Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vom 4. Dezember 2018 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 19/6341 19. Wahlperiode 06.12.2018 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Sebastian Münzenmaier und der Fraktion der AfD – Drucksache 19/5888 – Wirkung und Erfolgskontrolle des Entwicklungshilfeprojekts Kommunales Ressourcenmanagement in Namibia V o r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r Zwischen Deutschland und Namibia bestehen aus historischen Gründen besondere Beziehungen. Teil dieser Beziehungen ist auch die enge entwicklungspolitische Zusammenarbeit Deutschlands mit Namibia. Laut mündlichem Bericht der Bundesregierung am 17. Oktober 2018 im Ausschuss für Tourismus (www. bundestag.de/blob/573108/4159ae8f01aa864a9badf8612aaa21f5/to-13-data.pdf) leistet Deutschland im Rahmen dieser Entwicklungszusammenarbeit auch einen Beitrag zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Tourismus in dem südwestafrikanischen Land. Vor allem die Programme im Entwicklungsschwerpunkt „Management natürlicher Ressourcen“ sollen nach der Zielsetzung der Bundesregierung mittelbar zum Erhalt der Natur und funktionierender Ökosysteme als wichtiger Grundlage für den Tourismus beitragen. Zu diesen Vorhaben gehört nach dem bereits genannten Bericht der Bundesregierung vom 17. Oktober 2018 auch das Projekt Kommunales Ressourcenmanagement , welches im Förderzeitraum von 2017 bis 2019 dem Bericht zufolge mit einem finanziellen Volumen in Höhe von 5 Mio. Euro unterstützt wird. Ziel der Förderung ist dabei gemäß dem Bericht der Bundesregierung die Umsetzung eines gemeindebasierten Managements natürlicher Ressourcen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Dadurch sollen die Einkommen aus Hegegebieten , Gemeindewäldern und für Haushalte, die von natürlichen Ressourcen abhängig sind, durch stärkere Diversifizierung, wie zum Beispiel in Form von Foto- oder Jagdtourismus, erhöht werden. Zielgruppe des Projekts sind nach dem Bericht der Bundesregierung rund 100 000 Einwohner der Förderregion. 1. Welche konkreten Diversifizierungsschritte konnten bislang in der geförderten Region des Projekts Kommunales Ressourcenmanagement umgesetzt werden, um das Einkommen der Zielgruppe zu erhöhen? Das Vorhaben „Kommunales Ressourcenmanagement in Namibia“ zielt unter anderem auf die Verbesserung der auf natürlichen Ressourcen basierenden Einkommenssituation der Bevölkerung in den kommunalen Hegegebieten (gemeinschaftlich geführte Schutzgebiete) in den Regionen Kavango West und Ost, Nord-Zen- Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/6341 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode tral (Ohangwena, Omusati, Oshana und Oshikoto) und Kunene ab. Zur Erschließung dieser zusätzlichen Einkommensquellen wurden: Potentiale für die Vermarktung einheimischer Pflanzen zur Entwicklung neuer Wertschöpfungsketten analysiert, Schulungen in nachhaltigen Erntetechniken und Vermarktungen durchgeführt, Beratungen in vertragsrechtlichen Angelegenheiten durchgeführt, Produktdossiers, Marktanalysen und Businesspläne erstellt. Darüber hinaus konnten durch das Vorhaben acht neue Tourismus Joint-Venture Verträge abgeschlossen werden. Sie werden zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze in der Region führen. 2. Um welchen Durchschnittsbetrag konnte das monatliche Einkommen der Zielgruppe durch das Projekt Kommunales Ressourcenmanagement in Namibia im Jahr 2017 und im laufenden Jahr 2018 gesteigert werden? Die Einkommen der 46 kommunalen Hegegebiete in der Projektregion konnten 2017 gegenüber dem Jahr 2016 um durchschnittlich 6 336 Euro gesteigert werden . Die Einnahmen von wirtschaftlich tätigen Einzelpersonen in den Hegegebieten sind zwischen 2016 und 2017 um insgesamt 488 730 Euro gestiegen. Durchschnittsbeträge können hier aufgrund der Komplexität der Datensätze nicht angegeben werden. Für 2018 liegen noch keine abschließenden Zahlen vor. 3. Hat das Projekt Kommunales Ressourcenmanagement in Namibia auch zum Ziel, Arbeitsplätze für die Zielgruppe zu schaffen? a) Falls ja, wie viele Arbeitsplätze konnten bislang für die Zielgruppe geschaffen werden? b) Falls nein, warum ist die Schaffung neuer Arbeitsplätze kein Projektziel? Die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist kein Schwerpunkt des Vorhabens. Durch die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor tragen die Maßnahmen jedoch mittelbar zum Erhalt und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze bei. So ist die Zahl der Arbeitsplätze in den Projektregionen von 2016 bis 2017 von 462 auf 808 gestiegen . Es wurden demnach 346 zusätzliche Arbeitsplätze (davon 135 durch Joint Ventures und 211 in Hegegebieten) geschaffen, was einem Anstieg von ca. 75 Prozent entspricht. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/6341 4. Hat das Projekt Kommunales Ressourcenmanagement in Namibia auch zum Ziel, Ausbildungskapazitäten für die Zielgruppe zu schaffen? a) Falls ja, wie viele Ausbildungsplätze konnten bislang für die Zielgruppe geschaffen werden? b) Falls nein, warum ist die Schaffung von Ausbildungsplätzen kein Projektziel ? Die Schaffung von Ausbildungsplätzen ist kein Schwerpunkt des Vorhabens. Durch die Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden und dem Privatsektor tragen die Maßnahmen jedoch unmittelbar zur Aus- und Weiterbildung der Zielgruppen bei. So werden lokale Angestellte der Tourismus- und Jagdindustrie im Rahmen von Joint-Venture-Verträgen und Jagdkonzessionen aus den umliegenden Hegegebieten am Arbeitsplatz aus- und weitergebildet. Mitglieder der kommunalen Hegegebiete werden durch das Vorhaben für ihre Positionen im Managementkomitee vor allem in Finanzmanagement und guter Regierungsführung geschult. Wildhüter der Hegegebiete erhalten Weiterbildungen zu verbessertem Wildtiermonitoring und -management. 5. Welchen Beitrag kann das Projekt Kommunales Ressourcenmanagement in Namibia nach Auffassung der Bundesregierung zur Beseitigung von Fluchtursachen leisten? Namibia ist kein Hauptherkunftsland von Flüchtlingen. Gleichwohl trägt das Vorhaben zur Verbesserung der Lebens- und Einkommensbedingungen in den kommunalen Hegegebieten bei und leistet damit einen direkten Beitrag zu ländlicher Entwicklung und zur Verminderung der Landflucht. Zudem wird durch Klimawandelanpassungsmaßnahmen die Ernährungssicherheit gestärkt und einer Verknappung von Ressourcen durch zunehmenden Landnutzungsdruck entgegengesteuert . 6. Wurde das Projekt Kommunales Ressourcenmanagement in Namibia evaluiert ? a) Wenn ja, durch wen, und mit welchem Ergebnis? b) Wenn nein, warum nicht? Das Vorhaben hat eine Laufzeit von drei Jahren (von 01/2017 bis 12/2019). Eine Evaluierung ist für Ende 2019 vorgesehen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333