BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/10309 21. Wahlperiode 15.09.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom 07.09.17 und Antwort des Senats Betr.: Veröffentlichung und Aufschlüsselung der Verkehrsunfallzahlen in Hamburg für das erste Halbjahr 2017 (III), hier: Nachfrage zu alkoholund drogenbedingten Verkehrsunfällen Mit den Drs. 21/9220, Drs. 21/9380 und 21/9490 hatte ich die Hamburger Unfallzahlen für das 1. Quartal (Q1) des laufenden Jahres inklusive einer detaillierten Aufschlüsselung der Daten abgefragt. Besorgniserregend waren im Vergleich zum Vorjahresquartal vor allem der abermalige Anstieg sowohl der Unfallzahlen (+3,3 Prozent) auf den höchsten Stand in einem 1. Quartal seit 2011 als auch der Anstieg der bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommenen Personen (von fünf auf acht Todesfälle). Auch der im Quartalsvergleich extreme Anstieg der Verkehrsunfälle mit Kindern um 23,8 Prozent gab Anlass zur Sorge. Am 22. August 2017 hat das Statistische Bundesamt (DESTATIS) die bundesweiten Verkehrsunfallzahlen für das erste Halbjahr 2017 veröffentlicht1. Obwohl anders als bei Drs. 21/9220 kein gesetzlicher Feiertag im Beantwortungszeitraum lag und behördenintern keine Ressourcen durch ein historisches Großereignis wie den G20-Gipfel gebunden waren, hat der Senat in seiner Antwort auf meine Schriftliche Kleine Anfrage zu Einzelheiten der Unfallfallzahlen für das erste Halbjahr 2017 (Drs. 21/10150) viele Fragen nicht beantwortet und dies mit den begrenzten Kapazitäten eines „kleinen Kreis(es) speziell geschulter Mitarbeiter“ begründet. So blieben unter anderem die Fragen zu alkohol- und drogenbedingten Verkehrsunfällen unbeantwortet . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat erneut: Die Verkehrsunfalldaten sind am 8. September 2017 durch eine Abfrage in der Unfalldatenbank Elektronische Unfalltypensteckkarte (EUSka) ermittelt worden; die Daten für das Jahr 2017 sind vorläufig. Zu den Auswertekriterien siehe Drs 21/8126 und 21/9490. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: I. Alkoholbedingte Verkehrsunfälle im ersten Halbjahr 2017 in Hamburg 1. Wie viele alkoholbedingte Verkehrsunfälle haben sich im ersten Halbjahr 2017 in Hamburg ereignet, welche Verkehrsmittel waren jeweils wie häu- 1 https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/ 2017/08/PD17_289_46241.html. Drucksache 21/10309 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 fig involviert und wie stellt sich die Entwicklung absolut sowie prozentual im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 dar? 2. Wie viele alkoholbedingte Verkehrsunfälle haben sich jeweils im ersten Halbjahr der Jahre seit 2011 in Hamburg ereignet und welche Verkehrsmittel waren jeweils wie häufig involviert? Bitte halbjahresweise sowie nach Verkehrsmitteln aufschlüsseln. Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss sowie die Art der Verkehrsbeteiligung bei diesen Verkehrsunfällen im ersten Halbjahr der Jahre 2011 bis 2017 für Hamburg und die jeweilige Entwicklung der Zahlenwerte von 2016 auf 2017 sind in den folgenden Tabellen dargestellt: Unfallzahlen des ersten Halbjahrs der Jahre Entwicklung 2016/17 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 absolut prozentual Anzahl 354 395 384 354 366 384 360 -24 -6,3% Beteiligte Verkehrsmittel Entwicklung 2016/17 Beteiligtengruppe 2011 2012 201 3 201 4 201 5 201 6 2017 absolut prozentual Bus 2 4 5 2 4 7 6 -1 -14,3% Fußgänger 19 18 18 15 21 20 17 -3 -15,0% Krad 7 9 3 7 7 7 7 0 - Lkw 37 33 34 33 39 41 35 -6 -14,6% Mofa/Moped 14 9 9 5 5 8 9 1 - Pkw 558 623 633 556 561 633 575 -58 -9,2% Radfahrer 40 49 44 35 60 49 34 -15 -30,6% Sonstige Fahrzeuge/ ohne Angabe 4 4 5 6 4 1 6 5 - 3. Wie viele bei alkoholbedingten Verkehrsunfällen Verunglückte gab es im ersten Halbjahr 2017 in Hamburg? a) Wie viele Leichtverletzte waren darunter? b) Wie viele Schwerverletzte waren darunter? c) Wie viele Getötete waren darunter? Bitte jeweils die Vergleichszahlen aus den ersten Halbjahren der Jahre seit 2011 angeben sowie nach Verkehrsmitteln aufschlüsseln. Die Anzahl der verunglückten Personen und die von ihnen genutzten Verkehrsmittel im Sinne der Fragestellungen sind in der folgenden Tabelle dargestellt. 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Bus 4 - 2 1 3 - 3 davon leicht verletzt 3 - 2 1 3 - 3 davon schwer verletzt 1 - - - - - - davon getötet - - - - - - - Fußgänger 15 16 13 13 16 19 14 davon leicht verletzt 13 13 8 10 10 15 10 davon schwer verletzt 2 2 3 3 5 4 1 davon getötet - 1 2 - 1 - 3 Krad 3 6 4 6 6 3 4 davon leicht verletzt 1 5 2 5 4 2 3 davon schwer verletzt 2 1 2 - 2 1 1 davon getötet - - - 1 - - - Lkw 4 1 1 - 4 4 3 davon leicht verletzt 4 1 1 - 4 2 2 davon schwer verletzt - - - - - 2 1 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/10309 3 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 davon getötet - - - - - - - Mofa/Moped 8 5 6 3 5 5 7 davon leicht verletzt 7 3 6 3 5 4 7 davon schwer verletzt 1 2 - - - 1 - davon getötet - - - - - - - Pkw 111 92 105 94 110 91 95 davon leicht verletzt 97 86 88 75 97 78 90 davon schwer verletzt 12 6 17 18 13 12 5 davon getötet 2 - - 1 - 1 - Radfahrer 23 32 30 26 40 30 21 davon leicht verletzt 18 28 25 22 34 23 20 davon schwer verletzt 5 4 5 4 6 7 1 davon getötet - - - - - - - Sonstige Kfz - - - - - 1 2 davon leicht verletzt - - - - - 1 2 davon schwer verletzt - - - - - - - davon getötet - - - - - - - II. Drogenbedingte Verkehrsunfälle im ersten Halbjahr 2017 in Hamburg 4. Wie viele drogenbedingte Verkehrsunfälle haben sich im ersten Halbjahr 2017 in Hamburg ereignet, welche Drogen spielten hierbei wie häufig eine Rolle, welche Verkehrsmittel waren jeweils wie häufig involviert und wie stellt sich die Entwicklung absolut sowie prozentual im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 dar? Bitte angeben, wie viele Verkehrsunfälle auf welche Drogenarten zurückzuführen sind. 5. Wie viele drogenbedingte Verkehrsunfälle haben sich jeweils im ersten Halbjahr der Jahre seit 2011 in Hamburg ereignet und welche Verkehrsmittel waren jeweils wie häufig involviert? Bitte halbjahresweise und nach Verkehrsmitteln aufschlüsseln sowie angeben, wie viele Verkehrsunfälle auf welche Drogenarten zurückzuführen sind. Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Drogen-/Medikamenteneinfluss sowie die Art der Verkehrsbeteiligung bei diesen Verkehrsunfällen im ersten Halbjahr der Jahre 2011 bis 2017 und die jeweilige Entwicklung der Zahlenwerte von 2016 auf 2017 sind in den folgenden Tabellen dargestellt. Statistische Daten zu festgestellten Drogenarten werden in EUSka nicht erfasst. Zur Beantwortung dieser Fragestellungen wäre eine händische Auswertung aller im erfragten Zeitraum registrierten 471 Verkehrsunfälle unter Drogen-/Medikamenteneinfluss erforderlich. Die Auswertung von mehreren Hundert Akten ist in der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Unfallzahlen des ersten Halbjahrs der Jahre Entwicklung 2016/17 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 absolut prozentual Anzahl 42 53 61 56 67 102 90 -12 -11,8% Beteiligte Verkehrsmittel Entwicklung 2016/17 Beteiligtengruppe 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 absolut prozentual Bus 1 - - - 1 4 1 -3 -75,0% Fußgänger 5 - 2 1 2 6 1 -5 -83,3% Krad 1 3 1 1 1 3 2 -1 -33,3% Lkw 5 3 9 6 12 19 18 -1 -5,3% Mofa/Moped 1 2 2 - 1 1 1 0 - Pkw 56 86 109 96 100 169 160 -9 -5,3% Radfahrer 6 3 4 7 2 11 1 -10 -90,9% Drucksache 21/10309 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Beteiligte Verkehrsmittel Entwicklung 2016/17 Beteiligtengruppe 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 absolut prozentual Sonstige Fahrzeuge /ohne Angabe 3 - - 1 1 1 2 1 - Sonstige Kfz - 2 - - - - - - - 6. Wie viele bei drogenbedingten Verkehrsunfällen Verunglückte gab es im ersten Halbjahr 2017 in Hamburg? a) Wie viele Leichtverletzte waren darunter? b) Wie viele Schwerverletzte waren darunter? c) Wie viele Getötete waren darunter? Bitte jeweils die Vergleichszahlen aus den ersten Halbjahren der Jahre seit 2011 angeben und nach involvierten Verkehrsmitteln aufschlüsseln sowie angeben, welche Drogenarten wie häufig jeweils eine Rolle spielten . In der folgenden Tabelle wird die Anzahl der Verunglückten bei Verkehrsunfällen unter Drogen-/Medikamenteneinfluss, die jeweils davon Leichtverletzten, Schwerverletzten und Getöteten sowie die Art der Verkehrsbeteiligung im ersten Halbjahr der Jahre 2011 bis 2017 angegeben. Im Übrigen siehe Antwort zu 4. und 5. 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Fußgänger 4 - 2 1 2 6 1 davon leicht verletzt 3 - - 1 2 4 1 davon schwer verletzt 1 - 2 - - 2 - davon getötet - - - - - - - Krad 1 2 - - - 2 2 davon leicht verletzt - 1 - - - 2 2 davon schwer verletzt 1 1 - - - - - davon getötet - - - - - - - Lkw 1 - - - - 8 2 davon leicht verletzt - - - - - 5 1 davon schwer verletzt 1 - - - - 3 1 davon getötet - - - - - - - Mofa/Moped 1 1 3 - - - 1 davon leicht verletzt 1 1 3 - - - 1 davon schwer verletzt - - - - - - - davon getötet - - - - - - - Pkw 20 16 29 24 21 31 36 davon leicht verletzt 16 14 25 22 19 23 31 davon schwer verletzt 4 2 4 2 2 7 5 davon getötet - - - - - 1 - Radfahrer 3 3 2 4 1 5 1 davon leicht verletzt 2 3 2 4 1 4 1 davon schwer verletzt 1 - - - - 1 - davon getötet - - - - - - -