Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Andreas Mrosek, Dr. Dirk Spaniel, Matthias Büttner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD – Drucksache 19/14354 – Große Schleusenkammern in Brunsbüttel für große Schiffe gesperrt (Nord-Ostsee-Kanal) V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Den „Kieler Nachrichten“ vom 21. September 2019 war zu entnehmen: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist für große Schiffe gesperrt. Grund ist der Ausfall der beiden großen Schleusenkammern in Brunsbüttel. Erstmals seit 2013 geht für große Schiffe in der meistbefahrenen künstlichen Seewasserstraße nichts mehr. Für die Fehlersuche fehlen Taucher.“ (www.kn-online.de/Lokales/Nord- Ostsee-Kanal/Nord-Ostsee-Kanal-nach-Schaden-fuer-Schiffe-gesperrt). Der NDR meldet am 22. September 2019: „Nord-Ostsee-Kanal gesperrt: Schlick blockiert Schleuse“ (www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/ Schleuse-defekt-NOK-fuer-grosse-Schiffe-dicht,brunsbuettel554.html). Die „BILD“ vom 22. September 2019 meldet: „Weil ein Hindernis ein Schleusentor blockiert, ist die Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel im Kreis Dithmarschen für große Schiffe gesperrt worden.“ (www.bild.de/regio nal/hamburg/hamburg-aktuell/brunsbuettel-nord-ostsee-kanal-fuer-grosseschiffe -gesperrt-64861628.bild.html). Die Situation für die im Kanal beschäftigten Menschen (Lotsen, Kanalsteurer, Makler) ist nach Kenntnis der Fragesteller unbefriedigend. Ihre monatliche Vergütung ist abhängig von der Anzahl der bedienten Schiffe (Lotsung, Steuerung , Abfertigung). Fallen Schleusen aus, bleiben die Schiffe weg. Diese nehmen dann entweder den Seeweg über das Skagerrak oder müssen ankern und warten. Auch hierbei entstehen für die Seewirtschaft erhebliche Verluste. Der Regelbetrieb des Nord-Ostsee-Kanals begann am 1. Juli 1895, zuvor wurde er am 20. Juni 1895 nach achtjähriger Bauzeit eröffnet. 1. Wie viele Schiffe waren nach Kenntnis der Bundesregierung für die Schleusung in den Nord-Ostsee-Kanal gemeldet und nahmen dann wegen der Sperrung der beiden großen Kammern (siehe Vorbemerkung der Fragesteller ) den Seeweg über das Skagerrak? Acht Schiffe haben den Weg über das Skagerrak gewählt. Deutscher Bundestag Drucksache 19/14720 19. Wahlperiode 04.11.2019 Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur vom 31. Oktober 2019 übermittelt. Die Drucksache enthält – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt. 2. Wie viele Schiffe entschieden sich, vor Anker zu gehen? Wie lang waren die durchschnittlichen Wartezeiten? Ein Schiff wartete vom 21. September 2019 bis zum 23. September 2019 auf die Wiederfreigabe der Großen Schleuse in Brunsbüttel. 3. Wie lang waren nach Kenntnis der Bundesregierung die Wartezeiten der bereits in Kiel in den Kanal geschleusten westwärts fahrenden Schiffe vor den Schleusen in Brunsbüttel? Die zum Zeitpunkt des Auftretens der Störung in Brunsbüttel im NOK westwärts unterwegs in Fahrt befindlichen Schiffe wurden ohne Wartezeiten ausgeschleust . 4. Wann kamen nach der Sperrung der großen Kammern zur Fehlersuche erstmals Taucher zum Einsatz? Der erste Taucheinsatz zur Fehlersuche war am Sonntagvormittag (22. September 2019). 5. Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um den Schleusenbetrieb baldigst wieder zu gewährleisten? Zur Wiederaufnahme des Schleusenbetriebes mit den Kammern der Großen Schleuse wurden folgende Maßnahmen ergriffen: • Schadensfeststellung über Freitaucher, • Einsatz der Taucher und eines Baggerschiffs zur Freiräumung der Torbahnen von eingetriebenen Sedimenten, Holz und Steinen, • Wiederinbetriebnahme von Tor 1 an der Nordkammer, • Abschließen der Arbeiten an den Torunterwagen, • Rückbau der Druckkammer auf dem Tor. Der Schleusenbetrieb wurde mit der Südkammer am 23. September 2019 wieder aufgenommen. Die Nordkammer stand der Schifffahrt außerhalb der Tagesarbeitszeiten ab 24. September 2019 wieder zur Verfügung. 6. Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Gefahr weiterer Verschlickungen ein, und welche Maßnahmen sollen diese vorbeugend verhindern? Der Eintrieb von Sedimenten findet weiterhin statt und kann den Betrieb behindern . Das Baggerschiff ist deshalb kontinuierlich in den Schleusenanlagen im Einsatz. Drucksache 19/14720 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co. KG, Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin, www.heenemann-druck.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333 Vorabfassung - wird durch die lektorierte Version ersetzt.