BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/10152 21. Wahlperiode 29.08.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Prof. Jörn Kruse (AfD) vom 23.08.17 und Antwort des Senats Betr.: Hamburg Research Academy Seit April 2017 verfügen neun Hochschulen in Hamburg über eine gemeinsame Anlaufstelle für Promovierende und Postdocs – die Hamburg Research Academy. Dabei handelt es sich um ein fakultäts- und hochschulübergreifendes Institut, dessen Aufgabe in der Entwicklung von überfachlichen Angeboten zur Aus- und Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses besteht. Mit dem Ziel, Promovierenden und Postdocs die Möglichkeit zu bieten , sich effektiv weiterzubilden und die bereits bestehenden, jedoch über das gesamte Stadtgebiet verstreuten, Angebote einzelner Fakultäten besser nutzen zu können, wird die Research Academy stetig verbessert. Dazu gehört, Qualifizierungskonzepte zu entwickeln, die das bestehende Angebot an den Hochschulen und Fakultäten bedarfsgerecht ergänzen. Auch soll jenen Wissenschaftlern, die sich nach dem Abschluss ihrer Ausbildung nicht für eine akademische Karriere entscheiden, dabei geholfen werden, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Zu diesem Zweck ist unter anderem die Einführung einer eigenen Software geplant, die dabei hilft, das Qualifizierungsangebot sicht- und buchbar zu machen. Geleitet werden soll die Research Academy in Zukunft von einem Direktorium, das aus drei Vertretern der Universität Hamburg und drei Vertretern der anderen Hochschulen besteht. Darüber hinaus soll der sogenannte HRA-Rat geschaffen werden, in dem alle Fakultäten der UHH, die Graduiertenschulen der Hamburger Hochschulen sowie Doktoranden und Postdocs vertreten sind. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen zum Teil auf der Grundlage von Auskünften der Universität Hamburg (UHH) wie folgt: 1. Wie viel Personal ist gegenwärtig an der Hamburg Research Academy beschäftigt? Gegenwärtig sind zwei Personen an der HRA beschäftigt. 2. Wie viele Personen der Belegschaft sind Professoren, promoviert beziehungsweise verfügen über einen niedrigeren akademischen Titel? Bei der Beantwortung bitte auch Alter, Geschlecht und Fachrichtung nennen. Titel Anzahl Fachrichtung Geschlecht Doktor 1 Physik weiblich Magister 1 Romanistik/Geschichte weiblich Alle weiteren Angaben unterliegen dem Schutz der informellen Selbstbestimmung der betroffenen Personen, da sie nicht frei zugänglich sind. Drucksache 21/10152 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Wie hoch belaufen sich die monatlichen Kosten, die durch die Arbeit der Hamburg Research Academy anfallen? Personal- und Sachkosten belaufen sich derzeit auf durchschnittlich 12.000 Euro/ Monat. 4. Welche Hochschulen sind gegenwärtig an der Hamburg Research Academy beteiligt? Geplant ist die Beteiligung von neun Hochschulen. Die formelle Beitrittserklärung soll bis September 2017 erfolgen. Formell zugesagt haben bislang folgende Hochschulen: UHH, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) und Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung (KLU). 5. Wie viele Angehörige der folgenden Personengruppen werden seit April 2017 von der Hamburg Research Academy betreut? a) Postdocs b) Promovierende 6. Aus welchen Fachrichtungen stammen diese Leute? Bitte jeweils anhand der Einzelpersonen aufschlüsseln. 7. Wie viele von ihnen werden aktuell durch ein Stipendium gefördert? Falls dies der Fall ist, bitte auch die gewährte Förderung sowie das Fach angeben. Keine. Die Hamburg Research Academy befindet sich derzeit im Aufbau. 8. Welches sind die Voraussetzungen für eine Aufnahme in die Hamburg Research Academy? Voraussetzung für die Aufnahme in die HRA sind für Promovierende die Immatrikulation beziehungsweise Zulassung zur Promotion und für Postdocs ein Arbeitsvertrag an einer der Mitgliedshochschulen. 9. Wie teuer ist die Entwicklung der eigenen Software und wann wird diese zum Einsatz kommen? Es ist keine Entwicklung einer eigenen Software geplant. Die HRA wird auf IT- Lösungen zurückgreifen, die derzeit an der UHH aufgebaut werden und die HRA- Anforderungen berücksichtigen. 10. Mit welchen operativen Stellen der involvierten Hochschulen wird seit wann operativ zusammengearbeitet? 11. Welche der fakultären beziehungsweise zentralen Einrichtungen an den beteiligten Hochschulen haben bislang Angebote zum Thema Karriereentwicklung gemacht? Die HRA arbeitet mit den operativen Verantwortlichen für Nachwuchsausbildung an den Hochschulen zusammen. Die Zusammenarbeit läuft seit August 2016 bisher insbesondere an den folgenden Einrichtungen: UHH-Fakultäten: MIN, inklusive Campus Bahrenfeld WISO MED UHH-Cluster Zentrale Einrichtungen der UHH: Personalentwicklung Career Center Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/10152 3 Hamburger Zentrum für universitäres Lehren und Lernen Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) Graduiertenakademie TUHH HAW: Promotionszentrum HAW HafenCity Universität (HCU): Promotionskolleg HCU 12. Wie hat sich die Kooperation mit dem Referat Nachwuchsförderung aus der Abteilung für Forschung und Wissenschaftsförderung, die Personalentwicklung oder das Hamburger Zentrum für universitäres Lehren und Lernen bislang konkret gestaltet? Da die Hamburg Research Academy sich im Aufbau befindet, werden die Kooperation und die konkreten Projekte derzeit durch die Verantwortlichen besprochen. 13. Welches sind die Voraussetzungen für eine Berufung in das geplante Direktorium? 14. Wann wird das Direktorium seine Arbeit aufnehmen? 15. Worin bestehen die Voraussetzungen für eine Teilnahme am HRA-Rat? 16. Wie viele Personen werden diesem angehören und wovon hängt deren Eignung ab? 17. Werden die Mitglieder von Direktorium und HRA-Rat auf Zeit berufen? Falls ja, für wie lange? Falls nein, warum nicht? Geplant ist, dass das Direktorium im September 2017 seine Arbeit aufnimmt. Voraussetzung für die Teilnahme am HRA-Rat ist die Mitgliedschaft in der HRA und die Arbeit an allen relevanten Themenbereichen, die den wissenschaftlichen Nachwuchs betreffen. Nach gegenwärtiger Planung beträgt die Amtszeit im Direktorium ein und im HRA-Rat drei Jahre. Im Übrigen siehe § 10 der Organisationsordnung (https://www.hra-hamburg.de/pdf/ordnung.pdf). 18. Welche konkreten Erweiterungsmaßnahmen der Hamburg Research Academy sind für die Zukunft geplant und wie viel Geld steht dafür zur Verfügung? Die konkreten Erweiterungsmaßnahmen hängen von den Planungen des im September seine Arbeit aufnehmenden Direktoriums der HRA ab. Die Finanzierung erfolgt durch die von Senat und Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg bereitgestellten Mittel (siehe Drs. 21/4847).