Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur vom 99. Monat 2018 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 19/3914 19. Wahlperiode 22.08.2018 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Wiehle, Dr. Dirk Spaniel, Dr. Rainer Kraft, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD – Drucksache 19/3672 – Kabeldiebstähle am Streckennetz der Deutschen Bahn V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Immer wieder kommt es im deutschen Schienennetz zu Störungen aufgrund von Kabeldiebstählen, Kabelbeschädigungen bzw. durch versuchte Kabeldiebstähle (www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr/zugausfaelle-und-verspaetungen-s-bahnkaempft -gegen-serie-aus-kabeldiebstaehlen/6683112.html). In der Vergangenheit haben die Behörden in erster Linie osteuropäische Diebesbanden hinter den Diebstählen ausfindig gemacht, die aufgrund der geographischen Lage vor allem in den grenznahen östlichen Regionen der Bundesrepublik Deutschland zuschlagen. Die Diebstähle finden jedoch auch in westlichen Bundesländern statt und werden mittlerweile zu einem nicht geringen Teil der Beschaffungskriminalität zugerechnet (https://rp-online.de/nrw/panorama/einige-zuege-fahrenwieder _aid-15158329). Gestohlen werden meist die in den Kabelschächten neben den Gleisen liegenden Kabel, zum Teil jedoch auch Oberleitungen. Von den verursachten Schäden sind, unabhängig davon, ob der Diebstahl erfolgreich war oder es sich nur um einen Versuch handelte, immer die Züge aus beiden Richtungen betroffen. Es kommt zu Verspätungen und Zugausfällen. Um die Täter zu ergreifen, hat die Deutsche Bahn AG Maßnahmen ergriffen, die zum Teil zum Erfolg geführt haben: Mitarbeiter von Bundespolizei und geschulte Mitarbeiter der Deutschen Bahn warten an Diebstahlbrennpunkten versteckt auf die Täter und nehmen diese vor Ort fest. Hierbei kommen in umfangreicher Weise technische Geräte zum Einsatz (Wärmebildkameras, Nachtsichtgeräte , mobile Videotechnik). Darüber hinaus setzt die Deutsche Bahn AG künstliche DNA ein, um die Täter ausfindig zu machen und das gestohlene Material , falls es gefunden wird, der Deutschen Bahn AG zuordnen zu können (https://rp-online.de/nrw/panorama/einige-zuege-fahren-wieder_aid-15158329). Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/3914 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 1. Wie hoch war die Zahl der Kabeldiebstähle im Bereich des Streckennetzes der Deutschen Bahn AG in den Jahren 2013 bis 2017 (bitte für jedes Kalenderjahr getrennt auflisten)? Die nachfolgende Tabelle enthält die Zahlen der Kabeldiebstähle, die durch die DB AG erfasst wurden: 2017 569 Fälle 2016 609 Fälle 2015 1.256 Fälle 2014 1.490 Fälle 2013 1.748 Fälle 2. Wie viele Züge sind durch die Diebstähle in den Jahren 2013 bis 2017 ausgefallen oder waren verspätet (bitte für jedes Kalenderjahr getrennt auflisten )? Nach Angaben der DB AG entstanden durch Kabeldiebstähle folgende Verspätungsminuten : 2017 71 Tsd. 2016 60 Tsd. 2015 105 Tsd. 2014 146 Tsd. 2013 134 Tsd. 3. Welche regionalen Schwerpunkte von Kabeldiebstahl gab es im Zeitraum von 2013 bis 2017 (bitte für jedes Kalenderjahr getrennt auflisten)? Die Schwerpunkte werden von der Bundespolizei nach den örtlich zuständigen Bundespolizeiinspektionen (BPOLI) erfasst. 2013 BPOLI Berlin-Ostbahnhof BPOLI Magdeburg BPOLI Berlin-Hauptbahnhof BPOLI Forst BPOLI Dortmund BPOLI Frankfurt/Main BPOLI Leipzig BPOLI Hannover BPOLI Kassel BPOLI Dresden Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/3914 2014 BPOLI Berlin-Ostbahnhof BPOLI Magdeburg BPOLI Forst BPOLI Berlin-Hauptbahnhof BPOLI Dortmund BPOLI Dresden BPOLI Erfurt BPOLI Leipzig BPOLI Kassel BPOLI Hannover 2015 BPOLI Berlin-Ostbahnhof BPOLI Magdeburg BPOLI Berlin-Hauptbahnhof BPOLI Leipzig BPOLI Dortmund BPOLI Dresden BPOLI Forst BPOLI Hannover BPOLI Erfurt BPOLI Chemnitz 2016 BPOLI Berlin-Ostbahnhof BPOLI Köln BPOLI Dortmund BPOLI Magdeburg BPOLI Berlin-Hauptbahnhof BPOLI Leipzig BPOLI Erfurt BPOLI Düsseldorf BPOLI Dresden Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/3914 – 4 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 2017 BPOLI Berlin-Ostbahnhof BPOLI Magdeburg BPOLI Leipzig BPOLI Berlin-Hauptbahnhof BPOLI Dortmund BPOLI Ludwigsdorf BPOLI Bremen BPOLI Kassel BPOLI Forst BPOLI Erfurt 4. Wie hoch ist der in den Jahren 2013 bis 2017 entstandene finanzielle Schaden in Mio. Euro (bitte für jedes Kalenderjahr getrennt auflisten)? Nach Angaben der DB AG betrugen die entstandenen Schäden durch Kabeldiebstahl : 2017 5,9 Mio. € 2016 10,4 Mio. € 2015 14,1 Mio. € 2014 16,5 Mio. € 2013 17,7 Mio. € 5. In wie vielen Fällen der versuchten oder vollendeten Diebstähle konnten die Täter oder Tätergruppen ermittelt werden? 6. Welchem Milieu sind nach Kenntnis der Bundesregierung die Täter(gruppen ) zuzuordnen (bitte nach Alter, Geschlecht und Nationalität aufschlüsseln )? Die Fragen 5 und 6 werden wegen ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet . In der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundes (PKS) wird Kabeldiebstahl nicht als eigenständiges Delikt erfasst. Statistische Angaben liegen der Bundesregierung daher nicht vor. 7. Wie hoch waren in den Jahren 2013 bis 2017 die Kosten für die Maßnahmen, die zur Abschreckung, Ergreifung oder Ermittlung der Täter führen sollten (z.B. Schulung der Mitarbeiter, Personalkosten bei der Deutschen Bahn AG, der Bundespolizei oder nach Kenntnis der Bundesregierung anderer (Länder -)Institutionen, Imprägnierung mit künstlicher DNA, bitte in Mio. Euro angeben)? Aufwendungen der Bundespolizei im originären Aufgabenbereich werden aus den vorhandenen Haushaltsansätzen getragen. Ein gesonderter Ausweis der mit den o. g. Maßnahmen verbundenen Kosten erfolgt nicht. Auch die DB AG erfasst die Aufwendungen für personelle und technische Maßnahmen für die Bekämpfung von Metalldiebstählen nicht gesondert. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 5 – Drucksache 19/3914 8. Führte der Einsatz von Mitarbeitern der Bundespolizei zu personellen Engpässen bei der Bundespolizei? Nein. 9. Werden die ergriffenen Maßnahmen auch in den Jahren 2018 und 2019 weiter durchgeführt, verändert oder erweitert? Ja. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. 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