BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/10885 21. Wahlperiode 14.11.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Michael Kruse (FDP) vom 07.11.17 und Antwort des Senats Betr.: smartPORT logistics (SPL) – Stand der Projekte und Einbindung in die Bewerbung für den ITS-Weltkongress 2021 Die Freie und Hansestadt Hamburg wird im Jahr 2021 den ITS-Weltkongress ausrichten. Themenschwerpunkte werden unter anderem intelligente Logistik („smartPORT“) sein. Unter dem Begriff „smartPORT logistics“ hat die Freie und Hansestadt Hamburg bisher zahlreiche Projekte für die Umsetzung vorgesehen , wie zum Beispiel die intelligente Weiche, smartMAINTENANCE, smart Road, Port Monitor, der mobile Allzweck-Sensor oder „EVE“. Bisher befanden sich die meisten dieser Projekte in Pilotphasen oder in Evaluierungsphasen . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: smartPORT logistics steht insgesamt für intelligente IT-Lösungen im Rahmen der Digitalisierung im Hafen, die den Verkehrs- und Warenfluss im Hamburger Hafen sowohl unter ökonomischen als auch ökologischen Gesichtspunkten verbessern. Bei den bis jetzt 28 laufenden oder schon abgeschlossenen Projekten stehen die Teilbereiche Infrastruktur, Verkehrs- und Warenströme im Fokus. Dabei handelt es sich bei der smartPort-logistics-App (SPL-App) um ein Projekt der gesamten smartPORT-logistics-Projekte. Bei den smartPORT-Projekten geht es um IT-Projekte, die dadurch charakterisiert sind, dass die Phasen Ideenfindung, Ideensondierung und Prototypenentwicklung durchlaufen werden. Am Ende steht idealerweise die Phase der Skalierung des Prototypen mit dem Resultat eines neuen Geschäftsmodells. Mit der Anwendung SPL-App wurden neue und bestehende Dienste- und Funktionsangebote unterschiedlicher Anbieter miteinander verknüpft. Über die Applikation erhalten die Akteure, zum Beispiel Lkw-Fahrer und Disponenten, personalisierte Verkehrsund Infrastrukturinformationen in Echtzeit. Auf dieser Grundlage kann jederzeit auf veränderte Situationen reagiert und damit können Störungen im logistischen Ablauf verringert werden. Das System konnte wie geplant entwickelt und in Betrieb genommen werden und wird derzeit aktiv von mehreren Unternehmen verschiedener Branchen im Umfeld des Hamburger Hafens genutzt. Dieses innovative System soll nach dem geplanten Review weiter überarbeitet und verbessert und auf seine Positionierung am Markt hin überprüft werden. Das Review hat relevante Informationen über die Prozessteuerung und das Kundenverhalten geliefert. Die Ergebnisse waren zwar positiv , aber durch den Fortschritt der technischen Entwicklung muss die App angepasst werden. Zur Aktualisierung soll die SPL-App in eine offene Entwicklungsplattform überführt und ein sogenannter Hackathon durchgeführt werden, um mit den gewonnenen Erkenntnissen dieses Thema weiter voranzutreiben und neue Impulse zu setzen, sowie eine zeitgemäße technologische Grundlage zu schaffen. Drucksache 21/10885 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Hierzu ist es notwendig, das alte Vertragskonstrukt aufzulösen. Der Weiterbetrieb wurde in einen Letter of Intent (LOI) festgeschrieben, sodass die Funktion der App bis auf Weiteres gewährleistet wird. Im Zuge der Kundentransparenz wurde dies den Kunden schriftlich mitgeteilt. Die SPL-App befindet sich in der Übergangsphase von der Evaluierung zur Entwicklung eines Geschäftsmodells (Verkauf und Vertrieb) unter produktiven Bedingungen. Die Gesamtkosten aller smartPORT-Projekte belaufen sich auf circa 5,5 Millionen Euro (vergleiche Drs. 21/8814), die Kosten der APP bei der HPA auf circa 210.000 Euro (vergleiche Drs. 21/2950). Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften der Hamburg Port Authority AöR (HPA) wie folgt: 1. Mit welchen Projekten von „smartPORT logistics“ hat sich die Freie und Hansestadt Hamburg im Rahmen der ITS-Strategie für die Ausrichtung des ITS-Weltkongresses 2021 beworben beziehungsweise welche Projekte sind in die ITS-Strategie der Freien und Hansestadt Hamburg konkret eingeflossen (bitte begründen jeweils am Projekt)? Die ITS-Strategie beschreibt behördenübergreifend die strategische Ausrichtung der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) im Bereich der digitalen Mobilität. Darin werden unter anderem auch die Aktivitäten, Vorhaben und Projekte im Hafen dargestellt. Es werden insgesamt sechs Projekte der HPA genannt, die diese federführend durchführt oder durchgeführt hat (siehe http://its2021.hamburg/downloads/ITS% 20Strategie%20Hamburg.pdf). In der ITS-Strategie werden Projekte der HPA dargestellt, wenn diese sich thematisch den Handlungsfeldern der ITS-Strategie zuordnen lassen und deren Zielen entsprechen . Zum Zeitpunkt der Bewerbung lagen folgende Projekte mit Hafenbezug vor: Green4Transport, smartROAD, PrePORT Parking und Smart Area Parking – Parkraummanagement für den Hamburger Hafen. Die Bewerbungsunterlagen Hamburgs für den ITS-Weltkongress 2021 beinhalten auch das Thema „Hafen und Logistik“. In der Bewerbung werden in diesem Themenfeld die übergeordneten Ziele der Vorhaben im Hafen genannt und mit Aktivitäten ergänzt, wie zum Beispiel die Bündelung und Weiterleitung von Informationen über die aktuelle Verkehrslage und die Parkplatzverfügbarkeit. 2. Welche Kosten waren für die unter „smartPORT logistics“ aufgeführten Projekte geplant (bitte für jedes Projekt darstellen)? Gibt es Abweichungen zu den ursprünglichen Kostenplanungen? Wenn ja, welche und warum? Zu den Kosten siehe Drs. 21/8814. Im Übrigen handelt es sich hierbei um Betriebsund Geschäftsgeheimnisse der HPA und deren Vertragspartnerinnen und Vertragspartner . 3. Welche Ergebnisse zeigten bisher durchgeführte Pilotprojekte beziehungsweise Pilotversuche zu welchen Projekten? Siehe Anlage der Drs. 21/8814. 4. Wie haben sich die Nutzerzahlen von „smartPORT logistics“ seit 2016 entwickelt (bitte monatlich darstellen)? Die Nutzerzahlen sind seit dem Dezember des Jahres 2016 unverändert. Im Übrigen siehe Drs. 21/8069. 5. Plant der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde „smartPORT logistics“ zu beenden? Wenn ja, in welchem Zeitraum? Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/10885 3 Eine Beendigung von „smartPORT logistics“ ist nicht geplant. Mit der Anwendung wurden Dienste- und Funktionsangebote unterschiedlicher Anbieterinnen und Anbieter miteinander verknüpft. Über die Applikation erhalten die Akteure, zum Beispiel Lkw- Fahrerinnen und -Fahrer und Disponenten, personalisierte Verkehrs- und Infrastrukturinformationen in Echtzeit. Auf dieser Grundlage kann jederzeit auf veränderte Situationen reagiert und damit können Störungen im logistischen Ablauf verringert werden. Das System konnte wie geplant umgesetzt und in Betrieb genommen werden und wird derzeit aktiv von mehreren Unternehmen verschiedener Branchen im Umfeld des Hamburger Hafens genutzt. Dieser innovative Ansatz soll weiterhin überarbeitet und verbessert werden. Dazu soll „smartPORT logistics“ in eine offene Entwicklungsplattform überführt und ein sogenannter Hackathon durchgeführt werden. 6. Wie tragen beziehungsweise sollen die einzelnen Projekte von „smart- PORT logistics“ zur Effizienzsteigerung des Hamburger Hafenbetriebs bei (bitte für jedes Projekt darstellen)? Siehe Drs. 21/8814.