BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/1154 21. Wahlperiode 04.08.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 27.07.15 und Antwort des Senats Betr.: Fahrradstraße Harvestehuder Weg (2) In der Antwort auf meine Schriftliche Kleine Anfrage Drs. 21/177 teilte der Senat mit, dass bestimmte Untersuchungen betreffend die Fahrradstraße am Harvestehuder Weg durchgeführt werden und diese „Evaluierung“ Ende Mai abgeschlossen sein soll. Ich frage den Senat: 1. Was ist das Ergebnis der Videoaufnahmen zur Erfassung der Verkehrsmengen (vergleiche Drs. 21/177, Frage 5.)? Das Radverkehrsaufkommen ist höher als vor Einrichtung der Fahrradstraße. Im Juni 2014 betrug das Radverkehrsaufkommen 4.400 Fahrräder (6 Uhr bis 19 Uhr). Im Juni 2015 betrug das Radverkehrsaufkommen 6.100 Fahrräder (6 Uhr bis 19 Uhr). Das motorisierte Verkehrsaufkommen sinkt kontinuierlich. Im Juni 2014 wurden 3.500 Pkw (6 Uhr bis 19 Uhr) gezählt. Im Juni 2015 haben 2.300 Pkw (6 Uhr bis 19 Uhr) den Harvestehuder Weg genuzt. 2. Was ist das Ergebnis der Kennzeichenerfassung (vergleiche Drs. 21/177, Frage 6.)? Es herrscht ein großer Anteil an Durchgangsverkehr (circa 60 Prozent). 3. Was ist das Ergebnis der Studie zur Erfassung der Verkehrsabläufe (vergleiche Drs. 21/177, Frage 7.)? Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass als häufigste Verkehrskonflikte das Überholen von Radfahrern mit zu geringem Abstand, die Missachtung des Vorrangs für Radfahrer sowie das Warten von Kfz und Radfahrern an verengten Fahrbahnbereichen zu nennen sind. 4. Was ist das Ergebnis der Geschwindigkeitsmessungen (vergleiche Drs. 21/177, Frage 8.)? Die Fahrgeschwindigkeiten liegen häufig über dem erlaubten Niveau. In einer ersten Messung wurden Geschwindigkeiten im Durchschnitt von 50 bis 60 km/h gemessen. Nach Aufstellung von Tempo-30-Schildern hat eine weitere Messung ergeben, dass die Geschwindigkeiten derzeit im Durchschnitt bei circa 40 km/h liegen. 5. Was ist das Ergebnis der Reisezeitvergleichsmessungen (vergleiche Drs. 21/177, Frage 9.)? Zur Hauptverkehrszeit kann der Harvestehuder Weg im Vergleich zum Mittelweg eine zeitliche Abkürzung darstellen. Drucksache 21/1154 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 6. Was ist das Ergebnis der Online-Befragung (vergleiche Drs. 21/177, Frage 12.)? Wie viele Personen haben teilgenommen? Was ist der wesentliche Inhalt der Kommentare? Die Seite wurde insgesamt 2.624 Mal aufgerufen. Es wurden insgesamt 887 Kommentare von 245 Nutzern eingetragen. Am häufigsten wurde das Ausbremsen durch entgegenkommende Pkw, die Missachtung des Vorrangs für Radfahrer und gefährliche Begegnungen mit Pkw genannt. 7. Wird der Radweg nach Abschluss der Evaluation wieder zur Benutzung freigegeben? Derzeit kann der Radweg wie bisher genutzt werden. Die zuständige Behörde geht davon aus, dass sich die Funktionalität und Nachvollziehbarkeit mit den geplanten Anpassungsarbeiten, spätestens aber nach Vervollständigung der Fahrradstraße bis zum Knoten Alsterufer/Kennedybrücke voll entfaltet. Darüber hinaus sind die Überlegungen noch nicht abgeschlossen. 8. Welche der Baumaßnahmen auf und am Harvestehuder Weg aus dem Jahre 2014 wird wieder zurück gebaut? Welche Kosten haben diese Maßnahmen verursacht und welche Kosten verursacht deren Rückbau? Es werden keine Baumaßnahmen, die im Jahr 2014 durchgeführt wurden, auf und am Harvestehuder Weg vollständig zurückgebaut. Die vorgesehene Neuordnung des Parkens zur Erreichung einer durchgängigen Fahrbahnbreite von 5,50 m verursacht lediglich Anpassungen der Markierungen. Hierfür entstehen Kosten in einer Größenordnung zwischen 1.000 Euro und 5.000 Euro.