänglich? b) Wie viele dieser Werke verbleiben dauerhaft in den Depots und sind den Besuchern daher nicht zugänglich? c) Wenn nein, wieso hat die Bundesregierung keine Kenntnis darüber? Von den Beständen der Gemäldegalerie befinden sich derzeit rd. 1 300 Kunstwerke im Depot. Die Gemäldegalerie hat rd. 43 Prozent ihres Gesamtbestandes ausgestellt. Für Sonderausstellungen – intern wie extern – werden die Werke der Gemäldegalerie aus den Depots regelmäßig der Öffentlichkeit präsentiert. Zudem strebt die Gemäldegalerie an, im Zuge von Digitalisierungsmaßnahmen wesentliche Teile ihrer Sammlung online zu stellen und sie somit für die breite Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. 26. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wann die Aufnahmekapazität der Depots in der Gemäldegalerie überschritten sein wird, und wie sehen die Planungen der Bundesregierung für diesen Zeitpunkt aus? Für die Gemäldegalerie werden derzeit keine Kapazitätsprobleme gesehen. 27. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wann die Aufnahmekapazität der Ausstellungsflächen in der Gemäldegalerie überschritten sein wird, und wie sehen die Planungen der Bundesregierung für diesen Zeitpunkt aus? Wenn ja, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um dem Mehrbedarf an Ausstellungsflächen gerecht zu werden, und welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? Die Ausstellungsflächen der Gemäldegalerie werden als ausreichend angesehen. 28. Wie bewertet die Bundesregierung die Auslastung der Restaurierungswerkstatt der Gemäldegalerie, und ergibt sich daraus für die Bundesregierung ein Handlungsbedarf? Wenn ja, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung zur Anpassung der Kapazitäten der Restaurierungswerkstatt, um dem Bedarf gerecht zu werden, und welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? Die Auslastung der Restaurierungswerkstätten wird als angemessen beurteilt, es wird hinsichtlich der Kapazitäten der Restaurierungswerkstatt kein zusätzlicher Bedarf gesehen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12487 – 8 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 29. Hält die Bundesregierung die Größe der Depots der Gemäldegalerie für ausreichend , und wenn ja, wie begründet die Bundesregierung diese Einschätzung ? Wenn nein, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um die Depots den Anforderungen entsprechend zu gestalten, und welche Mittel plant die Bundesregierung für die Umsetzung dieser Maßnahmen ein? Die Größe der Depots der Gemäldegalerie wird als ausreichend angesehen. 30. Wie bewertet die Bundesregierung die bauliche Situation im Kupferstichkabinett im Allgemeinen? Das Kupferstichkabinett wird regelmäßig einer Prüfung hinsichtlich der Notwendigkeit von Bauunterhaltsmaßnahmen unterzogen. Maßnahmen zur Bauunterhaltung stehen an. In der Bewertung notwendiger baulicher Maßnahmen werden zuerst Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und Aufrechterhaltung des Betriebs umgesetzt. 31. Wie bewertet die Bundesregierung den baulichen Zustand der Depots im Kupferstichkabinett, insbesondere in Hinblick auf konservatorische Anforderungen ? Der bauliche Zustand der Depots des Kupferstichkabinetts wird, auch mit Blick auf die konservatorischen Anforderungen, als gut bewertet. 32. Wann fand nach Kenntnis der Bundesregierung die letzte umfassende Sanierungsmaßnahme im Kupferstichkabinett statt? Eine umfassende Sanierungsmaßnahme fand im Kupferstichkabinett seit seiner Eröffnung im Jahr 1994 nicht statt. 33. Sind nach Kenntnis der Bundesregierung bereits zukünftige Sanierungsmaßnahmen im Kupferstichkabinett geplant? Wenn ja, wann sollen diese stattfinden, welche Maßnahme soll dabei genau durchgeführt werden, und wie viele Mittel plant die Bundesregierung dafür bereitzustellen? Sanierungsmaßnahmen, die über die notwendigen Bauunterhaltsmaßnahmen hinausgehen , sind derzeit nicht geplant. 34. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wie viele Werke sich in den Depots des Kupferstichkabinetts befinden, und wenn ja, wie viele? a) Wie viele dieser Werke sind aufgrund restauratorischer sowie konservatorischer Maßnahmen den Besuchern nicht zugänglich? Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um den Zugang zu diesen Werken zu erhöhen? b) Wie groß ist der jährliche Zuwachs zu der Sammlung des Kupferstichkabinetts ? c) Wenn nein, wieso hat die Bundesregierung keine Kenntnis darüber? Im Depot des Kupferstichkabinetts befinden sich derzeit rund 700 000 Kunstwerke . Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 9 – Drucksache 19/12487 Es beherbergt vor allem Objekte aus Papier. Derartige Papierarbeiten werden aus konservatorischen Gründen niemals dauerhaft ausgestellt, sondern nach einem konservatorisch durchdachten Konzept immer nur temporär in Sonderausstellungen dem Publikum präsentiert. Darüber hinaus ist es auf Anfrage möglich, sich Objekte in den Lesesälen vorlegen zu lassen. Der jährliche Zuwachs zur Sammlung des Kupferstichkabinetts beträgt etwa 150 bis 200 Werke. 35. Hält die Bundesregierung die Größe der Depots im Kupferstichkabinett für ausreichend, und wenn ja, wie begründet die Bundesregierung diese Einschätzung ? a) Wenn nein, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um die Depots den Anforderungen entsprechend zu gestalten, und welche Mittel plant die Bundesregierung für die Umsetzung dieser Maßnahmen ein? b) Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wann die Aufnahmekapazität der Depots überschritten sein wird, und wie sehen die Planungen der Bundesregierung für diesen Zeitpunkt aus? Die Depots im Kupferstichkabinett sind stark ausgelastet. Sie werden durch den Neubau des „Museums des 20. Jahrhunderts“ entlastet, da dort ein Depotbereich für die Arbeiten des 20. Jahrhunderts eingerichtet werden soll. 36. Wie bewertet die Bundesregierung die Auslastung sowie die räumliche und technische Ausstattung der Restaurierungsabteilung im Kupferstichkabinett, und ergibt sich daraus für die Bundesregierung ein Handlungsbedarf? a) Wenn ja, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung zur Anpassung der Kapazitäten der Restaurierungsabteilung, um dem Bedarf gerecht zu werden, und welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? b) Wenn ja, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung zur Anpassung der räumlichen und technischen Ausstattung, um dem Bedarf gerecht zu werden, und welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? Die räumliche Kapazität der Restaurierungswerkstätten des Kupferstichkabinetts wird dauerhaft als nicht ausreichend angesehen. Sie wird durch den Neubau des „Museums des 20. Jahrhunderts“ erweitert, da dort Werkstätten für die Restaurierung der Kunstwerke des 20. Jahrhunderts des Kupferstichkabinetts vorgesehen sind. 37. Wie viele Arbeitsplätze befinden sich im Studiensaal des Kupferstichkabinetts , und hält die Bundesregierung die Anzahl der Arbeitsplätze für ausreichend ? Wenn nein, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um dem Bedarf an Arbeitsplätzen im Studiensaal gerecht zu werden? Im Studiensaal des Kupferstichkabinetts stehen 21 Benutzerarbeitsplätze sowie zwei Computerarbeitsplätze für Praktikanten zur Verfügung. Die Anzahl der Arbeitsplätze wird als ausreichend angesehen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12487 – 10 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 38. Wie bewertet die Bundesregierung die bauliche Situation in der Kunstbibliothek im Allgemeinen? Die Kunstbibliothek wird regelmäßig einer Prüfung hinsichtlich der Notwendigkeit von Bauunterhaltsmaßnahmen unterzogen. In der Bewertung aktuell notwendiger baulicher Maßnahmen werden zuerst Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und Aufrechterhaltung des Betriebs umgesetzt. 39. Wie bewertet die Bundesregierung den baulichen Zustand der Depots in der Kunstbibliothek, insbesondere in Hinblick auf konservatorische Anforderungen ? Der bauliche Zustand der Depots der Kunstbibliothek wird, auch mit Blick auf die konservatorischen Anforderungen, als hinreichend bewertet. 40. Wann fand nach Kenntnis der Bundesregierung die letzte umfassende Sanierungsmaßnahme in der Kunstbibliothek statt? Eine umfassende Sanierungsmaßnahme fand in der Kunstbibliothek seit ihrer Eröffnung im Jahr 1994 nicht statt. 41. Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wie viele Werke sich in den Depots der Kunstbibliothek (Standort Kulturforum) befinden, und wenn ja, wie viele? a) Wie viele dieser Werke sind aufgrund restauratorischer sowie konservatorischer Maßnahmen den Besuchern nicht zugänglich? Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um den Zugang zu diesen Werken zu erhöhen? b) Wenn nein, wieso hat die Bundesregierung keine Kenntnis darüber? In den Buchdepots der Kunstbibliothek am Kulturforum lagern 585 284 Bände (Stand: 31. Dezember 2018). Von diesen sind weniger als 1 000 Bände wegen Papierzerfall nicht für die Benutzung zugänglich. Zusätzlich befinden sich folgende Objekte in den Depots: Sammlung Architektur: 50 000 Sammlung Buchkunst: 80 000 Sammlung Grafikdesign: 180 000 Sammlung Modebild: 114 000 Ornamentstichsammlung: 12 000 Die Kunstbibliothek beherbergt vor allem Objekte aus Papier. Derartige Papierarbeiten werden aus konservatorischen Gründen niemals dauerhaft ausgestellt, sondern nach einem konservatorisch durchdachten Konzept immer nur temporär in Sonderausstellungen dem Publikum präsentiert. Darüber hinaus ist es auf Anfrage möglich, sich Objekte in den Lesesälen vorlegen zu lassen. Rund ein Viertel des Gesamtbestandes wird als problematisch eingestuft, so dass sie nicht dem allgemeinen Publikumsverkehr der Kunstbibliothek zugeführt werden können. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 11 – Drucksache 19/12487 42. Hält die Bundesregierung die Größe der Depots in der Kunstbibliothek für ausreichend, und wenn ja, wie begründet die Bundesregierung diese Einschätzung ? a) Wie groß ist der jährliche Zuwachs zu der Sammlung der Kunstbibliothek ? b) Wenn nein, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um die Depots den Anforderungen entsprechend zu gestalten, und welche Mittel plant die Bundesregierung für die Umsetzung dieser Maßnahmen ein? c) Hat die Bundesregierung Kenntnis darüber, wann die Aufnahmekapazität der Depots überschritten sein wird, und wie sehen die Planungen der Bundesregierung für diesen Zeitpunkt aus? Die Depots der Kunstbibliothek am Kulturforum reichen für den künftigen Zuwachs nicht aus. Als Zuwachs für den Bibliotheksbereich der Kunstbibliothek wird derzeit von rund 11 000 Bänden pro Jahr ausgegangen. Für die Museumssammlungen der Kunstbibliothek lässt sich dies nicht genau beziffern, da Erwerbungen von Angeboten und Gelegenheiten abhängen. Um die Depotsituation der Kunstbibliothek am Kulturforum zu entlasten, wurden 2017 rund 100 000 Bände im Speichermagazin der Staatsbibliothek zu Berlin in Friedrichshagen untergebracht . Durch diese Maßnahme erfolgt für mehrere Jahre eine Entlastung der Depots der Kunstbibliothek. 43. Wie bewertet die Bundesregierung die Auslastung sowie die räumliche und technische Ausstattung der Restaurierungsabteilung der Kunstbibliothek, und ergibt sich daraus für die Bundesregierung ein Handlungsbedarf? a) Wenn ja, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung zur Anpassung der Kapazitäten der Restaurierungsabteilung, um dem Bedarf gerecht zu werden, und welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? b) Wenn ja, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung zur Anpassung der räumlichen und technischen Ausstattung, um dem Bedarf gerecht zu werden, und welche Mittel plant die Bundesregierung dafür ein? Die räumliche Kapazität der Restaurierungswerkstätten der Kunstbibliothek am Kultur-forum wird als nicht ausreichend angesehen. Sie soll deshalb durch den Neubau des „Museums des 20. Jahrhunderts“ erweitert werden, da darin Werkstätten für die Restaurierung von Kunstwerken des 20. Jahrhunderts der Kunstbibliothek vorgesehen sind. 44. Wie viele Arbeitsplätze befinden sich im Studiensaal der Kunstbibliothek, und hält die Bundesregierung die Anzahl der Arbeitsplätze für ausreichend? Wenn nein, welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um dem Bedarf an Arbeitsplätzen im Studiensaal gerecht zu werden? Im Studiensaal der Kunstbibliothek stehen 40 Benutzerarbeitsplätze zur Verfügung . Hinzu kommen 60 Benutzerarbeitsplätze und zwei Lesekabinen im Lesesaal der Kunstbibliothek. Die Anzahl der Arbeitsplätze wird als ausreichend angesehen . Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/12487 – 12 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 45. Plant die Bundesregierung Erweiterungsbauten im Umfeld des Kulturforums , um die Aufnahmekapazitäten der Depotflächen, der Ausstellungsflächen , der Restaurierungswerkstätten sowie der Forschungsräume bedarfsgerecht anzupassen? Neben dem Neubau des „Museums des 20. Jahrhunderts“ sind keine Erweiterungsbauten im Umfeld des Kulturforums vorgesehen. In diesem Zusammenhang wird auf die Planung des Depotneubaus der SMB in Friedrichshagen hingewiesen . Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333