Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 9. April 2018 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 19/1581 19. Wahlperiode 10.04.2018 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Nicole Höchst, Franziska Gminder, Jürgen Pohl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD – Drucksache 19/1398 – Fremdbetreuung von Kindern durch Jugendämter in Deutschland V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r In § 42 des Achten Buches Sozialgesetzbuch SGB VIII wird die Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen geregelt. Gründe für Inobhutnahme durch Jugendämter sind: Kinder und Jugendliche, die um Obhut bitten, wenn dringende Gefahr für Kind oder Jugendliche besteht, sowie unbegleitete ausländische Kinder und Jugendliche, die nach Deutschland kommen. Die Zahl der Inobhutnahmen steigt kontinuierlich an. Im Jahr 1996 wurden 26 155 Kinder und Jugendliche in Obhut genommen. Im Jahr 2006 waren bereits 39 295 und 2016 mehr als 84 000 Kinder und Jugendliche in Obhut genommen (www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kritik-an-immermehr -inobhutnahmen-durch-jugendamt-15202550.html). Auf Bundestagsdrucksache 18/11540 steht auf Seite 4 Abschnitt A Nummer I, dass die Zahl der unbegleiteten Jugendlichen seit 2014 und 2015 stark steigt. Dort wird die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen zum 30. Dezember 2016 bereits mit 49 786 angegeben. Bereits 2009 übte die damalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Ursula von der Leyen Kritik an der Praxis der Inobhutnahme (www.welt.de/vermischtes/article3995696/Von-der-Leyen-mahnt-Jugendaemterzu -Vorsicht.html). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1581 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 1. Wie viele Kinder und Jugendliche wurden nach Kenntnis der Bundesregierung von Jugendämtern in Obhut genommen (bitte nach Jahren von 2012 bis 2017 und Dauer der Inobhutnahmen aufschlüsseln)? Die Inobhutnahmen durch die Jugendämter in den Jahren 2012 bis 2016 setzen sich hinsichtlich ihrer jeweiligen Dauer wie folgt zusammen: 1 Tag 2 Tage 3 Tage 4 Tage 5 Tage 6 Tage 7 - 14 Tage 15 u. mehr Tage Insgesamt 2012 6.005 4.564 2.647 2.046 1.578 1.315 6.526 15.546 40.227 2013 6.119 4.703 2.689 2.167 1.772 1.375 6.838 16.460 42.123 2014 6.346 5.493 3.173 2.472 1.922 1.546 7.445 19.662 48.059 2015 8.314 7.690 4.434 3.510 2.764 2.076 10.539 38.318 77.645 2016 6.630 5.964 3.260 2.574 2.133 1.723 9.127 52.819 84.230 Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Inobhutnahmen (vorläufige Schutzmaßnahmen); versch. Jahrgänge ; Zusammenstellung Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik Für die Jahre 2012 und 2013 werden in der Darstellung die in diesen Berichtsjahren noch erfassten so genannten „Herausnahmen“ analog zur Veröffentlichung der Angaben beim Statistischen Bundesamt mit berücksichtigt. Die Zahl der Herausnahmen liegt für das Jahr 2012 bei 862 sowie für 2013 bei 901. Ab 2014 werden diese Maßnahmen ebenfalls als Inobhutnahmen erfasst. Die Ergebnisse für das Jahr 2017 liegen voraussichtlich ab August 2018 vor. 2. Welche Hauptgründe sind nach Kenntnis der Bundesregierung ursächlich für die Inobhutnahme in der Zeit von 2012 bis 2017? In den Jahren 2012 bis einschließlich 2014 wurde die Überforderung der Eltern bzw. eines Elternteils am häufigsten als Grund für die Inobhutnahme genannt (36 bis 43 Prozent an allen Inobhutnahmen). In den Jahren 2015 und 2016 stellt die unbegleitete Einreise aus dem Ausland den Hauptgrund für eine Inobhutnahme dar (53 bzw. 54 Prozent an allen Inobhutnahmen). Die Anzahl der Inobhutnahmen aufgrund einer unbegleiteten Einreise aus dem Ausland ist von 2012 bis 2016 angestiegen, während die Anzahl der Inobhutnahmen aufgrund der Überforderung der Eltern / eines Elternteils stabil geblieben ist. Die Ergebnisse für das Jahr 2017 liegen voraussichtlich ab August 2018 vor. 3. Wie schlüsselt sich die Gesamtzahl der unbegleiteten Minderjährigen, welche von Jugendämtern in Obhut genommen wurden, nach Herkunftsländern auf (bitte nach Jahren von 2012 bis 2017 aufschlüsseln)? Die amtliche Statistik zu den Inobhutnahmen der Jugendämter erfasst die Herkunftsländer der in Obhut genommenen Minderjährigen nicht. Die Herkunftsländer können daher nur für den Teil der unbegleiteten Minderjährigen angegeben werden, für die ein Asylerstantrag gestellt wurde. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/1581 Seit Inkrafttreten des Gesetzes zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht am 29. Juli 2017 sind die Jugendämter gemäß § 42 Absatz 2 Satz 5 des Achten Buches Sozialgesetzbuch (Kinder- und Jugendhilfe – SGB VIII) verpflichtet, unverzüglich Asyl zu beantragen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass das Kind oder der Jugendliche internationalen Schutz benötigt. Vor diesem Hintergrund können Aufschlüsselungen der Herkunftsländer der unbegleiteten Minderjährigen für die Jahre 2017 bis 2013 wie folgt zur Verfügung gestellt werden: Tabelle 1: Anträge und Entscheidungen umA (<18) 01.01.2017- 31.12.2017 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Albanien 53 Bosnien und Herzegowina 3 Kosovo 4 Mazedonien 8 Moldau Republik 1 Russische Föderation 20 Serbien 7 Türkei 47 Ukraine 5 Europa 148 Algerien 53 Ägypten 51 Angola 12 Äthiopien 213 Benin 15 Burkina-Faso 7 Burundi 3 Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) 101 Eritrea 1.544 Gabun 1 Gambia 383 Ghana 27 Guinea 903 Guinea-Bissau 20 Kamerun 38 Kenia 4 Kongo 2 Kongo, Dem. Republik 6 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1581 – 4 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Liberia 6 Libyen 24 Mali 51 Marokko 70 Mauretanien 2 Niger 10 Nigeria 69 Senegal 18 Sierra Leone 73 Simbabwe 1 Somalia 1.204 Sudan (ohne Südsudan) 53 Südsudan 2 Tansania 1 Togo 3 Tschad 5 Tunesien 12 Uganda 4 Zentralafrikanische Republik 1 Afrika 4.992 Afghanistan 2.213 Armenien 19 Aserbaidschan 3 Bangladesch 15 China 6 Georgien 4 Indien 26 Irak 459 Iran, Islamische Republik 112 Jemen 13 Jordanien 1 Kambodscha 6 Kirgisistan 1 Libanon 26 Myanmar 3 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 5 – Drucksache 19/1581 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Nepal 1 Pakistan 126 Saudi Arabien 1 Sri Lanka 5 Staatsangehörigkeit ohne Bezeichnung 2 Syrien, Arabische Republik 708 Tadschikistan 28 Usbekistan 1 Vietnam 6 Asien 3.785 Staatenlos 10 Ungeklärt 148 ohne Angabe 1 Unbekannt 159 Summe Herkunftsländer 9.084 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1581 – 6 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Tabelle 2: Anträge und Entscheidungen umA (<18) 01.01.2016 - 31.12.2016 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Albanien 110 Kosovo 11 Mazedonien 4 Moldau Republik 1 Russische Föderation 8 Serbien 11 Türkei 51 Ukraine 2 Weißrussland 2 Europa 200 Algerien 49 Ägypten 101 Angola 5 Äthiopien 370 Benin 25 Botsuana 1 Burkina-Faso 14 Burundi 2 Dschibuti 1 Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) 57 Eritrea 1.818 Gabun 2 Gambia 501 Ghana 40 Guinea 487 Guinea-Bissau 31 Kamerun 20 Kongo 7 Kongo, Dem. Republik 16 Liberia 2 Libyen 26 Mali 77 Marokko 124 Mauretanien 5 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 7 – Drucksache 19/1581 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Nigeria 137 Niger 6 Ruanda 1 Sambia 1 Senegal 20 Sierra Leone 41 Simbabwe 1 Somalia 1.547 sonst. afrikan. Staatsangeh. 3 Sudan (ohne Südsudan) 63 Südsudan 1 Tansania 1 Togo 13 Tschad 9 Tunesien 16 Uganda 1 Zentralafrikanische Republik 2 Afrika 5.644 Peru 1 Amerika 1 Armenien 9 Afghanistan 14.959 Aserbaidschan 8 Bangladesch 74 Bhutan 2 China (Taiwan) 2 China 4 Georgien 1 Indien 45 Irak 2.960 Iran, Islamische Republik 411 Israel 1 Jemen 17 Jordanien 2 Kirgisistan 2 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1581 – 8 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Kuwait 2 Libanon 69 Myanmar 2 Nepal 2 Pakistan 438 Saudi Arabien 2 sonst. asiat. Staatsangeh. 45 Sri Lanka 6 Staatsangehörigkeit ohne Bezeichnung 10 Syrien, Arabische Republik 10.045 Tadschikistan 24 Vietnam 12 Asien 29.154 Staatenlos 132 Ungeklärt 778 ohne Angabe 30 Unbekannt 940 Summe Herkunftsländer 35.939 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 9 – Drucksache 19/1581 Tabelle 3: Anträge und Entscheidungen umA (<18) 01.01.2015 - 31.12.2015 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Albanien 257 Bosnien und Herzegowina 8 Kosovo 123 Mazedonien 19 Moldau Republik 3 Montenegro 4 Russische Föderation 16 Serbien 40 Türkei 15 Ukraine 12 Europa 497 Algerien 35 Ägypten 88 Angola 7 Äthiopien 173 Benin 18 Burkina-Faso 13 Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) 30 Eritrea 1.802 Gambia 240 Ghana 46 Guinea 165 Guinea-Bissau 19 Kamerun 10 Kenia 2 Kongo 8 Kongo, Dem. Republik 13 Liberia 3 Libyen 44 Mali 47 Marokko 54 Mauretanien 2 Nigeria 80 Niger 4 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1581 – 10 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Sambia 1 Senegal 62 Sierra Leone 26 Somalia 1.006 sonst. afrikan. Staatsangeh. 1 Sudan (ohne Südsudan) 60 Südsudan 5 Togo 14 Tschad 5 Tunesien 29 Uganda 3 Zentralafrikanische Republik 5 Afrika 4.120 Armenien 8 Afghanistan 7.647 Aserbaidschan 9 Bangladesch 69 China 6 Indien 33 Irak 1.863 Iran, Islamische Republik 110 Jemen 8 Kambodscha 1 Libanon 21 Myanmar 2 Pakistan 325 sonst. asiat. Staatsangeh. 68 Sri Lanka 9 Staatsangehörigkeit ohne Bezeichnung 5 Syrien, Arabische Republik 6.930 Tadschikistan 8 Vietnam 2 Vereinigte Arabische Emirate 1 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 11 – Drucksache 19/1581 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Asien 17.125 Staatenlos 102 Ungeklärt 399 ohne Angabe 12 Unbekannt 513 Summe Herkunftsländer 22.255 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1581 – 12 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Tabelle 4: Anträge und Entscheidungen umA (<18) 01.01.2014 - 31.12.2014 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Albanien 30 Bosnien und Herzegowina 11 Georgien 3 Kosovo 15 Mazedonien 8 Montenegro 2 Russische Föderation 22 Serbien 33 Türkei 15 Ukraine 7 Europa 146 Algerien 28 Ägypten 144 Angola 6 Äthiopien 47 Benin 5 Burkina-Faso 5 Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) 12 Eritrea 922 Gambia 63 Ghana 12 Guinea 88 Guinea-Bissau 7 Kamerun 16 Kenia 6 Kongo 5 Kongo, Dem. Republik 9 Liberia 2 Libyen 5 Mali 24 Marokko 55 Mauretanien 1 Nigeria 35 Niger 4 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 13 – Drucksache 19/1581 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Ruanda 2 Senegal 28 Sierra Leone 14 Simbabwe 1 Somalia 568 sonst. afrikan. Staatsangeh. 2 Sudan (ohne Südsudan) 12 Südafrika 2 Tansania 1 Togo 2 Tschad 3 Tunesien 11 Uganda 1 Zentralafrikanische Republik 1 Afrika 2.149 Kolumbien 1 Südamerika 1 Armenien 2 Afghanistan 1.052 Aserbaidschan 6 Bahrain 1 Bangladesch 23 China 3 Indien 14 Irak 147 Iran, Islamische Republik 36 Jemen 2 Jordanien 1 Kambodscha 1 Kirgisistan 1 Libanon 13 Myanmar 1 Pakistan 37 sonst. asiat. Staatsangeh. 18 Sri Lanka 11 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1581 – 14 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Staatsangehörigkeit ohne Bezeichnung 1 Syrien, Arabische Republik 657 Tadschikistan 4 Turkmenistan 2 Usbekistan 1 Vietnam 3 Asien 2.037 Staatenlos 7 Ungeklärt 57 ohne Angabe 2 Unbekannt 66 Summe Herkunftsländer 4.399 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 15 – Drucksache 19/1581 Tabelle 5: Anträge und Entscheidungen umA (<18) 01.01.2013 - 31.12.2013 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Albanien 12 Bosnien und Herzegowina 14 Georgien 3 Kosovo 11 Mazedonien 27 Russische Föderation 47 Serbien 46 Türkei 9 Ukraine 1 Weißrussland 1 Europa 171 Algerien 29 Ägypten 119 Angola 3 Äthiopien 53 Benin 6 Burkina-Faso 2 Burundi 1 Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) 8 Eritrea 138 Gambia 24 Ghana 6 Guinea 73 Guinea-Bissau 9 Kamerun 7 Kenia 2 Kongo 2 Kongo, Dem. Republik 12 Liberia 2 Libyen 10 Mali 35 Marokko 36 Mauretanien 3 Nigeria 13 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1581 – 16 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Ruanda 1 Senegal 5 Sierra Leone 11 Somalia 354 Sudan (ohne Südsudan) 5 Tschad 1 Tunesien 8 Uganda 2 Afrika 980 Kolumbien 2 Südamerika 2 Armenien 6 Afghanistan 691 Aserbaidschan 3 Bangladesch 25 Bhutan 1 China 4 Indien 24 Irak 86 Iran, Islamische Republik 41 Jordanien 1 Kambodscha 2 Libanon 11 Malaysia 1 Myanmar 2 Nepal 1 Pakistan 88 sonst. asiat. Staatsangeh. 16 Sri Lanka 8 Staatsangehörigkeit ohne Bezeichnung 8 Syrien, Arabische Republik 287 Tadschikistan 3 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 17 – Drucksache 19/1581 Aufschlüsselung nach Herkunftsländer ASYLANTRÄGE unbegl. Minderjähriger (nur Erstanträge) Asien 1.309 Staatenlos 4 Ungeklärt 18 ohne Angabe 1 Unbekannt 23 Summe Herkunftsländer 2.485 Quelle zu den Tabellen mit den Herkunftsländern: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge; Anfrage und Berechnung Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik Für das Jahr 2012 liegen der Bundesregierung keine entsprechenden Daten vor. 4. Welche strukturellen Probleme sieht die Bundesregierung zur Einschränkung nicht nachvollziehbarer Inobhutnahmen und Sorgerechtsentzügen, und wie bewertet sie diese? 5. Welche Maßnahmen zur Abhilfe sind seitens der Bundesregierung geplant? Die Fragen 4 und 5 werden aufgrund des Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet . Die Jugendämter erfüllen im Rahmen der Ausübung ihres gesetzlich verankerten Schutzauftrages nach § 8a SGB VIII ihre Aufgaben unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen und fachlicher Standards. Das SGB VIII ist die bundesrechtliche Grundlage für die Tätigkeit der Jugendämter . Die ergänzende gesetzliche Ausgestaltung und die konkrete Umsetzung in der Kinder- und Jugendhilfe sind hingegen Aufgabe der zuständigen Jugendbehörden in den Ländern. Eine Entziehung des Sorgerechts der Eltern ist nur aufgrund einer gerichtlichen Entscheidung und nur dann zulässig, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl des Kindes gefährdet ist. Der Gefahr darf zudem nicht auf andere Weise, auch nicht durch öffentliche Hilfen, begegnet werden können (§§ 1666, 1666a des Bürgerlichen Gesetzbuchs - BGB). Sie ist zudem vom Gericht rückgängig zu machen, wenn eine Gefahr für das Wohl des Kindes nicht mehr besteht (§ 1696 Absatz 2 BGB). Der zwischen CDU, CSU und SPD für die 19. Legislaturperiode geschlossene Koalitionsvertrag sieht aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen und fachpolitischer Erkenntnisse vor, die Kinder- und Jugendhilfe weiterzuentwickeln, den Kinderschutz weiter zu verbessern und Familien noch stärker zu unterstützen. Dazu soll u.a. das Kinder- und Jugendhilferecht auf der Basis des vom Deutschen Bundestag am 29. Juni 2017 beschlossenen Gesetzes zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen (KJSG) weiterentwickelt werden. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333