BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/10355 21. Wahlperiode 19.09.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Mehmet Yildiz und Stephan Jersch (DIE LINKE) vom 12.09.17 und Antwort des Senats Betr.: Sanierungsbedarf vereinseigener Anlagen in Bergedorf und vom SVNA (Sportverein Nettelnburg/Allermöhe) Seit Jahren hinkt der Senat bei der Sanierung und der generellen Bereitstellung von Platzkapazitäten hinterher. Dabei betrifft dies nicht nur die vereinseigenen Sportanlagen, sondern beispielsweise auch Schwimmhallenkapazitäten , die im städtischen Besitz sind. Seit der Umstellung auf die Ganztagsbetreuung fallen für viele Vereine bisher ersatzlos wichtige Hallenzeiten weg, dabei bieten die Bezirksämter den Vereinen keine Alternativen an. Auch mit den angeblich „neuen“ Masterplan Active City (MPAC) wird in Zukunft die Situation der Platz- und Trainingszeiten nicht abgemildert werden, auch durch den Umstand, dass der MPAC nicht ausreichend Finanzmittel bereithält und die Fördersummen für die Vereine , die ihre Anlagen sanieren wollen, schlicht zu gering sind. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Der vom Senat beschlossene „Masterplan Active City“ umfasst rund 30 sportbezogene Projekte aus der Olympia-Planung, die nach ihrer schrittweisen Umsetzung die Sportinfrastruktur Hamburgs modernisieren und erweitern. Nutznießer sind gleichermaßen Breiten- wie Spitzensport. Mit einem Finanzvolumen von circa 50 Millionen Euro und einer Laufzeit bis 2024 bildet der Masterplan neben der Erweiterung der Sportinfrastruktur auch eine weitreichende Ergänzung zur bestehenden staatlichen Förderung des Hamburger Sports. Darüber hinaus konkretisiert er die „Dekadenstrategie Hamburg macht Sport“, die seit 2011 strategische Leitlinie der Hamburger Sportentwicklung ist. Die in den Masterplan zur Realisierung aufgenommenen Projekte werden nach Fertigstellung für den Sport zu einer Erhöhung der Trainings- und Nutzungszeiten führen: http://www.hamburg.de/innenbehoerde/7421856/2016-11-22-bis-pmmasterplan -active-city/. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften des Hamburger Sportbundes (HSB) wie folgt: 1. Wie ist der aktuelle und allgemeine Sanierungsbedarf der vereinseigenen Sportanlagen und Sporthallen in Bergedorf? Dem HSB liegen Anträge von Bergedorfer Vereinen mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von 634.000 Euro vor. 2. Wie sehen die aktuellen Nutzungszeiten der Schulsporthallen durch die Sportvereine in Bergedorf aus? Die Schulsporthallen stehen den Sportvereinen wochentags von 17 bis 22 Uhr sowie an den Wochenenden nach Bedarf zur Verfügung. Die Vergabe der Hallenzeiten erfolgt durch das zuständige Bezirksamt. Drucksache 21/10355 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Sind im Rahmen der Ganztagsbetreuung/Ganztagsschulen Hallenzeiten für die Bergedorfer Sportvereine weggefallen? Wenn ja, welche Vereine sind im welchen Umfang davon betroffen? Ja. Folgende Vereine sind betroffen: Verein Stundenumfang je Woche Alstersport 1 Ruderclub Bergedorf 4 Sportclub Vier- und Marschlande 5 Spielverein Curslack-Neuengamme 8,5 Sportverein Nettelnburg-Allermöhe 15 Sportverein Polizei 2 TSG Bergedorf 7,5 VfL Lohbrügge 2 4. Laut Angaben des SVNA fallen bis zu 40 Hallenstunden ersatzlos weg, hat das Bezirksamt eine Strategie, die wegfallenden Stunden zu kompensieren ? Für weggefallene Hallenstunden vor 17 Uhr kann seitens des Bezirksamtes keine Kompensation angeboten werden. Im Übrigen siehe Antwort zu 2. 5. Auf welcher Grundlage (Kalkulation beziehungsweise Rechnung) besteht der HGV für den Neubau des SVNA-Gebäudes auf einen eigenen Sielanschluss? Besteht überhaupt eine realistische „Überlauf“-Gefahr ? Die Grundlage ist dem zuständigen Bezirksamt nicht bekannt. Das zuständige Bezirksamt , die HGV und der SVNA befinden sich derzeit in Abstimmung über die Notwendigkeit eines Sielanschlusses. Die Gefahr eines Überlaufes wird von den Beteiligten unter Zuhilfenahme einer Fachfirma untersucht.