Die Antwort wurde namens der Bundesregierung mit Schreiben des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat vom 13. Dezember 2018 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich – in kleinerer Schrifttype – den Fragetext. Deutscher Bundestag Drucksache 19/6634 19. Wahlperiode 19.12.2018 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Andreas Mrosek und der Fraktion der AfD – Drucksache 19/6230 – Statistik des Bundeskriminalamts und der 16 Landeskriminalämter über Straftaten von Personen mit Migrationshintergrund, Asylbewerbern, Personen im Status eines abgelehnten Asylantrags, aufgeschlüsselt nach Herkunftsländern ab 2013 V o r b e m e r k u n g d e r B u n d e s r e g i e r u n g Die nachfolgenden statistischen Angaben basieren auf Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) der Jahre 2013 bis 2017. Sie umfassen – je nach Fragestellung – versuchte und vollendete Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße ), bei denen mindestens ein nichtdeutscher Tatverdächtiger mit dem Aufenthaltsanlass „Asylbewerber“, „Duldung“ oder „unerlaubter Aufenthalt“ ermittelt wurde. Tatverdächtige mit abgelehnten Asylanträgen stellen eine Teilmenge der Tatverdächtigen mit den Aufenthaltsanlässen „Duldung“ und „unerlaubter Aufenthalt “ dar, denn die Erfassung erfolgt unabhängig davon, ob der Tatverdächtige erfolglos einen Asylantrag gestellt hatte – ein Herausfiltern von Tatverdächtigen mit abgelehnten Asylanträgen ist nicht möglich. Aussagen zu Tatverdächtigen bzw. Straftaten von Tatverdächtigen mit „Migrationshintergrund“ sind nicht möglich, da ein solches Merkmal in der PKS nicht abgebildet wird. Für das Jahr 2018 liegen noch keine Daten vor. 1. Wie viele Straftaten wurden nach Kenntnis der Bundesregierung, aufgeschlüsselt nach den einzelnen Bundesländern, in den Jahren 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 und anteilig im Jahr 2018 von Personen mit Migrationshintergrund , Asylbewerbern und Personen mit abgelehnten Asylanträgen begangen ? Die nachfolgende Tabelle enthält - aufgeschlüsselt nach Ländern - die in der PKS erfassten Fälle, bei denen mindestens ein Tatverdächtiger mit dem Aufenthaltsanlass „Asylbewerber“, „Duldung“ oder „unerlaubter Aufenthalt“ ermittelt wurde. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung verwiesen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/6634 – 2 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode 2013 2014 2015 2016 2017 Baden-Württemberg 11.015 16.671 30.696 42.073 39.437 Bayern 8.127 13.158 23.273 35.168 37.510 Berlin 5.892 7.922 13.571 16.417 13.337 Brandenburg 1.273 1.818 3.578 5.715 6.688 Bremen 147 1.823 3.326 5.022 3.943 Hamburg 3.964 5.058 8.044 10.588 9.640 Hessen 4.172 5.780 12.564 18.126 16.910 Mecklenburg-Vorpommern 885 1.348 2.208 3.496 4.200 Niedersachsen 10.125 13.047 23.115 28.139 25.499 Nordrhein-Westfalen 17.445 26.957 48.659 74.453 62.900 Rheinland-Pfalz 2.032 3.261 6.828 10.914 10.098 Saarland 580 628 854 1.641 2.141 Sachsen 5.392 9.619 14.365 18.345 18.532 Sachsen-Anhalt 2.130 2.738 4.837 5.846 6.728 Schleswig-Holstein 2.026 2.487 5.042 8.143 7.945 Thüringen 1.026 1.321 2.775 5.769 5.663 Bundesrepublik Deutschland 76.231 113.636 203.735 289.855 271.171 2. Aus welchen Herkunftsstaaten stammen nach Kenntnis der Bundesregierung die in Frage 1 benannten Personen? In den Jahren 2013 bis 2017 wurden in der PKS Tatverdächtige aus 199 Staaten mit dem Aufenthaltsanlass „Asylbewerber“, „Duldung“ oder „unerlaubter Aufenthalt “ registriert. Die nachfolgende Auflistung beschränkt sich aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die 30 häufigsten Herkunftsstaaten. Sie umfasst etwa 90 Prozent aller nichtdeutschen Tatverdächtigen mit einem der genannten Aufenthaltsanlässe . Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 3 – Drucksache 19/6634 2013 2014 2015 2016 2017 Syrien 2.005 3.109 9.922 29.853 27.835 Afghanistan 2.210 2.458 5.766 17.162 17.198 Irak 2.054 2.008 3.487 11.952 11.696 Marokko 1.714 3.342 5.485 8.132 6.380 Algerien 1.697 3.641 8.337 8.209 5.966 Albanien 759 1.329 9.690 9.808 5.577 Iran 1.313 1.259 1.790 7.119 5.462 Serbien 3.591 5.406 8.592 7.625 4.983 Nigeria 837 1.161 2.165 3.708 4.631 Somalia 695 1.865 3.336 4.552 4.514 Eritrea 313 1.527 3.178 4.332 4.470 Pakistan 926 1.328 2.227 4.130 3.668 Georgien 2.105 3.125 4.557 4.295 3.537 Gambia 336 839 2.044 2.897 3.342 Kosovo 1.423 1.877 6.791 4.997 3.094 Russische Föderation 1.708 1.966 2.053 2.373 2.811 Türkei 1.677 1.776 1.824 2.156 2.558 Guinea 440 815 1.100 1.509 2.245 Mazedonien 1.164 1.743 2.860 3.296 2.205 Tunesien 1.049 1.723 2.533 2.384 2.064 Libanon 899 948 1.062 2.063 1.847 Armenien 450 615 1.049 1.445 1.833 Libyen 343 604 1.030 1.434 1.761 Sudan (ohne Südsudan) 172 373 784 1.082 1.388 Bosnien-Herzegowina 823 1.459 2.215 1.994 1.380 Ghana 456 536 822 1.074 1.261 Ukraine 290 390 918 1.116 1.193 Indien 616 741 821 955 1.085 Ägypten 281 628 965 1.102 1.076 Moldau 112 166 658 1.133 987 3. Welche Straftaten wurden nach Kenntnis der Bundesregierung durch die in Frage 1 benannten Personen begangen (bitte nach Mord, Totschlag, schwerer Körperverletzung, Vergewaltigung, versuchter Vergewaltigung und Raub aufschlüsseln)? Die nachfolgende Tabelle enthält für die in der Frage genannten Straftaten bzw. den der Frage entsprechenden Straftatengruppen die in der PKS erfassten Fälle, bei denen mindestens ein Tatverdächtiger mit dem Aufenthaltsanlass „Asylbewerber “, „Duldung“ oder „unerlaubter Aufenthalt“ ermittelt wurde. Im Übrigen wird auf die Vorbemerkung der Bundesregierung verwiesen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/6634 – 4 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Straftatenschlüssel Straftaten/-gruppen 2013 2014 2015 2016 2017 890000 Straftaten insgesamt (ohne ausländerrechtliche Verstöße) 76.231 113.636 203.735 289.855 271.171 darunter: 010000 Mord (§ 211 StGB) 30 34 34 73 77 020010 Totschlag (§ 212 StGB) 77 82 187 291 312 111000 Vergewaltigung und sexuelle Nötigung /Übergriffe (§§ 177 Abs. 2, 3 und 4, 178 StGB)* davon Versuche 198 37 317 77 449 87 862 141 1.324* 206* 210000 Raub, räuberische Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer (§§ 249-252, 255, 316a StGB) 1.246 1.683 2.778 3.501 3.399 222000 Gefährliche und schwere Körperverletzung (§§ 224, 226, 231 StGB) 2.890 4.590 8.843 16.955 16.853 * Aufgrund der Ende des Jahres 2016 erfolgten Reform des Sexualstrafrechts und den damit verbundenen Anpassungen der Erfassungskriterien in der PKS sind die Zahlen des Jahres 2017 mit den Zahlen der Vorjahre nur eingeschränkt vergleichbar. 4. Wie viele Straftaten wurden nach Kenntnis der Bundesregierung davon – bezogen auf Frage 3 – registriert, die von sogenannten unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden begangen worden sind? 5. Bei wie vielen minderjährigen Straftätern – bezogen auf Frage 4 – wurde nach Kenntnis der Bundesregierung eine medizinische Altersfeststellung vorgenommen? Wie waren die Ergebnisse? Die Fragen 4 und 5 werden zusammen beantwortet. Der Bundesregierung liegen hierzu keine Informationen vor. Das Merkmal „unbegleitet “ wird in der PKS nicht erfasst. 6. Wie sind nach Kenntnis der Bundesregierung die Altersstrukturen der in Frage 3 benannten Straftäter (bitte als Statistik – weiblich und männlich – bis 21 Jahre, 22 bis 31 Jahre, 32 bis 41 Jahre, 42 Jahre und älter aufschlüsseln ? Den nachfolgenden Übersichten können für die aufgeführten Straftaten das Geschlecht und die Altersstrukturen entnommen werden. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Frage 3 verwiesen. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 5 – Drucksache 19/6634 Mord (§ 211 StGB) 2013 2014 2015 2016 2017 Tatverdächtige gesamt 39 38 42 81 90 davon männlich 37 37 41 80 82 bis einschl. 21 Jahre 5 4 10 23 23 22 bis einschl. 31 Jahre 20 17 17 31 32 32 bis einschl. 41 Jahre 8 12 10 16 17 42 Jahre und älter 4 4 4 10 10 davon weiblich 2 1 1 1 8 bis einschl. 21 Jahre 1 0 0 0 3 22 bis einschl. 31 Jahre 0 0 1 0 2 32 bis einschl. 41 Jahre 0 1 0 0 2 42 Jahre und älter 1 0 0 1 1 Totschlag (§ 212 StGB) 2013 2014 2015 2016 2017 Tatverdächtige gesamt 90 114 232 350 371 davon männlich 87 110 226 339 357 bis einschl. 21 Jahre 28 29 70 118 120 22 bis einschl. 31 Jahre 30 56 100 148 143 32 bis einschl. 41 Jahre 21 16 39 51 71 42 Jahre und älter 8 9 17 22 23 davon weiblich 3 4 6 11 14 bis einschl. 21 Jahre 1 2 1 2 3 22 bis einschl. 31 Jahre 0 1 4 4 7 32 bis einschl. 41 Jahre 2 1 1 3 3 42 Jahre und älter 0 0 0 2 1 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Drucksache 19/6634 – 6 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode Vergewaltigung und sexuelle Nötigung (§§ 177 Abs. 2, 3 und 4, 178 StGB)* (in Klammern: davon ermittelte Tatverdächtige bei versuchten Straftaten) 2013 2014 2015 2016 2017 Tatverdächtige gesamt 208 (41) 326 (76) 485 (86) 941 (152) 1.337 (216) davon männlich 205 (39) 325 (76) 484 (86) 938 (152) 1.331 (216) bis einschl. 21 Jahre 63 (14) 106 (29) 165 (29) 337 (69) 509 (75) 22 bis einschl. 31 Jahre 90 (17) 131 (32) 201 (39) 380 (53) 527 (93) 32 bis einschl. 41 Jahre 32 (5) 62 (10) 89 (13) 159 (22) 205 (32) 42 Jahre und älter 20 (3) 26 (5) 29 (5) 62 (8) 90 (16) davon weiblich 3 (2) 1 (0) 1 (0) 3 (0) 6 (0) bis einschl. 21 Jahre 0 (0) 0 (0) 0 (0) 0 (0) 1 (0) 22 bis einschl. 31 Jahre 1 (1) 0 (0) 0 (0) 1 (0) 0 (0) 32 bis einschl. 41 Jahre 0 (0) 1 (0) 1 (0) 1 (0) 2 (0) 42 Jahre und älter 2 (1) 0 (0) 0 (0) 1 (0) 3 (0) * Aufgrund der Ende des Jahres 2016 erfolgten Reform des Sexualstrafrechts und den damit verbundenen Anpassungen der Erfassungskriterien in der PKS sind die Zahlen des Jahres 2017 mit den Zahlen der Vorjahre nur eingeschränkt vergleichbar. Raub, räuberische Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer (§§ 249-252, 255, 316a StGB) 2013 2014 2015 2016 2017 Tatverdächtige gesamt 1.266 1.789 3.142 3.986 3.782 davon männlich 1.199 1.730 3.037 3.856 3.681 bis einschl. 21 Jahre 490 703 1.188 1.533 1.587 22 bis einschl. 31 Jahre 436 673 1.217 1.596 1.465 32 bis einschl. 41 Jahre 214 262 476 570 491 42 Jahre und älter 59 92 156 157 138 davon weiblich 67 59 105 130 101 bis einschl. 21 Jahre 23 14 30 37 29 22 bis einschl. 31 Jahre 20 22 35 36 35 32 bis einschl. 41 Jahre 11 12 20 39 25 42 Jahre und älter 13 11 20 18 12 Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode – 7 – Drucksache 19/6634 Gefährliche und schwere Körperverletzung (§§ 224, 226, 231 StGB) 2013 2014 2015 2016 2017 Tatverdächtige gesamt 3.245 5.320 10.772 21.875 20.294 davon männlich 2.995 4.968 10.118 20.598 19.129 bis einschl. 21 Jahre 1.017 1.763 3.825 8.741 8.603 22 bis einschl. 31 Jahre 1.185 1.979 4.168 8.048 7.133 32 bis einschl. 41 Jahre 544 863 1.520 2.718 2.423 42 Jahre und älter 249 363 605 1.091 970 davon weiblich 250 352 654 1.277 1.165 bis einschl. 21 Jahre 47 70 132 327 312 22 bis einschl. 31 Jahre 78 123 238 422 432 32 bis einschl. 41 Jahre 71 95 171 336 255 42 Jahre und älter 54 64 113 192 166 7. Wie viele der in Frage 3 aufgeschlüsselten Straftäter sind nach Kenntnis der Bundesregierung in Haft, in Untersuchungshaft und bei wie vielen laufen die gerichtlichen Verfahren oder polizeilichen Ermittlungen noch? Der Bundesregierung liegen hierzu keine Informationen vor. 8. Wie hoch waren nach Kenntnis der Bundesregierung in den einzelnen Jahren die finanziellen Kosten für Ermittlungsverfahren und Gerichtsprozesse der in Frage 3 benannten Straftaten? Der Bundesregierung liegen hierzu keine Informationen vor. Vorabfassung - w ird durch die lektorierte Version ersetzt. Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333