Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Judith Skudelny, Frank Sitta, Grigorios Aggelidis, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP – Drucksache 19/16327 – Steigende Kurzarbeit und Insolvenzen als Indikator für Wirtschaftskrise V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Insbesondere in Baden-Württemberg ist die Zahl der angemeldeten Kurzarbeit im Vergleich zum Vorjahr enorm gestiegen (vgl. Statistiken www.statistik.arbe itsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/Lohnersatzleistun gen-SGBIII/Kurzarbeitergeld/Kurzarbeitergeld-Nav.html). Aber auch deutschlandweit ist der Trend deutlich wahrnehmbar (ebd.). Gleichzeitig warnen die Wirtschaftsweisen vor einer schwachen Wirtschaft und Industrie (www.sued deutsche.de/wirtschaft/konjunktur-bruttoinlandsprodukt-wirtschaftsweise-1.46 68630). Das hat massive Auswirkungen auf die Menschen, den Wohlstand und den sozialen Frieden. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ausschlaggebende Faktoren sind schwächelnde Schlüsselindustrien wie die Automobilindustrie oder Insolvenzen. V o r b e m e r k u n g d e r B u n d e s r e g i e r u n g Die Beantwortung der vorliegenden Kleinen Anfrage bedurfte Sonderauswertungen sowie der Zusammenstellung umfangreicher Daten, insbesondere durch das Statistische Bundesamt und die Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA). In der zur Verfügung stehenden Bearbeitungszeit konnten die Ergebnisse jedoch nur in einem reduzierten Umfang aufbereitet werden. Angaben zum Automobilsektor inklusive Zulieferbranche können nicht vollständig bestimmt werden, da in der verwendeten Wirtschaftszweigklassifikation 2008 (WZ 2008) die Unternehmen nach ihrem wirtschaftlichen Schwerpunkt klassifiziert werden und nicht nach der Verwendung ihrer Produkte. Unternehmen , die ausschließlich Automobilteile herstellen, sind wie die Automobilhersteller selbst der Wirtschaftsabteilung 29 „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ der WZ 2008 zugeordnet. Unternehmen, die neben der Automobilbranche auch weitere Branchen beliefern, sind gegebenenfalls anderen Wirtschaftszweigen zugeordnet und können somit nicht gesondert bestimmt werden. Der Automobilsektor inklusive Zulieferbrache kann daher nicht ausgewiesen werden. Deutscher Bundestag Drucksache 19/16745 19. Wahlperiode 23.01.2020 Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vom 21. Januar 2020 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext.  1. Wie viel Kurzarbeit wurde nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 angezeigt (bitte nach Anzahl der Personen , Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland, Region aufstellen)?  2. Wie viel Kurzarbeit wurde nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 realisiert (bitte nach Anzahl der Personen , Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland, Region aufstellen)?  3. Wie viel Kurzarbeit wurde nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Automobilsektor im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 im Maschinenbausektor angezeigt (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen , Monat, Bundesland, Region aufstellen)?  4. Wie viel Kurzarbeit wurde nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 im Maschinenbausektor realisiert (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland , Region aufstellen)?  5. Wie viel Kurzarbeit wurde nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Automobilsektor im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 angezeigt (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland , Region aufstellen)?  6. Wie viel Kurzarbeit wurde nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Automobilsektor im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 realisiert (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland , Region aufstellen)?  7. Wie viel Kurzarbeit wurde nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Automobilsektor inklusive Zulieferbranche im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 angezeigt (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen , Monat, Bundesland, Region aufstellen)?  8. Wie viel Kurzarbeit wurde nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Automobilsektor inklusive Zulieferbranche im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 realisiert (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen , Monat, Bundesland, Region aufstellen)? Die Fragen 1 bis 8 werden gemeinsam beantwortet. Im Kontext der Fragestellung wurde bei der Beantwortung auf sogenanntes konjunkturelles Kurzarbeitergeld abgestellt. Endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit stehen bis Juni 2019 zur Verfügung. Vor Beginn der Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitszeitausfall erstatten . Diese Anzeigen können als potenzielle Zugänge und damit als Frühindikator für die künftige Inanspruchnahme von Kurzarbeit interpretiert werden. Angezeigte Kurzarbeit muss jedoch nicht zu realisierter Kurzarbeit führen. Daten zu Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit lagen zum Zeitpunkt der Auswertung bis November 2019 vor. Die Entwicklung der Anzeigen und der realisierten konjunkturellen Kurzarbeit insgesamt, im Maschinenbau und in der Automobilbranche für die Jahre 2018 und 2019 können den Tabellen 1 und 2 im Anhang entnommen werden.* Zur Abgrenzung des Maschinenbaus wurde die Wirtschaftsabteilung 28 „Maschinenbau “ der Klassifikation der WZ 2008 herangezogen. Die Automobilbranche wurde durch die Wirtschaftsabteilung 29 „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ der WZ 2008 abgebildet. Zu Angaben zum Automobil- * Von einer Drucklegung der Tabellen wird abgesehen. Diese sind auf Bundestagsdrucksache 19/16745 auf der Internetseite des Deutschen Bundestages abrufbar. Drucksache 19/16745 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode sektor inklusive Zulieferbranche verweist die Bundesregierung auf ihre Vorbemerkung . Die Auswertungen wurden bis auf Ebene der Bundesländer durchgeführt. Aufgrund der geringen Fallzahlen wurde auf eine tiefergehende regionale Gliederung unterhalb der Ebene der Bundesländer verzichtet.  9. Wie viele Insolvenzanträge wurden nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 gestellt (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland, Region aufstellen )? 10. Wie viele Insolvenzverfahren wurden nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 eingeleitet (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland, Region aufstellen)? Die Fragen 9 und 10 werden gemeinsam beantwortet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2018 insgesamt rund 19.300 Insolvenzanträge von Unternehmen gestellt und rund 14.000 Insolvenzverfahren über das Vermögen von Unternehmen eröffnet. Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2019 wurden rund 16.000 Insolvenzanträge von Unternehmen gestellt und rund 11.500 Insolvenzverfahren über das Vermögen von Unternehmen eröffnet. Die vollständigen Angaben über das gesamte Jahr 2019 liegen voraussichtlich Mitte März 2020 vor. Monatliche Länderdaten können Tabelle 3 im Anhang entnommen werden.* Tiefergegliederte Daten (Regionen) liegen dem Statistischen Bundesamt und mithin der Bundesregierung nicht vor. Angaben zu betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern werden für eröffnete Verfahren nicht erfasst, diese liegen ausschließlich für beantragte Insolvenzverfahren vor. 11. Wie viele Insolvenzanträge wurden nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Automobilsektor im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 gestellt (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland , Region aufstellen)? 12. Wie viele Insolvenzverfahren wurden nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Automobilsektor im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 eingeleitet (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen, Monat , Bundesland, Region aufstellen)? Die Fragen 11 und 12 werden gemeinsam beantwortet. Angaben des Statistischen Bundesamtes zu gestellten Insolvenzanträgen und zu eröffneten Insolvenzverfahren über das Vermögen von Unternehmen im Wirtschaftszweig 29 „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ der WZ 2008 können Tabelle 4 im Anhang entnommen werden.* * Von einer Drucklegung der Tabellen wird abgesehen. Diese sind auf Bundestagsdrucksache 19/16745 auf der Internetseite des Deutschen Bundestages abrufbar. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/16745 13. Wie viele Insolvenzanträge wurden nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Automobilsektor inklusive Zulieferbranche im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 gestellt (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen , Monat, Bundesland, Region aufstellen)? 14. Wie viele Insolvenzverfahren wurden nach Kenntnisstand der Bundesregierung im Automobilsektor inklusive Zulieferbranche im Verlauf der Jahre 2018 und 2019 eingeleitet (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland, Region aufstellen)? Die Fragen 13 und 14 werden gemeinsam beantwortet. Bezüglich der Angaben zu gestellten Insolvenzanträgen und zu eröffneten Insolvenzverfahren im Automobilsektor inklusive Zulieferbranche verweist die Bundesregierung auf ihre Vorbemerkung. 15. Wie viele Insolvenzanträge sind nach Kenntnis der Bundesregierung ab dem 1. Januar 2020 bereits gestellt (bitte nach Anzahl der Personen, Anzahl der Unternehmen, Monat, Bundesland, Region und Branche aufstellen )? Daten zum Berichtsmonat Januar 2020 liegen voraussichtlich Mitte April 2020 vor. Drucksache 19/16745 – 4 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 5 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 6 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 7 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 8 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 9 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 10 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 11 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 12 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 13 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 14 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 15 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 16 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 17 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 18 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 19 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 20 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 21 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 22 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 23 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 24 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 25 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 26 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 27 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 28 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 29 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 30 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 31 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 32 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 33 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 34 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 35 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 36 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 37 – Drucksache 19/16745 Drucksache 19/16745 – 38 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 39 – Drucksache 19/16745 Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co. KG, Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin, www.heenemann-druck.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333