BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/11493 21. Wahlperiode 09.01.18 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Daniel Oetzel (FDP) vom 02.01.18 und Antwort des Senats Betr.: Norddeutsche Wissenschaftsministerkonferenz in Hamburg Am 30. November 2017 tagte die Norddeutsche Wissenschaftsministerkonferenz in Hamburg. Themen waren unter anderem die Initiative „Deutsche Allianz Meeresforschung“, der Norddeutsche Wissenschaftspreis und weitere Kooperationen im Bereich Energieforschung und Digitalisierung in der Wissenschaft . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie verfolgt der Senat das bekundete Ziel, ein Bekenntnis und eine zusätzliche Förderung des Bundes zur Meeresforschung zu erreichen? Am 24. März 2017 hat die Konferenz Norddeutschland (KND) auf Ministerpräsidentenebene eine länder- und einrichtungsübergreifende Initiative „Deutsche Allianz für Meeresforschung“ beschlossen und sich dazu bekannt, ihre Meeresforschungseinrichtungen auch weiterhin verlässlich zu fördern und sich in diesem Bereich auf Ebene der zuständigen Ressorts zukünftig noch stärker abzustimmen. Dieses Anliegen wurde am 1. Juni 2017 mit einem gemeinsamen Parlamentarischen Abend der norddeutschen Länder in Berlin unterstützt, in dem Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft und der norddeutsche Länder Vertretern des Bundes ihre Ideen zur Weiterentwicklung der Meeresforschung vorgestellt haben. Seit Mitte 2016 finden auch Gespräche zur zusätzlichen Förderung der Meeresforschung zwischen dem Bund und der norddeutschen Länder auf Arbeitsebene statt. Hamburg wird, gemeinsam mit seinen norddeutschen Partnern, weiterhin aktiv auf den Bund zugehen, um sich an der Entwicklung und Ausgestaltung der neuen Förderinitiative zu beteiligen. 2. Welche zusätzliche Förderung der Meeresforschung plant der Senat auf Landesebene? In welcher Höhe? Siehe Antwort zu 1. 3. Aus welchen Mitteln werden die 250.000 Euro Preisgeld des Norddeutschen Wissenschaftspreises finanziert? Das Preisgeld des Norddeutschen Wissenschaftspreises wird zu gleichen Teilen von den für Wissenschaft zuständigen Ressorts der fünf norddeutschen Länder finanziert, Hamburg trägt also ein Fünftel davon. Die Mittel werden aus dem Einzelplan 3.2 der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung bereitgestellt, Produktgruppe 246.02, PSP-Element 1- 246.02.02.01.002.001 – Förderung von Forschungsangelegenheiten. 4. Welche Kriterien wurden mit welcher Begründung für die Vergabe des Norddeutschen Wissenschaftspreises geändert? Drucksache 21/11493 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Folgende neue Kriterien finden ab 2018 Anwendung: Die Höhe des Preisgeldes wird auf 250.000 Euro erhöht. Es können bis zu drei Wettbewerbsbeiträge prämiert werden, wobei für den Wettbewerbsgewinner mindestens 125.000 Euro vorgesehen sind. Auf thematische Vorgaben von Fachthemen wird in Zukunft verzichtet. Der Preis wird themenoffen für Fächergruppen ausgeschrieben. Neben länderübergreifenden Kooperationsprojekten, die sich bereits durch hervorragende Leistungen ausgezeichnet haben, können zukünftig auch geplante Kooperationsvorhaben mit neuen, innovativen Forschungsideen Wettbewerbsbeiträge einreichen. Der Norddeutsche Wissenschaftspreis wird ab dem Jahr 2018 alle zwei Jahre vergeben . Die Federführung für die Preisverleihung im Jahr 2018 liegt beim Land Bremen, Hamburg übernimmt die Federführung im Jahr 2022. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Norddeutschen Wissenschaftspreis attraktiver zu gestalten, eine noch stärkere Beteiligung der norddeutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu erreichen und die Wahrnehmung in Norddeutschland und bundesweit zu erhöhen. Mit der Weiterentwicklung des Norddeutschen Wissenschaftspreises folgt die Norddeutsche Wissenschaftsministerkonferenz den Empfehlungen einer Evaluierung des Norddeutschen Wissenschaftspreises für den Zeitraum 2012 bis 2016. 5. In welcher Form soll konkret die Kooperation zwischen den Norddeutschen Bundesländern im Bereich Energieforschung und Digitalisierung in der Wissenschaft gestärkt und intensiviert werden? Bereich Energieforschung: Zur Stärkung und Anbahnung von Kooperationen sowie zum Erfahrungsaustausch wurde im Juni 2017 ein eintägiger NWMK-Workshop zum Thema „Norddeutsche Energieforschung“ in Hamburg veranstaltet. Im Nachgang zu diesem Workshop wurde unter Koordination von Hamburg ein gemeinsames zusammenfassendes NWMK- Papier mit den Ergebnissen des Workshops erstellt. Um die erarbeiteten Impulse aus der norddeutschen Energieforschung in den Prozess der Vorbereitung eines zukünftigen Energieforschungsprogramms der Bundesregierung einzuspeisen, wurde das Papier von Senatorin Fegebank im Namen der NWMK an die Bundesforschungsministerin , die Bundeswirtschaftsministerin und die fachpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen gesandt mit der Bitte um Berücksichtigung in der gerade begonnenen Legislaturperiode. Im Jahr 2018 übernimmt Bremen als NWMK-Vorsitzland die Federführung für den weiteren Prozess. Ferner ist vorgesehen, erfolgversprechende Kooperationsmöglichkeiten in der norddeutschen Energieforschung zu identifizieren und das weitere Vorgehen auf Länderseite mit dem Bund zu beraten. Bereich Digitalisierung: Zwischen den fünf norddeutschen Ländern fand ein Informations- und Erfahrungsaustausch zu den jeweiligen Digitalisierungsstrategien (einschließlich Open-Access- Strategien in der Wissenschaft) auf verschiedenen Organisationsebenen statt. Dies auch mit dem Ziel, von Erfahrungen anderer zu profitieren und geeignete Kooperationsformen zu eruieren. So hat das Land Hamburg auf der Norddeutschen Wissenschaftsministerkonferenz die Digitalisierungsstrategien im Hochschulbereich und die dazugehörigen Projekte Hamburg Open Science, Hamburg Open Online University und die Informatikplattform ahoi.digital vorgestellt. Darüber hinaus ist geplant, im Jahr 2018 einen gemeinsamen Workshop zu Digitalisierungsthemen durchzuführen. Teilnehmer sollen Hochschulvertreterinnen und -vertreter aller norddeutschen Länder sein. Der Workshop soll dem Informations- und Erfahrungsaustausch auf Wissenschaftsebene sowie der Anbahnung möglicher Kooperationen dienen. Der Workshop soll durch Bremen als NWMK-Vorsitzland im Jahr 2018 ausgerichtet werden. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/11493 3 Eine langjährige, bewährte norddeutsche Kooperation gibt es im Norddeutschen Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN), an dem Hamburg, Niedersachsen , Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin beteiligt sind. Der HLRN betreibt ein Supercomputersystem, das eine der Voraussetzung für den Digitalisierungsprozess in der Wissenschaft ist. Diese bewährte Kooperation soll auch in den nächsten Jahren weitergeführt werden.