BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/11280 21. Wahlperiode 15.12.17 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Franziska Grunwaldt (CDU) vom 07.12.17 und Antwort des Senats Betr.: Die Zukunft des Altonaer InfoCenters Das InfoCenter Altona bietet seit mehr als zehn Jahren ein breites Spektrum an Büroleistungen für einkommensschwache Bürgerinnen und Bürger an und ist damit zu einer wichtigen Institution im Stadtteil geworden. Vom Kopieren benötigter Unterlagen über den Schriftverkehr mit Behörden bis hin zur fachgerechten Erstellung von Bewerbungsunterlagen unterstützt das InfoCenter mit seinem Schreib- und Informationsservice zu einem geringen Kostenbeitrag Menschen, die in Not geraten sind. Das InfoCenter gehört zum Beschäftigungsträger Kooperation Arbeit, Lernen und Ausbildung e.V. (KoALA), dessen Arbeitsschwerpunkt unter anderem in der Förderung von Langzeitarbeitslosen und deren Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt liegt. Auch die Mitarbeiter des InfoCenters sind aus unterschiedlichen Gründen von Arbeitslosigkeit betroffen und sind daher auf geförderten Stellen beschäftigt. Damit stellt das InfoCenter nicht nur eine Beratungsstelle für Hilfsbedürftige im Stadtteil dar, sondern schafft auch Arbeitsgelegenheiten , bei denen sich Langzeitarbeitslose für den beruflichen Wiedereinstieg qualifizieren können. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf Grundlage von Auskünften von Kooperation Arbeiten, Lernen und Ausbildung e.V. (KoALA) und Jobcenter team.arbeit.hamburg (Jobcenter) wie folgt: 1. Wie viele Mitarbeiter sind derzeit im InfoCenter tätig? Nach Auskunft von KoALA sind im Infocenter zwei Anleitungs-/Schulungskräfte und eine Sozialpädagogin beschäftigt. Für die in der Maßnahme „Perspektive Beruf Plus“ vorgesehenen Qualifizierungsmodule werden zusätzlich Honorarkräfte eingesetzt. Die Kundenaufträge werden außerdem von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin unterstützt. In der Maßnahme „Perspektive Beruf Plus – Infocenter“ werden von KoALA 16 Teilnehmerplätze zur Verfügung gestellt. Aktuell sind davon elf Plätze besetzt. 2. Wie viele der Mitarbeiter des InfoCenters konnten in den vergangenen drei Jahren in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden? Nach Auskunft von Jobcenter konnten im Rahmen der Maßnahme „Perspektive Beruf Plus“ im InfoCenter seit 2015 insgesamt acht Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt verzeichnet werden. 3. Ist dem Senat bekannt, dass in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt für 2.000 bedürftige Kunden jährlich 13.000 Aufträge umgesetzt wurden? Drucksache 21/11280 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Nach Auskunft von KoALA wurden in den Jahren von 2012 – 2014 jahresdurchschnittlich 2.638 Kunden mit durchschnittlich 16.840 Aufträgen abgeschlossen. Vor dem Jahr 2015 wurden „Arbeitsgelegenheiten“ im InfoCenter durchgeführt (mit entsprechend längeren Öffnungszeiten). Mit der Maßnahme „Perspektive Beruf Plus – Infocenter“, die seit 2015 durchgeführt wird, wurden die Öffnungszeiten angepasst. Die Anzahl der Kunden betrug jahresdurchschnittlich 1.160 mit 6.975 Aufträgen. Darüber hinaus hat sich der Senat hiermit nicht befasst. 4. Gibt es ein vergleichbares Angebot im Bezirk Altona? Dem zuständigen Bezirksamt sind vergleichbare Angebote nicht bekannt. 5. Aus welchen Mitteln wird das InfoCenter Altona finanziert und wie hoch sind diese Mittel? a. Für welchen Zeitraum wurde die Finanzierung bewilligt? b. Wurde erwogen, eine dauerhafte Finanzierung sicherzustellen? Wenn nein, warum nicht? c. Ist dem Senat bekannt, dass die Finanzierung des InfoCenters Ende Februar 2018 ausläuft? Wenn ja, wie will er die Zukunft des InfoCenters über diesen Zeitpunkt hinaus sichern? d. Welche Bedeutung misst der Senat der Arbeit des Altonaer InfoCenters bei? Seit März 2015 erhält das Infocenter durch das Jobcenter Mittel im Rahmen einer ausgeschriebenen Maßnahme § 16 Absatz 1 SGB II i.V.m. § 45 Absatz 1 SGB III („Perspektive Beruf Plus“). Die Maßnahme endet am 28.02.2018. Die garantierte Mindestfinanzierung der Maßnahme Perspektive Beruf Plus des Jobcenters für zwölf Plätze liegt bei circa 13.000 Euro monatlich. Dabei handelt es sich um Bundesmittel aus dem Eingliederungstitel des Sozialgesetzbuches II. Mit diesem Betrag werden auch das zweite Arbeitsfeld „Internetauktionshandel“, mehrere Gruppen - und Schulungsräume sowie Lehrkräfte beziehungsweise Honorarkräfte finanziert . Darüber hinaus hat sich der Senat hiermit nicht befasst.