BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/10522 21. Wahlperiode 06.10.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten David Erkalp (CDU) vom 28.09.17 und Antwort des Senats Betr.: Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC): Wie hat sich die Messe Hamburg entwickelt? (III) Aus den Antworten der Drs. 21/10410, die durch den Senat zum Teil auf der Grundlage von Auskünften der Hamburg Messe und Congress GmbH erfolgten , ergeben sich weitere Nachfragen. Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass auch die traditionsreiche Hanseboot ab dem kommenden Jahr nicht mehr in den Messehallen stattfinden soll. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) wie folgt: 1. Wann hat die Geschäftsführung der HMC entschieden, die Hanseboot in diesem Jahr zum letzten Mal in den Messehallen stattfinden zu lassen? Im Rahmen des Planungsprozesses hat die Geschäftsführung im Herbst des Jahres 2016 erste Überlegungen vorgenommen, die Hanseboot ab dem Jahr 2018 aus der Wirtschafts- und Finanzplanung für die Messehallen herauszunehmen und gleichzeitig Überlegungen zu einem neuen Konzept für eine In-Water-Bootsmesse anzustellen. Da der Negativtrend bei der Hanseboot auch weiterhin anhielt, hat die Geschäftsführung nach Gesprächen mit Mitgliedern des Aufsichtsrates und Vertretern der beteiligten Behörden entschieden, die Hanseboot ab dem Jahr 2018 abzusagen. a. Wann hat sie die zuständige Behörde darüber informiert? Diese Planung war der zuständigen Behörde im Rahmen ihrer Tätigkeit im Aufsichtsrat der HMC durch die regelmäßige Berichterstattung der Geschäftsführung bekannt. b. Aus welchem Grund wurde dies bei der Beantwortung meiner Schriftlichen Kleinen Anfrage Drs. 21/10410 vom 26. September 2017 noch nicht genannt? Siehe Drs. 21/10410. c. Gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ teilte der Wirtschaftssenator mit, dass gemeinsam mit der Hamburg Messe, der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA), der Hamburg Tourismus GmbH und der HafenCity GmbH für 2019 schon eine Nachfolgeveranstaltung geplant werde, die nicht wie bisher in der Halle, sondern direkt am Wasser und auf dem Wasser stattfinden soll. Dies sei nach Ansicht des Senators ein zeitgemäßes Format, das sehr gut zu Hamburg passe. Seit wann laufen die Planungen zu der Nachfolgeveranstaltung und welchen Sachstand haben sie? Wo soll die Nachfolgeveranstaltung stattfinden und wie soll der Bereich für die Besucher abgegrenzt werden? Drucksache 21/10522 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Erste konzeptionelle Überlegungen der Messe gehen auf den Herbst des Jahres 2016 zurück. Bis zur Aufnahme einer konkreten Planung sind jedoch grundsätzliche Entscheidungen unter anderem zum künftigen Standort, zur Terminierung und zur Finanzierung zu treffen. 2. In der Antwort des Senats auf meine Schriftliche Kleine Anfrage Drs. 21/10410 heißt es: „Die Hamburg Messe und Congress GmbH deckt mit ihren Eigen- und Gastveranstaltungen sowie Kongressmessen die für Hamburg definierten Cluster im Wesentlichen ab.“ a. Welche Cluster sind für Hamburg definiert und welche Cluster werden derzeit nicht durch Messen in Hamburg abgedeckt? Die hamburgischen Cluster können folgendem Internetlink entnommen werden: http://www.hamburg.de/wirtschaft/clusterpolitik/. Die Bereiche Life Science, Logistik und Gesundheitswirtschaft werden zurzeit nicht durch eine größere Messe abgedeckt, jedoch finden in allen Clustern zahlreiche Kongresse und Veranstaltungen der verschiedensten Formate statt. b. Liegt es im Bestreben des Senats beziehungsweise der zuständigen Behörde bei zukünftigen Messen auch Themen abzudecken, die über die bisherigen Cluster hinausgehen? Wenn ja, was wird aktuell dafür getan? Wenn nein, wieso nicht? Die Akquisition und Neuentwicklung von Messen liegt in der operativen Verantwortung von HMC. Neue Eigenveranstaltungen sind in der Regel mit Anlaufverlusten verbunden , müssen jedoch eine angemessene betriebswirtschaftliche Perspektive bieten und sich im internationalen Wettbewerb mittel- und langfristig behaupten können. Dies erfordert eine sorgfältige Marktanalyse, bei der auch Themen, die über die bisherigen Cluster hinausgehen, grundsätzlich infrage kommen. 3. In der Anlage 2 der Antwort auf meine Schriftliche Kleine Anfrage Drs. 21/10410 werden lediglich zwölf von der HMC für das Jahr 2018 akquirierte Veranstaltungen genannt, unter anderem die bereits seit Längerem im jährlichen Turnus stattfindenden Veranstaltungen „Hamburger Motorradtage “, „Einstieg“, „Aircraft Interiors Expo“ und die „Affordable Art Fair“. Welche neuen Veranstaltungen mit welchen Ausrichtungen wurden für die Jahre 2018 und 2019 akquiriert? Für eine aktuelle Übersicht der Veranstaltungen in den Jahren 2018 und 2019 siehe http://hamburg-messe.de/besucher/termine/. Dabei handelt es sich teilweise um wiederkehrende Gastveranstaltungen, die, anders als Eigenveranstaltungen, jährlich neu akquiriert werden müssen. Zu laufenden Verhandlungen der Veranstaltungsakquise in den Jahres 2018 und 2019 kann aus Wettbewerbsgründen keine Auskunft gegeben werden. 4. Auf welche Höhe belaufen sich aktuell die jeweiligen Standmieten für die 20 größten Messen in Hamburg und wie haben sich diese innerhalb der letzten fünf Jahre verändert? Bitte einzeln angeben. 5. Wie hat sich die Anzahl der Aussteller bei den 20 größten Messen in Hamburg entwickelt? Siehe Anlage. 6. Welche Faktoren sieht der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde als Grund dafür, dass Hamburg im Ranking (nach den Umsätzen ) nur den 9. Platz der deutschen Messestandorte einnimmt? An welchen Stellen könnte nachgebessert werden und inwiefern? Welche Maßnahmen sind hierbei bereits geplant? Aufgrund der innerstädtischen Lage ist die Ausstellungsfläche der Hamburg Messe begrenzt. Vor dem Hintergrund einer Platzierung nach Fläche auf Rang 11 ist eine Platzierung nach Umsatz auf Rang 9 ein Erfolg. Das Unternehmenskonzept „Road to Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/10522 3 2025“ sieht in den kommenden Jahren bei gleichbleibender Ausstellungsfläche ein weiteres deutliches Umsatzwachstum vor. 7. In welcher Größenordnung ordnet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde die von Hamburg Messe und Congress GmbH akquirierten Messen im Hinblick auf Ausstelleranzahl, Besucherzahl und Umsatz ein? Im Hinblick auf Ausstellerzahl, Besucherzahl und Umsatz werden die von der HMC akquirierten und als Eigenveranstaltungen durchgeführten Messen vom Senat aus deutschlandweiter Betrachtung in der mittleren Größenordnung eingeordnet. 8. Wann ist mit dem Veranstaltungsportfolio 2018 zu rechnen? Siehe Antwort zu 3. Die Informationen unter dem angegebenen Internetlink werden laufend aktualisiert. 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Wahlperiode 4 Anlage 10522ska_Text 10522ska_Anlage