Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums der Verteidigung vom 27. April 2018 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 19/1980 19. Wahlperiode 02.05.2018 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Brigitte Freihold, Nicole Gohlke, Dr. Petra Sitte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksache 19/1428 – Wissenschaftliche Forschung zum Holocaust und dem deutschen Vernichtungskrieg in Osteuropa am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (Nachfrage zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage auf Bundestagsdrucksache 19/417) V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) entstand am 1. Januar 2013 durch Zusammenlegung des Militärgeschichtlichen Forschungsamts (MGFA) mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr (SoWi). Aus der Antwort der Bundesregierung auf Bundestagsdrucksache 19/417 geht hervor, dass am ZMSBw seit zehn Jahren keine eigenständigen Publikationen zum Holocaust erstellt wurden. Aus Sicht der Fragesteller sind die Schlussfolgerungen der Bundesregierung bezüglich der Entwicklungen am ZMSBw in Potsdam im Hinblick auf Bildung und wissenschaftliche Forschung zum Holocaust und dem deutschen Vernichtungskrieg in Osteuropa unzureichend. Noch im Jahr 2006 wurde das MGFA vom Wissenschaftsrat, der die Bundesregierung in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen , der Wissenschaft und der Forschung berät, als eines der „führenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen Deutschlands auf dem Gebiet der Zeitgeschichte “ bezeichnet (www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/6816-05.pdf). Seit der Gründung des ZMSBw gibt es jedoch eine deutliche Tendenz zu immer mehr nationaler Forschung. Internationaler geschichtswissenschaftlicher Forschung und vergleichenden internationalen Perspektiven kommt am ZMSBw nach Ansicht der Fragesteller eine immer geringere Rolle zu. Grundlagenforschung und wissenschaftliche Metathemen werden kaum mit Veröffentlichungen bedacht und Forschungen zu Lateinamerika und Ozeanien, wo es beispielsweise auch deutsche Kolonien gab, finden überhaupt nicht statt. Im Jahr 2014 sorgte eine ZMSBw-Studie für Aufmerksamkeit, aus der laut Medienberichten vor ihrer Veröffentlichung bestimmte kritische Passagen entfernt worden seien. Dabei soll die Bundeswehrführung Einfluss genommen haben, Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1980 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode wodurch das veröffentlichte Ergebnis diskreditiert wurde (www.spiegel.de/ politik/deutschland/frauen-in-der-truppe-bundeswehr-kuerzte-brisante-fragenin -studie-a-945444.html). Die Veröffentlichung von durch die Bundeswehrführung gekürzten Studien könnte einen schweren Eingriff in die grundgesetzlich garantierte Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre darstellen. Bereits im Jahr 2006 kritisierte der Wissenschaftsrat die Marginalisierung des Zweiten Weltkriegs im Rahmen der Arbeit des damaligen MGFA, die Personalpolitik , welche für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler kaum Platz lasse, die allgemeine Personalstruktur und mangelnde Berücksichtigung von Frauen sowie die mangelnde internationale Vernetzung des MGFA. In der Stellungnahme des Wissenschaftsrates wurde bemängelt, dass „problemorientierte Fragestellungen, aktuelle gesellschafts- und kulturgeschichtliche Ansätze und international vergleichende Perspektiven [...] sich kaum in der Forschungsarbeit des MGFA“ wiederfänden (www.wissenschaftsrat. de/download/archiv/7261-06.pdf). Nach Ansicht der Fragesteller belegt die Antwort der Bundesregierung auf Bundestagsdrucksache 19/417, dass sich über zehn Jahre nach der Stellungnahme des Wissenschaftsrates daran kaum etwas zum Guten hin verändert hat. Laut Eigenangaben des MGFA betrieb dieses im Jahr 2006 noch eine „möglichst intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die regionale wie überregionale Zeitungen sowie Funk und Fernsehen“ miteinbezog (www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7261-06.pdf). Davon scheint heute kaum noch etwas übrig zu sein. Neben all diesen Tendenzen scheint die Vernetzung des ZMSBw in der deutschen Forschungslandschaft ebenso wie die internationale Vernetzung immer mehr vernachlässigt worden zu sein. Im Jahr 2016 wurde der Masterstudiengang „Military Studies“ an der Universität Potsdam, welcher 2007 vom MGFA, dem SoWi als auch von der Soziologieund Geschichtswissenschaftsfakultät der Universität Potsdam gegründet worden war, abgewickelt. Als Nachfolgestudiengang hoben das ZMSBw und die Historische Fakultät der Universität Potsdam den Studiengang „War and Conflict Studies“ aus der Taufe, an welchem sich die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät aufgrund des „wenig erfolgreichen Studienprogramms“ von „Military Studies“ nicht mehr beteiligen wollte. Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Potsdam kritisierte – aus Sicht der Fragesteller zu Recht – die marginale Rolle, welche sozialwissenschaftliche Analysen in dem neuen Studiengang spielen sollten (https://astaup.de/2016/03/war-and-conflictstudies /). Damit Bundeswehrsoldatinnen und Bundeswehrsoldaten sich nicht mehr an Vorbildern aus der Wehrmacht orientieren, sollen im Rahmen der Debatte um den neuen Traditionserlass neue Vorbilder aus der Zeit nach 1945 gefunden werden. Dazu soll die „Bundeswehrgeschichte auf traditionswürdige Personen, Ereignisse und Einsatzerfahrungen durchforstet“ werden, so der Leiter des Bereichs „Konzeption und Weiterentwicklung“ am Zentrum Innere Führung (loyal 11/2017, S. 17). Über die Einbindung des ZMSBw in diese Maßnahmen und etwaige Forschungsergebnisse ist der Öffentlichkeit so gut wie nichts bekannt. V o r b e me r k u n g d e r B u n d e s r e g i e r u n g Die Fragestellerinnen und Fragesteller befassen sich mit der wissenschaftlichen Forschung zum Holocaust und dem deutschen Vernichtungskrieg in Osteuropa am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam. Die veröffentlichten Jahresberichte des ZMSBw belegen eindrücklich, dass die Feststellung des Wissenschaftsrates aus dem Jahre 2006, wonach das ZMSBw eines der führenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen Deutschlands auf dem Gebiet der Zeitgeschichte sei, weiterhin zutrifft. Um diesem Anspruch weiter gerecht zu werden, hat die Leitung des ZMSBw neben der nationalen auch Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/1980 die internationale Vernetzung systematisch vorangetrieben. So bestehen etablierte Kontakte, die sich in gemeinsamen Forschungsprojekten, Tagungen, Vortragsreihen oder auch dem Austausch von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern widerspiegeln. Auf nationaler Ebene bestehen Kontakte u.a. mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschungen in Potsdam, den Universitäten in Potsdam, Hamburg, Halle (Saale), Cottbus, Berlin und Münster, dem Institut für Zeitgeschichte in München und Berlin, dem Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst, den Politikergedenkstätten des Bundes, der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen , der Forschungsstätte der evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) e. V. in Heidelberg, der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin, der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW). Auf internationaler Ebene bestehen Kontakte zum Service Historique de la Défense in Vincennes in Frankreich, dem Centre for Military and Strategic Studies in Kanada, der Royal Military Academy in Großbritannien, dem Naval Historical Center in den Vereinigten Staaten von Amerika, dem Australian War Memorial in Australien, der Landesverteidigungsakademie in Österreich, dem King’s College in Großbritannien, den Deutschen Historischen Instituten in Paris, Washington D.C., Warschau, Moskau und London, dem Baltic Defense College in Estland , dem Royal Danish Defense College in Dänemark, der Universität Odense in Dänemark, der Militärakademie an der Eidgenössischen TH in der Schweiz, dem Militärhistorischen Institut in Tschechien, dem Militärhistorischen Institut in Ungarn, der Königlich Niederländischen Militärakademie in den Niederlanden, der European Research Group on Military and Society (ERGOMAS) in der Schweiz, dem Inter-University Seminar on Armed Forces and Society in den Vereinigten Staaten von Amerika und dem Research Committee 01 (RC 01) on Armed Forces and Conflict Resolution der International Sociological Association (ISA) in den Vereinigten Staaten von Amerika. Darüber hinaus bestehen im Rahmen des Bilateralen Jahresprogramms Beziehungen zu den Partnerinstituten der jeweiligen Verteidigungsministerien in Serbien, Rumänien, im Kosovo, Mazedonien, in der Russischen Föderation (zurzeit wechselseitig ausgesetzt), Weißrussland (erster Besuch in 2018 geplant), China, Japan, Thailand, Süd-Korea, im Senegal (erster Besuch in 2018 geplant), Tunesien, Algerien und Israel (erster Besuch in 2018 geplant). Ergebnis dieser Kontakte sind nicht nur regelmäßige Teilnahmen an Tagungen und Workshops, sondern auch teils abgeschlossene, teils begonnene Forschungsprojekte , wie beispielsweise zu den „Deutsch-jugoslawischen Beziehungen in der Zwischenkriegszeit“ (Serbien), der Rolle „Deutscher Militärberater in China“ (China) oder „Formen der Erinnerung“ (Japan). Im Rahmen verschiedener Veranstaltungen zum Gedenken an die Vorgeschichte und den Verlauf des Ersten Weltkrieges wurden Vorträge über „Kolonialherrschaft und Krieg im Pazifik 1914“ (Canberra/ Australien bzw. Te Papa Museum Wellington Neuseeland, 2014 bzw. 2017) sowie im Rahmen der Jahrestagung der Internationalen Kommission für Militärgeschichte und in Zusammenarbeit mit der Universität Jaounde in Douala (Kamerun) gehalten. 2017 wurde ein internationaler Doktorandenworkshop über „Deutsche Kolonialherrschaft in Afrika“ durchgeführt. Darüber hinaus beteiligt sich das ZMSBw in 2018 mit einem Vortrag über „Die Schutztruppe – Kämpfer für den Kaiser in Afrika“ an einem Ausstellungsprojekt des Bundesarchivs über „Was treiben die Deutschen in Afrika?!“ Deutschland und Kamerun in Fotos und Dokumenten aus dem Bundesarchiv. Mit Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1980 – 4 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode diesen Vorträgen knüpft das ZMSBw an Forschungen an, die es in 2009 mit einer internationalen Tagung über „Imperialkriege“ in Potsdam initiiert hat. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ZMSBw pflegen zugleich den regelmäßigen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen der im ZMSBw vertretenen Fachdisziplinen Geschichte, Geschichte der Medizin, Politikwissenschaften und Soziologie im Rahmen internationaler Tagungen. Das ZMSBw ist Mitglied der Internationalen Kommission für Militärgeschichte; der Leitende Wissenschaftler ist im Rahmen der Kommission für den jährlichen Nachwuchsworkshop verantwortlich, der Doktorandinnen und Doktoranden aus Europa, Asien, Afrika und den USA die Möglichkeit zur Präsentation der eigenen Forschungsergebnisse ermöglicht. 1. Welche konkreten „überlieferungswürdigen Werte und soldatischen Vorbilder “ wurden im Zusammenhang mit dem Workshop zum Traditionserlass der Bundeswehr im Beisein der Bundesministerin der Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen am ZMSBw im Jahre 2017 definiert, und wo wurden diese publiziert (vgl. Tagesspiegel vom 22. Januar 2018, www. tagesspiegel.de/wissen/bundeswehr-und-wehrmacht-linke-kritisiert-potsdamermilitaerforscher /20857990.html)? Eine Definition von Werten und Vorbildern wurde auf der Veranstaltung nicht vorgenommen. Die Veranstaltung diente dazu, Fragen der Tradition, unter Einbindung wissenschaftlicher Expertinnen und Experten, zu diskutieren und die Erträge dieser Diskussion in die Überlegungen zur Überarbeitung der „Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege in der Bundeswehr aus dem Jahr 1982“ einfließen zu lassen. Die „Tradition der Bundeswehr. Richtlinien zum Traditionsverständnis und zur Traditionspflege“ wurden am 28. März 2018 durch die Bundesministerin der Verteidigung gezeichnet. Darüber hinaus ist keine Publikation zu der genannten Veranstaltung geplant. 2. Inwieweit ist das ZMSBw in die Suche nach „neuen Vorbildern“ der Bundeswehr in expliziter Abgrenzung zu den Verbrechen der Wehrmacht bzw. Kolonial-Verbrechen des Deutschen Reiches eingebunden, und welche konkreten Ergebnisse liegen aus diesen Bemühungen vor (bitte nach Publikationen , Weiterbildungen und Ausstellung nach Thema und Jahren auflisten)? Das ZMSBw unterstützt Dienststellen der Bundeswehr mit der Ansprechstelle Militärhistorischer Rat (AmR). Bei der Überprüfung der Benennung von Liegenschaften der Bundeswehr wirkte das ZMSBw mit seiner Expertise bei folgenden Meinungsbildungsprozessen mit: - „General-Hüttner-Kaserne“ in „Oberfranken-Kaserne“ (Hof 2013), - „Gallwitz-Kaserne“ in „Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne“ (Aachen 2014), - „General-Hans-Graf-Sponeck-Kaserne“ in „Südpfalz-Kaserne“ (Germersheim 2015), - „General-Thomsen-Kaserne“ in „Südtondern-Kaserne“ (Stadum 2017), - „Emmich-Cambrai-Kaserne“ in „Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne“ (Hannover 2018). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 5 – Drucksache 19/1980 a) Wie viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ZMSBw sind mit der Bearbeitung dieses Thema betraut, und wann ist mit dem Abschluss dieser Arbeiten zu rechnen? Bei der Bearbeitung derartiger Anfragen obliegt die Federführung der Abteilung Bildung des ZMSBw. Diese verfügt über elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und kann bei Bedarf die Unterstützung weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anderen Abteilungen anfordern. Momentan sind alle in Frage stehenden Aufträge abgeschlossen. b) Welche konkreten Publikationen haben die Potsdamer Militärhistoriker des ZMSBw zum Thema „Angriffs- und Vernichtungskrieg der Deutschen im Zweiten Weltkrieg“ veröffentlicht, welche nach Angaben der Zeitung „DER TAGESSPIEGEL“ anlässlich des 75. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 2016 selbst „mehr Aufklärungsarbeit gefordert“ haben (vgl. Tagesspiegel vom 22. Januar 2018, www. tagesspiegel.de/wissen/bundeswehr-und-wehrmacht-linke-kritisiert-potsdamermilitaerforscher /20857990.html)? Das ZMSBw hat im Januar 2018 eine Publikation mit dem Titel „Nach Stalingrad. Walther von Seydlitz‘ Feldpostbriefe und Kriegsgefangenenpost 1939-1955“, hrsg. von Torsten Diedrich und Jens Ebert, Göttingen 2018, veröffentlicht. Darüber hinaus hat der Leitende Wissenschaftler am 14. November 2016 in einem Interview mit dem Nordostkurier Brandenburg ausführlich Stellung zum Thema „Unternehmen Barbarossa – Ein Präventivkrieg?“ bezogen. 3. Wie wurden die Empfehlungen des Wissenschaftsrates im Hinblick auf eine mangelnde Beteiligung von Frauen, entsprechende Angebote und Stellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die stärkere Repräsentanz und den Anteil von Zivilisten gegenüber Militärs in der Forschung sowie die mangelnde Abgrenzung der Kompetenzen der beiden Leitungsfunktionen am ZMSBw umgesetzt? Wenn nicht, bitte begründen. Seit der Publikation der Empfehlungen des Wissenschaftsrates ist die Zahl an Wissenschaftlerinnen auf 13 erhöht worden (21 Prozent). Im Zuge der Zusammenlegung des Militärgeschichtlichen Forschungsamts (MGFA) mit dem Sozialwissenschaftlichen Insitut der Bundeswehr (SOWI) zum ZMSBw im Jahr 2013 wurden Qualifikationsstellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler eingerichtet. Gegenwärtig befinden sich elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Promotionsverfahren. Die Zahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am wissenschaftlichen Gesamtpersonalbestand beträgt derzeit 35 (56 Prozent). Der Kommandeur ZMSBw und der Leitende Wissenschaftler verstehen sich als Team. Die Einzelheiten der jeweiligen Zuständigkeiten regelt eine Geschäftsordnung . Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1980 – 6 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 4. Aus welchen Gründen kommt dem Bereich der Soziologie in der Forschung am ZMSBw keine paritätische Berücksichtigung gegenüber der Militärgeschichte zu, bzw. warum wird der Soziologie kein entsprechender Stellenwert in der dortigen Forschung eingeräumt, und wieso spiegelt sich dieser nicht auch in der Besetzung der Leitung des ZMSBw wider? Das ehemalige SOWI wurde 2013 als Ergebnis eines gemeinsamen Entscheidungsfindungsprozesses mit dem ehemaligen MGFA zusammengeführt. Die Dienstpostenstruktur, einschließlich der Leitungsdienstposten, entspricht der damaligen Größe der jeweiligen Insitutionen und sie wurden dabei von allen Beteiligten als organisatorisch sinnvoll und wissenschaftlich erkenntnisfördernd angesehen . Insofern es wissenschaftlicher Interdisziplinarität förderlich ist, sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Soziologie, Politik- und Geschichtswissenschaften in den entsprechenden Abteilungen und Forschungsbereichen zusammengeführt worden. 5. Wie hat das ZMSBw die Empfehlungen des Wissenschaftsrates betreffend der bisher überwiegend als Institutionengeschichte ohne Berücksichtigung neuer historischer Ansätze im Gegensatz zu internationalen vergleichenden Perspektiven am ZMSBw seit 2013 implementiert? Vergleichende Forschungsansätze können einen unter mehreren wissenschaftlichen Zugängen darstellen. Eine internationale Ausrichtung der Forschungsarbeiten ist dabei zu berücksichtigen. Derzeit arbeiten zehn Forscherinnen und Forscher im Rahmen eines Forschungsprojekts an einer international vergleichenden Militärgeschichte der beiden deutschen Staaten nach 1945. Darüber hinaus wurden und werden seit 2013 folgende Projekte mit internationaler, dabei teilweise in vergleichender Perspektive bearbeitet: - Ina Wiesner, Importing the American way of war? Network-centric warfare in the UK and Germany, Baden-Baden 2013. - Wege zur Wiedervereinigung, Die beiden deutschen Staaten in ihren Bündnissen 1970-1990, hrsg. von Oliver Bange und Bernd Lemke, München 2013. - The Schlieffen Plan. International Perspectives on the German Strategy for World War I, hrsg. von Hans Ehlert, Gerhard P. Groß und Michael Epkenhans, Louisville, Kentucky, 2014. - Blueprints for Battle. Planning for War in Central Europe, 1948-1968, hrsg. von Dieter Krüger und Jan Hoffenaar, Louisville, Kentucky, 2012. - Jutland. The World’s greatst naval battle, hrsg. von Michael Epkenhans, Jörg Hillmann und Frank Nägler, Louisville, Kentucky 2015. - The Naval Route to the Abyss. The Anglo-German Naval Race 1895-1914, hrsg. von Michael Epkenhans, Matthew Seligman und Frank Nägler, London 2015. - Christian Jentzsch, Das Seeoffizierkorps der Kaiserlichen Marine und das Executive Officer Corps der Royal Navy von 1871 bis 1914 – ein Vergleich, Diss. phil. Universität Potsdam 2015. - David Johann, Markus Steinbrecher und Kathrin Thomas, Persönlichkeit, politische Involvierung und politische Partizipation in Deutschland und Österreich . In: Politische Psychologie, Sonderheft 49 der Politischen Vierteljahresschrift , 2015. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 7 – Drucksache 19/1980 - Oliver Bange, Sicherheit und Staat. Die Bündnis- und Militärpolitik der DDR im internationalen Kontext 1969 bis 1990, Berlin 2017. - Stefan Maximilian Brenner, Die NATO im griechisch-türkischen Konflikt 1954 bis 1989, München 2017. - Materialschlachten 1916. Ereignis, Bedeutung, Erinnerung, hrsg. von Christian Stachelbeck, Paderborn 2017. - Geschichte ohne Grenzen? Europäische Dimensionen der Militärgeschichte vom 19. Jahrhundert bis heute, hrsg. von Jörg Echternkamp und Hans-Hubertus Mack, München 2017. 6. Inwieweit hat das ZMSBw gemäß den Anregungen des Wissenschaftsrates den Forschungsbereich Schwerpunkt „Zeitalter der Weltkriege“ synchron und diachron vergleichend systematisiert? Das „Zeitalter der Weltkriege“ ist Schwerpunkt des Forschungsbereichs „Militärgeschichte bis 1945“. Gegenwärtig wird dort eine Studie mit synchroner Vergleichsperspektive bearbeitet (Militärischer Nachrichtendienst in Deutschland, Frankreich und Großbritannien 1914-18), außerdem drei mit diachron vergleichender Perspektive (Wissen und Krieg. Taktisches Lernen im deutschen Heer 1871-1945, Militärische Identität in Deutschland, 1870-1970, sowie Krieg als Zeitproblem. Eine Chrono-Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts). Weitere Studien mit vergleichendem Ansatz sind nach Abschluss der in Bearbeitung befindlichen Studien geplant. 7. Inwieweit hat die Bundesregierung Hinweise darauf, dass die Zusammenlegung der Forschung zum Ersten und Zweiten Weltkrieg zu einem einzigen Forschungsbereich dazu geführt hat, dass die Forschung zum Zweiten Weltkrieg an die Peripherie gerückt wurde (bitte anhand der eigenständigen Publikationen zu beiden Themen und anderen einschlägigen Maßnahmen begründen )? Der Bundesregierung liegen keine Hinweise darauf vor. Tatsächlich sind die beiden Projekte im Forschungsbereich gleich stark mit Personal ausgestattet. Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges stellt ein wichtiges Themenfeld innerhalb der Forschungen am ZMSBw dar. Der Zweite Weltkrieg kann in seiner Multidimensionalität nicht ohne den Ersten Weltkrieg erfasst werden. Erkenntnisse aus den Forschungen zum Ersten Weltkrieg dienen damit grundlegend auch der Erforschung der Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Eine ausschließliche Berücksichtigung der Chronologie und nur eines Themenbereiches entspricht nicht dem Forschungsstand. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1980 – 8 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 8. Welchen Stellenwert hat der Holocaust in der politischen Bildung der Bundeswehr , und wie wird dieser konkret „angemessen dargestellt“ in der ZMSBw-Zeitschrift „Militärgeschichte“ sowie „Medien der historischen Bildung für die Streitkräfte“ (vgl. Antwort der Bundesregierung zu Frage 5 auf Bundestagsdrucksache 19/417)? a) Wie hoch ist der prozentuale Anteil der eigenständigen Beiträge, die sich explizit mit dem Thema Holocaust beschäftigen, in Relation zu anderen Beiträgen zu der Zeit des Kalten Krieges und der Zeit nach 1989 (vgl. Tagesspiegel vom 22. Januar 2018, www.tagesspiegel.de/wissen/bundeswehrund -wehrmacht-linke-kritisiert-potsdamer-militaerforscher/20857990.html)? b) Wie hoch ist der prozentuale Anteil der eigenständigen Beiträge, die sich explizit mit dem Thema deutscher Kolonialismus beschäftigen, in Relation zu anderen Beiträgen zu der Zeit des Kalten Krieges und der Zeit nach 1989 (vgl. Tagesspiegel vom 22. Januar 2018, www.tagesspiegel.de/wissen/ bundeswehr-und-wehrmacht-linke-kritisiert-potsdamer-militaerforscher/ 20857990.html)? c) Wie hoch ist der prozentuale Anteil der eigenständigen Beiträge, die sich explizit mit dem Thema Vernichtungskrieg im Osten beschäftigen, in Relation zu anderen Beiträgen zu der Zeit des Kalten Krieges und der Zeit nach 1989 (vgl. Tagesspiegel vom 22. Januar 2018, www.tagesspiegel.de/wissen/ bundeswehr-und-wehrmacht-linke-kritisiert-potsdamer-militaerforscher/ 20857990.html)? Die Fragen 8 bis 8c werden zusammenhängend beantwortet. Ein Schwerpunkt der historisch-politischen Bildung in der Bundeswehr liegt auf der Zeit des Nationalsozialismus mit den damals begangenen Massenverbrechen. Die von den Fragesstellerinnen und Fragestellern geforderte Aufschlüsselung der Beiträge in den Bildungsmedien des ZMSBw nach den Themenbereichen Holocaust und Vernichtungskrieg im Osten dient nicht der Kontextualisierung, da diese beiden Komplexe in der historisch-politischen Bildung stets ein integrativer Bestandteil in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus sind. Die Zeitschrift „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“ umfasst in den Jahrgängen 2013 bis 2017 insgesamt 80 Großbeiträge. Hierbei befassen sich 13 Beiträge (16 Prozent) mit dem Nationalsozialismus und somit auch mit den Themenfeldern Holocaust und Vernichtungskrieg im Osten. Der deutsche Kolonialismus wird in zwei Beiträgen (3 Prozent) behandelt. Zusätzlich werden diese Themenfelder auch in den Rubriken „Das historische Stichwort“, „Neue Medien “, „Lesetipps“, „Die historische Quelle“, „Geschichte Kompakt“ sowie „Militärgeschichte im Bild“ behandelt. Dagegen befassen sich in den Jahrgängen 2013 bis 2017 insgesamt 16 Großbeiträge (20 Prozent) mit dem Kalten Krieg sowie vier Großbeiträge (5 Prozent) mit der Zeit nach 1989. Für die historische Bildung der Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter steht der dreibändige „Grundkurs deutsche Militärgeschichte“ zur Verfügung, wobei der behandelte Zeitraum von der Frühen Neuzeit bis in die Zeitgeschichte reicht. In diesen drei Bänden befassen sich 20 von 1317 Seiten (2 Prozent) mit dem deutschen Kolonialismus und 240 von 1317 Seiten (18 Prozent) mit der Zeit des Nationalsozialismus . Der Kalte Krieg wird auf 252 Seiten (19 Prozent), die Zeit nach 1989 auf 124 (9 Prozent) Seiten abgehandelt. Für die historische Bildung der Feldwebelanwärterinnen und Feldwebelanwärter steht das Buch „Kompass Militärgeschichte . Ein historischer Überblick für Einsteiger“ zur Verfügung, wobei auch hier der behandelte Zeitraum von der Frühen Neuzeit bis in die Zeitge- Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 9 – Drucksache 19/1980 schichte reicht. Hier befassen sich acht von 336 Seiten (2 Prozent) mit dem deutschen Kolonialismus und 79 von 336 Seiten (24 Prozent) mit der Zeit des Nationalsozialismus . Der Kalte Krieg wird auf 82 Seiten (24 Prozent), die Zeit nach 1989 auf 30 Seiten (9 Prozent) abgehandelt. Auch das zurzeit in der Erarbeitung befindliche neue Lehrbuch wird den Holocaust als ein zentrales Thema behandeln . Das Erscheinen ist, nach einer ausführlichen Begutachtung durch den Wissenschaftlichen Beirat für das ZMSBw, für 2020 vorgesehen. Im Jahr 2013 hat das ZMSBw das Buch (mit einer begleitenden multimedialen DVD) von Thomas Reuther „Widerstand und Wehrmacht“ herausgebracht und zusätzlich für die Lehre in der Bundeswehr zur Verfügung gestellt. Explizit wurden dabei die Themen „Antisemitismus und Rassenideologie“ und „Gewalt“ als Teile des historischen Bezugsrahmens des Nationalsozialismus beschrieben. Im Abschnitt zu „Krieg und Widerstand“ wurde die „Heeresführung und die Anfänge des ‚Rassenkampfes‘ in Polen“ ebenso dargestellt, wie im weiteren Text die Verbrechen im Rahmen des Ostfeldzuges ab 1941 thematisiert werden (im Buch ein eigenes Kapitel zum Thema „Die NS-Diktatur im ‚Rassenkampf‘“). Zudem liegt ein Manuskript zum Thema „Eine Militärgeschichte des Widerstands “ vor und wird voraussichtlich in 2019 publiziert werden. Eine Tagung zum Thema „Militär und Besatzung, 1800-2000“, die u.a. auch die NS-Zeit behandeln wird, bereiten der Service Historique de la Défense in Frankreich und das ZMSBw für 2020 vor. Für die historisch-politische Bildung in der Truppe gibt das ZMSBw seit 2018 eine neue Buchreihe „Kriege der Moderne“ heraus. Bisher sind zwei Bände erschienen (Das Ende des Ersten Weltkriegs und die Dolchstoßlegende; Krieg in Nordafrika 1940-1943), ein weiterer wird im Herbst 2018 folgen (Stalingrad 1942/43). In den Bänden „Krieg in Nordafrika“ und „Stalingrad“ werden explizit die Themenbereiche Holocaust, Kriegsverbrechen und Vernichtungskrieg im Osten behandelt. Damit befassen sich 67 Prozent der bisherigen Bände dieser neuen Reihe „Kriege der Moderne“ mit dieser Thematik. Bände zu „Leningrad 1941- 1944“, dem “Kampf um Berlin 1945“ sowie zu „Wehrmacht und Verbrechen“ sind für die jeweiligen Jahrestage 2019 und 2020 in Vorbereitung. Ebenfalls in Vorbereitung ist ein Band zu „Kolonialkriegen“. Dieser wird verknüpft mit einer internationalen Tagung, die der Service Historique de la Défense in Frankreich für 2019 zum Thema „Kolonialkriege und Verbrechen“ plant. Politische Bildung mit Bezug auf wichtige historische Entwicklungen und Ereignisse sowie historische Bildung ergänzen und vertiefen die Inhalte der Themenkreise der Zentralen Dienstvorschrift A 2620/1 "Politische Bildung in der Bundeswehr " und schaffen Grundlagen für die Verwirklichung des Leitbildes vom „Staatsbürger in Uniform“. Es geht dabei um Erkenntnisse zur Entstehung und zu den Rückbezügen von politischen sowie militärischen Entwicklungen der Gegenwart . Durch eine wirklichkeitsnahe und ganzheitliche Geschichtsbetrachtung sollen sich die Soldatinnen und Soldaten als „Soldatinnen und Soldaten in der Demokratie “ verstehen sowie Sinn und Zweck soldatischen Dienens in der Gegenwart erkennen. Dies fordert, die Gesamtheit der deutschen Geschichte vorurteilsfrei in die Betrachtung einzubeziehen. Politische und historische Bildung tragen gemeinsam zur Entwicklung eines verfassungskonformen Traditionsverständnisses und einer zeitgemäßen Traditionspflege bei. Im Themenkreis 5 ist unter der Ziffer 5.6 die Befassung mit dem Nationalsozialismus /Zweiter Weltkrieg vorgesehen. Dazu gehört auch die Thematik Holocaust. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1980 – 10 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 9. Wie kann gewährleistet werden, dass der Holocaust ein vorrangiges Ziel der Forschung am ZMSBw darstellen kann, wie dies vom Leitenden Wissenschaftler des ZMSBw Prof. Dr. Michael Epkenhans gefordert wird, wenn – anders als in der Theologie- und Medizingeschichte – bislang keine eigenständige Planstelle zur Holocaustforschung eingerichtet wurde (vgl. Aussage von Prof. Dr. Epkenhans in „POTSDAMER NEUESTE NACHRICHTEN“ (PNN) vom 31. Januar 2018, www.pnn.de/campus/1254121/)? Das ZMSBw ist als Ressortforschungseinrichtung nicht ausdrücklich mit der Holocaustforschung beauftragt, sondern mit der Grundlagenforschung zur deutschen Militärgeschichte sowie der militärsoziologischen und sicherheitspolitischen Forschung . Im Rahmen dieses Auftrages werden Aspekte der Holocaustforschung im Rahmen der eigenen Grundlagenforschungen zur deutschen Militärgeschichte von 1933 bis 1945 und der historischen Bildung in der Bundeswehr berücksichtigt . Die Einrichtung einer Planstelle ist dazu nicht erforderlich. 10. Welche Bildungs- und Fortbildungsmaßnahmen, die sich explizit mit dem Holocaust und den Verbrechen der Wehrmacht bzw. den deutschen Kolonial -Verbrechen beschäftigen, hat das ZMSBw seit 2013 für Angehörige der Bundeswehr durchgeführt, angesichts der vom Dienststellenleiter des ZMSBw, Kapitän zur See Dr. phil. Jörg Hillmann, festgestellten Defizite in der historischen Bildung (bitte nach den Themen Holocaust, Verbrechen der Wehrmacht, Vernichtungskrieg im Osten und deutsche Kolonial-Verbrechen sowie Jahr, Dauer der Fortbildung und Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auflisten, vgl. Aussage von Dr. Hillmann in PNN vom 31. Januar 2018, www.pnn.de/campus/1254121/)? Es wird darauf hingewiesen, dass der Kommandeur des ZMSBw in dem genannten Interview mit den PNN vom 31. Januar 2018 nicht von Defiziten in der historischen Bildung in der Bundeswehr sprach, sondern genauer bei „jungen Soldatinnen und Soldaten, die in die Bundeswehr eintreten, Defizite“ feststellte. Es wird weiterhin auf die Antwort zu den Fragen 8 bis 8c verwiesen. Das ZMSBw führt jährlich ein einwöchiges Kolloquium zur Fortbildung der Militärgeschichtsdozentinnen und Militärgeschichtsdozenten der Bundeswehr durch. Die Teilnehmerzahl liegt durchschnittlich bei 30 Personen. Hierbei wurde in der Vergangenheit immer wieder die Zeit des Nationalsozialismus thematisiert, so bei einem Besuch der Deutschen Dienststelle (Wehrmachtauskunftstelle) in Berlin am 6. Mai 2014 oder bei dem für dieses Jahr vorgesehenen Besuch des Kriegsgefangenenlagers Oflag IVc in Colditz. Das ZMSBw organisiert viermal im Jahr öffentliche Quartalsvorträge von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, an denen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Rahmen der Fortbildung in der historisch-politischen Bildung teilnehmen. Die Zuhörerzahl beträgt meist etwa 200 Personen. Von den öffentlichen Vorträgen im Zeitraum 2013 bis 2017 befasste sich mit dem deutschen Kolonialismus: - Prof. Dr. Stig Förster: „Der Preis der europäischen Expansion. Der Erste Weltkrieg und die Geschichte der Globalisierung“, 4. Juni 2014. Die folgenden drei Vorträge befassten sich mit den Themen Holocaust und Vernichtungskrieg im Osten: - Dr. Christian Hartmann: „Auf der Spur der 6. Armee. Annäherung an einen militärischen Großverband im Zweiten Weltkrieg, 28. Februar 2013. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 11 – Drucksache 19/1980 - Dr. Stefan Kühl: „Ganz normale Organisationen? Zur Soziologie des Holocaust “, 27. Januar 2016. - Dr. Torsten Diedrich: „Unternehmen Barbarossa und der Mythos vom Präventivkrieg “, 25. Juni 2016. Zwei weitere Vorträge befassten sich mit der Zeit des Nationalsozialismus: - Prof. Dr. Rolf-Dieter Müller: „Gehlen – Der General und seine Schattenarmee. Bemerkungen zu einer Biografie“, 31. März 2014. - Prof. Dr. Dieter Krüger: „Hans Speidel und Ernst Jünger – Männerfreundschaft im Zeichen der Weltkriege“, 4. November 2014. Somit thematisierten sechs der zwanzig öffentlichen Vorträge (30 Prozent) des ZMSBw im Zeitraum 2013 bis 2017 die Inhalte deutscher Kolonialismus/ deutsche Kolonialverbrechen, Holocaust, Vernichtungskrieg im Osten und die Zeit des Nationalsozialismus. 11. Wie viele Ausstellungen und Lehrbücher, die sich jeweils ausschließlich mit dem Thema Holocaust, Verbrechen der Wehrmacht, Vernichtungskrieg im Osten und deutsche Kolonial-Verbrechen beschäftigen, wurden vom ZMSBw seit 2013 vorbereitet (vgl. Tagesspiegel vom 22. Januar 2018, www.tagesspiegel.de/wissen/bundeswehr-und-wehrmacht-linke-kritisiertpotsdamer -militaerforscher/20857990.html)? Das ZMSBw hat seit 2013 keine Ausstellung zu den Themen Holocaust, Verbrechen der Wehrmacht, Vernichtungskrieg im Osten und deutsche Kolonialverbrechen vorbereitet. Mit der Eröffnung des Militärhistorischen Museums in Dresden hat dieses die gesamte Ausstellungstätigkeit der Bundeswehr übernommen. Ausstellungen werden daher nur in Ausnahmefällen durch das ZMSBw vorbereitet. Dazu gehörte im Jahr 2016 die Ausstellung „Flüchtlinge in Europa – Ursachen, Gründe, Herausforderungen“. Mit der Plakatausstellung hat das ZMSBw die Truppe wissenschaftlich fundiert über die Ursachen und Hintergründe von Flucht und Vertreibung informiert, so dass dieses Phänomen in seiner Gesamtheit besser begreifbar wird. Hierbei wurde auch die Thematik „Flucht und Vertreibung“ in den Zusammenhang des Wissens um die Ursachen in der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft eingebettet. Eine Kernaussage lautete: „Der rasseideologische Vernichtungskrieg, insbesondere gegen Juden und slawische Völker, forderte Millionen von Todesopfern und raubte vielen Menschen die Heimat.“ Die Plakatsätze wurden etwa 600 Mal gefertigt und an alle Standorte in Deutschland verteilt . Ob eine angebotene Ausstellung zum Thema „Auschwitz“ auch im ZMSBw gezeigt wird, ist derzeit in der Prüfung. Zu den Lehrbüchern wird auf die Antwort zu den Fragen 8 bis 8c verwiesen. 12. Welche modernen Medien nutzt das ZMSBw zur inhaltlichen Kommunikation und Wissensvermittlung innerhalb der Bundeswehr (wurden z. B. Podcasts , Onlinevideoangebote, inhaltlich ausgerichtete Social-Media-Accounts eingerichtet oder andere Maßnahmen eingeleitet)? Das ZMSBw nutzt derzeit noch eine Website ohne technische Erweiterungen (Multimedia). Einen Social-Media-Account besitzt das ZMSBw nicht. Das Geschichtswerk „Grundkurs deutsche Militärgeschichte“ wurde durch eine multimediale DVD begleitet. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1980 – 12 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Das „Digitale Ausbildungsportal Innere Führung“ des Zentrums Innere Führung umfasst zahlreiche Informationen und Angebote zur politischen Bildung in der Bundeswehr. Es ist für Bundeswehrangehörige frei zugänglich und bedient sich moderner Ausbildungsmethoden und Ausbildungstechniken. Es erfreut sich einer hohen Akzeptanz in der Truppe. Das ZMSBw lässt über dieses Portal auch eigene Inhalte zur historischen Bildung veröffentlichen. Des Weiteren wird auf die Antwort zu den Fragen 8 bis 8c verwiesen. 13. Welche Kooperationen hat es zwischen dem ZMSBw und dem Zentrum für Zeithistorische Forschungen (ZZF) in Potsdam von 2007 bis 2017 gegeben (bitte nach Jahren und Themen auflisten)? Es gab folgende erfragte Kooperationen: - Podiumsdiskussion „Das DDR-Militär im Zeichen von Krise, Umbruch und Reform 1989/90“ im Rahmen des „Geschichtsforum 1989 - 2009: Europa zwischen Teilung und Aufbruch“ (2009). - Tagung „Der Krieg ist vorbei. Heimkehr - Trauma - Weiterleben“ (2015). - Promotionsprojekt „Deutsche Militärgeschichte nach 1945“ (2015-heute). - Forschergruppe „Militärische Gewaltkulturen“ (2017-heute). 14. Welche Kooperation hat es zwischen dem ZMSBw und dem Institut für Zeitgeschichte in München von 2007 bis 2017 gegeben (bitte nach Jahren und Themen auflisten)? Es gab folgende erfragte Kooperationen: - Publikation „Die Sitzungsprotokolle des Nationalen Verteidigungsrates der DDR von 1960-1989“ (2008). - Podiumsdiskussion „Das DDR-Militär im Zeichen von Krise, Umbruch und Reform 1989/90“ im Rahmen des „Geschichtsforum 1989 - 2009: Europa zwischen Teilung und Aufbruch“ (2009). - Tagung „Der Krieg ist vorbei. Heimkehr - Trauma - Weiterleben“ (2015). - Workshop „Kostbares Erbe oder drückende Last der Vergangenheit? Funktion und Bedeutung der älteren deutschen Militärgeschichte für die Tradition der Bundeswehr“ (2017). 15. Welche Kooperation hat es zwischen dem ZMSBw und dem Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (GDW), dem Moses Mendelssohn Zentrum in Potsdam, dem Centrum Judaicum in Berlin, dem Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin oder dem Touro College Berlin (mit dem einzigen Holocaust-Masterstudiengang in Deutschland) von 2007 bis 2017 gegeben (bitte nach Jahren und Themen auflisten)? Kooperation mit der BStU: - Tagung „The role of military and state security in the internal and external security concept of the Warsaw Treaty Organisation“ (2007). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 13 – Drucksache 19/1980 - Podiumsdiskussion „Das DDR-Militär im Zeichen von Krise, Umbruch und Reform 1989/90“ im Rahmen des „Geschichtsforum 1989 - 2009: Europa zwischen Teilung und Aufbruch“ (2009). - Publikation: Militär und Staatssicherheit im Sicherheitskonzept der Warschauer -Pakt-Staaten. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes und der Bundesbeauftragen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Herausgegeben von Torsten Diedrich und Walter Süß, Berlin 2010 (2010). Kooperation mit dem Centrum Judaicum: - Publikation: Sabine Hank, Hermann Simon, Uwe Hank, Feldrabbiner in den deutschen Streitkräften des Ersten Weltkrieges. Herausgegeben von der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Berlin 2013 (2012- 13). Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte: - Podiumsdiskussion mit dem Leitenden Wissenschaftler über „Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs, 1914 (2014). 16. Welche Gründe für die Nichtbeteiligung der soziologischen Fakultät der Universität Potsdam am neuen Studiengang „War and Conflict Studies“ sind der Bundesregierung bekannt (vgl. https://astaup.de/2016/03/war-and-conflictstudies /)? Eine „soziologische Fakultät“ der Universität Potsdam ist der Bundesregierung unbekannt. Für die Beantwortung wird davon ausgegangen, dass die Fragestellerinnen und Fragesteller die Fachgruppe Soziologie innerhalb der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam meinen. Die Gründe für deren Nichtbeteiligung sind der Bundesregierung nicht bekannt. 17. Wie viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind derzeit am ZMSBw explizit mit der Forschung zum Zweiten Weltkrieg betraut? Derzeit sind sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Forschungen zum Zweiten Weltkrieg betraut. a) Wie viele dieser Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben bereits zum Zweiten Weltkrieg publiziert? Sechs dieser sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben bereits zum Zweiten Weltkrieg publiziert. b) Welche wissenschaftliche Expertise haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zum Zweiten Weltkrieg forschen, in dem jeweiligen konkreten Themengebiet, in dem sie arbeiten, vorzuweisen? Alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ZMSBw, also auch diejenigen , die zum Zweiten Weltkrieg forschen, sind entweder durch Studium, Promotion und mehrjährige Arbeitspraxis ausgewiesen oder sie befinden sich im Pro- Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1980 – 14 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode motionsverfahren. Es liegt im Wesen von Grundlagenforschung, dass Fachexpertise im „jeweiligen konkreten Themengebiet“ im Verlauf der Forschung aufgebaut sowie erweitert wird und daher keine zwingende Vorbedingung bilden kann. c) Wie viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die keine Nachwuchswissenschaftlerinnen bzw. Nachwuchswissenschaftler sind, haben bislang keinerlei wissenschaftliche Veröffentlichungen in ihren jeweiligen Fachgebieten vorzuweisen (vgl. die Übersicht auf www.mgfa-potsdam. de/html/zms_mitarbeiter.php) Ein Wissenschaftler hat zurzeit keine wissenschaftliche Veröffentlichung in seinem aktuellen Forschungsbereich vorzuweisen. Dieser wurde erst kürzlich in die entsprechende Abteilung versetzt. Eine erste Publikation befindet sich zurzeit in der Drucklegung. 18. Welche Auftragsarbeiten haben das MGFA, das SoWi sowie seit 2013 das ZMSBw von 2007 bis 2017 für andere Bundesministerien als das Bundesverteidigungsministerium oder für deutsche Botschaften im Ausland durchgeführt (www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7261-06.pdf) (bitte nach Jahren und Themen auflisten)? Keine der drei genannten Dienststellen hat im genannten Zeitraum Auftragsarbeiten für andere Ministerien oder für deutsche Botschaften im Ausland durchgeführt . 19. Was ist der aktuelle Stand der Erstellung des in der Stellungnahme des Wissenschaftsrates erwähnten „War and Society Newsletter“, welcher der internationalen Vernetzung des damaligen MGFA und heutigen ZMSBw helfen sollte (www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7261-06.pdf)? Die Publikation des „War and Society Newsletter“ wurde 2002 eingestellt, weil sein ursprünglicher Zweck, über militärhistorische Neuerscheinungen und Forschungsprojekte zu informieren, mittlerweile durch die Digitalisierung der Forschungslandschaft (Verbundkataloge, Wissenschaftsforen) schneller, umfassender und mit größerer Reichweite erfüllt wird. 20. Was ist der aktuelle Stand der Erstellung des „Internetportal Militärgeschichte “, welches bereits im Jahr 2006 aus der Homepage des damaligen MGFA hervorgehen sollte (www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/ 7261-06.pdf)? Das Projekt „Internetportal Militärgeschichte“ wird seit 2008 nicht weiterverfolgt . Stattdessen wird unter dem Namen „Portal Bundeswehrgeschichte“ ein Projekt im Zusammenhang mit dem Relaunch der Website des ZMSBw verfolgt. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 15 – Drucksache 19/1980 21. In welcher Weise und mit welchem Inhalt hat die Führung der Bundeswehr in den Jahren 2007 bis 2017 die Erstellung der Studien des MGFA, des SoWi bzw. des ZMSBw begleitet bzw. auf deren Publikation Einfluss genommen? a) Wie viele in diesem Zeitraum an das MGFA, das SoWi sowie das ZMSBw in Auftrag gegebene Studien wurden trotz begonnener Arbeit bzw. Untersuchungen zu dem jeweiligen Thema nicht veröffentlicht? b) Wie viele in diesem Zeitraum erstellte Studien des MGFA, des SoWi und des ZMSBw wurden nur in einer gekürzten Fassung veröffentlicht und aus welchem Grund? Die Fragen 21 bis 21b werden zusammenhängend beantwortet. Für die Arbeit des MGFA galt und für die militärgeschichtlichen bzw. sicherheitspolitischen Anteile des ZMSBw gilt: Die Studien sind als historische bzw. sicherheitspolitische Grundlagenforschung angelegt und somit grundsätzlich zur Publikation vorgesehen. Auf den Inhalt der Studien wird seitens des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) kein Einfluss ausgeübt. Dementsprechend liegen auch keine Studien vor, die aufgrund ministerieller Einflussnahme nicht zur Publikation gekommen sind oder kommen sollen. Eine Kürzung von militärgeschichtlichen bzw. sicherheitspolitischen Studien erfolgt grundsätzlich nur dann, wenn es verlegerischen Anforderungen im Hinblick auf den Textumfang einer anschließenden Buchpublikation gerecht werden muss. Und dies erfolgt immer im Einvernehmen mit der Autorin oder dem Autor. Für die Arbeit des SOWI galt und für die sozialwissenschaftlichen Anteile des ZMSBw gilt: Da es sich in der Regel um Ressortforschungsstudien handelt, denen ein ministerieller Erkenntnisbedarf zugrunde liegt, werden die sozialwissenschaftlichen Studien in der Planungsphase eng zwischen dem ZMSBw und den Aufgabenstellern im BMVg abgestimmt. Das betrifft insbesondere das Erkenntnisinteresse der Aufgabensteller und die sich daraus ergebenden Forschungsfragen. In der Umsetzungsphase erfolgt keine Einflussnahme auf die wissenschaftliche Studienarbeit. Die Berichte sind nach Abschluss der bundeswehrinternen Auswertung der Studienergebnisse und in enger Abstimmung mit den Aufgabenstellern grundsätzlich zur Veröffentlichung vorgesehen. Auf den Inhalt der Berichte selbst wird kein Einfluss ausgeübt. In diesem Zusammenhang wird auf die Zentrale Dienstvorschrift A-500/1 „Zusammenarbeit des BMVg mit Dienststellen des nachgeordneten Bereichs“ verwiesen. Demnach sind abschließende Berichte des nachgeordneten Bereiches eigenständiger und somit eigenverantwortlicher Teil des nachgeordneten Bereiches in der ministeriellen Vorgangsbearbeitung. Sie finden unverändert Eingang in die ministerielle Arbeit. 22. Auf wessen Veranlassung hin wurde die Studie „Truppenbild ohne Dame? Eine sozialwissenschaftliche Begleituntersuchung zum aktuellen Stand der Integration von Frauen in die Bundeswehr“ gekürzt (www.spiegel.de/politik/ deutschland/frauen-in-der-truppe-bundeswehr-kuerzte-brisante-fragen-instudie -a-945444.html)? Es trifft zu, dass der Fragebogen der genannten Studie im Vorfeld gekürzt wurde. Die Studie selbst wurde ungekürzt als Forschungsbericht 105 des ZMSBw im Januar 2014 veröffentlicht. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/1980 – 16 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 23. Welche Vereinbarungen betreffend der Modi zur Korrektur, Ergänzung oder Kürzung der in Auftrag gegebenen Studien des ZMSBw seitens der Bundeswehrführung gibt es (bitte den Wortlaut wiedergeben)? Derartige Vereinbarungen liegen nicht vor. 24. Welche Forschungen, Publikationen oder Veranstaltungen plant das ZMSBw zum 75. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto am 19. April 1943, und welchen Stellenwert hat die Auseinandersetzung mit dem Jüdischen Widerstand gegen Hitler-Deutschland als Leitbild für die Bundeswehr? Das ZMSBw plant gegenwärtig keine diesbezüglichen Aktivitäten. Zudem wird auf die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage vom 12. Januar 2018 (Bundestagsdrucksache 19/417) verwiesen. Der Widerstand gegen das nationalsozialistische Unrechtsregime – ob im Deutschen Reich selbst oder in den zwischen 1939 und 1945 besetzten Staaten Europas – ist Gegenstand der historischen Grundlagenforschung und Element der historischen Bildungsarbeit in der Bundeswehr. 25. Welche Forschungen, Publikationen oder Veranstaltungen plant das ZMSBw zum 73. Jahrestag des Aufstandes in dem deutschen Vernichtungslager Treblinka und dem deutschen Vernichtungslager Sobibor, und welchen Stellenwert hat die Auseinandersetzung mit dem Jüdischen Widerstand gegen Hitler-Deutschland als Leitbild für die Bundeswehr? Das ZMSBw plant gegenwärtig keine diesbezüglichen Aktivitäten. Zudem wird auf die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage vom 12. Januar 2018 (Bundestagsdrucksache 19/417) verwiesen. Für die Beantwortung der Frage nach dem Stellenwert wird auf die Antwort zu Frage 24 verwiesen. 26. Welche Forschungen, Publikationen oder Veranstaltungen plant das ZMSBw im Jahr 2018 zum 73. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland am 9. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst und der Bedeutung der militärischen Kapitulation, und welchen Stellenwert hat die Auseinandersetzung mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte vor den Alliierten Streitkräften der Anti-Hitler-Koalition als Leitbild für die Bundeswehr? Das ZMSBw plant momentan keine diesbezüglichen Aktivitäten. Zudem wird auf die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage vom 12. Januar 2018 (Bundestagsdrucksache 19/417) verwiesen. Das Ereignis ist ein Bestandteil der Geschichte des Zweiten Weltkrieges und als solcher Gegenstand der Grundlagenforschung des ZMSBw als auch der historischen Bildung innerhalb der Bundeswehr. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333