BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/10642 21. Wahlperiode 17.10.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Prof. Dr. Jörn Kruse (AfD) vom 11.10.17 und Antwort des Senats Betr.: Internationale Forschungsgruppe um LOFAR Wie unlängst bekannt wurde, hat eine internationale Forschungsgruppe für Astronomie, die von Experten der Universität Hamburg geleitet wird, eine bemerkenswerte Beobachtung gemacht. Den Forschern gelang es, eine neue Klasse kosmischer Radioquellen zu lokalisieren, die sich durch eine besondere Wellenlänge auszeichnet. Zum Einsatz kamen dabei zwei hochmoderne Teleskope. Zum einen das digitale Radioteleskop Low Frequency Array (LOFAR), das über den gesamten europäischen Kontinent verteilt ist und insgesamt über mehr als 2.000 Einzelantennen verfügt, die Frequenzbereiche von 10-0 Mhz und 110-240 Mhz umfassen. In Norderstedt befindet sich seit 2014 eine eigene Station, die in Kooperation von den Universitäten Hamburg und Bielefeld betrieben werden. Zum anderen das indische Giant Meterwave Radio Telescope (GMRT), dessen Daten in einem Hochleistungscomputer in Groningen (Niederlande) mit denen von LOFAR zusammengeführt werden. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Universität Hamburg (UHH) wie folgt: 1. Seit wann ist die Universität Hamburg in die Arbeit der internationalen Forschungsgruppe involviert? Seit 2012. 2. Welche Institute sind einschließlich der Hamburger Sternwarte an den Forschungsarbeiten beteiligt? Seitens der Universität Hamburg ist nur die Hamburger Sternwarte Bergedorf des Fachbereichs Physik der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften beteiligt. 3. Wie viele Wissenschaftler der Universität Hamburg wirken an den Arbeiten mit? Neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 4. Welchen Fachrichtungen gehören die Forscher jeweils an? Alle Forscherinnen und Forscher gehören der Fachrichtung Physik an. 5. Wie viele der Hamburger Forscher sind a) habilitiert, b) promoviert, Drucksache 21/10642 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 c) wissenschaftliche Mitarbeiter mit laufender Promotion, d) Studenten? Unter diesen Forscherinnen und Forschern sind ein habilitierter Forscher, drei promovierte Forscherinnen und Forscher sowie fünf wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit laufender Promotion. 6. Wie viele der mitarbeitenden Forscher sind Männer beziehungsweise Frauen? Sieben Forscher sind männlich, zwei weiblich. 7. Für welche Dauer ist die Universität Hamburg in das Forschungsprojekt eingebunden? Die UHH ist in das Forschungsprojekt für den Zeitraum 1. März 2014 bis 31. Dezember 2024 eingebunden. 8. Wie viel Geld hat die Universität Hamburg für die Arbeit der Forschungsgruppe aufgewendet? Insgesamt 555.000 Euro. 9. Wie viele Arbeitsverträge der folgenden Typen hat die Universität Hamburg Forschern für die Arbeit der Forschungsgruppe zur Verfügung gestellt? a) Befristet b) Unbefristet Die UHH hat sieben befristete und einen unbefristeten Arbeitsvertrag zur Verfügung gestellt. 10. Ist die Arbeit der Forschungsgruppe um LOFAR das erste internationale Projekt, in das Astronomen/Astrophysiker, Kosmologen der Universität Hamburg eingebunden sind? Falls nein, welche Projekte dieser Art hat es bereits in der Vergangenheit gegeben? a) In welchem Zeitraum haben diese stattgefunden? b) Wie hoch waren die Kosten, die der Universität Hamburg durch sie anfielen? Nein. Astronomen/Astrophysiker arbeiten nahezu ausschließlich international und sind entsprechend laufend in internationale Forschungsprojekte/-vorhaben eingebunden. In der Vergangenheit hat es eine Vielzahl an internationalen Projekten gegeben, an denen Astronomen beziehungsweise Astrophysiker und Kosmologen der Universität Hamburg beteiligt waren. Für weitere Informationen siehe auch http://www.hs.unihamburg .de/index.php?lang=de. Eine umfassende Antwort auf diese Frage ist der Universität Hamburg in der Kürze der zur Beantwortung der Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit aufgrund der Vielzahl internationaler Kooperationen in diesem Bereich leider nicht möglich. 11. Sind Forscher mit Lehraufträgen, die der Forschungsgruppe angehören, für die Dauer ihrer Mitarbeit von ihren Lehrpflichten beurlaubt? Falls ja, in wie vielen Fällen ist dies der Fall? Falls nein, warum nicht? Es gibt keine grundsätzliche Reduktion der Lehrverpflichtung von LOFAR- Mitarbeitern. In derartigen Projekten ist dies regelhaft nicht vorgesehen. 12. Wann beziehungsweise wo werden die Ergebnisse der Forschungsgruppe in der wissenschaftlichen Literatur veröffentlicht? Laufende Publikationen sind in den gängigen Datenbanken (zum Beispiel Scopus, Web of Science) zu finden. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/10642 3 13. Wie viele internationale Projekte aus den Fachbereichen Astronomie/ Astrophysik/Kosmologie sind an der Universität Hamburg für die Zukunft geplant? Siehe Antwort zu 10 bis 10. b).