BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/1111 21. Wahlperiode 28.07.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Andrea Oelschlaeger, Prof. Dr. Jörn Kruse, Dr. Bernd Baumann, Detlef Ehlebracht (AfD) vom 21.07.15 und Antwort des Senats Betr.: Umsetzung der angestrebten Landstromversorgung im Hafen Wie der Drs. 20/9298 zu entnehmen ist, gibt es ein Konzept zur alternativen Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen. Die erste LNG-Barge nach diesem Konzept befindet sich in der Genehmigungsphase. Die überwiegende Mehrheit der im Hamburger Hafen abgefertigten Schiffe sind allerdings Container- und andere Frachtschiffe. Eine Emission von Schadstoffen ist bei diesen ebenso gegeben wie bei den Kreuzfahrtschiffen, fällt aber aufgrund der höheren Anzahl deutlich höher ins Gewicht. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: 1. Gibt es entsprechende Konzepte, mittels Bargen oder per direkter Landstromversorgung , Schiffe an den Containerterminals extern zu versorgen ? 2. Sind bereits entsprechende Anlagen in Planung oder Betrieb? 3. Wenn das nicht der Fall ist, wie bewertet der Senat die Schadstoffbelastung durch laufende Schiffsmotoren im Umfeld der Containerterminals? Ja, siehe Drs. 21/917. 4. Sind zur Ermittlung der Belastungen im Umfeld der Containerterminals Schadstoff- und Lärmmessungen durchgeführt worden? Wenn ja, mit welchem Ergebnis (bitte nach Jahren aufschlüsseln)? Für das Umfeld der Containerterminals liegen Messergebnisse für Stickstoffdioxid an einem Messpunkt am südöstlichen Ende des Waltershofer Hafens vor. Hier tragen sowohl die Schiffsabgase als auch die Emissionen des Zubringerverkehrs zum Containerterminal und die Autobahn BAB A 7 zur örtlichen Belastung bei. Die Stickstoffdioxid -Messergebnisse von orientierenden Messungen mittels Passivsammler im Waltershofer Hafen sind für die Jahre ab 2012 wie folgt: Jahr Jahresmittelwert NO2 (µg/m³) 2012 46 2013 44 2014 43 Darüber hinaus hat die jüngste Überprüfung der vier Containerterminals EUROGATE, HHLA Container Terminal Tollerort, HHLA Container Terminal Altenwerder und HHLA Container Terminal Burchardkai im Mai 2014 vor dem Hintergrund der Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses zur Erweiterung des HHLA Container Terminals Burch- Drucksache 21/1111 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 ardkai stattgefunden. Im Ergebnis wurde von Betreiberseite nachgewiesen, dass die Vorgaben aus diesem Beschluss erfüllt worden sind. 5. Welcher Strompreis wird bei der Versorgung der Kreuzfahrtschiffe abgerechnet oder, sofern dies noch nicht geschehen ist, kalkuliert? 6. Wie viele Kunden werden für den wirtschaftlichen Betrieb dieser Einrichtungen jährlich benötigt? Hierzu liegen der zuständigen Behörde keine Informationen vor, da es sich um Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse der beteiligten Unternehmen handelt. Im Übrigen siehe Drs. 20/9298. 7. Wird eine privatwirtschaftlich betriebene Stromversorgung angestrebt? Ja. 8. Wurden hierzu bereits Gespräche mit Vertretern der Hafenwirtschaft geführt? Ja.