BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/11606 21. Wahlperiode 19.01.18 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Jennyfer Dutschke (FDP) vom 12.01.18 und Antwort des Senats Betr.: Drogentote in der Freien und Hansestadt Hamburg Im Jahr 2016 sind in der Freien und Hansestadt Hamburg 75 Menschen Drogen zum Opfer gefallen. Mit 4,19 Drogentoten je 100.000 Einwohner nahm die Freie und Hansestadt Hamburg im Jahr 2015 einen negativen Spitzenplatz unter den Bundesländern ein. Lediglich in Berlin gab es mehr Drogentote je 100.000 Einwohner. Dies vorausgeschickt frage ich den Senat: 1. Wie viele Drogentote gab es im Jahr 2017 in Hamburg? (Bitte nach Durchschnittsalter und Geschlecht aufschlüsseln.) 2. Wie viele dieser Drogentoten waren auf Verkehrsunfälle zurückzuführen ? 3. Welches waren die jeweiligen Todesursachen, aufgeschlüsselt nach monovalenten Vergiftungen (Opiate, Opiat-Substitutionsmittel, andere Substanzen als Opiate), polyvalenten Vergiftungen (Opiate, Opiat- Substitutionsmittel, andere Substanzen als Opiate), Vergiftungen durch psychoaktive Medikamente, Suiziden, Unfällen und sonstigen Fällen. 4. Welche Kenntnisse liegen dem Senat darüber vor, wie sich die Zahl der Drogentoten je 100.000 Einwohner in Hamburg im Vergleich mit anderen Bundesländern seit 2015 entwickelt hat? (Bitte jahresweise aufschlüsseln .) Die Erhebung der Anzahl der Drogentoten in Hamburg für das Jahr 2017 und deren Todesursachen ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Das Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität des Bundeskriminalamts für das Jahr 2017 liegt noch nicht vor. Statistische Daten im Sinne der Fragestellungen werden voraussichtlich im Februar 2018 vorliegen. Im Übrigen siehe Drs. 21/7834. 5. Welche Kenntnisse liegen dem Senat darüber vor, wie sich die Zahl der Drogentoten je 100.000 Einwohner in Hamburg im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten seit 2015 entwickelt hat? (Bitte jahresweise aufschlüsseln .) 2015 2016 absolut je 100.000 Einwohner absolut je 100.000 Einwohner Frankfurt 29 4,1 25 3,4 Köln 42 4,1 41 3,9 München 62 4,4 62 4,2 Hamburg 59 3,3 75 4,2 Drucksache 21/11606 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 2015 2016 absolut je 100.000 Einwohner absolut je 100.000 Einwohner Hannover 6 1,2 9 1,7 Dortmund 6 1,0 4 0,7 Essen 11 1,9 17 2,9 Stuttgart 13 2,2 17 2,7 Nürnberg 27 5,4 20 3,9 Düsseldorf 6 1,0 7 1,1 6. Wie viele und welche Programme zur Drogenberatung und Prävention werden durch die Freie und Hansestadt Hamburg in welcher jeweiligen Höhe finanziert und wie viele Personen werden durch sie erreicht? Wie schätzt der Senat die Wirkung dieser Programme ein? (Bitte einzeln aufschlüsseln .) Hamburg hält ein ausdifferenziertes Suchthilfesystem vor. Ein Überblick über die Struktur und die unterschiedlichen Maßnahmen ist dem Suchthilfebricht 2013 (Drs. 20/10408) zu entnehmen. Für die Projekte der Suchtberatung und Prävention stehen rund 20 Millionen Euro pro Jahr (2017/2018) im Einzelplan 5 zur Verfügung. Eine trägerbezogene Auflistung über die Angebote sowie die Höhe der Zuwendung ist der Drs. 21/10455 zu entnehmen. Darüber hinaus wurden für ihre Aufgabenstellung der Hamburger Fachstelle für Suchtfragen 2017 Haushaltsmittel in Höhe von 425.000 Euro veranschlagt. Die Inanspruchnahme des über Zuwendung und Maßnahmen der Eingliederungshilfe geförderten Hilfesystems wird durch die Hamburger Basisdatendokumentation , BADO Hamburg, erfasst und in einem jährlichen Bericht veröffentlicht (siehe http://www.bado.de/publikationen/). Die Anzahl der Personen, die durch präventive Maßnahmen erreicht werden, ist mit seriösen Methoden nicht messbar. Der Senat geht von einer hohen Wirksamkeit der Maßnahmen aus. Das gut aufgestellte Suchthilfesystem in Hamburg wirkt durch die Summe der Maßnahmen.