BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/11399 21. Wahlperiode 22.12.17 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dietrich Wersich (CDU) vom 15.12.17 und Antwort des Senats Betr.: Unterstützt der Senat die Maria-Magdalena-Kirchengemeinde in Osdorf beim Denkmalschutz? Die Maria-Magdalena-Kirche liegt inmitten der Hamburger Hochhaussiedlung Osdorfer Born. Hier wohnen über 13.500 Menschen auf rund 1,6 k2m. Eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit und ein hoher Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund betreffen das Quartier. Seit 2014 ist Osdorfer Born eines von 26 RISE-Fördergebieten in Hamburg im Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“. Die Kirchengemeinde hat einen sozialdiakonischen Schwerpunkt und ist ein wichtiger sozialer Akteur im Stadtteil. Die Kirche selbst wurde als typisches multifunktionales Gemeindezentrum gebaut und 1972 fertiggestellt. Von außen nicht ohne weiteres als „Kirche“ erkennbar, ist der Innenraum durch seine Klarheit und seine Konzentration auf das Kreuz ein deutlich geistlicher Ort. Der ungewöhnliche Bau der Ev.-Luth. Maria-Magdalena-Kirche wurde schon im folgenden Jahr 1973 aufgrund seiner architektonischen Gestaltung von der Auswahlkommission der Baubehörde der Freien und Hansestadt Hamburg als vorbildlich ausgezeichnet. Im Rahmen umfangreicher Umbauarbeiten wurde sie 2003/2004 um einen Glockenturm ergänzt und erhielt in diesem Zuge ihren Namen: Maria- Magdalena-Kirche. Gleichzeitig wurde das KLICK-Kindermuseum in der Kirche beziehungsweise im Gemeindezentrum Osdorfer Born untergebracht. Das Gemeindezentrum steht seit 1972 unter Denkmalschutz. Nun sind das Gebäude des KLICK-Kindermuseums sowie die Gebäude der Kirchengemeinde stark sanierungsbedürftig – gerade in Bezug auf die veraltete Technik sowie die Wärmesanierung et cetera –, was Museum und Kirche zusammen nicht bewältigen können. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Sind dem Senat beziehungsweise den zuständigen Behörden die Sanierungsbedarfe im Gemeindezentrum Osdorfer Born bekannt? a) Wenn ja: seit wann? b) Wenn ja: Um welche Sanierungsbedarfe handelt es sich genau? c) Wenn ja: Wie hoch sind die derzeit geschätzten Kosten für die Sanierungsbedarfe im Gemeindezentrum Osdorfer Born? d) Wenn nein: warum nicht? Drucksache 21/11399 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 2. Haben der Senat beziehungsweise die zuständigen Behörden bereits Gespräche mit Vertretern der Maria-Magdalena-Gemeinde, dem Gemeindezentrum Osdorfer Born und/oder dem Klick Kindermuseum zu den Sanierungsbedarfen geführt? Wenn ja: wann, mit wem und mit welchem Ergebnis? Wenn nein: warum nicht? Dem zuständigen Bezirksamt sind die genauen Sanierungsbedarfe nicht bekannt. Am 1. November 2017 hat ein Gespräch mit Vertretern der Kirchengemeinde und Vertretern des zuständigen Bezirksamtes zu den Entwicklungsmöglichkeiten am Standort der Maria-Magdalena-Kirche stattgefunden. Zielsetzung des Gesprächs war, verschiedene Möglichkeiten der Grundstücksentwicklung im Rahmen einer Sanierung des Gemeindezentrums zu erörtern. Aufgrund des bestehenden Denkmalschutzes für das Kirchenensemble wurde der Eigentümer aufgefordert, sich an das zuständige Dankmalschutzamt zu wenden. Der Eigentümer prüft derzeit unterschiedliche Varianten im Rahmen einer Machbarkeitsstudie. Bislang sind weder der Eigentümer noch der Verfügungsberechtigte an das Denkmalschutzamt herangetreten. 3. a) Welche Möglichkeiten sehen der Senat beziehungsweise die zuständigen Behörden, die Sanierungsbedarfe im Gemeindezentrum Osdorfer Born aus RISE-Mitteln zu bewältigen? b) Welche Möglichkeiten sehen der Senat beziehungsweise die zuständigen Behörden, die Sanierungsbedarfe im Gemeindezentrum Osdorfer Born aus anderen Mitteln zu bestreiten, wenn diese nicht RISE-Mitteln zu bestritten werden können? Im RISE-Fördergebiet Osdorfer Born/Lurup besteht die Möglichkeit, Maßnahmen mit Fördermitteln zu unterstützen, wenn die Ziele der Integrierten Stadtteilentwicklung sowie des Integrierten Entwicklungskonzepts verfolgt werden. Die Förderung von Projekten aus Mitteln der Integrierten Stadtteilentwicklung erfolgt nach Maßgabe der „Förderrichtlinien für Maßnahmen im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung “. Ein Antrag auf Förderung aus RISE-Mitteln liegt dem zuständigen Bezirksamt nicht vor. Grundsätzlich ist es im Interesse der zuständigen Behörden, das Gemeindezentrum sowie das Kindermuseum im Zentrum des Osdorfer Borns langfristig zu erhalten. Im Übrigen hat sich der Senat hiermit nicht befasst.